[0001] Die Erfindung betrifft eine Tasterschale, typischerweise ausgelegt als Gehäuse-Oberschale,
und deren Herstellungsverfahren gemäß dem jeweiligen Oberbegriff der beiden Hauptansprüche.
[0002] Aus der
DE 6 93 01 454 T2 =
EP 0 600 634 B1 ist zum Betätigen eines Kulissen-Schnappschalters ein aus dem Schaltergehäuse herausragender
langer Kolben bekannt, der mittels eines axial hohen und radial weit ausladenden hohlkegelstumpfförmigen
flexiblen Kragens unter großem radialem Abstand in einer Durchbrechung des Gehäusedeckels
beweglich gehaltert ist. Der Deckel und der daraus hervorragende Kolben sind beide
unter Freisparen eines Ringraumes zwischen ihnen aus einem ersten, relativ harten
Kunststoff (etwa glasgefülltem Polyamid) gespritzt; und der Kragen ist dann im selben
Werkzeug - nach Austausch des Formkernes - aus einem sich mit dem Deckel und dem Kolben
verbindende zweiten, dagegen weichen Kunststoff (etwa thermoplastischem Elastomer)
in den Ringraum eingespritzt. Dadurch wird der den Ringraum überspannende Kragen innen
mit seiner oberen kleinen Basis außerhalb des Gehäusedeckels an den betätigungsseitigen
Umfang des Kolbens und außen mit seiner unteren großen Basis an der Innenmantelfläche
der Durchbrechung befestigt. Für ein taktil zu ertastendes ganzes Schalterfeld ist
eine derartige Kolbenkonstruktion pro Schalter allerdings schon wegen des Platzbedarfes,
aber auch wegen des für den gezielten einzelnen Schaltvorgang benötigten Kolbenhubes
ungeeignet.
[0003] Aus der
DE 1 03 125 202 A1 ist eine Taster-Oberschale mit der Besonderheit bekannt, zweilagig erstellt zu sein,
nämlich in Form einer eigentlichen, zum Bestücken mit Tasterfeldern mehrfach durchbrochenen
Schale, die in einem abschließenden Herstellungsschritt noch mit einer geschlossenen
weichplastischen Haut überspritzt wird. Die Herstellung der Schale selbst erfolgt
nach der einen zweier dort in Betracht gezogenen Varianten im Zweikomponenten-Kunststoffspritzguss,
indem nach dem ersten Schuß mit hartplastischem Material in dabei freigesparte Fenster
mit einem zweiten Schuß jeweils eine Radspeichenstruktur mit offener Nabe aus weniger
hartem Kunststoff eingefügt wird. Die daraufhin noch, in einem gesonderten Fertigungsschritt,
aufzuspritzende weichplastische Haut soll dann das freie Zentrum der Nabe in dieser
Radspeichenstruktur durchdringen und darunter zu einem Stößel erstarren, der - trotz
seiner weichen Konsistenz - auf externen Druck einen darunter montierten Tastschalter
zuverlässig betätigen können soll. Davon wird eine gute Haptik erhofft, weil vom weichen
Zentrum des Tasterfeldes her nach außen, zur dieses umgebenden harten Schale hin,
ein abgestufter Elastizitäts-Übergang ertastbar sei; was sich aber bei eng benachbarter
Anordnung kleiner Tasterfelder nicht bemerkbar machen dürfte. Wohl deshalb erhält
dort die zweite Herstellungsvariante den Vorzug, nämlich eine Herstellung der Schale
im herkömmlichen Einkomponenten-Spritzguss. Dabei ragt in den jeweiligen Fensterbereich
eine an die Schale angespritzte Filmscharnier-Schaltzunge mit symbolartigen Freisparungskonturen
hinein. Unabhängig von der Schale, und ihrem späteren Überspritzen mit der Haut, wird
hier ferner noch aus lichtleitendem Material eine Baumstruktur gespritzt, an den Enden
derer Zweigen die entsprechenden Symbole ausgeformt sind. Diese Struktur wird rückwärtig
(d.h. bedienungsabgewandt) in die Freisparungskonturen der Schaltzungen eingelegt,
ehe die so bestückte Oberschale schließlich mit der Haut überspritzt wird. Der Herstellungsaufwand
insbesondere des nachträglichen Überspritzens mit einer weichen Haut, aber auch des
zuvor erforderlichen Einlegens seiner gesondert gespritzten und beizustellenden Symbolstruktur,
ist für ein Massenprodukt wie ein Fernsteuer-Schlüsselgehäuse jedoch kaum vertretbar.
Außerdem ist die alle Tasterfelder überziehende weichplastische Haut eher irritierend
beim Versuch, ein bestimmtes Feld zur Bedienung blind ertasten zu wollen.
[0004] Deshalb ist in der Praxis eher eine einlagige Tasterschale nach der
DE 10 2005 001 002 A1 anzutreffen. Die in hartplastischem Material angelegten Fenster sind hier nicht völlig
freigespart; sondern von einer im Vergleich zur umgebenden Wandstärke der Tasterschale
dünnen und dadurch flexiblen Membran in Form einer Spritzhaut aus dem harten Material
der Tasterschale selbst überspannt. Auf diese Spritzhäute wird eine Matte aus mit
Schaltsymbolen bedruckten Tasterflächen aus weichelastischem Material mittels eines
photoinitiiert aushärtenden Materials aufgeklebt. Weil dessen V'ernetzungs-Bestrahlung
nicht durch die gegenüber der Spritzhaut dicke Matte der bedruckten Tasterflächen
hindurch erfolgen kann, muß die Schale aus einem Material bestehen, das zu rückwärtiger
Bestrahlung des Klebemittels für den entsprechenden Spektralbereich möglichst gut
durchlässig ist. Das schränkt die Materialauswahl stark ein, zumal bei dem Spritzgußmaterial
auch auf erhebliche Anforderungen an die Biege- und Scher-Dauerwechselfestigkeit an
den Übergängen von der massiven, biegesteifen Schale zu den dünnen hier angeschlossenen,
bei Betätigung durchzubiegenden Spritzhäuten geachtet werden muß. Außerdem bedingen
die vielfältigen Handhabungserfordernisse hohe Fertigungskosten. Die Tastermatte mit
ihrer Verklebung ist im Übrigen nicht für aktiv strahlende Schaltsymbole durchleuchtbar.
Und die auf die Tastermatte lediglich aufgedruckten Schaltsymbole erweisen sich gegenüber
den mechanischen und chemischen Beanspruchungen bei der taktilen Belastung nicht als
abriebfest.
[0005] In Erkenntnis vorstehend geschilderter Gegebenheiten liegt der vorliegenden Erfindung
die technische Problemstellung zugrunde, eine Tasterschale gattungsgemäßer Art für
wesentlich preisgünstigere Fertigungsmöglichkeiten bei zugleich anwendungsgereehterer
Funktionalität auszulegen.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die in den Hauptansprüchen angegebenen wesentlichen
Merkmale gelöst. Danach kann eine einlagige Gehäuse-Tasterschale sogar in einem einzigen
Werkzeug, also in einem einzigen Spritzgussdurchgang ohne Erfordernisse von Umspann-
oder sonstigen Handhabungseingriffen, im Mehrkomponenten-Montagespritzguss erstellt
werden.
[0007] Dazu werden zunächst die härteren Komponenten der letztlich mit Tasterfeldern bestückten
Tasterschale gespritzt. Das kann zunächst die Schale selbst aus vergleichsweise sehr
hartem Kunststoff wie einem schlagfest eingestellten aromatischen Polyamid (PA) sein,
die mittels herausnehmbarer Kerne unter Freisparen von Fenstern gespritzt wird. Die
Fenster sind durch Rahmen, eventuell mit rückwärtig vorstehenden Rippen, gegeneinander
abgegrenzt, welch letztere eine zusätzliche konstruktive Versteifung des Mittenbereiches
der Tasterschale fördern würden.
[0008] In den Fenstern sind teilweise oder durchgängig mittels herausnehmbarer Kerne etwa
mittig symbolartige Freisparungskonturen im formgebenden Werkzeug ausgespart. In diese
wird, um die später taktil belasteten Piktogramme oder dergleichen Symbolstrukturen
einschließlich Buchstaben- oder Zahlendarstellungen möglichst feingliedrig und sauber
berandet ausbilden zu können, ein - vorzugsweise weniger hart als für die Schale eingestellter
- abermals harter Kunststoff, etwa wiederum Polyamid oder bevorzugt ein der PTE-Gruppe
zugehöriges thermoplastische Elastomer, eingespritzt. Die dafür freie Formgebung ist
derart, dass nach dem Erkalten jeweils aus einer dicken Platte, also einem etwa quader-
oder würfelartigen Klotz, auf dessen einer Oberfläche die feingliedrigen Symbole erhaben
ausgestaltet sind, während gegenüberliegend, zentral rückwärtig, ein steifer Noppen
hervorragt. Diese zunächst noch vom Werkzeug in den Fenstern gehalterten Klötze sind
mit ihren darauf erhabenen Taster-Symbolen insgesamt vorzugsweise etwas weniger dick,
als die Wandung der Tasterschale in der Umgebung der Fenster. Die Querschnitte der
Klötze sind den Konturen der Fenster geometrisch ähnlich, aber geringfügig kleiner
bemessen.
[0009] Grundsätzlich ist es im Rahmen vorliegender Erfindung gleichgültig, in welcher Reihenfolge
die härteren Komponenten, also ob zunächst die Schale oder zunächst die farblich kontrastierend
dagegen abgesetzten symboltragenden Klötze, gespritzt werden. Bevorzugt werden sogar
zunächst, also in der Fertigungspraxis abweichend von der vorstehenden Prinzipdarstellung,
in einem ersten Schuss die Klötze mit ihren betätigungsseitigen Symbolen und rückwärtigen
Noppen gespritzt, die dann im zweiten Schuss von den Fenstern der aus dem dagegen
noch härteren Material der Tasterschale umspritzt werden.
[0010] In die vergleichsweise weiten flachen Freiräume um die von den Klötzen vorkragenden
Symbole herum wird sodann im dritten Schuss eine Weichkomponente wie etwa weichelastisch
aushärtendes thermoplastisches Polyurethan (TPU), vorzugsweise von etwa der Einfärbung
wie der Rand der umgebenden Tasterschale, eingespritzt. Zweckmäßigerweise liegen die
Fenster-Rahmen am Grunde einer Einsenkung in den Rand der Tasterschale, die dadurch
mit einer dünnwandigen Deckschicht über den Fenstern, also über den Symbol-IGötzen
der einander benachbarten Fenster und künftigen Tasterfelder aufgefüllt wird. Diese
Abdeckung, die über den Klötzen jeweils höchstens so dick ist, wie der Überstand des
jeweiligen Symboles auf seinem Klotz, weist somit lokal - insbesondere im Mittenbereich
- eine wesentlich geringere Wandstärke als die benachbarten Bereiche der Tasterschale
auf.
[0011] Jener abschließende Schuss mit der elastisch abbindenden Weichkomponente kann nach
Umsetzen der schon gespritzten härteren Komponenten in eine andere Form erfolgen.
Von besonderem Vorteil ist aber, dass nach vorliegender Erfindung die im Spritzguss-Werkzeug
komplett bestückte Tasterschale auch bis zum Aufbringen der Deckschicht ohne irgendwelche
Umsetzerfordernisse komplett im Mehrkomponenten-Kunststoffmontagespritzguss gefertigt
werden kann.
[0012] Die so auf die betätigungsseitigen Wände der Klötze, ihre Symbole einrahmend, aufgebrachten
Tasterfelder in Form von Teilbereichen in der durchgehenden Deckschicht schließen
betätigungsseitig einerseits mit der freien Stirn der Symbole und andererseits mit
dem Rand der Einsenkung in die Tasterschale bündig ab. So sind die Klötze mit ihren
durch die Tasterfelder in Form der weichelastischen Deckschicht hindurchtretenden
Symbolen stufenlos an den Rand der Einsenkung in der Tasterschale angebunden.
[0013] In die Klötze können für zusätzliche formschlüssige Verbindungen Sack- oder Durchgangs-Löcher
eingeformt sein, die sich beim Einspritzen der Weichkomponente der Deckschicht mit
diesem Material auffüllen; so dass nach dessen Erstarren jeweils mehrere kurze hinter
der die Tasterfelder bildenden Deckschicht vorstehende Pfeiler in der Umgebung seines
Symboles in einen Symbol-Klotz eingreifen.
[0014] Die Füllung aus gegenüber demjenigen für die Schale weichelastischem Material verbindet
sich beim Aushärten hermetisch dicht mit der Oberfläche des jeweiligen Klotzes und
seiner darauf auftragenden Symbole einerseits und andererseits mit dem steifen Material
der rahmenartigen Berandung der Fenster sowie mit der umlaufenden Wandung der Einsenkung.
Infolge der starren Rahmen zwischen den weichen Fenster-Füllungen erfolgt dennoch
später kein mechanisches Überkoppeln bei externer Betätigung nur eines dieser Tasterfelder
auf ein ihm benachbartes Tasterfeld. Für solche Entkopplung können die Tasterfelder
zusätzlich mit etwa betätigungsseitig eingesenkten Nuten gegeneinander abgesetzt sein,
die vorzugsweise gerade über den Konturen der im Innern der Schale darunter gelegenen,
biegesteifen Rippen verlaufen. Solche äußeren Nuten lassen auch eine Begrenzung der
einzelnen Tasterfelder gegeneinander in der Deckschicht der Tasterschale visuell und
taktil leichter erfassen.
[0015] Die Haftung der betätigungsseitig druckbeanspruchten Symbole in ihren dagegen weichelastischen
Tasterfeldern ist schon deshalb von überaus hoher Güte, da die gegenseitigen Vernetzungen
nicht nur von der Tasterschale zu den Seitenflächen der Symbole erfolgen, sondern
auch zu den Oberflächen der Klötze, aus denen die Symbole hervorragen. Die Haftung
wird noch signifikant gesteigert, wenn infolge Abstimmung zwischen der Viskosität
der Deckschicht und der Breite der die Klötze in ihren Fenstern umgebenden schmalen
Spalte das Material der Deckschicht kontrolliert in diese Spalte eindringt. Über die
Spaltbemessung für solche zusätzliche seitliche Anbindung der Außenmantelflächen von
Symbol-Klötzen an die Innenmantelflächen ihrer umgebenden Fenster-Rahmen kann - zusätzlich
zur alle Tasterfelder einheitlich betreffenden Elastizität der Deckschicht - als taktiles
Unterscheidungsmerkmal gezielt beeinflusst werden, welche taktile Kraft zum Bewegen
bestimmter der Klötze für Schalterbetätigungen bei der mit ihren Tastschaltern fertig
bestückten Tasterschale manuell aufzubringen sein wird.
[0016] Vorzugsweise kontrastiert das Material der Klötze mit ihren Symbolen zur Farbe des
umgebenden Tasterfeldes, um die Symbole darin gut erkennen zu können. Wenn Symbole
etwa in unterschiedlicher Einfärbung oder mit unterschiedlicher Transparenz in den
Tasterfeldem erscheinen sollen, dann werden zunächst in aufeinanderfolgenden Schüssen
Symbol-Klötze aus entsprechend eingefärbten Materialien oder mit wechselnden Materialien
gespritzt.
[0017] Insoweit diese Symbol-Materialien hinsichtlich ihrer Materialstärke oder ihrer Materialwahl
lichtdurchlässig sind, genügt es, einen miniaturisierten lichtemittierenden Strahler
zentral hinter den Klötzen der Tasterfelder im Innern der Gehäuse-Oberschale anzuordnen,
um alle Symbole erstrahlen zu lassen; ohne dass dafür eine gesondert herzustellende
und einzulegende Lichtleiterkonstruktion erforderlich wäre, und ohne dass dabei Licht
störend seitlich längs der Berandungen etwa nur eingelegter (statt wie hier eingebundener)
Symbole austreten könnte.
[0018] Bei Ausüben von Druck auf die härtere da vom Symbol durchsetzte Mitte der Außenfläche
eines der weichen Tasterfelder bewirkt schon die kurzhubige Axialbewegung des rückwärtig
hinter dem Symbol-Klotz kegelstumpfförmig angeformt vorragenden, im Fenster von seinem
Klotz axial geführten steifen Noppens aufgrund seiner harten Konsistenz eine zuverlässige
Kraftübertragung und somit ein reproduzierbares Ansprechen des dahinter im Fernsteuer-Schlüsselgehäuse
angeordneten elektromechanischen Tastschalters zum Auslösen der ihm zugeordneten elektrischen
Funktion, was die angestrebte gute Haptik sicherstellt.
[0019] Eine symbolbestückte Tasterschale des Fembedienungs-Gehäuses eines Schlüsselhalters,
insbesondere für einen Kraftfahrzeugschlüssel, ist also erfindungsgemäß besonders
preisgünstig und funktionsgerecht in einem Durchgang im Mehrkomponenten-Kunststoffspritzguss
herstellbar, indem jeweils vor der Weichkomponente für die Deckschicht zunächst die
dagegen härteren Komponenten in Form der Klötze, mit ihren einander gegenüberliegend
erhabenen Tastersymbolen und Noppen, sowie die dickwandige, besonders feste, von -
die Klötze aufnelhmenden - Fenstern durchbrochene Tasterschale gespritzt werden. Erst
nach dieser Formgebung der Hartkomponenten werden, in einem anderen oder vorzugsweise
in dem selben Werkzeug, die dünnwandige weichplastische Deckschicht auf die mit den
Symbol-Klötzen bestückten Fenster-Rahmen aufgespritzt und infolge Aushärtens an die
Tasterschale hermetisch dicht, gummielastisch angebunden; wobei dann in den einzelnen
Tasterfeldern in dieser durchgehenden weichelastischen Deckschicht deren Funktions-Symbole
bündig austretend abriebfest in Erscheinung treten.
[0020] Zu näherer Erläuterung dieser erfindungsgemäßen Lösung sei auf die etwa maßstabsgerecht
abstrahierten Darstellungen in der Zeichnung verwiesen. Die zeigt in
- Fig.1
- die unbestückte Tasterschale eines Fernsteuer-Autoschlüssels in schräger Draufsicht,
- Fig.2
- die unbestückte Tasterschale aus Fig.1 in Sicht gegen ihr Inneres,
- Fig.3
- eine Gruppe von Symbol-Klötzen zur Bestückung der Tasterschale nach Fig.1 und Fig.2
und
- Fig.4
- die in die fensterbestückte Tasterschale einzuspritzende Deckschicht mit in den einzelnen,
durch Nuten von einander abgesetzten, Tasterfeldern durch diese hindurchragenden Symbolprofilen
auf den Klötzen nach Fig.3.
[0021] Die dargestellte Tasterschale 11 etwa eines Autoschlüssels mit Tastschaltern für
Fernsteuerfunktionen (z.B. zum Entriegeln und Verriegeln von Fahrzeugtüren, zum Entriegeln
des Kofferraumes, zum Starten des Motors und als so genannte Panik-Taste zum Verriegeln
von Betriebsfunktionen unter Auslösen eines Notrufsignales) ist aus gewöhnlich dunkel
eingefärbtem, schlagfest eingestelltem hartplastischem Kunststoff gespritzt. Am Grunde
einer betätigungsseitigen flachen Einsenkung 12 sind Durchbrechungen in Form von,
von dickwandigen Rahmen 13 umgebenen, Fenstern 14, 14' freigespart. Die sind zum Bestücken
mit verschiedenfarbigen, axial zu Klötzen 15,15' verdickten Symbol-Trägerplatten bestimmt,
die ebenfalls aus vergleichsweise hartem Kunststoff gespritzt sind, bevorzugt vor
der sie dann aufnehmenden Schale 11. Die axiale Höhe der Klötze 15, 15' liegt in der
Größenordnung der Dicke der Fenster-Rahmen 13.
[0022] Die Querschnittsgeometrie der Klötze 15, 15' entspricht derjenigen der Fenster 14,14',
bei geringfügig kleineren Abmessungen der Klötze 15, 15', wodurch diese von den sie
umgebenden Fenster-Rahmen13 längsgeführt in den Fenstern 14, 14' axial verlagert werden
können. Die dafür auf das jeweilige Symbol 17 taktil aufzubringende Kraft wird vor
allem durch die Auslegung der Weichkomponenten-Deckschicht 19 bestimmt, aber auch
in Abhängigkeit von deren Viskosität durch die Breite der mit des Weichkomponente
gefüllten jeweiligen Spalte zwischen Klotz 15, 15' und Rahmen 13.
[0023] Betätigungsseitig abgewandt, also zum Innern der Tasterschale 11 hin, weisen die
Klötze 15, 15' etwa kegelstumpfförmig vorstehend angeformte Noppen 16 auf. Die dienen
einer selektiven Druckbetätigung von Schaltstößeln der dahinter, im Innern der Tasterschale
11, angeordneten Tastschalter zum Auslösen von Fernsteuerfunktionen (wie vorstehend
referiert). Gegenüberliegend, also betätigungsseitig, sind die Klötze 15, 15' mit
erhaben auftragend angeformten Symbolen 17 entsprechend den jeweiligen Fernsteuerfunktionen
versehen.
[0024] Die auf den, in den Fenstern 14, 14' ruhenden, Klötzen 15, 15' ausgebildeten Symbole
17 durchragen die Einsenkung 12 oberhalb der Fenster 14, 14', mit ihren freien Stirnkanten
geringfügig über die betätigungsseitige Oberfläche der Tasterschale 11 aufragend.
Das hat zur Folge, dass die Symbol-Stirnkanten betätigungsseitig bündig in einander
unmittelbar benachbarten Tasterfeldem 18 in Form der in die Einsenkung 12, auf ihren
Klötzen 15, 15' die Symbole 17 umgebend, eingespritzten dünnen Deckschicht 19 enden.
So wölbt die sich, unter bündigem Anschluss an die betätigungsseitige Oberfläche auf
dem die Einsenkung 12 umgebenden Rand der Tasterschale 11, über die Einsenkung 12
hinweg. Ihr weichplastisch-elastisches Material weist etwa die Einfärbung der Tasterschale
11 auf und kontrastiert dadurch farblich gegenüber den mit den Stirnkanten darin bloßliegenden
Symbolen 17. Durch über den Rahmen 13 verlaufend in die Deckschicht 19 eingesenkte
Nuten 20 sind die individuellen Tastenfelder 18 in der Deckschicht 19 visuell und
taktil gegeneinander abgegrenzt.
[0025] Mittels dieser Deckschicht 19 sind die Klötze 15, 15' auf ihren Oberflächen und längs
den Symbolen 17, sowie in den Spalten zu den die Klötze 15, 15' umgebenden Fenster-Rahmen
13 hin, an die umlaufende Berandung der Einsenkung 12 sowie an die Rahmen 13 auf ihrem
Grund und damit an die Tasterschale 11 selbst hermetisch dicht aber auf Betätigungsdruck
gummielastisch längsverlagerbar angebunden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 11
- hartplastische Tasterschale
- 12
- Einsenkung (in 11)
- 13
- Rahmen (von 14 in 12)
- 14
- Fenster (für 15)
- 15
- Klotz (mit 17 und 16; in 14)
- 16
- Noppe (an 15)
- 17
- Symbol (in 18 an 15, diametral gegenüber von 16)
- 18
- Tasterfeld (über 15-14 in 19)
- 19
- weichplastische Deckschicht (über 14-12)
- 20
- Nut (über 13 in 19)
1. In Kunststoffspritzguss gefertigte Tasterschale (11), insbesondere des Fembedienungs-Gehäuses
eines Kraftfahrzeugschlüssels, mit gegeneinander versetzten, Funktions-Symbole (17)
aufweisenden Tasterfeldern (18) über in der Tasterschale (11) gelegenen Fenstern (14),
dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster (14) mit Klötzen (15) bestückt sind, die auftragende Symbole (17) aufweisen,
welche bündig in den Tasterfeldern (18) einer über die Fenster (14) sich erstreckenden
weichelastischen Deckschicht (19) enden, mittels derer die Klötze (15) an die Tasterschale
(11) angebunden sind.
2. Tasterschale nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster (14) am Grunde einer Einsenkung (12) in die Tasterschale (11) ausgebildet
und durch Rahmen (13) gegeneinander abgegrenzt sind.
3. Tasterschale nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmen (13) durch rückwärtig angeformte Rippen versteift sind.
4. Tasterschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klötze (15) rückwärtig, den Symbolen (17) diametral gegenüber, vorstehende Noppen
(16) aufweisen.
5. Tasterschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klötze (15) mit ihren auftragenden Symbolen (17) aus anderer Einfärbung und Materialwahl
gespritzt sind, als die sie umgebende Deckschicht (19).
6. Tasterschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedlich eingefärbte Symbol-Klötze (15) vorgesehen sind.
7. Tasterschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (19) durch über Fenster-Rahmen (13) verlaufende Nuten (20) in die
Tasterfelder (18) unterteilt ist.
8. Tasterschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus vergleichsweise hartplastischem Material wie Polyamid besteht, während die
Deckschicht (19) aus dagegen weichplastisch-elastischem Material wie thermoplastischem
Polyurethan über ihre mit den symboltragenden Klötzen (15) bestückten Fenster (14)
aufgebracht ist.
9. Verfahren zum Herstellen und Bestücken einer Tasterschale, insbesondere nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in vorzugsweise nur ein Werkzeug für Mehrkomponenten-Kunststoffspritzguss zunächst
die härteren Komponenten wie eine aus hartplastischem Material bestehende Tasterschale,
aber vorzugsweise insbesondere zunächst Klötze mit erhaben darauf ausgebildeten Taster-Symbolen
und rückwärtig vorkragenden Noppen, eingespritzt werden, woraufhin letztlich - im
selben oder in einem anderen Werkzeug - weichplastisches Material zum Ausbilden einer
Deckschicht aus Tasterfeldern, unter Anbinden der Symbole an diese Tasterfelder, über
die Fenster hinweg auf die Klötze aufgespritzt wird.
10. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in aufeinanderfolgenden Schüssen, vor Einspritzen von Tasterfeldern in Form der Deckschicht,
Symbol-Klötze in unterschiedlichen Einfärbungen oder in unterschiedlicher Transparenz
gespritzt werden.