(19)
(11) EP 1 980 522 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.10.2008  Patentblatt  2008/42

(21) Anmeldenummer: 07105885.3

(22) Anmeldetag:  10.04.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 21/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: INVENTIO AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Winkler, Gerald
    7100, Neusiedl am See (AT)

(74) Vertreter: Gaussmann, Andreas 
Seestrasse 55 Postfach
6052 Hergiswil / NW
6052 Hergiswil / NW (CH)

   


(54) Beförderungsvorrichtung


(57) Beförderungsvorrichtung mit zwei Endlosanordnungen (12.1, 12.2) mit Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten (16.1, 16.2), die in einer Förderrichtung durch Antriebsmittel antreibbar sind. Angrenzend an eine erste Längsseite der ersten Endlosanordnung (12.1) befindet sich eine erste seitliche Balustrade (20.1) mit einem Handlauf (22.1). Angrenzend an die zweite Längsseite der ersten Endlosanordnung (12.1) von Trittstufen bzw. Trittplatten befindet eine zweite seitliche Balustrade (20.2) mit einem Handlauf (22.2). Die zweite Endlosanordnung (12.2) von Trittstufen bzw. Trittplatten ist parallel neben der ersten Endlosanordnung (12.1) von Trittstufen bzw. Trittplatten angeordnet und durch die gemeinsamen oder paarweisen Antriebsmittel mit der ersten Endlosanordnung (12.1) antreibbar. Die zweite seitliche Balustrade (20.2) ist als Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade ausgebildet und zwischen den beiden Endlosanordnungen (12.1, 12.2) angeordnet, so dass ihr Handlauf durch Personen auf beiden Endlosanordnungen (12.1, 12.2) benutzbar ist. Eine dritte seitliche Balustrade (20.3) mit einem dritten Handlauf (22.3) ist an einer zweiten Längsseite der zweiten Endlosanordnung (12.2) von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten vorhanden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Beförderungsvorrichtung nach Anspruch 1.

[0002] Beförderungsvorrichtungen dieser Art sind Fahrtreppen und Fahrsteige, die eine Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten aufweisen. Angrenzend an die sich in Förderrichtung erstreckenden Längsseiten einer Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten befinden sich seitliche bzw. aufgesetzte Balustraden mit Handläufen, an welchen sich Personen, die sich auf den Trittplatten bzw. Trittstufen befinden, festhalten können. Die Endlosanordnung mit den Trittplatten bzw. Trittstufen und die Handläufe sind gleichzeitig und vorlaufend bzw. synchron angetrieben bzw. antreibbar.

[0003] Es besteht häufig die Notwendigkeit oder der Wunsch, die Transportkapazität solcher Beförderungsvorrichtungen zu erhöhen.

[0004] Die einfachste Lösung, die sich hierzu anbietet, besteht darin, die Breite der Trittstufen bzw. Trittplatten quer zur Förderrichtung und damit den gegenseitigen Abstand der beiden seitlichen Balustraden zu vergrössern. Diese Lösung ist aber im Allgemeinen nicht realisierbar, weil Sicherheitsvorschriften den gegenseitigen Abstand der seitlichen Balustraden auf einen maximal zulässigen Wert beschränken, wodurch erreicht werden soll, dass Personen auf den Trittstufen bzw. Trittplatten sich gleichzeitig an beiden seitlichen Handläufen bzw. Balustraden festhalten oder abstützen können.

[0005] Eine andere Anordnung zur Erhöhung der Transportkapazität einer solchen Beförderungsvorrichtung ist aus der JP9-110350-A bekannt. Dort ist zusätzlich zur ersten Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten eine zweite Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten vorgesehen, die sich, mit Ausnahme eines Zugangsbereiches und eines Abgangsbereiches, parallel und unmittelbar angrenzend an die erste Endlosanordnung erstreckt. Die zweite Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten hat einen schneller arbeitenden Motor bzw. Antrieb als die erste Endlosanordnung. Eine erste Balustrade mit Handlauf befindet an der Längsseite der ersten Endlosanordnung, die der zweiten Endlosanordnung abgewandt ist. Eine zweite Balustrade mit Handlauf befindet an der Längsseite der zweiten Endlosanordnung, die der ersten Endlosanordnung abgewandt ist. Zwischen den beiden Endlosanordnungen von Stufen bzw. Platten bzw. Paletten befindet sich keine Balustrade und kein sonst erforderlicher Handlauf. Vorgesehen ist, dass eilige Personen im Zugangsbereich die Trittelemente der ersten Endlosanordnung betreten, dann auf die Trittstufen bzw. Trittplatten der zweiten Endlosanordnung wechseln bzw. springen, und schliesslich im Abgangsbereich auf Trittstufen bzw. Trittplatten der ersten Endlosanordnung zurückwechseln. Das erhöht die Unfallgefahr sehr und ist älteren Personen nicht zumutbar. Personen, die nicht in Eile sind, verbleiben ausserdem auf den Trittplatten bzw. Trittstufen der ersten Endlosanordnung und werden von denjenigen auf der zweiten Endlosanordnung überholt. Diese Anordnung weist mehrere Nachteile auf. Zum Einen dürfte es schwierig sein, beide Endlosanordnungen so schmal zu halten, dass die vorschriftsmässige maximale Breite nicht überschritten wird. Es dürfte ohnehin schwierig sein, sich mit beiden Händen seitlich abzustützen, da vermutlich der Handlauf der zweiten Endlosanordnung schneller abgetrieben wird als der Handlauf der ersten Endlosanordnung bzw. Fahrtreppe. Ausserdem wird auch hier die gesamte Transportkapazität durch den Zugangsbereich und den Abgangsbereich, die beide nur die Breite der ersten Endlosanordnung aufweisen, begrenzt. Schliesslich dürfte die Unfallgefahr verhältnismässig gross sein.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Beförderungsvorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit welcher in einfacher Art und Weise sowie unter Einhaltung von Sicherheitsvorschriften die Transportkapazität erhöht werden kann und trotzdem eine Materialeinsparung und Kosteneinsparung erreicht werden kann.

[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Ansprüche beschrieben.

[0008] Die neue Beförderungsvorrichtung dient üblicherweise der Beförderung von Personen und weist eine Endlosanordnung von Trittplatten bzw. Trittstufen auf. Diese Endlosanordnung ist in mindestens einer bzw. beiden Förderrichtung(en) durch Antriebsmittel antreibbar. Angrenzend an eine erste Längsseite der ersten Endlosanordnung von Stufen bzw. Platten bzw. Paletten ist eine erste seitliche Balustrade vorgesehen, die oben einen in Förderrichtung antreibbaren, vorlaufenden, ersten Handlauf enthält. Benachbart zur zweiten Längsseite der ersten Endlosanordnung ist eine zweite seitliche Balustrade, ebenfalls mit einem in Förderrichtung antreibbaren, vorlaufenden, zweiten Handlauf vorgesehen. Die bisher beschriebene Anordnung ist bekannt.

[0009] Nach der Erfindung umfasst die Beförderungsvorrichtung eine zweite Endlosanordnung mit Trittplatten bzw. Trittstufen. Diese zweite Endlosanordnung ist parallel zur ersten Endlosanordnung angeordnet und durch die vorhandenen Antriebsmittel in Förderrichtung antreibbar, und zwar gleichzeitig mit der ersten Endlosanordnung. Die weiter oben genannte zweite seitliche Balustrade ist als Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade ausgebildet. Sie ist zwischen der zweiten Längsseite der ersten Endlosanordnung und einer ersten Längsseite der zweiten Endlosanordnung angeordnet. Diese Mittelbalustrade kann daher sowohl durch Personen auf der ersten Endlosanordnung als auch durch Personen auf der zweiten Endlosanordnung benutzt werden. Eine dritte seitliche Balustrade ist an einer zweiten Längsseite der zweiten Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten, die deren erster Längsseite gegenüberliegt, angeordnet. Diese dritte Balustrade weist einen dritten Handlauf auf, der in Förderrichtung gleichzeitig mit dem zweiten Handlauf antreibbar ist.

[0010] Gemäss Erfindung sind die beiden Endlosanordnungen nicht nur gleichzeitig und zugleich sondern auch synchron antreibbar, wobei die erste Endlosanordnung, die zweite Endlosanordnung sowie die drei Handläufe annähernd bzw. praktisch die gleiche Geschwindigkeit aufweisen. Die zwei Endlosanordnungen haben die gleiche Fahrtrichtung und die drei dazugehörenden Handläufe haben ebenso die gleiche Fahrtrichtung. Die drei Handläufe gleiten bzw. laufen untereinander synchron und haben die gleiche oder selbe Handlaufgeschwindigkeit.

[0011] Die neue Beförderungsvorrichtung kann auch so ausgebildet sein, dass die Mittelbalustrade in eine erste Teilbalustrade und eine zweite Teilbalustrade unterteilt ist. Hierbei ist die erste Teilbalustrade der Mittelbalustrade auf Seite der ersten Endlosanordnung angeordnet, während die zweite Teilbalustrade der Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade auf Seite der zweiten Endlosanordnung angeordnet ist. Die erste Teilbalustrade weist einen ersten Handlaufteil auf, und die zweite Teilbalustrade weist einen zweiten Handlaufteil auf. Diese Variante der neuen Beförderungsvorrichtung kann alternativ in verschiedenen Modi genutzt werden, wobei für gewisse Modi die Antriebsmittel ein geeignetes Getriebe mit entsprechender Untersetzung bzw. Übersetzung benötigen.

[0012] Im ersten Modus wird die gesamte Beförderungsanordnung, nämlich die beiden Endlosanordnungen von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten, der erste und der dritte Handlauf und die beiden Handlaufteile der Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade in gleicher Förderrichtung und mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben.

[0013] In einem anderen Modus wird eine erste Beförderungseinheit, umfassend die erste Endlosanordnung von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten, den ersten Handlauf und den ersten Handlaufteil der Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade, mit einer ersten Geschwindigkeit angetrieben. Eine zweite Beförderungseinheit, umfassend die zweite Endlosanordnung, den dritten Handlauf und den zweiten Handlaufteil der Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade, wird mit einer anderen zweiten Geschwindigkeit angetrieben. Der Antrieb erfolgt wie beim ersten Modus durch gemeinsame Antriebsmittel. Weiters kann der Antrieb auch über ein gemeinsames Hauptgetriebe und eine oder mehrere Antriebseinheiten bzw. Motoreinheiten, die angeflanscht oder aufgesteckt sind, angetrieben werden. Überdies ist eine separate Motoreinheit, Getriebeeinheit oder Motorgetriebekombination einsetzbar. Eilige Personen können dann die schnelle Beförderungseinheit benutzen, während für andere, zum Beispiel schlecht gehfähige bzw. gehbehinderte Personen die langsame Beförderungseinheit zur Verfügung steht. Indem man die beiden Einheiten in gleicher Richtung aber mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreibt, erhält man eine schnelle und eine langsame Beförderungseinheit. Man erreicht also die Wirkung, die in der JP9-110350-A angestrebt wird, jedoch ohne die dort manifesten und unübersehbaren Nachteile.

[0014] Um den anlagenseitigen Aufwand zu begrenzen, werden beide Beförderungseinheiten von einem gemeinsamen Antrieb angetrieben. Bei der Variante, wo eine der Beförderungsvorrichtungen schneller bewegt wird als die andere, kommt ein geeignetes Getriebe zum Einsatz, um einen schnell laufenden Antrieb zu untersetzen oder um zusätzlich eine langsam laufende Voruntersetzung zu erzielen.

[0015] Bei geringem Bedarf an Transportkapazität kann auch eine der Beförderungsanordnungen von den Antriebsmitteln abgekoppelt und somit stillgelegt werden. Ausserdem kann ein Antrieb elektrisch getrennt bzw. abgeschaltet werden, oder auf Schleichfahrt geschaltet werden. Dazu kann eine Kupplung (z.B. eine Schaltkupplung), eine Trenneinrichtung, oder eine Verbindungseinrichtung zum Auskuppeln bzw. Trennen sowie Einrücken bzw. Einkuppeln vorgesehen werden.

[0016] Es könnten ferner beide Beförderungseinheiten entweder in gleicher Förderrichtung oder fallweise in entgegengesetzten Förderrichtungen eingesetzt werden. In diesem Fall ist der gemeinsame Antrieb mit einem Getriebe versehen, welches auf der Abtriebsseite eine umgekehrte Drehrichtung für eine der beiden Beförderungsvorrichtung erzeugt.

[0017] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Fig. 1
eine Beförderungsvorrichtung in Form einer Fahrtreppe, von der Seite, zum Teil im Schnitt;
Fig. 2
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Beförderungsvorrichtung nach der Erfindung, in Förderrichtung gesehen, zum Teil im Schnitt; und
Fig. 3
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Beförderungsvorrichtung nach der Erfindung, in gleicher Darstellung wie Fig. 2.


[0018] Die in Fig. 1 gezeigte vorbekannte Beförderungsvorrichtung ist eine Fahrtreppe 10. Diese Fahrtreppe 10 befördert Personen oder ggf. Handgepäck und Kleinwaren in einer Transportrichtung von einer unteren Ebene E1 aufwärts zu einer oberen Ebene E2. Üblicherweise haben solche Fahrtreppen 10 steuerbare bzw. umschaltbare Antriebe, so dass die Fahrtreppe 10 alternativ auch Personen von der oberen Ebene E2 abwärts zur unteren Ebene E1 befördern kann.

[0019] Die Fahrtreppe 10 weist eine erste Endlosanordnung 12.1 mit einer Vielzahl von Trittelementen bzw. Trittstufen 14.1 auf, wobei jedes Trittelement 14.1 einen Setzstufenteil 16.1 und eine Trittplatte 18.1 besitzt. Die Endlosanordnung 12.1 ist durch den Antrieb bzw. durch die Antriebsmittel (nicht gezeigt) antreibbar.

[0020] An einer ersten Längsseite der Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1 befindet sich eine erste Balustrade 20.1, und an einer der ersten Längsseite gegenüberliegenden zweiten Längsseite der Endlosanordnung 12.1 befindet sich eine zweite Balustrade 20.2. Die Balustraden 20.1 und 20.2 sind oben mit einem ersten Handlauf 22.1 bzw. einem zweiten Handlauf 22.2 (in Fig. 1 nicht sichtbar) versehen. Die Handläufe 22.1 und 22.2 sind gleichzeitig und in gleicher Richtung (Fahrtrichtung oder Förderrichtung genannt) wie die Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1 antreibbar.

[0021] Beförderungsvorrichtungen in Form von Fahrsteigen weisen ebenfalls Endlosanordnungen mit Trittelementen bzw. Stufen bzw. Paletten auf, sowie an ihren Längsseiten angeordnete Balustraden auf. Die Trittelemente der Fahrsteige umfassen Trittplatten bzw. Trittpaletten aber keine Setzstufenteile.

[0022] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Beförderungsvorrichtung 10 nach der Erfindung. Diese Beförderungsvorrichtung besitzt eine erste Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1 und eine zweite Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.2. In Fig. 2 sind von der ersten Endlosanordnung 12.1 ein Trittelement 14.1 und von der zweiten Endlosanordnung 12.2 ein Trittelement 14.2 gezeigt. Von den Trittelementen 14.1 und 14.2 sind Setzstufenteile 16.1 bzw. 16.2, als Flächen mit Rillen und Vorsprüngen sichtbar, während Trittplatten bzw. Trittstufen 18.1 bzw. 18.2 horizontal (senkrecht zur Zeichnungsebene) gerichtet sind und daher nur als Linienzüge sichtbar sind.

[0023] Seitlich, in Fig. 2 links der ersten Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1, befindet sich eine erste Balustrade 20.1, die oben mit einem ersten Handlauf 22.1 versehen ist. Die erste Balustrade 20.1 ist ortsfest, und der erste Handlauf 22.1 ist wie die erste Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1 antreibbar. Seitlich, in Fig. 2 rechts der ersten Endlosanordnung 12.1, befindet sich die zweite Balustrade 20.2, die hier als Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade ausgebildet ist und die erste Endlosanordnung 12.1 von der zweiten Endlosanordnung 12.2 trennt. Die zweite, mittige Balustrade 20.2 ist oben mit dem zweiten Handlauf 22.2 versehen. Die zweite Balustrade 20.2 ist ortsfest, und der zweite Handlauf 22.2 ist antreibbar wie die Endlosanordnungen 12.1 oder 12.2.

[0024] Seitlich, in Fig. 2 rechts der zweiten Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.2 befindet sich eine dritte Balustrade 20.3, die oben mit einem dritten Handlauf 22.3 versehen ist. Die dritte Balustrade 20.3 ist ortsfest, und der dritte Handlauf 22.3 ist antreibbar wie die zweite Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.2.

[0025] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Beförderungsvorrichtung 10 nach der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die zweite Balustrade 20.2, welche die erste Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.1 von der zweiten Endlosanordnung von Stufen bzw. Paletten 12.2 trennt und auch als Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade bezeichnet wird, eine erste Teilbalustrade 20.2.L und eine zweite Teilbalustrade 20.2.R umfasst. Der Handlauf der Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade ist, wie die Mittelbalustrade bzw. Mittenbalustrade selbst, unterteilt in ein erstes Handlaufelement 22.2.L an der ersten Teilbalustrade 20.2.L und ein zweites Handlaufelement 22.2.R an der zweiten Teilbalustrade 20.2.R. Die erste Endlosanordnung 12.1 bildet mit dem ersten Handlauf 22.1 und dem ersten Handlaufelement 22.2.L der zweiten Balustrade 20.2.L eine erste Beförderungseinheit, und die zweite Endlosanordnung 12.2 bildet mit dem dritten Handlauf 22.3 und dem zweiten Handlaufelement 22.2.R der zweiten Balustrade 20.2.R eine zweite Beförderungseinheit, wobei die gemeinsamen Antriebsmittel zum Antrieb sowohl der beiden Endlosanordnungen 12.1 und 12.2 als auch der Handläufe 22.1, 22.2.L, 22.2.R, 22.3 dienen. Die Antriebsmittel können zusätzlich zum gemeinsamen motorischen Antrieb bzw. steuerbaren Antrieb ein geeignetes (z.B. umschaltbares) Getriebe umfassen, so dass ggf. die erste Beförderungseinheit 12.1 und die zweite Beförderungseinheit 12.2 wahlweise mit gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit antreibbar sind.

[0026] Die erfindungsgemässen Beförderungsvorrichtungen haben den Vorteil, dass sie die Beförderungskapazität deutlich erhöhen. Der technische, materielle und mechanische Aufwand sowie der Arbeitsaufwand sind aber deutlich kleiner als bei zwei herkömmlichen Beförderungsvorrichtungen. Überdies kann ein gemeinsamer Antrieb bzw. Antriebsblock bzw. Getriebeblock bzw. Hauptgetriebe bzw. Hauptgetriebegehäuse zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sind Hauptgetriebe bzw. Ansteckgetriebe mit angeflanschten Antriebseinheiten bzw. Motoren einsetzbar. Es ist auch ein Hauptgetriebe mit einer Antriebsausrichtung quer oder stehend zur Fahrtrichtung einsetzbar. Weiters ist ein Hauptgetriebe mit längs-angeflanschten oder stehend-angeflanschten Motor(en) bzw. Antriebseinheiten, also Motor und Bremse plus Kupplung, einsetzbar.
Ausserdem ist der Platzbedarf wesentlich geringer, da die Endlosanordnungen sehr eng nebeneinander angeordnet sind und eine kompakte Baueinheit bilden. Weiterhin wird kein Bauraum verschenkt und eine optimale Platzausnutzung und elektrische Leistungsnutzung erreicht. Der Leistungsgrad der Beförderungseinrichtung(en) wird erhöht und die Leistungskurve bzw. die Förderkapazität steigt. Eine bessere Ausnutzung des verwendeten Materials bzw. der Werkstoffe und der zugeführten Energie bzw. Antriebskraft ist gegeben.

[0027] Ausserdem sind die Vorschriften erfüllt, die einen Maximalabstand (typischerweise maximal 110cm) der seitlichen Balustraden vorschreiben.


Ansprüche

1. Beförderungsvorrichtung (10) mit einer ersten Endlosanordnung (12.1) von Trittstufen bzw. Trittplatten (16.1), die in einer Förderrichtung durch Antriebsmittel antreibbar ist, um Personen zu befördern, wobei angrenzend an eine erste Längsseite der ersten Endlosanordnung (12.1) von Trittstufen, Trittplatten oder Paletten eine erste seitliche Balustrade (20.1) mit einem in Förderrichtung antreibbaren ersten Handlauf (22.1) und auf der zweiten Längsseite der ersten Endlosanordnung (12.1) eine zweite seitliche Balustrade (20.2) mit einem in Förderrichtung antreibbaren zweiten Handlauf (22.2) vorhanden sind,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Beförderungsvorrichtung (10) eine zweite Endlosanordnung (12.2) mit Trittstufen, Trittplatten oder Paletten (16.2) umfasst, die parallel und benachbart zur ersten Endlosanordnung (12.1) angeordnet und durch die gemeinsamen Antriebsmittel in Förderrichtung gleichzeitig mit der ersten Endlosanordnung (12.1) antreibbar ist,

- dass die zweite seitliche Balustrade (20.2) als Mittelbalustrade ausgebildet und an einer ersten Längsseite der zweiten Endlosanordnung (12.1) angeordnet ist, um durch Personen auf der ersten Endlosanordnung (12.1) und durch Personen auf der zweiten Endlosanordnung (12.2) benutzbar zu sein, und

- dass eine dritte seitliche Balustrade (20.3) mit einem dritten Handlauf (22.3), der in Förderrichtung gleichzeitig mit dem zweiten Handlauf (22.2) antreibbar ist, an einer zweiten Längsseite der zweiten Endlosanordnung (12.2) vorhanden ist.


 
2. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Handlauf (22.3) gleichzeitig und gleichlaufend mit dem zweiten Handlauf (22.2) antreibbar ist.
 
3. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Balustrade (20.2) eine erste Teilbalustrade (20.2.L) mit einem ersten Handlaufelement (22.2.L) angrenzend an die erste Endlosanordnung (12.1) und eine zweite Teilbalustrade (20.2.R) mit einem zweiten Handlaufelement (22.2.R) angrenzend an die zweite Endlosanordnung (12.2) umfasst.
 
4. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Endlosanordnungen (12.1, 12.2) von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten und die drei Handläufe (22.1, 22.2, 22.3) synchron antreibbar sind.
 
5. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Endlosanordnung (12.1) von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten, der erste Handlauf (22.1) und das erste Handlaufelement (22.2.L) mit einer ersten Geschwindigkeit antreibbar sind, und dass die zweite Endlosanordnung (12.2) von Trittstufen bzw. Trittplatten bzw. Paletten, der dritte Handlauf (22.3) und das zweite Handlaufelement (22.2.R) mit einer zweiten Geschwindigkeit antreibbar sind.
 
6. Beförderungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Handläufe (22.1, 22.2, 22.3) einen gemeinsamen Handlaufantrieb aufweisen.
 
7. Beförderungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hauptgetriebe mit quer-angeflanschten oder längs-angeflanschten oder stehend-angeflanschten Motor vorhanden ist.
 
8. Beförderungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beförderungsvorrichtung (10), und somit die beiden Endlosanordnungen (12.1, 12.2), ein zusammenhängendes Fachwerk besitzen.
 
9. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fachwerk der Beförderungseinrichtung (10) einen zusammenhängenden Doppel-Wandträger aufweist.
 
10. Beförderungsvorrichtung (10) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fachwerk mindestens einen Basis-Wandträger und mindestens einen Zusatz-Wandträger aufweist.
 
11. Beförderungseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Basis-Wandträger oder mindestens ein Zusatz-Wandträger der Beförderungsvorrichtung (10), oder beide als Vollplattenkonstruktion ausgebildet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente