(19)
(11) EP 1 974 839 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.2008  Patentblatt  2008/40

(21) Anmeldenummer: 08102164.4

(22) Anmeldetag:  29.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B22D 17/00(2006.01)
B22D 27/09(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 26.03.2007 DE 102007015050

(71) Anmelder: Bühler Druckguss AG
9240 Uzwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Padovan, Sascha
    9242 Oberuzwil (CH)
  • Jordi, Ueli
    9244 Niederuzwil (CH)
  • Fritsche, Bernhard
    8374 Dussnang (CH)

(74) Vertreter: Frommhold, Joachim 
Bühler AG Patentabteilung Bahnhofstrasse
9240 Uzwil
9240 Uzwil (CH)

   


(54) Verfahren zum Druckgiessen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Druckgiessen, insbesondere beim giessen mit verlorenen Kernen aus Sand, Salz o. a. Um eine Beschädigung von Kernen beim Giessen zu vermeiden, werden in einer Nachdruckphase des Druckaufbaues stufenweise ansteigende Drücke angelegt, so dass der Metalldruck unter dem Wert der Penetrationsgrenze bleibt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Druckgiessen, insbesondere beim giessen mit verlorenen Kernen aus Sand, Salz o.a.

[0002] Die Anwendung von verlorenen Kernen beim Druckgiessen ist hinlänglich bekannt. Diese Kerne werden eingesetzt um einen Hohlraum in einem Gussteil darzustellen, Hinterschnitte an einem Gussteil abzubilden, ohne dabei Schieber zu verwenden oder um ein Eingussteil, welches in ein Gussteil eingegossen werden soll zu fixieren.

[0003] Nachteilig ist hierbei die Penetration der Schmelze in einen Salz- oder Sandkern durch die hohen Drücke, welche beim Druckgiessen vorherrschend sind. Dies führt zu rauen Oberflächen am Gussteil oder sogar zur Zerstörung des Kerns durch die eindringende Schmelze.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Druckgiessen zu entwickeln, das zum giessen von Teilen mit verlorenen Kernen aus Sand, Salz o. a. unter Meidung der Nachteile des Standes der Technik geeignet ist.

[0005] Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

[0006] Durch Anwendung eines geregelten Schussaggregates wird der Druckaufbau so verzögert, dass der Metalldruck in der Nachdruckphase (3. Phase) stets unter dem Wert der Penetrationsgrenze bleibt. Die Oberfläche von Kernen wird somit nicht angegriffen und die entsprechenden Oberflächenpartien des Gussteiles sind glatt und weisen eine hohe Gussqualität auf.

[0007] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt ein Schussdiagramm.

[0008] Bei beginnendem, stufenweisem Druckaufbau 2 der Nachdruckphase wird simultan die Geschwindigkeit 1 des Giesskolbens verringert, so dass der resultierende Giessdruck stets unter der Penetrationsgrenze 3 eines Kernes bleibt.


Ansprüche

1. Verfahren zum Druckgiessen, insbesondere zum giessen mit verlorenen Kernen aus Sand, Salz o. a., wobei eine Metallschmelze in mehreren Druckphasen in eine Form gepresst wird, dadurch gekennzeichnet dass in einer Nachdruckphase des Druckaufbaues stufenweise ansteigende Drücke angelegt werden, so dass der Metalldruck unter dem Wert der Penetrationsgrenze bleibt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstufen unterschiedlich gross sind.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerung des Druckaufbaues in der Nachdruckphase durch verschiedene Verzögerungszeiten von Druckstufe zu Druckstufe erreicht wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein geregeltes Schussaggregat verwendet wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht