[0001] Die Erfindung betrifft eine Brems- bzw. Fangeinrichtung für eine Aufzugskabine, die
in einem Schacht entlang von vertikalen Führungsschienen gerührt ist. Dabei bedient
sich die Brems- bzw. Fangeinrichtung einer mit einer Reibfläche versehenen Rolle als
Bremskörper. Einmal aktiviert wird diese Rolle in einen Spalt hineingezogen. Dabei
wird die die Reibung erzeugende Pressung immer größer, je weiter die Rolle in den
Spalt in Richtung ihrer Endposition hineingezogen wird.
[0002] Der Begriff "Aufzugsfahrkorb bzw. Fahrkorb" wird hier und im Folgenden als Sammelbegriff
verwendet und umfasst sowohl herkömmliche Kombinationen aus Kabinen bzw. Lastträgem
oder Plattformen aller Art, die von einem Fahrkorbrahmen getragen werden, als auch
fahrkorbrahmenlose Konstruktionen.
[0003] Brems- bzw. Fangeinrichtungen an Aufzügen dienen dazu, eine Aufzugskabine im Falle
eines unkontrollierten Fahrzustandes oder einer unzulässig hohen Fahrgeschwindigkeit,
wie sie z. B. bei einer Fehlfunktion der Steuerung oder eines Antriebs bzw. seiner
Bremse sowie einem Seilbruch auftreten kann, abzubremsen.
[0004] Eine entsprechende Bremsfangeinrichtung ist zum Beispiel aus der Europäischen Patentanmeldung
EP 0 841 280 A1 bekannt.
[0005] Die von besagter Patentanmeldung vorgeschlagene Bremsfangeinrichtung ist von moderner
Bauart, sie kommt mit nur wenigen Bauteilen aus. Anders, als die älteren Bremsfangeinrichtungen
aus dem Stand der Technik, benötigt sie keine zusätzlichen Schrauben- oder Tellerfedern,
um einen definierten Verlauf der Bremskraft bis hin zum Kabinenfang vorzugeben. Stattdessen
ist das zur Montage an der Aufzugskabine vorgesehene und die Bremsrolle lagernde Gehäuse
der Bremsfangeinrichtung (im Weiteren: der Druckkörper) hier so ausgebildet, dass
es selbst eine definierte Federwirkung ausübt. Dies, indem der Druckkörper bei aktivierter
Bremse auf der einen Seite ggf. unter Zwischenschaltung eines Reibbelags unmittelbar
auf die Führungsschiene drückt und auf der anderen Seite mittelbar über die Bremsrolle
auf die Führungsschiene drückt. Umso weiter die Bremsrolle in die ihr zugeordnete
Nut entlang Richtung Anschlag gezogen wird, desto stärker wird der Druckkörper elastisch
aufgedehnt. Entsprechend höher fallen die aktuellen Bremskräfte aus. Diese Federwirkung
führt zusammen mit dem entsprechenden Layout der Nut bzw. des Spalts, wo die Bremsrolle
unter starker Reibung abläuft, dazu, dass sich die gewünschte, definierte Bremswirkung
einstellt.
[0006] Ein großer Vorteil dieser bekannten Bremsfangeinrichtung ist insbesondere der, dass
ihr spezieller Aufbau schon von Hause aus weitgehend einer Fehlausrichtung zwischen
der Führungsschiene und der Bremsfläche entgegenwirkt. Daher verursacht der Einsatz,
d. h. die Aktivierung dieser Bremsfangeinrichtung, nur einen geringen Verschleiß an
der Führungsschiene. Auch die Bremsfangeinrichtung selbst unterliegt nur einem geringen
Verschleiß.
[0007] Wie diese bekannte Bremsfangeinrichtung ausgelöst wird, wird in besagter Patentanmeldung
nicht explizit beschrieben. Für den Fachmann ist jedoch leicht erkennbar, dass diese
Bremsfangeinrichtung für eine mechanische Betätigung üblicher Art vorgesehen ist.
Dies, weil ihre Bremsrolle mit einem nach außen über das Gehäuse und sein Abdeckblech
hinausstehenden, einseitigen Achsstummel ausgestattet ist. Dieser Achsstummel soll
offensichtlich mittelbar oder unmittelbar mit dem im Schacht umlaufenden Seil eines
üblichen Geschwindigkeitsbegrenzersystems verbunden sein, vgl. Fig. 3 der
EP 0 841 280 A1. Dies ist hier lediglich am Rande zu erwähnen.
[0008] Die von der
EP 0 841 280 A1 vorgeschlagene, spezielle Art der Brems- bzw. Fangeinrichtung hat sich in der Praxis
bewährt. Allerdings hat sich gezeigt, dass sowohl bei dieser als auch bei anderen
Arten von Brems- bzw. Fangeinrichtungen mit einer ähnlich wirkenden Rolle Probleme
auftreten, wenn die Flächenpressung bzw. die Relativgeschwindigkeit zwischen der stählernen
Rolle und dem ebenfalls stählernen Bauteil oder Bauteilen, auf denen die Rolle gleitet,
zu hoch wird. Es tritt dann nämlich häufig Fressen zwischen den aufeinander gleitenden
stählernen Bauteilen auf. Hierdurch wird die Brems- bzw. Fangeinrichtung vorzeitig
unbrauchbar - Brems- bzw. Fangeinrichtungen sind Sicherheitsbauteile, an denen keine
Beschädigungen zulässig sind, welche sich in unkalkulierbarer Weise auf die Funktion
auswirken können, mag auch die Funktion aktuell noch nicht beeinträchtigt sein.
[0009] In einer zum Zeitpunkt der Erstanmeldung noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung
der Anmelderin wurde bereits vorgeschlagen, die Rolle in ihrer Endposition auf einem
Einsatz bzw. Beschlag aus Buntmetall gleiten zu lassen. Dies, um so eine leichtere
Lösbarkeit der Brems- bzw. Fangeinrichtung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass
auch bei oft wiederholter Betätigung der Brems- bzw. Fangeinrichtung stets annähernd
die gleichen Reibungsverhältnisse auftreten. Indes ist eine solche Lösung, bei der
die Rolle mit ihrer gesamten Fläche, über die sie reibend mit dem Druckkörper in Kontakt
steht auf dem Buntmetall gleitet, nicht dazu geeignet, eine Brems- oder Fangeinrichtung
zu realisieren, die ausgesprochen hohe Pressungen zwischen der Rolle und ihrem Gleitpartner
entwickelt und damit ausgesprochen hohe Bremskräfte ermöglicht. Denn dort, wo die
Rolle mit der gesamten besagten Fläche auf dem Buntmetall gleitet, sind die maximal
zulässigen Pressungen von vorne herein begrenzt. Daher ist eine derartige Brems- bzw.
Fangeinrichtung von Hause aus nicht in den Leistungsbereichen verwendbar, in denen
bei stählerne Gleitpartner verwendenden Konstruktionen Fressen auftritt.
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Brems- bzw. Fangeinrichtungen der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass es auch bei hohen Pressungen zwischen der
Rolle und ihrem Gleitpartner nicht zum Fressen kommt.
[0011] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Brems- bzw. Fangeinrichtung der eingangs genannten
Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
[0012] Die tribologischen Verhältnisse werden insgesamt (und damit das gesamte Gleitverhalten,
auch dasjenige im Bereich der Stahlpaarung) dadurch wesentlich verbessert, dass der
Spalt auf der Seite des Druckkörpers im Bereich seiner Endposition örtlich mit einem
Beschlag aus Lagerwerkstoff versehen ist, der so gestaltet und angeordnet ist, dass
die Rolle in ihrer Endposition teilweise auf dem Lagerwerkstoff gleitet und teilweise
auf dem i. d. R. härteren Werkstoff des die restliche Gleitfläche bereitstellenden
Druckkörpers. Diese restliche Gleitfläche muss dabei nicht zwingend ein integraler
Bestandteil des Druckkörpers sein. Stattdessen kann es sich auch um einen weiteren
Beschlag handeln, der an dem Druckkörper befestigt ist.
[0013] Im Hinblick auf die Bedeutung des Worts Beschlag ist festzuhalten, dass ein Beschlag
vorteilhafterweise (aber nicht zwingend) ein separates, an dem Druckkörper befestigtes
Bauteil bedeutet. Vielmehr sind vom Grundsatz her auch Angüsse oder anderweitige dicke
Beschichtungen erfasst. Allerdings ist es so, dass sich mit einem separat lösbar oder
einmalig endgültig an dem Druckkörper befestigten und als Beschlag dienenden Bauteil
die besten Ergebnisse erzielen lassen. Dies, weil auf besagte Art und Weise am einfachsten
für einen Belag aus Lagerwerkstoff gesorgt werden kann, der die erforderliche Dicke
und Abriebfestigkeit aufweist.
[0014] Vorzugsweise besteht der Beschlag aus einem Buntmetall. Buntmetalle besitzen die
erforderlichen tribologischen Eigenschaften. Idealerweise wird ein Buntmetall ausgewählt,
das hohen Pressungen widerstehen kann. Ein solches Buntmetall ist beispielsweise Lagerbronze.
[0015] Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Druckkörper
(bzw. der zusätzliche Beschlag, auf dem die Rolle neben dem Belag aus Lagerwerkstoff
gleitet) aus vergütetem Stahl besteht, anstatt aus Federstahl. Das bringt merkliche
Vorteile bei der spanenden Fertigung des Druckkörpers, denn Federstahl lässt sich
nur ausgesprochen schlecht zerspanen.
[0016] Vorzugsweise trägt die Rolle durch ihr Gleiten auf dem Lagerwerkstoff bzw. dem Beschlag
aus Lagerwerkstoff bestimmungsgemäß Lagerwerkstoff ab und schleppt den abgetragenen
Lagerwerkstoff in den Bereich ein, in dem die Rolle auf dem Druckkörper gleitet, d.
h. die Stahloberfläche wird mit Buntmetallpartikeln versehen.
[0017] Sinnvollerweise trägt die Rolle in dem Bereich, mit dem sie im Laufe ihres Weges
durch den Spalt bis kurz vor Erreichen ihrer Endposition zwischen der Führungsschiene
und dem Druckkörper abwälzt, eine Profilierung, insbesondere eine Profilierung in
Form einer Rändel. Sinn und Zweck einer solchen Profilierung ist es, die Reibungsverhältnisse
derart zu beeinflussen, dass stets sichergestellt ist, dass die Rolle in der Phase,
in der sie fortschreitend tiefer in den Spalt hineingezogen wird, sowohl an der Führungsschiene
als auch am Druckkörper im Wesentlichen abrollt, und nicht nennenswert gleitet. Hierdurch
erreicht die Rolle zuverlässig ihre Endposition. Zugleich gewährleistet die besagte
Profilierung, dass die Rolle auch dann noch auf der Führungsschiene abrollt, wenn
sie ihre Endposition erreicht hat. Nur so ist gewährleistet, dass der erfindungsgemäße
Effekt eintritt.
[0018] Idealerweise ist die Rändel so beschaffen, dass es zwischen der Führungsschiene und
der Rolle tatsächlich zu echter Haftreibung bzw. einer Kombination aus Haftreibung
und evtl. Formschluss im Bereich der Rändelspitzen kommt, so dass die Rolle vollständig
auf der Führungsschiene abrollt.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Beschlag aus einem Bolzen eines
geeigneten Lagerwerkstoffs besteht, der verdrehfest in einer entsprechenden Aufnahmebohrung
des Druckkörpers gehalten ist. Dabei werden sowohl der Bolzen als auch die ihm zugeordnete
Aufnahmebohrung zumindest in dem Bereich, in dem die Rolle bestimmungsgemäß auf dem
Bolzen gleitet, überfräst bzw. überschliffen. Dies passiert, indem der Bolzen zunächst
in die Bohrung eingesetzt wird, noch bevor die Kontur gefräst oder geschliffen wurde,
die den Kontakt zwischen dem Druckkörper bzw. seinem Beschlag aus dem Lagerwerkstoff
in der Rolle bestimmt. Die Fräs- oder Schleifbearbeitung erfolgt erst danach. Auf
diese Art und Weise lässt sich der Beschlag aus dem Lagerwerkstoff einfach und ausgesprochen
fest mit dem Druckkörper verbinden. Unter einem Bolzen wird dabei vorzugsweise Rundmaterial
verstanden. Ein Vier-, Sechs- oder Mehrkantbolzen ist vom Prinzip her denkbar, jedoch
de praxi eigentlich eher ein Theoretikum, da sich in den Druckkörper wesentlich einfacher
eine entsprechende runde Aufnahme für den Bolzen einarbeiten lässt, als eine vier-
oder mehrkantige.
[0020] Vorzugsweise ist der Anschlag, der den Weg begrenzt, den die Rolle in den Spalt hineingezogen
wird, und der damit jeweils eine Endposition für die Rolle vorgibt, so ausgebildet,
dass der Materialabtrag am Beschlag aus dem Lagerwerkstoff zumindest teilweise dadurch
kompensiert wird, dass die Rolle etwas weiter in den Spalt zwischen dem Druckkörper
und der Führungsschiene hineingezogen werden kann, wenn der Beschlag aus dem Lagerwerkstoff
spürbar abgenutzt ist. Im Rahmen einer speziellen, sogleich noch näher zu beschreibenden,
bevorzugten Ausführungsform wird dies dadurch erreicht, dass die bei besagter Ausführungsform
verwendete Nut so ausgebildet ist, dass die Reibfläche bzw. Rändel der Rolle in Endposition
auch dann noch den entsprechenden Freigang gegenüber dem Druckkörper hat, wenn der
Beschlag etwas abgenutzt ist und dadurch über die Schultern der Rolle eine Endposition
für die Rolle vorgibt, die nicht mehr ganz deren ursprünglicher Endposition entspricht.
[0021] Zwar stellt der Verschleiß auf Seiten des Beschlags aus dem Lagerwerkstoff im Regelfall
kein allzu großes Problem dar. Dies, weil da nach den derzeitigen gesetzlichen Vorschriften
und damit auch nach Maßgabe der Erfindung zunächst nicht mehr gefordert wird, als
dass die Brems- bzw. Fangeinrichtung viermal hintereinander betätigt werden kann und
dabei jeweils ordnungsgemäß funktioniert. Indes wird in jüngster Zeit zunehmend dazu
übergegangen, die Brems- bzw. Fangeinrichtung nicht nur in Notfällen zu benutzen,
sondern auch im regulären Betrieb - beispielsweise um ein Wegschleichen des Fahrkorbs
aus seiner Haltestellenposition zu vereiteln oder um eine temporäre Schutzraumabsicherung
vorzunehmen. Eine solche, zusätzliche Nutzung der Brems- bzw. Fangeinrichtung im regulären
Bereich verlangt dann natürlich nach einer wesentlich größeren Verschleißfestigkeit.
Diese kann nach Maßgabe des Gesagten erreicht werden.
[0022] Im Rahmen einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Rolle beidseitig neben ihrem Abschnitt, der auf der Führungsschiene abwälzt,
abgesetzte Schultern aufweist, die im Vergleich zu dem auf der Führungsschiene abwälzenden
Abschnitt einen kleineren Durchmesser aufweisen. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass
der spaltbildende Abschnitt des Druckkörpers eine Nut zur Aufnahme der zum Kontakt
mit der Führungsschiene vorgesehenen Reibfläche der Rolle aufweist. Dabei ist die
Nut so gestaltet, dass, wenn sich die Rolle in ihrer Endposition befindet, Spiel zwischen
der Reibfläche (am größten Umfang) der Rolle und der Nut besteht, so dass die Reibfläche
keinen oder keinen wesentlichen Kontakt zum Druckkörper und dessen Beschlag hat und
die Rolle druckkörperseitig zumindest im Wesentlichen nur durch die Gleitreibung zwischen
den i. d. R. glatten Schultern und dem Druckkörper sowie dem Beschlag gebremst wird.
Anders als zwischen der Reibfläche bzw. Rändel und dem Druckkörper kann zwischen den
i. d. R. glatten Schultern und dem Druckkörper ein hohes Maß an Gleitreibung erzeugt
werden, ohne dass nennenswerter Verschleiß auftritt - während eine stählerne Rändel
beim Gleiten auf einem Beschlag aus Lagerwerkstoff unter hoher Pressung den Lagerwerkstoff
buchstäblich abfräsen würde, bis sich die Rändel zugesetzt hat, reiben die i. d. R.
glatten Schultern offensichtlich gerade nur so viel vom Beschlag ab, dass ein Fressen
zwischen den in der Nachbarschaft aufeinander gleitenden Stahlflächen vermieden wird.
Daher kann mit einer solchen Ausführung eine hohe Reibleistung (und damit eine entsprechende
Brems- bzw. Fangwirkung) realisiert werden, indem die Geometrie und insbesondere der
Keilwinkel des Spalts so gewählt werden, dass eine bis zu 35 % höhere Pressung erreicht
wird, als bei Brems- bzw. Fangeinrichtungen, bei denen ausschließlich Stahlflächen
aufeinander abgleiten.
[0023] Ein weiterer Nachteil der ansonsten sehr weit entwickelten und ausgesprochen vorteilhaften
Bremsfangeinrichtung gemäß
EP 0 841 280 A1 besteht darin, dass die der Rolle zugeordnete Gegendruckfläche des Grundkörpers,
die mit der anderen Seite der Führungsschiene in Kontakt kommt, mit zunehmender elastischer
Aufweitung des Grundkörpers verkippt und daher gerade in der Endphase des Bremsens
bzw. Fangens nur noch mit einem Teil ihrer bestimmungsgemäß zur Anlage an der Führungsschiene
vorgesehenen Fläche dort anliegt, was zu Problemen führen kann.
[0024] Es ist daher eine weitere Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil abzustellen.
[0025] Diese Aufgabe wird nach einem weiteren Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 10 dadurch
gelöst, dass zumindest eine der auf Seiten der Brems- bzw. Fangeinrichtung bestimmungsgemäß
bremsend bzw. fangend wirkend zur Anlage an der Führungsschiene vorgesehenen Flächen
bei inaktiver Brems- bzw. Fangeinrichtung gegenüber der ihr zugeordneten Fläche der
Führungsschiene schräg gestellt ist. Die Schrägstellung muss dabei derart bemessen
sein, dass sich die Fläche zumindest in der Phase, in der die Brems- bzw. Fangeinrichtung
vollständig aktiviert ist, parallel zu der ihr wirkmäßig zugeordneten Fläche der Führungsschiene
ausrichtet und im Wesentlichen vollflächig an ihr anliegt, d. h. dass die bestimmungsgemäß
zum Kontakt mit der Führungsschiene vorgesehene Fläche in dieser, die stärkste Belastung
ausmachenden Phase auch tatsächlich großflächig an der Führungsschiene anliegt. Vom
Grundsatz her kann es sich bei der schräg gestellten Fläche sowohl um die Gegendruckfläche
handeln (bevorzugt) als auch um die Fläche an der Rolle, die bestimmungsgemäß mit
der Führungsschiene in Kontakt kommt. Der entscheidende Vorteil der Erfindung ist
der, dass sich die Pressung und die Haft- bzw. Gleitreibungskräfte, sowie die dadurch
erzeugte Wärme, gerade in der Phase maximaler Verzögerung und Belastung auf eine größere
Fläche verteilen, was die Gefahr eines örtlichen Fließens, Verbrennens bzw. Verschweißens
und Verschleißens der Reibflächen sowie einer Beschädigung der entsprechenden Flächen
der Führungsschienen deutlich vermindert.
[0026] Vorzugsweise wird die für die Ausrichtung der schräg gestellten Fläche erforderliche
Beweglichkeit dadurch hergestellt, dass die sich schräg gestellte Fläche im Zuge der
elastischen Aufweitung des Grundkörpers zusammen mit dem entsprechenden Schenkel des
Grundkörpers relativ zu der zugeordneten Funktionsfläche der Führungsschiene bewegt.
Dies, indem sie sich nicht nur auf die Führungsschiene zu bewegt, sondern in der Resultierenden
auch eine Drehbewegung relativ zur Führungsschiene ausführt.
[0027] Es besteht also keine Notwendigkeit, die schräg gestellte Fläche drehbar und beweglich
am Grundkörper zu lagern. Hierdurch werden mögliche Fehlerquellen beseitigt - übliche,
bolzengeführte Schwenklagerungen stellen unvermeidlich eine Fehlerquelle dar, weil
sie durch das typischerweise schlagartige Ansprechen der hier zur Diskussion stehenden
Brems- bzw.
[0028] Fangeinrichtungen u. U. ausschlagen bzw. Gefahr laufen, über die Jahre hinweg durch
Schmutz und u. U. auch Korrosion schwergängig zu werden und ihre Funktion verlieren.
Im Übrigen trägt der Verzicht auf ein übliches Schwenklager zur Kostenreduktion bei.
[0029] Vorzugsweise sind in der erfindungsgemäßen Brems- bzw. Fangeinrichtung keine Teller-
oder Schraubenfedern verbaut. Denn solche Federn stellen nicht nur einen Kostenfaktor
dar, sondern sind ebenfalls eine potentielle Fehlerquelle - gerade bei Schraubenfedern
sind Federbrüche nie ganz auszuschließen, während gerade bei zu Paketen verschalteten
Tellerfedern Gleit- und Haftreibungseinflüsse beim Einfedern auftreten, die unter
ungünstigen Umständen spürbare Ungleichmäßigkeiten bzw. Abweichungen in der Reproduzierbarkeit
auftreten lassen.
[0030] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgend beschriebenen
Figuren der Zeichnung dargestellt.
[0031] Es zeigen:
- Fig. 1:
- schematisch ein Bremsorgan gemäß der Erfindung;
- Fig. 2:
- schematisch eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Brems- bzw. Fangeinrichtung
in einem Horizontalschnitt;
- Fig. 3:
- die von Fig. 2 gezeigte, bidirektional wirkende Brems- bzw. Fangeinrichtung in Richtung
des Pfeils III von Fig. 2 gesehen;
- Fig. 3b:
- die von Fig. 3 gezeigte Ausführungsform bei in oberer Endposition befindlicher, mit
ihren Schultern 11 auf den Beschlag aus Lagerwerkstoff aufgelaufener Rolle - allerdings
insoweit schematisch, als das in Fig. 3 gezeigte und mit den genannten Bezugsziffern
markierte Führungsblech mit dem Schlitz 23 und der Halter 25 ausgeblendet sind und
der Druckkörper 19 entlang der Mitte einer der Schultern 11 geschnitten ist (der Übersicht
halber wurde auf Schraffur verzichtet);
- Fig. 4:
- ein zweites, als lediglich unidirektional wirkende Brems- bzw. Fangeinrichtung konzipiertes
Ausführungsbeispiel - wiederum insoweit schematisch, als das besagte Führungsblech
mit dem Schlitz ausgeblendet ist;
- Fig. 5:
- das von Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel, allerdings ohne Ausblendung;
- Fig. 6:
- das von Fig. 5 gezeigte Ausführungsbeispiel in Ansicht senkrecht zu der Fläche der
Führungsschiene, auf der die Rolle abrollt;
- Fig. 7:
- ein drittes Ausführungsbeispiel, das sich vom ersten Ausführungsbeispiel durch die
konstruktive Gestaltung des elektrischen Auslösemechanismus unterscheidet;
- Fig. 8:
- die unterschiedlichen Tiefen bzw. Verläufe der Spalte für vier verschiedene Nutzlastbereiche,
d. h. vier verschiedene Mitglieder einer Baureihe mit ansonsten identischen Druckkörpern;
- Fig. 9:
- den von den Ausführungsbeispielen verwendeten Beschlag für sich allein gesehen;
- Fig. 10:
- eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brems- und Fangeinrichtung, bei
der der Schenkel des Druckkörpers, der die Gegendruckfläche bereit stellt, mit einer
gegenüber der zugeordneten Fläche der Führungsschiene schräg gestellten Fläche ausgerüstet
ist (wahlweise bidirektional oder unidirektional ausführbar);
- Fig. 11:
- eine anderweitige Darstellung der von Fig. 10 gezeigten Ausführungsform, die sichtbar
macht, wie der Druckkörper am Fahrkorb befestigbar ist.
[0032] Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, weisen die Führungsschienen 2 einen über einen Steg
6 mit einem Schienenfuß 7 verbundenen Schienenkopf 8 auf, der die Wirkflächen der
Führungsschiene bildet, mit denen die erfindungsgemäße Brems- bzw. Fangeinrichtung
nach Aktivierung zusammenwirkt.
[0033] Bei einer Brems- bzw. Fangeinrichtung nach Maßgabe der Erfindung ist ein Bremsorgan
in Form einer Rolle 9 vorgesehen, die nahe ihrer beiden seitlichen Stirnflächen (siehe
Fig. 1) mit Schultern 11 versehen ist. Die äußerste Mantelfläche der Rolle 9 dient
als Reibfläche 12. Zu diesem Zweck ist sie mit einer Rändelung versehen oder mit einer
sonstigen Profilierung. Letztere dient dazu, die Rolle (9) zuverlässig in den Spalt
hineinzuziehen bzw. hineinwälzen zu lassen, bis die Rolle (9) ihre Endposition erreicht.
Zudem stellt die Rändel auch sicher, dass in Endposition der Rolle jedenfalls kein
wesentliches Gleiten zwischen der Rolle (9) und der Führungsschiene (2) auftritt,
sondern die Rolle auf der Führungsschiene abwälzt.
[0034] Die Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Brems- bzw. Fangeinrichtung 14 in einem Horizontalschnitt.
Die Brems- bzw. Fangeinrichtung weist einen Druckkörper 19 auf, der im Wesentlichen
einem U-Profil entspricht, aber u. U. auch den Querschnitt eines geschlitzten Kreis-
oder Ellipsenprofils aufweisen könnte. Maßgeblich ist, dass die beiden Schenkel 16,
17 im Bereich ihrer freien Enden die Führungsschiene 2 umfassen. Wie nicht zuletzt
die Fig. 3b zeigt, weist der Druckkörper 19 an seinem Schenkel 16 einen spaltbildenden
Abschnitt 20a auf, der bei bestimmungsgemäß montierter Bremsvorrichtung 14 zusammen
mit der entsprechenden Führungsschiene einen Spalt 20 bildet, in dem die Rolle 9 geführt
ist. Dabei weist der spaltbildende Abschnitt 20a eine Nut 21 auf, die die Aufnahme
der Reibfläche 12 (siehe Fig. 1) der Rolle 9 ermöglicht. Der Druckkörper besteht aus
einem geeigneten Vergütungsstahl, wie er zur Herstellung von Schrauben- und Tellerfedern
verwendet wird. Welche Vergütungsstähle bis dato für Schrauben- und Tellerfedern verwendet
werden, ist dem Fachmann bekannt. Die erfindungsgemäß notwendige Federwirkung wird
durch geeignete Ausgestaltung des Grundkörpers 19 als U-Profil oder dergleichen erreicht.
Anders als ein Federstahl lässt sich ein solcher Vergütungsstahl recht einfach spanend
bearbeiten.
[0035] Die Rolle 9 ist drehbar auf einer z. B. in Fig. 3 gezeigten Achse 22 gehalten, die,
wie von Fig. 3 illustriert, einen Durchbruch 23 im Schenkel 16 (bzw. in einem Anbauteil
des Schenkels in Form eines Halteblechs 18) durchsetzt und in einem Halter 25 gehalten
ist.
[0036] Wie erwähnt und von den Fig. 3b, 4 und 7 gezeigt, wird der Spalt 20 im Wesentlichen
einerseits von der Führungsschiene und andererseits vom spaltbildenden Abschnitt 20a
des Druckkörpers begrenzt. Dabei entspricht die Kontur des spaltbildenden Abschnitts
20a einer der von Fig. 8 gezeigten Konturen. Jede dieser nach Bedarf wählbaren Konturen
entspricht einer bestimmten Ansprechcharakteristik und einer maximal erreichbaren
Bremsreibung.
[0037] Zwischen dem bei Aufwärtsfahrt und dem bei Abwärtsfahrt wirksamen Bereich des spaltbildenden
Abschnitts bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 3b und 7 ist eine vorzugsweise V-förmig
konturierte Rastfläche 31 vorgesehen. Diese ist derart gestaltet, dass die Rolle 9
(trotz der unvermeidlichen Reibungseinflüsse) bei Wieder-Deaktivierung in praktisch
immer die gleiche Position zurückgezogen und gehalten wird. Hierfür sorgt z. B. eine
entsprechende Rückholfeder, etwa so, wie von den Fig. 3 und 7 gezeigt.
[0038] Der Vollständigkeit halber ist anzumerken, dass auch solche Vorrichtungen möglich
sind, die als nur unidirektional wirkende Brems- oder Fangeinrichtungen ausgeführt
sind, d. h. die von der Rastfläche aus gesehen nur in einer Richtung mit einem Spalt
20 versehen sind, also nur mit dem oberen oder unteren Teil der von Fig. 8 gezeigten
Konturen ausgestattet sind, etwa so, wie von Fig. 4 veranschaulicht.
[0039] Die Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bzw. 3b sowie 7 unterscheiden sich vom Grundsatz
her nur in der Art ihres Auslösemechanismus.
[0040] Das von Fig. 3 bzw. 3b gezeigte Ausführungsbeispiel bedient sich eines schwenkbaren
Halters 25, der die Rolle in Ruheposition hält und ggf. die Bewegung der Rolle in
den Spalt hinein mitmacht, so wie im Detail in der vorveröffentlichten internationalen
Anmeldung
WO 2006/077243 A1 beschrieben, auf die hier zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug genommen wird,
was den schwenkbaren Halter bzw. den Mechanismus angeht, der zum Auslösen des Bremsens
bzw. Fangs dient, indem er die Rolle aus der Ruheposition heraus mit der Führungsschiene
in Kontakt bringt und die Rolle später wieder in ihre Rastposition zurückholt.
[0041] Demgegenüber bedient sich das von Fig. 7 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Auslöse-
bzw. Rückstellmechanismus, wie er in der deutschen Anmeldung
10 2006 043 890 beschrieben ist, auf die hier zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich Bezug
genommen wird.
[0042] Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich demgegenüber von dem von den
Fig. 3, 3b und 7 Gezeigten dadurch, dass sie nur unidirektional wirkt und - so wie
hier dargestellt - in erster Linie für die mechanische Auslösung durch ein an der
Achse 22 befestigtes Geschwindigkeitsbegrenzerseil vorgesehen ist. Beides ist optional
auch bei allen anderen Ausführungsformen möglich.
[0043] Die Interaktion der Rolle bzw. der gesamten Brems- bzw. Fangeinrichtung mit der Führungsschiene
soll nun stellvertretend für alle Ausführungsformen, die, was die Interaktion mit
der Führungsschiene angeht, sinngemäß gleich funktionieren, an Hand des von den Fig.
3 und 3b gezeigten Ausführungsbeispiels beschrieben werden.
[0044] Der besagte Halter 25 ist von einer Feder 28 umgeben, die als Druckfeder ausgebildet
ist und die Rolle 9 in Richtung zur Führungsschiene 2 vorspannt. Dieser Feder 28 wirkt
ein Soleniod (nicht dargestellt) entgegen, das von einer hier nicht gezeigten Elektronik
angesteuert wird, die im Aufzugsschacht untergebracht ist, von der ggf. zumindest
Teile auch kabinenfest eingebaut sein können.
[0045] Dabei wird das Solenoid entregt, wenn die Brems- bzw. Fangeinrichtung ansprechen
soll, weil entweder ein Notfall, d. h. eine Übergeschwindigkeit vorliegt, oder aber
u. U. auch, weil die Aufzugskabine im regulären Betrieb festgesetzt werden soll, z.
B. im Rahmen von Wartungs- bzw. Servicearbeiten zur Schutzraumabsicherung oder um
ein Wegschleichen der Aufzugskabine aus seiner Haltestellenposition zu verhindern.
Dadurch bewegt die Feder 28 den Halter 25 und damit die Rolle 9 gegen die Führungsschiene
2, so dass diese mit ihrer Reibfläche 12 (siehe Fig. 1) an der Führungsschiene 2 (siehe
Fig. 3) zur Anlage kommt. Sie wird dadurch in Drehung versetzt, aber auch translatorisch
relativ zum Druckkörper 19 bewegt. Nämlich derart, dass sie alsbald nicht nur die
Führungsschiene 2 berührt, sondern rückseitig auch die Nut 21, bzw., genauer gesagt,
den Grund der Nut 21.
[0046] Bei einer Abwärtsfahrt der Aufzugskabine dreht sich die Rolle 9 im Uhrzeigersinn
(bei der Betrachtung gemäß Fig. 3). Dadurch wälzt sich die Rolle 9, sobald sie rückseitig
in Kontakt mit dem Grund der Nut 21 gekommen ist, mit ihrer Reibfläche bzw. Rändel
12 einerseits auf der Führungsschiene 2 ab und andererseits auf dem Grund der Nut
21. Dadurch wird die Rolle 9 immer tiefer in den sich keilförmig verengenden Spalt
20 hineingezogen. Bei oder kurz vor dem Erreichen ihrer Endposition wechseln die Reibungs-
bzw. Kontaktverhältnisse an der Rolle. Die Nut 21 wird nun so tief, dass die Reibfläche
bzw. Rändel 12 den Kontakt zum Grund der Nut verliert und die Rolle 9 druckkörperseitig
nur noch mit ihren Schultern 11 am Druckkörper 19 anliegt. Zumindest in Endposition
ist es daher so, dass die Reibfläche bzw. Rändel 12 zumindest im Wesentlichen Freigang
hat und die bremsend bzw. fangend wirkende Reibung zumindest weit überwiegend durch
das Gleiten der Schultern 11 auf dem Druckkörper 19 bzw. dem Beschlag 33 erzeugt wird.
Gleichzeitig geben die Schultern 11 die Endposition der Rolle vor, indem sie druckkörperseitig
gegen eine Fläche anlaufen, die so steil ist, dass die Rolle nicht weiter in den Spalt
hineingezogen werden kann.
[0047] Der in diesem Zusammenhang entscheidende erste Aspekt der Erfindung ist in Fig. 3b
zu erkennen. Der Druckkörper 19 ist mit einem Beschlag 33 aus Lagermetall, hier in
Form von Lagerbronze, versehen. Dieser ist so angeordnet und gestaltet, dass die Schultern
11 in Endposition teilweise auf dem Beschlag 33 und teilweise unmittelbar auf dem
Grundkörper gleiten, d. h. teilweise auf dem gegenüber dem Beschlag 33 wesentlich
festeren Werkstoff des Grundkörpers 19 gleiten. Auf die spezielle Ausgestaltung, die
dieser Beschlag 33 vorzugsweise aufweist, ist sogleich noch einzugehen.
[0048] Der Beschlag 33 ist so dimensioniert und angeordnet, dass die Rolle, sobald sie ihre
Endposition erreicht hat, mit einem Teil der Kontaktfläche ihrer Schultern 11 auf
dem aus Lagerwerkstoff bestehenden Beschlag 33 gleitet und mit dem anderen Teil der
Kontaktfläche ihrer Schultern 11auf dem demgegenüber härteren Material des Druckkörpers
19. Es versteht sich von selbst, dass die Fläche, die die festere der beiden besagten
Gleitflächen am Druckkörper darstellt, nicht zwingend ein integraler Bestandteil des
Druckkörpers 19 sein muss, sondern z. B. auch durch einen im weitesten Sinne am eigentlichen
Druckkörper befestigten, weiteren Beschlag gebildet werden kann (hier nicht gezeigte,
aber anspruchsgemäße Variante).
[0049] Die Rolle bzw. die Schultern 11 der Rolle sind wesentlich härter bzw. fester als
der Lagerwerkstoff des Beschlags 33. Das Gleiten der Schultern 11 auf dem Beschlag
33 aus dem Lagerwerkstoff führt bei der relativ hohen Pressung, die hier anzutreffen
ist, zu einem sich positiv auswirkenden Abrieb bzw. Mikroabrieb auf Seiten des Beschlags
33. Dieser Abrieb wird durch die sich drehende Rolle in den Flächenbereich eingeschleppt,
in dem die Rolle mit ihren Schultern 11 auf dem Druckkörper 19 gleitet, bzw. füllt
offensichtlich die Täler der Oberflächenrauhigkeiten der Rolle 9 auf. Es hat sich
herausgestellt, dass der Abrieb ausgesprochen wirkungsvoll zu verhindern vermag, dass
es zwischen den Schultern 11 der Rolle 9 und dem Druckkörper 19 zu einem Fressen (lokale
Mikroverschweißung und Wiederabreißen) und damit zu Zerstörung kommt, wie es sonst
relativ schnell zu beobachten ist, wenn Stahl unter hoher Flächenpressung und Geschwindigkeit
auf Stahl gleitet. Andererseits unterliegt der Beschlag 33 einer deutlich geringeren
Abnutzung durch die Rolle, als bei vollständigem bzw. im Wesentlichen ausschließlichem
Gleiten der Rolle auf dem Beschlag 33.
[0050] Dieser Effekt lässt sich dazu ausnutzen, bei weitgehend unveränderter Geometrie bzw.
weitgehend unverändertem Materialaufwand die maximalen Bremskräfte und damit die Leistungsfähigkeit
der Brems- bzw. Fangeinrichtung deutlich zu erhöhen. Da es bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Beschlages erst bei mindestens 30 % höheren Pressungen zu einem Fressen zwischen den
Schultern 11 der Rolle 9 und dem Druckkörper 19 kommt, können der Spalt 20 bzw. der
spaltbildende Abschnitt 20a so ausgelegt werden, dass die Rolle 9 in ihrer Endposition
eine entsprechend höhere Pressung gegenüber der Schiene 2 und dem Druckkörper 19 entwickelt,
woraus unmittelbar eine entsprechend höhere, bremsend wirkende Reibungskraft resultiert.
[0051] Das Verhältnis der Fläche, mit der die Schultern 11 in der Endposition der Rolle
9 auf dem Lagerwerkstoff des Beschlags 33 gleiten, zu der Fläche, mit der die Schultern
11 auf dem Druckkörper gleiten, bedarf der sorgfältigen Abstimmung auf den Einzelfall.
Grundsätzlich gilt, dass die Fläche, mit der die Schultern 11 der Rolle 9 auf dem
Lagerwerkstoff gleiten, nicht unnötig groß sein sollte. Sie sollte vielmehr gerade
so groß sein, dass genügend Abrieb erzeugt wird, um zu verhindern, dass zwischen den
Schultern 11 der Rolle 9 und dem Druckkörper, wo der größere Teil der Kräfte übertragen
wird, Fressen auftritt. Hiervon ausgehend kann der Fachmann leicht durch Versuche
ermitteln, wie die Flächenverhältnisse im konkreten Fall zu wählen sind.
[0052] In erster Näherung lässt sich sagen, dass die gesamte Fläche, mit der die Rolle in
Endposition auf dem Druckkörper 19 und dem Beschlag 33 gleitet, so aufgeteilt sein
sollte, dass die Rolle möglichst nie mit mehr als 50 %, besser aber mit 20 % bis maximal
35 % bzw. 20 % bis 30 % ihrer besagten Fläche auf dem Beschlag 33 gleitet. Gerade
zwischen den letztgenannten Grenzen lässt sich im Wege von Versuchen üblicher Art
relativ einfach der Idealwert oder ein nah-idealer Wert für die Flächenverteilung
finden.
[0053] Im Regelfall sollte auch dafür Sorge getragen werden, dass die profilierte Reibfläche
bzw. Rändel 12 der Rolle 9 nicht (oder höchstens minimal bzw. kurzzeitig) mit dem
Beschlag 33 in Kontakt kommt, so dass sich die profilierte Reibfläche bzw. Rändel
12 der Rolle nicht womöglich mit Abrieb zusetzt, den sie aus dem Beschlag 33 abgespant
hat und dadurch ihrer eigentlichen Funktion beraubt wird - nämlich der Funktion sicherzustellen,
dass zwischen der Rolle 9 und der Führungsschiene 2 im Wesentlichen kein Gleiten auftritt.
[0054] Die insbesondere in Fig. 3b gezeigten Beschläge 33 lassen sich sehr einfach anbringen.
Dies, indem der noch nicht fertig bearbeitete Druckkörper 19 in den Endbereichen seiner
späteren Spalten 20 und Nuten 21 mit je einer Querbohrung versehen wird. In diese
Querbohrung wird dann ein entsprechend zugerichteter Bolzen aus dem Lagerwerkstoff
eingesetzt bzw. -gepresst. Dann werden die Spalte 20 und die Nuten 21 in den Druckkörper
19 eingefräst. Der Lagerbolzen wird dabei angeschnitten und erhält dadurch automatisch
die richtige Kontur. Nämlich eine Kontur, die bei wieder ausgebautem Beschlag so aussieht,
wie das die Fig. 6 illustriert. Beim Überfräsen wird darauf geachtet, dass zumindest
örtlich mehr als 180° vom Gesamtumfang des Bolzens stehen bleiben, was sicherstellt,
dass der Bolzen nicht aus der durch das Überfräsen angeschnittenen Bohrung im Grundkörper
herausfallen kann.
[0055] Auch eine Verdrehsicherung lässt sich vergleichsweise einfach realisieren. Dies z.
B. indem der Beschlag mit einer Halbbohrung 34a versehen wird, mit dem eine an entsprechender
Stelle des Druckkörpers 19 angebrachte Halbbohrung 34b derart korrespondiert, dass
z. B. ein Kerbstift oder ein anderweitiger, passgenau Halt findender Bolzen eingeschlagen
werden kann. Dieser verhindert dann durch seinen Formschluss ein Verdrehen, vgl. Fig.
3b und 4. Auch im Hinblick auf diese Halbbohrungen 34a und 34b gilt, dass sie am einfachsten
dadurch gefertigt werden, dass der Druckkörper bei eingesetztem bzw. eingepresstem
Lagerbolzen an entsprechender Stelle angebohrt wird, so dass sich die Halbbohrungen
34a und 34b von allein mit bester Passgenauigkeit ergeben.
[0056] Die bislang für eine Bremsung in Abwärtsfahrt bzw. bei unzulässigem Fall des Fahrkorbs
geschilderten Verhältnisse sind bei Bremsung in Aufwärtsfahrt sinngemäß die gleichen,
so dass das Gesagte entsprechend gilt. Man muss sich lediglich vor Augen führen, dass
die Rolle 9 bei Bremsung in Aufwärtsfahrt gegen den Uhrzeigersinn dreht und daher
in den unteren der beiden in Fig. 3 abgebildeten Spalt 20 hineingezogen wird.
[0057] Um die Brems- bzw. Fangeinrichtung nach dem Abbremsen einer Abwärtsbewegung der Aufzugskabine
wieder zu deaktivieren, wird die Aufzugskabine bei allen Ausführungsformen ein Stück
weit nach oben gefahren. Die Schrägung des Spalts 20 und der Nut 21 sind so gewählt
und aufeinander abgestimmt, dass die Rolle bei dieser Aufwärtsbewegung der Aufzugskabine
nicht an der Führungsschiene entlanggleitet, sondern nun invers von ihr angetrieben
wird und in die Richtung ihrer inaktiven Position im Bereich zwischen dem nach oben
weisenden und dem nach unten weisenden Spaltabschnitt zurückwälzt. Sobald die Rolle
in die Nähe ihrer inaktiven Position gelangt ist, wird sie bei (entsprechend beschaltetem
Solenoid) in ihre Ruheposition zurückgezogen - und zwar rechtzeitig, bevor die Rolle
in den von der inaktiven Position der Rolle aus absteigenden Abschnitt des Spalts
20 hineingerissen wird und nun dort unbeabsichtigt bremst.
[0058] Entsprechendes gilt für das Deaktivieren der Brems- bzw. Fangeinrichtung nach dem
Abbremsen einer Aufwärtsbewegung der Aufzugskabine.
[0059] Wie die Schrägung des Spalts 20 und der Nut 21 genau zu wählen sind, lässt sich nicht
pauschal für alle möglichen Geometrien und Materialien der Brems- und Fangeinrichtung
festlegen. Die genaue Auslegung im Einzelfall kann jedoch vom Fachmann leicht an Hand
seines Fachwissens und der üblichen Berechnungen bzw. einer überschaubaren Anzahl
von Versuchen ermittelt werden - die bei derartigen Brems- bzw. Fangeinrichtungen
ohnehin erforderlich sind, da die Brems- bzw. Fangeinrichtungen schon auf Grund der
technischen Vorschriften des Aufzugsbaus so ausgelegt sein müssen, dass sie im Falle
einer Notbremsung nicht so hart verzögern, dass die Fahrgäste zu Fall kommen.
[0060] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist zur Verminderung der Steifigkeit
des Druckkörpers 19 im unteren Bereich ein Einschnitt 32 vorgesehen. Dadurch wird
in dem einer Aufwärtsfahrt entsprechenden Abschnitt des Druckkörpers 19 eine entsprechend
geringere Steifigkeit bewirkt und damit ein geringerer Anpressdruck der Rolle 9, wodurch
sich eine geringere Verzögerung bei einer Bremsung ergibt. Alternativ (hier nicht
gezeigt) werden die Rampen nicht spiegelsymmetrisch, sondern mit anderer Steigung
oder Länge ausgeführt, wodurch sich ebenfalls der gewünschte Effekt einstellt. Auch
die Maßnahmen sind ganz allgemein sinnvoll, d. h. können bei allen der gezeigten Ausführungsbeispiele
nutzbringend angewandt werden, soweit Bedarf besteht.
[0061] Die Fig. 10 illustriert den zweiten, unabhängigen Aspekt der Erfindung, wonach eine
der bremsend bzw. fangend wirkend zur Anlage an einer Führungsschiene 2 vorgesehene
Fläche 43 gegenüber der ihr am Schienenkopf 8 zugeordneten Fläche der Führungsschiene
2 schräg gestellt ist. Wie deutlich zu erkennen ist, ist die schräg gestellte Fläche
43 hier in Form eines Reibbelages 15 ausgeführt. Dieser ist starr am Schenkel 17 des
Druckkörpers 19 befestigt. Der Reibbelag bewegt sich also nicht gegenüber dem gesamten
Druckkörper, d. h. er führt gegenüber dem ihn haltenden Schenkel 17 keine Relativbewegung
aus, sondern bewegt sich mit dem Schenkel 17 mit. Hierdurch gelangt er bei vollständig
aufgedehntem Druckkörper mit seiner Reibfläche weitestgehend vollständig an der zugeordneten
Oberfläche der Führungsschiene 2 zur Anlage, wodurch optimale Friktions- und Belastungsverhältnisse
erreicht werden.
[0062] Die erfindungsgemäße Schrägstellung kommt besonders wirkungsvoll zur Geltung, wenn
der Druckkörper 19, dessen Elastizität die korrekte Anlage der schräg gestellten Fläche
bei Volllast gewährleistet, nicht starr am Fahrkorb befestigt ist, sondern so, wie
von Fig. 11 gezeigt.
[0063] Der Druckkörper 19 ist hier, vergleichbar mit dem Sattel einer Kfz-Scheibenbremse,
schwimmend an der Aufzugskabine gelagert. Als Führung für die schwimmende Lagerung
dienen pro Brems- bzw. Fangeinrichtung je zwei auf Abstand voneinander an der Aufzugskabine
befestigte schienenartige Gebilde, hier in Form von Flacheisen F, die sozusagen ein
im Wesentlichen horizontal ausgerichtetes Schienenpaar bilden. Der Druckkörper 19
ist an seiner Ober- und Unterkante jeweils mit einer Nut N1 bzw. N2 zum Eingriff für
die besagten Flacheisen versehen, so dass der Druckkörper zwischen die beiden Flacheisen
eingeschoben werden kann.
[0064] Beide Nuten weisen, verglichen mit der Breite der Flacheisen, ein gewisses seitliches
Spiel auf. Darüber hinaus weist zumindest eine der beiden Nuten N1 und N2 eine besondere
Gestaltung auf, sie verläuft nämlich insgesamt hinreichend schräg. Damit wird dem
Umstand Rechnung getragen, dass der Druckkörper unter dem Einfluss der Kraft, mit
dem die Rolle im Falle des Bremsens oder Fangens in den Spalt hineingezogen wird,
elastisch auf gebogen wird, so dass die beiden jeweils an der Unterseite und der Oberseite
angebrachten Nuten nicht mehr miteinander fluchten, sofern keine entsprechenden Maßnahmen
getroffen werden. Der Schrägverlauf bzw. der Schrägungswinkel α der zumindest einen
Nut ist idealerweise so gewählt, dass die Nut bei inaktiver Brems- bzw. Fangeinrichtung
nach wie vor eine genau definierte mit zulässigem Spiel versehene Führung gewährleistet,
weil nämlich die Unterkante der linken und die Oberkante der rechten Nutflanke eine
definierte Führungswirkung entfalten. Dadurch, dass die Nutflanken schräg verlaufen,
ist gewährleistet, dass sich der Druckkörper ungehindert verformen kann, ohne die
Führung zu beeinträchtigen.
[0065] Idealerweise ist die schräg gestellte Fläche 43 um einen Winkel β zwischen 0,5° und
5° schräg gestellt.
[0066] Der erste und der zweite Aspekt der Erfindung stehen zunächst unabhängig nebeneinander,
d. h. die Schrägstellung ist auch dann sinnvoll, wenn kein Beschlag aus einem Lagerwerkstoff
vorgesehen wird, auf dem die Rolle teilweise gleitet und umgekehrt. Werden beide Maßnahmen
gemeinsam miteinander angewandt, ergibt sich dennoch eine ausgeprägte kombinatorische
Wirkung. Denn das teilweise Gleiten der Rolle 19 auf dem Beschlag aus Lagerwerkstoff
ermöglicht bei im Wesentlichen gleicher Pressung deutlich höhere Gleitgeschwindigkeiten
zwischen der Rolle 9 und dem Druckkörper 19 - und eben diese deutlich höheren Gleitgeschwindigkeiten
bzw. (bei gleich bleibender Gleitgeschwindigkeit) Pressungen gebieten es, dafür zu
sorgen, dass die bestimmungsgemäß mit der Führungsschiene in Kontakt kommenden Flächen
der Brems- bzw. Fangeinrichtung bei Volllast sauber an der Führungsschiene anliegen
und dort nicht nur ineffizienteren Linienkontakt haben.
[0067] Ganz generell ist noch anzumerken, dass auch eine kinematische Umkehr des Prinzips
"Rolle mit mittiger Rändel und seitlichen Schulten" bzw. "Druckkörper mit mittiger
Nut und sich daran beidseitig anschließenden Auflageflächen" gewählt werden kann,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Mit anderen Worten: Die Nut 21 muss nicht
zwingend auf Seiten des Druckkörpers ausgeführt sein. Stattdessen kann die Nut auch
an der Rolle ausgeführt sein, wo sie beidseitig von gerändelten Umfangsabschnitten
der Rolle flankiert wird. Der spaltbildende Abschnitt 20a des Druckkörpers ist dann
in entsprechender Weise komplementär ausgebildet. Insbesondere tritt dann an die Stelle
der Nut 21 ein Vorsprung, der beidseitig von tiefer liegenden Abschnitten flankiert
wird, die bestimmungsgemäß mit den Rändeln der Rolle in Kontakt kommen - bevor diese
bei Erreichen der Endposition der Rolle abheben, so dass die Rolle nur noch auf dem
Vorsprung gleitet.
[0068] Allerdings ist diese Abwandlung anfälliger gegen ein Verkanten der Rolle und daher
nicht bevorzugt.
Liste der vergebenen Bezugszeichen
[0069]
- 2
- Führungsschiene
- 6
- Steg der Führungsschiene
- 7
- Schienenfuß
- 8
- Schienenkopf
- 9
- Rolle
- 11
- Schultern
- 12
- Reibfläche der Rolle
- 15
- Reibbelag
- 16
- Schenkel
- 17
- Schenkel
- 18
- am Druckkörper befestigtes Halteblech
- 19
- Druckkörper
- 20
- Spalt
- 20a
- spaltbildender Abschnitt
- 21
- Nut
- 22
- Achse
- 23
- Durchbruch
- 25
- schwenkbarer Halter
- 28
- Feder
- 31
- Rastfläche zur Bestimmung der inaktiven Ruhestellung
- 32
- Einschnitt
- 33
- Beschlag aus Lagerwerkstoff
- 34
- Pass- bzw. Verdrehsicherungsstift für den Beschlag
- 34b
- Halbbohrungen zur Aufnahme des Verdrehsicherungsstifts
- 41
- Position, in der die Rolle im Nutgrund anliegt
- 42
- Position, in der die Schultern am Druckkörper anliegen
- 43
- schräggestellte Reibfläche (Gegendruckfläche)
- D
- Drehrichtung
- N1
- erste Haltenut des Druckkörpers
- N2
- zweite Haltenut des Druckkörpers
- F
- Flacheisen
- α
- Schrägungswinkel der Nut
- β
- Schrägungswinkel der Reibfläche
1. Brems- und/oder Fangeinrichtung (14) für einen Aufzugsfahrkorb, der in einem Schacht
entlang von vertikalen Führungsschienen (2) geführt ist, mit einem am Fahrkorb zu
befestigenden Druckkörper (19), dessen spaltbildender Abschnitt (20a) bei bestimmungsgemäßer
Montage zusammen mit der ihm zugeordneten Führungsschiene einen Spalt (20) ausbildet,
in den im Brems- oder Fangfall eine Rolle (9) hineingezogen wird, wobei ein Anschlag
vorgesehen ist, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen wird,
begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt und die Rolle
in ihrer Endposition im Wesentlichen auf der Führungsschiene (2) abwälzt und am Druckkörper
(19) gleitet; dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (20) im Bereich seiner Endposition auf der Seite des Druckkörpers (19)
örtlich mit einem Beschlag (33) aus einem Lagerwerkstoff versehen ist, der so gestaltet
und angeordnet ist, dass die Rolle (9) in ihrer Endposition teilweise auf dem Lagerwerkstoff
gleitet und teilweise auf dem härteren Werkstoff des die restliche Gleitfläche bereitstellenden
Druckkörpers (19).
2. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff aus einem Buntmetall besteht, vorzugsweise
aus Lagerbronze.
3. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) aus vergütetem Stahl besteht.
4. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) durch ihr Gleiten auf dem Beschlag (33) aus Lagerwerkstoff bestimmungsgemäß
Lagerwerkstoff abträgt und in den Bereich einschleppt, in dem die Rolle (9) auf dem
Druckkörper gleitet.
5. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) in dem Bereich, mit dem sie auf der Führungsschiene (2) abwälzt, eine
Profilierung, insbesondere in Form einer Rändel trägt, die die Reibungsverhältnisse
derart beeinflusst, dass die Rolle (9) solange, bis sie ihre Endposition erreicht
hat, auf der Führungsschiene (2) und auf dem Druckkörper (19) bis kurz vor Endposition
abrollt.
6. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) so gestaltet bzw. angeordnet ist, dass die Rändel (12) nicht bzw.
im Wesentlichen nicht auf dem Beschlag (33) gleitet.
7. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff aus einem Bolzen aus entsprechendem Material
besteht, der verdrehfest in einer entsprechenden Aufnahmebohrung (33a) des Druckkörpers
gehalten ist, wobei sowohl der Bolzen als auch die Aufnahmebohrung zumindest in dem
Bereich, in dem die Rolle (9) bestimmungsgemäß auf dem Bolzen gleitet, überfräst bzw.
überschliffen sind.
8. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen wird,
begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt, so ausgebildet
ist, dass der Materialabtrag am Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff zumindest teilweise
dadurch kompensiert wird, dass die Rolle (9) etwas weiter in den Spalt (20) zwischen
dem Druckkörper (19) und der Führungsschiene (2) hineingezogen wird.
9. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) beidseitig neben ihrem Abschnitt (12), der auf der Führungsschiene
(2) abwälzt, abgesetzte Schultern (11) mit im Vergleich zu besagtem Abschnitt (12)
kleinerem Durchmesser aufweist, und der spaltbildende Abschnitt (20a) des Druckkörpers
(19) eine Nut (21) zur Aufnahme der zum Kontakt mit der Führungsschiene (2) vorgesehenen
Reibfläche (12) der Rolle (9) aufweist, wobei die Nut so gestaltet ist, dass, wenn
sich die Rolle (9) in ihrer Endposition befindet, Spiel bzw. Freigang zwischen der
Reibfläche (12) der Rolle (9) und der Nut (21) besteht, so dass die Reibfläche (12)
keinen oder keinen wesentlichen Reibkontakt zum Druckkörper hat und die Rolle (9)
druckkörperseitig zumindest im Wesentlichen nur durch die Gleitreibung zwischen den
Schultern (11) und dem Druckkörper (19) bzw. dem Beschlag (33) gebremst wird.
10. Brems- und/oder Fangeinrichtung für einen Aufzugsfahrkorb, der in einem Schacht entlang
von vertikalen Führungsschienen (2) geführt ist, mit einem am Fahrkorb zu befestigenden
Druckkörper (19), dessen spaltbildender Abschnitt (20a) bei bestimmungsgemäßer Montage
zusammen mit der ihm zugeordneten Führungsschiene (2) einen Spalt (20) ausbildet,
in den im Brems- oder Fangfall eine Rolle (9) hineingezogen wird, wobei ein Anschlag
vorgesehen ist, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen wird,
begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt und die Rolle
(9) in ihrer Endposition im Wesentlichen auf der Führungsschiene (2) abwälzt und am
Druckkörper (19) gleitet; dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der auf Seiten der Brems- bzw. Fangeinrichtung zur bestimmungsgemäß
bremsend bzw. fangend wirkend zur Anlage an einer Führungsschiene vorgesehenen Flächen
(z.B. 43) bei inaktiver Brems- bzw. Fangeinrichtung gegenüber der ihr zugeordneten
Fläche der Führungsschiene (2) schräg gestellt ist, derart, dass sich diese Fläche
(43) bei vollständig bzw. bis auf Anschlag aktivierter Brems- bzw. Fangeinrichtung
parallel zur ihr zugeordneten Fläche Führungsschiene (2) ausrichtet und im Wesentlichen
vollflächig an ihr anliegt.
11. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) ein mehrschenkliger, vorzugsweise C-förmiger oder kreisförmiger,
an einer Stelle geschlitzter Körper ist, der so gestaltet ist, dass im Brems- oder
Fangfall ein Schenkel (16) mit einer ersten Funktionsfläche der Führungsschiene (2)
in Kontakt kommt und ein zweiter Schenkel (17) mit einer zweiten Funktionsfläche der
Führungsschiene (2) in Kontakt kommt, wobei der Druckkörper (19) als solcher durch
das Hineinziehen der Rolle (9) in den Spalt (20) elastisch aufgeweitet wird und der
Betrag der aufweitenden Kräfte die Größe der bremsend bzw. fangend wirkenden Kräfte
bestimmt.
12. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Ausrichtung der schräg gestellten Fläche (43) erforderliche Beweglichkeit
dadurch hergestellt ist, dass sich die schräg gestellte Fläche (43) im Zuge der elastischen
Aufweitung des Druckkörpers (19) zusammen mit dem entsprechenden Schenkel des Druckkörpers
(19) relativ zur zugeordneten Funktionsfläche der Führungsschiene (2) bewegt.
13. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) integraler Bestandteil des Druckkörpers (19) oder
ist oder im Wesentlichen starr mit dem Druckkörper (19) verbunden ist.
14. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) derart schräg gestellt ist und mit dem Druckkörper
(19) in Verbindung steht, dass die schräg gestellte Fläche (43) in einer ersten Phase
des Brems- oder Fangfalles nur teilweise an der Führungsschiene (2) anliegt, was jedoch
zumindest so lange zu einer Zunahme der Brems- bzw. Fangwirkung führt, bis die schräg
gestellte Fläche (43) in einer zweiten Phase des Brems- oder Fangfalles im Wesentlichen
vollständig an der Führungsschiene (2) anliegt.
15. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Brems- und/oder Fangeinrichtung keine Schrauben- oder Tellerfedern aufweist.
16. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) nicht die Rolle (9) ist, sondern die mit der Rolle
(9) zusammenwirkende Gegenfläche (15) des Druckkörpers, die auf die der Rolle (9)
gegenüberliegende Seite der Führungsschiene (2) einwirkt.
17. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) durch einen am Druckkörper (19) befestigten Belag
(15) aus einem Lagermetall, vorzugsweise Lagerbronze oder Messing gebildet wird.
18. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) schwimmend an der Aufzugskabine lagerbar ist.
19. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Duckkörper (19) an seinem, in Einbaulage gesehen oberen und unteren Rand Führungsabschnitte,
bevorzugt in Form von Nuten, zur schwimmenden Lagerung des Druckkörpers (19) zwischen
zwei an der Aufzugskabine befestigten Schienen, vorzugsweise in Gestalt von im Wesentlichen
parallel-horizontal montierten Flacheisen, aufweist.
20. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten so gestaltet sind, dass sie in jedem Zustand der Brems- bzw. Fangeinrichtung
deren hinreichend genaue schwimmende Lagerung gewährleisten, ohne jedoch im Falle
einer Aktivierung der Brems- bzw. Fangeinrichtung die elastische Verformung von deren
Druckkörper zu behindern.
21. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Nuten bei bestimmungsgemäß montierter und inaktiver Brems- bzw.
Fangeinrichtung schräg zu dem in ihr laufenden Schienenabschnitt ausgerichtet ist,
derart, dass die Seitenwände zweier sich gegenüberliegender und zur Führung an derselben
Schiene dienende Nuten erst dann im Wesentlichen miteinander fluchten, wenn der Druckkörper
der Brems- bzw. Fangeinrichtung annähernd seine im bestimmungsgemäßen Betrieb maximal
vorgesehene Verformung erreicht hat.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Brems- und/oder Fangeinrichtung (14) für einen Aufzugsfahrkorb, der in einem Schacht
entlang von vertikalen Führungsschienen (2) geführt ist, mit einem am Fahrkorb zu
befestigenden Druckkörper (19), dessen spaltbildender Abschnitt (20a) bei bestimmungsgemäßer
Montage zusammen mit der ihm zugeordneten Führungsschiene einen Spalt (20) ausbildet
in den im Brems- oder Fangfall eine Rolle (9) hineingezogen wird, wobei die Rolle
eine Mantelfläche aufweist, welche als Reibfläche 12 dient, um die Rolle (9) zuverlässig
in den Spalt hineinzuziehen bzw. hineinwälzen zu lassen, bis sie ihre Endposition
erreicht und Schultern (11), die zumindest in Endposition durch ihr Gleiten auf dem
Druckkörper (19) die bremsend bzw. fangend wirkende Reibung erzeugen, während die
Reibfläche (12) gegenüber dem Druckkörper (19) im Wesentlichen Freigang hat, wobei
ein Anschlag vorgesehen ist, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen
wird, begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt und die
Rolle in ihrer Endposition im Wesentlichen auf der Führungsschiene (2) abwälzt und
am Druckkörper (19) gleitet; dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (20) im Bereich seiner Endposition auf der Seite des Druckkörpers (19)
örtlich mit einem Beschlag (33) aus einem Lagerwerkstoff versehen ist, der so gestaltet
und angeordnet ist, dass die Rolle (9) in ihrer Endposition mit ihren Schultern (11)
teilweise auf dem Lagerwerkstoff gleitet und teilweise auf dem härteren Werkstoff
des die restliche Gleitfläche bereitstellenden Druckkörpers (19).
2. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff aus einem Buntmetall besteht, vorzugsweise
aus Lagerbronze.
3. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) aus vergütetem Stahl besteht.
4. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) durch ihr Gleiten auf dem Beschlag (33) aus Lagerwerkstoff bestimmungsgemäß
Lagerwerkstoff abträgt und in den Bereich einschleppt, in dem die Rolle (9) auf dem
Druckkörper gleitet.
5. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) in dem Bereich, mit dem sie auf der Führungsschiene (2) abwälzt, eine
Profilierung, insbesondere in Form einer Rändel trägt, die die Reibungsverhältnisse
derart beeinflusst, dass die Rolle (9) solange, bis sie ihre Endposition erreicht
hat, auf der Führungsschiene (2) und auf dem Druckkörper (19) bis kurz vor Endposition
abrollt.
6. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) so gestaltet bzw. angeordnet ist, dass die Rändel (12) nicht bzw.
im Wesentlichen nicht auf dem Beschlag (33) gleitet.
7. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff aus einem Bolzen aus entsprechendem Material
besteht, der verdrehfest in einer entsprechenden Aufnahmebohrung (33a) des Druckkörpers
gehalten ist, wobei sowohl der Bolzen als auch die Aufnahmebohrung zumindest in dem
Bereich, in dem die Rolle (9) bestimmungsgemäß auf dem Bolzen gleitet, überfräst bzw.
überschliffen sind.
8. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen wird,
begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt, so ausgebildet
ist, dass der Materialabtrag am Beschlag (33) aus dem Lagerwerkstoff zumindest teilweise
dadurch kompensiert wird, dass die Rolle (9) etwas weiter in den Spalt (20) zwischen dem
Druckkörper (19) und der Führungsschiene (2) hineingezogen wird.
9. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (9) beidseitig neben ihrem Abschnitt (12), der auf der Führungsschiene
(2) abwälzt, abgesetzte Schultern (11) mit im Vergleich zu besagtem Abschnitt (12)
kleinerem Durchmesser aufweist, und der spaltbildende Abschnitt (20a) des Druckkörpers
(19) eine Nut (21) zur Aufnahme der zum Kontakt mit der Führungsschiene (2) vorgesehenen
Reibfläche (12) der Rolle (9) aufweist, wobei die Nut so gestaltet ist, dass, wenn
sich die Rolle (9) in ihrer Endposition befindet, Spiel bzw. Freigang zwischen der
Reibfläche (12) der Rolle (9) und der Nut (21) besteht, so dass die Reibfläche (12)
keinen oder keinen wesentlichen Reibkontakt zum Druckkörper hat und die Rolle (9)
druckkörperseitig zumindest im Wesentlichen nur durch die Gleitreibung zwischen den
Schultern (11) und dem Druckkörper (19) bzw. dem Beschlag (33) gebremst wird.
10. Brems- und/oder Fangeinrichtung für einen Aufzugsfahrkorb, der in einem Schacht entlang
von vertikalen Führungsschienen (2) geführt ist, mit einem am Fahrkorb zu befestigenden
Druckkörper (19), dessen spaltbildender Abschnitt (20a) bei bestimmungsgemäßer Montage
zusammen mit der ihm zugeordneten Führungsschiene (2) einen Spalt (20) ausbildet,
in den im Brems- oder Fangfall eine Rolle (9) hineingezogen wird, wobei ein Anschlag
vorgesehen ist, der den Weg, den die Rolle (9) in den Spalt (20) hineingezogen wird,
begrenzt und damit jeweils eine Endposition für die Rolle (9) vorgibt und die Rolle
(9) in ihrer Endposition im Wesentlichen auf der Führungsschiene (2) abwälzt und am
Druckkörper (19) gleitet; dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der auf Seiten der Brems- bzw. Fangeinrichtung zur bestimmungsgemäß
bremsend bzw. fangend wirkend zur Anlage an einer Führungsschiene vorgesehenen Flächen
( z.B. 43) bei inaktiver Brems- bzw. Fangeinrichtung gegenüber der ihr zugeordneten
Fläche der Führungsschiene (2) schräg gestellt ist, derart, dass sich diese Fläche
(43) bei vollständig bzw. bis auf Anschlag aktivierter Brems- bzw. Fangeinrichtung
parallel zur ihr zugeordneten Fläche Führungsschiene (2) ausrichtet und im Wesentlichen
vollflächig an ihr anliegt.
11. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) ein mehrschenkliger, vorzugsweise C-förmiger oder kreisförmiger,
an einer Stelle geschlitzter Körper ist, der so gestaltet ist, dass im Brems- oder
Fangfall ein Schenkel (16) mit einer ersten Funktionsfläche der Führungsschiene (2)
in Kontakt kommt und ein zweiter Schenkel (17) mit einer zweiten Funktionsfläche der
Führungsschiene (2) in Kontakt kommt, wobei der Druckkörper (19) als solcher durch
das Hineinziehen der Rolle (9) in den Spalt (20) elastisch aufgeweitet wird und der
Betrag der aufweitenden Kräfte die Größe der bremsend bzw. fangend wirkenden Kräfte
bestimmt.
12. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Ausrichtung der schräg gestellten Fläche (43) erforderliche Beweglichkeit
dadurch hergestellt ist, dass sich die schräg gestellte Fläche (43) im Zuge der elastischen
Aufweitung des Druckkörpers (19) zusammen mit dem entsprechenden Schenkel des Druckkörpers
(19) relativ zur zugeordneten Funktionsfläche der Führungsschiene (2)bewegt.
13. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) integraler Bestandteil des Druckkörpers (19) ist
oder im Wesentlichen starr mit dem Druckkörper (19) verbunden ist.
14. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) derart schräg gestellt ist und mit dem Druckkörper
(19) in Verbindung steht, dass die schräg gestellte Fläche (43) in einer ersten Phase
des Brems- oder Fangfalles nur teilweise an der Führungsschiene (2) anliegt, was jedoch
zumindest so lange zu einer Zunahme der Brems- bzw. Fangwirkung führt, bis die schräg
gestellte Fläche (43) in einer zweiten Phase des Brems- oder Fangfalles im Wesentlichen
vollständig an der Führungsschiene (2) anliegt.
15. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Brems- und/oder Fangeinrichtung keine Schrauben- oder Tellerfedern aufweist.
16. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) nicht die Rolle (9) ist, sondern die mit der Rolle
(9) zusammenwirkende Gegenfläche (15) des Druckkörpers, die auf die der Rolle (9)
gegenüberliegende Seite der Führungsschiene (2) einwirkt.
17. Brems- und/oder Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung
mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg gestellte Fläche (43) durch einen am Druckkörper (19) befestigten Belag
(15) aus einem Lagermetall, vorzugsweise Lagerbronze oder Messing gebildet wird.
18. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (19) schwimmend an der Aufzugskabine lagerbar ist.
19. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Duckkörper (19) an seinem, in Einbaulage gesehen oberen und unteren Rand Führungsabschnitte,
bevorzugt in Form von Nuten, zur schwimmenden Lagerung des Druckkörpers (19) zwischen
zwei an der Aufzugskabine befestigten Schienen, vorzugsweise in Gestalt von im Wesentlichen
parallel-horizontal montierten Flacheisen, aufweist.
20. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten so gestaltet sind, dass sie in jedem Zustand der Brems- bzw. Fangeinrichtung
deren hinreichend genaue schwimmende Lagerung gewährleisten, ohne jedoch im Falle
einer Aktivierung der Brems- bzw. Fangeinrichtung die elastische Verformung von deren
Druckkörper zu behindern.
21. Brems- bzw. Fangeinrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Nuten bei bestimmungsgemäß montierter und inaktiver Brems- bzw.
Fangeinrichtung schräg zu dem in ihr laufenden Schienenabschnitt ausgerichtet ist.
derart, dass die Seitenwände zweier sich gegenüberliegender und zur Führung an derselben
Schiene dienende Nuten erst dann im Wesentlichen miteinander fluchten, wenn der Druckkörper
der Brems- bzw. Fangeinrichtung annähernd seine im bestimmungsgemäßen Betrieb maximal
vorgesehene Verformung erreicht hat.