[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines Zuschlagstoffes mit einem
Fluoreszenzmärker, wobei der Zuschlagstoff beispielsweise Teil eines Multikomponentenpulvers
zum thermischen Spritzen ist
[0002] Bei der Beschichtung von Werkstücken mit einem thermischen Spritzverfahren kommt
der Qualitätskontrolle der sich einstellenden Beschichtung eine wichtige Rolle zu.
Nur dann, wenn die Beschichtung vorgegebene Qualitätskriterien erfüllt, kann das beschichtete
Werkstück die Qualitätskontrolle passieren und gegebenenfalls weiterverarbeitet werden.
Da die Zuschlagstoffe, die zur Bereitstellung von zum Beispiel einer porösen Beschichtung
zusammen mit dem Beschichtungswerkstoff auf das Werkstück aufgetragen werden, im Wege
einer Online-Qualitätskontrolle nicht erfasst bzw. detektiert werden können, werden
nach dem Stand der Technik zur Qualitätskontrolle zerstörende Prüfmethoden stichprobenartig
eingesetzt. Eine das Werkstück zerstörende Qualitätskontrolle ist zum einen kosten-
und zeitintensiv, zum anderen können nur stichprobenartige Kontrollen durchgeführt
werden.
[0003] Hier schafft die
DE 10 2004 059 549 A1 Abhilfe. Im Sinne dieser Offenbarung wird beim thermischen Spritzen ein Zuschlagwerkstoff
verwendet, in dem bzw. auf dem ein fluoreszierender Markerwerkstoff festgebunden ist.
Beim thermischen Spritzen werden sowohl die Partikel des Beschichtungswerkstoffs als
auch die Partikel des Markerwerkstoffs, der in dem bzw. auf dem Zuschlagwerkstoff
fest gebunden ist, zum Leuchten angeregt, so dass die in dem Spritzstrahl bzw. Partikelstrahl
enthaltenen Partikel des Beschichtungswerkstoffs und die Partikel des Markerwerkstoffs
im Sinne einer Online-Überwachung erfasst und ausgewertet werden können. Die Anregung
des fluoreszierenden Markerwerkstoffs sowie des Beschichtungswerkstoffs kann zum Beispiel
über den Plasmastrahl erfolgen. Alternativ kann die Anregung über eine Laserquelle
bewerkstelligt werden, welche die Partikel zum Leuchten anregt.
[0004] Nachteilig bei dem zitierten Stand der Technik ist jedoch, dass der fluoreszierende
Markerfarbstöff in den Zuschlagstoff eindiffundiert wird. Hierdurch ist das Einbringen
von Markern in den Zuschlagstoff nur in Kooperation mit den Pulverherstellern solcher
Zuschlagstoffe möglich. Dies ist teuer und erfordert entsprechend große Abnahmemengen
an Zuschlagstoff.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Lösungen
des Standes der Technik zu vermeiden und eine verbesserte Lösung zur Aufbringen von
Fluoreszenzmarkern auf einen Zuschlagstoff zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen
insbesondere kleinere Mengen eines Zuschlagstoff einfach und kostengünstig mit Fluoreszenzmarkern
versehen werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten eines Zuschlagstoffes mit einem Fluoreszenzmarker,
wobei der Zuschlagstoff beispielsweise Teil eines Multikomponentenpulvers zum thermischen
Spritzen ist, weist folgende Schritte auf:
- Bereitstellen eines Fluöreszenzmarkers;
- Zugabe eines Lösungsmittels zum Fluoreszenzmarker;
- Mischen des Fluoreszenzmarkers mit einer ungelöster Form vorliegenden Matrix;
- Bereitstellen eines Zuschlagstoffs;
- Beschichten des Zuschlagstoffes mit der Mischung aus Matrix und Fluoreszenzmarker.
[0008] Hierdurch werden die Nachteile des Standes der Technik vermieden und eine verbesserte
Lösung zur Aufbringen von Fluoreszenzmarkern auf einen Zuschlagstoff zur Verfügung
gestellt. Dabei können insbesondere kleinere Mengen eines Zuschlagstoff einfach und
kostengünstig mit Fluoreszenzmarkern versehen werden.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Beschichten des
Zuschlagstoffes durch ein Flüssigphasenverfahren erfolgt. Dabei verdampft das in dem
organischen Matrixwerkstoff enthaltene Lösungsmittel nach Auftragen der den Fluoreszenzmarker
enthaltenden Matrix auf dem Zuschlagstoff. Hierdurch wird eine vollständige Fluoreszenzbeschichtung
geschaffen, die mit den einzelnen Pulverpartikeln des Zuschlagstoffs verbunden ist.
Alternativ kann beispielsweise auch ein Gasphasenverfahren zur Beschichtung des Zuschlagstoffs
Verwendung finden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass als Fluoreszenzmarker
Rhodamin 6G vorgesehen ist. Allerdings können auch andere geeignete Laser-Fluoreszenzfarbstoffe
wie beispielsweise Oxazine oder Carbocyanide, die Energie innerhalb weniger Nanosekunden
abgeben können, zur Anwendung kommen. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn das emittierte
Licht leicht rot verschoben ist, da dies mit Hilfe von empfindlichen Detektoren gut
erkannt werden kann. Die charakteristische Emissionswellenlänge kann dabei vorteilhafterweise
zwischen 350 nm und 600 nm liegen.
[0011] Noch eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass als Matrixwerkstoff
ein organisches Harz oder ein Cyanacrylat vorgesehen ist. Der organische Fluoreszenzmarker
wird dabei vollständig in die organischen Matrix eingebettet. Der Matrixwerkstoff
kann dabei je nach Zuschlagstoff so ausgewählt werden, dass er den Zuschlagstoff nach
Beschichtung mittels Flüssigphasenverfahren mit einer dünnen Schicht überzieht.
[0012] Schließlich sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens vor, dass
als Zuschlagstoff Pölyesterpulver vorgesehen ist. Je nach gewünschter Wirkung und
Anwendung des Zuschlagstoffs können aber auch Bornitrid, Bentonit oder ähnliche zur
Anwendung kommen.
[0013] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figur
näher dargestellt.
[0014] Die Figur zeigt ein schematisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0015] Im ersten Verfahrensschritt werden ein Fluoreszenzmarker 1, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Rhodamin 6G sowie eine geeignete Matrix 2, z.B. ein zunächst festes, organisches Harz,
bereitgestellt.
[0016] Im zweiten Verfahrensschritt werden der Fluoreszenzmarker und die Matrix durch Zugabe
geeigneter Lösungsmittel in Lösungen 1A und 2A überführt.
[0017] Im dritten Verfahrensschritt werden die Lösungen 1A und 2A gemischt.
[0018] Im nächsten Verfahrensschritt wird ein Zuschlagstoff 3 bereitgestellt, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel Polyesterpulver.
[0019] Im weiteren Verfahrensschritt wird das Polyesterpulver in einem Flüssigphasenverfahren
4 mit dem in der Matrix eingebetteten Fluoreszenzmarker beschichtet. Dabei überzieht
die Matrix den Zuschlagstoff mit einer dünnen Schicht.
[0020] Im letzten Schritt ist der Fluoreszenzmarker nach Verdunsten des im Matrixwerkstoff
enthaltenen Lösungsmittels fest mit dem Zuschlagstoff 5 verbunden und kann einem Multikomponentenpulver
zum thermischen Spritzen hinzugefügt werden.
[0021] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der in den Patentansprüchen beanspruchten Lösung auch bei anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
1. Verfahren zum Beschichten eines Zuschlagstoffes, insbesondere für ein thermisches
Spritzverfahren, mit einem Fluoreszenzmarker, wobei das Verfahren folgende Schritte
aufweist:
- Bereitstellen eines Fluoreszenzmarkers;
- Zugabe eines Lösungsmittels zum Fluoreszenzmarker;
- Mischen des Fluoreszenzmarkers mit einer in gelöster Form vorliegenden Matrix;
- Bereitstellen eines Zuschlagstoffs;
- Beschichten des Zuschlagstoffes mit der Mischung aus Matrix und Fluoreszenzmarker.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten des Zuschlagstoffes durch ein Flüssigphasenverfahren erfolgt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Fluoreszenzmarker Rhodamin 6G vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Matrixwerkstoff ein organisches Harz oder ein Cyanacrylat vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1 -4, dadurch gekennzeichnet, dass als Zuschlagstoff Polyesterpulver vorgesehen ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente