[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung von Garvorgängen eines Gargutes
in einem Garraum eines Dampfgargerätes wie beispielsweise einem Steamer sowie ein
derartiges Dampfgargerät, mit dem das vorgenannte Verfahren durchgeführt werden kann.
[0002] Es ist aus der
DE 103 27 861 A1 bekannt, ein Gargerät mit einem Garraum, in den ein Gargut eingebracht worden ist,
mittels eines Sensors zu steuern, der eine Gaskonzentration in dem Garraum erfasst.
Dabei wird die Gaskonzentration im zeitlichen Verlauf beobachtet, u.a. durch Bilden
der ersten Ableitung.
[0003] Aus der
DE 103 35 295 A1 ist ein weiteres Verfahren bekannt, mit dem eine Feuchte in einem Dampfgargerät erfasst
werden kann. Hierbei ist jedoch ein Einfluss des zubereiteten Garguts auf die Feuchte
nicht erfassbar.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren sowie
ein eingangs genanntes Dampfgargerät zu schaffen, mit denen Probleme des Standes der
Technik vermieden werden können und insbesondere ein Garvorgang von Gargut in einem
Dampfgargerät geregelt werden kann anhand von aus dem Gargut austretendem Gas oder
Feuchte.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Dampfgargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte sowie bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im
Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Des weiteren wird der Wortlaut der Prioritätsanmeldung
DE 102007016501.5 vom 26. März 2007 derselben Anmelderin durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung
gemacht.
[0006] Bei dem Verfahren wird während des Garvorgangs zumindest zeitweise, insbesondere
während einer Messphase, eine aus dem Gargut austretende bzw. in dem Garraum vorhandene
Konzentration eines Gases oder einer Feuchte durch eine Sensorik wie beispielsweise
einen Gassensor über der Zeit erfasst. Während der Messphase unterbleibt dabei ein
Einbringen von Feuchte bzw. Dampf in den Dampfgarraum im Rahmen des Betriebs des Dampfgargeräts,
so dass hier aus dem Gargut austretendes Gas bzw. austretende Feuchte die Sensorik
ausreichend deutlich bzw. prägnant beeinflussen kann zur sicheren Messung. Während
dieser Messphase wird die Sensorik bzw. ein Sensor ausgewertet bzw. die Messwerte
werden im zeitlichen Verlauf ausgewertet für eine bestimmte Zeit. Während der Messphase
wird das Garende bei vorgegebenem Garvorgang mit festgelegten Zeiten der Zuführung
von Dampf bzw. des Dampfgarbetriebs bestimmt durch Auswertung der Sensorik über der
Zeit. Zusätzlich dazu wird mindestens einer der beiden folgenden Schritte durchgeführt.
Bei Schritt a) wird vor der Messphase während einer Dampfphase Dampf in den Garraum
eingebracht bzw. das Gargut bedampft, wie es dem Garbetrieb des Dampfgargeräts entspricht.
Nach dieser Dampfphase und wiederum vor der Messphase wird während einer Belüftungsphase
die Dampfzufuhr beendet bzw. ist eingestellt, und durch eine Belüftung des Garraums
wird die Konzentration von Dampf bzw. Gas oder Feuchte im Garraum zumindest deutlich
reduziert. Dies kann eine Reduzierung um beispielsweise die Hälfte sein, vorteilhaft
eine starke Reduzierung auf Werte ähnlich der Umgebungsluft. Bei Schritt b) wird nach
der Messphase während einer Dampfphase wiederum Dampf in den Garraum eingebracht bzw.
das Gargut bedampft, wie es dem Garbetrieb des Dampfgargerätes entspricht. Während
dieser Dampfphase unterbleibt eine Auswertung der Sensorik bzw. es wird nicht mehr
gemessen, wie es vorteilhaft auch bei Schritt a) ist.
[0007] Somit ist also im Rahmen der Erfindung sichergestellt, dass während der Messphase
bzw. davor noch kein Dampf im Rahmen des Garbetriebs in den Garraum eingebracht worden
ist, so dass hier der Einfluss der Feuchte des Garguts maßgeblich ist bzw. von der
Sensorik sicher festgestellt werden kann. Wird dann im Rahmen des gewählten Garvorgangs
eventuell nach der Messphase das Gargut bedampft, beispielsweise beim Aufbacken von
Brötchen, so ist das Garende bereits vorab bestimmt durch Auswertung von Messungen
während der Messphase. Dabei wird eben hinsichtlich des Garendes noch das Einbringen
von Dampf berücksichtigt. Alternativ wird aufgrund des gewählten Garvorgangs das Gargut
bereits vor der Messphase bedampft bzw. Dampf in den Garraum eingebracht. Dann wird
während der Belüftungsphase diese Menge an Dampf bzw. eine Dampfkonzentration soweit
reduziert, dass aus dem Gargut austretender Dampf bzw. Feuchte von dem Gassensor erkannt
werden kann. Es ist auch möglich, sowohl den Schritt a) als auch den Schritt b) durchzuführen,
also das Gargut zweimal zu bedampfen.
[0008] Die grundsätzliche Bestimmung des Garendes aufgrund der Messwerte der Sensorik kann
erfolgen wie in der
DE 10 2007 003 225 beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich verwiesen wird und deren Inhalt diesbezüglich
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Eine solche Messung zur Erfassung der Feuchtigkeit ist eine direkte Messung, vor allem
dann, wenn die Feuchtigkeit direkt gemessen wird.
[0009] Alternativ kann eine Bestimmung für eine bestimmte Art von Sensorik, die keinen eigenen
Gassensor odgl. aufweist, erfolgen wie in der
DE 10 2005 042 698 beschrieben, auf die hiermit auch ausdrücklich verwiesen wird und deren Inhalt diesbezüglich
durch ausdrückliche Bezugnahme auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht
wird. Eine solche Messung zur Erfassung der Feuchtigkeit ist dann eine indirekte Feuchtemessung
bzw. Feuchteerfassung, da die Feuchtigkeit auf andere Art und Weise bestimmt wird
und nicht direkt gemessen wird.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung kann gegen Ende der Messphase bzw. kurz vor deren
Schluss, insbesondere wenn das Garende bereits bestimmt worden ist, das Dampfgargerät
weiterhin wie bisher betrieben werden. Dies kann eine Art Nachlaufphase der Messphase
sein, die entweder zusätzlich ist oder darin enthalten ist. Da wiederum mit dem Gassensor
gemessen wird, sollte während dieser Zeit kein Dampf von außen zugeführt werden. Diese
Art Nachlaufzeit kann dazu verwendet werden, dass für den Fall des Auftretens einer
Störung wie beispielsweise ein Öffnen einer Tür zu dem Garraum die Messergebnisse
der Sensorik von dem erwarteten bzw. vorher bestimmten Verlauf stark abweichen oder
gestört werden. Das Abklingen dieser Störung kann dann abgewartet werden bzw. dann
kann eine erneute Bestimmung des Garendes erfolgen. Weichen während dieser Nachlaufphase
die Messergebnisse von dem erwarteten bzw. vorherbestimmten Verlauf nicht wesentlich
ab, so kann der Garvorgang wie vorher bestimmt weiterlaufen bis zum Garende.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung kann der Fall, dass die Dampfphase gemäß Schritt b)
durchgeführt wird, also nach der Messphase noch einmal Dampf zugeführt wird, in der
Steuerung entsprechend berücksichtigt werden. Das Garende kann früher herbeigeführt
bzw. verkürzt werden, da mit dem Dampf ein weiterer Energieeintrag in das Gargut erfolgt.
Dazu kann vorgesehen sein, dass in einer Steuerung des Dampfgargeräts die zugeführte
Menge an Dampf bekannt ist und der Energiegehalt dieses Dampfs berechnet wird, beispielsweise
auch anhand seiner gemessenen Temperatur. Daraus wiederum kann der sich ergebende
Energieeintrag in das Gargut berechnet werden, der von den Temperaturverhältnissen
und/oder den konstruktiven Bedingungen im Garraum abhängt.
[0012] Eine Dampfphase, insbesondere gemäß Schritt a), kann 5 bis 15 Minuten dauern. Eine
Messphase kann zwischen 5 und 30 Minuten dauern. Vorteilhaft dauert die Messphase
so lange bzw. wird so lange durchgeführt, bis ein charakteristischer Punkt oder Abschnitt
des Verlaufs der Messwerte bzw. der Auswertung der Sensorik erreicht ist, aufgrund
dessen das Garende hinreichend genau berechnet werden kann. Dazu kann vorgesehen sein,
dass eine Bedienperson die Art des Garguts in das Dampfgargerät auf beliebige Weise
eingibt. Alternativ kann die Art des Garguts aus der Auswertung der Sensorik während
der Messphase ermittelt werden, unter Umständen unter Berücksichtigung weiterer Parameter,
wie einer von einer Bedienperson eingegebenen Art der Dampfphasen, entweder zu Beginn
des Garvorgangs vor der Messphase und/oder nach der Messphase. Auch hierzu wird auf
die vorgenannte
DE 10 2007 003 225 hingewiesen. In Ausgestaltung der Erfindung kann ein Gassensor dazu ausgebildet sein,
eine Feuchte im Garraum direkt zu messen bzw. Dampf, der aus dem Gargut austritt,
wozu der Gassensor vorteilhaft als Feuchtesensor ausgebildet ist.
[0013] Das Dampfgargerät kann ein Belüftungssystem für den Garraum aufweisen, welches es
ermöglicht, je nach Fortschritt des Garvorgangs die Luft im Garraum mehr oder weniger
schnell bzw. mehr oder weniger stark gegen Umgebungsluft auszutauschen. Dieses Belüftungssystem
kann von einer Steuerung des Dampfgargerätes gesteuert sein im Rahmen des vorher bestimmten
Garvorgangs sowie evtl. unter Berücksichtigung des während der Messphase bestimmten
Garendes. Es kann beispielsweise mit Klappen, Schiebern odgl. versehen sein, die insbesondere
elektromotorisch angetrieben sein können.
[0014] Während einer Dampfphase gemäß Schritt a) ist der Garraum vorteilhaft geschlossen
bzw. eine Luftzuführung oder Belüftung des Garraums, insbesondere mit Frischluft aus
der Umgebungsluft, ist stark reduziert oder unterdrückt. Hierbei wird im wesentlichen
heißer Dampf entsprechend dem Dampfgarbetrieb des Dampfgargerätes zugeführt.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung kann während der Belüftungsphase das Belüftungssystem
des Garraums geöffnet sein bzw. der Garraum kann maximal gelüftet werden. Hierdurch
erfolgt ein möglichst schnelles Entfernen des Dampfes aus dem Garraum bzw. eine Reduzierung
des Dampfgehalts.
[0016] In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt vorteilhaft während der
Messphase eine geringe Belüftung des Garraums. Diese kann bei etwa 5% bis 15% einer
maximal möglichen Belüftung liegen, so dass hier während der Messphase eine gewisse,
für die Bestimmung hinreichend große Menge an Feuchte in dem Garraum entstehen kann,
was im zeitlichen Verlauf durch die Sensorik und vor allem durch einen Gassensor erfasst
werden kann. Dazu kann das Belüftungssystem des Garraums bzw. des Dampfgargerätes
lediglich zu einem kleinen Teil geöffnet sein. Eine zu starke Belüftung würde wiederum
zuviel an entstehender Feuchte aus dem Garraum entweichen lassen und eine Messung
verfälschen oder unmöglich machen.
[0017] Während einer eventuell vor der Messphase erfolgenden Dampfphase gemäß Schritt a),
in welcher auch ein Aufheizen des Garraums erfolgen kann, liegt noch keine Notwendigkeit
der Erfassung von Messwerten vor. Da eine Bestimmung des Garendes, welche letztlich
ein Hauptziel der Erfindung der vorliegenden Anmeldung ist, nur aufgrund der Auswertung
der Kurve für den Feuchtverlauf über der Zeit erfolgen kann, müssen hierfür verwertbare
Werte vorliegen, wie sie vor allem zu Beginn eines Garvorgangs nicht vorliegen. Um
also die notwendige Prozessinformation zu gewinnen zur Bestimmung des Garendes, sollte
die Sensorik während der Messphase nicht mehr stark durch äußere Einflüsse gestört
werden, so dass keine Änderung des Dampfgehalts erfolgt, welche bei der Auswertung
auf einen falschen Zustand schließen lässt. Des Weiteren sollte in dem Garraum aufgrund
eines zuvor erfolgten Bedampfens keine allzu hohe Konzentration an Dampf mehr vorliegen,
da ansonsten die aus dem Gargut austretende Menge an Feuchte zu gering ist und gegenüber
einer vorhandenen Feuchtemenge nicht mehr ausreichend sicher und genau erkannt werden
kann.
[0018] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Seitenschnitt durch einen Dampfgarer mit einem Ansaugkanal, einem
Wasservorrat, einer Heizung zur Dampferzeugung, einem Garraum und einem Belüftungssystem
und
- Fig. 2
- ein Diagramm des Verlaufs der Feuchte über der Zeit mit fünf eingezeichneten Phasen
des Betriebs.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] In Fig. 1 ist ein Dampfgarer 11 dargestellt mit einem Gehäuse 12. Der Dampfgarer
11 weist einen Garraum 13 auf, in dem ein Gargutträger 14 samt aufgestelltem Gargut
15 enthalten ist, das in dem Dampfgarer 11 zubereitet werden soll und bei dessen Zubereitung
eine Bedampfung möglich oder sogar sinnvoll ist. Der Zugang zu dem Garraum 13 erfolgt
über eine Tür 16, über der ein Wrasenabzug 17 vorgesehen ist. Innen an dem Wrasenabzug
17 ist eine Klappe 23 vorgesehen, die von einer Steuerung 36 beispielsweise elektromotorisch
betätigt werden kann. Beheizt wird der Garraum 13 durch einen Oberhitze-Heizkörper
19a und einen Unterhitze-Heizkörper 19b. Gesteuert werden diese über die Steuerung
36 samt einer Bedieneinheit 37 entsprechend einer gewünschten bedienerseitigen Vorgabe,
beispielsweise Temperatur, Wasserdampfzusammensetzung und/oder Gardauer. Die Steuerung
kann einen nicht dargestellten Speicher aufweisen, in dem Informationen zu bestimmten
einprogrammierten Garvorgängen abgespeichert sind.
[0021] Das Gehäuse 12 weist an seiner Rückseite einen Zugang zu einem Ansaugkanal 21 auf,
durch den Frischluft in den Garraum 13 gebracht werden kann. Eine Klappe 22 ist vorgesehen
um den Ansaugkanal 21 verschließen zu können. Die Klappen 22 und 23 bilden zusammen
ein Belüftungssystem für den Dampfgarer 11, das von der Steuerung 36 gesteuert wird.
Dies wird nachfolgend noch genauer erläutert.
[0022] Der Ansaugkanal 21 führt nach der Klappe 22 an einem Wasserbehälter 30 als Wasservorrat
mit Wasser 31 vorbei. In dem Wasserbehälter 30 ist eine Heizung 32 angeordnet, um
über die Steuerung 36 angesteuert aus dem Wasser 31 Dampf 34 zu erzeugen. Dann wird
der Dampf 34 mittels eines Lüfters 24 durch den Ansaugkanal 21 in den Garraum 13 gebracht.
Auch der Betrieb des Lüfters 24 wird durch die Steuerung 36 überwacht bzw. gesteuert,
insbesondere als ein Teil des Belüftungssystems. Über einen Temperatursensor 38 sowie
einen Feuchtesensor 39, der die Sensorik bildet bzw. ein Teil davon ist, können die
Betriebsbedingungen im Garraum 13 überwacht werden zur Beeinflussung durch die Steuerung
36.
[0023] Über eine weitere Innenklappe 27, die in Zusammenwirkung mit den Klappen 22 und 23
des Belüftungssystems betrieben werden kann, kann eine Belüftung des Garraums 13 bzw.
eine Luftströmung gesteuert werden. Es kann bei geöffneten Klappen 22 und 23 Frischluft
von außen mit normalem Wasserdampfanteil zugeführt werden, beispielsweise zur sogenannten
Spülung des Garraums 13, um den Dampf 34 aus dem Garraum herauszuspülen. Bei geöffneter
Innenklappe 27 und geschlossener Außenklappe 22 kann die Luft im Garraum 13 umgewälzt
werden. Dabei ist auch bei dem Umwälzbetrieb die Erzeugung von zusätzlichem Dampf
34 möglich, da auch hier die umgewälzte Luft durch den Ansaugkanal 21 an dem Wasserbehälter
30 vorbeigeführt wird.
[0024] In Fig. 2 ist ein Verlauf der Feuchte F über der Zeit t dargestellt, der beispielsweise
beim Backen von Gargut wie Brot oder Brötchen auftritt. Allerdings ist dabei zu beachten,
dass der Verlauf der Feuchte F gemäß Fig. 2 zwar mit dem Feuchtesensor 39 im Garraum
13 erfasst werden kann. Gleichzeit kann jedoch dieser Feuchteverlauf in dieser Form
nur ermittelt werden, wenn keine zusätzliche Feuchte bzw. Dampf durch den Dampfgarbetrieb
des Dampfgarers 11 eingebracht wird. Insofern handelt es sich bei der Kurve gemäß
Fig. 2 um eine eher theoretische Kurve ohne äußere Einflüsse.
[0025] Im zeitlichen Verlauf t sind verschiedene Phasen der Feuchte F als zeitliche Abschnitte
dargestellt. Während der ersten Zeit bzw. der Dampfphase I kann bei Zubereitung des
Garguts 15 im Dampfgarer 11 Dampf 34 eingebracht werden bzw. das Gargut 15 bedampft
werden. Dies wird ausgedrückt durch den Dampfbetrieb bzw. den Verlauf der Kurve D,
die dünner dargestellt ist als die Feuchte F. Insofern ist es hier auch selbstverständlich,
dass während der Dampfphase I der tatsächlich von dem Feuchtesensor 39 im Garraum
13 ermittelte Dampfgehalt bzw. Verlauf der Feuchte abweicht von dem theoretischen
Feuchteverlauf F.
[0026] Während der Dampfphase I sind die Klappen 22 und 23 im wesentlichen geschlossen bzw.
es wird wenig Luft von außen zugeführt und unter Umständen wird lediglich durch Öffnen
der Innenklappe 27 eine Art Umwälzung vorgenommen. Nach Beendigung der Dampfphase
I folgt eine Belüftungsphase II. Hier wird der Dampfbetrieb gestoppt, so dass kein
zusätzlicher Dampf in den Garraum 13 eingebracht wird. Während der Belüftungsphase
II sind zumindest die Klappen 22 und 23 des Belüftungssystems geöffnet und die Feuchte
im Garraum 13 wird durch Betrieb des Lüfters 24 herausgebracht, also der Garraum 13
sozusagen mit Frischluft gespült. Dabei kann die Öffnungsweite der Klappen 22 und
23 von der Steuerung 36 sinnvoll variiert werden. Des weiteren kann entweder der Feuchtegehalt
im Garraum 13 aufgrund der vorherigen Dampfphase I reduziert werden, beispielsweise
auf die Hälfte, oder die Feuchte kann möglichst vollständig entfernt werden bzw. Umgebungsluft
in den Garraum 13 eingebracht werden.
[0027] Nach Beendigung der üblicherweise relativ kurzen Belüftungsphase II beginnt die Messphase
III. Hierzu sind die Klappen 22 und 23 großteils geschlossen um eine geringe Luftzufuhr
bzw. einen geringen Luftaustausch zuzulassen, beispielsweise mit 5% bis 15% einer
maximalen Belüftungsstufe. Dann entspricht der Betrieb des Dampfgarers 11 einem Betrieb
eines normalen Backofens, also mit mindestens der Oberhitze 19a und/oder der Oberhitze
19b und ohne Dampfzufuhr.
[0028] Durch das Reduzieren oder Entfernen der Feuchte von der Dampfphase I im Garraum 13
kann die Menge an Feuchtigkeit, die entsprechend dem Feuchteverlauf F gemäß Fig. 2
aus dem Gargut 15 austritt und im Garraum 13 vorherrscht, eine zunehmendere und bedeutende
Rolle spielen. Somit kann also der Feuchteverlauf F durch den Feuchtesensor 39 erfasst
werden. Während der Messphase III, die über eine längere Zeit hinweg durchgeführt
wird, kann dann ein Verfahren gemäß der
DE 10 2007 003 225 durchgeführt werden, um den Garvorgang des Garguts 15 im Dampfgarer 11 zu regeln
bzw. ein Ende des Garvorgangs zu bestimmen. Dabei wird zum einen, üblicherweise bereits
vor Beginn des Garvorgangs, das zu garende Gargut 15 durch eine Bedienperson in die
Steuerung 36 des Gargeräts eingegeben, beispielsweise mittels der Bedieneinheit 37.
Des weiteren kann aufgrund des Verlaufs der Feuchte F über der Zeit während der Messphase
III das Garende vorherbestimmt werden bzw. berechnet werden. Ist dies während der
Messphase III erfolgt, so wird eine Nachlaufphase III' begonnen. Diese Nachlaufphase
III', welche optional ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie zu einem Zeitpunkt
beginnt, zu dem das Garende bereits vorherbestimmt ist. Des weiteren werden die Messwerte
des Feuchtesensors 39 und somit auch der Verlauf der Feuchte F über der Zeit noch
erfasst und ausgewertet. Sollte während dieser Zeit noch einmal eine Schwankung oder
Störung der Messwerte des Sensors 39 erfolgen, so ist das Garende neu zu berechnen.
Dies ist jedoch auch bereits in der vorgenannten
DE 10 2007 003 225 beschrieben, auf welche auch diesbezüglich ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0029] Nach Ende der Nachlaufphase III' kann eine zweite Dampfphase IV durchgeführt werden,
welche dem vorgenannten Schritt b) entspricht. Hier kann, wie durch den Verlauf für
die Bedampfung D dargestellt ist, noch einmal Dampf in den Garraum eingebracht werden
zur Bedampfung des Garguts 15. Dies kann erfolgen wie zuvor beschrieben. Auch hierbei
ist wieder zu beachten, dass sich damit der Feuchtegehalt im Garraum 13 erheblich
ändert gegenüber dem Feuchteverlauf F des Garguts 15 alleine. Da jedoch bereits das
Garende bereits vorherbestimmt worden ist während der Messphase III, und dabei auch
einkalkuliert worden ist, dass und ob noch einmal eine zweite Dampfphase IV folgt,
stört dies nicht. Schließlich wird nach Ende der zweiten Dampfphase IV das Gargut
15 als fertig angesehen und das Garende ist erreicht. Hierbei kann in verschiedenen
Ausgestaltungen noch vorgesehen sein, den Garraum 13 zu entlüften, beispielsweise
durch erneutes Öffnen der Klappen 22 und 23 und Betrieb des Lüfters 24. Wie aus der
vorhergehenden Beschreibung zu entnehmen ist, ist es von Vorteil, wenn zumindest die
Klappen 22 und 23 des Belüftungssystems nahezu stufenlos eingestellt werden können
zur möglichst stufenlos regelbaren Belüftung bzw. Durchlüftung des Garraums 13.
[0030] Mit der Erfindung kann also vorteilhaft erreicht werden, dass nicht nur in einem
Backofen, sondern auch in einem Dampfgarer 11 eine Bestimmung des Garendes eines Garguts
15 aufgrund des zeitlichen Verlaufs von aus dem Gargut austretender Feuchte F durchgeführt
werden kann, obwohl eigentlich eine derartige Feuchtebestimmung in einem Dampfgarer
aufgrund starker Dampfentwicklung, zumindest während bestimmter Zeiten des Garvorgangs,
nicht möglich ist. Dabei eignet sich das Verfahren sinnigerweise für ein Gargut, welches
nicht permanent bedampft werden muss bzw. bei dessen vorgesehener Zubereitung nicht
ständig eine hohe Konzentration von Dampf im Garraum vorhanden sein muss, wie beispielsweise
Brot, Brötchen oder andere Teigwaren, unter Umständen auch Kuchen. Des weiteren ist
darauf hinzuweisen, dass während einer Belüftungsphase II vor der Messphase III nicht
zwingend sämtlicher Dampf bzw. sämtliche Feuchte aus dem Garraum zu entfernen ist.
Die vorhandene Feuchte ist aber soweit zu reduzieren, dass die aus dem Gargut austretende
Feuchte von dem Feuchtesensor 39 ausreichend genau erfasst werden kann, um anhand
des theoretischen Verlaufs gemäß Fig. 2 das Garende zu bestimmen.
1. Verfahren zur Regelung von Garvorgängen eines Gargutes (15) in einem Garraum (13)
eines Dampfgargerätes (11) mit Beheizung (19a, 19b), vorzugsweise in einem Steamer,
wobei während des Garvorgangs zumindest zeitweise eine aus dem Gargut (15) austretende
Konzentration eines Gases oder einer Feuchte (F) im Garraum (13) bei eingebrachtem
Gargut (15) durch eine Sensorik (39) über der Zeit (t) erfasst wird, wobei während
einer Messphase (III) ein Einbringen von Feuchtigkeit bzw. Dampf (34) in den Garraum
(13) unterbleibt und die Sensorik (39) ausgewertet wird bzw. ihre Messwerte ausgewertet
werden hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs für eine bestimmte Zeit, wobei bei vorgegebenem
Garvorgang mit festgelegten Zeiten der Zuführung von Dampf (34) aufgrund der Auswertung
der Sensorik (39) während der Messphase (III) das Garende bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass des weiteren mindestens einer der beiden folgenden Schritte durchgeführt wird:
a) vor der Messphase (III) wird während einer Dampfphase (I) Dampf (34) in den Garraum
(13) eingebracht bzw. das Gargut (15) bedampft, wobei nach der Dampfphase (I) und
vor der Messphase (III) während einer Belüftungsphase (II) eine Dampfzufuhr beendet
wird und die Konzentration von Dampf (34) bzw. Feuchte im Garraum (13) durch Belüftung
zumindest deutlich reduziert wird;
b) nach der Messphase (III) wird während einer Dampfphase (IV) Dampf (34) in den Garraum
(13) eingebracht bzw. das Gargut (15) bedampft, wobei während der Dampfphase eine
Auswertung der Sensorik (39) unterbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gegen Ende der Messphase (III), insbesondere nach Abschluss der Bestimmung des Garendes,
der bis dahin bestehende Betrieb des Dampfgargerätes (11) gleich bleibt, wobei während
dieser Zeit kein Dampf (34) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass durch eine Störung die Messergebnisse der Sensorik (39) von dem
erwarteten bzw. vorherbestimmten Verlauf stark abweichen oder gestört werden, das
Abklingen der Störung abgewartet wird bzw. dann eine erneute Bestimmung des Garendes
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass die Dampfphase (IV) gemäß Schritt b) durchgeführt wird, die Zufuhr
von Dampf (34) in der Steuerung (36) berücksichtigt wird und das Garende früher herbeigeführt
bzw. verkürzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte Menge an Dampf (34) bekannt ist und daraus der Energiegehalt berechnet
wird und somit der daraus resultierende Energieeintrag in das Gargut (15) abhängig
von den Temperaturverhältnissen und/oder konstruktiven Bedingungen im Garraum (13)
berechnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) und b) sowohl mit einer ersten Dampfphase (I) vor der Messphase (III)
als auch mit einer zweiten Dampfphase (IV) nach der Messphase (III) durchgeführt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Belüftungsphase (II) der Dampfgehalt im Garraum (13) auf weniger als
die Hälfte gesenkt wird, wobei vorzugsweise ein vollständiger Luftaustausch stattfindet
bzw. der Dampf (34) bzw. die Feuchte herausgespült wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfphase (I, IV) gemäß Schritt a) und/oder Schritt b) für 5-15 Minuten dauert.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Messphase (III) so lange die Messergebnisse der Sensorik (39) ausgewertet
werden, bis ein charakteristischer Punkt oder Abschnitt erreicht ist, aufgrund dessen
das Garende hinreichend genau berechenbar ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Dampfphase (I, IV) Schritt a) und/oder Schritt b) der Garraum (13) geschlossen
ist bzw. eine Luftzuführung oder Belüftung des Garraums stark reduziert oder unterdrückt
ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Belüftungsphase (II) ein Belüftungssystem des Garraums (13) geöffnet
ist, vorzugsweise maximal geöffnet ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Messphase (III) eine geringe Belüftung des Garraums (13) erfolgt, vorzugsweise
etwa 5% bis 15% einer maximal möglichen Belüftung, wobei insbesondere hierzu ein Belüftungssystem
(22, 23) des Garraums lediglich zu einem kleinen Teil geöffnet ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Sensorik die Feuchte im Garraum (13) gemessen wird bzw. dass die Sensorik
einen Feuchtesensor (39) aufweist.
14. Dampfgargerät, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.
15. Dampfgargerät nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Speicher, der mit der Steuerung (36) des Dampfgargeräts (11) verbunden ist.