[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarschneidemaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige elektrische Haarschneidemaschinen weisen in der Regel eine Reihe von Bedienelementen
auf, beispielsweise zum Ein- und Ausschalten der Maschine, gegebenenfalls zur Variation
der Geschwindigkeit, mit der Scherkamm und Schermesser relativ zueinander bewegt werden
oder auch zum Einstellen der Schnittlänge der Maschine. Diese Bedienelemente sind
in der Regel in Form von elektrischen Kipp-, Schiebe- oder Druckschaltern ausgeführt.
Weiterhin können Anzeigeelemente vorhanden sein, die bestimmte Betriebszustände signalisieren.
[0003] All diesen Schaltern und Betriebszustandsanzeigen ist gemein, dass sie ein in einer
Gehäuseausnehmung aufgenommenes Betätigungselement und/oder Anzeigeelement aufweisen,
das durch die Gehäusewandung hindurchgeführt ist. Dementsprechend gibt es in der Regel
in der direkten Umgebung der Bedien- und/oder Anzeigeelemente Öffnungen, Ritzen und
Spalten im Gehäuse der Maschine.
[0004] Dies erweist sich beim Einsatz der Haarschneidemaschine als erheblicher Nachteil,
denn aus der Alltagserfahrung mit solchen Maschinen ist wohlbekannt, dass bei ihrem
Betrieb eine Vielzahl feiner Haarschnipselchen entstehen, die sich überallhin ausbreiten
und in feinste Öffnungen einzudringen in der Lage sind. Als Konsequenz kann es nun
geschehen, dass durch besagte Haarschnipselchen die Schaltwege der Schalter blockiert
werden oder dass sie zwischen elektrische Kontakte der Schalter geraten und somit
durch ihre isolierende Wirkung das ordnungsgemäße Ausführen des Schaltvorgangs verhindern.
[0005] Zumindest prinzipiell ist aber neben dem Eindringen von Haarschnipseln auch die Beeinträchtigung
der Wirkungsweise z.B. durch Wassertröpfchen möglich.
[0006] Generell ist es daher erstrebenswert, ein möglichst dicht verkapseltes System bereitzustellen,
um Beeinträchtigung von Schaltfunktionen zu verhindern.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Haarschneidemaschine der eingangs genannten Art
zur Verfügung zu stellen, die dem Einsatz in der anwendungstypischen Umgebung besser
angepasst sind und insbesondere hinsichtlich der Beeinträchtigung durch Umwelteinflüsse
wie beispielsweise Haarschnipsel und/oder Wassertröpfchen verbesserte Resistenz aufweisen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine gattungsgemäße Haarschneidemaschine
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung basiert auf der Idee, als Schaltelemente Folienschalter oder Folientastaturen
zu verwenden, wie sie dem Grunde nach beispielsweise aus der
DE 20 2006 011 706 U1 bekannt sind, die aber dahingehend modifiziert sind, dass sie auch eine Betriebszustandsanzeige
zum Anzeigen mindestens eines aktuellen Betriebsparameters, insbesondere einen Ölindikator
umfassend. Solchermaßen ausgeführte Schaltelemente ermöglichen, die durch die Bedienung
der Folientastatur hervorgerufenen Steuersignale über Signalleitungen den eigentlichen
Schaltern zuzuführen und Betriebszustandsdaten über Datenleitungen einer Betriebszustandsanzeige
zuzuführen, auch wenn diese verdeckt oder verkapselt ausgeführt sind. Durch Integration
von Anzeigeelementen in die Bedienelemente wird zusätzlich die Zahl der notwendigen
Gehäuseöffnungen drastisch reduziert. So könnte beispielsweise durch mindestens eine
in die Folientastatur integrierte LED und/oder ein LED-Display ein aktueller Betriebszustand
signalisiert werden, beispielsweise, dass die Maschine gerade auf Betriebsstufe 3
läuft oder dass die Schnittlänge auf 6mm eingestellt ist oder eine Ölstandsanzeige,
die anzeigt dass ein Ölen des Scherkopfes nötig ist. Die Signal- und Datenleitungen
können hierbei vollständig abgedichtet in das Gehäuseinnere hineingeführt werden,
auch sind Ritzen oder Spalten weitgehend vermeidbar.
[0011] Die erfindungsgemäße Haarschneidemaschine weist somit in an sich bekannter Weise
einen Scherkopf und ein Handgerät auf, wobei innerhalb des Gehäuses des Handgerätes
beispielsweise die Antriebseinheit, die Energieversorgung und die Steuerelektronik
der Haarschneidemaschine untergebracht sein können. Demzufolge sind auch die Schaltelemente
zweckmäßigerweise am Handgerät angebracht, und zwar in Form einer Folientastatur mit
mindestens einer Betriebszustandsanzeige zum Anzeigen mindestens eines aktuellen Betriebsparameters.
Zur Aufnahme der Steuer- und Datenleitungen, die von der Folientastatur ausgehen,
weist das Gehäuse insbesondere eine auf deren Form angepasste Durchführöffnung auf.
[0012] Vorteilhafterweise werden die Leitungen verdeckt geführt, wodurch sich ein optisch
ansprechendes Design realisieren lässt.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Durchführöffnung unter der Folientastatur angebracht.
Bei dieser Anordnung deckt die Folientastatur die Durchführöffnung vollständig ab
und verhindert das Eindringen von Haarschnipseln, die die im Gehäuseinneren liegenden
Bauteile beschädigen könnten.
[0014] Weiter erschwert wird das Eindringen von Haarschnipseln dadurch, dass die Grenzfläche
zwischen Gehäuse und Folientastatur oberflächenbündig ist und zusätzlich seitlich
abgeschirmt wird. Diese seitliche Abschirmung kann beispielsweise durch Vorsehen einer
Vertiefung im Gehäuse, in welche die Folientastatur eingepasst wird, erreicht werden.
Alternativ wäre es aber ebenfalls möglich, eine wulstförmige Erhöhung des Gehäuses
um die Folientastatur herum vorzusehen. Beide Ausführungsformen lassen sich auch so
gestalten, dass ein positiver ergonomischer Effekt erzielt wird.
[0015] Besonders wünschenswert ist ein formschlüssiger Abschluss, da dieser sowohl technisch
als auch optisch optimal ist.
[0016] In einer hinsichtlich der Resistenz gegen Haarschnipsel besonders vorteilhaften Ausführungsform
kann die Folientastatur mit dem Gehäuse so verklebt werden, dass sie die Durchführöffnung
überdeckt. Durch die entstehende Klebefläche wird ein Eindringen von Haaren besonders
effektiv verhindert. Allerdings ist bei dieser Anordnung das Austauschen der Folientastatur
erschwert, so dass es auch sinnvoll sein kann, die Folientastatur lediglich über reversiblen
Prozess zu fixieren, beispielsweise durch einen Klemm- oder einen Steckmechanismus;
gegebenenfalls auch durch eine Klett-Sicherung.
[0017] Daneben hat es sich als höchst sinnvoll erwiesen, die Steuerleitungen der Folientastatur,
durch welche die auf der Folientastatur eingegebenen Befehle weitergeleitet werden
um Leitungen zur Ausgabe von Kontrollsignalen und die Tastelemente um Anzeigeelemente
zu ergänzen.
[0018] Vorteilhafterweise weist die Folientastatur weiterhin eine Hintergrundbeleuchtung
für die in sie integrierten Folienschalter/Folientaster und/oder Betriebszustandsanzeige
und/oder Ladeanzeige auf, auch kann die Hintergrundbeleuchtung weiterhin mit einer
Zeitschaltung versehen sein. In Verbindung mit einem entsprechenden Folienmaterial
ist es dann möglich, die Anzeigen verdeckt zu gestalten, so dass sie lediglich im
Fall der Aktivierung und gegebenenfalls auch nur kurzzeitig, z. B. beim Verändern
des Betriebszustandes oder bei der Inbetriebnahme des Gerätes, erkennbar sind. Im
Extremfall kann erreicht werden, dass nicht nur die einzelnen Anzeigeelemente, sondern
die Folientastatur insgesamt nicht mehr als solche wahrnehmbar sind, wenn die Hintergrundbeleuchtung
inaktiv ist. Dies ermöglicht eine verbesserte Ergonomie, da der Anwender nur diejenigen
Informationen erhält, die jeweils relevant sind.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieses Gedankens wird eine Folientastatur
vorgesehen, bei der die Tastelemente derart in die Folientastatur eingebettet sind,
dass sich eine plane Oberfläche ergibt.
[0020] Die Erfindung wird anhand des folgenden speziellen Ausführungsbeispiels ausführlich
erläutert.
[0021] Es zeigt:
- Figur 1:
- eine Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Gehäuseteils mit einer Folientastatur
[0022] Figur 1 zeigt das Gehäuseteil 1 einer erfindungsgemäßen Haarschneidemaschine und
die in dieses Gehäuseteil einzusetzende Folientastatur 2. Die Folientastatur 2 weist
hier eine Ladestandsanzeige 21 und einen Folienschalter oder Folientaster 23 zum Ein-
und Ausschalten der Maschine und ggf. zur Auswahl verschiedener Betriebsarten der
Haarschneidemaschine und als Betriebszustandsanzeige 22 einen Ölindikator für die
Anzeige von Ölbedarf im Schneidsatz auf.
[0023] Ferner verfügt die Folientastatur 2 über eine Reihe von Steuer- und Datenleitungen
24 mit denen Steuersignale der nicht dargestellten, im Gehäuseinneren liegenden Steuerelektronik
der Haarschneidemaschine zugeführt werden können und Statusinformationen hinsichtlich
des Betriebszustands der Haarschneidemaschine an die Betriebszustandsanzeige 22 weitergeleitet
werden können.
[0024] Das Gehäuseteil 1 weist eine schlitzartige Durchführöffnung 11 auf, die an die Ausgestaltung
der Steuer- und Datenleitungen 24 als Flachbandkabel angepasst ist und vorzugsweise
deren Durchfädelung gerade erlaubt, ohne großes Spiel der durchgeführten Steuer- und
Datenleitungen 24 in der Durchführöffnung 11 zu erlauben. Wären die Steuer- und Datenleitungen
24 als runde Kabelanordnung ausgeführt, wäre eine runde Durchführöffnung 11 zu bevorzugen.
[0025] Weiter ist auf der Oberseite des Gehäuseteils 1 eine Vertiefung 12 eingeprägt, die
an die Form der Folientastatur 2 bestmöglich angepasst ist, so dass die Folientastatur
2 in die Vertiefung 12 genau aufgenommen werden kann.
[0026] Im zusammengesetzten Zustand sind die Steuer- und Datenleitungen 24 mit einem möglichst
großen Teil ihrer Länge durch die Durchführöffnung 11 geführt. Dadurch ist sichergestellt,
dass in der Vertiefung 12 keine Schlaufen der Steuer- und Datenleitungen 24 mehr verbleiben,
so dass eine schlüssige Aufnahme der Folientastatur 2 in die auf sie angepasste Vertiefung
12 möglich ist. Unter anderem ist das Verkleben oder Verklemmen der Folientastatur
2 in der auf sie angepassten Vertiefung möglich.
[0027] Gerät nun ein Haarschnipsel auf die Folientastatur 2, so kann er die darin vergrabenen
Schaltelemente nicht behindern. Zwar könnte ein Haarschnipsel möglicherweise in die
Fuge zwischen der Folientastatur 2 und dem sie seitlich umgebenden Gehäuseteil 1 eindringen,
aber es ist selbst bei einem nicht verklebten System sehr unwahrscheinlich, dass er
dann an die Durchführöffnung 11 gelangen kann. Selbst falls ihm dies gelingen sollte,
wäre immer noch der Hindurchtritt durch die ihrerseits auf die Form der Steuer- und
Datenleitungen 24 angepassten Durchführöffnung 11 zu vollziehen, was erneut unwahrscheinlich
wäre. Auch für Wassertröpfchen würde eine analoge Überlegung gelten.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Gehäuseteil
- 2
- Folientastatur
- 11
- Durchführöffnung
- 12
- Vertiefung
- 21
- Ladeanzeige
- 22
- Betriebszustandsanzeige/Ölindikator
- 23
- Folienschalter/Folientaster
- 24
- Steuer- und Datenleitungen
1. Haarschneidemaschine oder dergleichen mit einem Gehäuseteil (1), an dem Schaltelemente
vorgesehen sind, wobei wenigstens eines der Schaltelemente als Folientastatur (2)
ausgeführt ist und wobei an der Folientastatur (2) Leitungen vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitungen Steuer- und Datenleitungen (24) umfassen und die Folientastatur (2)
mindestens eine Betriebszustandsanzeige (22) zum Anzeigen mindestens eines aktuellen
Betriebsparameters, insbesondere einen Ölindikator umfasst.
2. Haarschneidemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitungen verdeckt geführt werden.
3. Haarschneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuseteil (1) oberflächenbündig mit der Folientastatur (2) abschließt.
4. Haarschneidemaschine nach einem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuseteil (1) eine an die Form der Folientastatur (2) angepasste Vertiefung
(12) zur formschlüssigen Aufnahme der Folientastatur (2) oder eine formschlüssig um
die Folientastatur (2) umlaufende Erhöhung aufweist.
5. Haarschneidemaschine nach einem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Folientastatur (2) auf dem Gehäuseteil (1) durch Verkleben, einen Steckmechanismus,
einen Klemmmechanismus oder über eine Klett-Halterung fixiert ist.
6. Haarschneidemaschine nach einem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ladeanzeige (21) und/oder die Folienschalter oder Folientaster (23) der Folientastatur
(2) und/oder die Betriebszustandsanzeige (22) rückseitig beleuchtet sind.
7. Haarschneidemaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die rückseitige Beleuchtung mit einer Zeitschaltung verbunden sind.
8. Haarschneidemaschine nach einem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass Folienschalter oder Folientaster (23) der Folientastatur (2) derart in die Folientastatur
(2) eingebettet sind, dass sich eine plane Oberfläche ergibt.