[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Oberflächenreinigungsvorrichtung mit einer
Reinigungskammer, welche zur Aufnahme von mittels eines Reinigungsmediums zu reinigendem
Gut ausgebildet ist, sowie mit zumindest einem Tank, aus dem das Reinigungsmedium
über eine Zuführeinrichtung in die Reinigungskammer einbringbar und in den das Reinigungsmedium
nach dem Reinigungsvorgang mittels einer Abführeinrichtung zurückführbar ist, wobei
eine Analysevorrichtung zur Messung der Verunreinigung des Reinigungsmediums vorgesehen
ist.
[0002] In einer Vielzahl industrieller Unternehmen müssen täglich verschiedene Industriegüter
von Ölen, Fetten oder anderen Verschmutzungen gereinigt werden, beispielsweise zur
Vorbehandlung für ein anschließendes Lackieren eines Metallbleches, für eine Zwischenreinigung
innerhalb einer Fertigungsstraße für Getriebe oder im Bereich der Instandsetzung vor
Wiedereinbau des instandgesetzten Teiles. Abhängig von der Verwendung der einzelnen
zu reinigenden Industriegüter sind unterschiedlich hohe Anforderungen an die Oberflächenreinheit
des Industrieguts zu stellen.
[0003] Zum Reinigen der Industriegüter werden üblicherweise Oberflächenreinigungsanlagen
verwendet, in denen mittels eines Reinigungsmediums, beispielsweise einer Waschflüssigkeit,
das zu reinigende Bauteil gewaschen wird. Obwohl das Reinigungsmedium gegebenenfalls
nach dem Waschvorgang durch Filtersysteme geleitet wird, verschmutzt es im Laufe der
Zeit und muss ausgetauscht werden. Mit dem Austausch des Reinigungsmediums der Oberflächenreinigungsvorrichtung
gehen regelmäßig hohe Kosten einher, so dass es erstrebenswert ist, das Reinigungsmedium
erst dann auszutauschen, wenn die Sauberkeit der Oberfläche für nachfolgend zu reinigende
Industriegüter nicht mehr gewährleistet werden kann. Der Austausch des Reinigungsmediums
wird hierbei beispielsweise nach Sichtkontrolle des Reinigungsmediums oder des gereinigten
Industriegutes eingeleitet, was ein umständliches und langwidriges Verfahren ist.
Insbesondere ist ein zu früher Austausch des Reinigungsmediums mit einer Umweltbelastung,
hohen Kosten und einem gesteigerten Entsorgungsaufwand für das Reinigungsmedium verbunden,
ein zu später Austausch verletzt die gegebenen Qualitätsnormen und führt ebenfalls
zu hohen Kosten für Nachbehandlung bzw. Stillstandszeiten.
[0004] Darüber hinaus lassen sich aus der Verschmutzung der Reinigungsflüssigkeit nicht
immer Rückschlüsse auf eine eventuell noch anhaltende Verschmutzung des zu reinigenden
Gutes ziehen. Selbst bei einem noch vergleichsweise großen Grad von Sauberkeit des
Reinigungsmediums kann das zu reinigende Gut noch immer verschmutzt sein und muss
wiederholt gewaschen werden.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Oberflächenreinigungsvorrichtung
zu schaffen, deren Handhabung insbesondere bezüglich des Austausches des Reinigungsmediums
und der Überwachung der Reinigungsflüssigkeit und des zu reinigenden Gutes verbessert
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Analysevorrichtung ist eine Überwachung der Verunreinigung
des Reinigungsmediums im Betrieb vornehmbar. Das zur Bedienung der Oberflächenreinigungsvorrichtung
vorgesehene Personal erhält durch die Analysevorrichtung repräsentative Informationen
über die Sauberkeit des Reinigungsmediums und des Reinigungsguts und kann in Abhängigkeit
der Reinheitsanforderungen an die Oberfläche des Industriegutes rechtzeitig den Austausch
des Reinigungsmediums vornehmen, bevor das Reinigungsgut bzw. das zu reinigende Gut
aus der Reinigungsvorrichtung entnommen wird.
[0008] Die Analysevorrichtung ist hierbei zur Bildauswertung, zur Auswertung von Farben-
und/oder Helligkeitsverteilungen ausgebildet, wodurch insbesondere eine Trübung des
Reinigungsmediums feststellbar ist. Gleichzeitig ist die Messung des Verunreinigungsgrades
des Reinigungsmediums durch eine Sensoreinheit zur Detektion, Messung bzw. Bestimmung
eines Ölwerts des Reinigungsmediums um ein Vielfaches verbesserbar, da die Kombination
von Bildauswertung, Farben und/oder Helligkeitsverteilungen des Reinigungsmediums
mit einer Messung eines Ölwerts zu deutlich besseren Abschätzungen insbesondere des
Ölwerts führt. Gleiches gilt auch für die Kombination aus Trübung und Messung des
Ölwerts durch die Sensoreinheit.
[0009] Alternativ oder ergänzend zur Sensoreinheit zur Messung eines Ölwerts des Reinigungsmediums
ist eine Sensoreinheit zur Detektion/Messung eines Ölwerts einer Oberfläche des Reinigungsgutes
vorsehbar, die insbesondere in der Reinigungskammer angeordnet ist und die Oberfläche
des Reinigungsgutes abtastet und den Grad der nach einem Reinigungs- und insbesondere
eines anschließenden Trocknungsvorganges noch immer auf einer Oberfläche des Reinigungsguts
vorhandenen Verunreinigung feststellt. Es versteht sich, dass die Detektion des Ölwerts
auch eine Detektion von mit Ölverschmutzungen einhergehenden Verschmutzungen wie Metallpartikel,
Sandpartikel oder dergleichen umfassen kann. Eine solche Detektion kann vorteilhafterweise
durch eine Kamera vorgenommen und/oder unterstützt werden, deren erfasstes Bild mit
einem Referenzwert oder -bild von einem definitiv sauberen Reinigungsgut verglichen
wird.
[0010] Erfindungsgemäß kann auch eine Analysevorrichtung vorgesehen sein, bei der auf die
Messvorrichtung verzichtet wird und lediglich eine oder mehrere Sensoreinheiten zur
Bestimmung bzw. Messung eines Ölwertes vorhanden sind. Dies gilt insbesondere für
Analysevorrichtungen zur Bestimmung von kleinsten, von der Messvorrichtung nicht wahrnehmbaren
Ölkonzentrationen.
[0011] Insbesondere ist eine Sensoreinheit zur Detektion eines Ölwerts des Reinigungsmediums
bei oder im Bereich der Messvorrichtung anzuordnen, die zur Bildauswertung und zur
Auswertung von Farben- und/oder Helligkeitsverteilungen die entsprechenden Messwerte
liefert, so dass das Reinigungsmedium zumindest in etwa in dem gleichen Bereich überprüft
wird und sich somit gute Rückschlüsse aus der Kombination der beiden Messergebnisse
ergeben. Die beiden Vorrichtungen können auch in einem einzigen Gehäuse angeordnet
werden, so dass sowohl die Messvorrichtung als auch die Sensoreinheit denselben Bereich
des Reinigungsmediums erfassen.
[0012] Eine Anzeigevorrichtung an der Oberflächenreinigungsvorrichtung oder auch an einem
anderen, der Überwachung der Vorrichtung dienendem Ort, weist vorteilhafterweise eine
abgestufte oder kontinuierliche Anzeige der jeweiligen Reinigungsgrade an. Hierbei
sind jeweils den Umständen des Einzelfalls nach abgestimmte Anzeigevorrichtungen denkbar,
die eine einfache Kontrolle des jeweiligen Messwertes ermöglichen. Besonders einprägsam
ist eine Anzeigevorrichtung, die über eine Anzahl von mehreren Feldern, beispielsweise
fünf roten Feldern eine Verschmutzung des Reinigungsmediums bzw. des Reinigungsguts
anzeigen kann. Je mehr der Kontrollfelder aufleuchten, desto verschmutzter ist dann
beispielsweise noch das Reinigungsgut und muss gegebenenfalls noch einmal gewaschen
werden, eventuell unter Austausch des Reinigungsmediums, alternativ oder zusätzlich
ist die Reinheit des Reinigungsmediums anzeigbar.
[0013] Der Sensor zur Messung des Ölwerts ist vorteilhafterweise als Flächensensor ausgebildet,
der eine Vielzahl von Messwerten gleichzeitig aufnimmt und so eine gemittelte Größe
berechnen lässt, die ein gutes Abbild der Verschmutzung der Flüssigkeit bzw. der Oberfläche
des Reinigungsguts ergibt. Insbesondere ist hierfür eine UV-Licht emitierende Lichtquelle
zu sehen, die so angeordnet ist, dass die von der Oberfläche des Reinigungsguts aufgrund
des dort vorhandenen Öls entstehende Fluoreszenz- bzw. Lumineszenz von dem Sensor
aufgefangen werden kann.
[0014] Besonders vorteilhaft ist ebenfalls eine Anordnung, die einen oder mehrere zumindest
teilweise um das Reinigungsgut herum bewegte Sensoren umfasst, um einen möglichst
repräsentativen Wert für die Verschmutzung der Oberfläche des Reinigungsguts zu erhalten.
Ebenfalls liegt es im Rahmen der Erfindung, das Reinigungsgut, welches auch auf einem
Drehkranz oder -teller, Transportband oder - wagen in der Reinigungskammer angeordnet
werden kann, zu bewegen, um somit dem Sensor die Abtastung mehrerer Teilbereiche der
Oberfläche des Reinigungsguts zu ermöglichen.
[0015] Neben der gleichzeitigen Erfassung einer Vielzahl von Messwerten durch die Ausbildung
des oder der Sensoren als Flächensensoren kann darüber hinaus über die Häufigkeit
der Messung, beispielsweise mit einer Frequenz von mehreren Dutzend Messungen pro
Sekunde, eine quasi kontinuierliche Messung und ein statistisch sicherer Wert ermittelt
werden. Eine solche Messung ist besonders für die kontinuierliche Überwachung des
Reinigungsmediums geeignet. Gleichzeitig ist jedoch auch eine Überwachung der Oberfläche
des Reinigungsmediums während des Waschvorgangs und/oder danach erfindungsgemäß möglich.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Analysevorrichtung über einen Bypass an den Reinigungskreislauf
der Oberflächenreinigungsvorrichtung anschließbar. Als Reinigungsmedium sind hierbei
vorzugsweise Waschlösungen oder andere Fluide zu verwenden, so dass die Oberflächenreinigungsvorrichtung
eine Vielzahl von Rohren oder anderen Leitungseinrichtungen aufweist, an die die Analysevorrichtung
auf einfache Art anflanschbar ist. Der eigentliche Kreislauf des Reinigungsmediums
wird durch den zusätzlichen Anschluss der Analysevorrichtung nicht beeinträchtigt,
da lediglich geringe Mengen des Reinigungsmediums zur Messung seiner Verschmutzung
benötigt werden. Alternativ ist die Analysevorrichtung in einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausbildung so vollständig in den Kreislauf integrierbar, dass beispielsweise das gesamte
Reinigungsmedium auf seinem Weg in die Reinigungskammer überprüft werden kann.
[0017] Das Reinigungsmedium wird üblicherweise aus dem Tank der Oberflächenreinigungsvorrichtung
über eine Zuführeinrichtung in die Reinigungskammer eingebracht. In dieser wird das
Industriegut je nach Ausbildung der Oberflächenreinigungsvorrichtung auf unterschiedliche
Weise gereinigt. Beispielsweise weist die Zuführeinrichtung einen drehbaren, mit Sprühdüsen
versehenen Sprührahmen auf, der um einen in die Reinigungskammer einsetzbaren Beladekorb
mit dem zu reinigenden Industriegut rotiert. Alternativ können die Düsen auf dem Rahmen
auch fest installiert oder in die Wände der Reinigungskammer eingelassen sein, während
der Beladekorb auf einem Drehteller angeordnet ist.
[0018] Das Reinigungsmedium, welches während der Reinigung durch die Aufnahme von beispielsweise
Ölen oder Fetten verunreinigt wird, wird ausschließlich über die Abführeinrichtung
und gegebenenfalls vorzusehene Reinigungssysteme wieder in den Tank zurückgeführt.
Beispielsweise können zwischen Reinigungskammer und Tank Plattenphasentrenner zur
Reinigung des verunreinigten Reinigungsmediums vorgesehen sein. Ebenfalls können in
der Reinigungskammer oder in dem Tank Sammelbereiche zur gravitationsbedingten Ablagerung
von in dem Reinigungsmedium vorhandenen Schmutzpartikeln vorgesehen werden. Die Analysevorrichtung
kann vorteilhafterweise weiterhin entweder an die Abführeinrichtung oder direkt an
den Tank angeschlossen werden.
[0019] Für die Messung der Verunreinigung des Reinigungsmediums gibt es eine Vielzahl möglicher,
bekannter Verfahren, die unterschiedliche Analyseschwerpunkte aufweisen. Aufgrund
der Einfachheit des Aufbaus und der kostengünstigen Komponenten hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, die Analysevorrichtung mittels der Messvorrichtung zur Messung
der Trübung des Reinigungsmediums auszubilden. Eine solche Messung optisch sichtbarer
Verunreinigungen ist bereits für eine Vielzahl industrieller Anwendungen ausreichend.
Unter bestimmten Bedingungen ist ergänzend oder alternativ zu einer reinen Helligkeitsmessung
beispielsweise eine Spektralanalyse des Reinigungsmediums sinnvoll oder sogar notwendig.
Hierfür ist die Analysevorrichtung dann erfindungsgemäß entsprechend auszubilden.
Die Kombination aus einer Messung der Farben, Farbverteilung und/oder Helligkeitsverteilung
mittels einer Kamera mit einer insbesondere gleichzeitigen Messung des ÖIwerts des
Reinigungsmediums sowie einer vorzugsweise nach dem Waschgang erfolgenden Erfassung
des Restölwerts auf der Oberfläche des Reinigungsgutes ergibt eine gute Erfassung
des Reinigungsergebnisses und eine gute Überwachung des Reinigungsvorganges. Insbesondere
die Anbringung mehrerer Kameras oder dergleichen und Sensoreinheiten in verschiedenen
Abschnitten der Oberflächenreinigungsvorrichtung bietet die auch für eine zumindest
teilweise lückenlose Überwachung notwendige Kontrolle. Alle messenden Vorrichtungen
können hierbei von einem zentralen Steuergerät gesteuert oder geregelt werden.
Bei bestimmten Reinheitsanforderungen, beispielsweise der Verunreinigung des Reinigungsmediums
mit geringsten, nicht sichtbaren Konzentrationen von Öl, kann die Bestimmung des Öls
unabhängig von der Trübungs- bzw. Helligkeitsmessung vorgenommen werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung lassen sich den übrigen Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnehmen. Schematisch dargestellt zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung,
- Fig. 2
- den Ausschnitt B aus Fig. 1.
[0020] Fig. 1 zeigt eine in einem Gehäuse 1 befindliche Reinigungskammer 2, deren Wände
in der schematischen Darstellung von der Gehäusewandung gebildet werden. Es kann sich
hierbei um eine Durchlaufvorrichtung einer Waschstrasse oder auch um eine gesondert
stehende Reinigungsvorrichtung handeln. Die Reinigungskammer 2 ist mit einer nicht
dargestellten, verschließbaren Öffnung versehen, durch die das zu reinigende Industriegut
20 auf einen Drehkranz 3 gestellt werden kann. Mit Schließen der Öffnungsklappe beginnen
automatisch die in dem Sprührahmen 4 angeordneten Sprühdüsen das Reinigungsmedium
5 auf das zu reinigende Industriegut zu sprühen, während sich der Drehkranz 3 mit
dem Industriegut dreht.
[0021] Mittels einer Pumpeneinheit 9 der Zuführeinrichtung wird das Reinigungsmedium 5 aus
dem Tank 6 in Richtung der Reinigungskammer 2 gefördert. Zwischen Reinigungskammer
2 und Pumpeneinheit 9 ist eine Abzweigung vorgesehen, über die eine Messvorrichtung
11 einer Analysevorrichtung 10 mit einem Teil des Reinigungsmediums 5 versorgt wird.
Der Zufluss des Reinigungsmediums 5 kann beispielsweise mittels eines Regelventils
reguliert werden. Von dieser Messvorrichtung 11 wird das für die Trübungsmessung verwendete
Reinigungsmedium 5 wieder in den Tank 6 geleitet.
[0022] Das verunreinigte Reinigungsmedium 5 sammelt sich am Boden der Reinigungskammer 2
an und wird durch das Gefälle des Bodens zu einer Filtereinheit 7 geleitet, die den
Übergang zu dem Tank 6 bildet. Die Filtereinheit 7 bildet hierbei die Abführeinrichtung
aus.
[0023] Der Tank 6 selber weist wiederum einen Sammelbereich 8 auf, in dem sich vom Filter
nicht herausgefilterte Schmutzstoffe ablagern können. Dieser Sammelbereich ist von
Zeit zu Zeit zu entleeren.
[0024] Die Messvorrichtung 11 und die Sensoreinheit 21 werden über eine Signalleitung 12
einerseits angesteuert, andererseits findet über diese Signal- bzw. Datenleitung 12
auch die Übermittlung der Messwerte an eine Auswertevorrichtung 13 statt. Diese Auswertevorrichtung
13 wiederum kann beispielsweise ein mit einer entsprechenden Software versehener Computer
sein, der in die Oberflächenreinigungsvorrichtung integriert ist oder über die Leitung
12 auch entfernt von der Vorrichtung angeordnet ist.
[0025] Die Messvorrichtung 11 und die Sensoreinheit 21 und die Auswertevorrichtung 13 können
in einem einzigen Gehäuse angeordnet sein, es kann sich hierbei jedoch auch um zwei
verschiedene Geräte handeln, die lediglich über die Signalleitung 12 miteinander verbunden
sind. Gleiches gilt für die Verbindung von Analysevorrichtung mit der Oberflächenreinigungsvorrichtung.
[0026] Nach erfolgter Reinigung tastet eine Sensoreinheit 21 die Oberfläche des Reinigungsgutes
bzw. des gereinigten Werkstückes 22 ab und ermittelt einen eventuell nach der Reinigung
auf der Oberfläche verbliebenen Restschmutzgehalt bzw. Restölwert. Hierzu nimmt ein
Sensor die Fluoreszenz bzw. Lumineszenzstrahlung von Ölen, Ölemulsionen oder dergleichen
auf, die auf der Oberfläche verblieben sind. Aus den gemessenen Fluoreszenzwerten
wird dann die Konzentration des Öls auf der Oberfläche oder ein anderer die restliche
Verschmutzung angebender Wert ermittelt. Zur Anregung werden vorteilhafterweise eine
oder mehrere UV-Dioden verwendet, die Licht einer Wellenlänge von 370 nm erzeugen.
Die Sensoreinheit ist hierbei so ausgebildet, dass das emittierte Licht nicht den
Empfänger der in ähnlichen Wellenlängenbereichen liegenden Fluoreszenzstrahlung stört.
Hierfür können entsprechende Ausrichtungen von Sender und Empfänger/Sensor der Sensoreinheit
21 verwendet werden, ebenfalls zwischen beiden im Strahlengang befindliche Filter.
[0027] In Fig. 2 ist der Aufbau der Messvorrichtung 11 näher dargestellt. Das Reinigungsmedium
5 wird durch die Messvorrichtung hindurchgeführt und fließt hierbei beispielsweise
durch ein Glasröhrchen 14, welches einen Durchflussbereich 15 ausbildet. Dieser befindet
sich zwischen einer Lichtquelle 16 und einer Messeinheit 17, die bei diesem Ausführungsbeispiel
von einer Kamera gebildet wird. Als Lichtquelle 16 wird eine Weißlichtquelle, beispielsweise
eine handelsübliche Glühbirne verwendet, deren Licht mittels einer Blendenvorrichtung
18 in Richtung des Durchflussbereiches 15 gelenkt wird. Aufgrund der Verschmutzung
bzw. Verunreinigung des Reinigungsmediums gelangt nur ein Teil des Lichts zur Messeinheit
17 und wird dort von einem Flächensensor 19 registriert. Der Flächensensor 19, beispielsweise
ein CMOS-Sensor, nimmt pro Messung über seine gesamte Fläche und daher eine Vielzahl
von Messpunkten Helligkeitswerte auf, die gemittelt einen mittleren Grauwert ergeben.
Die Mittelung kann hierbei von der Messeinheit 17 oder von der Auswertevorrichtung
13 vorgenommen werden.
[0028] Aufgrund der flächigen Ausgestaltung und der Vielzahl der Messpunkte des Flächensensors
wird über einen großen Bereich des Reinigungsmediums 5 ein Wert ermittelt, der bereits
über viele Verunreinigungen wie Schlieren oder Wolken im Reinigungsmedium 5 mittelt
und daher einen guten Wert für die Verunreinigung des Mediums 5 liefert. Dieser Wert
wird anhand von in einer Speichereinheit der Auswertevorrichtung befindlichen Kalibrierungsdaten
in einen Wert für die Verunreinigung umgerechnet und kann dann beispielsweise auf
einem Display angegeben und/oder gespeichert werden.
[0029] Ein Maß für die Konzentration (Verschmutzung bzw. Verunreinigung) des Reinigungsmediums
5 kann beispielsweise aus dem mittleren Grauwert aller Pixel unter Einbindung des
Lambert-Beer'schen-Gesetzes aus eingestrahlter und transmitierter Intensität berechnet
werden. Die hierfür benötigten Parameter werden zuvor eingegeben bzw. über die Kalibrierung
vorgegeben. Obwohl das Lambert-Beer'sche-Gesetz normalerweise nur für monochromatische
Strahlung und verdünnte Lösungen verwendbar ist, hat es sich gezeigt, dass mit einer
solchen Auswertung zumindest optisch sichtbare Verschmutzungen, die bei einer Vielzahl
der Anwendungsbereiche vorliegen, gut ermittelt werden können. Die mit der Analysevorrichtung
10 ausgestattete, erfindungsgemäße Oberflächenreinigungsvorrichtung kann daher auf
einfache und kostengünstige Weise die Verschmutzung des Reinigungsmediums 5 anzeigen.
Das Reinigungsmedium 5 kann somit zum richtigen Zeitpunkt ausgetauscht werden.
[0030] Ergänzend kann in einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung die Verschmutzung
des Reinigungsmediums mit einem mittels einer Sensoreinheit aufgenommenen Ölwerts
des Reinigungsmediums kombiniert werden, um die Messung dieses Wertes zu verbessern.
[0031] Eine mit einem handelsüblichen CMOS-Sensor ausgestattete Kamera führt mehrere Dutzend
Messungen pro Sekunde durch, was zu einer kontinuierlichen Überwachung des Reinigungsmediums
führt. Über eine Auswertung der jeweiligen Farbamplituden wird über die Fläche des
Sensors die jeweilige für die Trübungsmessung benötigte Größe errechnet. Weiterhin
sind über die Auswertung der RGB-Anteile spektrale Analysen möglich. Für bestimmte
Anwendungen kann alternativ zu einer handelsüblichen Weißlichtquelle auch ein Laser
verwendet werden, dessen Licht von einem auf die Laserwellenlänge abgestimmten Empfänger
aufgefangen werden kann. Die Verwendung einer handelsüblichen Glühbirne mit einer
handelsüblichen Kamera führt zu einer kostengünstigen Analysevorrichtung 10, mit deren
Hilfe ein gutes Abbild der im industriellen Waschbetrieb vorkommenden Trübungen gewonnen
wird.
[0032] Es ist weiterhin von Vorteil, die Steuerung der Oberflächenreinigungsvorrichtung
mit der Analysevorrichtung 10 zu verknüpfen, so dass beispielsweise bei Überschreiten
eines vorgegebenen Verschmutzungsgrades die Oberflächenreinigungsvorrichtung ihren
Betrieb stoppt, um das Reinigungsmedium 5 auszutauschen. Der Austausch des Reinigungsmediums
5 kann hierbei auch vollautomatisch erfolgen, so dass kein weiteres Bedienpersonal
für den Austausch des Reinigungsmediums notwendig ist.
1. Oberflächenreinigungsvorrichtung mit einer Reinigungskammer (2), welche zur Aufnahme
von mittels eines Reinigungsmediums (5) zu reinigendem Gut (20, 22) ausgebildet ist,
sowie mit zumindest einem Tank (6), aus dem das Reinigungsmedium (5) über eine Zuführeinrichtung
in die Reinigungskammer 2 einbringbar und in den das Reinigungsmedium (5) mittels
eine Abführeinrichtung nach dem Reinigungsvorgang zurückführbar ist, wobei eine Analysevorrichtung
(10) zur Messung der Verunreinigung des Reinigungsmediums (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) neben einer Messvorrichtung (11), die zur Erfassung von
Messwerten für die Bildauswertung und die Auswertung von Farben- und/oder von Helligkeitsverteilungen
ausgebildet ist, zusätzlich eine Sensoreinheit zur Messung eines Ölwerts des Reinigungsmediums
und/oder eine Sensoreinheit (21) zur Messung eines Ölwerts einer Oberfläche des Guts
(20, 22) umfasst.
2. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (21) zur Messung des Ölwerts einen Flächensensor aufweist.
3. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (21) zur Lumineszenzmessung ausgebildet und mit zumindest einer
UV-Licht emitierenden Lichtquelle versehen ist.
4. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (21) zur Messung eines Ölwerts einer Oberfläche des Guts (20, 22)
innerhalb der Reinigungskammer angeordnet ist.
5. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (21) in einem von dem Gut (20, 22) nach einem Waschgang zu durchlaufenden
Bereich angeordnet ist.
6. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer weiteren
Sensoreinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Sensoreinheit in einem von dem Gut (20, 22) nach einem Waschgang zu durchlaufenden
Bereich angeordnet ist.
7. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit zumindest einer
weiteren Sensoreinheit (21), dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (21) verschiedene Bereiche der Oberfläche des Gutes (20, 22)
erfassen.
8. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit zur Messung des Ölwerts des Reinigungsmediums in dem Bereich der
Messvorrichtung angeordnet ist.
9. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) über einen Bypass an den Reinigungskreislauf anschließbar
ist.
10. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) an die Zuführeinrichtung anschließbar ist.
11. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) an die Abführeinrichtung anschließbar ist.
12. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung an den Tank (6) anschließbar ist.
13. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch ein den Durchfluss des Reinigungsmediums (5) durch die Analysevorrichtung (10) regelndes Ventil.
14. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) eine mit dieser verbundene Auswertevorrichtung (13) aufweist.
15. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Rechnereinheit aufweisende Auswertevorrichtung (13) zur Steuerung der Messvorrichtung
(11) und der zumindest einen Sensoreinheit (21) ausgebildet ist.
16. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (11) einen Durchflussbereich (15) aufweist, durch den das Reinigungsmedium
(5) zur Messung hindurchführbar ist.
17. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflussbereich (15) zumindest teilweise zwischen einer Lichtquelle (16) und
einer Messeinheit (17) der Messvorrichtung (11) angeordnet ist.
18. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (16) eine Weißlichtquelle ist.
19. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (11) einen Flächensensor (19) zur gleichzeitigen Aufnahme einer
Vielzahl von Messwerten aufweist.
20. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächensensor (19) als Sensor zur Aufnahme von einer großen Anzahl von Pixel
ausgebildet ist.
21. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (11) eine Kamera aufweist.
22. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (13) mittels zumindest eines software- oder hardwaremäßig
abgelegten Kalibrierwertes zur kontinuierlichen Berechnung der Verunreinigung des
Reinigungsmediums (5) und/oder des Guts (20,22) ausgebildet ist.
23. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) zur Messung der Trübung des Reinigungsmediums (5) ausgebildet
ist.
24. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung (10) zur Messung der Verunreinigung des Reinigungsmediums
(5) mittels spektraler Analyse ausgebildet ist.
25. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysevorrichtung zur Auswertung von fluoreszierendem Gut vorgesehen ist.
26. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Beleuchtung von fluoreszierendem Gut vorgesehen ist.
27. Oberflächenreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut und die zur Messung des Ölwerts seiner Oberfläche vorgesehene zumindest eine
Sensoreinheit gegeneinander beweglich sind.