[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Staubsaugerbeutel zur mehrfachen Verwendung,
mit einem Filtermaterial, an dem eine Einströmöffnung und eine verschließbare Entleerungsöffnung
vorgesehen sind, wobei an dem Filtermaterial ein Halteelement zur Fixierung des Staubsaugerbeutels
an einem Staubsauger vorgesehen ist.
[0002] Es gibt beutellose Staubsauger, die nach dem Zyklonprinzip arbeiten und bei denen
der gröbere Staub in einer zu reinigenden Kammer gesammelt wird. Problematisch ist
allerdings feinerer Staub, der sich nicht abscheiden lässt und dann die Filter eines
solchen beutellosen Staubsaugers nach und nach verstopft. Dadurch sinkt die Reinigungsleistung
oder es müssen in regelmäßigen Intervallen die Filter des Staubsaugers gewechselt
werden.
[0003] Ferner gibt es wiederverwendbare Staubsaugerbeutel, die meist aus einem gewebten
Stoff bestehen, die geleert und gereinigt werden können und dann nur geringfügig an
Saugleistung verlieren. Allerdings ist die Filterwirkung des Filtermaterials gegenüber
feineren Partikeln von kleiner 10 µm nahezu gleich Null, so dass diese Partikel nicht
gefiltert werden, aber der Staubsaugerbeutel auch durch diese feinen Partikel nicht
verstopfen kann.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Staubsaugerbeutel zur mehrfachen
Verwendung zu schaffen, der auch kleine Staubpartikel filtern kann und dessen Saugleistung
bei der mehrfachen Verwendung kaum nachlässt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Staubsaugerbeutel mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
[0006] Der Staubsaugerbeutel weist ein Filtermaterial auf, das an der Innenseite des Staubsaugerbeutels
eine Membranfilterlage zur Oberflächenfiltration aufweist, die an mindestens einer
äußeren Materiallage festgelegt ist. Dadurch wird der gefilterte Staub an der Membranfilterlage
abgeschieden und kann dann in vorbestimmten Intervallen entfernt werden. Die Membranfilterlage
behält Ihre Filterwirkung, weil der abgeschiedene Staub sich nicht in dem Filtermaterial
festsetzt sondern durch Oberflächenfiltration abgeschieden wird. Anders als bei Tiefenfiltermedien,
bei denen der Staub im gesamten Filtermedium abgeschieden wird und daher eine Wiederverwendung
nicht sinnvoll ist, kann bei der Oberflächenfiltration der abgeschiedene Staub entfernt
werden, wobei die Membranfilterlage ihre Filterleistung auch über einen längeren Zeitraum
beibehält.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Membranfilterlage eine glatte Oberfläche
mit Poren auf, die kleiner als 10 µm, vorzugsweise kleiner als 2 µm sind. Dadurch
wird eine vergleichsweise feine Staubabscheidung an der Membranfilterlage ermöglicht,
die eine bessere Filterwirkung besitzt als Filterlagen aus Gewebe. Durch die Ausbildung
einer glatten Oberfläche, also eine folienartige Fläche, kann der abgeschiedene Staub
auch leicht von der Membranfilterlage wieder entfernt werden.
[0008] Die Membranfilterlage ist vorzugsweise aus einer Polymermembran mit einer Schichtdicke
von kleiner 500 µm gebildet. Als Materialien für die Membranfilterlage eignet sich
insbesondere Teflon (PTFE = Polytetrafluorethylen), da sich dort Staub nur an der
Oberfläche abscheidet und aufgrund der hohen Glattheit und extrem niedrigen Oberflächenenergie
Staub kaum anhaftet. Durch den Einsatz von einer PTFE-Membranfilterlage werden hohe
Filterleistungen erreicht, deren Abscheidungsleistung im Bereich der Hepa-Klassifikation
gemäß DIN 1822 von H10 bis H 14 liegt.
[0009] Neben Membranfilterlagen aus PTFE können auch andere Membranfilterlagen, beispielsweise
aus Celluloseacetat, Cellulose-Nitrat-Ester, regenerierte Cellulose, Polyethersulfon,
Polyamid, Polycarbonat oder andere fluorhaltige Polymermembrane eingesetzt werden.
Daneben existiert die Möglichkeit, als Membranfilterlage auch anorganische, keramische
Materialien wie Aluminiumoxid, Magnesiumoxid und andere Materialien einzusetzen, die
bei geringer Schichtdicke von weniger als 500 µm biegsam sind und so ebenfalls als
Membranfilterlage eingesetzt werden können.
[0010] Die Trägermateriallage besteht vorzugsweise aus einem Vliesstoff, insbesondere aus
Polyester oder Polypropylen. Diese Trägermateriallage weist vorzugsweise eine Zugfestigkeit
von größer 10 N gemäß Edana 20.2 - 89 und eine Luftdurchlässigkeit von mehr als 200
1/m
2 x sec gemäß DIN EN ISO 9237/95 auf. Die Trägermateriallage kann dabei mit der Membranfilterlage
verbunden sein, insbesondere durch direktes Aufbringen der Membran im Herstellungsverfahren
auf die Trägermateriallage, oder nachträglich über Heißlaminierung, Heißprägen, Heißkalandrierung
oder Verkleben. Die Trägermateriallage kann ferner aus einem Spunbond gebildet sein,
das ein Flächengewicht von mehr als 20 g/m
2 aufweist.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an der Innenseite der Membranfilterlage
eine Innenlage zum Schutz der Membranfilterlage und zur Staubspeicherung vorgesehen.
Diese Innenlage kann beispielsweise aus einem voluminösen Krempelvlies, Schaumgummi
oder wassergestrahltem Spunbond mit mehr als 20 g/m
2 Flächengewicht und einer Dicke von 0,2 mm bis 7 mm bestehen. Bei einer solchen Ausgestaltung
besitzt der mehrfach verwendbare Staubsaugerbeutel ein Verbundfiltermedium mit einer
Trägermateriallage, einer Membranfilterlage und einer Innenlage.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Einströmöffnung und die verschließbare
Entleerungsöffnung voneinander getrennt angeordnet. Dabei kann die Entleerungsöffnung
über einen Verschluss im Gebrauchszustand verschlossen sein, wobei als Verschluss
ein Klettverschluss, Reißverschluss, Schieber, ein Faltverschluss, ein Zipperverschluss
oder eine Kombination mehrerer Verschlussmechanismen zum Einsatz kommen können. Insbesondere
kann die Filtermateriallage auch weggeklappt werden und umlaufend über einen Klettverschluss
oder einen anderen Verschluss im Gebrauchszustand abgedichtet werden. Dadurch lässt
sich der im Staubsaugerbeutel enthaltene Staub auf einfache Weise entleeren.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Einströmöffnung innerhalb eines
Verschlusselementes angeordnet, das die Entleerungsöffnung verschließt. Vorzugsweise
ist um die Einströmöffnung eine Halteplatte vorgesehen, die zur Freigabe der Entleerungsöffnung
abnehmbar oder verschwenkbar ist. Dadurch kann auf einfache Weise die Halteplatte
gleichzeitig als Verschlusselement genutzt werden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Staubsaugerbeutel waschbar,
so dass nach einer Reinigung in Wasser oder einer Waschlösung sich der angefallene
Staub nahezu vollständig entfernen lässt. Dies sorgt auch für ein hohes Maß an Hygiene.
[0015] Der wiederverwendbare Staubsaugerbeutel soll auch bei einem erneuten Gebrauch eine
Staubemission gemäß DIN EN 60312 von weniger als 3 mg/m
3 aufweisen.
[0016] Zur Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung wird nachfolgend noch auf die Figur
1 hingewiesen.
[0017] Ein wiederverwendbarer Staubsaugerbeutel soll im leeren Zustand einen hohen Saugvolumenstrom
durchlassen, also keine Verstopfung aufweisen. Während des Einsaugens von Staub sammelt
sich dieser an der Filterfläche an, insbesondere an der Membranfilterlage. Dadurch
sinkt der Saugvolumenstrom von der ursprünglichen Leistung bei Punkt A von etwa 132
m
3 pro Std. auf die Punkte B und C von rund 123 bis 115 m
3 pro Std., bis eine Befüllung von 150 gr. bei Punkt D erreicht ist. Bei einer solchen
Befüllung ist der Saugvolumenstrom nur noch rund 95 m
3 pro Std.
[0018] Um den Staubsaugerbeutel wieder zu verwenden, wird nun der eingesaugte Staub entleert,
so dass nun wieder ein größerer Saugvolumenstrom durch den Staubsaugerbeutel strömt.
Dies ist in der Graphik mit dem Punkt A1 angegeben. Nachfolgend wird wiederum Staub
(DMT Typ 8 Staub gemäß DIN EN 60312) in den Staubsaugerbeutel eingefüllt, bis dieser
entleert wird, so dass die nachfolgenden Punkte nach dem jeweiligen Entleeren A2,
A3 und A4 erreicht werden. Wenn nach dem Entleeren des Staubsaugerbeutels der Saugvolumenstrom
von A bis A4 nicht nennenswert absinkt, in einen Bereich von weniger als 2 %, vorzugsweise
weniger als 1 %, dann ist die Wiederverwendbarkeit des Staubsaugerbeutels gegeben.
1. Staubsaugerbeutel zur mehrfachen Verwendung, mit einem Filtermaterial, in dem eine
Einströmöffnung und eine verschließbare Entleerungsöffnung vorgesehen sind, wobei
an dem Filtermaterial ein Halteelement zur Fixierung des Staubsaugerbeutels an einem
Staubsauger vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermaterial an der Innenseite des Staubsaugerbeutels eine Membranfilterlage
zur Oberflächenfiltration aufweist, die an mindestens einer äußeren Trägermateriallage
festgelegt ist.
2. Staubsaugerbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranfilterlage eine glatte Oberfläche mit Poren aufweist, die kleiner als
10 µm, vorzugsweise kleiner als 2 µm.
3. Staubsaugerbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranfilterlage aus einer Polymermembran mit einer Schichtdicke von kleiner
500 µm gebildet ist.
4. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranfilterlage aus Teflon (PTFE), Celluloseacetat, Cellulose-Nitrat-Ester,
regenerierter Zellulose, Polyethersulfon, Polyamit, Polycarbonat oder anderen Fluor
haltigen Polymermembranen besteht.
5. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranfilterlage aus anorganischen, keramischen Materialien, wie Alumiumoxid
oder Magnesiumoxid in geringer Schichtdicke besteht.
6. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermateriallage aus einem Vliesstoff, vorzugsweise Spunbond aus Polyester
oder Polypropylen besteht.
7. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermateriallage mit der Membranfilterlage verbunden ist, vorzugsweise mittels
Heißlaminierung, Heißkalandrierung, Heißprägung oder Verkleben.
8. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermateriallage eine Luftdurchlässigkeit von mehr als 200 1/m2 x sek. gemäß DIN EN ISO 9237/95 aufweist.
9. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermateriallage Spunbond mit einem Flächengewicht von mehr als 20 g/m2 aufweist.
10. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Membranfilterlage eine Innenlage zum Schutz der Membranfilterlage
und zur Staubspeicherung vorgesehen ist.
11. Staubsaugerbeutel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlage ein voluminöses Krempelvlies, Schaumgummi oder ein wassergestrahltes
Spunbond aufweist.
12. Staubsaugerbeutel nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenlage ein Flächengewicht von mehr als 20 g/m2 und eine Dicke von 0,2 mm bis 7 mm aufweist.
13. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmöffnung und verschließbare Entleerungsöffnung voneinander getrennt sind
und die Entleerungsöffnung über einen Verschluss, wie einen Klettverschluss, Reißverschluss,
Schieberverschluss, Faltverschluss, Zipperverschluss oder einer Kombination mehrerer
Verschlussmechanismen verschließbar ist.
14. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmöffnung innerhalb eines Verschlusselementes angeordnet ist, das die Entleerungsöffnung
verschließt.
15. Staubsaugerbeutel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmöffnung in einer Halteplatte angeordnet ist, wobei die Halteplatte zumindest
teilweise von dem Filtermaterial abnehmbar oder verschwenkbar ist und eine Entleerungsöffnung
verschließt.
16. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsaugerbeutel waschbar ist.
17. Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsaugerbeutel eine Staubemmission gemäß DIN EN 60312 von weniger als 3 mg/m3 aufweist.