[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßenfräse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Straßenfräsen dienen dazu, insbesondere den Fahrbahnbelag schadhaft gewordener Straßen
vorzugsweise vollflächig abzufräsen. Eine so abgefräste Straße dient als Unterbau
für eine zu erneuernde Straße, auf die lediglich ein neuer Straßenbelag aufzubringen
ist. Solche Straßenfräsen sind üblicherweise selbstfahrend ausgebildet. Sie verfügen
über eine drehend antreibbare, zylindrische Fräswalze. Außen an einer zylindrischen
Mantelfläche der Fräswalze ist eine Vielzahl vorstehender Fräsmeißel angeordnet.
[0003] Das Abfräsen von Straßenbelägen mit einer Straßenfräse führt zu einer erheblichen
Staubbelastung. Ständig strenger werdende Umweltvorschriften erfordern es, die Staubbildung
innerhalb enger Grenzen zu halten. Dazu wird bei bekannten Straßenfräsen entweder
entstandener Staub abgesaugt oder die Staubbildung durch eine Flüssigkeit, vorzugsweise
Wasser, reduziert. Im letztgenannten Fall wird durch der Fräswalze zugeordnete Düsen
Flüssigkeit abgegeben. Die Flüssigkeitsversorgung der Düsen erfolgt durch einen Flüssigkeitsvorrat
in der Fräswalze. Dazu muss die gesamte Fräswalze flüssigkeitsdicht ausgebildet sein.
Vor allem aber erhöht die Flüssigkeit in der Fräswalze die Masse derselben, wodurch
beim drehenden Antrieb der Fräswalze die Flüssigkeit, die in der Regel das gesamte
Innere der Fräswalze ausfüllt, mitbewegt werden muss.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Straßenfräse zu schaffen, die eine wirksame
Flüssigkeitsversorgung der Düsen ohne ein Befüllen des Innenraums der Fräswalze mit
Flüssigkeit zulässt.
[0005] Eine Straßenfräse zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Danach ist vorgesehen, die Düsen direkt durch ein in der Fräswalze angeordnetes Leitungsnetz
mit Flüssigkeit zu versorgen. Infolge des nur ein verhältnismäßig kleines Flüssigkeitsvolumen
aufnehmenden Leitungsnetzes braucht nicht mehr das gesamte Innere der Fräswalze mit
Flüssigkeit befüllt zu werden. Die Fräswalze dient nicht mehr als Wasserreservoir
und muss demzufolge auch nicht flüssigkeitsdicht ausgebildet sein. Vom Leitungsnetz
ist jede einzelne Düse individuell mit Flüssigkeit versorgbar, und zwar vorzugsweise
mit unter Druck stehender Flüssigkeit wie beispielsweise Wasser. Alternativ kann das
Leitungsnetz Gruppen mehrerer ausgewählter Düsen gleichzeitig mit Flüssigkeit versorgen.
Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, alle Düsen gleichzeitig mit Flüssigkeit zu
versorgen und stets aus allen Düsen Flüssigkeit austreten zu lassen. Vielmehr ermöglicht
das Leitungsnetz eine individuelle und vor allem selektive Versorgung jeder einzelnen
Düse oder Gruppen von Düsen mit Flüssigkeit. Bevorzugt ist vorgesehen, nur solche
Düsen momentan mit Flüssigkeit zu versorgen, die sich im Arbeitsbereich oder auch
kurz davor und/oder danach befinden. Es findet mit anderen Worten so eine sektorale
Bedüsung statt. Auf diese Weise kann mit relativ geringem Wasserverbrauch der Staubentwicklung
dort entgegengewirkt werden, wo Staub entstehen kann, nämlich im Arbeitsbereich der
Fräsmeißel.
[0006] Bevorzugt ist vorgesehen, das Leitungsnetz mit dem Zylindermantel mitdrehend in der
Fräswalze anzuordnen. Das Leitungsnetz bewegt sich dadurch nicht relativ zu den drehenden
Teilen der Fräswalze, wodurch es fest in derselben angeordnet werden kann.
[0007] Weiterhin ist vorgesehen, dass vom Flüssigkeitsnetz nur einzelne Düsen oder Gruppen
von Düsen selektiv mit Flüssigkeit versorgt werden, die sich momentan in einem bestimmten
Umfangsbereich der Frästrommel befinden. Dieses ist bevorzugt mindestens der Arbeitsbereich
der Fräswalze. Es kann aber auch schon kurz vor dem Arbeitsbereich und/oder ein Stück
hinter dem Arbeitsbereich der Fräswalze eine Flüssigkeitsversorgung der sich momentan
hier befindlichen Düsen erfolgen. In anderen Bereichen sich momentan befindende Düsen
werden hingegen nicht mit Flüssigkeit versorgt.
[0008] Bei einer Ausbildung der Frästrommel mit einer mittigen drehenden Welle ist vorgesehen,
das Leitungsnetz in der Frästrommel direkt von der Welle her mit Flüssigkeit zu versorgen.
Das Leitungsnetz kann direkt an die Welle angeschlossen sein, weil die Welle und das
Leitungsnetz sich gleichermaßen mit der Fräswalze drehen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in der sich drehenden
Welle mindestens ein axialer Zufuhrkanal zur Flüssigkeitsversorgung des Leitungsnetzes
angeordnet. Dazu ist der mindestens eine Zufuhrkanal zu einer Stirnseite der Welle
offen, also bevorzugt als Stichkanal ausgebildet. Es kann so von einem Ende der Welle
her das Leitungsnetz im Inneren der Fräswalze mit Flüssigkeit versorgt werden.
[0010] Derjenigen Stirnseite der Welle, in der der mindestens eine axiale Zufuhrkanal in
der Welle mündet, ist gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung eine stillstehende
Kappe zugeordnet. Die stillstehende Kappe ermöglicht den Anschluss der Fräswalze an
eine externe Flüssigkeitsversorgung, beispielsweise einen Flüssigkeitstank auf der
Straßenfräse. Infolge der Relativbewegung zwischen der stillstehenden Kappe, die als
Flüssigkeitsanschluss der Fräswalze dient, und der rotierenden Welle ist mindestens
eine Abdichtung zwischen der Kappe und der dieser zugeordneten Stirnseite der Welle
vorgesehen.
[0011] Bevorzugt sind in der Welle mehrere axiale Zufuhrkanäle angeordnet. Die parallel
zueinander verlaufenden Zufuhrkanäle befinden sich dann beabstandet von einer Längsmittelachse
der Welle, wobei Längsachsen der axialen Zufuhrkanäle mit Abstand parallel zur Längsmittelachse
der Welle verlaufen. Bei mehreren Zufuhrkanälen in der Welle ist bevorzugt die Kappe
zur Zufuhr von Flüssigkeit zu immer nur einem oder einigen Zufuhrkanälen der Welle
ausgebildet. Dadurch sind die Flüssigkeitskanäle diskontinuierlich bzw. periodisch
mit Flüssigkeit versorgbar. Es findet mit anderen Worten keine ständige Flüssigkeitsversorgung
aller Zufuhrkanäle statt, sondern es werden einzelne Zufuhrkanäle zeitweise nach und
nach, also abwechselnd, mit Flüssigkeit versorgt. Das wird erreicht durch eine entsprechende
Ausbildung der stillstehenden Kappe, die im Falle, dass stets nur ein Zufuhrkanal
mit Flüssigkeit versorgbar ist, über einen bestimmten Drehwinkel der Fräswalze hinweg
die Zufuhr von Flüssigkeit zum momentan zur Flüssigkeitsversorgung bestimmter Düsen
eingesetzten Zufuhrkanal zulässt. Wenn der betreffende Zufuhrkanal einen ausgewählten
Winkelbereich der Fräswalze verlassen hat, wird die Flüssigkeitsversorgung dieses
Zufuhrkanals von der Kappe unterbrochen und es erfolgt eine Flüssigkeitsversorgung
des nächsten Zufuhrkanals in der drehenden Welle. Hierdurch kommt die angestrebte
sektorale Bedüsung zustande.
[0012] Bei einer Ausbildung der Fräswalze mit einer mittigen, feststehenden Achse, um die
die zylindrische Mantelfläche der Fräswalze sowie die den gegenüberliegenden Stirnseiten
der Mantelfläche zugeordneten Trommelböden rotieren, erfolgt durch diese Achse auch
die Flüssigkeitsversorgung des Leitungsnetzes in der Fräswalze, jedoch nicht direkt.
Vielmehr ist bei dieser Ausgestaltung der Fräswalze die stillstehende Achse mindestens
bereichsweise von einer rotierenden Verteilerbuchse umgeben. Die Verteilerbuchse läuft
wie das Leitungsnetz mit der Fräswalze gleichermaßen um, wodurch die zur Achse, also
zur Mitte der Fräswalze, gerichteten Enden des Leitungsnetzes fest mit der Verteilerbuchse
verbindbar sind.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Verteilerbuchse ist vorgesehen, dass diese
mehrere auf ihren Umfang verteilte Verteilerbohrungen bzw. Verbindungskanäle aufweist.
Die Verteilerbohrungen oder Verbindungskanäle ermöglichen den Anschluss der Flüssigkeitsleitungen
des Leitungsnetzes.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung verfügt die stillstehende Achse
über nur einen radialen Verbindungskanal, der vom zentralen axialen Zufuhrkanal ausgeht.
Es sind aber mehrere Verteilerbohrungen in der Verteilerbuchse angeordnet. Weiter
ist vorgesehen, dass die Verteilerbohrungen in der Verteilerbuchse so mit dem Verbindungskanal
in der Achse korrespondieren, dass immer nur einige Verteilerbohrungen der Verteilerbuchse
von dem Verbindungskanal in der Achse mit Flüssigkeit speisbar sind. Dann werden auch
nur ausgewählte Düsen über einen gewissen Zeitraum hinweg mit Flüssigkeit versorgt.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass einzelne Düsen oder eine Gruppe ausgewählter Düsen
nur über einen bestimmten Umfangsbereich der zylindrischen Mantelfläche der Frästrommel
mit Flüssigkeit versorgbar sind, wenn sich dieser ausgewählte Umfangsbereich in einer
bestimmten Zone bezogen auf eine Vollkreisdrehung der Fräswalze befindet. Bei dieser
Zone handelt es sich bevorzugt um den Arbeitsbereich der Fräsmeißel und gegebenenfalls
ein Stück davor und/oder dahinter.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäße Straßenfräse weist das
Leitungsnetz von der sich mit diesem mitdrehenden Welle oder der die stillstehende
Achse bereichsweise umgebenden mitdrehenden Verteilerbuchse ausgehende Flüssigkeitsleitungen
auf. Die Flüssigkeitsleitungen verlaufen vorzugsweise etwa radial gerichtet im Inneren
der Fräswalze. Gebildet sind die Flüssigkeitsleitungen insbesondere aus flexiblen
Schläuchen. Die Flüssigkeitsleitungen können aber auch aus starren Rohren eines beliebigen
Materials, beispielsweise Stahl oder Kunststoff, gebildet sein.
[0016] Das Leitungsnetz kann gemäß einer alternativen Ausgestaltung zusätzlich zu den Flüssigkeitsleitungen
auch Verteilerrohre und/oder Verteilerkammern aufweisen. Die Verteilerrohre bzw. Verteilerkammern
laufen bevorzugt längsgerichtet durch das Innere der Frästrommel, und zwar mit parallelem
Abstand zur Längsmittelachse derselben.
[0017] Die Verteilerrohre sind entweder innen an der zylindrischen Mantelfläche der Fräswalze
befestigt oder sie befinden sich in der Nähe der zylindrischen Mantelfläche. Jedes
axial gerichtete Verteilerrohr wird bevorzugt von einer einzigen radialen Flüssigkeitsleitung
mit Flüssigkeit versorgt, wobei gegebenenfalls auch mehrere Flüssigkeitsleitungen
zur Flüssigkeitsversorgung eines Verteilerrohrs dienen können. Jedes Verteilerrohr
wiederum speist gleichzeitig mehrere Düsen mit Flüssigkeit. Vorzugsweise ist vorgesehen,
dass jedes Verteilerrohr eine Reihe in Längsrichtung der Fräswalze nebeneinander liegender
Düsen gleichzeitig mit Flüssigkeit versorgt. Es kann dann zeitweise, insbesondere
im Arbeitsbereich der Fräswalze, aus einer Reihe Düsen gleichzeitig Flüssigkeit austreten
zur Verhinderung einer Staubbildung beim Abfräsen der schadhaften Straßendecke. Denkbar
ist es aber auch, dass im Arbeitsbereich gleichzeitig mehrere Reihen von Düsen mit
Flüssigkeit aus einem gemeinsamen (einzigen) Verteilerrohr oder auch mehreren parallelen
Verteilerrohren mit Flüssigkeit versorgbar sind.
[0018] Wenn das Leitungsnetz zusätzlich zu den Flüssigkeitsleitungen Verteilerkammern aufweist,
handelt es sich hierbei um Profile, und zwar flache U-Profile, Halbrundprofile oder
bogenförmige Profile, die in Längsrichtung der Frästrommel verlaufen. Die Verteilerkammern
sind mit ihren offenen Seiten an der Innenwandung der zylindrischen Mantelfläche der
Fräswalze flüssigkeitsdicht befestigt, beispielsweise durch Schweißen. Mehrere solcher
Verteilerkammern sind gleichmäßig auf den Umfang der Mantelfläche verteilt. Gespeist
wird jede Verteilerkammer aus mindestens einer Flüssigkeitsleitung. Die Verteilerkammern
sind bevorzugt so ausgebildet, dass sie in Umfangsrichtung der Fräswalze gesehen sich
über einen größeren Bereich erstrecken als die zylindrischen Verteilerrohre. Dadurch
können von einer Verteilerkammer nicht nur mehrere in Längsrichtung der Fräswalze
nebeneinanderliegende Fräsmeißel mit Flüssigkeit versorgt werden, sondern gleichzeitig
auch mehrere in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Fräsmeißel. Insbesondere dann,
wenn die Fräsmeißel nicht in einer geraden Linie liegend außen an der Frästrommel
befestigt sind, sondern beispielsweise in einer V-förmigen Konfiguration, ist durch
die sich in Umfangsrichtung gesehen über mehrere Fräsmeißel erstreckenden Verteilerkammern
gewährleistet, dass alle sich momentan im Einsatz befindlichen Fräsmeißel von mindestens
einer Verteilerkammer mit ausreichender Flüssigkeit versorgt werden.
[0019] Bei einer anderen Ausgestaltung der Straßenfräse, nämlich der Fräswalze derselben,
ist vorgesehen, das Leitungsnetz zur Versorgung der Düsen mit den sich mit der zylindrischen
Mantelfläche der Fräswalze mitdrehenden Trommelböden zu verbinden. Bevorzugt erfolgt
dann die Versorgung des Leitungsnetzes mit Flüssigkeit von außen durch einen Trommelboden.
Diesem Trommelboden ist dann ein stillstehender Deckel zugeordnet, der gegenüber dem
bewegten Trommelboden abgedichtet ist. Die Anschlüsse der Flüssigkeitsleitungen des
Leitungsnetzes an den einseitigen Trommelboden der Fräswalze, aber auch am Deckel
befinden sich dann außermittig mit Abstand von der Längsmittelachse der bei dieser
Ausführungsvariante der Erfindung wahlweise eine feststehende Achse oder eine drehende
Welle aufweisenden Frästrommel. Auch bei dieser außermittigen Anordnung des Anschlusses
am Deckel und der Anschlüsse der jeweiligen Flüssigkeitsleitung am Trommelboden ist
vorgesehen, dass die Anschlüsse am stillstehenden Deckel einerseits und am mit der
Frästrommel sich drehenden Trommelboden andererseits nur zeitweise zur Überdeckung
kommen, wodurch nur über einen gewissen Sektor des Umfangs der Fräswalze hinweg eine
Flüssigkeitsversorgung der Düsen erfolgt, vorzugsweise über den Arbeitsbereich der
Fräsmeißel hinweg und gegebenenfalls kurz davor und/oder dahinter (sektorale Bedüsung).
Die sektorale Bedüsung kann durch Anordnung der Flüssigkeitsanschlüsse mit zunehmendem
Abstand von der Längsmittelachse der Fräswalze genauer positioniert werden. Entsprechende
bogenförmige Nuten in der Scheibe und/oder dem hiermit korrespondierenden Trommelboden
dienen dazu, den Umfangsbereich, durch den ein Flüssigkeitsstrahl aus der jeweiligen
Düse austreten soll, festzulegen. Durch nahezu beliebige Gestaltung dieser Nuten lässt
sich der Flüssigkeitsaustritt aus den unterschiedlichen Düsen individuell vorherbestimmen.
[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer selbstfahrenden Straßenfräse,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Fräswalze der Straßenfräse der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen mittigen Längsschnitt durch die Fräswalze der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Einzelheit IV aus der Fig. 3,
- Fig. 5
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Zuführung von Flüssigkeit zu einer
Welle,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch eine Fräswalze einer Straßenfräse gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 7
- einen mittigen Längsschnitt durch die Fräswalze der Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Einzelheit VIII aus der Fig. 7,
- Fig. 9
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Flüssigkeitszufuhr zu einer Achse aus
der Fig. 8, und
- Fig. 10
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Querschnitt analog zur Fig.
6.
[0021] Die Fig. 1 zeigt eine Straßenfräse 10 mit einer zylindrischen Fräswalze 11 zum Abfräsen
schadhafter und/oder verschlissener Straßenbeläge. Die gezeigte Straßenfräse 10 ist
selbstfahrend ausgebildet. Dazu verfügt die Straßenfräse 10 über einen entsprechenden
Antrieb, der auch dazu dient, die Fräswalze 11 um eine horizontale Drehachse 12, die
der Längsmittelachse der Fräswalze 11 entspricht, drehend anzutreiben.
[0022] Zum Antrieb der Straßenfräse 10 und insbesondere auch der Fräswalze 11 dient vorzugsweise
ein Verbrennungsmotor, der Hydraulikpumpen antreibt, die wiederum zum Antrieb von
Hydraulikmotoren dienen. Es ist aber auch denkbar, dass der Verbrennungsmotor einen
Generator antreibt, der Strom zum Antrieb von Elektromotoren erzeugt.
[0023] Die Straßenfräse 10 verfügt über ein Fahrwerk 13, das im gezeigten Ausführungsbeispiel
als ein Raupenfahrwerk ausgebildet ist. Das Fahrwerk kann aber insbesondere bei kleineren
Straßenfräsen auch als Radfahrwerk ausgebildet sein. Das Fahrwerk 13 verfügt über
einen Fahrwerksrahmen 14, der einen Fräswalzenkasten 15 trägt. Der Fräswalzenkasten
15 erstreckt sich quer zur Fräsrichtung 16 der Straßenfräse 10, und zwar vorzugsweise
über die gesamte Breite derselben, insbesondere über die gesamte Breite des Fahrwerkrahmens
14. Es ist aber auch denkbar, dass sich vor allem bei kleineren Straßenfräsen die
Fräswalze 11 nur über einen Teil der Breite des Fahrwerkrahmens 14 erstreckt.
[0024] Im Fräswalzenkasten 15 ist die zylindrische Fräswalze 11 so angeordnet, das sich
ihre horizontale Drehachse 12 quer zur Fräsrichtung 16 erstreckt. Die Fräswalze 11
wird so angetrieben, dass ihre Drehrichtung 17 bezogen auf die Darstellung in der
Fig. 1 mit nach links weisender Fräsrichtung 16 im Uhrzeigersinn verläuft, so dass
die Fräswalze 11 gegen die Fräsrichtung 16 arbeitet.
[0025] Die Fräswalze 11 weist eine zylindrische Mantelfläche 18 auf. Die Stirnseiten der
Mantelfläche 18 sind durch kreisringförmige Trommelböden 19 verschlossen. Im Inneren
ist die Fräswalze 11 hohl, verfügt nämlich über einen zylindrischen Innenraum 20.
An der Außenseite der zylindrischen Mantelfläche 18 ist eine Vielzahl von vorzugsweise
untereinander gleicher Fräsmeißel 21 angeordnet. Die Fräsmeißel. 21 sind üblicherweise
gleichmäßig auf den Außenumfang der Mantelfläche 18 der Fräswalze 11 verteilt, und
zwar in der Regel rasterartig. Die Fräsmeißel 21 stehen außen gegenüber der Fräswalze
11 vor, und zwar bevorzugt alle Fräsmeißel 21 gleichermaßen. Alle Fräsmeißel 21 sind
in gleichem Maße gegenüber der Tangente an der Befestigungsstelle der Außenseite der
Mantelfläche 18 geneigt, und zwar zu ihren Spitzen 22 hin in Drehrichtung 17 voreilend
(Fig. 2 und 6).
[0026] Die Fräswalze 11 ist des Weiteren mit Düsen 23 versehen, aus denen Flüssigkeitsstrahlen,
beispielsweise Strahlen aus unter Druck stehendem Wasser, austreten können. Die Düsen
23 sind wie die Fräsmeißel 21 vorstehend am Außenumfang der Mantelfläche 18 der Fräswalze
11 verteilt angeordnet. In den gezeigten Ausführungsbeispielen befinden sich die kürzeren
Düsen 23 hinter den Fräsmeißeln 21, wobei bevorzugt jeweils eine Düse 23 hinter jedem
Fräsmeißel 21 angeordnet ist. Die Düsen 23 können aber auch an anderen Stellen der
Fräswalze 11 angeordnet sein, beispielsweise zwischen benachbarten Fräsmeißeln oder
neben denselben. Schließlich ist es auch denkbar, in jeden Fräsmeißel 21 mindestens
eine Düse 23 zu integrieren.
[0027] Erfindungsgemäß erfolgt bei allen Ausführungsbeispielen eine direkte Versorgung der
Düsen 23 mit einer vorzugsweise unter Druck stehenden Flüssigkeit durch ein im Inneren
der Fräswalze 11 angeordnetes Leitungsnetz 24. Das Leitungsnetz 24 ist fest im Inneren
der Fräswalze 11 angeordnet, so dass es sich synchron mit der Mantelfläche 18 und
den Trommelböden 19 der Fräswalze 11 dreht, also keine Relativbewegung zwischen dem
Leitungsnetz 24 und der Fräswalze 11 erfolgt. Zu diesem Zweck ist das Leitungsnetz
24 fest, das heißt relativ zu den umlaufend angetriebenen Teilen der Fräswalze 11
unbeweglich in der Fräswalze 11 angeordnet. Das Leitungsnetz 24 ist bei beiden in
den Fig. 2 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispielen der Erfindung im Wesentlichen gleich
ausgebildet.
[0028] Dementsprechend verfügt das Leitungsnetz 24 über mehrere radial gerichtete Flüssigkeitsleitungen
25 und mehrere sich axial durch die Fräswalze 11 erstreckende Verteilerorgane, die
bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 bis 9 als Verteilerrohre 26 ausgebildet sind.
Die Verteilerrohre 26 sind bevorzugt starr ausgebildet als längliche, gerade Metall-
oder Kunststoffrohre. Die radialen Flüssigkeitsleitungen 25 sind bevorzugt aus einem
flexiblen Material hergestellt, also schlauchartig ausgebildet.
[0029] Die Verteilerohre 26 sind mit geringem Abstand dicht an der Innenwandung der zylindrischen
Mantelfläche 18 der Fräswalze 11 angeordnet. Alle Verteilerrohre 26 verlaufen parallel
zueinander und auch parallel mit gleichem Abstand zur Drehachse 12 der Fräswalze 11.
Jeweils ein Verteilerrohr 26 ist einer in Längsrichtung der Fräswalze 11 erstreckenden
Reihe von Düsen 23 zugeordnet. Das heißt, eine Reihe Düsen 23 wird von einem Verteilerrohr
26 mit Flüssigkeit versorgt. In den gezeigten Ausführungsbeispielen der Fig. 2 bis
9 erstrecken sich die Verteilerrohre 26 über etwa die gesamte Länge des Innenraums
20 der Fräswalze 11 (Fig. 3 und 7). Die gezeigte Fräswalze 11 verfügt über fünfzehn
nebeneinander liegende Fräsmeißel 21. Je nach Größe der Fräsmeißel 21 kann die Anzahl
nebeneinander liegender Fräsmeißel 21 variieren. Da jedem Fräsmeißel 21 eine Düse
23 zugeordnet ist, weist eine Düsenreihe auch fünfzehn vorzugsweise gleiche Düsen
23 auf. Alle fünfzehn Düsen 23 der Reihe werden demnach von einem Verteilerrohr 26
mit Flüssigkeit versorgt. Die Flüssigkeitszufuhr zu jedem Verteilerrohr 26 erfolgt
durch jeweils eine radiale Flüssigkeitsleitung 25. Es ist aber auch denkbar, mehrere
Flüssigkeitsleitungen 25 zur Versorgung eines Verteilerrohrs 26 mit ausreichender
Flüssigkeit vorzusehen. Die Fig. 2 und 6 lassen erkennen, dass wegen der auf einen
Teilkreis mit etwas kleinerem Durchmesser als die Mantelfläche 18 der Fräswalze 11
und Mittelpunkt auf der Drehachse 12 gleichmäßig verteilten größeren Anzahl an Verteilerrohren
26 (in den gezeigten Ausführungsbeispielen der Fig. 2 bis 9 achtzehn Verteilerrohre
26) und die Versorgung jedes Verteilerrohrs 26 über eine Flüssigkeitsleitung 25 mit
Flüssigkeit das Leitungsnetz 24 in Axialrichtung der Fräswalze 11 über eine sternförmige
Ausgestaltung verfügt.
[0030] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 5 weist die Fräswalze 11 eine rotierende
Welle 27 auf. Mit der rotierenden Welle 27 sind fest die die Mantelfläche 18 tragendenden
Trommelböden 19 verbunden. Die Welle 27 ist auf gegenüberliegenden Seiten der Trommelböden
19 im feststehenden Fräswalzenkasten 15 gelagert.
[0031] Im Inneren der Welle 27 sind im ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 2 bis 5) sechs axiale
Zufuhrkanäle 28 angeordnet. Alle sechs Zufuhrkanäle 28 sind gleichermaßen ausgebildet.
[0032] Alle Zufuhrkanäle 28 sind von der die Drehachse 12 der Fräswalze 11 bildenden Längsmittelachse
der Welle 27 gleichweit entfernt, nämlich mit gleichem Abstand auf einem die Längsmittelachse
umgebenden Teilkreis angeordnet. Alle Zufuhrkanäle 28 sind an einem Ende offen, indem
sie in einer außerhalb des Fräswalzenkastens 15 liegenden Stirnseite 29 der Welle
27 münden. An gegenüberliegenden Enden sind die Verteilerrohre 26 geschlossen, indem
diese durch Sackbohrungen oder Stichkanäle in der Welle 27 gebildet sind.
[0033] Der Stirnseite 29, in der alle Verteilerrohre 26 münden, ist eine feststehende Kappe
30 zugeordnet. Die Kappe 30 erstreckt sich mit einer zylindrischen Bodenwandung 31
vor der Stirnseite 29 der Welle 27. Eine einseitig an die Bodenwandung 31 der Kappe
30 anschließende Ringwandung 32 überdeckt einen kurzen aus dem Fräswalzenkasten 15
herausragenden Endbereich der Welle 27. Die stillstehende Kappe 30 ist gegenüber der
drehenden Welle 27 sowohl durch eine Axialdichtung 33 als auch eine Radialdichtung
34 abgedichtet.
[0034] In der Bodenwandung 31 der Kappe 30 ist eine radial gerichtete Anschlussbohrung 35
angeordnet. Am im Inneren der Bodenwandung 31 liegenden Ende der Anschlussbohrung
35 schließt eine bogenförmige Nut 36 an, die von der zur Stirnseite 29 der Welle 27
weisenden Innenseite der Bodenwandung 31 ausgeht. Die bogenförmige Nut liegt auf einem
Teilkreis mit Mittelpunkt auf der Drehachse 12, der dem Teilkreis entspricht, auf
dem die Längsmittelachsen aller Zufuhrkanäle 28 in der Welle 27 angeordnet sind (Fig.
4 und 5). Die Nut 36 ist außen von einer umlaufenden Dichtung 37 umgeben.
[0035] Die Anschlussbohrung 35 in der Kappe 30 wird von außen mit Flüssigkeit aus einem
externen Flüssigkeitsreservoir, beispielsweise einem Flüssigkeitstank, insbesondere
einem Wassertank, der Straßenfräse 10 mit Flüssigkeit versorgt. Die Flüssigkeit gelangt
am Ende der Anschlussbohrung 35 in den Bereich der bogenförmigen Nut 36. Diese bogenförmige
Nut 36 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass nur ein Zufuhrkanal
28 bzw. kurzzeitig beim Übergang von einem Zufuhrkanal 28 zum benachbarten Zufuhrkanal
28 zwei Zufuhrkanäle 28 mit Flüssigkeit speisbar sind. Es kommt so eine sektorale
Flüssigkeitsversorgung einzelner Zufuhrkanäle 28 zustande, indem während eines Umlaufs
der Fräswalze 11 nacheinander die einzelnen Zufuhrkanäle 28 mit Flüssigkeit versorgt
werden, und zwar jeweils nur über einen Teil einer Umdrehung der Fräswalze 11. Beim
gezeigten Ausführungsbeispiel mit sechs Zufuhrkanälen 28 wird nach und nach immer
über ein Sechstel einer Vollkreisdrehung der Fräswalze 11, also einen Umfangssektor
von etwa 60° mit Flüssigkeit versorgt.
[0036] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 5 sind am Umfang der Fräswalze 11 achtzehn
Reihen mit fünfzehn Düsen 23 angeordnet. Weil aber nur sechs Zufuhrkanäle 28 vorgesehen
sind, werden drei benachbarte Düsenreihen gleichzeitig mit Flüssigkeit versorgt, indem
von jedem Zufuhrkanal 28 in der Welle 27 drei Flüssigkeitsleitungen 25 des Leitungsnetzes
24 abzweigen, die zu drei verschiedenen, nebeneinander liegenden Verteilerrohren 26
des Leitungsnetzes 24 führen. Wenn der momentan mit Flüssigkeit aus der Kappe 30 versorgte
Zufuhrkanal 28 aus dem Bereich der Nut 26 herausgelangt, indem die Fräswalze 11 um
einen entsprechenden Winkel verdreht worden ist, wird der nächstfolgende Zufuhrkanal
28 mit Flüssigkeit versorgt, wodurch Flüssigkeit aus den drei nächsten Düsenreihen
gleichzeitig austritt. Bei sechs vorhandenen Zufuhrkanälen 28 findet somit bei einem
Umlauf der Fräswalze 11 ein Sechstel des Flüssigkeitsaustritts aus den unterschiedlichen
Düsen 23 statt. Weil die Kappe 30 mit der Nut 36 stillstehend auf dem Endbereich der
drehenden Welle 27 angeordnet ist, ändert sich die Position der Nut 36 nicht. Demzufolge
werden immer diejenigen drei Düsenreihen mit Flüssigkeit versorgt, die sich momentan
im gleichen Umfangsbereich der Fräswalze 11 befinden. Dieser Umfangsbereich bzw. Sektor
befindet sich dort, wo die Fräswalze 11 den Straßenbelag abfräst, also im Arbeitsbereich
der Fräswalze 11. Je nach Größe des Sektors, in dem momentan Flüssigkeit aus den Düsen
23 auf den abzufräsenden Straßenbelag gespritzt wird, kann auch noch kurz vor der
Frässtelle und/oder kurz hinter der Frässtelle eine Befeuchtung durch aus den Düsen
23 austretende Flüssigkeitsstrahlen stattfinden. Aus dem übrigen Umfangsbereich, auf
dem die Fräsmeißel 21 und die Düsen 23 wieder zurückbewegt werden, bis sie das nächste
Mal die Frässtelle erreichen, erfolgt keine Versorgung der Düsen 23 mit Flüssigkeit.
Es kommt so zu einer erfindungsgemäßen sektionalen Bedüsung nur der Frässtelle bzw.
mindestens einen daran angrenzenden Bereich.
[0037] Die Fig. 6 bis 9 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem für
funktionell gleiche Teile die gleichen Bezugsziffern wie beim zuvor beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel verwendet werden.
[0038] Die Straßenfräse 10 der Fig. 6 bis 9 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
Straßenfräse 10 lediglich dadurch, dass die Fräswalze 11 auf einer stillstehenden
Achse 38 gelagert ist.
[0039] Die Achse 38 ist fest, also undrehbar, im Fräswalzenkasten 15 gelagert. Diese Lagerung
kann an einem oder auch beiden gegenüberliegenden Enden der Achse 38 erfolgen. Auf
beiden Enden der Achse 38 sind Trommelböden 19 drehbar gelagert. Mittig in der Achse
38, nämlich auf der Längsmittelachse 40 derselben, die gleichzeitig die Drehachse
12 der Fräswalze 11 bildet, befindet sich ein einziger axialer Zufuhrkanal 41. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Zufuhrkanal 41 nur als ein kurzer, von der Stirnseite
39 ausgehender Stichkanal ausgebildet. Über einen radialen Verbindungskanal 42 mündet
der Zufuhrkanal 41 an einer Stelle der Umfangsfläche der Achse 38. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
liegt diese Stelle nicht weit von der Stirnseite 39 der Achse 38 entfernt. Dort, wo
der Verbindungskanal 42 in der Mantelfläche der Achse 38 mündet, befindet sich eine
in Längsrichtung der Achse 38 verlaufende Nut 43. Der Nut 43 sind mit geringem Abstand
von ihren gegenüberliegenden Längsrändern gerade Dichtungen 44 zugeordnet. Diese erstrecken
sich nur über den Bereich der Nut 43.
[0040] Um von der stillstehenden Achse 38 die Flüssigkeit an das in der Fräswalze 11 umlaufende
Leitungsnetz 24 überführen zu können, ist dem von der Stirnseite 39 ausgehenden Endbereich
der Achse 38 eine Verteilerbuchse 45 zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6
bis 9 ist die Verteilerbuchse 45 in einem von außen zugänglichen Ring 46 des den betreffenden
Endbereich der Mantelfläche 18 zugeordneten Trommelbodens 19 der Fräswalze 11 untergebracht.
Die Verteilerbuchse 45 ist somit von außen zugänglich. Die Verteilerbuchse 45 dreht
sich zusammen mit der Fräswalze 11. Dazu ist eine Verbindung zwischen der Verteilerbuchse
45 und dem Trommelboden 19 vorhanden, die in der Fig. 8 symbolisch als ein Bügel 47
dargestellt ist, aber durchaus auch auf verschiedene andere Arten realisiert werden
kann. Die umlaufende Verteilerbuchse 45 ist gegenüber der stillstehenden Achse 38
durch zwei Radialdichtungen 48 in ihren gegenüberliegenden Endbereichen abgedichtet.
Die Radialdichtungen 48 begrenzen gegenüberliegende Endbereiche der länglichen Nut
43 in der Achse 38. Zwischen den beabstandeten Radialdichtungen 48 befinden sich die
längsgerichteten Dichtungen 44 auf gegenüberliegenden Längsseiten der Nut 43. Es ist
dadurch die Nut 43 in der stillstehenden Achse 38 allseitig gegenüber der sich mit
der Fräswalze 11 mitdrehenden Verteilerbuchse 45 gegen Flüssigkeitsaustritt abgedichtet.
[0041] Die Verteilerbuchse 45 ist mit einer Mehrzahl radialer Verbindungskanäle 49 versehen.
Alle Verbindungskanäle 49 sind als Durchgangsbohrungen gleichen Durchmessers ausgebildet.
Die Verbindungskanäle 49 sind rasterartig auf die Umfangsfläche der Verteilerbuchse
45 verteilt (Fig. 9). Die Rasterung ist so getroffen, dass die Verbindungskanäle 49
sich auf fünf voneinander in Längsrichtung der Verteilerbuchse 45 verteilten (gedachten)
Ringen 46 befinden (Fig. 8). An jeden in der zylindrischen Außenfläche der Verteilerbuchse
45 mündenden Verbindungskanal 49 ist eine Flüssigkeitsleitung 25 des Leitungsnetzes
24 angeschlossen. Die Flüssigkeitsleitungen 25 sind durch Durchbrüche 50 in der ringförmigen
Aufnahme der Verteilerbuchse 45 im Trommelboden 19 hindurchgeführt und verlaufen von
dort radial gerichtet nach außen zu Verteilerrohren 26 des Leitungsnetzes 24. Von
den Verteilerrohren 26, die wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 5 ausgebildet
und angeordnet sind, werden die Düsen 23 wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben mit Flüssigkeit versorgt zum selektiven Besprühen des Arbeitsbereichs
der Fräswalze 11 mit aus den jeweiligen Düsen 23 austretenden Flüssigkeitsstrahlen.
[0042] Weil bei jedem Umlauf der Fräswalze 11 an der Nut 43 in der stillstehenden Achse
38 die auf die Mantelfläche der Verteilerbuchse 45 verteilten Verbindungskanäle 49
nach und nach vorbeilaufen, werden immer nur einzelne Verbindungskanäle 49, nämlich
jeweils eine Gruppe ausgewählter Verbindungskanäle 49, mit Flüssigkeit versorgt. Demzufolge
gelangt über ausgewählte Flüssigkeitsleitungen 25 des Leitungsnetzes 24 Flüssigkeit
zu nur einzelnen Düsen 23, wodurch während eines Umlaufs der Fräswalze 11 stets andere
Düsen 23 über die Verteilerbuchse 45 und die Flüssigkeitsleitungen 25 mit den Verteilerrohren
26 des Leitungsnetzes 24 mit Flüssigkeit versorgt werden. Konkret erfolgt die sektionale
Besprühung nur des Arbeitsbereichs der Fräswalze 11 genauso wie im Zusammenhang mit
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 5 beschrieben. Immer nur diejenigen Verbindungskanäle
49, die während eines Umlaufs der Fräswalze 11 in den Bereich der Nut 43 gelangen,
werden über einen Teil des Umlaufs der Fräswalze 11 mit Flüssigkeit versorgt. So erhalten
die Verbindungskanäle 49 nach und nach eine Überdeckung mit der Nut 43, so dass stets
andere Verbindungskanäle 49 mit Flüssigkeit von der stillstehenden Achse 38 aus versorgt
werden, wobei während eines vollem Umlaufs der Fräswalze 11 eine Flüssigkeitsversorgung
aller Düsen 23 stattgefunden hat, aber erfindungsgemäß nicht gleichzeitig, sondern
zeitversetzt. Die Relativanordnung der Nut 43 in der Achse 38 ist wiederum so getroffen,
dass stets nur durch solche Verbindungskanäle 49 eine Wasserversorgung derjenigen
Flüssigkeitsleitungen 25 erfolgt, die die Düsen 23 speisen, die sich momentan im unteren
Umkehrpunkt der Fräswalze 11 und in Drehrichtung 17 gesehen davor befinden, also im
Arbeitsbereich der Fräsmeißel 21. Es treten so nur aus solchen Düsen 23 Wasserstrahlen
aus, die zur Verhinderung einer Staubentwicklung im Fräsbereich beitragen.
[0043] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 10 unterscheidet sich von den zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen nur hinsichtlich des Leitungsnetzes 24. Dieses Leitungsnetz
24 besteht aus Verteilerorganen, die als Verteilerkammern 51 ausgebildet sind, und
flexiblen Flüssigkeitsleitungen 25. Im Übrigen ist die Fräswalze 11 des Ausführungsbeispiels
der Fig. 10 wie die Fräswalzen 11 der Ausführungsbeispiele der Fig. 2 bis 9 ausgebildet,
weswegen für gleiche Teile gleiche Bezugsziffern in der Fig. 10 verwendet werden.
[0044] Jede Verteilerkammer 51 erstreckt sich in Umfangsrichtung der Fräswalze 11 gesehen
über mehrere Reihen von Düsen 23, im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei aufeinanderfolgende
Reihen von Düsen 23. Von jeder Verteilerkammer 51 sind dadurch gleichzeitig mehrere
in Längsrichtung und in Umfangsrichtung der Fräswalze 11 benachbarte Düsen 23 mit
Flüssigkeit versorgbar. Weil jede Verteilerkammer 51 gleichzeitig auch in Umfangsrichtung
der Fräswalze 11 aufeinanderfolgende Düsen 23 mit Flüssigkeit versorgt, sind bei der
in der Fig. 10 gezeigten Fräswalze 11 nur neun Verteilerkammern 51 vorgesehen, die
gleichmäßig auf den Innenumfang der Mantelfläche 18 der Fräswalze 11 verteilt sind,
also die halbe Anzahl der Verteilerrohre 26 gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0045] Jede Verteilerkammer 51 verfügt über ein in Längsrichtung der Mantelfläche 18 gesehen
flaches U-förmiges Profil mit verhältnismäßig kurzen parallelen Schenkeln 52 und einem
recht langen die Schenkel 52 verbindenden Steg 53. Die flachen Verteilerkammern 51
sind mit den freien Enden ihrer Schenkel 52 an der Innenseite der Mantelfläche 18
der Fräswalze 11 angeschweißt, und zwar flüssigkeitsdicht. Die Länge der Verteilerkammern
51 ist so gewählt, dass diese sich mindestens über denjenigen Bereich der Breite der
Fräswalze 11 erstrecken, dem Fräsmeißel 21 zugeordnet sind. Es ist aber auch denkbar,
die Verteilerkammern 51, also die flachen U-Profile zur Bildung desselben, durchgehend
über die gesamte Breite der Mantelfläche 18 der Fräswalze 11 verlaufen zu lassen.
Dann enden die freien Stirnseiten der U-förmigen Verteilerkammer 51 an den Trommelböden
19 der Fräswalze 11, womit sie dann flüssigkeitsdicht verschweißt sind.
[0046] Jede flüssigkeitsdicht ausgebildete Verteilerkammer 51 wird mit Flüssigkeit, insbesondere
unter Druck stehender Flüssigkeit, gespeist durch eine auch im gezeigten Ausführungsbeispiel
bevorzugt flexible Flüssigkeitsleitung 54. Weil beim Ausführungsbeispiel der Fig.
10 die Verteilerkammern 51 jeweils zwei aufeinanderfolgende Reihen von Düsen 23 mit
unter Druck stehender Flüssigkeit speisen, und demzufolge nur die halbe Anzahl Verteilerkammern
51 verglichen mit den Verteilerrohren 26 der beiden vorhergehenden Ausführungsbeispiele
erforderlich sind, ist auch nur die halbe Anzahl von Flüssigkeitsleitungen 54 erforderlich,
nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel bei einer Flüssigkeitsleitung 54 pro Verteilerkammer
51 nur neun Flüssigkeitsleitungen 54.
[0047] Als Flüssigkeit wird im einfachsten Falle Wasser verwendet. Das Wasser oder eine
andere Flüssigkeit ist vorzugsweise mit einem Additiv versehen, welches die Oberflächenspannung
des Wassers reduziert. Beim Additiv kann es sich beispielsweise um ein Tensid oder
dergleichen handeln. Die Düsen 23 werden außerdem mit unter Druck stehender Flüssigkeit
versorgt, wodurch aus den Düsen 23 entsprechend starke fokussierte oder auch diffuse
Flüssigkeitsstrahlen, insbesondere Wasserstrahlen, austreten.
[0048] Bei einem nicht gezeigten weiteren, denkbaren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
vorgesehen, die Flüssigkeitsversorgung insbesondere der Flüssigkeitsleitungen des
Leitungsnetzes von einem drehenden Trommelboden der Fräswalze aus durchzuführen, wozu
dann an der Stelle der Kappe 30 mindestens demjenigen Teil des Trommelbodens 19 eine
Scheibe oder ein feststehender Ring zugeordnet ist, in dem die Flüssigkeitsleitungen
im Trommelboden münden. Auch hier sind durch entsprechende Nuten entweder im Trommelboden
oder in der Scheibe oder dem Ring einzelne Düsen oder ausgewählte Gruppen von Düsen
nach und nach während eines Umlaufs der Fräswalze mit Flüssigkeit versorgbar, um eine
sektorale Bedüsung insbesondere des Arbeitsbereichs der Fräswalze vornehmen zu können.
Bezugszeichenliste:
[0049]
- 10
- Straßenfräse
- 11
- Fräswalze
- 12
- Drehachse
- 13
- Fahrwerk
- 14
- Fahrwerksrahmen
- 15
- Fräswalzenkasten
- 16
- Fräsrichtung
- 17
- Drehrichtung
- 18
- Mantelfläche
- 19
- Trommelboden
- 20
- Innenraum
- 21
- Fräsmeißel
- 22
- Spitze
- 23
- Düse
- 24
- Leitungsnetz
- 25
- Flüssigkeitsleitung
- 27
- Welle
- 28
- Zufuhrkanal
- 29
- Stirnseite
- 30
- Kappe
- 31
- Bodenwandung
- 32
- Ringwandung
- 33
- Axialdichtung
- 34
- Radialdichtung
- 35
- Anschlussbohrung
- 36
- Nut
- 37
- Dichtung
- 38
- Achse
- 39
- Stirnseite
- 40
- Längsmittelachse
- 41
- Zufuhrkanal
- 42
- Verbindungskanal
- 43
- Nut
- 44
- Dichtung
- 45
- Verteilerbuchse
- 46
- Ring
- 47
- Bügel
- 48
- Radialdichtung
- 49
- Verbindungskanal
- 50
- Durchbruch
- 51
- Verteilerkammer
- 26
- Verteilerrohr
- 52
- Schenkel
- 53
- Steg
- 54
- Flüssigkeitsleitung
1. Straßenfräse mit einem einen eigenen Antrieb aufweisenden Fahrwerk (13) und einer
drehend antreibbaren Fräswalze (11) mit einer zylindrischen Mantelfläche (18), die
am Umfang mit vorstehenden Fräsmeißeln (21) und Düsen (23) zum Austritt von Flüssigkeit
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (23) direkt durch ein in der Fräswalze (11) angeordnetes Leitungsnetz (24)
mit Flüssigkeit versorgbar sind.
2. Straßenfräse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsnetz (24) mit der zylindrischen Mantelfläche (18) mitdrehend in der Fräswalze
(11) angeordnet ist.
3. Straßenfräse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Düsen (23), vorzugsweise Gruppen von Düsen (23), selektiv mit Flüssigkeit
versorgbar sind, insbesondere bezogen auf eine Sektion des Umfangs der Mantelfläche
(18) der Fräswalze (11), zum Besprühen eines während der Drehung der Fräswalze (11)
gleichbleibenden Sektors am Umfang der Fräswalze (11).
4. Straßenfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräswalze (11) eine mittige Welle (27) aufweist, die mit der Fräswalze (11) rotiert,
wobei durch die Welle (27) das Leitungsnetz (24) in der Fräswalze (11) mit Flüssigkeit
versorgbar ist.
5. Straßenfräse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Welle (27) mindestens ein axialer Zufuhrkanal (28) zur Flüssigkeitsversorgung
des Leitungsnetzes (24) angeordnet ist, der zu einer Stirnseite (29) der Welle (27)
hin offen ist, wobei vorzugsweise derjenigen Stirnseite (29) der Welle (27), in die
der mindestens eine axiale Zufuhrkanal (28) mündet, eine stillstehende Kappe (30)
zugeordnet ist, die zur Welle (27) abgedichtet ist und einen Anschluss zur Zufuhr
der Flüssigkeit von außen aufweist.
6. Straßenfräse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Welle (27) mehrere Zufuhrkanäle (28) angeordnet sind und die Kappe (30) zur
Zufuhr von Flüssigkeit zu nur einem Zufuhrkanal (28) oder ausgewählten Zufuhrkanälen
(28) ausgebildet ist, wobei der Zufuhrkanal (28) oder die ausgewählten Zufuhrkanäle
(28), denen momentan Flüssigkeit zuführbar ist bzw. sind, sich in einem ausgewählten
Umfangsbereich, insbesondere Sektor des Umfangs der Fräswalze (11), befindet.
7. Straßenfräse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräswalze (11) eine mittige, feststehende Achse (38) aufweist, um die die Mantelfläche
(18) und Stirnseiten derselben zugeordnete Trommelböden (19) rotieren, wobei durch
die Achse (38) das Leitungsnetz (24) der Fräswalze (11) mit Flüssigkeit versorgbar
ist.
8. Straßenfräse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Achse (38) vorzugsweise ein einziger mittiger Zufuhrkanal (41) sowie vorzugsweise
ein von dem Zufuhrkanal (41) radial sich nach außen erstreckender Verbindungskanal
(42) angeordnet sind, und im Bereich des mindestens einen Verbindungskanals (42) die
Achse (38) vorzugsweise bereichsweise von mindestens einer rotierenden Verteilerbuchse
(45) umgeben ist, die synchron mit der Fräswalze (11) umläuft.
9. Straßenfräse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilerbuchse (45) mehrere auf ihren Umfang und in Längsrichtung verteilte
Verbindungskanäle (49) aufweist, an die das Leitungsnetz (24), insbesondere die Flüssigkeitsleitung
(25) desselben, angeschlossen ist, wobei vorzugsweise der Verbindungskanal (42) in
der Achse (38) und die Verbindungskanäle (49) in der Verteilerbuchse (45) derart zueinander
korrespondieren, dass die Düsen (23) nur zeitweise, insbesondere in einem bestimmten
Umfangssektor der Fräswalze (11), mit Flüssigkeit versorgbar sind.
10. Straßenfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilerbuchse (45) bzw. die Kappe (30) so ausgebildet sind, dass nur momentan
im Arbeitsbereich der Fräswalze (11) sich befindende Düsen (23) mit Flüssigkeit, vorzugsweise
unter Druck stehende Flüssigkeit, versorgbar sind.
11. Straßenfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsnetz (24) von der Welle (27) bzw. von der die Achse (38) bereichsweise
umgebenden Verteilerbuchse (45) ausgehende, etwa radial gerichtete Flüssigkeitsleitungen
(25), insbesondere flexible Schläuche, aufweist.
12. Straßenfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsnetz (24) zusätzlich zu den Flüssigkeitsleitungen (25) Verteilerrohre
(26) und/oder Verteilerkammern (51) aufweist, wobei vorzugsweise jedes Verteilerrohr
(26) bzw. jeder Veteilerkammer (51) von mindestens einer Flüssigkeitsleitung (25)
mit Flüssigkeit versorgbar ist.
13. Straßenfräse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass vom jeweiligen Verteilerrohr (26) bzw. der jeweiligen Verteilerkammer (51) mehrere
Düsen (23) gemeinsam mit Flüssigkeit versorgbar sind.