[0001] Die Erfindung betrifft eine Seilzugvorrichtung zur Verwendung beim Verlegen oder
Erneuern von Leitungen im Boden, umfassend eine Seilzugmaschine und eine dieser nachgeschaltete
Seilwinde.
[0002] Eine Seilzugvorrichtung der vorstehend genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 103 02 194 B3 bekannt. Bei der dort beschriebenen Lösung hat die Seilwinde einen zuggeregelten
Schalter für das Zuschalten der von einem Linearantrieb gebildeten Seilzugmaschine.
Bei relativ geringen Zugkräften wird das Seil alleine von der Seilwinde gezogen. Muss
ein hoher Widerstand durch entsprechend größere Zugkräfte überwunden werden, wird
über den auf Zug ansprechenden Schalter automatisch der Linearantrieb zugeschaltet.
Auch wenn somit die maximalen Zugkräfte von dem Linearantrieb aufgebracht werden,
muss die Seilwinde einen relativ starken Antrieb haben, um die normalen Zugkräfte
aufbringen zu können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Seilzugvorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die kostengünstig herzustellen und einfach und flexibel in der Handhabung
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Antrieb der Seilwinde
in Übereinstimmung mit dem Antrieb der Seilzugmaschine derart gesteuert ist, dass
er nur während des Arbeitshubes der Seilzugmaschine aktiviert ist, um die dem Arbeitshub
der Seilzugmaschine entsprechende Seillänge aufzuwickeln.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Seilzugvorrichtung werden die für den Arbeitshub benötigten
Zugkräfte allein von der Seilzugmaschine aufgebracht. Die Seilwinde übernimmt nur
die Seilhandhabung. Eine Seilzugmaschine mit einer Zugkraft von 40 Tonnen z.B. benötigt
ein spezielles Zugseil mit einem Durchmesser von 25 mm, das ca. 3 kg pro Meter wiegt.
Ein 100 m langes Zugseil ist damit etwa 300 kg schwer und nicht mehr einfach zu handhaben.
[0006] Da die Seilwinde über das Aufwickeln des Seiles hinaus keine Zugkraft aufzubringen
hat, braucht sie auch nicht besonders abgestützt zu werden. Das bietet größere Freiheit
bei der Anordnung der Seilwinde am Arbeitsplatz. So kann die Seilwinde entweder mit
der Seilzugmaschine auf einem gemeinsamen Rahmen montiert sein. Sie kann aber auch
von der Seilzugmaschine vollkommen getrennt sein. Dies hat insbesondere dann Vorteile,
wenn in der Arbeitsgrube wenig Platz ist.
[0007] Vorzugsweise ist der Antrieb der Seilwinde über einen auf den Seilzug ansprechenden
Schalter abschaltbar. Sowie also das Seil beim Aufwickeln durch die Seilwinde gestrafft
wird, wird der Antrieb der Seilwinde abgeschaltet.
[0008] Die Seilzugmaschine selbst kann in an sich bekannter Weise als Linearantrieb ausgebildet
sein, der beispielsweise einen Arbeitshub und einen Leerhub hat. Der Antrieb der Seilwinde
und der Seilzugmaschine kann elektrohydraulisch erfolgen, wobei beispielsweise die
Ölzufuhr zum Antrieb der Seilwinde bei Stillstand oder einem Leerhub der Seilzugmaschine
unterbrochen ist. Die elektrische Steuerung für die Seilwinde und die Seilzugmaschine
kann über dieselben Bedienungselemente erfolgen.
[0009] Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise schematische perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Seilzugvorrichtung,
- Fig. 2
- eine entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Seilzugvorrichtung,
- Fig. 3
- eine zum Antrieb der Seilzugvorrichtung dienendes Hydraulikaggregat und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Fernbedienung zum Betätigen der Seilzugvorrichtung.
[0010] In Figur 1 ist schematisch ein Stück Boden 10 mit einem Bohrloch 12 dargestellt,
in das eine Leitung eingezogen werden soll. Ebenso könnte es sich hierbei um eine
Leitung handeln, durch die beispielsweise ein Splittwerkzeug gezogen werden soll.
An die Bohrung 12 schließt sich ein vertikaler Kanalisationsschacht 14 an. Auf der
Erdoberfläche 16 steht eine erfindungsgemäße Seilzugvorrichtung 18, die eine als Linearantrieb
ausgebildete Seilzugmaschine 20 und eine Seilwinde 22 umfasst. Bei der in Figur 1
dargestellten Ausführungsform sind der Linearantrieb 20 und die Seilwinde 22 gegeneinander
gestellt. Die Seilwinde 22 und der Linearantrieb 20 können auch auf einem gemeinsamen
Rahmen montiert sein, der auch fahrbar sein kann. Der Linearantrieb für sich ist an
sich bekannt. Er hat Seilklemmen 24 und 26 zum Erfassen eines Zugseiles 28, das über
ein nicht dargestelltes Umlenkelement am Boden des Kanalisationsschachtes 14 aus dem
Bohrloch 12 herausgezogen wird. Der Linearantrieb 20 arbeitet alternierend, d.h. mit
einem Arbeitshub, währenddessen das Zugseil 28 mit den oberen Seilklemmen 24 um eine
bestimmte Länge gefördert wird, und mit einem Leerhub, währenddessen das Zugseil 28
mit den unteren Seilklemmen 26 in seiner Position gehalten wird und die zum Ziehen
bestimmten Seilklemmen 24 in ihrer Arbeitsposition zurückkehren.
[0011] Ein zur Bewegung der Seilklemmen dienendes Hydraulikaggregat ist in Figur 3 dargestellt
und mit 30 bezeichnet. An der Seilzugmaschine 20 ist eine Steuereinheit 32 angeordnet,
in der sich ein die Seilzugmaschine 20 steuerndes Hydraulikventil sowie die elektrische
Steuerung befinden. Die Steuereinheit 32 kann mit einer in Figur 4 dargestellten Fernbedienung
34 verbunden werden, die einen Handgriff 36, ein Anschlusshebel 37 und einen Betätigungsschalter
38 hat. Die Fernbedienung hat den Vorteil, dass die Bedienungsperson sich nicht in
der Nähe der Seilzugmaschine 20 aufhalten muss. Unter bestimmten Bedingungen ist dies
aus Sicherheitsgründen auch nicht zulässig.
[0012] Die Druckleitung des Hydraulikaggregats 30 wird mit dem Druckfluideingang der Seilzugmaschine
20 verbunden. Deren Druckfluidausgang ist mit dem Druckfluideingang der Seilwinde
22 verbunden, deren Druckfluidausgang wiederum über eine Rücklaufleitung mit dem Hydraulikaggregat
30 in Verbindung steht.
[0013] Von der Seilzugmaschine 20 führt eine nicht dargestellte Steuerleitung zur Seilwinde
22. Selbstverständlich ist auch eine Stromversorgungsleitung zwischen dem Hydraulikaggregat
30 und der Seilzugmaschine 26 vorgesehen.
[0014] In Figur 2 erkennt man an der Seite der Seilwinde 22 eine hydraulische Steuereinheit
40 sowie eine elektrische Steuereinheit 42 der Seilwinde 22. Die hydraulische Steuereinheit
beinhaltet mehrere elektrisch angesteuerte Hydraulikventile.
[0015] Die von dem Linearantrieb 20 geförderte Seillänge wird von der Seilwinde 22 aufgewickelt.
Die Seilwinde 22 hat nur soviel Zug aufzubringen, dass sie das Seil aufwickeln kann.
Für den Arbeitshub wird sie dagegen nicht eingesetzt. Strafft sich beim Aufwickeln
das Zugseil 28, so wird durch einen auf die Zugkraft am Seil ansprechenden Schalter
der Antrieb der Seilwinde 22 abgeschaltet. Im Übrigen ist die Steuerung der Seilwinde
22 so ausgelegt, dass die Seilwinde nur dann betrieben wird, wenn der Linearantrieb
20 einen Arbeitshub ausführt.
[0016] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform sind gleiche Teile wieder mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von jener
der Figur 1 dadurch, dass die Seilwinde und der Linearantrieb voneinander getrennt
sind. Der Linearantrieb 20 ist in einem Arbeitsschacht 44 angeordnet und stützt sich
an der Wand des Arbeitsschachtes, an der das Bohrloch 12 mündet, über einen Stützrahmen
46 ab. Die Seilwinde 22 dagegen ist auf der Erdoberfläche 16 angeordnet. Die Funktionsweise
der Seilzugvorrichtung gemäß Figur 2 ist jedoch die gleiche wie bei der Ausführungsform
nach Figur 1.
1. Seilzugvorrichtung (18) zur Verwendung beim Verlegen oder Erneuern von Leitungen im
Boden (10), umfassend eine Seilzugmaschine (20) und eine dieser nachgeschaltete Seilwinde
(22), dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Seilwinde (22) in Abstimmung mit dem Antrieb der Seilzugmaschine
(20) derart gesteuert ist, dass er nur während des Arbeitshubes der Seilzugmaschine
(20) aktiviert ist, um die dem Arbeitshub der Seilzugmaschine (20) entsprechende Seillänge
aufzuwickeln.
2. Seilzugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Seilwinde (22) über einen auf den Seilzug ansprechenden Schalter
abschaltbar ist.
3. Seilzugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilzugmaschine (20) einen Linearantrieb umfasst.
4. Seilzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Seilwinde (22) und der Seilzugmaschine (20) elektrohydraulisch erfolgt.
5. Seilzugvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölzufuhr zum Antrieb der Seilwinde (22) bei Stillstand oder Leerhub der Seilzugmaschine
(20) unterbrochen ist.
6. Seilzugvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Steuerung für die Seilwinde (22) und die Seilzugmaschine (20) über
dieselben Bedienungselemente erfolgt.
7. Seilzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilwinde (22) und die Seilzugmaschine (20) auf einem gemeinsamen Rahmen montiert
sind.
8. Seilzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilwinde (22) und die Seilzugmaschine (20) voneinander getrennt sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente