[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät zur Durchführung von Bewegungsübungen sowie
ein Verfahren zur Durchführung von Bewegungsübungen mit einem solchen Trainingsgerät.
[0002] Trainingsgeräte zur Durchführung von Bewegungsübungen sind in vielerlei Ausgestaltung
bekannt. Ein Ziel bei solchen Trainingsgeräten besteht häufig darin, daß es erwünscht
ist, einerseits die gedankliche Tätigkeit des Benutzers zu fördern - indem z.B. bestimmte
von dem Benutzer durchgeführte Bewegungen zu einem vorhersehbaren Erfolg führen -
und andererseits auch die motorischen Fähigkeiten bzw. die Geschicklichkeit oder Fingerfertigkeit
des Benutzers zu unterstützen, was zudem das Interesse und den Spaß an dem jeweiligen
Trainingsgerät erhöhen kann. Ein solcher Bedarf besteht insbesondere bei Trainingsgeräten,
welche (auch) für Kinder oder geistig und/oder körperlich behinderte Menschen geeignet
sind und/oder im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen, z.B. zur Begleitung medizinischer
Therapien, wie Physio- oder Ergotherapie, eingesetzt werden können.
[0003] Es sind vornehmlich für Kleinkinder vorgesehene Spielzeuge bekannt, welche mehrere
mehr oder minder statistisch gewundene Drähte umfassen, dessen beide Enden jeweils
starr auf einer massiven Bodenplatte befestigt sind, welche auf dem Boden oder einem
Tisch plaziert werden kann. Auf den Drähten sind eine Mehrzahl an in der Regel verschiedenfarbigen
Perlen oder Ringen aufgereiht, welche entlang den Drähten von deren einem bis zu deren
anderem Ende verlagerbar sind. Vor allem Kindern bereitet es dabei Freude, die Perlen
oder Ringe entlang dem unregelmäßigen Verlauf des Drahtes entlang zu bewegen, indem
sie eine oder mehrere Perlen/Ringe ergreifen und andere dabei mit schieben. Indem
die Perlen/Ringe entlang dem gewundenen Verlauf der Drähte bewegt werden, wird die
Fähigkeit von Kindern gefördert, einen gedanklichen Zusammenhang zwischen ihren Bewegungen
und der Reaktion der Perlen/Ringe im sichtbaren dreidimensionalen Raum unter Einwirkung
der Schwerkraft herzustellen. Darüber hinaus fördert der Umgang mit einem solchen
Spielzeug sowohl die Fingerfertigkeit als auch das Koordinationsvermögen.
[0004] Indes ist ein solches Spielzeug nur bedingt zur Durchführung von Bewegungsübungen
geeignet, da der zum Verlagern der Ringe/Kugeln entlang der Drähte erforderliche gedankliche
und motorische Aufwand selbst für größere Kleinkinder und insbesondere für Erwachsene,
wie auch für geistig und/oder körperlich Behinderte oder für solche Menschen, welche
krankheits- oder unfallbedingt Rehabilitationsmaßnahmen benötigen, relativ trivial
ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trainingsgerät vorzuschlagen, welches
einerseits in der Physio- und/oder Ergotherapie einen effektiven Einsatz finden kann,
andererseits dem Benutzer nach Art eines Spiels Freude bereitet, so daß es insbesondere
auch zur Förderung sowohl der Motorik als auch der gedanklichen Tätigkeit von Kindern
geeignet ist. Sie ist ferner auf ein Verfahren zur Durchführung von Bewegungsübungen
mit einem solchen Trainingsgerät gerichtet.
[0006] Der erste Teil dieser Aufgabe wird mit einem Trainingsgerät zur Durchführung von
Bewegungsübungen mit wenigstens einer in mehrere Richtungen gebogenen Führung gelöst,
entlang welcher wenigstens ein Führungskörper verlagerbar ist, wobei das Trainingsgerät
ferner eine Handhabe und/oder eine Befestigungseinrichtung umfaßt, welche zur lösbaren
Befestigung der Führung am menschlichen Körper ausgebildet ist.
[0007] In verfahrenstechnischer Hinsicht sieht die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe ferner
ein Verfahren zur Durchführung von Bewegungsübungen mit wenigstens einem Trainingsgerät
der vorgenannten Art vor, wobei das Trainingsgerät an seiner Handhabe manuell ergriffen
und/oder an seiner Befestigungseinrichtung am menschlichen Körper, insbesondere an
wenigstens einer Gliedmaße eines Menschen, befestigt und durch Bewegung des jeweiligen
Körperteils derart bewegt wird, daß der Führungskörper entlang der Führung verlagert
wird.
[0008] Das erfindungsgemäße Trainingsgerät ermöglicht eine wirksame Durchführung von Bewegungsübungen,
indem es von dem Benutzer entweder lediglich an seiner Handhabe ergriffen oder - alternativ
oder zusätzlich - mittels seiner Befestigungseinrichtung zusätzlich an der Hand und/oder
am Arm, an beiden Händen und/oder Armen, oder auch an einem anderen Körperteil, wie
einem oder beiden Fuß/Füßen und/oder Bein(en), den Hüften, dem Kopf, dem Nacken etc.,
befestigt wird, wonach der Benutzer allein durch entsprechende Bewegung des/der jeweiligen
Körperteils/Körperteile die Führungskörper aufgrund deren Schwerkraft entlang der
Führung zu bewegen vermag, was ein wirksames Training seiner gedanklichen und motorischen
Fähigkeiten, auch im Rahmen von therapeutischen Maßnahmen darstellt. Die erfindungsgemäße
Ausgestaltung macht es dabei möglich, daß die Verlagerung des oder der Führungskörper
nicht durch direktes Ergreifen derselben, sondern ausschließlich durch Veränderung
der Position des Trainingsgerätes geschieht, wobei die Führungskörper aufgrund Gravitation
in die gewünschte Richtung entlang der Führung "fallen". Die unregelmäßig oder regelmäßig
gebogene bzw. gewundene Führung wirkt dabei als eine Art Labyrinth, welches es dem
Benutzer erschwert, den Führungskörper entlang der Führung, z.B. von deren einem bis
zu deren anderem Ende, zu verlagern. Der Führungsverlauf kann ferner, z.B. im Rahmen
von physiotherapeutischen Maßnahmen, gezielt derart gewählt werden, daß der Benutzer
mit dem Trainingsgerät nur physiotherapeutisch sinnvolle Bewegungen durchführt, während
"falsche" bzw. schädliche Bewegungen vermieden werden, wenn sich der Benutzer darauf
konzentriert, den Führungskörper entlang der Führung zu verlagern. Er kann dabei automatisch
die therapeutisch "richtigen" Bewegungen durchführen.
[0009] Die Handhabe oder die Befestigungseinrichtung umfaßt beispielsweise einen im wesentlichen
plattenförmigen Körper, welcher - sofern eine Befestigung am menschlichen Körper,
insbesondere auch an anderen Körperteilen als der Hand, erwünscht ist - mittels wenigstens
eines Bandes an den Gliedmaßen oder einem anderen Körperteil eines Menschen lösbar
befestigbar sein kann. Die Dimensionen und das Gewicht des z.B. aus Holz, Kunststoff
oder dergleichen gefertigten plattenförmigen Körpers ist dabei vorzugsweise derart
gewählt, daß er relativ leicht und in Bezug auf das Körperteil, an welchem er befestigt
werden soll, klein ist, so daß der Benutzer hierdurch bei seinen Bewegungen nicht
oder möglichst wenig beeinträchtigt wird. Bei dem Band bzw. den Bändern kann es sich
um insbesondere nachgiebige Bänder aus vorzugsweise elastischen Kunststoffen, wie
Gummi, Textilien bzw. Stoff oder dergleichen handeln, welche zumindest an einer Stelle
an dem - z.B. auch als Handhabe dienenden - plattenförmigen Körper festgelegt sind
und vorzugsweise mittels beliebiger bekannter Verschlußmittel, wie Schnallen, (Druck)knöpfen,
Klettverschlüssen und dergleichen, miteinander oder ebenfalls mit dem plattenförmigen
Körper lösbar verbunden werden können. Mit "im wesentlichen plattenfömig" ist im übrigen
gemeint, daß der Körper eine vornehmlich flächige Erstreckung besitzt, welche nicht
notwendigerweise in einer Ebene verlaufen muß und ebenfalls nicht notwendigerweise,
wie weiter unten noch näher erläutert, eine rechteckige Grundform besitzen muß.
[0010] Der plattenförmige Körper kann wenigstens eine Öffnung aufweisen, deren Durchmesser
derart gewählt ist, daß sie den Durchgriff eines menschlichen Fingers ermöglicht,
um sein manuelles Ergreifen zu erleichtern. Er kann insbesondere auch zwei oder mehr
Öffnungen mit einem solchen Durchmesser aufweisen, wobei wenigstens zwei Öffnungen
in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sind, daß die den Durchgriff zweier
benachbarter Finger der menschlichen Hand ermöglichen. Gleichfalls ist es selbstverständlich
möglich, daß sie drei oder vier Öffnungen in einem solchen Abstand umfaßt, oder es
können auch zwei mal zwei, zwei mal drei oder zwei mal vier solche in zwei Gruppen
angeordneten Öffnungen vorgesehen sein, wenn ein Ergreifen des Trainingsgerätes mit
beiden Händen erwünscht ist. Überdies kann es von Vorteil sein, wenn die Außenkontur
des plattenförmigen Körpers mit ergonomisch geformten, konkaven Abschnitten ausgebildet
ist, welche sein manuelles Ergreifen erleichtern. In diesem Zusammenhang sei erwähnt,
daß sich die Abmessungen des plattenförmigen Körpers (sofern er zumindest auch als
Handhabe dienen soll), dessen ergonomisch gewölbten Bereiche oder auch dessen Öffnungen
danach richten können, für welche Benutzer das erfindungsgemäße Trainingsgerät vorgesehen
ist, wobei für Kinder selbstverständlich eine entsprechend kleinere Dimensionierung
erforderlich ist als für erwachsene Menschen.
[0011] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, daß die Befestigungseinrichtung
eine an der Führung angeordnete Manschette, insbesondere in Form einer Hand- und/oder
Fußmanschette, umfaßt, in welche eine menschliche Hand bzw. ein menschlicher Fuß einführbar
ist, wobei die Führung in diesem Fall unmittelbar oder - z.B. wiederum über einen
im wesentlichen plattenförmigen Körper - mittelbar mit der Manschette verbunden sein
kann. Die Manschette kann z.B. nach Art einer flexiblen Hülse ausgebildet sein, welche
mittels Bändern, Laschen oder dergleichen (z.B. nachgiebigen Bändern oder Laschen
aus vorzugsweise elastischen Kunststoffen, wie Gummi, Textilien bzw. Stoff etc.) und
mittels beliebiger bekannter Verschlußmittel, wie Schnallen, (Druck)knöpfen, Klettverschlüssen
und dergleichen, an dem jeweiligen Körperteil festgelegt oder -gebunden werden können.
Ist die Führung, wie nachfolgend noch näher erläutert, z.B. von einer Stabführung
mit einem gemäß dem Führungsverlauf gewundenen Draht gebildet, so kann beispielsweise
auch vorgesehen sein, daß sich Führungsdraht zu einem die Manschette bildenden Gerüst
fortsetzt, welches z.B. mit einem Textil bespannt sein kann. Die z.B. in Form einer
solchen Manschette ausgestaltete Befestigungseinrichtung oder auch die Handhabe kann
bzw. können im übrigen auch solchermaßen ausgestaltet sein, daß zwei oder mehrere
Körperteile (z.B. Arme/Hände) eines oder auch mehrerer Benutzer zugleich hieran angreifen
können, indem z.B. eine doppelte bzw. drei- oder mehrfache Manschette vorgesehen ist,
deren Längsmittelachsen unter einem geeigneten Winkel angeordnet sind, daß der eine
Benutzer (Manschetten etwa parallel) oder die mehreren Benutzer (Manschetten unter
etwa 90° bis etwa 180°) das Trainingsgerät zugleich nutzen können, um durch gemeinsame
Bewegungen den Führungskörper entlang der Führung zu verlagern.
[0012] Wie bereits erwähnt, kann gemäß einer Ausführungsform vorgesehen sein, daß die Führung
von einer Stabführung, insbesondere in Form eines Drahtes, gebildet ist, wobei der
hieran verlagerbare Führungskörper, ein Durchgangsloch aufweist, welches von der Stabführung
durchgriffen ist. Der oder die Führungskörper können z.B. in Form von Ringen oder
durchbohrten geometrischen Körpern, wie z.B. Kugeln oder auch eckigen Körpern, gebildet
sein, wie es als solches bei einem im einleitenden Teil der vorliegenden Beschreibung
erläuterten, für Kleinkinder vorgesehenen Spiel bekannt ist. Die Stabführung kann
zumindest abschnittsweise oder auch gänzlich nachgiebig, d.h. plastisch verformbar,
ausgebildet sein, um den Führungsverlauf individuell verändern zu können.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann indes auch vorgesehen sein, daß die Führung
von einer Rohrführung gebildet ist, wobei der hieran verlagerbare Führungskörper,
insbesondere im wesentlichen in Form einer Kugel, im Innern der Rohrführung angeordnet
ist. Die Rohrführung sollte dabei zumindest teilweise transparent, z.B. aus Acrylglas,
ausgebildet sein, was beispielsweise auch sich in Längs- und/oder Querrichtung zur
Führung erstreckende Durchbrüche einschließt, sofern die übrigen Rohrabschnitte der
Führung undurchsichtig sind. Der bzw. die Führungskörper können vorzugsweise von Wälzkörpern,
wie Zylindern oder Kugeln, gebildet sein, wobei selbstverständlich auch in diesem
Fall mehreckige Körper denkbar sind. Mit "Rohrführung" sind in diesem Zusammenhang
z.B. auch solchermaßen ausgestaltete Führungen umfaßt, welche wenigstens drei oder
mehr um den Umfang eines gedachten rohrförmigen Querschnittes verteilt angeordnete
Führungsschienen aufweisen, welche zwischen sich den z.B. etwa kugelförmigen Führungskörper
aufnehmen. Vorteile einer solchen Rohrführung - sei es ein geschlossenes, teilweise
offenes oder nur von Führungsschienen der vorgenannten Art begrenztes "gedachtes"
Rohr - gegenüber einer Stabführung können z.B. darin bestehen, daß der Führungsverlauf
mit Sackgassen und/oder Knotenpunkten bzw. Kreuzungen versehen werden kann, welche
die Komplexität der durchgeführten Bewegungsübungen weiter erhöhen können.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Führung eine
Mehrzahl an miteinander verbindbaren Führungssegmente umfaßt, wobei vorzugsweise zumindest
einige Führungssegmente einen unterschiedlichen Führungsverlauf aufweisen. Auch eine
solche Ausgestaltung trägt zur Erhöhung der Vielseitigkeit des Trainingsgerätes bei
und ermöglicht eine Einstellung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade der hiermit
durchgeführten Bewegungsübungen, indem der Führungsverlauf individuell veränderbar
und "leichter" (z.B. mehr geradlinig) bzw. "schwerer" (z.B. mit vielen Biegungen)
eingestellt werden kann.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann die Führung auswechselbar an der Befestigungseinrichtung
oder an der Handhabe angeordnet sein, wobei insbesondere verschiedene Führungen mit
unterschiedlichem Führungsverlauf vorgesehen sein können, welche je nach gewünschtem
Schwierigkeitsgrad ausgewählt bzw. gegeneinander ausgetauscht werden können.
[0016] Grundsätzlich ist unabhängig von der Art der Führung bzw. der Führungskörper auch
ein Austausch zumindest einiger, hinsichtlich Form, Abmessungen und/oder Gewicht verschiedener
Führungskörper denkbar, um die Vielseitigkeit des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes
zu erhöhen oder auch für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade der hiermit durchgeführten
Bewegungsübungen zu sorgen.
[0017] Die Führung kann einerseits an ihren beiden Enden geschlossen sein, so daß der/die
Führungskörper zumindest während der Benutzung des Trainingsgerätes unverlierbar an
der Führung geführt ist/sind. Statt dessen kann die Führung jedoch auch an einem ihrer
Enden offen sein, wobei der/die Führungskörper an dem offenen Ende der Führung von
dieser entnehmbar ist/sind, so daß nach erfolgreichem Verlagern des Führungskörpers
über die gesamte Führung hinweg dieser freigesetzt wird. Letzter Ausgestaltung gibt
beispielsweise (insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, im Falle Rohrführung)
auch die Möglichkeit, als Führungskörper kleine Spielzeugartikel oder Süßigkeiten
zu verwenden, welche Kindern nach erfolgreicher Bewegungsübung überlassen werden können,
um für eine zusätzliche Motivation zu sorgen.
[0018] Schließlich ist es auch denkbar, daß das Trainingsgerät ferner wenigstens ein Gewicht
umfaßt, welches bedarfsweise an der Führung, an dem Führungskörper (z.B. soweit letzterer
nicht selbst austauschbar ist), an der Befestigungseinrichtung und/oder an der Handhabe
lösbar befestigbar ist. Auf diese Weise läßt sich wiederum der Schwierigkeitsgrad
der mit dem Trainingsgerät durchgeführten Bewegungsübungen individuell ändern und/oder
läßt sich das Trainingsgerät alternativ oder zusätzlich zum Muskelaufbau nutzen.
[0019] Nachstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Trainingsgerätes unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Trainingsgerätes;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Trainingsgerätes;
- Fig. 3
- das Trainingsgerät gemäß Fig. 1, wie es manuell ergriffen und am Arm eines Benutzers
befestigt worden ist;
- Fig. 4
- das Trainingsgerät gemäß Fig. 1, wie es am Fuß eines Benutzers befestigt worden ist;
- Fig. 5
- das Trainingsgerät gemäß Fig. 2, wie es manuell ergriffen und an beiden Armen eines
Benutzers befestigt worden ist;
- Fig. 6
- eine geschnitten dargestellte perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform
eines Trainingsgerätes mit segmentartig zusammengesetzter Führung;
- Fig. 6a
- eine Detailansicht einer Verbindungsstelle zweier Führungssegmente des Trainingsgerätes
gemäß Fig. 6; und
- Fig. 6b
- eine Detailansicht einer alternativen Ausgestaltung einer Verbindungsstelle zweier
Führungssegmente des Trainingsgerätes.
[0020] In Fig. 1 ist ein Trainingsgerät zur Durchführung von Bewegungsübungen wiedergegeben,
welches eine mehr oder minder statistisch in praktisch alle Richtungen im dreidimensionalen
Raum gewundene bzw. gebogene Führung 11 aufweist, die im vorliegenden Fall von einer
Stabführung in Form eines Drahtes gebildet ist, der relativ dick ausgestaltet ist
und z.B. einen Durchmesser zwischen etwa 2 und etwa 8 mm aufweist. Entlang der Führung
11 ist ein z.B. ringförmiger Führungskörper 12 geführt. Die Führung 11 ist im vorliegenden
Fall, wenn auch selbstverständlich nicht notwendigerweise - an einem etwa plattenförmigen
Körper 13 einer Handhabe festgelegt, welche beim gezeigten Ausführungsbeispiel zugleich
als Befestigungseinrichtung zur lösbaren Befestigung der Führung 11 am menschlichen
Körper - hier: insbesondere am Arm - dient und zu diesem Zweck im Bereich ihres den
Befestigungsstellen der Führung 11 abgewandten Endes mit zwei Bändern 14 versehen
ist, welche mit nicht näher gezeigten Verschlußmitteln, wie Schnallen, Klettverschlüssen,
(Druck)knöpfen oder dergleichen, ausgestattet sein können. Im Bereich seines den Befestigungsstellen
der Führung 11 zugewandten Endes ist der plattenförmige Körper 13 ferner mit zwei
Öffnungen 15 ausgestattet, deren Durchmesser und Abstand derart gewählt sind, daß
sie den Durchgriff zweier benachbarter menschlicher Finger, wie z.B. des Zeige- und
des Mittelfingers, gewährleisten. Zwei seitlich des plattenförmigen Körpers 13 angeordnete
ergonomisch geformte, konkave Abschnitte sorgen ebenfalls für ein leichtes manuelles
Ergreifen, indem sie das Umgreifen des Körpers 13 - z.B. einerseits mit dem Daumen,
andererseits mit Ring- und kleinem Finger (vgl. auch Fig. 3) - erleichtern.
[0021] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform eines Trainingsgerätes unterscheidet sich
von dem Trainingsgerät gemäß Fig. 1 vornehmlich dadurch, daß der plattenförmige Körper
13 zum Ergreifen mit beiden Händen sowie zum Befestigen an beiden Armen eines Benutzers
ausgebildet ist (vgl. auch Fig. 5). Er ist aus diesem Grund breiter als der plattenförmige
Körper 13 des in Fig. 1 gezeigten Trainingsgerätes und weist zwei Gruppen von je zwei
Öffnungen 13 zum Durchgreifen mit zwei benachbarten Fingern der menschlichen Hand
auf. Darüber hinaus ist in einem zentralen Bereich des Körpers 13 zwischen den Öffnungen
15 und seinem der Führung 11 abgewandten Ende eine weitere - größere - Öffnung 18
angeordnet, welche ein Durchgreifen z.B. mit den Daumen beider Hände des Benutzers
ermöglicht (vgl. ebenfalls auch Fig. 5). Zur Befestigung an den Armen des Benutzers
dient wiederum wenigstens ein Band 14, welches entsprechend den Bändern gemäß Fig.
1 ausgebildet und z.B. aus vorzugsweise nachgiebigem bzw. flexiblem Stoff oder Gummi
gefertigt sein kann. Darüber hinaus ist die Führung 11 in beiden Fällen mit beiden
Enden an dem plattenförmigen Körper 13 festgelegt, wobei sie statt dessen jedoch auch
nur einseitig befestigt sein kann, so daß der Führungskörper 12 am freien Ende der
Führung 11 von dieser abnehmbar ist (nicht dargestellt).
[0022] Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, kann das Trainingsgerät gemäß Fig. 1 z.B. an dem
Arm 30 des Benutzers (Fig. 3) und/oder an dessen Hand (nicht gezeigt) - hier unter
gleichzeitigem manuellen Ergreifen des plattenförmigen Körpers 13 - oder auch an dem
Fuß 40 (Fig. 4) und/oder an dessen Bein (nicht gezeigt) mittels der Bänder 14 lösbar
befestigt werden, während das Trainingsgerät gemäß Fig. 2 insbesondere an beiden Armen
30 des Benutzers und/oder an dessen beiden Händen (nicht gezeigt) - hier ebenfalls
unter gleichzeitigem manuellen Ergreifen desselben - lösbar befestigt werden kann,
wie es der Fig. 5 zu entnehmen ist. Darüber hinaus besteht bei entsprechender Länge
der Bänder 14 bei beiden dargestellten Ausführungsformen des Trainingsgerätes selbstverständlich
auch die Möglichkeit, dieses an anderen Körperteilen, wie der Hüfte, dem Kopf, dem
Nacken, dem Unter-/Oberarm, dem Unter-/Oberschenkel etc. festzulegen.
[0023] Grundsätzlich kann sich der Benutzer dann mit dem jeweiligen Körperteil nicht mehr
frei bewegen, ohne daß der Führungskörper 12 unter dem Einfluß der Schwerkraft entlang
der Führung 11 verlagert wird, wobei das Ziel des Benutzers darin besteht, sich so
zu bewegen, daß der Führungskörper 12 über einen möglichst großen Abschnitt entlang
der Führung 11 bewegt wird. Die Art und Weise wie die Führung verläuft sowie die Art
und Weise, wie bzw. wo das Trainingsgerät am Körper des Benutzers positioniert worden
ist, können insbesondere derart gewählt sein, daß der Benutzer dazu animiert wird,
unkonventionelle und teils schwierige und komplizierte Bewegungen durchzuführen bzw.
Positionen einzunehmen, was neben der gedanklichen Tätigkeit des Benutzers insbesondere
auch sein Koordinationsvermögen und seine Geschicklichkeit herausfordert. Lediglich
beispielhaft sei in diesem Zusammenhang auf die in Fig. 4 wiedergegebene Befestigung
des Trainingsgerätes am Fuß 40 des Benutzers verwiesen, welche es zu einem bestimmten
Zeitpunkt erforderlich machen kann, den Fuß langsam und vorsichtig aus einer im wesentlichen
vertikalen Position mit aufgerichteten Zehen in eine im wesentlichen horizontale Position
mit aufgerichteter Verse zu bewegen. Die Durchführung solcher wie selbstverständlich
auch anderer Übungen unter stets neuen Herausforderungen entsprechend dem Verlauf
desjenigen Führungsabschnittes, an welchem sich der Führungskörper 12 gerade befindet,
stellen eine neuartige Form von auch zu physio- oder ergotherapeutischen Maßnahmen
geeigneter Gymnastik dar, welche zum Koordinationstraining bestimmter Muskeln dienen
kann und zudem dem Benutzer aufgrund der Komplexität der Übungen auch Spaß bereitet.
[0024] Fig. 6 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes,
bei welchem die wiederum in Form einer Stabführung, z.B. aus einem Draht, ausgebildete
Führung 11 - wenn auch nicht notwendigerweise - spiralförmig ist, wobei die Längsmittelachse
der solchermaßen gebildeten Spirale auch hier einen im wesentlichen irregulären bzw.
statistischen dreidimensionalen Verlauf aufweist. Wie insbesondere aus Fig. 6b ersichtlich,
ist die Führung 11 im vorliegenden Fall aus einer Mehrzahl an Führungssegmenten 61
gebildet, die ihrerseits eine spiralförmige Gestalt besitzen können. Die Führungssegmente
61 können auf verschiedene Art und Weise - grundsätzlich beliebig - sowie in verschiedene
Richtungen im dreidimensionalen Raum zu der gesamten Führung 11 verbunden werden,
welche in Fig. 6 mit dem Bezugszeichen 62 versehen ist. Der Führungskörper 12 kann
selbstverständlich auch hier ein Ring oder ein beliebiger anderer Körper mit einer
entsprechenden Durchbohrung sein, um von der Führung 11, 62 ausgenommen werden zu
können. Die Verbindung der einzelnen Führungssegmente 61 kann z.B. über Hülsen oder
Manschetten 64 (Fig. 6b), Stifte oder Pins 65 (Fig. 6a) oder beliebige andere bekannte
Befestigungsmittel geschehen, welche eine einfache Montage/Demontage, vorzugsweise
ohne notwendige Zuhilfenahme von Werkzeugen, ermöglichen. Grundsätzlich ermöglicht
eine solchermaßen modulartig aufgebaute Führung mit mehreren - insbesondere auch unterschiedlichen
- Führungssegmenten viele Variationen des Trainingsgerätes, welche für unterschiedliche
Bewegungsübungen individuell ausgewählt werden können.
1. Trainingsgerät zur Durchführung von Bewegungsübungen, mit wenigstens einer in mehrere
Richtungen gebogenen Führung (11), entlang welcher wenigstens ein Führungskörper (12)
verlagerbar ist, wobei das Trainingsgerät ferner eine Handhabe und/oder eine Befestigungseinrichtung
umfaßt, welche zur lösbaren Befestigung der Führung (11) am menschlichen Körper ausgebildet
ist.
2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe oder die Befestigungseinrichtung einen im wesentlichen plattenförmigen
Körper (13) umfaßt, welcher insbesondere mittels wenigstens eines Bandes (14) an den
Gliedmaßen (30, 40) oder einem anderen Körperteil eines Menschen lösbar befestigbar
ist.
3. Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Körper (13) wenigstens eine Öffnung (15) aufweist, deren Durchmesser
derart gewählt ist, daß sie den Durchgriff eines menschlichen Fingers ermöglicht.
4. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung eine an der Führung (11) angeordnete Manschette, insbesondere
in Form einer Hand- und/oder Fußmanschette, in welche eine menschliche Hand bzw. ein
menschlicher Fuß einführbar ist, umfaßt, welche an einem Körperteil eines Menschen
lösbar befestigbar ist.
5. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11) von einer Stabführung, insbesondere in Form eines Drahtes, gebildet
ist, wobei der hieran verlagerbare Führungskörper (12) ein Durchgangsloch aufweist,
welches von der Stabführung durchgriffen ist.
6. Trainingsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabführung zumindest abschnittsweise nachgiebig ausgebildet ist.
7. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11) von einer Rohrführung gebildet ist, wobei der hieran verlagerbare
Führungskörper, insbesondere im wesentlichen in Form einer Kugel, im Innern der Rohrführung
angeordnet ist.
8. Trainingsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrführung zumindest teilweise transparent ausgebildet ist.
9. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11, 62) eine Mehrzahl an miteinander verbindbaren Führungssegmente (61)
umfaßt.
10. Trainingsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige Führungssegmente (61) einen unterschiedlichen Führungsverlauf aufweisen.
11. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11) auswechselbar an der Befestigungseinrichtung oder an der Handhabe
angeordnet ist.
12. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11) an ihren beiden Enden geschlossen ist, so daß der Führungskörper
(12) unverlierbar an der Führung (11) geführt ist.
13. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (11) an einem ihrer Enden offen ist, wobei der Führungskörper (12) an
dem offenen Ende der Führung (11) von dieser entnehmbar ist.
14. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Trainingsgerät ferner wenigstens ein Gewicht umfaßt, welches bedarfsweise an
der Führung (11), an dem Führungskörper (12), an der Befestigungseinrichtung und/oder
an der Handhabe lösbar befestigbar ist.
15. Verfahren zur Durchführung von Bewegungsübungen mit wenigstens einem Trainingsgerät
nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Trainingsgerät an seiner Handhabe
manuell ergriffen und/oder an seiner Befestigungseinrichtung am menschlichen Körper,
insbesondere an wenigstens einer Gliedmaße (30, 40) eines Menschen, befestigt und
durch Bewegung des jeweiligen Körperteils derart bewegt wird, daß der Führungskörper
(12) entlang der Führung (11) verlagert wird.