[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltgerät, insbesondere ein elektromagnetisches
Schaltgerät, wobei das Schaltgerät ein Gehäuse aufweist.
[0002] Schaltgeräte, insbesondere elektromagnetische Schaltgeräte, werden beispielsweise
in der Antriebs- und Automatisierungstechnik eingesetzt und dienen im Verbund mit
anderen Komponenten zur Sicherung und Steuerung elektrischer Verbraucher. Schaltgeräte
sind beispielsweise Relais oder Schütze. Relais sind elektromagnetische oder elektromechanische
Schalter. Sie werden zum Ein-, Aus- oder Umschalten von Stromkreisen verwendet. Das
klassische Relais ist ein elektromagnetischer Schalter. Er besteht aus einer Spule
mit einem Eisenkern. Wird die Spule vom Strom durchflossen, so entsteht ein magnetisches
Feld. Ein Anker wird angezogen, der dann zwei Kontaktfedern gegeneinander drückt.
Ein Schütz ist ein elektromagnetisch betätigter Schalter. Auch hier fließt ein Steuerstrom
durch eine Magnetspule, wobei durch die magnetische Anziehung mechanisch ein Kontakt
betätigt wird, der den Hauptstromkreis schließt. Schütze wurden unter anderem entwickelt,
um über einen handbetätigten Tastschalter mit kleiner Schaltleistung ein Verbraucher
mit großer Leistungsaufnahme, beispielsweise einen Motor, einzuschalten. Im Grunde
handelt es sich bei einem Schütz auch um ein Relais, jedoch mit wesentlich höherer
Schaltleistung.
[0003] Beim Abschalten einer Magnetspule eines derartigen Schaltgerätes bzw. einer Schützspule
eines Schützes entstehen kurzfristig Spannungsspitzen, die an ein verbundenes Netz
weitergegeben werden. Dadurch können Schäden an anderen elektrischen Geräten im Netz
entstehen. Um dies zu vermeiden werden Überspannungsbegrenzer eingesetzt.
[0004] Überspannungsbegrenzer begrenzen unzulässig hohe Überspannungen, die beispielsweise
den Wicklungen von Elektromotoren, wie unter anderem Hochspannungsmotoren, gefährlich
werden können. Derartige Überspannungen können auftreten, wenn Schaltgeräte eingesetzt
werden, deren Schaltstrecke sich nach dem Strom-Nulldurchgang sehr schnell wieder
verfestigt. Das Gehäuse von Überspannungsbegrenzern besteht aus Kunststoff. Innerhalb
des Gehäuses sind beispielsweise Kondensatoren, Festwiderstände und spannungsabhängige
Widerstände in Reihe geschaltet. Zum Anschließen des Überspannungsbegrenzers an ein
Schaltgerät weist dieser elektrisch leitende Kontakte auf.
[0005] Es ist bekannt Überspannungsbegrenzer an ein Schaltgerät, insbesondere an ein elektromagnetisches
Schaltgerät, wie ein Schütz, nachträglich zu montieren. Hierbei wird der Überspannungsbegrenzer
frontseitig an das elektromagnetischen Schaltgerät montiert. Dies führt aber dazu,
dass die äußeren Abmaße des elektromagnetischen Schaltgerätes vergrößert werden. Die
Montage des Überspannungsbegrenzers an eine Seite oder an die Rückseite des Schaltgerätes
ist aufgrund der rückseitigen Anordnung des Schaltgerätes an einer Befestigung, insbesondere
einer Befestigungsschiene, bzw. aufgrund der seitlichen Verbindung mehrerer Schaltgerät
aneinander nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Der seitliche Anbau eines Überspannungsbegrenzers
verbraucht Platz im Schaltschrank.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgerät, insbesondere
ein elektromagnetisches Schaltgerät, zu schaffen, bei dem einfach und bauraumoptimiert
ein Überspannungsbegrenzer und/oder ein Zusatzelement, wie ein Kommunikationsmodul,
nachträglich montiert werden kann. Insbesondere soll durch die Montage eines Überspannungsbegrenzers
und/oder eines Zusatzelementes an das Schaltgerät unabhängig von der Anschlusstechnik
die Schaltgeräteabmessung unverändert bleiben.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Schaltgerät, insbesondere ein
elektromagnetisches Schaltgerät, mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0008] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Schaltgerät, insbesondere ein elektromagnetisches
Schaltgerät, wobei das Schaltgerät ein Gehäuse aufweist, gelöst, bei dem das Schaltgerät
zumindest eine Aufnahmeeinrichtung zur vollständigen Aufnahme eines Überspannungsbegrenzers
in das Gehäuse des Schaltgerätes aufweist, wobei die Aufnahmeeinrichtung wenigstens
eine Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung des Überspannungsbegrenzers aufweist.
[0009] Die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung kann alternativ oder zugleich zur vollständigen
Aufnahme eines Zusatzelementes, insbesondere eines Kommunikationsmoduls, ausgebildet
sein, wobei die wenigstens eine Schnittstelle alternativ oder zugleich zur elektrischen
Kontaktierung des Zusatzelementes, insbesondere des Kommunikationsmoduls, ausgebildet
ist.
[0010] Schaltgeräte im Lichte der Erfindung können mechanische oder elektromagnetische Schaltgeräte
sein. Insbesondere stellen die erfindungsgemäßen Schaltgeräte jedoch elektromagnetische
Schaltgeräte, wie beispielsweise Relais oder Schütze, dar.
[0011] Das erfindungsgemäße Schaltgerät ermöglicht eine einfache und bauraumoptimierte nachträgliche
Montage eines Überspannungsbegrenzers und/oder eines Zusatzelementes, wie eines Kommunikationsmoduls,
an das Schaltgerät mittels einer so genannten neutralen Schnittstelle. Bauraumoptimiert
bedeutet dabei, dass die äußeren Abmaße des Schaltgerätes durch die Montage des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes an das Schaltgerät nicht geändert werden. Hierzu weist
das Schaltgerät erfindungsgemäß zumindest eine Aufnahmeeinrichtung auf. Die zumindest
eine Aufnahmeeinrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass der Überspannungsbegrenzer
und/oder das Zusatzelement, insbesondere das Kommunikationsmodul, nach der Montage
in der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung vollständig von dem Gehäuse des Schaltgerätes
umschlossen ist. Die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung weist dabei zumindest eine
Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung des Überspannungsbegrenzers und/oder
des Zusatzelementes auf. D.h., über die Schnittstelle können Signale zwischen den
elektrischen Bauteilen des Schaltgerätes, wie beispielsweise einer Spule, und dem
Überspannungsbegrenzer und/oder dem Zusatzelement übertragen werden. Die Schnittstelle
ist schaltgeräteintern mit den elektrischen Komponenten des Schaltgerätes, insbesondere
der Spule, verbunden.
[0012] Kern der Erfindung ist, dass das Schaltgerät zumindest eine Aufnahmeeinrichtung aufweist,
die derart innerhalb des Schaltgerätes angeordnet ist, dass ein nachträglich montierter
Überspannungsbegrenzer und/oder ein nachträglich montiertes Zusatzelement die äußeren
Abmaße des Schaltgerätes nicht verändern. Hierdurch können derartige Schaltgeräte
einfach mit diesen Komponenten nachgerüstet werden, falls ein Bedarf dafür besteht.
Derartige Schaltgeräte sind äußerst flexibel einsetzbar, da eine nachträgliche Erweiterung
Ihrer Funktionalität jederzeit möglich ist. Dies ist erfindungsgemäß auch dann möglich,
wenn die Schaltgeräte derart in einer Umgebung angeordnet sind, dass eine Vergrößerung
der Abmaße des Schaltgerätes nicht möglich ist. D.h., ein derartiges Schaltgerät kann
auch dann um ein Überspannungsbegrenzer und/oder ein Zusatzelement, wie ein Kommunikationsmodul,
erweitert werden, wenn das Schaltgerät an einer Schaltgeräteeinheit bzw. einem Schaltgeräteträger
befestigt ist und Bauraum seitlich bzw. unten oder oben am Schaltgerät nicht vorhanden
ist.
[0013] Die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung ist zur vollständigen Aufnahme eines Überspannungsbegrenzers
und/oder eines Zusatzelementes ausgebildet. D.h., die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung
weist wenigstens die Form des zu montierenden Überspannungsbegrenzers und/oder des
Zusatzelementes auf, so dass diese in der Aufnahmeeinrichtung montiert werden und
dort einliegen können. Die Aufnahmeeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass
sie einen Überspannungsbegrenzer oder ein Zusatzelement aufnehmen kann. Es ist auch
denkbar, dass die Aufnahmeeinrichtung sowohl einen Überspannungsbegrenzer als auch
ein Zusatzelement vollständig umschließt. Auch mehr als zwei derartige Bauelemente
können in einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommen werden.
[0014] Die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung kann an der Unterseite oder Oberseite des
Schaltgerätes angeordnet sein. Bevorzugt ist jedoch ein Schaltgerät, bei dem die zumindest
eine Aufnahmeeinrichtung an der Frontseite des Schaltgerätes vorgesehen ist. Die Frontseite
des Schaltgerätes ist, insbesondere nach der Befestigung des Schaltgerätes an einer
Schaltgeräteeinheit bzw. einem Schaltgeräteträger, am leichtesten zugänglich für die
nachträgliche Montage eines Überspannungsbegrenzers und/oder eines Zusatzelementes.
Die Frontseite ist im Lichte der Erfindung die der Befestigungsseite des Schaltgerätes
gegenüberliegende Seite. An der Befestigungsseite wird das Schaltgerät an einer Halterung,
insbesondere einem Schaltgeräteträger, fixiert.
[0015] Ein Schaltgerät, bei dem die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung
zur elektrischen Kontaktierung unterschiedlicher Überspannungsbegrenzer ausgebildet
ist, ist besonders vielseitig einsetzbar. Je nach Bedarf kann ein unterschiedlicher
Überspannungsbegrenzer in der Aufnahmeeinrichtung montiert werden. So kann ein und
dieselbe Aufnahmeeinrichtung in unterschiedlichen Schaltgeräten, insbesondere Schützen,
vorgesehen werden, da diese für verschiedene Überspannungsbegrenzer sowie andere Zusatzelemente
kompatibel ist. Eine derartige Schnittstelle stellt eine so genannte neutrale Schnittstelle
dar. Da diese für verschiedene Überspannungsbegrenzer sowie für andere Zusatzelemente
kompatibel ist, können die Herstellungskosten für Schnittstellen und damit der Schaltgeräte
gesenkt werden.
[0016] Die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung weist vorteilhafterweise
Steckkontakte zur Aufnahme von elektrisch leitenden Steckelementen des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes auf. Steckkontakte bieten eine sichere Kontaktierung
der Schnittstelle mit den Steckelementen des Überspannungsbegrenzers und/oder des
Zusatzelementes. Ferner ermöglichen Steckkontakte der Schnittstelle das einfache Einführen
der Steckelemente des Überspannungsbegrenzers und/oder eines Zusatzelementes sowie
den festen Halt dieser Komponenten an der Schnittstelle. Die Steckkontakte können
dabei zur Aufnahme von Steckelementen oder zur Einführung in entsprechende Steckaufnahmen
ausgebildet sein. Der Überspannungsbegrenzer und/oder das Zusatzelement können ferner
in der Aufnahmeeinrichtung angeschraubt oder mittels einer Federkraft befestigt werden.
Die Befestigung erfolgt bevorzugt kraftschlüssig.
[0017] Ein Schaltgerät, bei dem die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung Befestigungselemente
zur Befestigung des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes in der zumindest
einen Aufnahmeeinrichtung aufweist, sorgt für einen sicheren Halt des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes in der Aufnahmeeinrichtung. So kann die Aufnahmeeinrichtung
Befestigungselemente in Form von Hinterschneidungen oder Aussparungen aufweisen, die
zur Aufnahme und Fixierung von Rastelementen des Überspannungsbegrenzers und/oder
des Zusatzelementes ausgebildet sind. Die Befestigungselemente ermöglichen aber auch
ein einfaches Entfernen des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes aus
der Aufnahmeeinrichtung.
[0018] Besonders bevorzugt ist ein Schaltgerät, bei dem die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung
zur formschlüssigen Aufnahme des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes
ausgebildet ist. Hierdurch können die Abmaße des Schaltgerätes gering gehalten werden.
Ferner sitzt der montierte Überspannungsbegrenzer und/oder das Zusatzelementes durch
den Formschluss sicher in der Aufnahmeeinrichtung. Das heißt, die Aufnahmeeinrichtung
weist vorzugsweise die Form des Überspannungsbegrenzers oder des Zusatzelementes auf.
Dabei kann die Aufnahmeeinrichtung einen rechteckigen, ovalen oder runden Querschnitt
aufweisen. Andere Formen und Querschnitte sind ebenso realisierbar. Ein definierte
Kontur und eine spezielle Abmessung der Breite und Tiefe der Aufnahmeeinrichtung ermöglichen
die Aufnahme eines definierten Überspannungsbegrenzers mit einer ebensolchen Kontur
und einer entsprechenden Abmessung. Gleiches gilt für das Zusatzelement.
[0019] Das Schaltgerät, insbesondere das Gehäuse des Schaltgerätes, weist vorteilhafterweise
zumindest ein Deckelelement zum Verschließen der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung
auf. Durch das zumindest eine Deckelelement ist der Überspannungsbegrenzer und/oder
das Zusatzelement sicher und fest in der Aufnahmeeinrichtung gehalten. Das Deckelelement
bietet den Komponenten des Schaltgerätes, insbesondere dem montierten Überspannungsbegrenzer
sowie dem montierten Zusatzelement, wie einem Kommunikationsmodul, ferner Schutz vor
äußeren Einflüssen. Das Deckelelement kann auf das Gehäuse bzw. die Aufnahmeeinrichtung
aufgesteckt sein. Bevorzugt ist jedoch ein Schaltgerät, bei dem das zumindest eine
Deckelelement schwenkbeweglich an dem Schaltgerät, insbesondere an dem Gehäuse des
Schaltgerätes, angeordnet ist. Hierdurch ist das Deckelelement fest an dem Schaltgerät
angeordnet. Zur Montage des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes wird
das Deckelelement hochgeklappt, der Überspannungsbegrenzer und/oder das Zusatzelement
eingesteckt und anschließend das Deckelelement wieder verschlossen.
[0020] Das Deckelelement kann vorteilhafterweise eine Öffnung oder ein Sichtfenster aufweisen.
Dies ermöglicht, dass bei geschlossenem Deckelelement erkannt werden kann, ob ein
Überspannungsbegrenzer und/oder ein Zusatzelement in der Aufnahmeeinrichtung montiert
sind oder nicht. Ferner kann der Betriebszustand der montierten Komponente abgelesen
werden, falls diese über eine entsprechende Anzeige verfügt. Das heißt, aufgrund der
Öffnung oder des Sichtfensters kann kontrolliert werden, ob eine Bedämpfung im Schaltgerät
vorhanden ist. Dies ist auch im eingebauten Zustand des Schaltgerätes möglich, da
das Deckelelement und die Aufnahmeeinrichtung bevorzugt an der Frontseite des Schaltgerätes
vorgesehen ist.
[0021] Das Schaltgerät, insbesondere das Gehäuse des Schaltgerätes, kann selbst eine Anzeigeeinrichtung
zur Funktionskontrolle des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes aufweisen.
Hierdurch können der Betriebszustand der montierten Komponenten, wie des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes, sowie der sonstigen Komponenten des Schaltgerätes einfach
kontrolliert werden. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise ein Display im Gehäuse
des Schaltgerätes sein.
[0022] Die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung ist bevorzugt
berührungs- und fingersicher ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Schnittstelle derart
in der Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist, dass diese nicht bzw. nur sehr schwer zugänglich
ist für einen Monteur. Der Überspannungsbegrenzer und/oder das Zusatzelement sind
selbst von einem Kunststoffmantel umhüllt, so dass diese berührungssicher sind.
[0023] Bevorzugt ist ferner ein Schaltgerät, welches eine Anzeigeeinrichtung zur Darstellung
der zumindest einen Schnittstelle aufweist. Die Anzeigeeinrichtung kann vorteilhafterweise
an dem Gehäuse des Schaltgerätes bzw. an der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung vorgesehen
sein. Durch die Anzeigeeinrichtung zur Darstellung der zumindest einen Schnittstelle
kann ein Monteur sofort erkennen, wie der Überspannungsbegrenzer und/oder das Zusatzelement
in der Aufnahmeeinrichtung des Schaltgerätes montiert werden muss. Die Anzeigeeinrichtung
kann eine Kodierung aufweisen, anhand derer der Monteur die richtige Montagevariante
erkennt. Eine entsprechende Kodierung ist vorteilhafterweise ebenfalls an dem Überspannungsbegrenzer
und/oder dem Zusatzelement vorgesehen. Hierdurch wird die fachgerechte und richtige
Montage des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes erleichtert. Eine
Fehlbestückung des Schaltgerätes ist nicht möglich, da durch die Anzeigeeinrichtung
die exakte Montage eines Überspannungsbegrenzers oder eines Kommunikationsmoduls vorgegeben
wird. So kann beispielsweise angezeigt werden, dass ein Kommunikationsmodul nur dann
in der Aufnahmevorrichtung montiert werden kann, wenn keine Bedämpfung vorhanden ist.
[0024] Als Überspannungsbegrenzer können verschiedene Komponenten eingesetzt werden. So
ist zur Bedämpfung der Spule beispielsweise eine Diode, ein Varistor oder ein RC-Glied
einsetzbar.
[0025] Das montierbare Kommunikationsmodul kann eine Kommunikationselektronik aufweisen,
die mit einer Ansteuerelektronik des Schaltgerätes verbunden ist. Das Kommunikationsmodul
kann mit einer Kommunikationseinheit, die an einem Schaltgeräteträger vorgesehen ist,
kommunizieren. Über die Kommunikationseinheit und das Kommunikationsmodul ist eine
elektrische Ansteuerung des erfindungsgemäßen Schaltgerätes möglich. Die Übergabe
von Signalen an die Elektronik im Kommunikationsmodul erfolgt bevorzugt über einen
Busstecker oder durch eine Durchdringungskontaktierung einer Busleitung direkt am
Kommunikationsmodul. Das Zusatzelement kann ferner bevorzugt als ein Diagnose- und
Kommunikationsmodul ausgebildet sein.
[0026] Dabei kann das Diagnose- und Kommunikationsmodul alle Eingangs- und Ausgangssignale
erfassen, die Funktionen der Komponenten nachbilden und sie mit den tatsächlich vorhandenen
Funktionen der Komponenten vergleichen. Abweichungen der Signale werden damit sofort
erkannt. Über beispielsweise eine rote Leuchtdiode der Anzeigeeinrichtung des Kommunikationsmodul
bzw. des Diagnose- und Kommunikationsmoduls oder des Schaltgerätes kann angezeigt
werden, ob eine Fehlfunktion einer Komponente vorliegt. Das Kommunikationsmodul bzw.
das Diagnose- und Kommunikationsmodul können beispielsweise folgende Informationen
aus den Komponenten des Schaltgerätes ablesen:
- allgemeine Informationen, wie Typ und Status der Komponenten;
- Fehler in Ein- und Ausgangskreisen;
- Informationen über die Spannungsversorgung;
- Signalzustände aller Ein- und Ausgänge;
- Ereignisse (binäre Signalwechsel der Ein- und Ausgänge mit Uhrzeit);
- Restlaufzeiten von Zeitverzögerungselementen, Istwerte und Grenzwerte von Grenzwertgebern.
[0027] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- Darstellung eines bekannten Schaltgerätes mit Bedämpfung;
- FIG 2
- Darstellung eines weiteren bekannten Schaltgerätes mit Bedämpfung;
- FIG 3
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltgerätes mit Deckelement;
- FIG 4
- ein Überspannungsbegrenzer;
- FIG 5
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltgerätes mit Aufnahmeeinrichtung;
- FIG 6
- ein Überspannungsbegrenzer;
- FIG 7
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltgerätes mit Aufnahmeeinrichtung;
- FIG 8
- ein Kommunikationsmodul;
- FIG 9
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltgerätes mit Aufnahmeeinrichtung für ein Kommunikationsmodul.
[0028] In der FIG 1 ist ein bekanntes Schaltgerät 1 dargestellt. Außen an der Frontseite
3 des Gehäuses 2 des Schaltgerätes ist zur Bedämpfung der Spule des Schaltgerätes
1 ein Oberspannungsbegrenzer 10 befestigt. Durch die Befestigung des Überspannungsbegrenzers
10 außen an der Frontseite 3, sind die Abmaße des Schaltgerätes 1 vergrößert worden.
Dies führt dann zum Nachteil, wenn kein Platz zum externen Anschließen eines Überspannungsbegrenzers
10 vorhanden ist. Dies kann schnell der Fall sein, wenn ein Schaltgeräteschrank derart
knapp bemessen ist, dass eine solche externe Anbringung aufgrund von Platzmangel nicht
möglich ist.
[0029] Die FIG 2 zeigt ebenfalls ein bekanntes Schaltgerät 1. Dieses Schaltgerät 1 weist
keine Möglichkeit auf eine Bedämpfung der Spule, d.h. einen Überspannungsbegrenzer
10, zu montieren. An der Seite 9 und der Rückseite 8 ist der nachträgliche Einbau
eines Überspannungsbegrenzers 10 schon daher nicht möglich, da das Schaltgerät mit
seiner Rückseite an einen Schaltgeräteträger fixiert wird und an den Seiten ein weiteres
Schaltgerät befestigt werden kann. Da die Schaltgeräte 1 in einem Schaltschrank in
der Regel nebeneinander in Zeilen angeordnet werden, ist ein nachträglicher Anbau
eines Überspannungsbegrenzers 10 an den Seiten des Schaltgerätes 1 nicht möglich.
Da ferner die Zeilen, mit jeweils einer Vielzahl von Schaltgeräten 1, sehr nah übereinander
im Schaltschrank angeordnet sind, ist auch der nachträgliche Anbau eines Überspannungsbegrenzers
10 an der Oberseite oder der Unterseite eines Schaltgerätes 1 schwer realisierbar,
da der Zugang zu der Oberseite oder der Unterseite eines Schaltgerätes 1 häufig durch
Leitungen des Schaltgerätes1 selbst oder anderer Schaltgeräte 1 versperrt ist.
[0030] In der FIG 3 ist ein erfindungsgemäßes Schaltgerät 1 dargestellt. Dieses weist an
der Frontseite 3 eine Deckelement 6 auf, welches die erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtung
4 abdeckt. In dem Deckelement 6 sind Öffnungen 7 vorgesehen, die einen Blick in das
Innere der Aufnahmeeinrichtung 4 ermöglichen. D.h., durch die Öffnungen 7 ist erkennbar,
ob ein Überspannungsbegrenzer und/oder ein Zusatzelement, wie ein Kommunikationsmodul,
in der Aufnahmeeinrichtung montiert ist/sind oder nicht. Die Aufnahmeeinrichtung 4
kann durch die Öffnungen 7 eingesehen werden.
[0031] Die FIG 4 zeigt einen nachträglich montierbaren Überspannungsbegrenzer 10. Dieser
weist Befestigungen 12 zur Befestigung des Überspannungsbegrenzers 10 in der Aufnahmeeinrichtung
4 des Schaltgerätes 1 auf. Die Aufnahmeeinrichtung 4 des Schaltgerätes 1 ist in FIG
5 gezeigt. Diese sitzt direkt unter dem Deckelelement 6 an der Frontseite 3 des Schaltgerätes
1. Das Deckelement 6 ist in dieser Ausführungsvariante des Schaltgerätes 1 auf die
Aufnahmevorrichtung 4 aufsteckbar, so dass diese vor äußeren Einflüssen geschützt
wird. In dem Deckelement 6 sind Öffnungen 7 vorgesehen, durch die ein Blick in die
Aufnahmeeinrichtung 4 getätigt werden kann, um festzustellen, ob und welche Komponente
10, 20 in der Aufnahmeeinrichtung 4 sitzt. Das Deckelement 6 und die Aufnahmeeinrichtung
4 sind an der Frontseite 3 des Schaltgerätes 1 bzw. des Gehäuses 2 des Schaltgerätes
1 vorgesehen, da die Frontseite 3 am besten zugänglich ist, insbesondere, wenn das
Schaltgerät 1 Teil einer Schaltgeräteeinheit und an einem Schaltgeräteträger fixiert
ist.
[0032] In der FIG 6 ist ein Überspannungsbegrenzer 10 dargestellt, der formschlüssig in
der Aufnahmeeinrichtung 4 des Schaltgerätes 1, wie in der FIG 7 dargestellt, montierbar
ist. Der Überspannungsbegrenzer 10 weist zur sicheren Befestigung in der Aufnahmeeinrichtung
4 des Schaltgerätes 1 seitlich Befestigungen 12 auf. Die FIG 7 zeigt ein Schaltgerät
1 mit einem schwenkbeweglich gelagerten Deckelement 6, wobei dieses in einem geöffneten
Zustand ist. Die nun sichtbare Aufnahmeeinrichtung 4 ermöglicht die nachträgliche,
insbesondere formschlüssige, Montage des Überspannungsbegrenzers 10 gemäß FIG 6. Der
Überspannungsbegrenzer 10 wird vollständig in der Aufnahmeeinrichtung 4 aufgenommen,
so dass die äußeren Abmaße des Schaltgerätes 1 nach der Montage des Überspannungsbegrenzers
10 unverändert bleiben. Nach der Montage des Überspannungsbegrenzers 10 wird das Deckelement
6 geschlossen, so dass nur durch die Öffnungen 7 erkannt werden kann, das dieser in
der Aufnahmeeinrichtung 4 sitzt.
[0033] Die FIG 8 zeigt ein Zusatzelement 20 in Form eines Kommunikationsmoduls. Dieses Kommunikationsmodul
weist Steckelemente 21 zur Kontaktierung einer in der Aufnahmeeinrichtung 4 des Schaltgerätes
1 vorgesehenen, nicht dargestellten, neutralen Schnittstelle auf. Die Schnittstelle
und die Aufnahmeeinrichtung 4 können derart ausgebildet sein, dass diese unterschiedliche
Überspannungsbegrenzer 10 und weitere Zusatzelemente 20, wie ein Kommunikationsmodul,
aufnehmen können. Dabei kann vorgesehen sein, dass entweder ein Überspannungsbegrenzer
10 oder ein Zusatzelement 20 in der Aufnahmeeinrichtung 4 des Schaltgerätes 1 montiert
werden kann. Es ist aber auch möglich, dass sowohl ein Überspannungsbegrenzer 10 als
auch ein Zusatzelement 20 gleichzeitig befestigt werden können.
[0034] Die FIG 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schaltgerätes 1 mit Aufnahmeeinrichtung
4 für ein Kommunikationsmodul 20. Die Aufnahmeeinrichtung 4 ist durch das Deckelelement
6 verdeckt.
1. Schaltgerät, insbesondere elektromagnetisches Schaltgerät, wobei das Schaltgerät ein
Gehäuse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät zumindest eine Aufnahmeeinrichtung zur vollständigen Aufnahme eines
Überspannungsbegrenzers in das Gehäuse des Schaltgerätes aufweist, wobei die zumindest
eine Aufnahmeeinrichtung wenigstens eine Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung
des Überspannungsbegrenzers aufweist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung zur vollständigen Aufnahme eines Zusatzelementes,
insbesondere eines Kommunikationsmoduls, ausgebildet ist, wobei die wenigstens eine
Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung des Zusatzelementes, insbesondere des
Kommunikationsmoduls, ausgebildet ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung an der Frontseite des Schaltgerätes vorgesehen
ist.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung zur elektrischen
Kontaktierung unterschiedlicher Überspannungsbegrenzer ausgebildet ist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung Steckkontakte
zur Aufnahme von elektrisch leitenden Steckelementen des Überspannungsbegrenzers und/oder
des Zusatzelementes aufweist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung Befestigungselemente zur Befestigung des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes in der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung aufweist.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahmeeinrichtung zur formschlüssigen Aufnahme des Überspannungsbegrenzers
und/oder des Zusatzelementes ausgebildet ist.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät, insbesondere das Gehäuse des Schaltgerätes, zumindest ein Deckelelement
zum Verschließen der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung aufweist.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Deckelelement schwenkbeweglich am dem Schaltgerät, insbesondere
an dem Gehäuse des Schaltgerätes, angeordnet ist.
10. Schaltgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Deckelelement eine Öffnung oder ein Sichtfenster aufweist.
11. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere im Gehäuse des Schaltgerätes,
zur Funktionskontrolle des Überspannungsbegrenzers und/oder des Zusatzelementes aufweist.
12. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schnittstelle der zumindest einen Aufnahmeeinrichtung berührungs-
und fingersicher ausgebildet ist.
13. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät, insbesondere das Gehäuse des Schaltgerätes bzw. die zumindest eine
Aufnahmeeinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung zur Darstellung der zumindest einen Schnittstelle
aufweist.