[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme
einer verbrauchten Transferfolienbahn auf einem Sammelwickel.
[0002] Zur Veredelung von Druckprodukten werden, beispielsweise zur Erzeugung von Glanzeffekten,
verschiedene Folienübertragungsvorrichtungen verwendet. Diese Maschinen können in
Heißprägefolienmaschinen und Kaltfolienprägemaschinen unterteilt werden.
[0003] Beim Kaltfolienprägen wird eine Transferschicht einer Transferfolie unter Duck auf
einen Bedruckstoff übertragen. Dieser Bedruckstoff wird zur Aufnahme der Transferschicht
dafür in einem vorangegangenen Verfahrensschritt mit einem Kleber bildmäßig beaufschlagt.
Diese Beaufschlagung wird im Allgemeinen in einem herkömmlichen Druckwerk vorgenommen,
indem der Kleber wie eine normale Druckfarbe über einen Druckplattenzylinder und einen
Gummituchzylinder auf den Bedruckstoff übertragen wird. Der so mit Kleber beaufschlagte
Bedruckstoff wird durch ein Transferwerk, welches im Allgemeinen auch ein herkömmliches
Druckwerk ist, hindurchgeführt. In diesem Transferwerk bilden ein Transferzylinder
und ein Gegendruckzylinder einen Transferspalt, durch den der mit Klebstoff beaufschlagte
Bedruckstoff und die Transferfolie gemeinsam hindurchgeführt werden. In diesem Transferspalt
wird dann eine Transferschicht von der Transferfolie unter Druck auf den Bedruckstoff
übertragen. Dabei bleibt die Transferschicht an den mit Kleber beaufschlagten Bereichen
des Bedruckstoffes haften.
[0004] Die Transferfolienbahn wird dem Transferwerk auf einem Folienvorratswickel zur Verfügung
gestellt. Von diesem Folienvorratswickel wird die Folienbahn abgewickelt, gemeinsam
mit dem Bedruckstoff durch den Transferspalt geführt und anschließen wird die verbrauchte
Transferfolie, welche zumindest bereichsweise keine Transferschicht mehr aufweist,
auf einen Foliensammelwickel aufgewickelt. Eine entsprechende Vorrichtung zum Folientransfer,
insbesondere von Kaltfolie, ist in der europäischen Patentschrift
EP 0 578 706 B1 vorgestellt.
[0005] Um ein ordnungsgemäßes Aufwickeln einer Folienbahn zu gewährleisten, ist es aus der
deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 16 973 A1 bekannt, ein voreilendes Endstück der Folienbahn elektrostatisch aufzuladen, um so
ein anfängliches Aufwickeln der Folienbahn genauer zu ermöglichen.
[0006] Auch wenn durch den Stand der Technik ein entsprechendes Anwickeln eines Sammelwickels
auf eine Welle begünstigt wird, indem die Verbindung zwischen Welle und Folienbahn
verbessert wird, so erweist sich hierbei immer noch der Aufwickelvorgang der Folienbahn
auf den nun erzeugten Sammelwickel als problematisch. Je mehr Folienbahn auf den Foliensammelwickel
aufgenommen wurde, desto eher kommt es zu einem sogenannten Teleskopieren der Folienbahn
auf dem Foliensammelwickel. Hierunter ist zu verstehen, dass sich radial voneinander
auf dem Foliensammelwickel beabstandete Folienbahnbereiche axial zueinander auf dem
Foliensammelwickel verschieben. Der Foliensammelwickel läuft also praktisch seitlich
nach außen, er teleskopiert in der Art eines Teleskops.
[0007] Durch dieses Teleskopieren des Foliensammelwickels entsteht zum einen eine Gefährdung,
da dieser teleskopierte Foliensammelwickel in andere Maschinenbereiche hineingreifen
könnte, zum anderen wird das Rotationsverhalten des Foliensammelwickels zumindest
negativ beeinflusst. Im Allgemeinen muss der Aufnahmevorgang der Folienbahn auf den
Sammelwickel unterbrochen werden, um das Teleskopieren wieder rückgängig zu machen.
Es kann sogar notwendig sein, den gesamten Foliensammelwickel auszutauschen und einen
neuen Foliensammelwickel vorzubereiten. Durch diese Arbeitsschritte wird der Vorgang
des Folientransfers zumindest verlangsamt und durch eine eventuell notwendige neue
Bereitstellung eines Foliensammelwickels kommt es auch zu einem Mehrverbrauch an Material.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung aufzuzeigen, die das Teleskopieren der Folienbahn zumindest verringert.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zur Aufnahme einer verbrauchten
Transferfolienbahn auf einen Sammelwickel gemäß Anspruch 1 gelöst, indem die Transferfolienbahn
im Wesentlichen über ihre gesamte Breite hin positiv oder negativ so aufgeladen wird,
dass auf dem Sammelwickel übereinander geschichtete Transferfolienbahnabschnitte elektrostatisch
aneinander haften.
[0010] Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Aufnahme einer verbrauchten
Transferfolienbahn mit wenigstens einer dielektrischen Schicht auf einem Sammelwickel
gelöst, bei der wenigstens eine Aufladeeinrichtung zum Aufladen der dielektrischen
Schicht der Transferfolienbahn in einem vor dem Sammelwickel befindlichen Bereich
der Transferfolienbahn vorgesehen ist, die sich im Wesentlichen über die gesamte Breite
der Transferfolienbahn erstreckt.
[0011] Durch dieses Aufladen der dielektrischen Schicht der Transferfolienbahn verklebt
die Folienbahn auf dem Foliensammelwickel in radialer Richtung miteinander. Tangentiale
oder axiale Bewegungen werden dadurch günstigerweise vermieden.
[0012] Insbesondere ist es günstigerweise vorgesehen, dass die Transferfolienbahn eine dielektrische
Trägerschicht aufweist. Zur Vereinfachung der Konstruktion kann diese bevorzugterweise
Luftundurchlässig sein.
[0013] Wird eine Kaltfolienprägevorrichtung insbesondere mit einer Sparschaltung betrieben,
wie sie aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 198 42 585 und der
EP 718 099, bekannt ist, so stellt sich als zusätzliches Problem noch ein, dass sich durch die
ungleichmäßige Bewegung der Folienbahn Lufteinschlüsse im Foliensammelwickel bilden
können, die das Teleskopieren der Folienbahn sogar noch unterstützen. Indem eine statische
Anziehungskraft zwischen dem Foliensammelwickel auf der Welle und der neu hinzugefügten
Folienbahn einstellt, werden diese Lufteinschlüsse vorteilhafterweise zusätzlich aus
dem Foliensammelwickel herausgedrückt. Dieses Herausdrücken der Lufteinschlüsse kann
vorteilhafterweise auch zusätzlich noch durch eine an den Foliensammelwickel angestellte
Rolle unterstützt werden.
[0014] Eine erfindungsgemäß besonders feste statische Verklebung wird durch eine kontinuierliche
Beaufschlagung der dielektrischen Schicht der Transferfolienbahn, d. h. ihrer Trägerschicht
mit elektrischer Ladung erreicht. Hierdurch werden die Bahnen über ihre gesamte Länge
stabil aufgewickelt.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Transferfolienbahn
wenigstens zwei Teilbahnen umfasst und dass verfahrensmäßig diese wenigstens zwei
getrennten Teilbahnen der Transferfolienbahn aufgeladen werden.
[0016] Hierdurch können vorteilhafterweise insbesondere in einem Kaltfolienprägeverfahren
zwei verschiedene Transferfolien verwendet werden, um auf zwei getrennte Bereiche
des Bedruckstoffes eine Transferschicht zu übertragen.
[0017] Weiterhin ist dabei vorteilhafterweise vorgesehen, dass zum Aufladen der Transferfolienbahn
oder mehrerer Teilbahnen eine Aufladeeinrichtung verwendet wird, die sich im Wesentlichen
über die gesamte Breite der einen Transferfolienbahn oder aller Teilwarebahnen erstreckt.
Dieses stellt eine besonders einfache Ausführungsform und ein einfaches Verfahren
dar, um gleichzeitig alle Teilbahnen so aufzuladen, dass sie auf getrennten Sammelwickeln
oder auch auf einem gemeinsamen Sammelwickel aufgewickelt werden können. Insbesondere
können auch unterschiedliche Teilsammelwickel vorgesehen sein, die auf einer gemeinsamen
Welle bereitgestellt sind. Somit wird durch eine erfindungsgemäße Aufladeeinrichtung,
welche sich über die gesamte Formatbreite der Transferfolienbahn oder aller Teilbahnen
erstreckt, auf einfache Weise alle Teilbahnen gleichzeitig aufgeladen und es wird
das Teleskopieren auf allen Sammelwickeln und Teilsammelwickeln auf getrennten oder
gemeinsamen Wellen vermieden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Aufladeeinrichtung
eine Aufladeelektrode und eine leitende Fläche als Gegenpol umfasst und dass die Transferfolienbahn
oder mehrere Teilbahnen zwischen der Aufladeelektrode und der leitenden Fläche hindurchgeführt
und durch einen Stromfluss zwischen der Aufladeelektrode und der leitenden Fläche
aufgeladen werden.
[0019] Um eine gute Aufladung der Transferfolienbahn zu erreichen, ohne dass die Aufladeelektrode
zu sehr abgenutzt wird, wird vorteilhafterweise ein Abstand von 0 - 30 mm, vorzugsweise
20 mm, zwischen der leitenden Fläche und der Aufladeelektrode vorgesehen.
[0020] Zwischen der Aufladeelektrode und der leitenden Fläche wird etwa eine Spannung bis
zu 30 kV, bevorzugt zwischen 15 - 20 kV, angelegt.
[0021] Die leitende Fläche kann alternativ ein Blech, eine Stange, ein Zylinder oder eine
Umlenkrolle sein. Insbesondere kann die leitende Fläche starr sein. Bevorzugt wird
aber eine rotierbare Umlenkrolle als leitende Fläche verwendet.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform umschlingt die Transferfolienbahn die Umlenkrolle
mit einem Umschlingwinkel von mehr als 20°, vorzugsweise mehr als 90°, um eine größere
Kontaktfläche zwischen Transferfolienbahn und leitender Fläche zu erreichen, was eine
bessere Aufladung der Transferfolienbahn ermöglicht.
[0023] Erfindungsgemäß ist vorteilhafterweise weiter vorgesehen, dass eine Korona-Elektrode
oder eine aufladbare Umlenkrolle von der Aufladeeinrichtung zum Aufladen der Transferfolienbahn
oder der Teilbahnen umfasst wird. Durch die Korona-Elektrode kann insbesondere der
Abstand zwischen der Beaufschlagung der Transferfolienbahn mit der Ladung und dem
Sammelwickel minimiert werden. Hierbei bleibt dann eine möglichst große Ladungsmenge
auf dem Sammelwickel vorhanden.
[0024] Durch die Verwendung einer erfindungsgemäß aufladbaren Umlenkrolle als Bestandteil
der Aufladeeinrichtung kann eine strukturell sehr einfache Lösung gefunden werden.
Zur Führung der Transferfolienbahn, z. B. einer Kaltfolientransferbahn, sind im Allgemeinen
sowieso Umlenkrollen in der Vorrichtung vorhanden. Eine dieser Umlenkrollen oder wenigstens
eine dieser Umlenkrollen als Elektrode zum Aufladen der Transferfolienbahn zu verwenden,
bedeutet daher eine strukturelle Vereinfachung, so dass keine weiteren Elemente in
die Vorrichtung zum Folientransfer eingebracht werden müssen. Bei der Verwendung einer
aufladbaren Umlenkrolle zur Aufladung der Transferfolienbahn ist zu beachten, dass
gerade bei der Verwendung einer Transferfolie die Umlenkrolle mit der dielektrischen
Seite der Transferfolienbahn in Berührung kommt.
[0025] Da es erfindungsgemäß besonders günstig ist, eine Transferfolienbahn in einem Folientransferwerk
zu verwenden und dabei die dielektrische Schicht der Transferfolie, die durch die
Trägerschicht der Transferfolie gebildet wird, aufzuladen, ist es erfindungsgemäß
vorgesehen, dass als Transferfolienbahn eine Transferfolienbahn verwendet wird, welche
eine Trägerschicht aufweist, die geeignet ist, eine Transferschicht zu tragen, wobei
die von der Transferschicht abgewandte Seite der Trägerschicht positiv oder negativ
aufgeladen wird.
[0026] Ausführungsbeispiele, die die Erfindung beschreiben sollen, auf die die Erfindung
aber nicht beschränkt sein soll und aus denen sich zusätzliche erfindungsgemäße Merkmale
ergeben können, sind in den folgenden Zeichnungen dargestellt.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Transferfolie,
- Fig. 2
- ein Folientransferwerk mit einer Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme einer verbrauchten
Transferfolie in Seitenansicht,
- Fig. 3
- eine Aufsicht einer Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme der verbrauchten Transferfolie,
und
- Fig. 4
- eine bevorzugte Aufnahmevorrichtung.
[0028] Die Fig. 1 zeigt einen möglichen Aufbau einer herkömmlichen Transferfolie 1.
[0029] Die Transferfolie 1 weist eine Trägerfolie 2 auf, welche im Allgemeinen dielektrische
Eigenschaften aufweist. Die Trägerfolie 2 trägt eine Transferschicht 3, welche aus
einer Trennschicht 4 und einer Metallschicht 5 gebildet ist. Auf der Transferschicht
3 kann weiter auch noch eine Schicht in Form eines Haftvermittlers 6 vorgesehen sein,
welcher einen besseren Kontakt zwischen mit Kleber beaufschlagten Bereichen eines
Bedruckstoffes und der Transferfolie 1 vermittelt. Die Metallschicht 5 kann insbesondere
durch eine Lackschicht gebildet werden, welcher farbige Metallpartikel beigesetzt
wurden. In einem alternativen Ausführungsbeispiel solch einer Transferfolie 1 kann
es auch vorgesehen sein, dass statt einer Metallschicht 5 eine andere nicht metallische
farbige Schicht vorgesehen ist, welche in einem Folientransferverfahren auf die mit
Kleber beaufschlagten Bereiche eines Bedruckstoffes übertragen werden.
[0030] Insbesondere kann auch auf der Trägerfolie 2 eine eingefärbte oder transparente Lackschicht
4 als Trennschicht vorgesehen sein, auf der eine metallische Schicht 5 aufgedampft
ist. Auf dieser metallischen Schicht 5 ist dann der Haftvermittler 6 vorgesehen. Nach
einem Folientransfer dient die Lackschicht 4 auf der übertragenen Transferschicht
3 als Schutz.
[0031] Die Fig. 2 zeigt ein Transferwerk 100, welches beispielsweise in einer nicht weiter
dargestellten Druckmaschine bereitgestellt sein kann. Insbesondere kann es zumindest
Teile eines herkömmlichen Druckwerkes mit umfassen.
[0032] Das Transferwerk 100 umfasst einen Folienvorratswicken 101, auf dem Transferfolie
1 in Form einer Folienbahn 102 bereitgestellt ist. Die Folienbahn 102 wird über Umlenkrollen
103 durch einen Transferspalt 104 geführt. Sie wird durch diesen Transferspalt 104
gemeinsam mit einem Bogen 107 hindurchgeführt. Der Bogen 107 wurde bereits in einem
hier nicht dargestellten Auftragswerk, welches ein Druckwerk einer herkömmlichen Druckmaschine
sein kann, bildmäßig mit Kleber beaufschlagt. In dem Transferspalt 104 wird dann die
Transferschicht 3 der Transferfolie 1 in den Bereichen des Bogens 107, welche mit
Kleber beaufschlagt sind, von der Trägerfolie 2 der Transferfolie 1 abgelöst und mittels
Druck auf den Bogen 107 übertragen. Der hierfür notwendige Druck wird durch einen
Transferzylinder 105, welcher an einen Gegendruckzylinder 106 angestellt ist, und
welche gemeinsam den Transferspalt 104 bilden, erzeugt. Insbesondere kann es sich
bei dem Transferzylinder 105 um einen Gummituchzylinder eines herkömmlichen Druckwerkes
handeln.
[0033] Nach dem Folientransfer, d. h. nach dem Übertrag der Transferschicht 3 auf den Bogen
107 wird die verbrauchte Folienbahn 102 entlang des hier dargestellten Pfeils weiter
über Umlenkrollen 103 einem Foliensammelwickel 108 zugeführt. Der Foliensammelwickel
108 rotiert in Richtung des hier dargestellten Pfeils und nimmt auf diese Weise die
verbrauchte Folienbahn 102 auf.
[0034] Um ein Teleskopieren der verbrauchten Folienbahn 102 auf dem Foliensammelwickel 108
zu verhindern, sind hier zwei Aufladevorrichtungen 112, 112' dargestellt, welche jeweils
alleine für sich oder auch gemeinsam der verbrauchten Folienbahn 102 zugeordnet sein
können. Insbesondere kann es also vorgesehen sein, dass ausschließlich die Aufladevorrichtung
112 oder die Aufladevorrichtung 112' vorgesehen sind. Bei dem hier dargestellten Fall
der Fig. 2 handelt es sich ausdrücklich um ein mögliches Beispiel, welches die möglichen
anderen Ausführungsbeispiele mit nur einer Aufladevorrichtung 112, 112' zumindest
veranschaulicht.
[0035] Die Folienbahn 102 wird so geführt, dass die Transferschicht 3 der Transferfolie
1 im Transferspalt 104 auf den Bogen 107 übertragen werden kann. D. h., die dieleketrische
Trägerfolie 2 der Transferfolie 1 ist hierbei dem Transferzylinder 105 zugewandt.
Um eine Verteilung einer aufzubringenden Ladung auf der metallischen Seite der Transferfolie
1 zu vermeiden, ist es vorgesehen, dass die Aufladevorrichtungen 112, 112' jeweils
der Seite der Trägerfolie 2 der Transferfolie 1, die von der Transferschicht 3 abgewandt
ist, zugeordnet sind.
[0036] In dem hier dargestellten Beispiel umfasst die Aufladevorrichtung 112 eine aufgeladene
Umlenkrolle 109, welche der Rückseite der Transferfolie 1 zugeordnet ist. Die Transferfolie
1 wird um die aufgeladene Umlenkrolle 109 so herumgeführt, dass die Trägerfolie 2
direkt in Kontakt mit der aufgeladenen Umlenkrolle 109 kommt und durch diese positiv
oder negativ aufgeladen wird. Die Art der Aufladung spielt hierbei keine Rolle. Es
handelt sich hierbei insbesondere um eine statische Aufladung, so dass eine Ladungsträgertrennung
in der Trägerfolie 2 erreicht wird. Die Transferfolie 1, d. h. die Folienbahn 102
wird also aufgeladen, so dass die der Transferschicht 3 abgewandte Seite der Trägerfolie
2 z. B. positiv aufgeladen ist und die der Transferschicht 3 zugeordnete Seite der
Trägerfolie 2 negativ geladen ist. Die so aufgeladene Folienbahn 102 wird auf den
Foliensammelwickel 108 aufgewickelt und aneinander angrenzende Bereiche der Folienbahn
102 auf dem Foliensammelwickel 108 ziehen sich in radialer Richtung an. Durch diese
radiale Kraft, die auf jeden Folienabschnitt der Transferfolie 1 einwirkt wird eine
Reibkraft erzeugt, die überwurden werden muss, um ein Teleskopieren der Folienbahn
102 zu ermöglichen. Mit anderen Worten wird durch die Erzeugung dieser radialen Kraft
ein Teleskopieren der Folienbahn 102 auf dem Foliensammelwickel 108 vermieden.
[0037] Um die aufgeladene Umlenkrolle 109 aufzuladen ist hier ferner ein Gleichstrom-Hochspannungsgenerator
110 vorgesehen, welcher die Umlenkrolle 109 auflädt und von der Aufladeeinrichtung
112 umfasst wird.
[0038] Alternativ zur Aufladevorrichtung 112 oder auch zusätzlich zu ihr ist hier eine weitere
Aufladevorrichtung 112' vorgesehen, welche eine Korona-Elektrode 111 umfasst. Auch
diese Korona-Elektrode 111 wird mittels eines Hochspannungsgenerators 110 mit Gleichstrom
versorgt und lädt wie oben beschrieben die Trägerfolie 2 auf.
[0039] Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Aufnahme einer verbrauchten Transferfolienbahn,
wie in dem hier dargestellten Fall einer verbrauchten Folienbahn 102, wie sie in der
Fig. 2 gezeigt wurde.
[0040] In dem hier dargestellten Fall werden statt einer Transferfolienbahn zwei getrennte
Teilfolienbahnen 203, 204 durch einen Transferspalt 104 hindurchgeführt und übertragen
jeweils getrennt voneinander auf unterschiedliche Bereiche eines Bogens 107 eine Transferschicht
3. Auch diese Teilfolienbahnen 203, 204 werden mittels Umlenkrollen 103 von Teilfolienvorratswickeln,
die hier nicht dargestellt sind, durch einen Transferspalt 104 hindurchgeführt und
schließlich zu den hier dargestellten Teilfolienwickeln 201, 202 geführt, welche auf
einer gemeinsamen Welle 200, die insbesondere eine Friktionswelle sein kann, bereitgestellt
sind.
[0041] Die Teilfolienbahnen 203, 204 werden um die aufgeladene Umlenkrolle 109 so herumgeführt,
dass ihre Trägerfolienseite 2 mit der aufgeladenen Umlenkrolle 109 in Berührung kommt.
Die aufgeladene Umlenkrolle 109 erstreckt sich dabei quer zur Transportrichtung der
Teilfolienbahnen 203, 204, welche durch den hier dargestellten Pfeil veranschaulicht
wird, und zwar über die gesamte Breite aller Teilfolienbahnen 203, 204. Auf diese
Weise ist nur eine aufgeladene Umlenkrolle 109 notwendig, um beide Transferfolienbahnen
203, 204 aufzuladen und gleichzeitig umzulenken, um schließlich auf den jeweiligen
Teilfolienwickeln 201, 202 ein Teleskopieren der Teilfolienbahnen 203, 204 zu verhindern.
Wie oben beschrieben, wird auch hier die aufgeladene Umlenkrolle 109 mittels eines
Gleichspannung-Hochspannungsgenerators 110 aufgeladen.
[0042] Alternativ oder zusätzlich zur aufgeladenen Umlenkrolle 109 einer Aufladevorrichtung
112 kann, wie hier dargestellt, auch eine Korona-Elektrode 111, einer Aufladevorrichtung
112' vorgesehen sein. Auch die Korona-Elektrode 111 erstreckt sich, wie schon die
aufgeladene Umlenkrolle 109 über die gesamte Formatbreite aller Teilfolienbahnen 203,
204 und lädt die Teilfolienbahnen 203, 204 vollflächig mittels eines Aufladestromes
auf.
[0043] Mittels einer oder beider der Aufladevorrichtungen 112, 112' werden also alle Teilfolienbahnen
203, 204 oder auch nur eine einzelne Folienbahn 102 so aufgeladen, dass sich auf Folienwickeln
108, 201, 202 befindliche radial beabstandete Folienbahnbereiche so anziehen, dass
ein axiales Verrutschen, d. h. ein Teleskopieren, der einzelnen Teilfolienbahnen 203,
204 oder Folienbahn 102 vermieden wird.
[0044] Die Fig. 4 zeigt eine besonders bevorzugte Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme einer
verbrauchten Transferfolie 1.
[0045] Auch bei Fig. 4 ist diese Aufnahmevorrichtung in einem Transferwerk 100 seitlich
dargestellt. Gleiche Elemente, wie in der Fig. 2 bereits ausgeführt, werden hier mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Die Führung der Folienbahn 102 erfolgt hier, wie
zur Fig. 2 ausgeführt, mittels Umlenkrollen 103. Auch der Transfer der Transferschicht
3 von der Transferfolie 1 auf einen Bedruckstoff 107 erfolgt, wie bereits zur Fig.
2 ausgeführt.
[0046] Die Aufladung der verbrauchten Transferfolie 1 zur Vermeidung des Teleskopierens
der Transferfolie 1 auf einem Foliensammelwickel 108 erfolgt hier an einer Umlenkrolle
mit einer leitenden Oberfläche 302. Die Folienbahn 102 wird um diese Umlenkrolle 302
so herumgeführt, dass die Trägerfolie 2 der Transferfolie 1 mit der leitenden Oberfläche
der Umlenkrolle 302 in Berührung kommt.
[0047] Mittels einer Aufladeelektrode 301, die mit einem Hochspannungsgenerator 110 betrieben
wird, wird ein Potenzial zwischen der Aufladeelektrode 301 und der leitenden Oberfläche
der Umlenkrolle 302 aufgebaut. In dem hier dargestellten Fall befindet sich die Oberfläche
der Umlenkrolle 302 auf einem Erdniveau. Alternativ kann es natürlich auch vorgesehen
sein, dass die Umlenkrolle 302 selber entgegengesetzt zur Aufladeelektrode 301 aufgeladen
wird.
[0048] Die Spannung kann dabei in einem Bereich zwischen 0 und 30 kV variiert werden. Beispielsweise
benötigt man für eine sehr breite Folienbahn 102 praktisch keine Aufladung, d.h. die
Spannung kann auf 0V gesetzt werden. Während für schmale Folienbahnen 102 und Teilfolienbahnen
203, 204 bevorzugt Spannungen in einem Bereich zwischen 15 kV und 20 kV eingestellt
werden. Insbesondere kann diese Spannung auch automatisch, z. B. in Abhängigkeit von
einem beginnenden Teleskopieren geregelt werden.
[0049] Durch die so erzeugte Spannungsdifferenz zwischen der Aufladeelektrode 301 und der
leitenden Oberfläche der Umlenkrolle 302 kommt es zu einer Entladung zwischen der
Aufladeelektrode 301 und der Umlenkrolle 302.
[0050] Wie beschrieben, wird die Folienbahn 102 um die Umlenkrolle 302 herumgeführt. Die
Folienbahn 102 kommt dabei nicht mit der Aufladeelektrode 301 in Berührung, sondern
wird alleine durch die Entladung zwischen der Aufladelektrode 301 und der Umlenkrolle
302 aufgeladen. Hierfür wird die Folienbahn 102 zwischen der Aufladeelektrode 301
und der Umlenkrolle 302 hindurchgeführt. Zu einer Berührung der Folienbahn 102 mit
der Aufladeelektrode 301 soll es dabei erfindungsgemäß bevorzugt nicht kommen. Daher
ist auch vorzugsweise ein Abstand von 20 mm zwischen der Oberfläche der Umlenkrolle
302 und der Entladungsspitze der Aufladeelektrode 301 vorgesehen.
[0051] Die Aufladung der Trägerfolie 2 der Transferfolie 1 wird erfahrungsgemäß durch den
Kontakt mit der leitenden Oberfläche der Umlenkrolle 302 zumindest unterstützt. Um
eine möglichst effektive Aufladung der Folienbahn 102 zu erreichen, wird die Folienbahn
102 in einem Umschlingungswinkel α um die Umlenkrolle 302 herumgeführt. Dieser Umschlingungswinkel
α beträgt hierbei, wie dargestellt, bevorzugt mehr als 90°. Auf diese Weise wird die
Folienbahn 102 optimal aufgeladen und verklebt auf dem Foliensammelwickel 108 derart,
dass ein Teleskopieren der Folienbahn 102 erfolgreich vermieden werden kann.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Transferfolie
- 2
- Trägerfolie
- 3
- Transferschicht
- 4
- Trennschicht
- 5
- Metallschicht
- 6
- Haftvermittler
- 100
- Transferwerk
- 101
- Folienvorratswickel
- 102
- Folienbahn
- 103
- Umlenkrollen
- 104
- Transferspalt
- 105
- Transferzylinder
- 106
- Gegendruckzylinder
- 107
- Bogen
- 108
- Foliensammelwickel
- 109
- aufgeladene Umlenkrolle
- 110
- Hochspannungsgenerator
- 111
- Korona-Elektrode
- 112, 112', 112"
- Aufladevorrichtung
- 200
- Welle
- 201,202
- Folienwickel
- 203,204
- Teilfolienbahn
- 301
- Aufladeelektrode
- 302
- Umlenkrolle mit leitender Oberfläche
- α
- Umschlingungswinkel
1. Verfahren zur Aufnahme einer verbrauchten Transferfolienbahn auf einem Sammelwickel,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolienbahn (102, 203, 204) im Wesentlichen über ihre gesamte Breite positiv
oder negativ so aufgeladen wird, dass auf dem Sammelwickel (108, 201, 202) übereinandergeschichtete
Transferfolienbahnabschnitte elektrostatisch aneinander haften.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigsten zwei getrennte Teilbahnen (203, 204) der Transferfolienbahn (102) aufgeladen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Aufladen einer Transferfolienbahn (102) oder mehrerer Teilbahnen (203, 204) eine
Aufladeeinrichtung (112, 112', 112") verwendet wird, die sich im Wesentlichen über
die gesamte Breite der einen Transferfolienbahn (102) oder aller Teilbahnen (203,
204) erstreckt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolienbahn (102) bzw. mehrere Teilbahnen (203, 204) kontinuierlich, d.
h. nicht nur kurzzeitig aufgeladen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufladeeinrichtung (112") eine Aufladeelektrode (301) und eine leitende Fläche
(302) als Gegenpol zur Aufladeelektrode (301) umfasst und die Transferfolienbahn (102)
oder mehrere Teilbahnen (203, 204) zwischen der Aufladeelektrode (113) und der leitenden
Fläche (302) hindurchgeführt und durch einen Stromfluss zwischen der Aufladeelektrode
(301) und der leitenden Fläche (302) aufgeladen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufladeelektrode (301) 0 bis 30 mm, bevorzugt 20 mm von der leitenden Fläche
(302) bereitgestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als leitende Fläche (302) eine Oberfläche eines Organs aus der Gruppe Blech, Stange,
Zylinder und Umlenkrolle verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolienbahn (102) oder mehrere Teilbahnen (203, 204) mit einem Umschlingungswinkel
von mehr als 20°, bevorzugt mehr als 90° um eine Umlenkrolle (302) herumgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3 oder den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aufladeeinrichtung (112') eine Koronaelektrode (111) zum berührungslosen Aufladen
verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 3 oder den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aufladeeinrichtung (112) eine berührende Elektrode, beispielsweise in der Art
einer aufgeladenen Umlenkrolle (100) verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass Transferfolienbahn (102) eine Trägerschicht (2)aufweist, die geeignet ist, eine Transferschicht
(3) zu tragen und die der Transferschicht (3) abgewandte Seite der Trägerschicht (2)
positiv oder negativ aufgeladen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Trägerschicht der Transferfolienbahn im Wesentlichen eine Kunststofffolie verwendet
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine luftundurchlässige Kunststofffolie verwendet wird.
14. Vorrichtung zur Aufnahme einer verbrauchten Transferfolienbahn mit wenigstens einer
dielektrischen Schicht auf einem Sammelwickel, vorzugsweise zur Verwendung in einem
Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigsten eine Aufladeeinrichtung (112, 112', 112") zum vorzugsweise kontinuierlichen
Aufladen der dielektrischen Schicht (2) der Transferfolienbahn (102, 203, 204) in
einem vor dem Sammelwickel (108, 201, 202) befindlichen Bereich der Transferfolienbahn
(102, 203, 204) vorgesehen ist, die sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der
Transferfolienbahn (102, 203, 204) erstreckt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolienbahn (102) wenigsten zwei Teilbahnen (203, 204) umfasst.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufladeeinrichtung (112") wenigstens eine Aufladelektrode (301) und eine leitende
Fläche (302) als Gegenpol der Aufladeelektrode umfasst und die Transferfolienbahn
(102) oder Teilbahn (203, 204) zwischen der Aufladeelektrode (301) und der leitenden
Fläche (302) hindurchgeführt werden.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufladeelektrode (301) 0 bis 30 mm, vorzugsweise 20 mm, von der leitenden Fläche
beabstandet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die leitende Fläche eine Oberfläche eines Organs aus der Gruppe Blech, Stange, Zylinderoberfläche
und Umlenkrolle (302) ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufladeeinrichtung (112, 112') eine Korona-Elektrode (111) oder eine aufladbare
Umlenkrolle (102) der Transferfolienbahn oder der Teilbahnen (203, 204) umfasst.
20. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolienbahn (102, 203, 204) eine Transferfolienbahn eines Folientransferwerkes
ist und die dielektrische Schicht die Trägerschicht (2) der Transferfolie (1) ist.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerschichtim Wesentlichen aus einer Kunststofffolie besteht, welche vorzugsweise
luftundurchlässig ist.