[0001] Die Erfindung betrifft Holz-Beton-Verbundelemente für aufgehende Bauten mit wenigstens
einem flächigen Betonelement aus faserbewehrtem Beton zur Aufnahme der Schubkräfte
und Holzelementen zur Aufnahme der Zugkräfte.
[0002] Die klassischen Holzbauweisen sind hauptsächlich Holzrahmenbauweisen, die für ein-
bis zweigeschossiges Bauen prädestiniert sind, jedoch schon bei dreibis viergeschossiger
Bauweise umfangreiche Zusatzmaßnahmen zur Erfüllung bauphysikalischer Forderungen,
beispielsweise im Schall- und Brandschutz, erforderlich machen. Diese Zusatzkonstruktionen
sind material-, zeit- und kostenaufwendig, was mehr als zweigeschossige Bauten in
Holzrahmenbauweise unwirtschaftlich macht.
[0003] Andererseits sind die Vorteile der Verwendung von Holz im Bauwesen nicht von der
Hand zu weisen. Dies sind beispielsweise seine Verfügbarkeit, leichte Verarbeitbarkeit,
gute Konfektionierbarkeit, gute Anpassungsfähigkeit an Vorgaben, die guten statischen
Eigenschaften, die Umweltverträglichkeit und letztlich auch die gute Akzeptanz in
der Bevölkerung.
[0004] Es wäre deshalb wünschenswert, über ein Bausystem zu verfügen, dass es erlauben würde,
Holz auch in mehr als nur ein- bis zweigeschossige Gebäude in großem Maßstab verwenden
zu können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Systems, das es erlaubt,
Holz in deutlich höherem Umfang als bisher in mehrgeschossige Bauten zu integrieren
und für tragende Bauteile zu verwenden.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Verbundelement der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem die Holzelemente in einen im Wesentlichen längs und quer verlaufenden Raster in
wenigstens zwei Ebenen angeordnet sind und die Betonelemente mit angrenzenden Holzelementen
und aneinandergrenzenden Holzelementen jeweils untereinander fest miteinander verbunden
sind.
[0007] Die erfindungsgemäßen Verbundelemente können sowohl für aufgehende Wände eingesetzt
werden als auch und vorzugsweise für Deckenkonstruktionen verwandt werden. Der Vorteil
dieser Verbundelemente liegt darin, eine relativ dünne Platte aus faserbewehrtem Beton,
die geeignet ist, Schubkräfte aufzunehmen, so mit mehreren Schichten oder Lagen von
Holzelementen zu verbinden, dass den unvermeidlich auftretenden Zugkräften entgegengewirkt
werden kann.
[0008] Die erfindungsgemäßen Verbundelemente sind in der Lage, Schub- und Zugkräfte in allen
Richtungen aufzunehmen.
[0009] Die für die Betonelemente vorgesehene Faserbewehrung ist im Wesentlichen eine Textilfaserbewehrung,
wobei im Grunde genommen alle bekannten Formen von Fasern in Frage kommen. Dies können
neben Naturfasern üblicherweise im Bauwesen verwandte Kunstfasern sein, wie Polyalkylen-
und Polyesterfasern, aber auch beispielsweise Mineral-, Glas- oder Stahlfasern. Die
Faserbewehrung dient in erster Linie der Rissverhinderung und dem inneren Zusammenhalt;
eine klassische Bewehrung mit Baustahl ist nicht erforderlich, da die Zugkräfte von
den Holzelementen aufgenommen werden.
[0010] Die erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundelemente erlauben eine bis zu zehngeschossige
Bauweise. Dabei können die oberen Geschosse in reiner Holzbauweise errichtet werden,
während die unteren Geschosse erfindungsgemäße Bauteile aufweisen. Die Kombination
mit Untergeschossen aus mineralischen Baustoffen ist ebenfalls möglich.
[0011] Das in den erfindungsgemäßen Verbundelementen verwandte Konstruktionsprinzip für
Decken und Wände ist der Zellstruktur eines Baumes entlehnt. Die Holzelemente werden
von einzelnen längs und quer verlaufenden Trägern gebildet, zwischen denen eine offene
Struktur mit Zellen und/oder Kanälen angeordnet ist. Dadurch werden keine unnötigen
Füllmaterialien "mitgeschleppt" die bei Vollkonstruktionen bis zu 40 % des Eigengewichtes
ausmachen, ohne die Tragfähigkeit zu erhöhen. Diese Zellstruktur stellt das bionische
Prinzip des erfindungsgemäßen Systems dar.
[0012] Eine besondere Bedeutung kommt der erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundbauweise vor
dem Hintergrund der Resourcenschonung und der Verwendung nachwachsender Rohstoffe
zu. Zudem erlaubt die erfindungsgemäße Bauweise eine gute und kosteneffiziente Wärmedämmung
und Energieführung unter Ausnutzung der Zell/Kanalstruktur im Bereich der Ebenen mit
den Holzelementen.
[0013] Die erfindungsgemäß errichteten Gebäude entsprechen hinsichtlich Tragfähigkeit, Schallschutz,
Brandschutz und Energieeffizienz allen gängigen Anforderungen bzw. sind ohne Weiteres
darauf einstellbar und zeigen in seismisch aktiven Gebieten eine ausgezeichnete Resistenz
gegen Schockwellen.
[0014] Die erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundelemente weisen die Holzelemente in wenigstens
zwei Ebenen auf, wobei die Holzelemente in einer Ebene jeweils im Abstand zueinander
parallel verlaufen. In aneinandergrenzenden Ebenen ist der Verlauf der Holzelemente
vorzugsweise senkrecht zueinander, d. h. es ergibt sich ein Raster von übereinander
bzw. untereinander kreuzweise angeordneten Holzelementen. Erfindungsgemäß sind wenigstens
zwei Ebenen längs und quer verlaufender Holzelemente vorgesehen, es können aber auch
drei, vier oder mehr Ebenen vorgesehen sein. Zweckmäßig sind insbesondere vier bis
acht Ebenen mit Holzelementen.
[0015] Als Holzelemente kommen in erster Linie Massivholz- oder Leimholzträger bzw. -stäbe
in Frage. Diese sind vorzugsweise in ihrer jeweiligen Ebene parallel und mit Abstand
zueinander angeordnet dergestalt, dass sich zwischen den einzelnen Trägern längs verlaufende
Kanäle ergeben. Die quer dazu verlaufenden Träger der nächsten Ebene ergeben insgesamt
ein - in Richtung auf die flächigen Betonelemente gesehen - Raster einzelner Zellen.
Die Holzelemente sind an den jeweiligen Kreuzungspunkten miteinander verbunden, beispielsweise
durch Dübel und/oder Leimverbindungen.
[0016] Die flächigen Betonelemente sind mit den angrenzenden Holzelementen der ersten Ebene
ebenfalls fest verbunden, beispielsweise über eine Verdübelung oder Verschraubung.
Vorzugsweise findet die Verbindung aber durch ein wenigstens partielles Eingießen
der Holzelemente in die flächige Betonstruktur statt. Dazu können die Holzelemente
mit einem trapezförmigen Querschnitt ausgestattet sein, was eine form- und kraftschlüssige
Verbindung zwischen Holzelement und Betonelement erlaubt.
[0017] Die Holzelemente können aber auch in dafür vorgesehene Nute in dem Betonelement eingelassen
und darin festgelegt werden. In den erfindungsgemäßen Verbundelementen sind die Betonelemente
vorzugsweise nur einseitig von Holzelementen und Holzebenen flankiert, d. h. die Betonelemente
bilden eine Außenfläche etwa einer Außenwand oder einen Fußboden. Die andere Außenfläche
- in der Regel eine Innenwand oder Zimmerdecke - kann dann beispielsweise von Brandschutzplatten,
beispielsweise aus einem mineralischen Faserbeton gefertigt, gebildet werden oder
einen Wärmeschutz aufweisen. Auch das Betonelement kann auf seiner Außenseite Dämmelemente
aufweisen, insbesondere dann, wenn es als Außenwand dient.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner ein Gebäude, das unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Holz-Beton-Verbundelemente errichtet wurde und insbesondere ein solches Gebäude, das
in den Zellen und/oder Kanälen des Rasters aus längs und quer verlaufenden Holzelementen
Kabelschächte, Rohrleitungen, Heizungs- und/oder Lüftungskanäle aufweist.
[0019] Die Erfindung ermöglicht eine moderne, leistungsfähige Holz-Beton-Verbundbauweise,
wobei das Holz der Hauptbaustoff ist. Unter Erfüllung aller bauphysikalischen und
baurechtlichen Anforderungen können zehn- und mehrgeschossige Gebäude errichtet werden.
Für die Verbindungen zwischen Decke, Wand und Stützen können Steckverbindungen herangezogen
werden, die eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Bauteilen ermöglichen
und eine Fixierung durch Bolzen oder ähnliche Verbindungsmittel erlauben.
[0020] Bevorzugt ist eine Verbindung über Zapfen, die stirnseitig an Wandelementen angeordnet
sind und in Eintiefungen von Deckenelementen oder anderen Wandelementen festgelegt
sind, beispielsweise durch Klebverbindungen und/oder über gerillte und/oder konische
Verzapfung. Die Zapfen können eingeleimte Holzzapfen sein oder aber in dem Wandelement
festgelegte Stahlzapfen sein.
[0021] Solche Verbindungen sind dauerhaft und weisen zugleich eine gute Flexibilität und
Elastizität auf. In der Natur kommen ähnliche Verbindungen in den Knotenpunkten von
Schachtelhalmgewächsen vor. Die Konstruktion hat insbesondere den Vorteil, dass zu
jeder Zeit die Bauteile voneinander gelöst werden können, ohne dass sie beschädigt
werden. Bei Verwendung genormter Bauteile und konfektionierter Bausysteme ermöglicht
dies eine einfache Änderung der Konstruktion sowie die Wiederverwendung an anderer
Stelle des gleichen Baus oder in anderen Bauten.
[0022] Der zellenartige/kanalhaltige Aufbau von Wand, Decke, Stütze und Dach bilden natürliche
Installationskanäle, die auch jederzeit eine nachträgliche Ergänzung oder Änderung
der Installation ohne Beschädigung der vorhandenen Bauteile ermöglicht. Ein wesentlicher
Punkt ist die Anpassungsfähigkeit an technische Entwicklungen und der Einbau weiterer
und neuer Systeme.
[0023] Den erfindungsgemäßen Verbundelementen wie auch daraus gefertigten Gebäuden kann
eine Maßordnung zugrunde gelegt werden. Beispielsweise kann ein Grundraster von 90
cm in Grundmodule von 18 cm, 9 cm und 6 cm unterteilt werden. Andere Modulmaße, je
nach technischen und baurechtlichen Anforderungen, sind ebenfalls möglich. Der Abstand
der einzelnen Holzelemente zueinander kann 50 % bis 500 % von deren Breite betragen
und liegt vorzugsweise bei 100 % bis 200 % der Breite.
[0024] Das erfindungsgemäße System erlaubt eine weitgehende Vorfertigung der einzelnen Elemente,
die dann zu dem fertigen Bauwerk zusammengesetzt werden können. Die Außenwände können
dabei mit der erforderlichen Wärmedämmung ausgestattet werden, die aus natürlichen
Baustoffen besteht, beispielsweise Mineralschaum. Die Innenwände werden mit dem endgültigen
Material ausgestaltet, die Decken mit Estrich versehen. Die Fugen werden vorzugsweise
nicht gespachtelt oder versiegelt, sondern mit Passstücken gleichen Materials versehen.
Die entwickelte Außenwandkonstruktion ermöglicht es, beispielsweise Kästen für den
Sonnenschutz und Rolladen verdeckt, ohne Sturz, einzubauen. Die notwendigen Zuleitungen
können innerhalb der in den Verbundelementen vorhandenen Kanäle oder in Kanälen, die
in den einzelnen Holzelementen vorgesehen sind, geführt werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Elementbauweise bietet gute Voraussetzungen für eine natürliche
Klimatisierung des Baukörpers auch bei höhergeschossigen Bauvorhaben. Solarelemente
können ohne Weiteres in die Konstruktion integriert werden, innerhalb der Elemente
vorhandene oder vorgesehene Kanäle können zu Heizungs- und Lüftungszwecken genutzt
werden. Die Nutzung der Erdtemperatur zu Kühlungs- und Heizungszwecken ist ebenfalls
ohne Weitere möglich. Die zielgerichtete Auswahl der Oberflächen, Konstruktionsmöglichkeiten
und Baustoffe kann sowohl der äußeren Lärmbelastung wie auch der Raumakustik Rechnung
tragen.
[0026] Die Erfindung wird durch die beiliegenden Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Wandkonstruktion mit außen liegender Betonfläche und Isolierung;
- Figur 2
- ein Deckenelement gemäß der Erfindung;
- Figur 3
- eine weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Wandkonstruktion mit innen liegender
Betonfläche und außen liegender Isolierung;
- Figur 4
- erfindungsgemäße Wand- und Deckenelemente in zusammenbaugerechtem Zustand;
- Figur 5
- die Wand- und Deckenelemente gemäß Figur 4 nach dem Zusammenbau und
- Figur 6
- eine weitere Ausführungsform für erfindungsgemäße Wand-/Deckenelemente.
[0027] Das Holz-Beton-Verbundelement gemäß Figur 1 besteht aus einer Betonplatte 2, an die
unmittelbar angrenzend eine erste Lage zueinander beabstandeter längs verlaufender
Holzelemente 3a angeordnet ist. Diese erste Lage von Holzelementen ist beispielsweise
über Dübel fest mit dem Betonelement 2 verbunden. Eine zweite Lage quer verlaufender
Holzträger 4a schließt sich daran an. Die Holzträger 3a und 4a sind an den Kontaktstellen
miteinander verleimt und/oder verdübelt. Weitere Lagen längs verlaufender Holzträger
3b, 3c und 3d wie quer verlaufender Holzträger 4b, 4c und 4d schließen sich an diese
ersten beiden Lagen an, so dass sich insgesamt acht Ebenen mit Holzelementen ergeben,
die rechtwinkelig zueinander verlaufen. Zwischen diesen einzelnen Holzelementen ergeben
sich Zellen bzw. Kanäle 6, die offen bleiben können, ohne die Stabilität der Konstruktion
zu beeinträchtigen.
[0028] Der Abstand der Holzträger in einer Lage zueinander entspricht deren Breite. Vorzugsweise
sind die Holzträger gleich ausgerichteter Lagen gleich dimensioniert, während die
Holzträger unterschiedlicher Ausrichtung, wie im gezeigten Fall, unterschiedlich dimensioniert
sein können.
[0029] Die äußere Lage quer verlaufender Holzelemente 4d ist zwischen zwei Lagen Brandschutzplatten
7 aus einem Faserbetonmaterial angeordnet und enthält einen inneren Kanal 5, der zur
Verlegung von Kabeln in Rohrleitungen oder Wasser- und Heizungsrohren genutzt werden
kann. Außen an das Betonelement 2 schließt sich eine mineralische Wärmedämmung 9 zur
Isolierung an.
[0030] Figur 2 zeigt eine Variante des Verbundelements gemäß Figur 1, wie es insbesondere
für Deckenkonstruktionen genutzt werden kann. Das Betonelement 2 umschließt eine erste
Ebene quer verlaufender Holzelemente 4a, die in sich Kabelkanäle aufweisen. Die Träger
4a sind vollständig in das Betonelement eingelassen und haben einen trapezförmigen
Querschnitt dergestalt, dass sie vom Betonelement kraft- und formschlüssig festgehalten
werden. Unmittelbar daran anschließend und an der Unterseite des Betonelements 2 anliegend
befindet sich ein Längsträger 3a, gefolgt von in weiteren Ebenen angeordneten Querträgern
4b, 4c und 4d sowie dazwischen angeordneten Längsträgern 3b, 3c und 3d. An der Unterseite
befinden sich flächige Brandschutzelemente 7 aus Faserbeton. Wie sich aus der Darstellung
ersehen lässt, sind die einzelnen quer und längs verlaufenden Holzelemente bzw. -träger
in Ebenen 8 angeordnet, die sugszessive aufeinander folgen und jeweils Träger ein
und derselben Ausrichtung parallel zueinander aufweisen.
[0031] Die erfindungsgemäßen Verbundelemente können, wenn sie mehr als nur zwei Schichten
aufweisen, die einzelnen Holzelemente auch in anderer Ausrichtung als senkrecht zueinander
aufweisen, beispielsweise jeweils in einem Winkel von 45° oder 60°, je nach Schub-
und Zugbeanspruchung des Bauelements. Dabei sind die Betonelemente die jeweils schubaufnehmenden
Module und die Holzelemente die jeweils zugbeständigen Module.
[0032] Es versteht sich, dass die Betonelemente sowohl beidseitig mit entsprechenden Ebenen
kreuzweise verleimter oder verbundener Holzelemente versehen sein können, eine mehrschichtige
Lage miteinander verleimter Holzelemente aber auch beidseitig mit einer oder mehreren
flächigen Holzelementen versehen sein kann.
[0033] Figur 3 zeigt ein Holz-Beton-Verbundelement für die Verwendung als Außenwand, bei
dem die Betonplatte 2 auf der Innenseite verläuft. Außenseitig in die Betonplatte
2 partiell eingelagert sind Holzträger 3a mit trapezförmigem Querschnitt, wobei die
größere Längsseite des Trapezes innen im Beton zum Liegen kommt, darauf aufbauend
mit jeweils senkrechtem Verlauf zueinander weitere Holzträgerlagen 4a, 3b, 4b, 3c
und 4c. Die äußerste Holzträgerlage 4c wird außenseitig mit einer mineralischen Dämmstoffschicht
abgeschlossen.
[0034] Innenseitig findet sich auf der Betonplatte 2 eine Holzträgerlage 3d mit innen liegendem
Kanal 5 sowie darauf montiert als innenseitiger Abschluss eine Faserbetonplatte 7
als Brandschutzplatte und Innenwand.
[0035] Figur 4 zeigt zwei Wandelemente W und Deckenelement D vor dem Zusammenbau. Alle Elemente
weisen eine Tragkonstruktion aus faserbewehrtem Beton 2 und darauf angeordneten einzelnen
Schichten 3 und 4 aus Holzträgern auf. Die Holzträgerschichten sind schematisch wiedergegeben
und bestehen, wie in Figur 3 gezeigt, aus auf eine Betonplatte aufgebrachten, zueinander
parallel verlaufenden und beabstandeten einzelnen Holzträgern, die von Schicht zu
Schicht alternierend längs und quer verlaufen.
[0036] Das Deckenelement D weist stirnseitig in den Betonkörper 2 eingelassene Holzelemente
12 mit konischen Eintiefungen 11 auf, die der Verzapfung mit den aufgehenden Wänden
W dienen. Die aufgehenden Wände selbst weisen stirnseitig herausragende Verlängerungen
10 einzelner Holzträger auf, die der Verzapfung über die Eintiefungen 11 dienen. Die
Zapfen 10 können gerillt und/oder konisch ausgeführt sein, wobei die Zapfen 10 in
den Aufnahmen 11 über Leimverbindungen, Dübel, Schrauben, Nägeln oder dergleichen
gesichert sein können.
[0037] Die Kombination aus Wand- und Deckenelementen weist außenseitig eine mineralische
Dämmschicht 9 auf, die im Bereich der Einbindung des Deckenelements D von einem Dämmstoffblock
9 und einer Außenplatte 9a aus Dämmstoff gebildet wird.
[0038] Figur 5 zeigt die Wand- und Deckenelementkombination von Figur 4 in fertig assembliertem
Zustand.
[0039] Figur 6 zeigt eine weitere Variante der Verbindung zweier Wandelemente W und eines
Deckenelements D, wobei das Deckenelement ein erfindungsgemäßes Verbundelement ist.
Die Wandelemente W bestehen aus einer äußeren Dämmschicht 9 und darin angrenzenden
Lagen von Holzträgern 3 und 4, wie bereits zuvor beschrieben. In die Holzträgerlagen
sind Stahlzapfen 10 eingelassen, die zur Verankerung in entsprechende Eintiefungen
11 im Beton 2 des Deckenelements D dienen. Das Deckenelement D weist ebenfalls Schichten
3 und 4 von Holzträgern auf, die aber nicht bis zur Stirnseite durchlaufen sondern
vorher enden; stirnseitig ist das Deckenelement D in faserbewehrtem Beton ausgeführt.
[0040] Auf der Innenseite der Wandelemente W befinden sich mehrere Lagen Brandschutzplatten
7. Die äußere Lage der Brandschutzplatten 7 ist durch Holzträger 3 zu den inneren
Lagen beabstandet und bietet Raum für die Aufnahme von Leitungen für Strom, Heizung,
Wasser, Abwasser und Lüftung 13.
1. Holz-Beton-Verbundelement für aufgehende Bauten mit wenigstens einem flächigen Betonelement
(2) aus faserbewehrtem Beton zur Aufnahme von Schubkräften und Holzelementen (3, 4)
zur Aufnahme der Zugkräfte, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente (3, 4) in einem im Wesentlichen längs und quer verlaufenden Raster
in wenigstens zwei Ebenen (8) angeordnet sind und die Betonelemente (2) mit angrenzenden
Holzelementen (3) und aneinandergrenzenden Holzelemente (3, 4) jeweils untereinander
verbunden sind.
2. Verbundelement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein oder mehrere textilfaserbewehrte Betonelemente (2).
3. Verbundelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente (3, 4) eine Struktur mit Zellen und/oder Kanälen (5) ausbilden.
4. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dass die Holzelemente (3, 4)
von Ebene (8) zu Ebene (8) miteinander verleimt sind.
5. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente (3, 4) aus Massivholz- oder Leimholzträgern bestehen, die in ihrer
jeweiligen Ebene (8) parallel und mit Abstand zueinander angeordnet sind.
6. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Betonelemente (2) angrenzende Holzelemente (3) zumindest teilweise in die Betonelemente
(2) eingelassen sind.
7. Verbundelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die an Betonelemente (2) angrenzenden Holzelemente (3) in die Betonelemente (2) zumindest
teilweise eingegossen sind.
8. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonelemente (2) nur einseitig von Holzelementen (3, 4) und Holzebenen (8) flankiert
sind.
9. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzelemente (3, 4) von Ebene (8) zu Ebene (8) kreuzweise miteinander verleimt
sind.
10. Verbundelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen (8), die mit Holzelementen (3, 4) abschließen, wenigstens eine mineralische
Brandschutzplatte aufweist.
11. Gebäude mit Holz-Beton-Verbundelementen nach einem der vorstehenden Ansprüche.
12. Gebäude mit Holz-Beton-Verbundelementen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass Wand- und Deckenelemente durch gerillte und/oder konische Verzapfung miteinander
verbunden sind.
13. Gebäude nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es in den Holzelementen (3, 4) und/oder von diesen gebildeten oder begrenzten Kanälen
(5) verlaufende Kabelkanäle, Rohrleitungen, Heizungs- und/oder Lüftungskanäle aufweist.