Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Versorgungsvorrichtung für Bearbeitungsmaschinen
zur Versorgung mit Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten.
Stand der Technik
[0002] Bearbeitungsmaschinen zur Bearbeitung von Werkstücken können als Stationärmaschinen
oder Durchlaufmaschinen ausgestaltet sein. Stationärmaschinen, allgemein auch als
Bearbeitungszentren bezeichnet, halten ein zu bearbeitendes Werkstück im Gegensatz
zu so genannten Durchlaufmaschinen in der Bearbeitungslage fest und stationär eingespannt.
[0003] Zur Bearbeitung von Werkstücken werden beide Maschinentypen mit jeweiligen Werkzeugen
bzw. Werkzeugaggregaten ausgestattet, die im Allgemeinen in Speichern an der Maschine
gelagert werden. Falls die Maschinen beispielsweise zum Anbringen von Kantenmaterial
an Werkstücke verwendet werden, ist den Maschinen dieses anzubringende Kantenmaterial
ebenfalls zuzuführen. Hierzu wird das am Werkstück anzubringende Kantenmaterial aus
einem an der jeweiligen Maschine angeordneten Materialspeicher entnommen und der Maschine
zugeführt.
[0004] Durch die Anordnung des Materialspeichers und Werkzeugspeichers direkt an der jeweiligen
Maschine, ist der für die Lagerung von zu verarbeitendem Material zur Verfügung stehende
Raum allerdings beschränkt. Bei den herkömmlichen Maschinen können somit jeweils nur
wenige Materialien im Materialspeicher gelagert werden, womit auch die Möglichkeit
zur Lagerung unterschiedlicher zu verarbeitender Materialien und Werkzeuge eingeschränkt
ist. Weithin erfordert eine Fertigungsanordnung mit mehr als einer Maschine zudem
einen hohen fertigungslogistischen Aufwand, da jede Maschine einzeln mit einem Materialspeicher
und Werkzeugspeicher ausgestattet und dieser Speicher mit den jeweils benötigten Materialien
befüllt werden muss.
Darstellung der Erfindung
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Versorgung für Bearbeitungsmaschinen derart
weiterzubilden, dass die Bestückung von Bearbeitungsmaschinen mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Materialien und/oder Werkzeugeinheiten, bei effektiver Raumausnutzung und geringem
fertigungslogistischen Aufwand, ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Versorgungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Hierbei umfasst die erfindungsgemäße Versorgungsvorrichtung für Bearbeitungsmaschinen
zumindest eine Lagereinrichtung für eine Anzahl von Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten. Der Lagereinrichtung ist zumindest eine Übergabevorrichtung
zur Versorgung von zumindest einer Bearbeitungsmaschine mit Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten zugeordnet. Die Versorgung der Bearbeitungsmaschinen
umfasst eine Entnahme von zumindest einer Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
aus der Lagereinrichtung, Überführen der Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
an eine Bearbeitungsmaschine und Rückführen der Materialaufbewahrungseinheit und/oder
Bearbeitungseinheit von der Bearbeitungsmaschine an die Lagereinrichtung.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Übergabevorrichtung ausgestaltet, um zumindest eine Bearbeitungsmaschine
mit Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten zu versorgen.
[0008] Durch das Vorsehen von zumindest einer der Lagereinrichtung zugeordneten Übergabevorrichtung,
welche zumindest eine Bearbeitungsmaschine mit Materialaufbewahrungseinheiten und/oder
Bearbeitungseinheiten versorgt, kann der Material-/Werkzeugeinheitenspeicher unabhängig
von der jeweiligen Maschine angeordnet werden. Es ist somit möglich, eine zentrale
Lagereinrichtung vorzusehen, in der eine Anzahl von Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten gelagert werden. Hierbei ist die Größe der Lagereinrichtung
nicht durch den an der jeweiligen Maschine zur Verfügung stehenden Raum beschränkt.
Weiterhin ist es durch die zentralisierte Lagerung möglich, mit geringem fertigungslogistischen
Aufwand eine jeweilige Bearbeitungsmaschine, je nach Bedarf, mit unterschiedlichsten
Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten zu bestücken.
[0009] Weiterhin kann erfindungsgemäß auch mehr als eine Übergabevorrichtung vorgesehen
sein, so dass, beispielsweise während eine Übergabevorrichtung noch eine Materialaufbewahrungseinheit
und/oder Bearbeitungseinheit der Bearbeitungsmaschine zuführt bzw. von ihr zurückführt,
eine oder mehrere weitere Übergabevorrichtungen bereits weitere Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten aus der Lagereinrichtung entnehmen können. Dadurch
können simultan verschiedene der zur Versorgung von Bearbeitungsmaschinen notwendigen
Vorgänge ausgeführt werden, wodurch ein besonders effizienter Ablauf der Versorgung
ermöglicht wird.
[0010] Eine jeweilige Übergabevorrichtung umfasst vorzugsweise eine oder mehr Aufnahmeeinrichtungen
zum Aufnehmen der Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten, wobei
die Aufnahmeeinheiten beispielsweise in Form von Greifern ausgestaltet sind. Wenn
in der Lagereinrichtung sowohl Materialaufbewahrungseinheiten als auch Bearbeitungseinheiten
gelagert werden, könnte beispielsweise eine Übergabevorrichtung für die Materialaufbewahrungseinheiten
und eine weitere Übergabevorrichtung für die Bearbeitungseinheiten vorgesehen werden.
Dies hätte den Vorteil, dass, selbst wenn die Bearbeitungseinheiten beispielsweise
mit unterschiedlichen Greifern aufgenommen werden müssten als die Materialaufbewahrungseinheiten,
die Aufnahmeeinrichtung an der Übergabevorrichtung nicht ausgetauscht bzw. an die
aufzunehmende Einheit/Einrichtung angepasst werden müsste.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Übergabevorrichtung
ausgestaltet, um zumindest zwei separat voneinander positionierte Bearbeitungsmaschinen
jeweils mit Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten zu versorgen.
Somit ist es möglich, zwei oder mehr separat voneinander positionierte Bearbeitungsmaschinen
jeweils mit Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten aus einer
zentralen Lagereinrichtung zu bestücken.
[0012] Vorzugsweise ist die Materialaufbewahrungseinheit in Form einer Spule oder einer
Kassette ausgebildet. Die Art der Ausführung der Spule ist hierbei nicht beschränkt,
das heißt sie kann sowohl offen, beispielsweise in Art einer Kabeltrommel, als auch
geschlossen ausgeführt werden. Die Kassette ist vorzugsweise wie in der europäischen
Patentanmeldung
EP 1 862 949 beschrieben ausgeführt, das heißt mit einem Gehäuse zur Halterung des in Rollenform
vorliegenden Kantenmaterials, einer Leiteinrichtung zur Führung der obersten Lage
des Wickels, einer Ausgabeeinrichtung zur Halterung und Fixierung des Wickelendes
des Kantenmaterials, sowie einer am Gehäuse vorgesehene Koppelvorrichtung zum Erfassen
und Handhaben der Kassette. Die Spule oder Kassette umfasst jeweils vorzugsweise Kantenmaterial
in Form von Wickeln, wobei je nach Bedarf gleichartiges oder verschiedenes Kantenmaterial
bereitgestellt werden kann.
[0013] Vorzugsweise umfasst die Bearbeitungseinheit zumindest ein Werkzeug, wie beispielsweise
Bohrer oder Fräser, oder ein Werkzeugaggregat, wie beispielsweise eine Werkzeugwechseleinrichtung
oder Säge, die entsprechend der jeweils durchzuführenden Bearbeitung am Werkstück
gewählt werden.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Übergabevorrichtung ausgestaltet, um zumindest zwischen
einer Entnahmeposition an der Lagereinrichtung und einer Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
verfahrbar zu sein. Die Entnahmeposition ist hierbei eine Position an der Lagereinrichtung,
wo eine jeweilige zu entnehmende Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
gelagert ist. Die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition ist eine Position entfernt
von der Lagereinrichtung, von wo aus die Übergabevorrichtung beispielsweise eine entnommene
Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit einer Bearbeitungsmaschine
zuführen kann. Hierzu umfasst die Lagereinrichtung vorzugsweise einen vorstehenden
Teil beziehungsweise Ausleger, der sich von der Lagereinrichtung weg, in Richtung
der zu bestückenden Bearbeitungsmaschine, d.h. in X-Richtung, und auch entlang der
Lagereinrichtung, d.h. in Y-Richtung, erstreckt. Die Übergabevorrichtung kann an diesem
Ausleger, beispielsweise in Form eines Schlittens, verfahrbar angeordnet sein. Für
einen Entnahmevorgang bewegt sich dann die Übergabevorrichtung entlang des Auslegers
in X-Richtung zu der Lagereinrichtung hin und nimmt eine zu entnehmende Materialaufbewahrungseinheit
und/oder Bearbeitungseinheit mittels einer Aufnahmeeinrichtung an der Übergabevorrichtung
in Eingriff. Dies geschieht an der Entnahmeposition. Anschließend wird die Übergabevorrichtung
mit der daran in Eingriff befindlichen Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
entlang des Auslegers weg von der Lagereinrichtung in X-Richtung verfahren, so dass
die Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit aus der Lagereinrichtung
entnommen und lediglich durch die Übergabevorrichtung getragen wird. Die Übergabevorrichtung
verfährt dann entlang des Auslegers weiter in X-Richtung in die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition,
die sich vorzugsweise am Ende des Auslegers befindet, von wo aus beispielsweise eine
entnommene Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit einer Bearbeitungsmaschine
zuführt werden kann. Die Übergabevorrichtung kann ferner auch in Y-Richtung an der
Lagereinrichtung verfahrbar angeordnet sein und/oder die Lagereinrichtung selbst kann
in Y-Richtung verfahrbar ausgestaltet sein. Im Fall einer kreis- oder ellipsenförmigen
Ausgestaltung der Lagereinrichtung wäre diese dann entsprechend entlang ihres Umfangs
verfahrbar und/oder die Übergabevorrichtung wäre entlang des Umfangs der Lagereinrichtung
verfahrbar angeordnet. Eine verfahrbare Lagereinrichtung ist vorzugsweise als Kettenförderer
bzw. Kettenmagazin ausgestaltet.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Übergabevorrichtung
ferner ausgestaltet, um zwischen der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition und zumindest
einer weiteren Position, einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition oder einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
und einer Eingriffsposition, verfahrbar zu sein. Unter der Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
wird eine Position verstanden, an welcher die entnommene Materialaufbewahrungseinheit
und/oder Bearbeitungseinheit von der Übergabevorrichtung an eine jeweilige Bearbeitungsmaschine
übergeben werden kann. Ferner wird unter der Eingriffsposition eine Position in der
Umgebung der Bearbeitungsmaschine verstanden. Wenn die jeweilige Materialaufbewahrungseinheit
und/oder Bearbeitungseinheit in der Eingriffsposition gehalten wird, ist beispielsweise
eine Wartung der Bearbeitungsmaschine möglich. Ferner kann von der Eingriffsposition
aus auch eine manuelle Beladung der Bearbeitungsmaschine erfolgen, sollte dies notwendig
sein. Bei dieser vorteilhaften Ausführungsform führt die Übergabevorrichtung selbst
die eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine aus, indem sie von der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
an oder in die Umgebung der Bearbeitungsmaschine verfahren wird.
[0016] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ferner eine Aufnahmevorrichtung
vorgesehen, welche dazu ausgestaltet ist, die von der Übergabevorrichtung aus der
Lagereinrichtung entnommene Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
an der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition aufzunehmen, an eine Bearbeitungsmaschine
zu überführen und an die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition zurückzuführen. In
diesem Fall ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Übergabevorrichtung ausgestaltet
ist, um selbst die eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine vorzunehmen. Bei
dieser bevorzugten Ausführungsform übernimmt die Aufnahmevorrichtung eine jeweilige
von der Übergabevorrichtung entnommene Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit,
und führt die entsprechende Bewegung zu der Bearbeitungsmaschine hin, bzw. von ihr
weg, aus.
[0017] Vorzugsweise ist die Aufnahmevorrichtung ausgestaltet, um zwischen zumindest zwei
Positionen, der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition und einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
oder der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition, einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
und einer Eingriffsposition, verfahrbar zu sein. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
ist die Aufnahmevorrichtung zusätzlich zu der Übergabevorrichtung vorgesehen, um die
eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine vorzunehmen. Dadurch kann beispielsweise
der Aufbau der Übergabevorrichtung vereinfacht werden, da diese nicht in Richtung
der Bearbeitungsmaschine hin und von ihr weg verfahrbar ausgestaltet werden muss.
[0018] Vorteilhafterweise umfasst die Aufnahmevorrichtung eine Hubvorrichtung zum Verfahren
zwischen den zumindest zwei Positionen. Bei mehreren Bearbeitungsmaschinen ist vorzugsweise
jeder Bearbeitungsmaschine eine Hubvorrichtung zugeordnet. Die Hubvorrichtung kann
im Rahmen der Erfindung auf unterschiedlichste Art und Weise ausgeführt sein und verschiedene
vertikale, horizontale oder kombinierte Bewegungen ausführen, wie beispielsweise auch
Kreisbewegungen.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Hubvorrichtung als Hubkorb ausgestaltet, in den die jeweilige
von der Übergabevorrichtung entnommene Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit
durch die Übergabevorrichtung eingelegt werden kann. Für die Übergabe der jeweiligen
Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit in der Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
ist es sowohl denkbar, dass die Bearbeitungsmaschine in Richtung zu der Hubvorrichtung
hin und von ihr weg verfahrbar angeordnet ist, als auch dass die Hubvorrichtung in
Richtung zu der Bearbeitungsmaschine hin und von ihr weg verfahrbar angeordnet ist.
Im letzteren Fall wäre somit die Hubvorrichtung nicht nur in Höhenrichtung, das heißt
zwischen den zumindest zwei Positionen, verfahrbar angeordnet, sondern auch in einer
Richtung senkrecht dazu, das heißt in Richtung zu der Bearbeitungsmaschine hin und
von ihr weg.
[0020] Weiterhin sind unterschiedliche Anordnungen der Hubvorrichtung denkbar. Beispielsweise
kann diese auf der gleichen Ebene wie die entsprechende Bearbeitungsmaschine angeordnet
sein. Ferner ist es allerdings auch denkbar, die Hubvorrichtung in einer anderen Ebene
anzuordnen, wie beispielsweise einer tieferen Ebene, z.B. im Keller eines Gebäudes
bzw. einer Halle. Dies kann in Hinblick auf eine effiziente Raumausnutzung von Vorteil
sein.
[0021] Vorteilhafterweise ist die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition oberhalb einer jeweiligen
Bearbeitungsmaschine angeordnet. Die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition kann jedoch
auch unterhalb einer jeweiligen Bearbeitungsmaschine angeordnet sein, beispielsweise
wenn sich die Lagereinrichtung auf einer Ebene unterhalb der Bearbeitungsmaschine
befindet, z.B. im Keller eines Gebäudes bzw. einer Halle. In diesem Fall kann die
jeweilige Materialaufbewahrungseinheit und/oder Bearbeitungseinheit durch eine Hubvorrichtung,
die ebenfalls auf einer Ebene unterhalb der Bearbeitungsmaschine angeordnet ist, auf
die höher gelegene Ebene der Bearbeitungsmaschine gebracht werden. Eine Anordnung
der Lagereinrichtung auf einer anderen Ebene als der Hallenbodenebene, auf der die
Bearbeitungsmaschinen angeordnet sind, kann im Sinne einer effizienten Raumausnutzung
vorteilhaft sein, beispielsweise wenn auf Hallenbodenebene kein ausreichender Raum
für eine Lagereinrichtung mit großer Kapazität ist. Die Lagereinrichtung kann hierbei
sowohl auf einer höheren Ebene als auch auf einer tieferen Ebene als die Hallenbodenebene
angeordnet werden.
[0022] Vorzugsweise ist die Lagereinrichtung als Regalspeicher und/oder Turmspeicher ausgebildet,
der eine oder mehrere Ebenen zur Lagerung der Materialaufbewahrungseinheiten und/oder
Bearbeitungseinheiten umfasst. Im Falle einer Ausbildung als Turmspeicher werden die
Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten jeweils in waagerechter
Ausrichtung übereinander in Form eines Stapels angeordnet. Ein derartiger Turmspeicher
kann gegebenenfalls ein oder mehrere Stapel mit horizontal ausgerichteten Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten umfassen. Bei dem Regalspeicher werden die Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten hingegen in vertikaler Anordnung nebeneinander angeordnet.
Je nach erforderlicher Ausrichtung der Materialaufbewahrungseinheiten und/oder Bearbeitungseinheiten
an der jeweiligen Bearbeitungsmaschine, kann somit ein Verschwenken der Materialaufbewahrungseinheiten
und/oder Bearbeitungseinheiten in die richtige Lage erforderlich sein. Zu diesem Zweck
kann die Übergabevorrichtung zusätzlich verschwenkbar an der Lagereinrichtung angeordnet
sein.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Lagereinrichtung
zumindest abschnittsweise geradlinig in einer Längsrichtung, und die jeweiligen zu
versorgenden Bearbeitungsmaschinen sind entlang der Längserstreckung der Lagereinrichtung
angeordnet. Diese Art der Anordnung eignet sich besonders für lange und eher schmale
Fertigungshallen.
[0024] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die
Lagereinrichtung zumindest abschnittsweise ellipsen- oder kreisförmig, und die jeweiligen
zu versorgenden Bearbeitungsmaschinen sind (innen oder außen) entlang des Ellipsen-
bzw. Kreisumfangs angeordnet. Diese Art der Anordnung eignet sich besonders für relativ
breite Fertigungshallen. Je nach vorhandenem Raum können hierbei die Bearbeitungsmaschinen
im Inneren der Ellipse bzw. des Kreises oder außerhalb davon angeordnet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025]
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Draufsicht einer Fertigungsanlage, die eine Versorgungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst; und
- Fig. 2
- zeigt schematisch eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Versorgungsvorrichtung.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0026] Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Versorgungsvorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren näher beschrieben und erläutert.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht einer Fertigungsanlage, die eine Versorgungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst. Die Fertigungsanlage umfasst zwei an Förderbändern
angeordnete Maschinen 100, 200, die entlang der Längserstreckung einer Lagereinrichtung
10 angeordnet sind. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist die Lagereinrichtung
10 als Regalspeicher ausgebildet, wobei sie aber auch als Turmspeicher ausgebildet
sein kann. In der Lagereinrichtung 10 ist eine Vielzahl von Materialaufbewahrungseinheiten
1 gelagert, die in Fig. 1 lediglich schematisch durch Striche angedeutet werden. Ebenso
ist es möglich, dass in der Lagereinrichtung 10, zusätzlich zu den Materialaufbewahrungseinheiten
1 oder anstelle dieser, auch Bearbeitungseinheiten, wie beispielsweise Werkzeugaggregate
(nicht gezeigt), gelagert werden.
[0028] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Lagereinrichtung 10 so ausgeführt,
dass sie sich im Wesentlichen geradlinig längs, d.h. in Y-Richtung, erstreckt. Ebenso
ist es jedoch denkbar, dass die Lagereinrichtung 10 kreis- bzw. ellipsenförmig ausgeführt
wird und die Maschinen 100, 200 entlang des Umfangs des Kreises bzw. der Ellipse angeordnet
sind. Weiterhin ist die Anzahl der Bearbeitungsmaschinen 100, 200 nicht beschränkt,
so dass, je nach Fertigungserfordernissen und zur Verfügung stehendem Raum, eine beliebige
Anzahl von Bearbeitungsmaschinen 100, 200 an der Lagereinrichtung 10 angeordnet werden
können.
[0029] An der Lagereinrichtung 10 sind ferner Aufnahmevorrichtungen 20 angeordnet, die jeweils
als Hubvorrichtung ausgeführt sind. Diese Aufnahmevorrichtungen 20 übernehmen eine
jeweilige Materialaufbewahrungseinheit 1 und/oder Bearbeitungseinheit von einer Übergabevorrichtung
2, welche im Detail in Fig. 2 gezeigt wird. Nach der Übernahme der Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit von der Übergabevorrichtung 2, wird diese mittels der
jeweiligen Aufnahmevorrichtung 20 der entsprechenden Maschine 100 beziehungsweise
200 zugeführt.
[0030] Eine detailliertere Beschreibung der erfindungsgemäßen Versorgungsvorrichtung erfolgt
unter Bezugnahme auf Fig. 2.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Versorgungseinrichtung für
Bearbeitungsmaschinen. Wie in Fig. 2 gezeigt, umfasst die Versorgungseinrichtung die
Lagereinrichtung 10 und die Übergabevorrichtung 2. Die Lagervorrichtung 10 weist einen
vorstehenden Teil bzw. Ausleger 11 auf, an dem die Übergabevorrichtung 2 verfahrbar
angeordnet ist. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist die Übergabevorrichtung 2
in X-Richtung entlang des Auslegers 11 verfahrbar angeordnet. Ferner ist die Übergabevorrichtung
2 in Y-Richtung entlang des Auslegers 11 verfahrbar (siehe Fig. 1).
[0032] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Übergabevorrichtung 2 zwischen verschiedenen
Positionen in X-Richtung verfahrbar. Insbesondere ist die Übergabevorrichtung 2 zwischen
einer Entnahmeposition 3a und einer Übergabevorrichtungs-Übergabeposition 3 verfahrbar.
In der Entnahmeposition 3a entnimmt die Übergabevorrichtung 3 eine Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit aus der Lagereinheit 10 bzw. führt sie dorthin zurück.
Zur Entnahme der Materialaufbewahrungseinheit 1 und/oder Bearbeitungseinheit ist die
Übergabevorrichtung 2 mit einer Aufnahmeeinrichtung 2a versehen, die bei der vorliegenden
Ausführungsform in Form von zwei Einfachgreifern realisiert ist. An der Übergabeposition
3 überführt dann die Übergabevorrichtung 2 die zuvor entnommene Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit an die jeweilige Bearbeitungsmaschine 100.
[0033] Die eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine 100 mit der Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit kann entweder durch die Überführungsvorrichtung 2 selbst
oder mittels Weitergabe an eine Aufnahmevorrichtung 20 erfolgen. Wenn die Bestückung
der Bearbeitungsmaschine 100 durch die Übergabevorrichtung 2 ausgeführt wird, ist
diese zusätzlich in der Z-Richtung verfahrbar (siehe Fig. 2). Bei der vorliegenden
Ausführungsform ist weiterhin eine zusätzliche Aufnahmevorrichtung 20 vorgesehen,
welche ebenfalls die eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine 100 durchführen
kann.
[0034] Die Aufnahmevorrichtung 20 ist als Hubvorrichtung ausgeführt und kann die von der
Übergabevorrichtung 2 bereitgestellte Materialaufbewahrungseinheit 1 und/oder Bearbeitungseinheit
übernehmen bzw. diese an die Übergabevorrichtung 2 zurückgeben. Hierzu ist die Aufnahmevorrichtung
20 zwischen der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition 3 und einer Bearbeitungsmaschinene-Übergabeposition
4 verfahrbar. An der Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition 4 wird die jeweilige Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit an die Bearbeitungsmaschine 1 übergeben. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist hierzu die Bearbeitungsmaschine 100 in X-Richtung verfahrbar,
so dass sie die von der Aufnahmevorrichtung 20 bereitgestellte Materialaufbewahrungseinheit
1 und/oder Bearbeitungseinheit übernehmen bzw. an sie zurückführen kann. Weiterhin
ist die Aufnahmevorrichtung 20 in eine Eingriffsposition 5 verfahrbar, die sich unterhalb
der Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition 4 befindet.
[0035] Wenn eine Materialaufbewahrungseinheit 1 und/oder Bearbeitungseinheit in der Eingriffsposition
5 gehalten wird, ist beispielsweise eine Wartung der Maschine 100 möglich. Außerdem
kann die jeweilige Materialaufbewahrungseinheit 1 und/oder Bearbeitungseinheit aus
der Eingriffsposition 5 auch manuell der Bearbeitungsmaschine 100 zugeführt werden.
[0036] Falls die eigentliche Bestückung der Bearbeitungsmaschine 100 durch die Übergabevorrichtung
2 selbst ausgeführt wird, ist diese vorzugsweise von der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
3, über die Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition 4, zu der Eingriffsposition 5 in
Z-Richtung verfahrbar angeordnet.
[0037] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform befinden sich die Lagereinrichtung
10 und die damit assoziierte Übergabevorrichtung 2 oberhalb der Maschine 100. Ferner
ist die Aufnahmevorrichtung 20 auf der gleichen Ebene wie die Bearbeitungsmaschine
100 angeordnet. Je nach fertigungstechnischen Erfordernissen und zur Verfügung stehendem
Raum, können sich die Lagereinrichtung 10 mit assoziierter Übergabevorrichtung 2 und
die Aufnahmevorrichtung 20 jedoch auch auf anderen Ebenen befinden. Beispielsweise
könnten die Lagereinrichtung 10 mit der Übergabevorrichtung 2 und die Aufnahmevorrichtung
20 auch in einer Ebene unterhalb der Bearbeitungsmaschine 100 angeordnet sein, wobei
die Aufnahmevorrichtung 20 dann die jeweiligen Materialaufbewahrungseinheiten 1 und/oder
Bearbeitungseinheiten zur Übergabe an die Bearbeitungsmaschine 100 nach oben in Z-Richtung
anhebt.
[0038] Die Bestückung der Lagereinrichtung 10 mit den entsprechenden Materialaufbewahrungseinheiten
1 und/oder Bearbeitungseinheiten kann manuell oder automatisiert erfolgen. Die Steuerung
der jeweiligen Bewegungsabläufe der Übergabevorrichtung 2 und der Aufnahmevorrichtung
20, falls vorhanden, erfolgt vorzugsweise automatisiert.
1. Versorgungsvorrichtung für Bearbeitungsmaschinen (100, 200), mit:
zumindest einer Lagereinrichtung (10) für eine Anzahl von Materialaufbewahrungseinheiten
(1) und/oder Bearbeitungseinheiten,
zumindest einer der Lagereinrichtung (10) zugeordneten Übergabevorrichtung (2) zur
Versorgung von zumindest einer Bearbeitungsmaschine (100, 200) mit Materialaufbewahrungseinheiten
(1) und/oder Bearbeitungseinheiten,
wobei die Versorgung eine Entnahme von zumindest einer Materialaufbewahrungseinheit
(1) und/oder Bearbeitungseinheit aus der Lagereinrichtung (10), Überführen der Materialaufbewahrungseinheit
(1) und/oder Bearbeitungseinheit an eine Bearbeitungsmaschine (100, 200) und Rückführen
der Materialaufbewahrungseinheit (1) und/oder Bearbeitungseinheit von der Bearbeitungsmaschine
(100, 200) an die Lagereinrichtung (10) umfasst, und
wobei die Übergabevorrichtung (2) ausgestaltet ist, um zumindest eine Bearbeitungsmaschine
(100, 200) mit Materialaufbewahrungseinheiten (1) und/oder Bearbeitungseinheiten zu
versorgen.
2. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Übergabevorrichtung (2) ausgestaltet
ist, um zumindest zwei separat voneinander positionierte Bearbeitungsmaschinen (100,
200) jeweils mit Materialaufbewahrungseinheiten (1) und/oder Bearbeitungseinheiten
zu versorgen.
3. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Materialaufbewahrungseinheit
in Form einer Spule oder einer Kassette (1) ausgebildet ist, wobei die Spule oder
Kassette jeweils vorzugsweise Kantenmaterial in Form von Wickeln umfasst, und die
Bearbeitungseinheit zumindest ein Werkzeug oder Werkzeugaggregat umfasst.
4. Versorgungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Übergabevorrichtung
(2) ausgestaltet ist, um zumindest zwischen einer Entnahmeposition (3a) an der Lagereinrichtung
(10) und einer Übergabevorrichtungs-Übergabeposition (3) verfahrbar zu sein.
5. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Übergabevorrichtung (2) ferner ausgestaltet
ist, um zwischen der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition (3) und zumindest einer
weiteren Position, einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition (4) oder einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition
(4) und einer Eingriffsposition (5), verfahrbar zu sein.
6. Versorgungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ferner eine Aufnahmevorrichtung
(20) vorgesehen ist, welche dazu ausgestaltet ist, die von der Übergabevorrichtung
(2) aus der Lagereinrichtung (10) entnommene Materialaufbewahrungseinheit (1) und/oder
Bearbeitungseinheit an der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition (3) aufzunehmen,
an eine Bearbeitungsmaschine (100, 200) zu überführen und an die Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
(3) zurückzuführen.
7. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Aufnahmevorrichtung (20) ausgestaltet
ist, um zwischen zumindest zwei Positionen, der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
(3) und einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition (4) oder der Übergabevorrichtungs-Übergabeposition
(3), einer Bearbeitungsmaschinen-Übergabeposition (4) und einer Eingriffsposition
(5), verfahrbar zu sein.
8. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Aufnahmevorrichtung eine Hubvorrichtung
(20) zum Verfahren zwischen den zumindest zwei Positionen (3, 4, 5) umfasst.
9. Versorgungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Lagereinrichtung
(10) als Regalspeicher und/oder Turmspeicher ausgebildet ist, der eine oder mehrere
Ebenen zur Lagerung der Materialaufbewahrungseinheiten (1) und/oder Bearbeitungseinheiten
umfasst.
10. Versorgungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei sich die Lagereinrichtung
(10) zumindest abschnittsweise geradlinig längs erstreckt, und die jeweiligen zu versorgenden
Bearbeitungsmaschinen (100, 200) entlang der Längserstreckung der Lagereinrichtung
angeordnet sind.
11. Versorgungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei sich die Lagereinrichtung
(10) zumindest abschnittsweise ellipsen- oder kreisförmig erstreckt, und die jeweiligen
zu versorgenden Bearbeitungsmaschinen (100, 200) entlang des Ellipsen- bzw. Kreisumfangs
angeordnet sind.