[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Segmentband für eine Bohrkrone und eine mit
einem solchen Segmentband versehene Bohrkrone. Die Erfindung bezieht sich ferner auf
ein Verfahren zum Herstellen des Segmentbandes und auf ein Verfahren zum Herstellen
der Bohrkrone.
[0002] Bohrkronen werden im Allgemeinen zum Erzeugen von Kernbohrungen eingesetzt und weisen
eine als Trägerkörper dienende Bohrhülse auf, die an einem Ende mit einem Anschlussstück
und am anderen Ende mit Schneidsegmenten versehen ist. Das Anschlussstück dient zum
Verbinden mit einem Bohrantrieb, bei dem es sich um beispielsweise eine tragbare Bohrmaschine
oder einen feststehenden Bohrständer handeln kann. Die an der Stirnseite des Trägerkörpers
angeordneten Schneidsegmente bestehen in der Regel aus einem Hartmetall, in das Diamantpartikel
eingebettet sind, um die für ein Bohren in beispielsweise Beton, Mauerwerk, Asphalt
oder Gestein erforderliche Härte zu haben. Die Schneidsegmente werden durch Sintern
gefertigt und danach an der Stirnseite des Trägerkörpers entlang dem Umfang verteilt
und durch Löten befestigt. Eine solche Bohrkrone ist aus der
DE 20 2004 010 916 U1 bekannt.
[0003] Darüber hinaus beschreibt die
WO 2005/011917 A1 eine als Trennschleifwerkzeug bezeichnete Bohrkrone, die mit Schneidsegmenten versehen
ist, die in an der Stirnseite des Trägerkörpers vorgesehene Aussparungen eingesetzt
sind. Die Schneidsegmente sind auf diese Weise zusätzlich formschlüssig mit dem Trägerkörper
verbunden und können aus diesem Grund in der axialen Richtung der Bohrkrone eine vergleichsweise
große Höhe haben, die eine längere Standzeit ermöglicht.
[0004] Die bekannten Bohrkronen sind mit dem Nachteil verbunden, dass die Schneidsegmente
einzeln an dem Trägerkörper befestigt werden. Die Schneidsegmente müssen insbesondere
in der gewünschten Position an der Stirnseite des Trägerkörpers fixiert und einzeln
angelötet werden. Die Herstellung der Bohrkrone ist daher mit einem hohen Aufwand
verbunden.
[0005] Um den Herstellungsaufwand zu reduzieren, ist aus der
EP 1 652 643 A1 ein Verfahren zur Herstellung einer Bohrkrone bekannt, bei dem die Schneidsegmente
an einem Band befestigt werden, das Band anschließend auf die erforderliche Länge
abgelenkt und zu einem Ring zusammengefügt wird und schließlich der Ring durch Löten
oder Schweißen an der Stirnseite des Trägerkörpers befestigt wird. Um die Schneidsegmente
an dem Band zu befestigen, wird das Band mit Schlitzen versehen, in welche die Schneidsegmente
so eingesetzt werden, dass sie an drei Seiten durch das Band gestützt werden. Anschließend
werden die Schneidsegmente durch Löten oder Schweißen mit dem Band verbunden.
[0006] Wenngleich das bekannte Verfahren die Vorfertigung eines durch die Schneidsegmente
gebildeten Segmentbandes ermöglicht und damit die Befestigung der Schneidsegmente
an dem Trägerkörper vereinfacht, hat sich die Befestigung der Schneidsegmente an dem
Band als aufwendig erwiesen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Segmentband und eine mit einem solchen
Segmentband versehene Bohrkrone zu schaffen, die sich einfach und kostengünstig herstellen
lassen und eine lange Standzeit ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Segmentbandes für eine
Bohrkrone gemäß Anspruch 1, ein Segmentband für eine Bohrkrone gemäß Anspruch 8, eine
Bohrkrone gemäß Anspruch 18 und ein Verfahren zum Herstellen einer Bohrkrone gemäß
Anspruch 24 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Ansprüchen
2 bis 7, 9 bis 17, 19 bis 23 und 25 bis 29 definiert.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Segmentbandes für eine Bohrkrone
zeichnet sich dadurch aus, dass ein aus Metall bestehendes Band in ein Sinterwerkzeug
eingelegt wird, anschließend auf der Oberseite und der Unterseite des Bandes ein aus
einem Sinterpulver geformter Grünling in dem Sinterwerkzeug angeordnet wird und sodann
die Grünlinge zur Bildung eines Schneidsegments gesintert werden. Während des Sinterns
werden zum einen die Grünlinge miteinander verbunden, um gemeinsam das Schneidsegment
zu bilden. Zum anderen werden während des Sinterns die Grünlinge und das Band miteinander
verbunden, so dass sich ein fester Verbund aus Schneidsegment und Band ergibt, der
zu einer langen Standzeit beiträgt.
[0010] Bevorzugt werden eine Vielzahl an Grünlingen auf der Oberseite und der Unterseite
des Bandes zur Bildung einer Vielzahl an in einem Abstand voneinander angeordneten
Schneidsegmenten in dem Sinterwerkzeug angeordnet. Selbst dann, wenn das Segmentband
über eine große Anzahl an Schneidsegmenten verfügen soll, gewährleistet das erfindungsgemäße
Verfahren eine einfache und kostengünstige Herstellung. Denn im Unterschied zum Stand
der Technik gemäß der
EP 1 652 643 A1, bei dem die Schneidsegmente nach dem Sintern einzeln mit dem Band verbunden werden,
findet die Befestigung der Schneidsegmente an dem Band während des Sinterns der Schneidsegmente
statt, so dass der für die Befestigung der Schneidsegmente an dem Band erforderliche
Aufwand unabhängig von der Anzahl der Schneidsegmente ist.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Band mit wenigstens einer
Öffnung versehen. Die Öffnung wird zweckmäßigerweise durch Stanzen oder Schneiden
gefertigt.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist das Band einteilig
und erstreckt sich demzufolge durch die Schneidsegmente hindurch. In diesem Fall hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, die Grünlinge auf der Oberseite und der Unterseite
des Bandes im Bereich der Öffnung anzuordnen, so dass beim Sintern die Grünlinge durch
die Öffnung hindurch miteinander verbunden werden.
[0013] In einer alternativen Ausgestaltung kann das Band mehrteilig sein und sich demzufolge
aus einzelnen Gliedern zusammensetzen. Die Glieder werden in dem Sinterwerkzeug in
einem Abstand voneinander angeordnet, so dass sich zwischen den Gliedern eine Öffnung
ergibt. Im Bereich dieser Öffnung werden die Grünlinge derart angeordnet, dass die
Grünlinge den Rand der Glieder ein Stück weit überlappen. Auf diese Weise werden beim
Sintern zum einen die Grünlinge miteinander und zum anderen die Grünlinge mit den
Gliedern verbunden.
[0014] Bevorzugt ist das Sinterpulver ein mit Diamantpartikeln vermischtes Metallpulver,
um eine hohe Härte der Schneidsegmente zu gewährleisten.
[0015] Das erfindungsgemäße Segmentband weist eine Vielzahl an Schneidsegmenten und ein
die Schneidsegmente miteinander verbindendes Band auf. Die Schneidsegmente sind in
Richtung der Länge des Bandes in einem Abstand voneinander angeordnet. Zweckmäßigerweise
sind die Schneidsegmente äquidistant angeordnet. Die Schneidsegmente und das Band
sind durch Sintern miteinander verbunden, so dass dem Segmentband die Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens zuteil werden.
[0016] Bevorzugt ist das Band mit einer Vielzahl an Öffnungen versehen. Die Öffnungen sind
vorteilhafterweise zwischen den Schneidsegmenten angeordnet und haben vorzugsweise
eine geschlossene, insbesondere kreisförmige oder ovale, Form. Die Öffnungen tragen
zum einen zu einer hohen Biegsamkeit des Bandes bei, die es ermöglicht, das Segmentband
an den Trägerkörper einer Bohrkrone anzuschmiegen. Die Öffnungen gewährleisten zum
anderen eine Umspülung der Schneidsegmente während des Bohrens mit einem Schmier-
oder Kühlmittel, wie zum Beispiel Wasser. Die geschlossene Form der Öffnungen wird
zwar in der Regel durch den beim Bohren auftretenden abrasiven Abtrag zerstört. Bis
dahin gewährleistet die geschlossene Form der Öffnungen aber, dass die Schneidsegmente
durch das Band miteinander verbunden sind.
[0017] Alternativ oder zusätzlich können die Öffnungen im Bereich der Schneidsegmente angeordnet
sein, um beim Sintern eine Verbindung der Grünlinge miteinander sicherzustellen. Die
Öffnungen haben in diesem Fall zweckmäßigerweise eine offene, insbesondere im Wesentlichen
halbkreisförmige, Form, die eine ungehinderte Verteilung des Sinterpulvers gewährleistet.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Segmentbands sind die Schneidsegmente so angeordnet,
dass sich die Höhe der Schneidsegmente in Richtung der Breite des Bandes erstreckt.
Dem Segmentband wird in diesem Fall der in der
WO 2005/011917 A1 beschriebene Vorteil einer langen Standzeit zuteil.
[0019] Bevorzugt ist die Höhe der Schneidsegmente größer als die Breite des Bandes, so dass
ein Abschnitt der Schneidsegmente über das Band übersteht. Dieser Überstand kann bei
der Befestigung des Segmentbandes an einer Bohrkrone in Aussparungen des Trägerkörpers
der Bohrkrone eingreifen, um einen zusätzlichen Formschluss zwischen Segmentband und
Trägerkörper zu erzielen.
[0020] In einer alternativen Ausgestaltung des Segmentbandes ist die Höhe der Schneidsegmente
jedoch kleiner als die Breite des Bandes. Das Band bildet auf diese Weise eine Anlagefläche,
die zu einer einfachen Befestigung des Segmentbandes an dem Trägerkörper einer Bohrkrone
beiträgt.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Segmentbandes ist die Dicke der Schneidsegmente
größer als die Dicke des Bandes. Das Band kann beispielsweise eine Dicke von ca. 0,3
mm bis 0,6 mm haben, wohingegen die Dicke der Schneidsegmente um einen Faktor 10 größer
sein und beispielsweise zwischen ca. 3,0 mm und 6,0 mm betragen kann. Das Band erstreckt
sich in Bezug auf die Dicke der Schneidsegmente vorteilhafterweise annähernd zentrisch.
Je nach Anwendungsfall kann es jedoch zweckmäßig sein, dass sich das Band in Bezug
auf die Dicke der Schneidsegmente exzentrisch erstreckt. Die Exzentrizität beträgt
zweckmäßigerweise zwischen ca. 20 % und 30 % der Dicke des Schneidsegments.
[0022] Die erfindungsgemäße Bohrkrone weist einen rohrförmigen Trägerkörper und das erfindungsgemäße
Segmentband auf. Das Segmentband ist im Bereich der Stirnseite des Trägerkörpers an
diesem befestigt. Das Segmentband ist zweckmäßigerweise durch Löten oder Schweißen
mit dem Trägerkörper verbunden.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Bohrkrone ist der Trägerkörper im Bereich
der Stirnseite mit einer Vielzahl an Aussparungen versehen. In die Aussparungen sind
die Schneidsegmente des Segmentbandes eingesetzt, so dass sich ein Formschluss zwischen
dem Trägerkörper und dem Segmentband ergibt. Die Aussparungen haben vorteilhafterweise
eine sich in der axialen Richtung des Trägerkörpers erstreckende Tiefe, die weniger
als die Hälfte, vorzugsweise weniger als ein Drittel, der Höhe der Schneidsegmente
beträgt.
[0024] In einer weiteren bevorzugen Ausgestaltung der Bohrkrone hat der Trägerkörper im
Bereich der Stirnseite eine Wandstärke, die geringer ist als die Dicke der Schneidsegmente.
Auf diese Weise ragen die Schneidsegmente in radialer Richtung je nach Anwendungsfall
nach innen und/oder nach außen aus dem Trägerkörper hervor und ermöglichen damit eine
große Vortriebsgeschwindigkeit.
[0025] Zweckmäßigerweise ist der Trägerkörper an dem der Stirnseite abgewandten Ende mit
einem Anschlussstück versehen, um die Bohrkrone an einer Maschine oder einem Bohrständer
zu befestigen.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Bohrkrone zeichnet sich dadurch
aus, dass das erfindungsgemäße Segmentband entsprechend dem Krümmungsradius des Trägerkörpers
gebogen und im Bereich der Stirnseite entlang dem Umfang an dem Trägerkörper befestigt,
insbesondere angelötet oder angeschweißt, wird.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mehrere
Segmentbänder in Umfangsrichtung des Trägerkörpers hintereinander angeordnet. Eine
solche Verfahrensführung bietet sich vor allem bei Trägerkörpern mit einem großen
Durchmesser an.
[0028] Bevorzugt werden die Schneidsegmente des Segmentbandes in im Bereich der Stirnseite
vorhandene Aussparungen des Trägerkörpers eingesetzt, um einen Formschluss zwischen
dem Segmentband und dem Trägerkörper zu erreichen. Die Schneidsegmente können dabei
in das Innere des Trägerkörpers eingeführt und von innen in die Aussparungen eingesetzt
werden. Je nach Anwendungsfall ist es jedoch möglich, die Schneidsegmente auch von
außen oder in axialer Richtung von oben in die Aussparungen einzusetzen.
[0029] Weist das Segmentband eine Anlagefläche auf, die durch das die Schneidsegmente miteinander
verbindende Band erzeugt wird, dann kann die Anlagefläche sowohl an die innere Umfangsfläche
als auch an die äußere Umfangsfläche des Trägerkörpers angelegt werden. Die an der
Umfangsfläche anliegende Anlagefläche des Segmentbandes kann zusätzlich oder alternativ
zu den Schneidsegmenten mit dem Trägerkörper verbunden werden.
[0030] Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. In den die Ausführungsbeispiele lediglich
schematisch darstellenden Zeichnungen veranschaulichen im Einzelnen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Bohrkrone in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2a
- eine Seitenansicht eines Segmentbandes der Bohrkrone gemäß Fig. 1, das eine Vielzahl
an Schneidsegmenten und ein diese miteinander verbindendes Band aufweist;
- Fig. 2b
- eine Draufsicht auf das Segmentband gemäß Fig. 2a;
- Fig.3
- eine Seitenansicht des Bandes des Segmentbandes gemäß Fig. 2a;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Bohrkrone in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 5a
- eine Seitenansicht eines Segmentbandes der Bohrkrone gemäß Fig. 4, das eine Vielzahl
an Schneidsegmenten und ein die Schneidsegmente miteinander verbindendes Band aufweist;
- Fig. 5b
- eine Draufsicht auf das Segmentband gemäß Fig. 5a;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Bandes des Segmentbandes gemäß Fig. 5a und
- Fig.7
- eine Seitenansicht eines Bandes in einer weiteren Ausführungsform.
[0031] Die in Fig. 1 dargestellte Bohrkrone weist einen rohrförmigen Trägerkörper 10 auf,
der aus Metall besteht und eine Stirnseite 11 hat. Der Trägerkörper 10 ist im Bereich
der Stirnseite 11 mit einer Vielzahl an Aussparungen 12 versehen. An dem der Stirnseite
11 abgewandten Ende weist der Trägerkörper 10 ein Anschlussstück 13 auf, das dazu
dient, die Bohrkrone mit einer Bohrmaschine oder einem Bohrständer zu verbinden. An
dem Trägerkörper 10 ist ferner im Bereich der Stirnseite 11 ein Segmentband 20 befestigt,
das durch Löten oder Schweißen mit dem Trägerkörper 10 verbunden ist.
[0032] Wie insbesondere die Fig. 2a und 2b zu erkennen geben, weist das Segmentband 20 eine
Vielzahl an Schneidsegmenten 21 auf, die eine sich in der axialen Richtung des Trägerkörpers
10 erstreckende Höhe 22, eine sich in der Umfangsrichtung des Trägerkörpers 10 erstreckende
Breite 23 und eine sich in der radialen Richtung des Trägerkörpers 10 erstreckenden
Dicke 24 haben. Das Segmentband 20 weist ferner ein einteiliges, aus Metall bestehendes
Band 30 auf, das eine sich in der Umfangsrichtung des Trägerkörpers 10 erstreckende
Länge 33, eine sich in der axialen Richtung des Trägerkörpers 10 erstreckende Breite
34 und eine sich in der radialen Richtung des Trägerkörpers 10 erstreckende Dicke
35 hat. Das Band 30 verbindet die Schneidsegmente 21 miteinander, die in Umfangsrichtung
des Trägerkörpers 10 und damit in Richtung der Länge 33 des Bandes 30 in einem Abstand
a voneinander angeordnet sind. Die Anordnung der Schneidsegmente 21 ist äquidistant.
[0033] Das Band 30 ist mit einer Vielzahl an Öffnungen 36, 38 versehen, wie insbesondere
Fig. 3 zu erkennen gibt. Die Öffnungen 36 haben eine geschlossene, kreisförmige Form
und sind zwischen den Schneidsegmenten 21 angeordnet, wie insbesondere Fig. 2a zu
erkennen gibt. Die Öffnungen 38 sind im Bereich der Schneidsegmente 21 angeordnet
und haben eine offene, im Wesentlichen halbkreisförmige Form, wie ebenfalls Fig. 2a
zu erkennen gibt.
[0034] Die Schneidsegmente 21 sind so angeordnet, dass sich die Höhe 22 der Schneidsegmente
21 in Richtung der Breite 34 des Bandes 30 erstreckt. Die Höhe 22 der Schneidsegmente
21 ist größer als die Breite 34 des Bandes 30, so dass sich ein Überstand ergibt,
der annähernd ein Fünftel der Höhe 22 ausmacht. Die Aussparungen 12 haben eine sich
in der axialen Richtung des Trägerkörpers 10 erstreckende Tiefe, die der Größe des
Überstands entspricht und damit ca. ein Fünftel der Höhe 22 der Schneidsegmente 21
beträgt.
[0035] Wie Fig. 2b zu erkennen gibt, ist die Dicke 24 der Schneidsegmente 21 größer als
die Dicke 35 des Bandes 30. Das Verhältnis von Dicke 24 der Schneidsegmente 21 zu
der Dicke 35 des Bandes 30 beträgt annähernd 10:1. Das Band 30 erstreckt sich in Bezug
auf die Dicke 24 der Schneidsegmente 21 annähernd zentrisch.
[0036] Die in Fig. 4 dargestellte Bohrkrone unterscheidet sich von der Bohrkrone gemäß Fig.
1 in der Ausgestaltung des Segmentbandes 20. Wie insbesondere die Fig. 5a und 5b zu
erkennen geben, weist das Segmentband 20 eine Vielzahl an äquidistant angeordneten
Schneidsegmenten 21 auf, die eine Höhe 22 haben, die kleiner ist als die Breite 34
des die Schneidsegmente 21 miteinander verbindenden Bandes 30. Auf diese Weise bildet
das Band 30 eine Anlagefläche, die, wie Fig. 4 zu erkennen gibt, an der äußeren Umfangsfläche
des Trägerkörpers 10 anliegt, je nach Anwendungsfall jedoch auch an der inneren Umfangsfläche
des Trägerkörpers 10 angeordnet sein kann.
[0037] Das in den Fig. 5a und 5b gezeigte Segmentband 20 unterscheidet sich von dem Segmentband
gemäß den Fig. 2a und 2b außerdem darin, dass das Band 30 zwischen den Schneidsegmenten
21 mit Öffnungen 37 versehen ist, die eine geschlossene, ovale Form haben. Darüber
hinaus ist das Band 30 im Bereich der Schneidsegmente 21 mit Öffnungen 39, 40 versehen.
Wie insbesondere Fig. 6 zu erkennen gibt, haben die Öffnungen 39 eine offene, im Wesentlichen
halbkreisförmige Form, wohingegen die sich bis in die Anlagefläche erstreckenden Öffnungen
40 eine geschlossene, ovale Form haben. In der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform
des Bandes 30, die sich ebenfalls zur Bildung des in den Fig. 5a und 5b gezeigten
Segmentbandes 20 eignet, gehen die Öffnungen 40 in Öffnungen 41 über, die in Richtung
der Länge 33 des Bandes 30 größer sind als die Öffnungen 40 und der durch die Öffnungen
40, 41 gebildeten Aussparung insgesamt eine offene Form verleihen.
[0038] Das in den Fig. 5a und 5b gezeigte Segmentband 20 unterscheidet sich von dem Segmentband
20 gemäß den Fig. 2a und 2b darüber hinaus darin, dass sich das Band 30 in Bezug auf
die Dicke 24 der Schneidsegmente 21 exzentrisch erstreckt. Wie Fig. 5b zu erkennen
gibt, beträgt die Exzentrizität ca. 25 % der Dicke 24 der Schneidsegmente 21.
[0039] Die unterschiedlichen Ausführungsformen des Segmentbandes 20 haben gemein, dass die
Schneidsegmente 21 und das Band 30 durch Sintern miteinander verbunden werden. Zu
diesem Zweck wird das Band 30, das, wie die Fig. 2b und 5b zu erkennen geben, eine
Oberseite 31 und eine Unterseite 32 hat, in ein Sinterwerkzeug eingelegt. Anschließend
wird eine Vielzahl an aus einem mit Diamantpartikeln versehenen Sinterpulver geformten
Grünlingen auf der Oberseite 31 und der Unterseite 32 in dem Sinterwerkzeug angeordnet.
Die Grünlinge werden sowohl auf der Oberseite 31 als auch auf der Unterseite 32 des
Bandes 30 im Bereich der Öffnungen 38, 39, 40, 41 angeordnet, so dass sich die Grünlinge
beim anschließenden Sintern durch die Öffnungen 38, 39, 40, 41 hindurch miteinander
verbinden und jeweils ein Grünling auf der Oberseite 31 gemeinsam mit einem zugeordneten
Grünling auf der Unterseite 32 ein Schneidsegment 21 bilden. Durch das Sintern entsteht
darüber hinaus ein fester Verbund zwischen den erzeugten Schneidsegmenten 21 und dem
Band 30.
[0040] Werden auf der Oberseite 31 und der Unterseite 32 des Bandes 30 Grünlinge angeordnet,
welche die gleiche Dicke haben, dann erstreckt sich das Band 30 nach dem Sintern in
Bezug auf die Dicke 24 der Schneidsegmente 21 zentrisch, wie in Fig. 2b gezeigt. Werden
hingegen auf der Oberseite 31 und der Unterseite 32 des Bandes 30 Grünlinge unterschiedlicher
Dicke angeordnet, dann ergibt sich ein in Bezug auf die Dicke 24 der Schneidsegmente
21 exzentrischer Verlauf des Bandes 30, wie in Fig. 5b zu erkennen ist.
[0041] Die in Fig.1 dargestellte Bohrkrone wird dadurch hergestellt, dass das vorgefertigte
Segmentband 20 entsprechend dem Krümmungsradius des Trägerkörpers 10 gebogen und im
Bereich der Stirnseite 11 entlang dem Umfang an dem Trägerkörper 10 durch Löten oder
Schweißen befestigt wird. In Abhängigkeit vom Durchmesser des Trägerkörpers 10 können
mehrere Segmentbänder 20 in Umfangsrichtung des Trägerkörpers 10 hintereinander angeordnet
werden. Der durch die Schneidsegmente 21 gebildete Überstand greift beim Befestigen
des Segmentbandes 20 an dem Trägerkörper 10 in die Aussparungen 12 ein und gewährleistet
auf diese Weise einen zusätzlichen Formschluss zwischen Segmentband 20 und Trägerkörper
10.
[0042] Die in Fig. 4 gezeigte Bohrkrone wird prinzipiell in gleicher Weise hergestellt.
Aufgrund der durch das Band 30 gebildeten Anlagefläche, die das Segmentband 20 in
diesem Fall aufweist, ergibt sich die Möglichkeit, zusätzlich die Anlagefläche an
den Trägerkörper 10 anzulöten oder anzuschweißen, um eine sichere Befestigung des
Segmentbandes 20 an dem Trägerkörper 10 zu gewährleisten. Wie in Fig. 4 zu erkennen
ist, liegt die Anlagefläche an der äußeren Umfangsfläche des Trägerkörpers 10 an und
verdeckt damit die Aussparungen 12. Der Trägerkörper 10 hat im Bereich der Stirnseite
11 eine Wandstärke, die geringer ist als die Dicke 24 der Schneidsegmente 21. Aufgrund
des in Fig. 5 zu erkennenden exzentrischen Verlaufs des Bandes 30 in Bezug auf die
Dicke 24 der Schneidsegmente 21 erstrecken sich die Schneidsegmente 21 in der radialen
Richtung des Trägerkörpers 10 in einem ausreichenden Maß in die Aussparung 12 hinein
und können je nach Anwendungsfall sogar aus der inneren Umfangsfläche des Trägerkörpers
10 herausragen.
[0043] Die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele des Segmentbandes 20 und der Bohrkrone
zeichnen sich durch eine einfache und kostengünstige Herstellung aus. Die Herstellung
des Segmentbandes 20 gewährleistet darüber hinaus einen festen Verbund von Schneidsegmenten
21 und Band 30. Die auf der Vorfertigung des Segmentbandes 20 beruhende Herstellung
der Bohrkrone ermöglicht eine flexible Produktion, die überdies mit einer geringen
Anzahl an Formen und Matrizen auskommt und damit gegenüber herkömmlichen Herstellungsverfahren
besonders kostengünstig ist. Nicht zuletzt trägt die Ausrichtung der Höhe 22 der Schneidsegmente
21 in Richtung der Breite 34 des Bandes 30 zu einer langen Standzeit und großen Vorschubgeschwindigkeit
bei.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Trägerkörper
- 11
- Stirnseite
- 12
- Aussparung
- 13
- Anschlussstück
- 20
- Segmentband
- 21
- Schneidsegment
- 22
- Höhe
- 23
- Breite
- 24
- Dicke
- 30
- Band
- 31
- Oberseite
- 32
- Unterseite
- 33
- Länge
- 34
- Breite
- 35
- Dicke
- 36
- Öffnung
- 37
- Öffnung
- 38
- Öffnung
- 39
- Öffnung
- 40
- Öffnung
- 41
- Öffnung
- a
- Abstand
1. Verfahren zum Herstellen eines Segmentbandes (20) für eine Bohrkrone mit folgenden
Verfahrensschritten:
a. ein aus Metall bestehendes Band (30), das eine Oberseite (31) und eine Unterseite
(32) hat, wird in ein Sinterwerkzeug eingelegt;
b. wenigstens ein aus einem Sinterpulver geformter Grünling wird auf der Oberseite
(31) des Bandes (30) in dem Sinterwerkzeug angeordnet;
c. wenigstens ein aus einem Sinterpulver geformter Grünling wird auf der Unterseite
(32) des Bandes (30) in dem Sinterwerkzeug angeordnet;
d. die Grünlinge werden zur Bildung eines Schneidsegments (21) gesintert;
e. wobei durch das Sintern das Schneidsegment (21) und das Band (30) miteinander verbunden
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl an Grünlingen auf der Oberseite (31) und der Unterseite (32) des Bandes
(30) zur Bildung einer Vielzahl an in einem Abstand (a) voneinander angeordneter Schneidsegmente
(21) in dem Sinterwerkzeug angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (30) mit wenigstens einer Öffnung (36, 37, 38, 39, 40, 41) versehen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein einteiliges Band (30).
5. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein mehrteiliges Band (30), das sich aus einzelnen Gliedern zusammensetzt, wobei
die Glieder zur Bildung der Öffnung (38, 39, 40, 41) in einem Abstand voneinander
in dem Sinterwerkzeug angeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grünlinge auf der Oberseite (31) und auf der Unterseite (32) des Bandes (30)
im Bereich der Öffnung (38, 39, 40, 41) angeordnet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sinterpulver ein mit Diamantpartikeln vermischtes Metallpulver ist.
8. Segmentband für eine Bohrkrone mit
einer Vielzahl an Schneidsegmenten (21), die eine Höhe (22), eine Breite (23) und
eine Dicke (24) haben, und
einem Band (30), das eine Länge (33), eine Breite (34) und eine Dicke (35) hat und
das die Schneidsegmente (21) miteinander verbindet;
wobei die Schneidsegmente (21) in Richtung der Länge (33) des Bandes (30) in einem
Abstand (a) voneinander angeordnet sind und
wobei die Schneidsegmente (21) aus Grünlingen gesintert sind, die während des Sinterns
mit dem Band (30) verbunden werden.
9. Segmentband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (30) mit einer Vielzahl an Öffnungen (36, 37, 38, 39, 40, 41) versehen ist.
10. Segmentband nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Öffnungen (36, 37), die zwischen den Schneidsegmenten (21) angeordnet sind, wobei
vorzugsweise die Öffnungen (36, 37) eine geschlossene, insbesondere kreisförmige oder
ovale, Form haben.
11. Segmentband nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch Öffnungen (38, 39, 40, 41), die im Bereich der Schneidsegmente (21) angeordnet sind,
wobei vorzugsweise die Öffnungen (38, 39, 40, 41) eine offene, insbesondere im wesentlichen
halbkreisförmige, Form haben.
12. Segmentband nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (21) so angeordnet sind, dass sich die Höhe (22) der Schneidsegmente
(21) in Richtung der Breite (34) des Bandes (30) erstreckt.
13. Segmentband nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (22) der Schneidsegmente (21) größer ist als die Breite (34) des Bandes
(30).
14. Segmentband nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (22) der Schneidsegmente (21) kleiner ist als die Breite (34) des Bandes
(30).
15. Segmentband nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (24) der Schneidsegmente (21) größer ist als die Dicke (35) des Bandes
(30).
16. Segmentband nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Band (30) in bezug auf die Dicke (24) der Schneidsegmente (21) annähernd
zentrisch erstreckt.
17. Segmentband nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Band (30) in bezug auf die Dicke (24) der Schneidsegmente (21) exzentrisch
erstreckt.
18. Bohrkrone mit
einem rohrförmigen Trägerkörper (10), der eine Stirnseite (11) hat, und
wenigstens einem Segmentband (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 17;
wobei das Segmentband (20) im Bereich der Stirnseite (11) an dem Trägerkörper (10)
befestigt ist.
19. Bohrkrone nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Segmentband (20) durch Löten oder Schweißen mit dem Trägerkörper (10) verbunden
ist.
20. Bohrkrone nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (10) im Bereich der Stirnseite (11) mit einer Vielzahl an Aussparungen
(12) versehen ist, in welche die Schneidsegmente (21) des Segmentbandes (20) eingesetzt
sind.
21. Bohrkrone nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (12) eine sich in der axialen Richtung des Trägerkörpers (10) ersteckende
Tiefe haben, die weniger als die Hälfte, vorzugsweise weniger als ein Drittel, der
Höhe (22) der Schneidsegmente (21) beträgt.
22. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (10) im Bereich der Stirnseite (11) eine Wandstärke hat, die geringer
ist als die Dicke (24) der Schneidsegmente (21).
23. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (10) an dem der Stirnseite (11) abgewandten Ende mit einem Anschlussstück
(13) versehen ist.
24. Verfahren zum Herstellen einer Bohrkrone nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Segmentband (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 17 entsprechend dem
Krümmungsradius des Trägerkörpers (10) gebogen und im Bereich der Stirnseite (11)
entlang dem Umfang an dem Trägerkörper (10) befestigt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch eine Vielzahl an Segmentbändern (20), die in Umfangsrichtung des Trägerkörpers (10)
hintereinander angeordnet sind.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (21) des Segmentbandes (20) in im Bereich der Stirnseite (11)
vorhandene Aussparungen (12) des Trägerkörpers (10) eingesetzt werden.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (21) in das Innere des Trägerkörpers (10) eingeführt und von
innen in die Aussparungen (12) eingesetzt werden.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (21) von außen in die Aussparungen (12) eingesetzt werden.
29. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (21) von oben in die Aussparungen (12) eingesetzt werden.