[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Schnittstellen für Lampenbetriebsgeräte,
wie beispielsweise elektronische Vorschaltgeräte für Gasentladungslampen. Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf Lampenbetriebsgeräte mit solchen Schnittstellen sowie auf
Verfahren zur Ansteuerung eines Lampenbetriebsgeräts mittels einer Schnittstelle.
[0002] Mittels derartiger Schnittstellen wird es möglich, Signale von einem Bus bzw. einem
mit der Netzspannung verbundenen Taster oder Schalter zu einem Lampenbetriebsgerät
hin zu übertragen. Dabei ist in der Schnittstelle üblicherweise eine Auswertelogik
vorgesehen, die die an den Eingängen der Schnittstelle anliegenden digitalen oder
analogen Signale in Steuersignale für das Lampenbetriebsgerät umsetzt. Die der Schnittstelle
zugeführten Signale können dabei Befehle (Sollwerte für Stellwerte etc.), aber auch
Zustandsinformationen wiedergeben. Insbesondere wenn eine bidirektionale Schnittstelle
vorgesehen ist, können Zustandsinformationen von dem Lampenbetriebsgerät zu einem
an die Schnittstelle angeschlossenen Bus hin übertragen werden.
[0003] Derartige Schnittstellen werden beispielsweise im Zusammenhang mit dem sogenannten
DALI (
Digital
Adressable
Lightening
Interface)-Industriestandard verwendet.
[0004] Aus der
DE 197 57 295 A1 ist (siehe dort Fig. 7) ein Beispiel für eine Schnittstelle bekannt, an die wahlweise
Signale von einem Taster/Schalter oder aber Digitalsignale von einem Bus angelegt
werden können. Im Falle eines angeschlossenen Tasters kann dann ein angeschlossenes
elektronisches Vorschaltgerät beispielsweise durch einen Tastendruck ein- bzw. ausgeschaltet
werden. Weiterhin kann durch eine entsprechende zeitliche Dauer der Druckbetätigung
des Tasters ein Sollwert für eine Helligkeitsregelung erzielt werden, da die angeschlossene
Auswertelogik der Schnittstelle die Dauer der Druckbetätigung des Tasters in ein Sollwertsignal
für das elektronische Vorschaltgerät (EVG) umsetzt.
[0005] Wie in Figur 6 schematisch dargestellt ist zwischen den eingangsseitigen Anschlüssen
1,2 einer derartigen Schnittstelle 12 und dem Betriebsgerät 13 für eine oder mehrere
Lampen 14 ein galvanisches Trennelement 4, wie beispielsweise ein Optokoppler, vorgesehen.
Die beispielsweise von einem Bus her zugeführten Digitalsignale werden über dieses
galvanische Trennelement 4 zu der Auswertelogik 3 hin übertragen, die sich also vom
Bus aus gesehen hinter dem galvanischen Trennelement 4 befindet. Da andererseits die
Auswertelogik 3 auf eingehende Signale von den Anschlüssen der Schnittstelle 12 hin
unverzüglich reagieren muß, besteht beim Stand der Technik das Problem, daß das Lampenbetriebsgerät
nie völlig abgeschaltet werden kann, da andernfalls auch die Auswertelogik mit abgeschaltet
werden würde. Die Auswertelogik muß somit ständig mit Netzspannung 15 versorgt werden,
was sich in entsprechenden Standby-Verlusten (Leistung, die im Standby-Betrieb abfällt)
niederschlägt.
[0006] Figur 7 zeigt schematisch, wie die Strom-/Spannungsversorgung 27 für die Auswertelogik
3 in dem Vorschaltgerät 13 mittels eines AC/DC-Wandlers 16 auf die Netzspannungsversorgung
15 des Vorschaltgeräts 13 zurückgreift. Weiterhin sind in dem Vorschaltgerät 13 noch
schematisch der Wechselrichter 17, der Ausgangstreiber für die Lampe(n) 4 und die
mit der Auswertelogik 3 bidirektional kommunizierende Lampensteuerung/-regelung 19
ersichtlich.
[0007] Die Standby-Verluste stehen im Widerspruch zu den enormen Bemühungen, die in Sachen
Energieeinsparung in der Lampentechnik in letzter Zeit unternommen wurden. Als ein
Beispiel sei dabei die
WO 02/082618 A1 genannt, die eine Möglichkeit zur Verringerung der Standby-Verluste bei einer DALI-Schnittstelle
zeigt. Gemäß diesem Stand der Technik wird ein DALI-Prozessor in einen Standby-Modus
versetzt, wenn an dem angeschlossenen DALI-Bus keine Signale übertragen werden. Im
übrigen zeigt Fig. 3 der
WO 02/082618 A1 ein Beispiel für den allgemein vorherrschenden Trend, daß die Auswertelogik vom DALI-Bus
aus gesehen hinter das galvanische Trennelement (Isolation 310 in Fig. 3) angeordnet
werden muß.
[0008] Aus der
US 6,388,399 ist ein Steuerungssystem zur Ansteuerung mehrerer verteilt angeordneter Verbraucher
bekannt, bei dem Steuereinheiten vorgesehen sind, welche zur Ansteuerung von ihnen
zugeordneten Verbrauchern vorgesehen sind. Die Möglichkeit der Helligkeitssteuerung
von Lampen wird dadurch eröffnet, dass durch die Steuereinheiten jeweils ein der gewünschten
Helligkeit entsprechendes Steuersignal zwischen 0 und 10 Volt erzeugt wird, welches
dann von einem der Steuereinheit nachgeschalteten Lampenbetriebgerät zum Betreiben
einer Lampe umgesetzt wird. Die Ausgestaltung der zum Umsetzen des Steuersignals erforderlichen
0-10 Volt-Schnittstelle ist allerdings nicht näher beschrieben.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe, die Standby-Verluste in
einer Schnittstelle für ein Lampenbetriebsgerät zu verringern.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise
weiter.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist also eine Schnittstelle für ein Lampenbetriebsgerät
vorgesehen, die wenigstens einen eingangsseitigen Anschluss für eine Busleitung oder
zur Verbindung mit einem Taster bzw. Schalter aufweist. Weiterhin ist eine Auswertelogik
zur Verarbeitung von an dem eingangsseitigen Anschluss anliegenden Signalen und zur
Erzeugung von ausgangsseitigen Signalen zur Ansteuerung des Lampenbetriebsgeräts vorgesehen.
Ein galvanisches Trennelement entkoppelt galvanisch den wenigstens einen eingangsseitigen
Anschluss von dem Ausgang der Schnittstelle, an dem ein Lampenbetriebsgerät angeschlossen
werden kann. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist die Auswertelogik auf derjenigen
Seite des galvanischen Trennelements angeordnet, die dem eingangsseitigen Anschluss
zugewandt ist. Mit anderen Worten, beispielsweise von einem angeschlossenen Bus aus
gesehen befindet sich nunmehr die Auswertelogik vor dem galvanischen Trennelement.
Dies hat ganz allgemein den Vorteil, daß die Auswertelogik hinsichtlich ihrer Energieversorgung
unabhängig von dem (hinter dem galvanischen Trennelement angeordneten) Lampenbetriebsgerät
ausgelegt werden kann, so daß beispielsweise das Lampenbetriebsgerät teilweise oder
völlig abgeschaltet werden kann und die Auswertelogik dennoch in einen Modus versetzt
werden kann, der eine unverzügliche Verarbeitung von an dem Bus eingehenden Signalen
ermöglicht.
[0012] Die Auswertelogik kann dementsprechend dazu ausgelegt sein, ein angeschlossenes Lampenbetriebsgerät
wenigstens teilweise (z.B. nur der Wechselrichter) abzuschalten. Dadurch, daß das
Lampenbetriebsgerät nunmehr zumindest teilweise abgeschaltet werden kann (und dennoch
garantiert ist, daß eingehende Signale von der Busleitung unverzüglich ausgewertet
werden können, ohne daß die zuerst eingehenden Signale nicht erkannt werden) können
Standby-Verluste im Lampenbetriebsgerät verringert werden.
[0013] Insbesondere kann die Auswertelogik dazu ausgelegt sein, mittels des galvanischen
Trennelements Befehle an das angeschlossene Lampenbetriebsgerät zu übermitteln, durch
welche Befehle das Lampenbetriebsgerät von der Netzspannung trennbar ist. Das Lampenbetriebsgerät
kann beispielsweise mittels eines Relais oder eines Optokoppler-gesteuerten Triacs
vom Netz trennbar sein.
[0014] Die Auswertelogik kann dabei dazu ausgelegt sein, mittels desselben und/oder mittels
eines separaten galvanischen Trennelements Stellwerte an das angeschlossene Lampenbetriebsgerät
zu übermitteln. Mit anderen Worten, falls die Möglichkeit der völligen Netztrennung
für das Lampenbetriebsgerät vorgesehen ist, können die entsprechenden Befehle für
diese Funktion über dieselbe galvanische Trennung oder auch über ein separates galvanisches
Trennelement, wie die Stellwertbefehle (beispielsweise Sollwerte für eine Lampenhelligkeitsregelung)
übermittelt werden.
[0015] Im übrigen kann das galvanische Trennelement dazu ausgelegt sein, in bidirektionaler
Weise auch Signale von einem angeschlossenen Lampenbetriebsgerät an die eingangsseitigen
Anschlüsse und gegebenenfalls einen daran angeschlossenen Bus zu übermitteln. Derartige
Signale sind beispielsweise Zustandsinformationen von dem angeschlossenen Lampenbetriebsgerät,
die Istwerte oder aber auch Fehler darstellen können.
[0016] Im Ruhezustand, in dem keine Signale übertragen werden, liegt beispielsweise gemäß
dem DALI-Standard an den eingangsseitigen Anschlüssen ein Hochpegel-Signal an. Gemäß
der Erfindung wird dieses Hochpegel-Signal zur Energieversorgung der Auswertelogik
ausgenutzt. Dies wäre offensichtlich nicht möglich, wenn sich wie beim Stand der Technik
die Auswertelogik vom Bus aus betrachtet hinter dem galvanischen Trennelement befindet.
[0017] Indessen läßt sich die Erfindung auch auf Systeme anwenden, bei denen im Ruhezustand
(in dem also keine Signale über den Bus übertragen werden) an den eingangsseitigen
Anschlüssen ein Niedrigpegel-Signal anliegt. In diesem Fall wird die Auswertelogik
bei einem Wechsel des Bus auf ein Hochpegel-Signal so schnell aktiviert, daß sicher
auch die ersten Bits des eingehenden Digitalsignals detektiert werden können.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Schnittstelle für
ein Lampenbetriebsgerät, wie beispielsweise eine EVG für eine Gasentladungslampe vorgesehen,
das eine Auswertelogik aufweist, die mittels wenigstens eines eingangsseitigen Signalanschlusses
der Schnittstelle mit Spannung versorgt wird. Dieser Anschluss hat somit eine Doppelfunktion.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Lampenbetriebsgerät mit einer derartigen
Schnittstelle vorgesehen.
[0020] Schließlich schlägt die Erfindung auch ein Verfahren zur Ansteuerung eines Lampenbetriebsgeräts
mittels einer Schnittstelle vor, bei dem beispielsweise über eine Busleitung eingehende
Signale zuerst beispielsweise durch eine Auswertelogik verarbeitet und in Steuersignale
für ein Lampenbetriebsgerät umgesetzt werden, bevor sie mittels eines galvanischen
Trennelements zu dem Lampenbetriebsgerät hin übermittelt werden. Die Umsetzung der
eingehenden Signale erfolgt also vor der Übertragung der umgesetzten Steuerbefehle
über das galavanische Trennelement.
[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden aus
der nunmehr folgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter
Bezugnahme auf die Figuren der begleitenden Zeichnungen ersichtlich.
- Fig. 1
- zeigt dabei eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schnittstelle für ein
Lampenbetriebsgerät,
- Fig. 2
- zeigt einen Ausschnitt von Fig. 1, nämlich die Schnittstellenschaltung mit Auswertelogik
sowie die galvanische Kopplung für den Fall einer unidirektionalen Schnittstelle,
- Fig. 3
- zeigt einen Ausschnitt vergleichbar zu Fig. 2, aber für eine bidirektionale Schnittstelle,
- Fig. 4
- zeigt einen Ausschnitt von Fig. 1, nämlich die galvanische Kopplung sowie schematisch
die Vorschaltgerät-Elektronik für ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die
Vorschaltgerät-Elektronik lediglich vom Netz getrennt werden kann,
- Fig. 5
- zeigt eine Darstellung vergleichbar zu Fig. 4, allerdings für ein Ausführungsbeispiel,
bei dem über eine zusätzliche galvanische Kopplung einerseits Stellwerte für eine
Lampensteuerung/-regelung und andererseits Rückmeldungen von der Vorschaltgerät-Elektronik
übertragen werden können, und
- Fig. 6
- und Fig. 7 zeigen Schnittstellen, von denen die vorliegende Erfindung ausgeht.
[0022] Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, werden gemäß der Erfindung Steuersignale an
wenigstens einem eingangsseitigen Anschluss 1, 2 einer Schnittstellenschaltung 12
angelegt.
[0023] Auch wenn in den Ausführungsbeispielen zwei Anschlüsse 1,2 für ein Busleitungspaar
oder einen Taster/Schalter gezeigt sind, ist zu betonen, dass sich die vorliegende
Erfindung auch auf Schnittstelle zum Anschluss einer einzigen Signalleitung anwenden
lässt.
[0024] Die Steuersignale können beispielsweise digitale Signale (bspw. gemäß dem DALI-Standard)
oder Signale von einem Taster/Schalter sein. In der Schnittstellenschaltung 12 ist
eine Auswertelogik 3 vorgesehen, die die an den eingangsseitigen Anschlüssen 1, 2
zugeführten Steuersignale in Ansteuersignale für eine Vorschaltgerät-Elektronik 13
umsetzt. Diese bereits umgesetzten Steuersignale werden von der Auswertelogik 3 über
eine galvanische Kopplung, bspw. einen Optokoppler 4 oder einen Übertrager, zu der
Vorschaltgerät-Elektronik 13 hin übertragen, wobei die Vorschaltgerät-Elektronik 13
dann wiederum eine oder mehrere Lampen 14 entsprechend ansteuert. Die Vorschaltgerät-Elektronik
13 wird in bekannter Weise mit Netzspannung 15 versorgt.
[0025] Dagegen wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Auswertelogik 3 nicht mittels der
Netzspannungsversorgung 15 des Betriebsgeräts (hier Vorschaltgerät), sondern über
die eingangsseitigen Anschlüsse 1, 2 (beispielsweise Busleitungen) mit Energie versorgt.
Die Auswertelogik 3 ist somit hinsichtlich ihrer Spannungsversorgung unabhängig von
der Spannungsversorgung des Betriebsgeräts.
[0026] Die Auswertelogik 3 gemäss der Erfindung ist somit Teil der Schnittstelle 3 und nicht
mehr wie beim Stand der Technik Teil des Betriebsgeräts 13.
[0027] Die Auswertelogik 3 kann bspw. als ASIC, Microcontroller oder DSP ausgeführt sein.
[0028] Dabei ist einerseits der Fall möglich, daß im Ruhezustand des Busses (beispielsweise
beim DALI-Standard), in dem keine Signale über die Busleitung übertragen werden, an
den eingangsseitigen Anschlüssen 1, 2 ein Hochpegel-Signal anliegt (beispielsweise
+10 v), das somit eine Spannungsversorgung für die Auswertelogik 3 bildet.
[0029] Wenn im Ruhezustand des Busses keine Spannung an den eingangsseitigen Anschlüssen
1, 2 anliegt, ist die Auswertelogik 3 so ausgeführt, daß sie unverzüglich bei einem
Wechsel der Busleitung auf ein Hochpegel-Signal durch diesen Spannung erst aktiviert
wird (wake-up), wobei diese Aktivierung ausreichend schnell erfolgt, um eine sichere
Erfassung des ersten Bits des eingehenden Digitalsignals zu gewährleisten.
[0030] Fig. 2 zeigt in einer detaillierten Ansicht die Schnittstellenschaltung 12 mit der
Auswertelogik 3 sowie die galvanische Kopplung 4. Die Vorschaltgerät-Elektronik 13
ist dagegen in dieser Fig. 2 (wie auch in der im folgenden erläuterten Fig. 3) nicht
weiter beschrieben.
[0031] Wie in Fig. 2 ersichtlich werden die an den eingangsseitigen Anschlüssen 1 und 2
eingehenden Steuersignale durch eine Dioden-Schaltung 8 gleichgerichtet.
[0032] Beim DALI-Standard liegt bekanntlich im Ruhezustand ein Hochpegel-Signal an den eingangsseitigen
Anschlüssen 1, 2 der Schnittstellenschaltung 12 an, so daß dieses Hochpegel-Signal
mittels einer Konstantstromquelle 5 (eingeprägter Strom) und einer Diode 7 als Stromversorgung
8 für die Auswertelogik 3 verwendet werden kann.
[0033] Im übrigen erfaßt die Auswertelogik 3 mittels eines Spannungsteilers die an den eingangsseitigen
Anschlüssen 1, 2 anliegenden Steuersignale (beim DALI-Standard beispielsweise die
Flanken der digitalen Signale), setzt sie gemäß einer in der Auswertelogik 3 implementierten
Logik in Steuersignale um und führt diese Ausgangs-Steuersignale 23 dem galvanischen
Trennelement 4 zu, das gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 und 3 als Optokoppler
ausgeführt ist. Indessen sind auch andere galvanische Trennelemente, wie beispielsweise
Übertrager etc., denkbar.
[0034] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 3 unterscheidet sich von dem gemäß Fig. 2 darin,
daß die Schnittstelle 12 insgesamt als bidirektionale Schnittstelle ausgebildet ist.
Das heißt, in dem galvanischen Trennelement 4 ist ein erster Zweig 10 zur Übertragung
von Signalen oder Befehlen hin zu einem angeschlossenen Betriebsgerät sowie ein zweiter
Zweig 9 zur Rückübertragung von Signalen oder Befehlen von einem angeschlossenen Betriebsgerät
zu den Anschlüssen 1, 2 vorgesehen. Zusätzlich zu der gemäß Fig. 2 beschriebenen Funktion
werden also der Auswertelogik 3 in diesem Fall auch Eingangssignale 25 von dem galvanischen
Trennelement 4 her zugeführt, wobei die Auswertelogik 3 nunmehr diese Signale 25 in
beispielsweise digitale Bussignale 24 umsetzt und mit diesen Ausgangssignalen 24 einen
Bustreiber 11 ansteuert. Die Ausgangssignale von dem Bustreiber 11 können dann mittels
der Anschlüsse 1, 2 beispielsweise an eine angeschlossene Busleitung übertragen werden.
[0035] Festzuhalten ist also, daß gemäß den Ausführungsbeispielen von Fig. 2 und 3 die Auswertelogik
3 von den eingangsseitigen Anschlüssen 1, 2 der Schnittstelle 12 aus gesehen vor dem
galvanischen Trennelement 4 angeordnet und somit echter Bestandteil der Schnittstelle
12 ist. Weiterhin ist festzuhalten, daß die Auswertelogik 3 nicht ausgehend von der
Netzspannungsversorgung 15 des Betriebsgeräts 13, sondern ausgehend von den Signal-Eingangsanschlüsse
1, 2 der Schnittstelle 12 mit Spannung versorgt wird.
[0036] Bezugnehmend auf Fig. 4 und 5 werden nunmehr im Detail die galvanische Kopplung 4
sowie die relevanten Abschnitte der Vorschaltgerät-Elektronik 13 näher erläutert.
Die an die galvanische Kopplung 4 selbstverständlich auch hier angeschlossene Schnittstelle
12 mit der Auswertelogik 3 ist dagegen in Fig. 4 und 5 nicht dargestellt.
[0037] Wie in Fig. 4 ersichtlich, kann die galvanische Kopplung 4 als Optokoppler-gesteuerter
Triac ausgebildet sein, der je nach Ansteuerung durch die Auswertelogik 3 die gesamte
Vorschaltgerät-Elektronik 13 von der Netzspannung 15 trennen kann. In diesem Fall
fallen in dem Vorschaltgerät 13 im Standby-Betrieb keine Verluste mehr an.
[0038] Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, dass im Standby-Betrieb nur Teile des
Vorschaltgeräts 13 (bspw. der Wechselrichter) abgeschaltet werden.
[0039] Die Vorschaltgerät-Elektronik 13 ist in Fig. 4 und 5 nur schematisch wiedergegeben
und umfaßt insbesondere einen AC/DC-Wandler 16, einen DC/HF-Wechselrichter 17 (beispielsweise
eine Halbbrückenschaltung), eine Ausgangstreiberschaltung 18 sowie eine Lampensteuerung/-regelung
19, die beispielsweise Lampenparameter (Strom, Spannung etc.) erfaßt und abhängig
von dieser Erfassung gemäß einem Regelalgorithmus den Sollwert für die Hochfrequenz
und/oder die DC-Busspannung (Zwischenkreisspannung) 26 vorgibt und bspw. die Schaltfrequenz
des Wechselrichters 17 entsprechend einstellt.
[0040] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist gegenüber dem von Fig. 4 dahingehend erweitert,
daß die Auswertelogik 3 (bekanntlich in Fig. 4 und 5 nicht dargestellt) nicht nur
ein galvanisches Trennelement 4 zum Ein-/Ausschalten der Netzspannung 15 für die Vorschaltgerät-Elektronik
13 ansteuert, sondern darüber hinaus auch über dasselbe oder wie in Fig. 5 dargestellt,
ein separates galvanisches Trennelement 20 Stellwerte (beispielsweise Sollwerte) für
die Lampensteuerung/-regelung 19 und anderer Signale übermittelt.
[0041] Darüber hinaus oder alternativ kann das galvanische Trennelement 20 (im Ausführungsbeispiel
ein Optokoppler) bidirektional ausgeführt sein und neben dem ersten Übertragungszweig
22 für die Stellwerte auch einen Feedback-Zweig 21 aufweisen, um Zustandsinformationen
und/oder Fehlermeldungen von der Lampensteuerung/-regelung 19 oder anderen Bauteilen
der Vorschaltgerät-Elektronik 13 über den Zweig 21 des galvanischen Trennelements
20 zu der Auswertelogik 3 hin zu übertragen, so daß diese entsprechende digitale Signale
(24 gemäß Fig. 3) an den Anschlüssen 1, 2 der Schnittstelle 12 ausgeben kann.
1. Schnittstelle für ein Lampenbetriebsgerät (13), aufweisend
- wenigstens einen eingangsseitigen Anschluss (1, 2) zum Anschluss von Busleitungen
oder zur Verbindung mit einem Taster bzw. Schalter, und
- eine Auswertelogik (3) zur Verarbeitung von an dem eingangsseitigen Anschluss (1,
2) anliegenden Signalen und zur Erzeugung von ausgangsseitigen Signalen zur Ansteuerung
des Lampenbetriebsgeräts (3), und
- wenigstens ein galvanisches Trennelement (4), um den eingangsseitigen Anschluss
(1, 2) galvanisch von dem Lampenbetriebsgerät (13) zu entkoppeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Ruhezustand, in dem keine Signale übertragen werden, an den eingangsseitigen Anschlüssen
ein Hochpegel-Signal anliegt, das die Auswertelogik (3) mit Energie versorgt.
2. Schnittstelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Ruhezustand, in dem keine Signale übertragen werden, an den eingangsseitigen Anschlüssen
ein Niedrigpegel-Signal anliegt und die Auswertelogik (3) durch einen Wechsel auf
ein Hochpegel-Signal aktivierbar ist.
3. Schnittstelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertelogik (3) dazu ausgelegt ist, ein angeschlossenes Lampenbetriebsgerät
(13) wenigstens teilweise abzuschalten.
4. Schnittstelle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lampenbetriebsgeräts (13) mittels eines Relais oder eines optokoppler-gesteuerten
Triacs vom Netz trennbar ist.
5. Schnittstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertelogik (13) dazu ausgelegt ist, mittels desselben und/oder mittels eines
separaten galvanischen Trennelements (4) Stellwerte an das angeschlossene Lampenbetriebsgerät
(13) zu übermitteln.
6. Schnittstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das galvanische Trennelement (4) dazu ausgelegt ist, in bidirektionaler Weise auch
Signale von einem angeschlossenen Lampenbetriebsgerät (13) an die eingangsseitigen
Anschlüsse und ggf. an einen daran angeschlossenen Bus zu übermitteln.
7. Schnittstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Auswerteelektronik
als ASIC, Mikroprozessor oder DSP ausgeführt ist.
8. Schnittstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Auswerteelektronik
für den DALI-Standard spezifiziert ist.
9. Lampenbetriebsgerät, insbesondere Vorschaltgerät für eine Leuchtstoffröhre, aufweisend
eine Schnittstelle (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Verfahren zur Ansteuerung eines Lampenbetriebsgeräts über eine Schnittstelle (12),
aufweisend die folgenden Schritte:
- Anlegen von Bussignalen oder Taster-/Schaltersignalen an wenigstens einen eingangsseitigen
Anschluss (1, 2) der Schnittstelle (12),
- Verarbeitung von an dem eingangsseitigen Anschluss anliegenden Signalen und Erzeugung
von ausgangsseitigen Signalen zur Ansteuerung des Lampenbetriebsgeräts (13) durch
eine Auswerteelektronik,
wobei in dem Ruhezustand, in dem keine Signale übertragen werden, an den eingangsseitigen
Anschlüssen (1, 2) ein Hochpegel-Signal anliegt, das die Auswertelogik (3) mit Energie
versorgt, oder
wobei im Ruhezustand, in dem keine Signale übertragen werden, an den eingangsseitigen
Anschlüssen (1, 2) ein Niedrigpegel-Signal anliegt und die Auswertelogik (3) durch
einen Wechsel auf ein Hochpegel-Signal aktiviert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels eines galvanischen Trennelements (4) Signale oder Befehle an das angeschlossene
Lampenbetriebsgerät (13) übermittelt werden, durch das dieses von der Netzspannung
(15) getrennt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lampenbetriebsgeräts (13) mittels eines Relais oder eines optokoppler-gesteuerten
Triacs vom Netz getrennt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des galvanischen Trennelements (4) Stellwerte an das angeschlossene Lampenbetriebsgerät
(13) übermittelt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass Signale von einem angeschlossenen Lampenbetriebsgerät (13) an die eingangsseitigen
Anschlüsse (1, 2) und ggf. an einen daran angeschlossenen Bus übermittelt werden.