[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entlüften von Bodenbeschichtungen, insbesondere
von Kunstharzbeschichtungen oder Spachtelmassen, mittels einer in einem Gehäuse drehbar
gelagerten Entlüftungswalze, die mit einer Vielzahl von Stacheln bestückt ist.
[0002] Bei der Herstellung von für Bodenbeschichtungen vorgesehenen Kunstharz- oder Spachtelmassen,
mittels denen eine Nivelierspachtelung zu bewerkstelligen ist, wird beim Anrühren
dieser Massen unumgänglich Luft eingeschlossen, die nach dem Auftragen der Beschichtung
in Form von Luftblasen austritt. Vor dem Aushärten der Beschichtung ist diese daher
zu entlüften, da durch die Luftblasen die Oberfläche beeinträchtigt wird.
[0003] Die Entlüftung wird bisher manuell durchgeführt, indem eine mit Stacheln versehene
Entlüftungswalze, die zur leichteren Handhabung an einem Griff oder an einem Stab
befestigt ist, über die Bodenbeschichtung geführt bzw. abgerollt wird. Bei dünnen
Bodenbeschichtungen oder zum Entfernen von restlichen Lufteinschlüssen werden auch
mit Schlingen versehene Entlüftungswalzen eingesetzt. Um jedoch die mitunter dünnflüssigen
Beschichtungen betreten zu können, hat der Bearbeiter vorab an den Schuhen spezielle
Nagelsohlen zu befestigen. Die Entlüftung einer Bodenbeschichtung ist somit umständlich
und sehr zeitaufwendig.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die eingangs genannte Vorrichtung zum Entlüften
von Bodenbeschichtungen derart weiterzubilden, dass ein Entlüften einer Beschichtung,
ohne diese betreten zu müssen, in sehr kurzer Zeit und auf äußerst einfache Weise
möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Entlüftungsvorrichtung der vorgenannten Gattung,
in dem der Entlüftungswalze ein Antriebsmotor zugeordnet ist, der mit dieser in Triebverbindung
steht und mittels eines Steuergerätes über Funk oder Infrarotwellen fernbedienbar
ist, und dass das Gehäuse der Vorrichtung eine Dreipunktabstützung aufweist.
[0006] Vorzugsweise ist das Gehäuse aus einem ersten und zweiten Gehäuseteil zusammengesetzt,
die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei zum Verschwenken eines der beiden Gehäuseteile
ein Verstellmotor vorzusehen ist, der mittels des Steuergerätes ebenfalls über Funk
oder Infrarotwellen fernbedienbar ist. Die gelenkige Verbindung der beiden Gehäuseteile
ermöglicht die Änderung der Fahrtrichtung der Vorrichtung.
[0007] In einer weiteren Ausgestaltung ist die antreibbare Entlüftungswalze unterteilt ausgebildet
und deren gemeinsame Welle ist in diesem Bereich zwischen den beiden Teilen der Entlüftungswalze
mit dem Antriebsmotor trieblich verbunden. Die gemeinsame Welle zwischen den Teilentlüftungswalzen
gestattet die einfache triebliche Verbindung zwischen dem Antriebsmotor und der Entlüftungswalze.
[0008] In einer einfachen Ausführungsform ist die Dreipunktabstützung des Gehäuses durch
die Entlüftungswalze und eine zweite Entlüftungswalze gebildet, die verdrehbar, vorzugsweise
in dem verschwenkbaren zweiten Gehäuseteil gelagert ist.
[0009] Des Weiteren ist vorgesehen, die beiden Gehäuseteile etwa in der Mitte des Gehäuses
auf- oder ineinander zu lagern und den verschwenkbaren zweiten Gehäuseteil über einen
vertikal angeordneten Gelenkzapfen vorzugsweise mit dem mit dem Antriebsmotor versehenen
ersten Gehäuseteil zu verbinden. Die Anordnung des Gelenkzapfens etwa in der Mitte
des Gehäuses gestattet eine einfache und effektive Änderung der Fahrtrichtung der
Vorrichtung durch das Verschwenken eines der beiden Gehäuseteile.
[0010] Vorzugsweise ist zur Erzeugung der Verstellbewegungen des zweiten Gehäuseteils ein
umschaltbarer Elektromotor vorgesehen, der über ein Ritzel oder Zahnstangen mit an
dem verschwenkbaren zweiten Gehäuseteil angebrachten Getriebegliedern zusammenwirkt.
Der umschaltbare Elektromotor ermöglicht es, Richtungsänderungen rasch und ohne Schwierigkeiten
vorzunehmen.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung sind die Entlüftungswalzen jeweils in einer zylinderabschnittsförmig
ausgebildeten Aufnahmeschale auswechselbar eingesetzt. Durch die Aufnahmeschalen wird
verhindert, dass während des Entlüftungsvorganges Teile der Bodenbeschichtung in die
Umgebung der Vorrichtung abgeschleudert werden.
[0012] Zweckmäßig ist es hierbei, die Aufnahmeschalen auf der Innenseite mit auswechselbaren,
vorzugsweise angeklebten Verkleidungen in Form von Folien zu versehen. Das Abziehen
der Folien gestattet die einfache Reinigung der Innenseiten der Aufnahmeschalen von
Resten der Bodenbeschichtung.
[0013] Wird eine Vorrichtung gemäß der Erfindung ausgebildet, so ist es auf einfache Weise
und in kurzer Zeit möglich, einen Bodenbelag zu entlüften, ohne dass der Raum, in
dem ein derartiger Belag auf einer Decke aufgebracht wurde, betreten werden muss.
Vielmehr kann die Vorrichtung von außerhalb des Raumes bedient und mehr oder weniger
schnell über den Belag verfahren werden. Durch die Stacheln bzw. die Schlingen wird
dabei eine Vielzahl von Löchern in den Belag eingebracht, so dass die eingeschlossene
Luft zuverlässig entweichen kann. Das Entlüften einer Bodenbeschichtung mit Hilfe
der vorschlagsgemäß ausgebildeten Vorrichtung ist somit als angenehme Unterbrechung
von oftmals körperlich schweren Arbeiten anzusehen.
[0014] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der gemäß der Erfindung ausgebildeten
Vorrichtung zum Entlüftung von Bodenbeschichtungen dargestellt und nachfolgend im
Einzelnen erläutert. Hierbei zeigt:
- Figur 1
- die Vorrichtung, in Seitenansicht,
- Figur 2
- die Vorrichtung nach Figur 1 , in Draufsicht und
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus Figur 1 in vergrößerter Darstellung.
[0015] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte und mit 1 bezeichnete Vorrichtung 1 dient
zum Entlüften einer Bodenbeschichtung 3, die zum Niveauausgleich auf einem Estrichbelag
3 aufgebraucht ist und in der Luftblasen 4 eingeschlossen sind. In einem Gehäuse 11
der Vorrichtung 1 sind hierbei eine erste Entlüftungswalze 15 und eine zweite Entlüftungswalze
16 verdrehbar gelagert. Die beiden Entlüftungswalzen 15 bwz.16 sind jeweils mit Stacheln
17 oder Schlingen bestückt. Der ersten Entlüftungswalze 15, die unterteilt ausgebildet
und mit einer gemeinsamen Welle 18 versehen ist, ist ein vorzugsweise elektrischer
Antriebsmotor 21 zugeordnet, der mit der ersten Entlüftungswalze 15 bzw. der gemeinsamen
Welle 18 mittels eines Zahnriemens 22 oder einer Kette in Triebverbindung steht. Der
Antriebsmotor 21 ist mittels eines Steuergerätes S, das mit einem in das Gehäuse 11
eingebauten Empfänger 23 zusammenwirkt, über Funk oder Infrarotwellen fernbedienbar.
[0016] Das Gehäuse 11 ist aus einem ersten und zweiten Gehäuseteil 12 bzw. 13 zusammengesetzt,
die mittels eines Gelenkzapfens 14 verschwenkbar miteinander verbunden sind. Die Ausrichtung
der beiden Gehäuseteile 12 bzw. 13 zueinander, die durch das Verschwenken des Gehäuseteiles
13 verändert werden kann, wird mit Hilfe eines Verstellmotor 24, der als umschaltbarer
Elektromotor ausgebildet ist, bewerkstelligt. Von dem Verstellmotor 24 wird hierbei
ein Ritzel 25 angetrieben, das trieblich mit Getriebegliedern 26 am zweiten Gehäuseteil
13 verbunden ist, so dass durch den umschaltbaren Verstellmotor 24 das Verschwenken
der beiden Gehäuseteile 13 in beide Richtungen bewirkt wird, um eine Änderung der
Fahrtrichtung der Vorrichtung 1 auszulösen. Der Verstellmotor 24 ist ebenfalls mittels
des Steuergerätes S über Funk oder Infrarotwellen fernbedienbar.
[0017] Die zweite Entlüftungswalze 16 ist im zweiten Gehäuseteil 13 gelagert und bildet
damit mit der ersten Entlüftungswalze 12 eine Dreipunktabstützung des Gehäuses 11.
Die beiden Entlüftungswalzen 15 und 16 sind jeweils in zylinderabschnittsförmigen
Aufnahmeschalen 19 der beiden Gehäuseteile 12, 13 auswechselbar eingesetzt.
[0018] In den Aufnahmeschalen 19 sind, wie dies der Fig. 3 zu entnehmen ist, auf der Innenseite
vorzugsweise angeklebte Verkleidungen in Form von Folien 20 angebracht. Die beiden
Entlüftungswalzen 15 und 16 können somit leicht ausgetauscht werden, beispielsweise
zu Wartungs- und Reinigungszwecken oder zum Austausch einer Entlüftungswalze 15, 16
mit Stacheln 5 gegen eine Entlüftungswalze mit Schlingen. Darüber hinaus können die
Folien 20 auf der Innenseite der Aufnahmeschalen 19 ohne eingesetzte Entlüftungswalzen
15 und/oder 16 leicht ausgetauscht werden.
[0019] Nach dem Entlüften der Bodenbeschichtung 3 befinden sich an der Innenseite der Aufnahmeschalen
19 oftmals Reste der Bodenbeschichtung. Durch das Abziehen der Folie 20 können diese
Reste rasch entfernt werden, so dass eine aufwendige Reinigung der Aufnahmeschalen
19 nach der Benutzung der Vorrichtung 1 nicht erforderlich ist.
[0020] Die Entlüftungsvorrichtung 1 ist selbstfahrend und fernsteuerbar. Zum Entlüften einer
noch nicht ausgehärteten Bodenbeschichtung in einem Gebäude braucht der Verleger lediglich
die Vorrichtung 1 auf die Bodenbeschichtung 3 aufzusetzen und mittels des Fernsteuergerätes
S, das in Funkverbindung mit dem Empfänger 23 an der Vorrichtung 1 steht, die Richtung
und Fahrgeschwindigkeit einzustellen. Der Antriebsmotor 21 ist umschaltbar, so dass
die Vorrichtung 1 sowohl vorwärts als auch rückwärts verfahren werden kann. Die Vorrichtung
1 ist demnach ferngesteuert über die gesamte Bodenbeschichtung 3 verfahrbar, so dass
diese in einfacher und schneller Weise zu entlüften ist.
1. Vorrichtung (1) zum Entlüften von Bodenbeschichtungen (3), insbesondere von Kunstharzbeschichtungen
oder Spachtelmassen, mittels einer in einem Gehäuse (11) drehbar gelagerten Entlüftungswalze
(15), die mit einer Vielzahl von Stacheln (17) bestückt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entlüftungswalze (15) ein Antriebsmotor (21) zugeordnet ist, der mit dieser in
Triebverbindung steht und mittels eines Steuergerätes S über Funk oder Infrarotwellen
fernbedienbar ist, und dass das Gehäuse (11) der Vorrichtung (1) eine Dreipunktabstützung
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (11) aus einem ersten und zweiten Gehäuseteil (12, 13) zusammengesetzt
ist, die gelenkig miteinander verbunden sind, und dass zum Verschwenken eines der
beiden Gehäuseteile (13) ein Verstellmotor (24) vorgesehen ist, der mittels des Steuergerätes
S über Funk oder Infrarotwellen fernbedienbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die antreibbare Entlüftungswalze (15) unterteilt ausgebildet ist und dass deren gemeinsame
Welle (18) in dem Bereich zwischen den beiden Teilen der Entlüftungswalze (15) mit
dem Antriebsmotor (21) trieblich verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dreipunktabstützung des Gehäuses (11) durch die Entlüftungswalze (15) und eine
zweite Entlüftungswalze (16) gebildet ist, die verdrehbar, vorzugsweise in dem verschwenkbaren
zweiten Gehäuseteil (13), gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Gehäuseteile (12,13) etwa in der Mitte des Gehäuses (12) auf- oder ineinander
gelagert sind und dass der verschwenkbare zweite Gehäuseteil (13) über einen vertikal
angeordneten Gelenkzapfen (14), vorzugsweise mit dem mit dem Antriebsmotor (21) versehenen
ersten Gehäuseteil (12), verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung der Verstellbewegungen des zweiten Gehäuseteils (13) ein umschaltbarer
Elektromotor (24) vorgesehen ist, der über ein Ritzel (25) oder Zahnstangen mit an
dem verschwenkbaren zweiten Gehäuseteil (13) angebrachten Getriebegliedern (26) zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungswalzen (15, 16) jeweils in einer zylinderabschnittsförmig ausgebildeten
Aufnahmeschale (19) auswechselbar eingesetzt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeschalen (19) auf der Innenseite mit auswechselbaren, vorzugsweise angeklebten
Verkleidungen in Form von Folien versehen sind.