[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Straßenreinigung und vorzugsweise
zur Reduzierung der Feinstaubbelastung im Straßenverkehr.
[0002] Insbesondere in jüngerer Zeit hat sich die Diskussion über die so genannte Feinstaubbelastung
insbesondere in innerstädtischen Bereichen verschärft. Als wesentliche Verursacher
von Feinstaub gelten insbesondere die Industrie, Privathaushalte und Kleinverbraucher
sowie in zunehmendem Maße auch der Straßenverkehr. Der Feinstaub wird heute für gesundheitliche
Beeinträchtigungen verantwortlich gemacht, so dass eine Reduzierung der Feinstaubbelastung
anzustreben ist.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit in einer Reduktion der allgemeinen
Staubbelastung und/oder der PM
10-Belastung im Straßenverkehr.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie auch
durch ein Straßenreinigungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verfahren den Schritt des Waschens des Straßenbelags
mit einer Waschflüssigkeit sowie den Schritt der Absaugung des Gemisches aus Schmutz
und Waschflüssigkeit umfaßt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Waschflüssigkeit
mit Hochdruck auf die Straße aufgebracht wird. Durch dieses Verfahren werden die in
dem Straßenbelag befindlichen Poren von Stäuben und vorzugsweise PM
10 befreit. Dieses Gemisch aus Waschflüssigkeit und Schmutz wird sodann abgesaugt und
gelangt vorzugsweise in einen geeigneten Schmutzsammelbehälter eines Straßenreinigungsfahrzeuges.
[0006] Vorzugsweise wird das Aufbringen der Waschflüssigkeit auf den Straßenbelag derart
vorgenommen, dass Poren des Straßenbelags von Staub und PM
10 befreit werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass eine sonst auftretende Aufwirbelung
von Straßenstaub und/oder PM
10 von der Straße durch den überfahrenden Verkehr verhindert oder zumindest verringert
wird.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das abgesogene Material
in einem Schmutzsammelbehälter eines Straßenreinigungsfahrzeuges durch Schwerkrafteinwirkung
abgetrennt wird. Dies führt dazu, dass gröbere bzw. schwerere Schmutzpartikel aus
dem Luftstrom abgeschieden werden und sich beispielsweise am Boden des Schmutzsammelbehälters
ansammeln.
[0008] Als weiterer Verfahrensschritt ist vorzugsweise vorgesehen, dass die abgesogene Abluft
zum Zwecke der Abscheidung von Staub und insbesondere der Feinstaubfraktion einer
Filtration unterzogen wird. Werden die beiden genannten Verfahrensschritte kombiniert,
erfolgt zunächst somit eine Schwerkraftabscheidung des Grobgutes und sodann eine intensive
Filtration, d.h. eine Feinreinigung der Abluft ein einem geeigneten Filter.
[0009] Die Filtration erfolgt vorzugsweise in dem Schmutzsammelbehälter gemäß Anspruch 3.
Denkbar ist dabei, dass der Schmutzsammelbehälter eine Abluftöffnung aufweist, die
mit der Saugseite eines Gebläses in Verbindung steht und in der der Filter angeordnet
ist.
[0010] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Filter in bestimmten Zeitabständen oder
bei Bedarf einer Reinigung unterzogen wird, wobei der Filterkuchen in den Schmutzsammelbehälter
gemäß Anspruch 3 abgeschieden wird. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass in dem Schmutzsammelbehälter
nicht nur grober Schmutz, sondern auch durch den genannten Filter zurückgehaltener
Schmutz, wie Staub bzw. Feinstaub gesammelt wird.
[0011] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Straßenreinigungsfahrzeug vorzugsweise zur
Reduzierung der Feinstaubbelastung im Straßenverkehr mit einem Schmutzsammelbehälter,
mit Mitteln zum Waschen der Straßenoberfläche mit einer Waschflüssigkeit sowie mit
einer Absaugeinrichtung, die derart angeordnet ist, dass mittels der Absaugeinrichtung
das Gemisch aus Schmutz und Waschflüssigkeit in den Schmutzsammelbehälter abgesogen
wird. Wie bereits oben ausgeführt, ist vorzugsweise vorgesehen, dass es sich bei den
Mitteln zum Waschen der Straße um eine Vorrichtung handelt, mittels derer die Waschflüssigkeit
mit Hochdruck auf die Straßenoberfläche aufgebracht wird, so dass der Schmutz nicht
nur von der Oberfläche, sondern auch aus Poren ausgewaschen wird.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Straßenreinigungsfahrzeug
einen Saugschlauch umfaßt, dessen zur Straßenoberfläche gewandtes Ende an einem verfahrbaren
Wagen angeordnet ist, an dem vorzugsweise auch die Mittel zum Waschen der Straßenoberfläche
angeordnet sind. Der Wagen kann sich im rückwärtigen Bereich des Straßenreinigungsfahrzeuges
befinden und einerseits die Mittel zum Waschen des Straßenbelages und andererseits
den Endbereich des Saugkanals tragen, in das das Gemisch aus Schmutz und Waschflüssigkeit
eingesogen wird.
[0013] Wie ebenfalls oben ausgeführt, kann das Straßenreinigungsfahrzeug einen Filter aufweisen,
der derart angeordnet ist, dass die in dem abgesogenen Gemisch befindliche Staubfraktion,
insbesondere eine Feinstaubfraktion, an dem Filter abgeschieden wird. Vorzugsweise
ist der Filter in oder an dem Schmutzsammelbehälter angeordnet oder steht mit diesem
in einer Strömungsverbindung, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Filterkuchen,
der bei der Filterreinigung anfällt, ebenfalls in dem Schmutzsammelbehälter gesammelt
werden kann.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Filter und das in
den Schmutzsammelbehälter ragende Ende des Saugschlauches derart zueinander angeordnet
sind, dass das aus dem Saugschlauch austretende Gemisch nicht unmittelbar dem Filter
zugeführt wird, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Filter nicht oder kaum mit
einer groben Fraktion der Schmutzpartikel beaufschlagt wird, die bereits in einem
Schwerkraftabscheider oder in einer anderen geeigneten Vorrichtung abgeschieden werden
können.
[0015] Vorzugsweise erstreckt sich die Absaugeinrichtung über die gesamte Breite des Straßenreinigungsfahrzeuges
oder über einen wesentlichen Teil der gesamten Breite des Straßenreinigungsfahrzeuges.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
näher dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht des rückwärtigen Bereiches eines Straßenreinigungsfahrzeuges gemäß
der Erfindung
- Fig. 2:
- eine Heckansicht des Straßenreinigungsfahrzeuges gemäß Fig. 1
[0017] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Düse gekennzeichnet, mittels derer mit
Hochdruck Wasser auf den Straßenbelag aufgebracht wird. Das Bezugszeichen 2 kennzeichnet
den Endbereich des Saugschlauches 3, über den das Gemisch aus Wasser und Schmutz in
das Straßenreinigungsfahrzeug abgesogen wird. Das Ende 2 des Saugschlauches 3 sowie
die Düse 1 sind auf einem verfahrbaren, mit Rädern ausgeführten Wagen angeordnet,
der sich im rückwärtigen Bereich des Fahrzeuges befindet und der über eine Pneumatik
anhebbar und absenkbar ist, wie dies aus Figur 1 sowie aus Figur 2 hervorgeht.
[0018] Die Endbereiche 2 der Saugschläuche 3 sind in Querrichtung trichterförmig erweitert
und decken einen wesentlichen Teil der Breite des Fahrzeuges ab, wie dies ebenfalls
aus Figur 2 hervorgeht. Aus dieser Figur läßt sich ferner entnehmen, dass die Anordnung
aus Saugschlauch 3 mit Endbereich 2 zweifach vorhanden ist und mittels eines gemeinsamen
Wagens bewegt wird.
[0019] Aus Figur 1 geht hervor, dass der Saugschlauch 3 in einen Schmutzsammelbehälter 4
mündet. Der Schmutzsammelbehälter 4 weist eine erste Öffnung auf, durch die das Ende
des Saugschlauches 3 ragt, und eine zweite Öffnung, über die der Schmutzsammelbehälter
4 mit der Saugleitung 6 in Verbindung steht, die zur Saugseite eines nicht dargestellten
Gebläses führt. In der zweiten Öffnung befindet sich der Filter 5, der aus der Abluft
Staub, insbesondere Feinstaub ausfiltert.
[0020] Die Auslassöffnung des Saugschlauches 3 ist relativ zu dem Filter 5 derart angeordnet,
dass das das Gemisch nicht unmittelbar zum Filter 5 gelangt, sondern zunächst in einem
unteren Bereich des Schmutzsammelbehälters 4 geleitet wird, dort umgelenkt wird und
erst dann in den Filter 5 gelangt. Durch diese Strömungsführung bzw. durch eine Verringerung
der Luftgeschwindigkeit kommt es zu einer Abscheidung von gröberen Schmutzpartikeln,
die sich am Boden des Schmutzsammelbehälters 4 ablagern. Die von diesen gröberen Schmutzpartikeln
befreite Luft gelangt dann in den Filter 5, in dem Staub und Feinstaub aus der Abluft
abgetrennt werden. Die auf diese Weise gereinigte Luft gelangt über die Leitung 6
in das Gebläse und wird dann wieder an die Umgebungsluft abgegeben.
[0021] In regelmäßigen Zeitabständen oder bei Bedarf, z.B. bei Überschreiten des über den
Filter gemessenen Druckverlustes, wird der Filter 5 derart gereinigt, dass der Filterkuchen
ebenfalls in den Schmutzsammelbehälter 4 gelangt und dort mit den gröberen Schmutzpartikeln
gemischt wird.
[0022] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in der Entfernung von Stäuben, vorzugsweise
von PM
10 von der Fahrbahn. Diese können somit durch den Straßenverkehr nicht mehr aufgewirbelt
werden. Ein Vorteil der Reinigung der Poren des Straßenbelages besteht darin, dass
dieser sodann als "Schwamm" zur Verfügung steht und erneut Staub, PM10 etc. aus der
Luft binden kann.
[0023] Insgesamt ergibt sich somit eine Senkung der Staub- bzw. der Feinstaubbelastung.
1. Verfahren zur Straßenreinigung, insbesondere zur Reduzierung der Feinstaubbelastung
im Straßenverkehr, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den Schritt des Waschens der Straße mit einer Waschflüssigkeit sowie
den Schritt der Absaugung des Gemisches aus Schmutz und Waschflüssigkeit umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschflüssigkeit mit Hochdruck auf die Straße aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren des Weiteren den Schritt der Schwerkraftabscheidung eines Teils des
abgesogenen Materials in einem Schmutzsammelbehälter umfaßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den Schritt der Filtration der abgesogenen Abluft zum Zwecke der Abscheidung
der Staub- inklusive Feinstaubfraktion umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidung in dem Schmutzsammelbehälter gemäß Anspruch 3 erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter zyklisch einer Reinigung unterzogen wird, wobei der Filterkuchen in den
Schmutzsammelbehälter gemäß Anspruch 3 abgeschieden wird.
7. Straßenreinigungsfahrzeug insbesondere zur Reduzierung der Feinstaubbelastung im Straßenverkehr
mit einem Schmutzsammelbehälter, mit Mitteln zum Waschen der Straßenoberfläche mit
einer Waschflüssigkeit sowie mit einer Absaugeinrichtung, die derart angeordnet ist,
dass mittels der Absaugeinrichtung das Gemisch aus Schmutz und Waschflüssigkeit in
den Schmutzsammelbehälter abgesogen wird.
8. Straßenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Mitteln zum Waschen der Straßenoberfläche um eine Vorrichtung handelt,
mittels derer die Waschflüssigkeit mit Hochdruck auf die Straßenoberfläche aufgebracht
wird.
9. Straßenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Straßenreinigungsfahrzeug einen Saugschacht umfaßt, dessen zur Straßenoberfläche
gewandtes Ende an einem verfahrbaren Wagen angeordnet ist, an dem auch die Mittel
zum Waschen der Straßenoberfläche angeordnet sind.
10. Straßenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filter vorgesehen ist, der derart angeordnet ist, dass die in dem abgesogenen
Gemisch befindliche Staubfraktion, insbesondere eine Feinstaubfraktion, an dem Filter
abgeschieden wird.
11. Straßenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter in oder an dem Schmutzsammelbehälter angeordnet ist oder mit diesem in
Verbindung steht.
12. Straßenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter und das in den Schmutzsammelbehälter ragende Ende des Saugschlauches derart
zueinander angeordnet sind, dass das aus dem Saugschlauch austretende Gemisch nicht
unmittelbar dem Filter zugeführt wird.
13. Straßenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Absaugeinrichtung über die gesamte Breite des Straßenreinigungsfahrzeuges
oder über einen wesentlichen Teil der gesamten Breite des Straßenreinigungsfahrzeuges
erstreckt.