(19)
(11) EP 1 982 629 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.10.2008  Patentblatt  2008/43

(21) Anmeldenummer: 08007162.4

(22) Anmeldetag:  11.04.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 13/38(2006.01)
A46B 7/02(2006.01)
A47L 13/42(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 16.04.2007 DE 102007018214

(71) Anmelder: Carl Freudenberg KG
69469 Weinheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Dingert, Uwe
    69518 Abtsteinach (DE)

   


(54) Staubwischgerät


(57) Staubwischgerät (1) mit einem Griff (2) an dem zwei elastisch ausgebildete Stäbe (3,4) beabstandet voneinander befestigt sind, wobei die Stäbe (3,4) an ihren freien Enden (5,6) miteinander verbunden sind und zwischen den Stäben (3,4) eine Anzahl von Zug- und/oder druckstabilen Abstandshaltern (7) angeordnet sind.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Staubwischgerät mit einem Griff an dem zwei Stäbe beabstandet voneinander befestigt sind.

Stand der Technik



[0002] Derartige Staubwischgeräte sind aus der DE 20 2004 004 793 U1 bekannt. Auf die Stäbe derartiger Staubwischgeräte werden Reinigungstücher aufgespannt, die eine Vielzahl von Faserabschnitten aufweisen. Zum Reinigen wird das Staubwischgerät über die zu reinigenden Flächen geführt und die Staubverunreinigen werden in den Faserabschnitten aufgefangen. Die Stäbe derartiger Staubwischgeräte sind starr ausgebildet, so dass gekrümmte Flächen schwer zu reinigen sind. Des Weiteren sind Staubwischgeräte bekannt, bei denen an dem Griff ein Stiel befestigbar ist, so dass auch höher gelegene Flächen erreichbar sind. Auch diese Staubwischgeräte eigenen sich jedoch nur zur Reinigung ebener Flächen, da der Abschnitt des Staubwischgerätes der die Reinigungsfasern aufnimmt, starr ausgebildet ist und sich daher nicht geschwungenen Flächen anpassen kann. Des Weiteren können Kantenbereiche hoch gelegener Flächen nur schwer erreicht werden.

Darstellung der Erfindung



[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Staubwischgerät zu entwickeln mit dem auch unebene Flächen vollflächig gereinigt werden können.

[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.

[0005] Zur Lösung der Aufgabe sind die Stäbe an ihren freien Enden miteinander verbunden und zwischen den Stäben sind eine Anzahl von Abstandshaltern angeordnet.

[0006] Die beiden Stäbe sind erfindungsgemäß elastisch ausgebildet und die Abstandshalter sind zug- und/oder druckstabil ausgebildet, um Kräfte vom einen auf den jeweils anderen Stab übertragen zu können. Ein erster Stab wird beim Berühren unebener Flächen oder durch eine anderweitige Auslenkung elastisch verformt und die Auslenkung des ersten Stabes wird aufgrund der Verbindung der Stäbe durch die Abstandshalter auf einen zweiten Stab übertragen. Dabei wirken beide Stäbe als Druck- und elastischer Biegestab. Bei Krafteinwirkung auf den ersten Stab übt dieser eine Zugkraft auf das Ende des zweiten Stabes aus, die den ersten Stab spannt und bogenförmig durchbiegt. Der zweite Stab bewirkt eine Gegenkraft zu der Zugkraft, wobei der zweite Stab einer Druckbiegespannung unterliegt. Die Abstandshalter verhindern, dass sich der Mittelteil des zweiten Stabes weiter vom ersten Stab entfernt, als durch die Länge des Abstandshalters vorgegeben, so dass der Mittelteil des zweiten Stabes nicht nach außen auswandern kann. Dies bewirkt eine bogenförmige Verkrümmung der Stäbe und damit eine bessere Reinigungsleistung bei unebenen oder schwer erreichbaren oder hoch gelegenen Flächen.

[0007] Die Abstandshalter können gelenkig an den Stäben angeordnet sein. Dadurch verbessert sich Kraftübertragung vom Innen- auf den Außenschenkel sowie die Beweglichkeit der Auswringvorrichtung.

[0008] Die gelenkige Anbindung der Abstandshalter kann mittels Filmscharnieren erfolgen. Filmscharniere weisen eine einfache Gestalt auf und sind daher einfach zu fertigen. Des Weiteren weisen Filmscharniere nur einen Freiheitsgrad auf, so dass bei hoher Flexibilität gleichzeitig eine hohe Stabilität des Staubwischgerätes erreicht wird.

[0009] Die Stäbe und die Abstandshalter können materialeinheitlich und einstückig ausgebildet sein. Derartige Staubwischgeräte sind einfach und kostengünstig herstellbar. Des Weiteren besteht das Staubwischgerät vorzugsweise aus Kunststoff-Spritzguss, welches einfach und kostengünstig eine Fertigung in hohen Stückzahlen erlaubt.

[0010] An dem Griff kann eine Betätigungseinrichtung vorgesehen sein, mittels der zumindest einer der beiden Stäbe verkürzbar oder verlängerbar ist. Dazu kann die Betätigungseinrichtung einen Druckknopf enthalten, der mit einer Mechanik so verbunden ist, dass durch das Betätigen des Druckknopfes ein Stab verlängert oder verkürzt wird. Durch das Verlängern oder Verkürzen eines Stabes können die Stäbe vorbestimmt gekrümmt werden, um die Reinigungsarbeit zu erleichtern und unebene Flächen effektiver reinigen zu können.

[0011] Die Betätigungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass gleichzeitig ein Stab verlängerbar und der andere Stab verkürzbar ist. Durch gleichzeitiges verlängern und verkürzen wird der Krümmungseffekt der Stäbe verstärkt und es verbessert sich nochmals die Reinigungsleistung.

[0012] An dem Griff kann ein Stiel befestigbar sein. Durch den Stiel verbessert die Erreichbarkeit höher gelegener Flächen. Der Stiel kann dabei so ausgestaltet sein, dass auch an dem Griffende des Stiels die Betätigungseinrichtung bedient werden kann.

[0013] Auf die Stäbe kann ein Reinigungstuch aufspannbar sein. Das Reinigungstuch kann als Mehrweg- oder als Einwegtuch ausgebildet sein. Bevorzugt besteht das Reinigungstuch aus einem Vliesstoff, welcher kostengünstig verfügbar ist.

[0014] Zumindest einer der Stäbe kann eine reinigungsaktive Oberfläche aufweisen. Dazu kann auf einer Seite eines Stabes oder auf beiden Stäben eine Faserschicht befestigt sein, von der nach der Reinigungsarbeit anhaftende Verschmutzungen einfach entfernt werden können.

[0015] Die Stäbe können flächig ausgebildet sein. Dadurch verbessert sich die Reinigungsleistung des Staubwischgerätes

Kurzbeschreibung der Zeichnung



[0016] Einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Staubwischgerätes werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Staubwischgerät;

Fig. 2 ein Staubwischgerät mit Stiel und reinigungsaktiven Stäben;

Fig. 3 ein Staubwischgerät mit Stiel und aufgespanntem Reinigungstuch.


Ausführung der Erfindung



[0017] Figur 1 zeigt ein Staubwischgerät 1 zum trockenen Staubwischwischen von flächigen Gegenständen. Das Staubwischgerät 1 umfasst einen Griff 2 an dem zwei Stäbe 3, 4 beabstandet voneinander befestigt sind. Die Stäbe 3, 4 sind an ihren freien Enden 5, 6 miteinander verbunden. Zwischen den Stäben 3, 4 sind eine Anzahl von Abstandshaltern 7 angeordnet und über Filmscharniere 8 gelenkig mit den Stäben 3, 4 verbunden. Die Stäbe 3, 4 und die Abstandshalter 7 bestehen aus einem Kunststoff, hier Polypropylen und sind materialeinheitlich und einstückig ausgebildet. Die Herstellung erfolgt im Spritzgießprozess. An dem Griff 2 befindet sich eine Betätigungseinrichtung 9. In dieser Ausführung umfasst die Betätigungseinrichtung 9 einen Druckknopf der durch den Daumen eines Bedieners betätigbar ist. Durch Betätigen des Druckknopfes der Betätigungseinrichtung 9 wird gleichzeitig der erste Stab 3 verlängert und der zweite Stab 4 verkürzt, was zu einer vorbestimmten Krümmung des Staubwischgerätes 1 führt. Auf die Stäbe 3, 4 ist ein Reinigungstuch 11 aufgespannt, welches aus einem mehrlagigen Vliesstoff besteht und zur effektiveren Reinigung Fransen umfassen kann.

[0018] Figur 2 zeigt ein Staubwischgerät gemäß Figur 1, wobei in dieser Ausgestaltung an dem Griff 2 ein Stiel 10 befestigt ist. Der Stiel weist ebenfalls eine Betätigungseinrichtung auf, die mit der Betätigungseinrichtung 9 des Griffs 2 verbunden ist. Die Stäbe 3, 4 sind flächig ausgebildet und weisen eine reinigungsaktive Oberfläche 12 auf. Dazu werden reinigungsaktive Fasern auf die Oberflächen der Stäbe 3, 4 aufgeklebt.

[0019] Figur 3 zeigt ein Staubwischgerät 1 gemäß Figur 2, wobei in dieser Ausgestaltung ein Reinigungstuch 11 auf die Stäbe 3, 4 aufgespannt ist.


Ansprüche

1. Staubwischgerät (1) mit einem Griff (2) an dem zwei Stäbe (3, 4) beabstandet voneinander befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (3, 4) an ihren freien Enden (5, 6) miteinander verbunden sind und dass zwischen den Stäben (3, 4) eine Anzahl von Abstandshaltern (7) angeordnet sind.
 
2. Staubwischgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (7) gelenkig an den Stäben (3, 4) angeordnet sind.
 
3. Staubwischgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Anbindung der Abstandshalter (7) mittels Filmscharniere (8) erfolgt.
 
4. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (3, 4) und die Abstandshalter (7) materialeinheitlich und einstückig ausgebildet sind.
 
5. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Griff (2) eine Betätigungseinrichtung (9) vorgesehen ist, mittels der zumindest einer der beiden Stäbe (3, 4) verkürzbar oder verlängerbar ist.
 
6. Staubwischgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (9) derart ausgebildet ist, dass gleichzeitig ein Stab (3) verlängerbar und der andere Stab (4) verkürzbar ist.
 
7. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Griff (2) ein Stiel (10) befestigbar ist.
 
8. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Stäbe (3, 4) ein Reinigungstuch (11) aufspannbar ist.
 
9. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Stäbe (3, 4) eine reinigungsaktive Oberfläche (12) aufweist.
 
10. Staubwischgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (3, 4) flächig ausgebildet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente