[0001] Die Erfindung betrifft Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergeräte, sowie einen Speicher
für Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergeräte.
[0002] Flüssigkeitsspeicher und Schreib-, Zeichen- und/oder Markierungsgeräte mit Flüssigkeitsspeichern
sind prinzipiell bekannt.
Derartige Geräte weisen mindestens einen Schaft, einen darin eingesetzten Flüssigkeitsspeicher
und einen Schreibdocht auf.
[0003] Um funktionsfähige abstrichfähige Geräte zu erhalten bedarf es der gezielten Auswahl
der einzelnen Komponenten. Beispielsweise muss die Komponente Flüssigkeitsspeicher
an unterschiedliche Tintensysteme angepasst werden, wobei die Kriterien Tintenfluss,
Packungsdichte, Verträglichkeit und vor allem auch das Auslauf- bzw. Tintenrückhalteverhalten
Berücksichtigung findet. Dies sind Kriterien, um einen sog. Falltest, Flipptest und
Lagertest mit der Spitze nach unten beurteilen zu können. Hierbei gilt es zu beachten,
dass bereits geringe Schwankungen in der Qualität eines Speichers zu völlig unterschiedlichen
Verhalten von Tintenfluss und Rückhaltevermögen führt.
Man spricht vom so genannten Flipptest, wenn ein Gerät beispielsweise an der der Schreibspitze
abgewandten Seite gehaltert ist und die Spitze um diesen Halterungspunkt in schnellen
Bewegungen hin und her geschwenkt wird, wodurch die im Speicher des Gerätes befindliche
Tinte im Spitzenbereich konzentriert wird.
[0004] Bekannt ist beispielsweise aus der
US-PS 3 141 187 und der
DE-PS 24 25 500 ein Faserschreiber, der im Wesentlichen aus Schaft, Docht, und Speicher besteht.
Der im Schaft eingesetzte Speicher steht mit dem Docht in flüssigkeitsleitender Verbindung.
Nachteilig ist es bei derartig aufgebauten Faserschreibern, dass diese beim so genannten
Flipp- oder Falltest über den Luftausgleich und/oder Docht unkontrolliert Tinte abgeben,
wobei dadurch unweigerlich Verschmutzungen des Umfeldes auftreten. Hierbei ist es
als nahezu unwesentlich anzusehen aus welchem Material die kapillaren Faser- oder
Sinterspeicher aufgebaut sind.
[0005] Weiter ist aus der
JP-GM/AS 61-13357 ein Faserschreibgerät bekannt, bei welchem durch eine geeignete konstruktive Ausgestaltung
der Schaftgeometrie im Spitzenbereich ein derartiges unkontrolliertes Abtropfen über
Schreibspitze oder im Schaftvorderteil befindlichen Belüftungskanal zu verhindern.
Nachteilig ist bei einer derartigen Ausgestaltung, dass es sich um eine kostenintensive
spitzenseitige Schaftgestaltung handelt, zwar eine Art Auffangwanne ausbildet, die
jedoch mit steigendem Auffangvolumen auf Kosten der Größe des eingesetzten Flüssigkeitsspeichers
geht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Speicher für Schreib-, Zeichen und/oder Markiergeräte
zu schaffen, sowie Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergeräte die mit derartigen Flüssigkeitsspeichern
ausgestattet sind, die die eingangs genannten Nachteile nicht aufweisen und die zu
jedem Zeitpunkt eine hohe Auslaufsicherheit gewährleisten und die derart ausgebildet
sind, dass Speicherparameter und Qualitässchwankungen nur noch eine untergeordnete
Bedeutung zugemessen werden muss.
Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, einen Speicher für Geräte zu schaffen, der einen
universellen Einsatz gewährleistet und dennoch preisgünstig herstellbar ist.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass eine Versiegelung des Flüssigkeitsspeichers auf der der Schreibspitze
zugeordneten Seite ausgebildet ist. Die Versiegelung des Flüssigkeitsspeichers wird
vom Schreibdocht, zur Ausbildung eines Flüssigkeitsleitsystems, durchdrungen.
Die Versiegelung kann als Membran, Folie und/oder formstabiles Auffangbecken ausgebildet
sein. In Falle einer Membran kann es beispielsweise auch um eine semipermeable Membran
handeln.
Im Fall einer semipermeablen Membran kann der Flüssigkeitsspeicher sogar auf seiner
gesamten Oberfläche versiegelt sein, da zu jedem Zeitpunkt Luft ins innere des Flüssigkeitsspeicher
gelangen kann, und das flüssige Medium über das oben beschriebene Flüssigkeitsleitsystem
abgegeben werden kann.
[0008] Hierbei ist es unerheblich wie eine derartige Versiegelung auf den Flüssigkeitsspeicher
an- bzw. aufgebracht ist. Die Versiegelung kann aufgesteckt, aufgeschrumpft, geklebt
oder auch über einen Tauchvorgang aufgebracht werden. Bei der Tauchversiegelung wird
das Ende des Flüssigkeitsspeichers in ein flüssiges Medium, ggf. Schmelzbad eingebracht,
wobei nach Entnahme des Speichers aus dem Bad eine Schicht als Versiegelung ausgebildet
ist und ggf. aushärtet.
[0009] Eine Gemeinsamkeit der angeführten Versiegelungsarten ist, dass diese flüssigkeitsrückhaltend
oder flüssigkeitsdicht ausgebildet sind, d, h. über die der Schreibspitze zugeordneten
Flüssigkeitsspeicherseite ein flüssiges Medium nicht unkontrolliert abgegeben wird.
Die Versiegelung bildet eine Art Auffangbecken zur Sammlung des flüssigen Mediums.
Die Dimension, d.h. die Größe bzw. das Volumen des durch die Versiegelung ausgebildeten
Auffangbeckens kann auf die in dem Flüssigkeitsspeicher eingelagerte Menge abgestimmt
werden.
[0010] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass bei Verwendung des erfindungsgemäß
gestalteten Flüssigkeitsspeichers eine wesentliche Zeitersparnis bei dessen Auswahl
im Zuge der Entwicklungstätigkeit einhergeht, da aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ein wesentlich größerer Entwicklungsspielraum für Tinten, Flüssigkeitsspeicher und/oder
Schreibgeräteschaft gegeben ist. Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt,
dass bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Speichers eine höhere Tintenmenge
dosiert werden kann, was sich messbar in einer signifikant größeren Schreiblänge zeigt.
Zudem können die Packungsdichten erfindungsgemäßer Speicher variabler spezifiziert
werden.
[0011] Zur besseren Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung ist nachfolgende
Figur angefügt.
[0012] Die
Figur zeigt Schreib-, Zeichen- und Markierungsgerät mit erfindungsgemäßem Flüssigkeitsspeicher,
bestehend aus einem Schaft 1, einem Schreibdocht 2, einer Anschusskappe 11 und einem
Flüssigkeitsspeicher 3.
Der Schaft 1 weist eine Belüftungsbohrung 13 und eine Durchtrittbobrung 12 für den
Schreibdocht 2 auf. Der Schreibdocht 2 steht mit dem Flüssigkeitsspeicher 3 über dem
der Schreibspitze 21 gegenüberliegenden Dochtende 22 in Verbindung, wodurch das fließfähige
Auftragsmedium vom Flüssigkeitsspeicher 3 durch den Schreibdocht 2 zur Schreibspitze
transportiert werden kann.
Der Flüssigkeitsspeicher 3 weist an dem der Schreibspitze zugewandten Stirnseite 34
eine Versiegelung 31 auf, welche wannenförmig ausgebildet ist und aus einer stirnseitigen
Versiegelung 311 und einer Mantelversiegelung 312 der Mantelfläche 33 besteht. Die
stirnseitige Versiegelung 311 weist eine Kontakt- oder Durchtrittsöffnung 32 für den
Schreibdocht auf. Entscheidend bei dieser Ausgestaltung ist es, dass die Außenfläche
23 des Schreibdochts 2 von der Versiegelung 31 dicht umschlossen ist, damit in diesem
Bereich gesammelte Flüssigkeit nicht aus dem Speicher abtropft und über die Belüftungsbohrung
13 ungehindert aus dem Gerät austritt und sein Umfeld verschmutzt. Zu einem Tintenüberschuss
oder einer Tintenübersättigung im spitzennahen Bereich des Flüssigkeitsspeichers kann
es zum Beispiel beim Flippen, Schütteln oder Schleudern des Gerätes kommen.
[0013] Die Erfindung betrifft ein Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergerät, wobei das Gerät
mindestens einen Schaft, einen darin eingesetzten Flüssigkeitsspeicher und einen Schreibdocht
aufweist, wobei zwischen Schreibdocht und Flüssigkeitsspeicher mindestens ein Berührungspunkt
oder Berührungsbereich zur Leitung des Schreibmediums ausgebildet ist, wobei der mindestens
eine Flüssigkeitsspeicher, auf der dem Schreibdocht zugewandten Seite, einen Bereich
mit Versiegelung aufweist, wobei der Bereich mit Versiegelung die gesamte freie Stirnseite
des Flüssigkeitsspeichers umfasst und wobei der Bereich mit Versiegelung mindestens
in einen Teilbereich der Mantelfläche erstreckt ausgebildet ist.
Der mindestens in einem Teilbereich der Mantelfläche ausgebildete Bereich mit Mantelversiegelung
mit der stirnseitigen Versiegelung als zusammenhängende und/oder einteilige Versiegelung
ausgebildet ist. Hierbei ist der Bereich mit Versiegelung als eine Oberflächenversiegelung
ausgebildet.
Der Flüssigkeitsspeicher besteht aus Fasermaterial, Schwammmaterial, Kunststoffkugeln
und/oder aus gesinterten Kunststoffkugeln.
Wichtig ist es hierbei, dass der Schreibdocht die Kontaktöffnung der stirnseitigen
Versiegelung vollständig ausfüllt.
Zwischen der stirnseitigen Versiegelung und der Außenfläche des Schreibdochtes im
Bereich der Kontaktöffnung kann ein kapillarer Spalt ausgebildet sein.
Die Erfindung betrifft weiter einen Flüssigkeitsspeicher für Schreib-, Zeichen- und/oder
Markiergeräte, wobei der Speicher kapillar ausgebildet ist, wobei der Flüssigkeitsspeicher
einen Oberflächenbereich aufweist, der eine Versiegelung aufweist, wobei der Bereich
mit Versiegelung mindestens die gesamte Stirnseite des Flüssigkeitsspeichers umfasst
und wobei der Bereich mit Versiegelung mindestens in einen Teilbereich der Mantelfläche
erstreckt ausgebildet ist.
[0014] Ergänzend sei eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Versiegelung aufgezeigt.
In dieser Ausführung besteht die Versiegelung des Flüssigkeitsspeichers aus einer
hochkapillaren Schicht, die sich mit Schreibflüssigkeit voll saugt und ab diesem Zeitpunkt
wie eine flüssigkeitsundurchlässige Wand wirkt, da die Haltekräfte der Kapillaren
sehr hoch sind und so die Flüssigkeit nicht unkontrolliert über den Flüssigkeitsspeicher
abgegeben werden kann.
Positionsliste
[0015]
- 1 Schaft
11 Abschlusskappe
12 Durchtrittsbohrung
13 Belüftungsbohrung
- 2 Schreibdocht
21 Schreibspitze
22. Dochtende
23 Außenfläche
- 3 Flüssigkeitsspeicher
31 Versiegelung
311 stirnseitige Versiegelung
312 Mantelversiegelung
32 Kontaktöffnung
33 Mantelfläche
34 Stirnseite
1. Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergerät, wobei das Gerät mindestens einen Schaft,
einen darin eingesetzten Flüssigkeitsspeicher und einen Schreibdocht aufweist, wobei
zwischen Schreibdocht und Flüssigkeitsspeicher mindestens ein Berührungspunkt oder
Berührungsbereich zur Leitung des Schreibmediums ausgebildet ist
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Flüssigkeitsspeicher (3), auf der dem Schreibdocht (2) zugewandten
Seite, einen Bereich mit Versiegelung (31) aufweist,
dass der Bereich mit Versiegelung (31) die gesamte freie Stirnseite (34) des Flüssigkeitsspeichers
(3) umfasst
und dass der Bereich mit Versiegelung (31) mindestens in einen Teilbereich der Mantelfläche
(33) erstreckt ausgebildet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versiegelung (31) flüssigkeitsrückhaltend ausgebildet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens in einem Teilbereich der Mantelfläche (33) ausgebildete Bereich mit
Mantelversiegelung (312) mit der stirnseitigen Versiegelung (311) als zusammenhängende
und/oder einteilige Versiegelung (31) ausgebildet ist.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bereich mit Versiegelung (31) als eine Oberflächenversiegelung ausgebildet ist
und dass die Oberflächenversiegelung als Membran, Folie und/oder formstabiles Auffangbecken
vorliegt.
5. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flüssigkeitsspeicher (3) aus Fasermaterial, Schwammmaterial, Kunststoffkugeln
und/oder aus gesinterten Kunststoffkugeln besteht.
6. Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schreibdocht (2) die Kontaktöffnung (32) der stirnseitigen Versiegelung (311)
vollständig ausfüllt.
7. Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der stirnseitigen Versiegelung (311) und der Außenfläche (23) des Schreibdochtes
(2) im Bereich der Kontaktöffnung (32) ein kapillarer Spalt ausgebildet ist.
8. Flüssigkeitsspeicher für Schreib-, Zeichen- und/oder Markiergeräte, wobei der Speicher
kapillar ausgebildet ist
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flüssigkeitsspeicher (3) einen Oberflächenbereich aufweist, der eine Versiegelung
(31) aufweist,
dass der Bereich mit Versiegelung (31) mindestens die gesamte Stirnseite (34) des Flüssigkeitsspeichers
(3) umfasst
und dass der Bereich mit Versiegelung (31) mindestens in einen Teilbereich der Mantelfläche
(33) erstreckt ausgebildet ist.