[0001] Die Erfindung betrifft eine Fallschirmrakete, insbesondere Fallschirmsignalrakete
und/oder Fallschirmleuchtrakete, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fallschirmrakete
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Fallschirmraketen werden üblicherweise verwendet, um insbesondere in der Luft- und
Seefahrt auf akute Notsituationen hinzuweisen. Man spricht dann von pyrotechnischen
Signalmitteln. Des weiteren lassen sich Fallschirmraketen beispielsweise auch zu Beleuchtungszwecken
einsetzen.
[0003] Die Fallschirmrakete weist mindestens einen Fallschirm auf, der ein langsames (abgebremstes)
Absinken des von einem am Fallschirm hängenden Effektsatzes erzeugten pyrotechnischen
Signals zur Erde bewirkt.
[0004] Die Montage der Fallschirmrakete erfolgt bisher nur manuell, da eine dauerhafte Verbindung
zwischen dem aus weichem, nachgiebigen Material bestehenden Fallschirm nebst den dazugehörigen
Leinen und dem Effektsatz beispielsweise mit Hilfe von Haken, Ösen oder Kauschen erfolgt,
das mechanisiert nicht möglich ist. Das manuelle Verbinden des Fallschirms mit dem
pyrotechnischem Effektsatz ist für die die Montage vornehmende Person nicht ganz ungefährlich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fallschirmrakete und ein Verfahren zur Herstellung
derselben bereitzustellen, welche eine weitestgehende Automatisierung der Montage
zulassen.
[0006] Eine Fallschirmrakete zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs
1 auf. Demnach ist die Verbindung des Fallschirms mit dem Effektsatz als Steckverbindung
ausgebildet. Somit lassen sich die Teile dieser Steckverbindung einfach und kostengünstig,
vorzugsweise maschinell, durch einfaches Zusammenstecken miteinander verbinden. Diese
maschinelle Verbindung ist ohne eine Personengefährdung möglich.
[0007] Bevorzugt sind am Fallschirm und am Effektsatz jeweils mindestens ein Teil der Steckverbindung
angeordnet. Damit wird ein Verbinden bereits durch Handhabung der Teile der Steckverbindung
ermöglicht. Das Zusammenstecken der Teile der Steckverbindung kann damit im Gegensatz
zur bisherigen manuellen Herstellung automatisiert erfolgen, da die Teile der Steckverbindung
schon nach dem Zusammenstecken durch selbständiges Einrasten bzw. Verklemmen ohne
weiteren Eingriff von außen dauerhaft verbunden sind.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des dem Fallschirm zugeordneten Teils der
Steckverbindung sieht vor, dass dieser Teil als ein Flächenelement ausgebildet ist,
das zumindest eine Öffnung aufweist. Diese Öffnung kann so ausgestaltet sein, dass
sie zur Aufnahme eines passendes Gegenstücks dient, das vom dem Effektsatz zugeordneten
Teil der Steckverbindung gebildet ist.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Steckverbindung ist der Öffnung mindestens ein Federelement
zugeordnet, das insbesondere als Federzunge, Haken, Widerhaken, Klemmring oder ähnlich
ausgeführt ist. Solche Federelemente lassen sich einfach bilden und werden als klemmende
oder widerhakende Bestandteile der Steckverbindung verwendet, die damit für den dauerhaft
sicheren Zusammenhalt der Teile der Steckverbindung sorgen. Mehrere solcher Federelemente
werden in einer vorteilhaften Ausführungsform einer Öffnung eines Flächenelements
zugeordnet, wobei sich diese Federelemente vorzugsweise am Rand der Öffnung befinden
und insbesondere in die Öffnung hineinragen, so dass der korrespondierende am Effektsatz
angeordnete Teil der Steckverbindung von den Federelementen in der Öffnung festgehalten
wird. Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausrichtung der freien Enden der Federzungen
in Richtung zur Mitte der insbesondere kreisrunden Öffnung, so dass eine nahezu beliebige
Relativanordnung der Teile der Steckverbindung zueinander möglich ist. Um eine gleichmäßige
Kraftverteilung der Federzungen auf das Gegenstück der Steckverbindung zu ermöglichen,
sind diese außerdem vorteilhaft in gleichem Abstand zueinander angeordnet. Durch die
mehreren Federelemente, insbesondere Federzungen, lässt sich auch beim Versagen eines
Federelements noch eine ausreichend zuverlässige Verbindung des Fallschirms mit dem
Effektsatz herstellen.
[0010] Als besonders vorteilhaft zeichnet sich eine einstückige Ausführung des Flächenelementes
inklusive der ihm zugeordneten Federzungen aus, da diese dadurch leicht herzustellen
sind. Eine runde und insbesondere ebene bzw. ebenflächige Scheibe wird bevorzugt als
Flächenelement eingesetzt, da es der üblicherweise runden Form der Fallschirmrakete
entspricht.
[0011] Der am Effektsatz angeordnete Teil der Steckverbindung wird vorteilhaft als ein Gegenstück,
insbesondere als ein Splint oder Bolzen, ausgeführt, das zum am Fallschirm angeordneten
Teil der Steckverbindung passt. Ein solcher Splint oder Bolzen weist einen Kopf auf,
der unter lediglich elastischer Verformung der Federzungen in die entsprechende Öffnung
des erfindungsgemäßen Flächenelements eingeführt werden kann. So wird durch das Nachgeben
der Federzungen im elastischen Bereich beim Zusammenstecken und durch selbständiges
Zurückfedern der nun unter Spannung stehenden Federzungen aufgrund des Verhakens eine
Rückhaltekraft auf den Splint bzw. Bolzen ausgeübt, so dass der Splint bzw. Bolzen
in der Öffnung festgehalten wird, indem die Federzungen nach Art von Widerhaken den
Kopf des Splints oder Bolzens am Effektsatz gegen Lösen von der die Federzungen tragenden
Scheibe festklemmen.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Fallschirmrakete weist die zur Steckverbindung
gehörenden Scheibe mindestens eine weitere Öffnung auf, an der der Fallschirm befestigbar
ist. Bevorzugt werden dazu die Halte- und/oder Verbindungsleinen des Fallschirms verwendet,
wobei diese Leinen dazu insbesondere durch mindestens eine Öffnung geführt werden
und beispielsweise verknotet oder auch verklebt werden. Damit kann der Fallschirm
zur Vorbereitung der weiteren automatischen Montage in einem Arbeitsgang direkt mit
der einen Teil der Steckverbindung bildenden Scheibe verbunden werden. Diese kann
gefahrlos manuell erfolgen, weil zu diesem Zeitpunkt der pyrotechnische Effektsatz
noch nicht mit dem Fallschirm verbunden ist.
[0013] Die Halte- und Verbindungsleinen und/oder das Fallschirmmaterial werden bevorzugt
unter Verwendung hitze- bzw. feuerbeständiger Materialien hergestellt, da der Fallschirm
und seine Halte- und Verbindungsleinen durch den darunter befindlichen, abbrennenden
Effektsatz einer starken Hitzeentwicklung ausgesetzt sind. Bei der Herstellung kommen
insbesondere Silikatfasern aber auch andere hitzebeständige Kunstfasern in Betracht.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die
Maßnahmen des Anspruchs 11 auf. Danach werden dem Fallschirm und dem Effektsatz jeweils
ein Teil der Steckverbindung zugeordnet. Der Fallschirm und der ihm zugeordnete erste
Teil der Steckverbindung werden einem Montagehilfsmittel zugeordnet, insbesondere
in diesem angeordnet, so dass der am Effektsatz angeordnete zweite Teil der Steckverbindung
mit dem am Fallschirm angeordneten Teil der Steckverbindung mit dem Montagehilfsmittel
einfach und zwar vor allem maschinell verbunden werden kann.
[0015] Vorteilhaft werden der zusammengefaltete Fallschirm nebst Halte- und/oder Verbindungsleinen
und dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung bevorzugt so in dem Montagehilfsmittel
angeordnet, dass der erste Teil der Steckverbindung zum Verbinden mit dem zweiten
Teil der Steckverbindung frei zugänglich ist, vorzugsweise sich oben auf dem Fallschirm
liegend im Montagehilfsmittel befindet. Damit wird in einem auch maschinell ausführbaren
Arbeitsgang auf sehr einfache und kostengünstige Art und Weise die Verbindung zwischen
Fallschirm und Effektsatz hergestellt.
[0016] Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, das Montagehilfsmittel
als Adapterhülse auszubilden, die wiederverwendbar ist.
[0017] Bevorzugt wird der am Effektsatz angeordnete Teil der Steckverbindung, insbesondere
ein Splint und/oder Bolzen, durch gemeinsames Einführen mit dem Effektsatz in die
Adapterhülse und Zusammendrücken mit dem am Fallschirm angeordneten Teil der Steckverbindung
verbunden, insbesondere mit der mit Federzungen versehenen Scheibe. Dabei sorgen die
im elastischen Bereich federnden Federzungen für eine dauerhafte Verbindung der Teile
der Steckverbindung durch Klemmen bzw. Verhaken und damit zur Herstellung der Fallschirm-Effektsatz-Verbindung.
Allein das Zusammendrücken der Teile der Steckverbindung ohne weitere Arbeitsschritte
ermöglicht die automatische Herstellung der Fallschirmrakete.
[0018] Die Adapterhülse kann vor dem Schließen der Steckverbindung in ein Magazin eingebracht
werden. Vorteilhaft wird auch der Effektsatz in ein Magazin verbracht, so dass bei
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens jeweils eine mit dem gefalteten Fallschirm,
den zugehörigen Leinen und dem ersten Teil der Steckverbindung bestückte Adapterhülse
und ein Effektsatz mit dem dazugehörigen zweiten Teil der Steckverbindung den jeweiligen
Magazinen entnommen werden. Erst zum Schließen der Steckverbindung werden der gefaltete
Fallschirm mit dem ersten Teil der Steckverbindung in der Adapterhülse und der Effektsatz
mit dem zweiten Teil der Steckverbindung zusammengeführt.
[0019] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Fallschirmsignalrakete,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Einzelheit der Fig. 1 im Bereich des durch die Steckverbindung mit
dem Effektsatz verbundenen Fallschirms,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen umgedrehten Effektsatz der Fallschirmsignalrakete aus Fig.
1 mit einem Teil der Steckverbindung,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch ein Montagehilfsmittel, in dem ein Fallschirm nebst daran befestigtem
Teil der Steckverbindung angeordnet sind,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf einen für die Befestigung am Fallschirm vorgesehen Teil der Steckverbindung,
und
- Fig.6
- eine perspektivische Ansicht der geschlossenen Steckverbindung zwischen Effektsatz
und dem dem Fallschirm zugeordneten Teil der Steckverbindung.
[0020] Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine gesamte Fallschirmsignalrakete 10. Die
Fallschirmsignalrakete 10 verfügt über einen unteren Treibsatz 12, einen in Abschussrichtung
13 darüber angeordneten pyrotechnischen Effektsatz 14 und einen Fallschirm 18 über
dem Effektsatz 14. Der Effektsatz 14 ist mit einer pyrotechnischen Ladung zur Erzeugung
des pyrotechnischen Signals, beispielsweise Leuchtsterne versehen. Der Treibsatz 12,
der Effektsatz 14 und der Fallschirm 18 sind zusammen in einer Raketenhülse 20 angeordnet.
Die Raketenhülse 20 ist umgeben von einer längeren Außenhülse 24, die insbesondere
gegenüber der Raketenhülse 20 nach unten vorsteht zur Aufnahme eines Auslösers 22.
Es handelt sich hierbei im gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Handauslöser.
[0021] In erfindungsgemäß besonderer Weise sind der Effektsatz 14 und der Fallschirm 18
durch eine Steckverbindung 16 verbunden. Die Steckverbindung 16 besteht aus zwei Teilen,
und zwar einem ersten Teil, das mit dem Fallschirm 18 verbunden ist. Dieser erste
Teil der Steckverbindung 16 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als eine kreisrunde
Scheibe 28 ausgebildet. Der Außendurchmesser der kreisrunden Scheibe 28 ist etwas
kleiner bemessen als der Innendurchmesser der Raketenhülse 20 zur Aufnahme des Fallschirms
18, des Effektsatzes 14 und auch der Steckverbindung 16. Ein zweiter Teil der Steckverbindung
16 ist dem Effektsatz 14 zugerordnet. Dieser Teil der Steckverbindung 16 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel aus einem Splint 26 gebildet, dessen Kopf 27 nach oben aus dem
Effektsatz 14 herausragt.
[0022] Die Scheibe 28 weist in einem Randbereich zwei Befestigungsöffnungen 60 und 62 auf.
Diese dienen zum Befestigen des Fallschirms 18 an der Scheibe 28. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist eine durch die Befestigungsöffnungen 60 und 62 gesteckte Halteleine 30 des Fallschirms
18 mit der Scheibe 28 verknotet. Die Halteleine 30 wiederum ist mit den nicht näher
dargestellten Leinen des Fallschirms 18 verbunden. Zumindest die Halteleine 30, vorzugsweise
auch die übrigen Leinen des Fallschirms 18 sind aus einem hitzebeständigen Material,
beispielsweise ein Silikatgarn, gebildet. Beim Silikatgarn handelt es sich um ein
Filamentgarn aus Siliziumfasern. Eine solche Halteleine 30 ist widerstandsfähig gegen
die Wärme, die der abbrennende Effektsatz 14 erzeugt, wenn er unter dem Fallschirm
18 hängend zu Boden schwebt.
[0023] In der Mitte der Scheibe 28 befindet sich eine im gezeigten Ausführungsbeispiel zylindrische
Öffnung 64. In besonderer Weise sind am zylindrischen Rand der Öffnung 64 mehrere
Federelemente angeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Federzungen 66
ausgebildet sind. Im vorliegenden Falle sind der Öffnung 64 sechs gleich ausgebildete
Federzungen 66 zugeordnet. Die länglichen Federzungen 66 erstrecken sich radial zur
Mitte der Scheibe 28 bzw. Öffnung 64. Durch die zur Mitte weisenden freien Enden 65
der Federzungen 66 wird im Bereich derselben die Öffnung 64 eingeschnürt. Die Federzungen
66 sind einstückig mit der Scheibe 28 verbunden. Die Scheibe 28 ist bevorzugt aus
einem elastisch verformbaren Material gebildet, insbesondere aus Federstahl. Dadurch
können die Federzungen 66 unter elastischer Verformung aus der Ebene der Scheibe 28
herausbewegt werden und danach elastisch rückfedernd ganz oder zumindest teilweise
wieder in die Ebene der Scheibe 28 zurückkehren. Die freien Enden 65 aller Federzungen
66 liegen bevorzugt auf einem gedachten Kreis bzw. Teilkreis, dessen Mittelpunkt auf
dem Mittelpunkt der Öffnung 64 liegt, wobei der Teilkreis einen um die Länge zweier
gegenüberliegenden Federzungen 66 kleineren Durchmesser aufweist als die Öffnung 64.
Die Federzungen 66 weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel eine etwa rechteckige Grundfläche
auf. Es ist auch denkbar, dass die Federzungen 66 im Bereich der freien Enden 65 ganz
oder teilweise abgerundet sind. Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, dass
sich die Federzungen 66 zu den freien Enden 65 hin verjüngen.
[0024] Der Kopf 27 des Splints 26 des Effektsatzes 14 ist korrespondierend zu der Öffnung
64 mit den Federzungen 66 der Scheibe 28 unter dem Fallschirm 18 ausgebildet. Demnach
findet beim Hindurchstecken des Kopfs 27 des Splints 26 durch die Öffnung 64 der Scheibe
28 eine elastische Verformung der Federzungen 66 statt, indem diese aus der Ebene
der Scheibe 28 in Richtung zum Ende des Kopfs 27 herausbewegt werden. Nachdem der
Kopf 27 des Splints 26 durch die Öffnung 64 hindurchgeschoben ist gelangen die freien
Enden 65 der Federzungen 66 in den Bereich einer engeren Einschnürung 29 unter dem
Kopf 27 des Splints 26. Im Bereich der Einschnürung 29 wird der Kopf 27 des Splints
26 dünner, so dass die vom Kopf 27 elastisch hoch gebogenen Federzungen 66 sich wieder
ganz oder zumindest teilweise zurückbewegen in Richtung der Ebene der Scheibe 28 (Fig.
6). Dadurch wird die Scheibe 28 im Bereich der Einschnürung 29 unter dem Kopf 27 des
Splints 26 formschlüssig gehalten. Die gegebenenfalls noch leicht in Richtung zum
Ende des Kopfs 27 hochgebogenen Federzungen 66 bilden dadurch quasi Widerhaken, wodurch
die Scheibe 28 unter dem Kopf 27 des Splints 26, nämlich in der Einschnürung 29, festgehakt
bzw. festgeklemmt ist. Dadurch kommt eine dauerhafte, rastende und formschlüssige
Verbindung der Scheibe 28 mit dem Splint 26 zustande. Die in vorstehend beschriebenen
Weise geschlossene Steckverbindung 16 führt zu einer praktisch unlösbaren sowie dauerhaften
Verbindung des Fallschirms 18 mit dem Effektsatz 14.
[0025] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindung des
Fallschirms 18 und des Effektsatzes 14 der Fallschirmsignalrakete 10 beschrieben:
[0026] Bei der Herstellung des Effektsatzes 14 wird dieser mit dem den zweiten Teil der
Steckverbindung 16 bildenden Splint 26 versehen. Vor dem Verschließen einer Umhüllung
63 des Effektsatzes 14 wird durch eine mittige Bohrung 61 in seinem Deckel 59 der
Splint 26 hindurchgesteckt und Endbereiche 31 seiner Schenkel 32 auseinandergebogen
(Fig. 3). Dabei bleibt der nicht durch die Bohrung 61 im Deckel 59 hindurchpassende
Kopf 27 des Splints 26 außerhalb der Umhüllung 63 des Effektsatzes 14, so dass der
Kopf 27 des Splints 26 und die darunter liegende Einschnürung 29 oben aus dem Effektsatz
14 herausragen, nämlich gegenüber dem Deckel 59 vorstehen. In der Fig. 3 ist der Effektsatz
14 mit dem daran befestigten Splint 26 umgekehrt, d. h. in einer Überkopfstellung,
gezeigt. In dieser Überkopfstellung erfolgt ein Verbinden des Effektsatzes 14 mit
dem Fallschirm 18 durch Schließen der Steckverbindung zwischen dem Effektsatz 14 und
dem Fallschirm 18.
[0027] Der Fallschirm 18 wird mit dem zweiten Teil der Steckverbindung 16, also mit der
Scheibe 28, verbunden. Dazu wird ein Endbereich der die Leinen des Fallschirms 18
verbindenden Halteleine 30 durch die Befestigungsöffnungen 60 und 62 im Randbereich
der Scheibe 28 hindurch mit der Scheibe 28 verbunden, und zwar vorzugsweise verknotet.
[0028] Der Fallschirm 18 wird so wie er später in der Raketenhülse 20 steckt zusammengefaltet
bzw. zusammengelegt und mit der an der Halteleine 30 verbundenen Scheibe 28 in einem
Montagehilfsmittel 50 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Montagehilfsmittel
50 als eine an der oberen Stirnseite vollständig offene und unten zumindest teilweise
geschlossene Adapterhülse ausgebildet. Der Fallschirm 18 mit der daran befestigten
Scheibe 28 werden von oben in die Adapterhülse gesteckt, und zwar so, dass in der
das Montagehilfsmittel 50 bildenden Adapterhülse die Scheibe 28 frei zugänglich oben
auf dem Fallschirm 18 liegt (Fig. 4).
[0029] Von oben in das als oben offene Adapterhülse ausgebildete Montagehilfsmittel 50 wird
nun in der in der Fig. 3 gezeigten Überkopflage der Effektsatz 14 mit unten vorstehenden
Kopf 27 des Splints 26 in das Montagehilfsmittel 50 gedrückt, wobei der Kopf 27 des
Splints 26 automatisch auf die Mittel der Scheibe 28 ausgerichtet wird, so dass beim
Hineindrücken des Effektsatzes 14 in das Montagehilfsmittel 50 bezogen auf die Darstellung
in der Fig. 4 der größere Kopf 27 des Splints 26 die Federzungen 66 ausgehend von
ihren zur Mitte der Scheibe 28 gerichteten freien Enden 65 elastisch verformt, nämlich
nach unten biegt. Dadurch kann der größere Kopf 27 des Splints 26 durch die Öffnung
64 der Scheibe 28 und zwischen den auf den Umfang der Öffnung 64 verteilten Federzungen
66 hindurch in die mittige Öffnung 64 der Scheibe 28 eintreten. Nachdem der Kopf 27
durch die Öffnung 64 in der Scheibe 28 hindurchgedrungen ist, gelangt der Bereich
der gegenüber dem Kopf 27 engeren Einschnürung 29 zwischen die freien Enden 65 der
Federzungen 66, wodurch die Federzungen 66 wieder zurückfedern, und zwar vorzugsweise
soweit, dass sie nahezu wieder in der Ebene der Scheibe 28 liegen, aber nicht ganz.
Dadurch klemmen die Federzungen 66 den Splint 26 im Bereich der Einschnürung 29 unter
dem Kopf 27 fest, wobei die noch leicht vorgebogenen Federzungen 66 als Widerhaken
dienen, die ein Lösen der Steckverbindung 16, also eine Trennung des Fallschirms 18
vom Effektsatz 14, praktisch unmöglich machen. Es kommt so eine unter allen Umständen
dauerhafte Verbindung zwischen dem Effektsatz 14 und dem Fallschirm 18 zustande.
[0030] Nach dem zuvor beschriebenen Schließen der Steckverbindung 16 zwischen dem Effektsatz
14 und dem Fallschirm 18 werden beide zusammen aus der als Montagehilfsmittel 50 dienenden,
oben offenen Adapterhülse herausgezogen und als Einheit in die Raketenhülse 20 gesteckt.
Danach erfolgt die Montage der übrigen Komponenten der Fallschirmsignalrakete 10,
was in an sich bekannter Weise geschieht.
[0031] In der vorstehend im Zusammenhang mit der Fallschirmsignalrakete 10 beschriebenen
Weise kann auch eine Fallschirmleuchtrakete oder eine sonstige Rakete bzw. ein Signalmittel
mit einem Fallschirm ausgebildet sein und hergestellt werden.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 10
- Fallschirmsignalrakete
- 12
- Treibsatz
- 13
- Abschussrichtung
- 14
- Effektsatz
- 16
- Steckverbindung
- 18
- Fallschirm
- 20
- Raketenhülse
- 22
- Auslöser
- 24
- Außenhülse
- 26
- Splint
- 27
- Kopf
- 28
- Scheibe
- 29
- Einschnürung
- 30
- Halteleine
- 31
- Endbereich
- 32
- Schenkel
- 50
- Montagehilfsmittel
- 52
- Montageöffnung
- 59
- Deckel
- 60
- Befestigungsöffnung
- 61
- Bohrung
- 62
- Befestigungsöffnung
- 63
- Umhüllung
- 64
- Öffnung
- 65
- freies Ende
- 66
- Federzunge
1. Fallschirmrakete, insbesondere Fallschirmsignalrakete (10) und/oder Fallschirmleuchtrakete,
mit mindestens einem pyrotechnischen Effektsatz (14), insbesondere einen Signal- und/oder
Leuchtsatz, und mit mindestens einem mit dem Effektsatz (14) verbundenen Fallschirm
(18) dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung des mindestens einen Fallschirms (18) mit dem wenigstens einen Effektsatz
(14) eine Steckverbindung (16) vorgesehen ist.
2. Fallschirmrakete nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass am Fallschirm (18) und am Effektsatz (14) jeweils mindestens ein Teil der Steckverbindung
(16) angeordnet ist, wobei vorzugsweise die Teile der Steckverbindung (16) durch Zusammenstecken
insbesondere rastend und/oder klemmend verbindbar sind.
3. Fallschirmrakete nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der am Fallschirm (18) angeordnete Teil der Steckverbindung (16) ein Flächenelement
ist, das mindestens eine vorzugsweise kreisrunde Öffnung (64) aufweist.
4. Fallschirmrakete nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnung (64) mindestens ein Federelement zugeordnet ist, wobei das Federelement
als mindestens eine Federzunge (66), ein Haken, ein Widerhaken, ein Klemmring oder
dergleichen ausgebildet ist.
5. Fallschirmrakete nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnung (64) mehrere als Federzungen (66) ausgebildete Federelemente zugeordnet
sind, wobei die Federzungen (66) einstückiger Bestandteil des Flächenelements sind.
6. Fallschirmrakete nach einem der Ansprüche 3 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Federzungen (66) gleichmäßig entlang eines Randes der Öffnung (64) verteilt angeordnet
sind.
7. Fallschirmrakete nach einem der Ansprüche 3 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Federzungen (66) in die Öffnung (64) hineinragen, vorzugsweise die Federzungen
(66) in Richtung der Mitte der Öffnung (64) zeigend am Rande der Öffnung (64) angeordnet
sind.
8. Fallschirmrakete nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement als eine Scheibe (28), vorzugsweise als eine kreisrunde ebene
Scheibe (28) ausgebildet ist, die gegebenenfalls mindestens eine Befestigungsöffnung
(60, 62) aufweist zur Verbindung der Scheibe (28) mit Halte- und/oder Verbindungsleinen
(30) des Fallschirms (18).
9. Fallschirmrakete nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Halte-und/oder Verbindungsleinen (30) des Fallschirms (18) zumindest teilweise
aus hitzebeständigem bzw. feuerfesten Material, insbesondere aus Silikatfasern, bestehen.
10. Fallschirmrakete nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der am Effektsatz (14) angeordnete Teil der Steckverbindung (16) mindestens ein zum
am Fallschirm (18) angeordneten Teil der Steckverbindung (16) passendes Gegenstück,
insbesondere einen Splint (26) oder Bolzen, aufweist.
11. Verfahren zum Herstellen einer Fallschirmrakete, insbesondere Fallschirmsignalrakete
(10) und/oder Fallschirmleuchtrakete, wobei mindestens ein Effektsatz (14), insbesondere
Signal- und/oder Leuchtsatz, mit mindestens einem Fallschirm (18) verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Effektsatz (14) und dem Fallschirm (18) jeweils ein Teil einer Steckverbindung
(16) zugeordnet wird, der Fallschirm (18) mit dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung
(16) in einem Montagehilfsmittel (50) angeordnet wird und der Effektsatz (14) mit
dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung (16), der mit dem dem Fallschirm (18)
zugeordneten Teil der Steckverbindung (16) korrespondiert, unter Zuhilfenahme des
Montagehilfsmittels (50) mit dem am Fallschirm (18) angeordneten Teil der Steckverbindung
(16) verbunden wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschirm (18) mit der Halte- und/oder Verbindungsleine (30) und dem ihm zugeordneten
Teil der Steckverbindung (16) vor dem Schließen der Steckverbindung (16) in das Montagehilfsmittel
(50) eingebracht wird, vorzugsweise mit einem frei zugänglichem Teil der Steckverbindung
(16).
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12 dadurch gekennzeichnet, dass das Montagehilfsmittel (50) und/oder der Effektsatz (14) mit dem ihm zugeordneten
Teil der Steckverbindung (16) vor dem Schließen der Steckverbindung (16) in jeweils
ein Magazin eingebracht werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass je ein Effektsatz (14) mit dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung (16) und
ein in einem Montagehilfsmittel (50) angeordneter Fallschirm (18) mit dem ihm zugeordneten
Teil der Steckverbindung (16) mit dem Montagehilfsmittel (50), insbesondere einer
Adapterhülse, aus dem jeweiligen Magazin entnommen und zum Schließen der Steckverbindung
(16) zusammengeführt werden, wobei bevorzugt das Schließen der Steckverbindung (16)
durch Eindrücken des Effektsatzes (14) und des daran befestigten Teils der Steckverbindung
(16) in das den Fallschirm (18) mit dem zugehörigen Teil der Steckverbindung (16)
enthaltende Montagehilfsmittel (50), vorzugsweise die Adapterhülse, vorgenommen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschirm (18) mit dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung (16) und der
damit verbundene Effektsatz (14) mit dem ihm zugeordneten Teil der Steckverbindung
(16) nach dem Schließen der Steckverbindung (16) aus dem Montagehilfsmittel (50) entnommen
und gemeinsam in eine Umhüllung, insbesondere eine Raketenhülse (20), überführt werden.