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EP 1 978 530 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.01.2011 Patentblatt 2011/04 |
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Anmeldetag: 01.04.2008 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Behältersystem zur Aufnahme radioaktiver Abfälle
Container system for receiving radioactive waste
Système de récipient destiné à la réception de déchets radioactifs
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
02.04.2007 DE 102007016141
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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08.10.2008 Patentblatt 2008/41 |
(73) |
Patentinhaber: Evonik Energy Services GmbH |
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45128 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Bienek, Heinz
46045, Oberhausen (DE)
- Dr. Lypsch, Frank
47137, Duisburg (DE)
- Sach, Udo
46049, Oberhausen (DE)
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(74) |
Vertreter: Zenz |
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Patent- und Rechtsanwälte
Rüttenscheider Strasse 2 45128 Essen 45128 Essen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-B3-102004 036 788 FR-A- 2 623 006 GB-A- 1 148 816
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DE-U1- 20 209 845 GB-A- 1 103 787 GB-A- 1 211 999
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältersystem zur Aufnahme radioaktiver Abfälle mit einem
Endlagerbehälter zylindrischer Gestalt und einem den Endlagerbehälter aufnehmenden
Abschirmbehälter, wobei der Endlagerbehälter eine mechanisch stabile und korrosionsfeste
Wandung und eine an einer Stirnfläche angeordnete Beladeöffnung aufweist, die mit
einem zumindest einen Primärdeckel aufweisenden Deckelsystem verschließbar ist, wobei
der Abschirmbehälter einen Boden, einen zylindrischen Mantel und eine Öffnung aufweist,
wobei der Endlagerbehälter durch die Öffnung in axialer Richtung einsetzbar ist, wobei
die Öffnung des Abschirmbehälters so ausgebildet ist, dass der mit dem Deckelsystem
verschlossene Endlagerbehälter durch die Beladeöffnung ausstoßbar ist, und wobei eine
Haltevorrichtung zum axialen Fixieren des in den Abschirmbehälter aufgenommenen Endlagerbehälters
vorgesehen ist.
[0002] Ein Behältersystem der eingangs genannten Art ist zum Beispiel aus der
GB 1,148,816 bekannt.
[0003] Ferner ist ein derartiges Behältersystem beispielsweise als Pollux-Behälter zur Endlagerung
radioaktiven Abfalls bekannt. Der Behälter ist beispielsweise auf der Internetseite
"www.gns.de" oder auch unter "de.wikipedia.org/wiki/pollux_(kerntechnik)" beschrieben.
Der Pollux-Behälter besteht aus einem äußeren Abschirmbehälter aus Gußeisen mit Kugelgraphit,
dessen Wandung zusätzlich Moderatorstäbe enthält, sowie einem darin befindlichen Innenbehälter
(hier als Endlagerbehälter bezeichnet) aus Stahl. Der innere Behälter weist einen
einschraubbaren Primärdeckel und einen darüber aufschweißbaren Sekundärdeckel auf.
Der Sekundärdeckel dient zum gasdichten Verschließen.
[0004] Bei dem Pollux-Behältersystem sind sowohl der Innenbehälter als auch der Abschirmbehälter
von kreiszylindrischer Form. Der Begriff der zylindrischen Gestalt soll im Rahmen
der nachfolgenden Offenbarung sowohl die kreiszylindrische Gestalt als auch andere
zylindrische Formen umfassen. Mathematisch betrachtet entsteht ein Zylinder durch
Parallelverschiebung einer Geraden vorgegebener Länge entlang einer geschlossenen
Kurve; ein Kreiszylinder entsteht, wenn die Gerade entlang eines Kreises verschoben
wird. Selbstverständlich müssen die zylindrische Gestalt des Endlagerbehälters und
des Abschirmbehälters aufeinander abgestimmt sein.
[0005] Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau des bekannten Pollux-Behältersystems, bestehend
aus dem äußeren Abschirmbehälter 1 und dem inneren Behälter 3. Der innere Behälter
3 besteht aus einem korrosionsfesten und mechanisch stabilen Material und weist einen
mittels Bolzenschrauben gasdicht verschraubbaren Primärdeckel 4 einschließlich einer
Moderatorplatte 8 sowie einen aufgeschweißten korrosionsbeständigen Sekundärdeckel
5 auf. Der innere Behälter (Endlagerbehälter) kann Brennelemente aus Kernkraftwerken
und/oder verglaste radioaktive Abfälle (HAA-Kokillen) aus Wiederaufbereitungsanlagen
aufnehmen. Der äußere Abschirmbehälter 1 weist einen einschraubbaren Schutzdeckel
(mit Abschirmfunktion) 2 und an der zylindrischen Mantelfläche befestigte Tragzapfen
auf. In der zylindrischen Wandung sind Moderatorstäbe enthalten.
[0006] Zum Beladen des Endlagerbehälters wird zunächst das aus Abschirmbehälter und Endlagerbehälter
(Innenbehälter) bestehende System vorbereitet, indem der in das Innengewinde des Abschirmbehälters
eingeschraubte Schutzdeckel 2 entfernt wird.
[0007] Zur axialen Arretierung des Innenbehälters in dem Abschirmbehälter wird der Schutzdeckel
2 durch einen in dasselbe Gewinde eingeschraubten kreisringförmigen Haltering ersetzt.
Anschließend wird das Behältersystem unter einer Heissen Zelle angedockt. Dann wird
der Primärdeckel 4 (ein Sekundärdeckel ist noch nicht vorhanden) des Innenbehälters
einschließlich der darunter angeordneten Moderatorplatte 8 fernhantiert abgenommen
und in der Beladezelle abgelegt. Dann werden die Brennstäbe oder die radioaktiven
Abfälle in den Innenbehälter eingebracht. Anschließend wird der Primärdeckel 4 fernhantiert
eingesetzt und das Behältersystem wird abgedockt. Anschließend wird eine temporäre
Zusatzabschirmung auf den Primärdeckel aufgelegt, wobei allerdings die Bolzenschrauben
zugänglich bleiben. Der Primärdeckel wird dann mittels der Bolzenschrauben fest verschraubt.
Das aufgrund der aufliegenden Zusatzabschirmung direkt von dem Bedienpersonal hantierbare
Behältersystem wird zum Schweißplatz transportiert, wo die temporäre Zusatzabschirmung
abgenommen und durch eine ein Schweißen gestattende Schweißabschirmung ersetzt wird.
Dann wird der Sekundärdeckel aufgelegt und verschweißt. Nach Prüfung der Schweißnaht
wird die temporäre Schweißabschirmung entfernt, der kreisringförmige Haltering aus
dem Innengewinde des Abschirmbehälters ausgeschraubt und der Schutzdeckel 2 eingeschraubt.
Das vollständige Behältersystem wird dann zum Endlager transportiert und beispielsweise
in einen Stollen eines Endlagerbergwerks endgelagert, wobei es von dem Bedienpersonal
gehandhabt werden kann.
[0008] Nachteilig bei dem bekannten Pollux-Behältersystem ist, dass zur axialen Arretierung
des Innenbehälters in dem Abschirmbehälter der Schutzdeckel durch einen in dasselbe
Gewinde eingeschraubten kreisringförmigen Haltering ersetzt werden muss, und dass
das vollständige Behältersystem, bestehend aus Innenbehälter und Abschirmbehälter,
endgelagert wird, wodurch sich ein ungünstiges Massenverhältnis von radioaktivem Abfall
zu Verpackungsmaterial in dem Endlager ergibt.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, das Behältersystem gemäß dem Stand der Technik derart
weiterzuentwickeln und konstruktiv zu vereinfachen, dass eine axiale Arretierung des
Endlagerbehälters in dem Abschirmbehälter vereinfacht wird, und gleichzeitig ein besonders
einfaches Ausstoßen des Endlagerbehälters ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch ein Behältersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Das Behältersystem der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung in dem Mantel des Abschirmbehälters integriert ist und in die
Wandung des Endlagerbehälters eingreifen kann, wobei die axiale Fixierung mit Hilfe
eines von außen an ein Bedienelement der Haltevorrichtung des Abschirmbehälters angreifendes
Bediengerät aufhebbar ist, und dass der Boden des Abschirmbehälters axial in dessen
Mantel verschiebbar ist und eine von außen zugängliche Andockeinrichtung aufweist,
an der ein Bediengerät derart angreifen kann, dass es den Boden axial in Richtung
der Öffnung derart verschieben kann, dass ein einliegender Endlagerbehälter ausgestoßen
wird.
[0011] Die Haltevorrichtung des erfindungsgemäßen Behältersystems ermöglicht ein einfacheres
Fixieren des Endlagerbehälters in dem Abschirmbehälter. Es ist nicht mehr notwendig,
umständlich einen Haltering einzuschrauben - die axiale Fixierung kann einfach mit
Hilfe eines von außen an ein Bedienelement der Haltevorrichtung des Abschirmbehälters
angreifendes Bediengerät eingerastet und auch wieder aufgehoben werden. Die dazu notwendigen
Arbeitsschritte sind wesentlich einfacher und können maschinell ausgeführt werden
- die gemäß dem Stand der Technik notwendige Einschraubung eines Halterings kann nur
umständlich oder gar nicht maschinell durchgeführt werden.
[0012] Die Ausstoßbarkeit des Endlagerbehälters ermöglicht es, dass der Endlagerbehälter
im Endlager selber unproblematisch von dem Abschirmbehälter getrennt wird. Die Ausstoßbarkeit
über den Boden des Behältersystems ermöglicht nun eine Trennung des eigentlichen Endlagerbehälters
von dem Abschirmbehälter - dieser kann dann wieder aus dem Endlager entfernt und einer
weiteren Verwendung zugeführt werden. Da der Endlagerbehälter ausstoßbar ausgebildet
ist, ist jederzeit dafür Sorge getragen, dass über den Abschirmbehälter eine ausreichende
Abschirmung gegenüber Strahlung zur Verfügung gestellt ist. Vor dem eigentlichen Ausstoßen
des Endlagerbehälters wird die axiale Fixierung des Endlagerbehälters in dem Abschirmbehälter
mit Hilfe eines von außen an ein Bedienelement der Haltevorrichtung des Abschirmbehälters
angreifendes Bediengerät aufgehoben.
[0013] Aufgrund der Verschiebbarkeit des Bodens kann die Öffnung des Abschirmbehälters beim
Ausstoßen des Endlagerbehälters in Richtung des Endlagerstollens so orientiert sein,
dass sich das Bedienpersonal in einem Bereich aufhalten kann, der von dem Abschirmbehälter
abgeschirmt ist. Der abschirmende Boden dient gleichzeitig als Schieber zum Ausstoßen
des Endlagerbehälters. Die Andockeinrichtung dient dazu, den Boden nach dem Ausstoßen
des einliegenden Endlagerbehälters wieder in den Abschirmbehälter zurückziehen zu
können. Der verschiebbare Boden gestattet somit ein besonders einfaches Ausstoßen
des Endlagerbehälters im Endlagerbereich. Wird der Endlagerbehälter mit Hilfe des
Bodens des Abschirmbehälters verschoben, wird mit der gesamten Bodenfläche ausgestoßen.
Dies ist vorteilhaft, da die auszustoßenden Endlagerbehälter ein sehr hohes Gewicht
aufweisen. Ein Verkanten des Endlagerbehälters beim Ausstoßen kann so effektiv verhindert
werden.
[0014] Um eine Ausstoßbarkeit des Endlagerbehälters zu gewährleisten, können beispielsweise
in dem Mantel des Abschirmbehälters geeignete Einrichtungen vorgesehen sein, die den
Endlagerbehälter im eigentlichen Endlager aus dem Abschirmbehälter ausstoßen. Vorzugsweise
wird die Ausstoßbarkeit jedoch dadurch gewährleistet, dass der Boden des Abschirmbehälters
eine von einem Bediengerät derart freigebbare Öffnung aufweist, dass eine Ausstoßeinrichtung
durch die Öffnung hindurch auf den Endlagerbehälter einwirken kann. Dieses Ausführungsbeispiel
ist konstruktiv sehr einfach gestaltet, so dass vorteilhafterweise keine aufwendigen
und kostenintensiven Umgestaltungen des Behältersystems notwendig sind. Auch die zum
Ausstoßen notwendige Einrichtung ist konstruktiv einfach und daher kostengünstig und
einfach zu handhaben.
[0015] Vorzugsweise weist der Abschirmbehälter einen an dem der Öffnung abgewandten Ende
des Mantels angesetzten ringförmigen Abschirmkörper auf, wobei der verschiebbare Boden
auf einem radial nach innen vorspringenden Bodenabschnitt des Abschirmkörpers aufliegt.
Zwischen einem radial innen liegenden Teil der bodenseitigen Stirnfläche des Mantels
des Abschirmbehälters und dem angesetzten Abschirmkörper ist vorzugsweise ein umlaufender
Spaltraum gebildet, der Elemente der Haltevorrichtung aufnehmen kann. Diese Gestaltung
des Abschirmbehälters vereinfacht die Konstruktion bei Gewährleistung maximaler Abschirmung.
[0016] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Primärdeckel des Deckelsystems
des Endlagerbehälters mechanisch und abschirmungsmäßig derart dimensioniert, dass
er selbstabschirmend ist und die mechanischen Anforderungen im Endlager und die Abschirmanforderungen
für die Handhabung und den Transport des Behältersystems nach dem Verschließen der
Beladeöffnung durch den Primärdeckel erfüllt sind, ohne dass die Öffnung des Abschirmbehälters
eine zusätzliche Abschirm- und Verschlussvorrichtung benötigt.
[0017] Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ermöglicht den Wegfall des Schutzdeckels des
Abschirmbehälters sowie der temporären Abschirmungen. Mit dem Wegfall dieser Vorrichtungen
fallen die Arbeitsschritte des Auflegens und Wieder-Entfernens der Abschirmungen weg.
Der Befüllvorgang wird erheblich verkürzt und vereinfacht.
[0018] Zum Endlagern radioaktiven Abfalls mit Hilfe dieser bevorzugten Ausführungsform wird
das Behältersystem zunächst vorbereitet, indem ein Endlagerbehälter in einen (oben
offenen) Abschirmbehälter eingesetzt wird. Dann wird die Haltevorrichtung derart betätigt,
dass der Endlagerbehälter in dem Abschirmbehälter axial fixiert (gehalten) wird. Das
Behältersystem wird an die Heiße Zelle angedockt. Anschließend wird in der Heißen
Zelle der Primärdeckel abgenommen, der Endlagerbehälter befüllt und der Primärdeckel
wieder aufgesetzt. Danach wird das Behältersystem abgedockt und der Primärdeckel kann
verschraubt werden, ohne dass es einer zusätzlichen Abschirmung bedarf. Anschließend
kann ggf. ein Sekundärdeckel aufgeschweißt werden, wobei dies wiederum ohne zusätzliche
Abschirmmaßnahmen vorgenommen werden kann. Das Behältersystem wird nunmehr zwischengelagert
und vorzugsweise liegend zum Endlager transportiert. Im Endlagerbereich, beispielsweise
im Endlagerstollen, wird die Arretierung der Haltevorrichtung gelöst und der Endlagerbehälter
durch die Öffnung des Abschirmbehälters ausgestoßen und gelagert. Der leere Abschirmbehälter
wird zu dem Beladeplatz zurückgeführt und kann für die Aufnahme eines weiteren Endlagerbehälters
vorbereitet werden.
[0019] Vorzugsweise weist die Wandung des Endlagerbehälters wenigstens eine Ausnehmung auf,
in die die Haltevorrichtung des Endlagerbehälters eingreifen kann. Die Ausnehmung
gestattet ein sicheres formschlüssiges Eingreifen eines Elements der Haltevorrichtung.
Die Ausnehmung ist vorzugsweise an dem der Beladeöffnung abgewandten Ende vertikal
unterhalb der Ebene der Innenfläche des Bodens des Endlagerbehälters angeordnet. Diese
Anordnung der Ausnehmung erleichtert die Abschirmung, da die mit der Ausnehmung verbundene
Verringerung der Wandstärke des Endlagerbehälters in einem Bereich unterhalb der eingelagerten
radioaktiven Abfälle ausgeführt ist. Die Ausnehmung befindet sich möglichst nahe am
Boden des Endlagerbehälters.
[0020] Die Ausnehmung ist vorzugsweise eine in der Wandung des Endlagerbehälters umlaufende
Nut, in die Schwenksegmente der Haltevorrichtung in radialer Richtung eingreifen können.
Die Schwenksegmente sind vorzugsweise äquidistant in Umfangsrichtung angeordnet. Beispielsweise
werden fünf Schwenksegmente eingesetzt, die in einem Ringspalt des Abschirmbehälters
in der Nähe des Bodens des Endlagerbehälters angeordnet sind und bei Betätigung durch
einen Stellring in radialer Richtung nach innen in die umlaufende Nut des Endlagerbehälters
eingeschoben werden. Eine derartige Anordnung gestattet eine Aufnahme des Endlagerbehälters
unabhängig von seiner Drehposition im Abschirmbehälter. Darüber hinaus können in dem
Abschirmbehälter mehr oder weniger Schwenksegmente angeordnet werden, ohne dass es
einer abweichenden Gestaltung der umlaufenden Nut des Endlagerbehälters bedarf.
[0021] Bei einer - weniger bevorzugten - alternativen Ausführungsform wird die wenigstens
eine Ausnehmung des Endlagerbehälters von einer umlaufenden Nut und mehreren entlang
des Umfangs verteilten zahnförmigen Ausnehmungen zwischen der umlaufenden Nut und
dem Boden des Endlagerbehälters gebildet, wobei die Haltevorrichtung an die Form der
zahnförmigen Ausnehmungen angepaßte zahnförmige Vorsprünge aufweist, die in der Art
eines Bajonettverschlusses in axialer Richtung zwischen die zahnförmigen Ausnehmungen
des Endlagerbehälters hindurch in die umlaufende Nut eingeschoben und in der umlaufenden
Nut in Umfangsrichtung hinter die zwischen den zahnförmigen Ausnehmungen verbliebenen
Vorsprünge des Endlagerbehälters gedreht werden können. Bei dieser Haltevorrichtung
in Form eines Bajonettverschlusses ist es erforderlich, dass die Anzahl, Breite und
Anordnung der zahnförmigen Vorsprünge des Endlagerbehälters und der Haltevorrichtung
aufeinander angestimmt sind. Außerdem muß der Endlagerbehälter in einer vorgegebenen
Drehposition in den Abschirmbehälter eingeschoben werden, weshalb ggf. eine axiale
Nut oder ein axialer Vorsprung am Endlagerbehälter und entsprechende Vorsprünge bzw.
Nuten in der Innenwandung des Abschirmbehälters vorzusehen sind.
[0022] Der erfindungsgemäß in seiner Abschirmung verstärkte Primärdeckel enthält vorzugsweise
eine Moderatorschicht. Der Primärdeckel ist ferner vorzugsweise einschraubbar und
weist eine Metalldichtung und/oder Elastomerdichtung zur Wandung des Endlagerbehälters
auf.
[0023] Vorteilhafte und/oder bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten
Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 eine schematische Abbildung des bekannten Pollux-Behältersystems;
Figuren 2A bis 2D verschiedene Ansichten und Detailansichten einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältersystems;
Figuren 3A bis 3D zeigen schematische Ansichten und Detailansichten einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behältersystems.
[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Abbildung des bekannten Pollux-Behältersystems. Das
Behältersystem weist einen äußeren zylinderförmigen Abschirmbehälter (1) sowie einen
ebenfalls zylinderförmigen inneren Behälter (3) zur Aufnahme des zu lagernden Materials
auf.
[0026] Der innere Behälter (3) besteht aus einem korrosionsfesten und mechanisch stabilen
Material und ist im geschlossenen Zustand mit einem Deckelsystem abgedichtet. Dieses
besteht aus einem mittels Bolzenschrauben gasdicht verschraubbaren Primärdeckel (4)
sowie einer zwischen Primärdeckel (4) und dem zu lagernden Material angeordneten,
aus Graphit bestehenden Moderatorplatte (8). Oberhalb des Primärdeckels (4) ist ein
Sekundärdeckel (5) angeordnet, wobei sich bei dessen Verschweißung zwischen dem Grundkörper
des inneren Behälters (3) und dem Sekundärdeckel (5) eine Schweißnaht (6) ausbildet.
Auf den Sekundärdeckel (5) ist eine Dämpfung (7) aufgelegt.
[0027] Der Abschirmbehälter (1) weist im geschlossenen Zustand einen einschraubbaren Schutzdeckel
mit Abschirmfunktion (2) sowie an der zylindrischen Mantelfläche des Abschirmbehälters
(1) eine Mehrzahl von Tragzapfen (11) auf. Der Abschirmbehälter (1) ist mit einer
Mehrzahl von axial angeordneten Bohrungen versehen, in welche Moderatorstäbe (9) eingesetzt
sind. Diese Bohrungen und die Moderatorstäbe (9) erstrecken sich im Wesentlichen über
die gesamte Höhe des Abschirmbehälters (1).
[0028] Die Figuren 2A bis 2D zeigen verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältersystems. Figur 2A zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen
Behältersystems. Figur 2D zeigt eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform, wobei
der Abschirmbehälter (30) teilweise weggeschnitten ist. Das Behältersystem weist einen
Endlagerbehälter (20) zylindrischer Gestalt sowie einen den Endlagerbehälter (20)
aufnehmenden Abschirmbehälter (30) auf.
[0029] Der Endlagerbehälter (20) weist einen zylinderförmigen Mantel, eine an einer Stirnfläche
angeordnete, mit einem Deckelsystem verschließbare Beladeöffnung sowie einen Boden
(22) auf. Die Wanddicke des zylinderförmigen Mantels und des Bodens (22) des Endlagerbehälters
(20) ist entsprechend den mechanischen Anforderungen im Endlager sowie der Standzeit
in der korrodierenden Endlagerumgebung ausgelegt. Die Dichtflächen des Endlagerbehälters
(20) sind mechanisch bearbeitet, und die Oberflächen des Endlagerbehälters (20) können
mit einem Korrosionsschutz versehen sein. Der untere Mantelbereich des Endlagerbehälters
(20) ist mit einer umlaufenden Nut (23) versehen (siehe hierzu insbesondere Figur
2C), in welche zur axialen Fixierung des Endlagerbehälters (20) in dem Abschirmbehälter
(30) eine Haltevorrichtung (24 - 28) eingreifen kann. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 2A bis 2D ist diese Haltevorrichtung (24 - 28) als Segmentverschluß
ausgebildet.
[0030] Figur 2B zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie B-B (Figur 2A) und veranschaulichen
den Aufbau der Haltevorrichtung (24 - 28).
[0031] Die Haltevorrichtung weist einen Stellring (24) mit Führungsnuten (24a) und Distanzstücken
(28) auf, wobei der Stellring (24) innen an dem Mantel des Abschirmbehälters (30)
anliegt. In jede der Führungsnuten (24a) ragt ein Verstellzapfen des zugehörigen Schwenksegementes
(25) ein. Jedes Schwenksegment (25) verfügt über einen Schwenksegment-Drehpunkt (27),
so dass durch Rotation des Stellrings (24) und die über die Nut (23) erzwungene Bewegung
der Verstellzapfen die Schwenksegmente entweder nach innen oder nach außen geschwenkt
werden. Zur Handhabung des Verschlusses, d.h. zum Öffnen und Schließen und damit zum
Fixieren bzw. Lösen des Endlagerbehälters (20) in dem Abschirmbehälter (30), weist
der Stellring (24) zwei Bedienelemente (26) auf, die als abnehmbare Hebel ausgebildet
sind und sich u.a. durch eine Ausnehmung in der Wandung des Abschirmbehälters (30)
erstrecken und somit von außen bedienbar sind. In der geöffneten Stellung greifen
die Schwenksegmente (25) nicht in die Nut (23) im Mantel des Endlagerbehälters (20)
ein, so dass dieser aus dem Abschirmbehälter (30) entnehmbar ist. Bei Bewegung der
Hebel (26) in die Geschlossen-Stellung schwenken die Schwenksegmente (25) in radialer
Richtung nach innen in die umlaufende Nut (23) in dem Endlagerbehälter (20) ein, wodurch
dieser axial in dem Abschirmbehälter (30) fixiert wird. Dies ist insbesondere unter
sicherheitstechnischen Aspekten relevant: Kippt das Behältersystem bei der Beladung,
kann der Endlagerbehälter (20) nicht aus dem Abschirmbehälter (30) rutschen und eine
Gefährdung des Bedienpersonal wird vermieden. Die Ausbildung der Haltevorrichtung
als Segmentverschluß hat den Vorteil, dass die Aufnahme des Endlagerbehälters (20)
in dem Abschirmbehälter (30) unabhängig von seiner Drehposition im Abschirmbehälter
(30) ist. Ferner können in dem Abschirmbehälter (30), je nach mechanischer Anforderung,
eine unterschiedliche Anzahl von Schwenksegmenten (25) angeordnet werden, ohne dass
es einer abweichenden Gestaltung der umlaufenden Nut (23) des Endlagerbehälters (20)
bedarf.
[0032] Es wird insbesondere Bezug genommen auf die Figuren 2A und 2C. Der Abschirmbehälter
(30) ist ein nach oben hin offener, dickwandiger, zylindrischer metallischer Körper
(z. B. aus Sphäroguss) mit einem angeflanschten ringförmigen Abschirmkörper (31).
Der angeflanschte Abschirmkörper (31) weist einen radial nach innen vorspringenden
Bodenabschnitt (31a) auf, auf dem der Boden (34) des Abschirmbehälters (30) aufliegt.
Der Boden (34) ist nicht an dem angeflanschten Abschirmkörper (31) befestigt, sondern
vielmehr derart ausgebildet, dass er in dem Abschirmbehälter (30) axial bewegt werden
kann, so dass der gesamte Endlagerbehälter (20) aus dem Abschirmbehälter ausschiebbar
ist. Dazu ist an dem Boden (34) eine Ausschubstange (35) befestigbar, mit der der
Boden (34) in dem Abschirmbehälter bewegt werden kann, wodurch der Endlagerbehälter
(20) aus dem Abschirmbehälter geschoben werden kann. Das Ausschieben des Endlagerbehälters
(20) aus dem Abschirmbehälter (30) kann dadurch vereinfacht werden, dass die äußere
Mantelfläche des Endlagerbehälters (20) und/oder die innere Mantelfläche des Abschirmbehälters
(30) mit einer Beschichtung versehen ist, die einen niedrigen Reibwiderstand aufweist
bzw. dass in den Abschirmbehälter (30) geeignete Gleitlager oder Gleitkörper (nicht
gezeigt) eingebracht sind. Zur Befestigung der Ausschubstange (35) können zum Beispiel
in dem Boden (34) Gewindebohrungen vorgesehen sein. Im Endlager selber ermöglicht
die Ausschiebbarkeit des Endlagerbehälters (20), dass dieser aus dem waagerecht liegenden
Abschirmbehälter (30) geschoben werden kann und anschließend im Endlager verbleibt,
wohingegen der Abschirmbehälter (30) wiederverwendet werden kann, wodurch die Kosten
der Endlagerung gesenkt werden können.
[0033] Auf der äußeren Mantelseite des Abschirmbehälters (30) ist eine mit Blech (33) verkleidete
Moderatorschicht (32) aus beispielsweise Polyethylen angebracht. Die dem Endlagerbehälter
(20) abgewandte Oberfläche des Bodens (34) des Abschirmbehälters (30) ist mit einer
Mehrzahl von in Blech (33a) gekleideten Moderatorelementen (32a) versehen, die beispielsweise
ebenfalls Polyethylen aufweisen können. Die Moderatorschicht (32) sowie die Moderatorelemente
(32a) sind entsprechend den Anforderungen an die Neutronenabschirmung, die für das
jeweils einzulagernde Material notwendig sind, ausgelegt. Die Wandstärke des Abschirmbehälters
(30) sowie des Bodens (34) sind entsprechend den Anforderungen an die Gammaabschirmung,
die für das jeweils einzulagernde Material notwendig sind, ausgelegt.
[0034] Der Abschirmbehälter (30) weist ferner eine Mehrzahl von Tragzapfen (21) auf, die
sich durch Öffnungen in dem Blech (33) und der Moderatorschicht (32) in Ausnehmungen
in dem Mantel des Abschirmbehälters (30) erstrecken und in diesen Ausnehmungen befestigt
sind. Die Tragzapfen (21) gewährleisten eine gute Transportfähigkeit des Behältersystems.
[0035] Zum Verschließen des Endlagerbehälters (20) wird ein System aus einer Mehrzahl von
verschiedenen Deckeln verwendet (40 - 42) (siehe dazu Figur 2A). Das Deckelsystem
weist einen Primärdeckel (40) mit einer an diesem befestigten Moderatorschicht (41)
auf, wobei die Dicke der einzelnen Schichten neben den mechanischen Anforderungen
so ausgelegt und optimiert ist, dass die Abschirmanforderungen für die Handhabung
und den Transport des Behältersystems nach dem Verschließen der Beladeöffnung durch
den Primärdeckel erfüllt sind, ohne dass der Abschirmbehälter eine zusätzliche Abschirm-
und Verschlußvorrichtung benötigt. D.h. der Primärdeckel (40) des Endlagerbehälters
(20) ist entsprechend der Art und der Intensität der radioaktiven Strahlung der jeweiligen
Abfälle so aufgebaut und dimensioniert, dass er selbstabschirmend ist und bei der
Handhabung des mit dem Primärdeckel (40) verschlossenen Endlagerbehälters (20) keine
zusätzliche, ggf. temporäre, Abschirmung notwendig ist. Der Primärdeckel (40) ist
entweder in den Endlagerbehälter (20) einschraubbar oder wird, wie im dargestellten
Ausführungsbeispiel, über Bolzen mit dem Endlagerbehälter (20) verschraubt. Um die
Dichtheit des Endlagerbehälters (20) nach Einbringung des Primärdeckels (40) zu gewährleisten
weist dieser eine (nicht dargestellte) Metalldichtung sowie optional eine zusätzliche
(nicht dargestellte) Elastomerdichtung auf.
[0036] Das Deckelsystem umfaßt neben dem Primärdeckel (40) mit Moderatorplatte (41) einen
Sekundärdeckel (42), der nach Verschraubung des Endlagerbehälters (20) mit dem Primärdeckel
(40) mit dem Grundkörper des Endlagerbehälters (20) verschweißt wird. Nach der Verschweißung
des Sekundärdeckels (42) ist vorwiegend dieser für die gasdichte Abdichtung des Endlagerbehälters
(20) verantwortlich. Mit anderen Worten, bilden der Endlagerbehälter (20) und der
eingeschweißte Sekundärdeckel (42) das dauerhafte Stahlcontainment in korrodierender
Umgebung des Endlagers und gewährleisten die Dichtheit, wobei die Wanddicke des Zylindermantels
sowie des Bodens (34) des Endlagerbehälters (20) und die des eingebrachten Primärdeckels
(40) entsprechend den mechanischen Anforderungen im Endlager ausgebildet sind.
[0037] Die Figuren 3A bis 3D zeigen verschiedene Ansichten bzw. Detailansichten einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behältersystems. Figur 3A zeigt dabei eine Schnittansicht
der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behältersystems. Der Endlagerbehälter
(20') entspricht im Wesentlichen dem Endlagerbehälter (20) gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
jedoch ist zur Fixierung des Endlagerbehälters (20') in dem Abschirmbehälter (30')
eine andere Haltevorrichtung vorgesehen. Nachfolgend werden lediglich die baulichen
Merkmale beschrieben, in denen sich die zweite Ausführungsform von der ersten Ausführungsform
gemäß den Figuren 2A bis 2D unterscheidet. Nicht beschriebene Merkmale, beispielsweise
der Boden des Abschirmbehälters und das Deckelsystem des Endlagerbehälters, entsprechen
denen des ersten Ausführungsbeispiels.
[0038] Bei der zweiten Ausführungsform ist die Haltevorrichtung als Bajonettverschluß ausgebildet.
Dieser ist insbesondere in Figuren 3B und 3C veranschaulicht. Bei dieser Verschlußvariante
weist der Endlagerbehälter (30') eine umlaufende Nut (23') mit mehreren, entlang des
Umfangs der Nut (23') verteilten zahnförmigen Ausnehmungen (23a') auf, wobei die Haltevorrichtung
an die Form der zahnförmigen Ausnehmungen (23a') angepaßte zahnförmige Vorsprünge
(29a') aufweist, die in axialer Richtung zwischen die zahnförmigen Ausnehmungen (23a')
des Endlagerbehälters (20') hindurch in die umlaufende Nut (23') eingeschoben und
in der umlaufenden Nut (23') in Umfangsrichtung hinter die zwischen den zahnförmigen
Ausnehmungen (23a') verbliebenen Vorsprünge (29b') des Endlagerbehälters (20') gedreht
werden können. Die zahnförmigen Vorsprünge (29a') sind Teil eines Bajonettringes (29'),
an dem abnehmbar zwei Bedienelemente (beispielsweise als Hebel ausgebildet) (26')
zur Betätigung des Bajonettverschlusses befestigt sind. Der Bajonettring (29') mit
den zahnförmigen Vorsprüngen (29a') bildet somit einen Zahnkranz.
[0039] Die als Hebel ausgebildeten Bedienelemente (26') erstrecken sich durch den Abschirmbehälter
(30') sowie die an dem Abschirmbehälter angebrachte Moderatorschicht (32') und das
die Moderatorschicht abdeckende Blech (33') hindurch und sind dadurch von außen betätigbar.
[0040] Bei der Haltevorrichtung in Form eines Bajonettverschlusses ist es erforderlich,
dass die Anzahl, Breite und Anordnung der zahnförmigen Vorsprünge (29b') des Endlagerbehälters
(20') und der Haltevorrichtung aufeinander abgestimmt sind. Außerdem muß der Endlagerbehälter
(20') in einer vorgegebenen Drehposition in den Abschirmbehälter (30') eingeschoben
werden, weshalb optional eine axiale Nut oder ein axialer Vorsprung am Endlagerbehälter
(30') und entsprechende Vorsprünge bzw. Nuten in der Innenwandung des Abschirmbehälters
(30') vorgesehen werden können. Beispielsweise sind eine Nut (35') in dem Abschirmbehälter
(30') und eine Nut (34') in dem Endlagerbehälter (20') mit einer Passfeder (36') verbunden.
1. Behältersystem zur Aufnahme radioaktiver Abfälle mit einem Endlagerbehälter (20) zylindrischer
Gestalt und einem den Endlagerbehälter aufnehmenden Abschirmbehälter (30),
wobei der Endlagerbehälter (20) eine mechanisch stabile und korrosionsfeste Wandung
und eine an einer Stirnfläche angeordnete Beladeöffnung aufweist, die mit einem zumindest
einen Primärdeckel (40) aufweisenden Deckelsystem verschließbar ist,
wobei der Abschirmbehälter (30) einen Boden (34), einen zylindrischen Mantel und eine
Öffnung aufweist, wobei der Endlagerbehälter (20) durch die Öffnung in axialer Richtung
einsetzbar ist,
wobei die Öffnung des Abschirmbehälters (30) so ausgebildet ist, dass der mit dem
Deckelsystem verschlossene Endlagerbehälter (20) durch die Beladeöffnung ausstoßbar
ist, und
wobei eine Haltevorrichtung (24 - 28) zum axialen Fixieren des in den Abschirmbehälter
(30) aufgenommenen Endlagerbehälters (20) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haltevorrichtung (24 - 28) in dem Mantel des Abschirmbehälters (30) integriert
ist und in die Wandung des Endlagerbehälters (20) eingreifen kann, wobei die axiale
Fixierung mit Hilfe eines von außen an ein Bedienelement der Haltevorrichtung (24
- 28) des Abschirmbehälters (30) angreifendes Bediengerät aufhebbar ist, und dass
der Boden (34) des Abschirmbehälters (30) axial in dessen Mantel verschiebbar ist
und eine von außen zugängliche Andockeinrichtung aufweist, an der ein Bediengerät
derart angreifen kann, dass es den Boden (34) axial in Richtung der Öffnung derart
verschieben kann, dass ein einliegender Endlagerbehälter (20) ausgestoßen wird..
2. Behältersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (34) des Abschirmbehälters (30) eine von einem Bediengerät derart freigebbare
Öffnung aufweist, dass eine Ausstoßeinrichtung durch die Öffnung hindurch auf den
Endlagerbehälter (20) einwirken kann.
3. Behältersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschirmbehälter (30) einen an dem der Öffnung abgewandten Ende des Mantels angesetzten
ringförmigen Abschirmkörper (31) aufweist, wobei der verschiebbare Boden (34) auf
einem radial nach innen vorspringenden Bodenabschnitt (31a) des Abschirmkörpers (31)
aufliegt.
4. Behältersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem radial innen liegenden Teil der bodenseitigen Stirnfläche des Mantels
des Abschirmbehälters (30) und dem angesetzten Abschirmkörper (31) ein umlaufender
Spaltraum gebildet ist, der Elemente der Haltevorrichtung aufnehmen kann.
5. Behältersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärdeckel (40) des Deckelsystems des Endlagerbehälters (20) mechanisch und
abschirmungsmäßig derart dimensioniert ist, dass er selbstabschirmend ist und die
mechanischen Anforderungen im Endlager und die Abschirmanforderungen für die Handhabung
und den Transport des Behältersystems nach dem Verschließen der Beladeöffnung durch
den Primärdeckel (40) erfüllt sind, ohne dass die Öffnung des Abschirmbehälters (30)
eine zusätzliche Abschirm- und Verschlussvorrichtung benötigt.
6. Behältersystem nach einem der Ansprüche 1 -5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung des Endlagerbehälters (20) wenigstens eine Ausnehmung (23) aufweist,
in die die Haltevorrichtung (24 - 28) für den Endlagerbehälter (20) eingreifen kann.
7. Behältersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung (23) in der Wandung des Endlagerbehälters (20) an
dem der Beladeöffnung abgewandten Ende vertikal unterhalb der Ebene der Innenfläche
des Bodens (22) des Endlagerbehälters (20) angeordnet ist.
8. Behältersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (23) eine in der Wandung des Endlagerbehälters umlaufende Nut ist,
in die Schwenksegmente der Haltevorrichtung (24 - 28) in radialer Richtung eingreifen
können.
9. Behältersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung von einer umlaufenden Nut (23') und mehreren entlang
des Umfangs verteilten zahnförmigen Ausnehmungen (23a') zwischen der umlaufenden Nut
(23') und dem Boden des Endlagerbehälters gebildet wird, wobei die Haltevorrichtung
(24 - 28) an die Form der zahnförmigen Ausnehmungen (23a') angepasste zahnförmige
Vorsprünge (29a') aufweist, die in der Art eines Bajonettverschlusses in axialer Richtung
zwischen die zahnförmigen Ausnehmungen (23a') hindurch in die umlaufende Nut (23')
eingeschoben und in der umlaufenden Nut (23') in Umfangsrichtung hinter die zwischen
den zahnförmigen Ausnehmungen (23a') verbliebenen Vorsprünge des Endlagerbehälters
(20') gedreht werden können.
10. Behältersystem nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärdeckel (40) eine Moderatorschicht (41) umfasst.
11. Behältersystem nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärdeckel (40) verschraubbar ist und eine Metalldichtung und/oder eine Elastomerdichtung
zur Wandung des Endlagerbehälters (20) aufweist.
12. Behältersystem nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Endlagerbehälter (20) zusätzlich einen korrosionsfesten, gasdicht aufschweißbaren
Sekundärdeckel (42) aufweist.
1. Container system for receiving radioactive waste with an end storage container (20)
of cylindrical form and a shielding container (30) receiving the end storage container,
wherein the end storage container (20) has a mechanically stable and a corrosion-resistant
wall and a charging opening, which is arranged at an end face and which is closable
by a lid system comprising at least one primary lid (40),
wherein the shielding container (30) has a base (34), a cylindrical casing and an
opening, wherein the end storage container (20) is insertable through the opening
in axial direction,
wherein the opening of the shielding container (30) is so constructed that the end
storage container (20) closed by the lid system is ejectable through the charging
opening, and
wherein a holding device (24 to 28) for axial fixing of the end storage container
(20) received in the shielding container (30) is provided,
characterised in that
the holding device (24 to 28) is integrated in the casing of the shielding container
(30) and can engage in the wall of the end storage container (20), wherein the axial
fixing can be cancelled with the help of an operating apparatus engaging from outside
at an operating element of the holding device (24 to 28) of the shielding container
(30), and the base (34) of the shielding container (30) is axially displaceable in
the casing thereof and has a docking device which is accessible from outside and at
which an operating apparatus can engage in such a manner that it can so displace the
base (34) axially in direction of the opening that an end storage container (20) lying
within is ejected.
2. Container system according to claim 1, characterised in that the base (34) of the shielding container (30) has an opening which can be freed by
an operating apparatus in such a manner that an ejecting device can act on the end
storage container (20) through the opening.
3. Container system according to claim 1, characterised in that the shielding container (30) comprises an annular shielding body (31) placed on the
end of the casing remote from the opening, wherein the displaceable base (34) rests
on a radially inwardly projecting base section (31 a) of the shielding body (31).
4. Container system according to claim 3, characterised in that an encircling gap space, which can receive elements of the holding device, is formed
between a radially inwardly disposed part of the end surface of the casing of the
shielding container (30) at the base side and the fitted shielding body (31).
5. Container system according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the primary lid (40) of the lid system of the end storage container (20) is so dimensioned
mechanically and in terms of shielding that it is self-shielding and the mechanical
demands in the end storage and the shielding demands for the handling and transport
of the container system after closing of the charging opening are fulfilled by the
primary lid (40) without the opening of the shielding container (30) needing an additional
shielding and closure device.
6. Container system according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the wall of the end storage container (20) has at least one recess (23) in which
the holding device (24 to 28) for the end storage container (20) can engage.
7. Container system according to claim 6, characterised in that the at least one recess (23) is arranged in the wall of the end storage container
(20) at the end, which is remote from the charging opening, vertically below the plane
of the inner surface of the base (22) of the end storage container (20).
8. Container system according to claim 7, characterised in that the recess (23) is a groove, which encircles in the wall of the end storage container
and into which the pivot segments of the holding device (24 to 28) can engage in radial
direction.
9. Container system according to claim 7, characterised in that the at least one recess is formed by an encircling groove (23') and several tooth-shaped
recesses (23a'), which are distributed along the circumference, between the encircling
groove (23') and the base of the end storage container, wherein the holding device
(24 to 28) has tooth-shaped projections (29a'), which are matched to the shape of
the tooth-shaped recesses (23a') and which can be pushed through in the manner of
a bayonet coupling in axial direction between the tooth-shaped recesses (23a') into
the encircling groove (23') and turned in the encircling groove (23') in circumferential
direction behind the projections, which remain between the tooth-shaped recesses (23a'),
of the end storage container (20').
10. Container system according to any one of claims 1 to 9, characterised in that the primary lid (40) comprises a moderator layer (41).
11. Container system according to any one of claims 1 to 10, characterised in that the primary lid (40) is screwable and has a metal seal and/or an elastomeric seal
with respect to the wall of the end storage container (20).
12. Container system according to any one of claims 1 to 11, characterised in that the end storage container (20) additionally comprises a corrosion-resistant secondary
lid (42) able to be gas-tightly welded in place.
1. Système de récipient destiné à la réception de déchets radioactifs avec un récipient
de stockage définitif (20) d'une forme cylindrique et un récipient de blindage (30)
recevant le récipient de stockage définitif,
où le récipient de stockage définitif (20) présente une paroi mécaniquement stable
et résistant à la corrosion et une ouverture de chargement disposée à une face frontale,
qui peut être fermée au moyen d'un système de couvercles comportant au moins un couvercle
primaire (40),
où le récipient de blindage (30) présente un fond (34), une enveloppe cylindrique
et une ouverture, où le récipient de stockage définitif (20) peut être mis en place
à travers l'ouverture dans la direction axiale,
où l'ouverture du récipient de blindage (30) est réalisée de façon que le récipient
de stockage définitif (20) fermé par le système de couvercles peut être expulsé à
travers l'ouverture de chargement, et
où est prévu un dispositif de retenue (24-28) pour la fixation axiale du récipient
de stockage définitif (20) reçu dans le récipient de blindage (30),
caractérisé en ce que le dispositif de retenue (24, 28) est intégré dans l'enveloppe du récipient de blindage
(30) et peut s'engager dans la paroi du récipient de stockage définitif (20), où la
fixation axiale peut être supprimée à l'aide d'un appareil de commande s'appliquant
depuis l'extérieur à un élément de commande du dispositif de retenue (24-28) du récipient
de blindage (30), et en ce que le fond (34) du récipient de blindage (30) est déplaçable axialement dans l'enveloppe
de celui-ci et présente une installation d'amarrage accessible de l'extérieur, à laquelle
un appareil de commande peut s'appliquer de façon à déplacer le fond (34) axialement
dans la direction de l'ouverture de telle sorte qu'un récipient de stockage définitif
(20) se trouvant à l'intérieur soit expulsé.
2. Système de récipient selon la revendication 1, caractérisé en ce que le fond (34) du récipient de blindage (30) présente une ouverture pouvant être libérée
par un appareil de commande de telle sorte qu'une installation d'expulsion peut agir
à travers l'ouverture sur le récipient de stockage définitif (20).
3. Système de récipient selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récipient de blindage (30) présente un corps de blindage annulaire rapporté à
l'extrémité, éloignée de l'ouverture, de l'enveloppe, où le fond déplaçable (34) s'applique
sur une section de fond (31a) faisant saillie radialement vers l'intérieur du corps
de blindage (31).
4. Système de récipient selon la revendication 3, caractérisé en ce qu'il est réalisé entre une partie située radialement à l'intérieur de la face frontale
côté fond de l'enveloppe du récipient de blindage (30) et le corps de blindage rapporté
(31) un espace de division s'étendant tout autour qui peut recevoir les éléments du
dispositif de retenue.
5. Système de récipient selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le couvercle primaire (4) du système de couvercle du récipient de stockage définitif
(20) est dimensionné mécaniquement et quant au blindage de telle sorte qu'il est à
auto-blindage et que les exigences mécaniques dans le stockage définitif et les exigences
de blindage pour la manipulation et le transport du système de récipient, après la
fermeture de l'ouverture de chargement par le couvercle primaire (40) sont satisfaites
sans que l'ouverture du récipient de blindage (30) requière un dispositif de blindage
et de fermeture additionnel.
6. Système de récipient selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la paroi du récipient de stockage définitif (20) présente au moins un évidement (23)
dans lequel peut s'engager le dispositif de retenue (24-28) pour le récipient de stockage
définitif (20).
7. Système de récipient selon la revendication 6, caractérisé en ce que le au moins un évidement (23) est disposé dans la paroi du récipient de stockage
définitif (20) à une extrémité éloignée de l'ouverture de chargement verticalement
en dessous du plan de la face intérieure du fond (22) du récipient de stockage définitif
(20).
8. Système de récipient selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'évidement (23) est une rainure s'étendant tout autour dans la paroi du récipient
de stockage définitif, dans laquelle peuvent s'engager les segments de pivotement
du dispositif de retenue (24-28) dans la direction radiale.
9. Système de récipient selon la revendication 7, caractérisé en ce que le au moins un évidement est formé par une rainure s'étendant tout autour (23') et
plusieurs évidements dentés (23a') répartis le long du pourtour entre la rainure s'étendant
tout autour (23') et le fond du récipient de stockage définitif, où le dispositif
de retenue (24-28) présente des saillies en forme de dents (29a') adaptées à la forme
des évidements en forme de dents qui peuvent être poussées à la manière d'une fermeture
à baïonnette dans la direction axiale entre les évidements en forme de dents (23a')
dans la rainure s'étendant tout autour (23') et peuvent être tournées dans la rainure
s'étendant tout autour (23') dans la direction périphérique derrière les saillies
subsistant entre les évidements en forme de dents (23a') du récipient de stockage
définitif (20').
10. Système de récipient selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le couvercle primaire (40) comporte une couche de modérateur (41).
11. Système de récipient selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le couvercle primaire (40) peut être vissé et présente un joint d'étanchéité métallique
et/ou un joint d'étanchéité en élastomère vers la paroi du récipient de stockage définitif
(20).
12. Système de récipient selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que le récipient de stockage définitif (20) présente de plus un couvercle secondaire
(42) résistant à la corrosion, pouvant être appliqué par soudage d'une manière étanche
aux gaz.
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