[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines
vorzugsweise plattenförmigen Werkstücks. Die Erfindung bezieht sich hierbei insbesondere
auf eine Maschine zur Unterflurbearbeitung der plattenförmigen Werkstücke, die bevorzugt
in einer Fertigungsstraße ein Glied in der Prozesskette ist.
Stand der Technik
[0002] In der nachfolgenden Beschreibung des Standes der Technik werden alle Richtungsangaben
anhand eines kartesischen Koordinatensystems angegeben. Die x-Richtung und die y-Richtung
liegen in der Förderebene einer Fördervorrichtung, wobei die x-Richtung die Förderrichtung
darstellt. Die z-Richtung ist senkrecht zur Förderebene.
[0003] Im Stand der Technik erfolgt die Bearbeitung von Werkstücken an einer Bearbeitungsmaschine
mit einem Bearbeitungsbereich B, der sich mindestens über die gesamte Länge eines
Werkstücks erstreckt. Die Figuren 2 und 3 zeigen zwei unterschiedlich Ausführungsformen
des Standes der Technik.
[0004] Beide Ausführungsformen beinhalten ein Werkzeug 211, 311, mit dem ein Werkstück 202B,
302B bearbeitet wird und das von einer Haltevorrichtung 204, 304 gehalten wird. Die
Werkstücke werden von einer Fördereinrichtung 206, 306 zur Bearbeitungsmaschine 210,
310 gefördert. Da das Werkzeug 211, 311 kontinuierlich ein Werkstück 202B, 302B nach
dem anderen bearbeitet und die Bearbeitung eines Werkstücks 202B, 302B Zeit in Anspruch
nimmt, liegt das nachfolgende Werkstück 202A, 302A zur Bearbeitung bereit, während
das Werkzeug 211, 311 noch das aktuelle Werkstück 202B, 302B bearbeitet.
[0005] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Werkzeug 211 in zwei zur Förderrichtung
x senkrechten Richtungen (y, z) und die Haltevorrichtung 204 parallel zur Förderrichtung
x bewegbar ist.
[0006] Die Vorrichtung 210 ist in drei Zonen A, B und C unterteilt. Zone A ist eine Pufferzone,
in der das nachfolgende Werkstück 202A während der Bearbeitung des aktuellen Werkstücks
202B abgestellt, d.h. "geparkt" wird. In Zone B wird das aktuelle Werkstück 202B bearbeitet
und danach in Zone C für den Abtransport abgesetzt. Dazu muss das in Zone C befindliche
Werkstück 202C schon abtransportiert sein.
[0007] Die Haltevorrichtung 204 verfährt in x-Richtung über die Pufferzone A und nimmt das
in der Pufferzone positionierte Werkstück auf. Für die Bearbeitung verfährt die Haltevorrichtung
204 das gehaltene Werkstück in x-Richtung über das Werkzeug 211, welches in einer
Unterbrechung 208 der Fördervorrichtung 206 angeordnet ist. Das Werkzeug 211 verfährt
den benötigten Anteil in y-Richtung selbst, so dass jede beliebige Stelle des Werkstücks
202B erreicht werden kann.
[0008] Da das Werkstück 202B aber über die gesamte Länge bearbeitet wird muss der Bearbeitungsbereich
B im Wesentlichen die doppelte Werkstücklänge aufweisen, um zu gewährleisten, dass
das Werkstück 202B auch wieder zurückgefahren werden kann, falls mehrere Bearbeitungsschritte
notwendig sein sollten. In diesen Bearbeitungsbereich B dürfen während der Bearbeitung
keine anderen Werkstücke 202A, 202C gelangen, da es ansonsten zur Kollision zweier
Werkstücke kommen könnte.
[0009] Nach der Bearbeitung wird das Werkstück dann von der Fördervorrichtung 206 aus der
Bearbeitungszone in Zone C gefördert und anschließend abtransportiert.
[0010] Eine solche Maschine hat einen hohen Platzbedarf, was für Maschinen, die üblicherweise
in einer Fertigungsstraße verwendet werden, ein wesentlicher Nachteil ist.
[0011] Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 gezeigt. In diesem Beispiel ist das
Werkzeug 311 in den drei Richtungen x,y,z bewegbar. Die Zonenaufteilung A, B, C bleibt
die gleiche, wobei die Bearbeitungszone B nur die Länge eines Werkstücks 302B aufweisen
muss. Dafür ist allerdings die Unterbrechung 308 wesentlich größer ausgeführt als
im ersten Ausführungsbeispiel des Standes der Technik. Die Unterbrechung 308 ist hier
im Wesentlichen so groß wie die Bearbeitungszone B. Das liegt daran, dass während
der Bearbeitung ausschließlich das Werkzeug 311 verfährt, die Haltevorrichtung 304
und das Werkstück 302B in der Bearbeitungszone B aber still stehen. Das Werkstück
wird zunächst in der Pufferzone A platziert, wird dort von dem sich in Transportrichtung
x bewegbaren Halter 304 aufgenommen und über die Bearbeitungszone B verfahren. Nach
der Bearbeitung legt der Halter das Werkstück in der Zone C ab und das Werkstück wird
von der Fördervorrichtung 306 abtransportiert.
[0012] Auch bei dieser Ausführungsform ist die Maschine immer noch recht groß und weist
den weiteren Nachteil auf, dass in der Bearbeitungszone die Fördervorrichtung großflächig
unterbrochen werden muss, da das Werkzeug diese Fläche zur Bearbeitung der Werkstücke
benötigt. Dadurch ist die Haltevorrichtung 304 gezwungen, jedes durchlaufende Werkstück
selbst über die Unterbrechung zu transportieren.
[0013] In einer Prozesskette, bei der nicht jedes Werkstück von allen Vorrichtungen der
Prozesskette bearbeitet wird, führt dies zu einer Verzögerung der Transportzeit aufgrund
fehlender Flexibilität. Mit anderen Worten, selbst wenn die Vorrichtung für bestimmte
Werkstücke nicht benutzt werden soll, können diese Werkstücke nicht einfach die Vorrichtung
ohne Zeitverlust durchlaufen, sondern müssen jeweils alle von der Haltevorrichtung
304 über die Unterbrechung 308 gehoben werden.
Darstellung der Erfindung
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bearbeiten eines Werkstücks bereitzustellen,
bei der eine kleinere Dimensionierung der Vorrichtung ermöglicht wird.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0016] Die Vorrichtung zum Bearbeiten eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen besteht, umfasst ein Werkzeug
zur Ausführung der Bearbeitung des Werkstücks, eine Transportvorrichtung mit einer
Zuführungsseite zum Zuführen und einer Abtransportseite zum Abtransportieren des Werkstücks
zu bzw. von dem Werkzeug, wobei das Werkstück in einer Transportebene in mindestens
einer Transportrichtung transportiert wird, und wobei die Transportvorrichtung zumindest
in der Zuführungsseite eine Pufferzone aufweist, in der ein nachfolgendes Werkstück
während der Bearbeitung des Werkstücks positioniert ist. Ferner ist eine Haltevorrichtung
zum Halten des Werkstücks während der Bearbeitung und zum Transport des Werkstücks
von der Zuführungsseite zur Abtransportseite vorgesehen, wobei eine Bearbeitungsebene,
in der das Werkstück bearbeitet wird, in einer zur Transportebene unterschiedlichen
Ebene liegt. Eine Pufferzone und/oder eine Abtransportzone überlappen mit der Bearbeitungszone
zumindest abschnittsweise, insbesondere in einer zur Transportebene oder zur Bearbeitungsebene
senkrechten Projektion.
[0017] Eine solche Ausgestaltung einer Vorrichtung ermöglicht es die Ausdehnung in Transportrichtung
und somit den Platzbedarf erheblich zu reduzieren, da die Pufferzone, in der die Werkstücke
auf die Bearbeitung warten, und die Bearbeitungszone übereinander liegen. Der Platz
in Transportrichtung wird somit doppelt genutzt. Weiterhin besteht keinerlei Gefahr
einer Kollision der Werkstücke während der Bearbeitung, was eine Beschädigung der
Werkstücke sicher vermeidet und den Ausschuss minimiert. Die Maschine kann ferner
auch sehr einfach aus dem Fertigungsbetrieb ausgekoppelt werden und es den Werkstücken
ermöglichen, ohne Bearbeitung durchzulaufen.
[0018] Bevorzugt kann in der Vorrichtung das Werkzeug durch die Transportebene hindurch
in die Bearbeitungsebene gelangen.
[0019] Das ist insbesondere für eine Vorrichtung zur Unterflurbearbeitung von Vorteil, da
die zu bearbeitenden Platten üblicherweise mit der zu bearbeitenden Fläche auf der
Transportebene liegen um die später sichtbare Oberfläche zu schonen. Die Werkstücke
müssen dann zur Bearbeitung nicht zuerst noch gedreht werden.
[0020] Die Haltevorrichtung hält das Werkstück bevorzugt mechanisch oder mit Vakuum. Gerade
ein Fixieren des Werkstücks durch Unterdruck ist eine besonders oberflächenschonende
Art des Haltens.
[0021] Bevorzugt ist eine automatische Taktung der Arbeitsschritte vorgesehen, so dass eine
andauernde Überwachung der Vorrichtung überflüssig wird.
[0022] Vorzugsweise ist die Haltevorrichtung oberhalb der Transportvorrichtung und des Werkzeugs
und das Werkzeug dann bevorzugt unterhalb der Transportvorrichtung angeordnet. Bei
einer solchen Anordnung liegen Halter und Werkzeug gegenüber, so dass die zu bearbeitende
Fläche komplett freiliegt und keine Gefahr besteht das sich Halter und Werkzeug gegenseitig
behindern. Dadurch kann ein Werkstück jeder beliebigen Flächenausdehnung bearbeitet
werden, da die Bearbeitungsebene nicht durch Teile der Vorrichtung in der seitlichen
Ausdehnung beschränkt wird.
[0023] Weiterhin können die Werkstücke durch Schwerkraft auf der Transportvorrichtung gehalten
werden, so dass sich eine aufwendige Fördervorrichtung, die die Werkstücke fixieren
muss, vermeiden lässt.
[0024] Ferner umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks, nach
Anspruch 11.
[0025] Die Vorteile eines solchen Verfahrens sind mit denen der Vorrichtung übereinstimmend,
wobei sich das Verfahren besonders gut für plattenförmige Werkstücke aus Holz, Holzwerkstoffen,
Kunststoffen oder dergleichen eignet.
Beschreibung der Figuren
[0026]
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenansicht in einer schematischen Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt ein Ausführungsbeispiel aus dem Stand der Technik;
- Fig. 3
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel aus dem Stand der Technik.
Beschreibung der Erfindung
[0027] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme
auf Figur 1 beschrieben.
[0028] Für die Bewegungsrichtungen der nachfolgenden Beschreibung wird das schon bei der
Beschreibung des Stands der Technik angegebene kartesische Koordinatensystem verwendet.
Die x-Richtung und die y-Richtung liegen in der Förderebene der Fördervorrichtung,
wobei die x-Richtung die Förderrichtung darstellt. Die z-Richtung ist senkrecht zur
Förderebene. Es ist allerdings möglich, ein beliebiges anderes Koordinatensystem zu
verwenden, so lange die Bewegungsrichtungen voneinander linear unabhängig sind.
[0029] Mit Transportebene die jeweilige Ebene der Fördervorrichtung gemeint. So ist es denkbar,
dass die Fördervorrichtung selbst zuerst horizontal verläuft, in einem nächsten Abschnitt
eine Neigung erfährt und danach wieder horizontal verläuft, so dass mathematisch zwei
parallele, horizontale Ebenen vorhanden sind. Die Transportebene selbst umfasst dann
die erste horizontale Ebene, die Neigungsebene und die zweite horizontale Ebene, in
der das Werkstück transportiert bzw. gelagert wird und liegt immer auf der Fördervorrichtung.
Konstruktionsmerkmale
[0030] In Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 besitzt mindestens ein Werkzeug 11, eine
Haltevorrichtung 4 und eine Fördervorrichtung 6.
[0031] Das Werkzeug 11 kann dabei ein einfaches Werkzeug, wie zum Beispiel ein Bohrer, eine
Fräse, eine Säge, eine Stanze oder auch eine Niet-/Nagelmaschine sein. Es kann allerdings
auch ein komplexeres Werkzeug oder Aggregat mit beispielsweise zwei verschiedenen
Bearbeitungseinheiten zur aufeinander folgenden Bearbeitung sein, wie Bohrer in zwei
verschiedenen Größen oder eine beliebige Kombination aus den vorher genannten einfachen
Werkzeugen.
[0032] Das Werkzeug 11 kann dabei fest installiert sein, so dass es stationär und nicht
bewegbar ist. Vorzugsweise ist das Werkzeug 11 allerdings bewegbar, wobei auch hier
wieder zwischen den verschiedenen Bewegungsrichtungen unterschieden werden muss.
[0033] So ist es möglich, dass das Werkzeug 11 ausschließlich in einer der Richtungen x,
y oder z bewegbar ist (siehe Fig. 1), wobei die y-Richtung bevorzugt ist. Weiterhin
kann auch eine Kombination aus zwei Bewegungsrichtungen gewählt werden, wobei bevorzugt
die xy-Richtungen gewählt werden. Ebenfalls ist es möglich, das Werkzeug in drei Richtungen
bewegbar zu machen oder auch drehbar auszubilden, so dass bis zu sechs Freiheitsgraden
erreicht werden können(drei lineare Bewegungsrichtungen, drei Rotationsrichtungen).
Prinzipiell lässt sich so jede beliebige Bewegungskombination erreichen.
[0034] Die Fördervorrichtung 6 kann eine beliebige Fördervorrichtung sein, wie sie üblicherweise
in Fertigungsanlagen verwendet wird. Als Beispiele werden hierfür Förderbänder, Laufrollen,
Gleitflächen oder ähnliches genannt.
[0035] Die Fördervorrichtung 6 besitzt eine Transportrichtung x, in der das Werkstück gefördert
wird. Diese Transportrichtung besteht vorzugsweise aus nur einer Richtung, alternativ
dazu kann sich die Transportrichtung allerdings auch ändern, indem zum Beispiel das
Werkstück in x-Richtung ankommt und in y-Richtung abtransportiert wird.
[0036] Die Fördervorrichtung 6 besitzt eine Zuführungsseite 6A, auf der das Werkstück der
Bearbeitungsvorrichtung 1 zugeführt wird, und eine Abtransportseite 6C, auf der das
Werkstück 2 von der Vorrichtung 10 abtransportiert wird. Die Zuführungsseite 6A und
die Abtransportseite 6C der Fördervorrichtung 6 müssen nicht auf einem gleichen Höhenniveau
sein.
[0037] Die Fördervorrichtung 6 stellt somit die Schnittstelle der Bearbeitungsvorrichtung
mit der Umgebung dar und fördert die Werkstücke von einer eventuell vorhergehenden
Vorrichtung (nicht gezeigt) zur erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung 10 und von
dieser zur nachfolgenden Vorrichtung (nicht gezeigt) in der Prozesskette. Somit kann
die Fördervorrichtung 6 sich über mehrere in der Prozesskette vorhandene Maschinen
erstrecken.
[0038] Die Fördervorrichtung 6 kann allerdings auch ausschließlich an der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 vorgesehen sein, so dass die gesamte Vorrichtung 10 in Modulbauweise
in eine beliebige Prozesskette eingepasst werden kann. Die Zuführungsseite 6A und
die Abtransportseite 6C sind dann die Schnittstellen zur Umgebung.
[0039] Im Folgenden wird mit der Fördervorrichtung 6 die Vorrichtung zum Transportieren
der Werkstücke in unmittelbarer Umgebung der Bearbeitungsvorrichtung 10 bezeichnet,
also die Zuführungsseite 6A und die Abtransportseite 6C.
[0040] Die Fördervorrichtung 6 besitzt eine Pufferzone A, in der ein Werkstück 2, welches
bearbeitet werden soll, abgestellt ist, um von dort von der nachfolgend beschriebenen
Haltevorrichtung 4 aufgenommen zu werden. Die Fördervorrichtung kann auch bewegbar
ausgestaltet sein, um die Werkstücke in z-Richtung aus der Transportebene herauszuheben
oder abzusenken und so an die Haltevorrichtung 4 zu übergeben.
[0041] Eine Bearbeitungszone B auf der Fördervorrichtung ist in der vorliegenden Erfindung
nicht vorgesehen. Bevorzugt gibt es auch keine signifikante Unterbrechung 14 der Fördervorrichtung
6, sondern nur eine schmale Lücke, durch die das Werkzeug 11 das Werkstück 2 bearbeitet.
[0042] In einigen Fällen kann eine Unterbrechung 14 für das Werkzeug auch weggelassen werden.
Beispielsweise bei einer Ausführung der Fördervorrichtung 6 als Laufrollen kann die
Konstruktionsbedingte Ausgestaltung der Fördervorrichtung 6 schon ausreichende Lücken
für eine Bearbeitung mit dem Werkzeug 11 durch die Fördervorrichtung 6 hindurch bereitstellen.
Eine andere Möglichkeit wäre, das Werkzeug 11 auf der gegenüberliegenden Seite der
Fördervorrichtung 6 anzubringen. Die Unterbrechung der Fördervorrichtung hängt dabei
stark von der Wahl des Werkzeugs ab, ist aber in jedem Fall kleiner als die Werkstücklänge
und breiter als das Werkzeug.
[0043] Es ist so prinzipiell möglich, die Werkstücke 2, insbesondere plattenförmigen Werkstücke,
ohne Bearbeitung an der Bearbeitungsvorrichtung 10 auf der Fördervorrichtung 6 durchzufahren.
[0044] Der Halter 4 ist vorzugsweise in Transportrichtung, d.h. in x-Richtung, bewegbar.
Zumindest weist seine Bewegungsrichtung eine zur Förderrichtung parallele Komponente
auf. Der Halter kann ebenso in mehreren Bewegungsrichtungen bewegbar sein, wobei analog
zu den Bewegungsrichtungen des Werkzeugs ebenfalls bis zu sechs Freiheitsgrade eingeschlossen
werden können. Werkzeug und Halter zusammen sollten mindestens zwei Bewegungsrichtungen,
vorzugsweise x- und z-Richtung, besser mindestens drei Bewegungsrichtungen, bevorzugt
x-, y- und z-Richtung aufweisen.
[0045] Selbstverständlich können die Bewegungsrichtungen von Halter 4 und Werkzeug 11 zusammen
auch überbestimmt sein, d.h. es können beispielsweise beide in x-Richtung zusätzlich
zu anderen Bewegungsrichtungen bewegbar sein.
[0046] Die Kombination der Bewegungsrichtungen aus Halter 4 und Werkzeug 11 wird für die
jeweiligen konstruktiven Anordnungen relevant. Sollte das Werkzeug 11 fest installiert
sein, muss der Halter 4 beispielsweise alle Bewegungen selbst ausführen. Das Werkzeug
11 muss bei einer solchen Konstruktion allerdings in die Bearbeitungsebene hineinragen,
was bedeuten kann, dass das Werkzeug 11 dann auch durch die Transportebene ragen muss.
Eine solche Anordnung ist demnach vorstellbar, wenn auch nicht bevorzugt. Bevorzugt
ist ein stationäres Werkzeug 11 so angeordnet, dass es nicht durch die Transportebene
hindurch geht.
[0047] Der Halter 4 kann das Werkstück 2 mechanisch, insbesondere reib- und/oder formschlüssig
oder auch pneumatisch, wie beispielsweise durch ein Vakuum halten.
[0048] Die Haltevorrichtung 4 ist in Bezug auf das Werkzeug 11 bevorzugt auf der anderen
Seite der Fördervorrichtung 6 angeordnet und hält das Werkstück 2 derart, dass die
zu bearbeitende Seite im Idealfall komplett freiliegt. Das Werkzeug 11 arbeitet sozusagen
bevorzugt durch die Transportebene hindurch in der Bearbeitungsebene, in der das Werkstück
zu Bearbeitung gehalten wird. Die Bearbeitungszone B liegt in der Bearbeitungsebene
und überlappt dadurch mit der Pufferzone A und/oder der Abtransportzone C in einer
zur Transportebene oder zur Bearbeitungsebene senkrechten Projektion. Dies ist nur
möglich, da die Haltevorrichtung 4 von der Transportebene entkoppelt ist, d.h., dass
der Halter nicht durch die Transportebene hindurch greifen muss, um das Werkstück
2 zu halten. Ein in der Pufferzone positioniertes Werkstück 2A kann sich somit mit
dem zu bearbeitenden Werkstück 2B überschneiden ohne Gefahr zu laufen, mit diesem
zu kollidieren. Es kann auch möglich sein, die Haltevorrichtung 4 derart seitlich
der Fördervorrichtung 6 anzubringen, dass die Haltevorrichtung 4 nicht durch die Fördervorrichtung
6 hindurch arbeiten muss sondern seitlich daran vorbeigeht. Dann muss die Haltevorrichtung
4 auch nicht gegenüber dem Werkzeug 11 angeordnet sein, ist allerdings immer noch
von der Fördervorrichtung entkoppelt.
[0049] Die konstruktive Anordnung von Fördervorrichtung 6, Halter 4 und Werkzeug 11 ist
prinzipiell vom Fachmann an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. So können das
Werkzeug 11 und der Halter 4 beide über oder unter der Fördervorrichtung 6 angeordnet
sein, die dann eventuell auch keine Unterbrechung 8 benötigt, oder auch gegenüberliegend
mit der Förderanlage 6 dazwischen.
[0050] Die bevorzugte Ausführungsform ist in Figur 1 gezeigt, in der die Fördervorrichtung
6 zwischen dem Werkzeug 11 und dem Halter 4 vorgesehen ist. Das Werkzeug bewegt sich
in y- und z-Richtung, der Halter während der Bearbeitung nur in x-Richtung, wobei
der Halter 4 beim Aufnehmen des Werkstücks 2 sich auch in z-Richtung bewegt.
Funktionsweise
[0051] Ein Werkstück 2A wird auf der Zuführungsseite von der Fördervorrichtung 6 zur Bearbeitungsvorrichtung
10 gefördert. Dort wird es in der Pufferzone C positioniert, während das aktuelle
Werkstück 2B noch in Bearbeitung ist.
[0052] Da die Bearbeitungsebene vorzugsweise weiter vom Werkzeug entfernt ist als die Transportebene,
kann das Werkstück 2, je nachdem wie weit die Entfernungsdifferenz zwischen Werkzeug
und Transportebene bzw. Werkzeug und Bearbeitungsebene ist, beliebig gedreht und bewegt
werden, bevorzugt allerdings in beliebiger x- und y-Richtung. Nachdem die Bearbeitung
des vorhergehenden Werkstücks 2B abgeschlossen ist, ist die Haltevorrichtung nicht
mehr belegt und greift das in der Pufferzone A positionierte Werkstück 2A. Dazu verfährt
die Haltevorrichtung über das Werkstück 2 und bewegt sich selbst in z-Richtung, um
das Werkstück 2 aufzunehmen oder die Fördervorrichtung kann sich in der Pufferzone
in z-Richtung bewegen und bringt das Werkstück so in die Bearbeitungsebene.
[0053] Dabei ist zu beachten, dass die Bearbeitungsebene derart außerhalb der Transportebene
der Zuführungsseite 6A und der Abtransportseite 6C der Fördervorrichtung 6 liegt,
dass das zu bearbeitende Werkstück 2B und das in der Pufferzone positionierte Werkstück
2C nicht kollidieren können. Diese Entfernung der Bearbeitungs- und der Transportebene
ist bevorzugt werkstückabhängig, kann allerdings auch ein festes Maß sein und in manchen
Fällen auch von der Kinematik der Bearbeitung (eventuelle Drehungen) abhängen. Die
Bearbeitungsebene kann demnach auch schief zur Transportebene liegen. Bei einem plattenförmigen
Werkstück, welches nur in den drei linearen Richtungen x, y, z bearbeitet wird und
welches eine Dicke von einigen cm aufweist, beispielsweise 2-3 cm, müsste die Bearbeitungsebene
um den Wert dieser Dicke von der Transportebene entfernt sein.
[0054] Nachdem das Werkstück 2 entweder von der Haltevorrichtung 4 oder von der Fördervorrichtung
6 in die Bearbeitungsebene gebracht wurde und von der Haltevorrichtung 4 mittels mechanischer
oder pneumatischer Kraft gehalten wird, bewegt die Haltevorrichtung 6 das gehaltene
Werkstück 2 zum Werkzeug 11.
[0055] Vorzugsweise ist das Werkzeug nicht stationär angebracht, sondern kann sich in y-Richtung
und in z-Richtung bewegen, so dass die Haltevorrichtung nur in x-Richtung bewegbar
sein muss, um alle linear unabhängigen Bewegungsrichtungen bereitzustellen. Das Werkstück
2B wird nun an allen erforderlichen Stellen bearbeitet, während das nachfolgende Werkstück
2A bereits in der Pufferzone liegt. Es kann auch möglich sein, dass das vorhergehende
Werkstück 2C noch in der Abtransportzone liegt, dieses Werkstück muss allerdings vor
dem Absetzen des bearbeiteten Werkstücks abtransportiert werden, um es zu ermöglichen,
das bearbeitete Werkstück kollisionsfrei abzusetzen. Die Haltevorrichtung 4 fährt
nach der Bearbeitung über die Abtransportzone C und setzt das Werkstück 2 ab, wobei
es hier ebenfalls möglich ist, dass die Abtransportzone C in z-Richtung bewegbar ist
und den Transport des Werkstücks 2 aus der Bearbeitungsebene in die Transportebene
übernimmt.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0056] Die Erfindung ermöglicht es, die Maschine um ein wesentliches Stück kompakter zu
bauen. Dadurch wird der Raum, der für diese Vorrichtung benötigt wird, erheblich verkürzt
und zusätzliche Prozessschritte in die Prozesskette können eingebaut werden. Das erhöht
die Effektivität oder vermindert den Platzbedarf und somit die Kosten.
1. Vorrichtung (10) zum Bearbeiten eines Werkstücks (2), das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen besteht, umfassend:
ein Werkzeug (11) zur Ausführung der Bearbeitung des Werkstücks (2);
eine Transportvorrichtung (6) mit einer Zuführungsseite (6A) zum Zuführen und einer
Abtransportseite (6C) zum Abtransportieren des Werkstücks (2) zu bzw. von dem Werkzeug
(11), wobei das Werkstück (2) in einer Transportebene in mindestens einer Transportrichtung
(x) transportiert wird, wobei die Transportvorrichtung zumindest in der Zuführungsseite
(6A) eine Pufferzone (A) aufweist, in der ein nachfolgendes Werkstück (2A) während
der Bearbeitung des Werkstücks (2B) positioniert ist;
eine Haltevorrichtung (4) zum Halten des Werkstücks (2) während der Bearbeitung durch
das Werkzeug (11) in einer Bearbeitungsebene, die in einer Bearbeitungszone und in
einer zur Transportebene unterschiedlichen Ebene liegt, und zum Transport des Werkstücks
von der Zuführungsseite (6A) zur Abtransportseite (6C),
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Pufferzone (A) und/oder eine Abtransportzone (C) mit der Bearbeitungszone
(B) zumindest abschnittsweise überlappen, insbesondere in einer zur Transportebene
oder zur Bearbeitungsebene senkrechten Projektion.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Werkzeug (11) durch die Transportebene hindurch
in die Bearbeitungsebene gelangt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Bewegungsrichtungen (x, y, z) des
Werkzeugs (11) und der Haltevorrichtung 84) linear unabhängig, bevorzugt zueinander
senkrecht sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung (4)
und/oder die Transportvorrichtung (6) in einer zusätzlichen Bewegungsrichtung senkrecht
zur Transportebene bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung (4)
das Werkstück (2) mechanisch oder mit Vakuum hält.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Taktung der Arbeitsschritte
automatisch ausgeführt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung
(14) oberhalb der Transportvorrichtung (6) und des Werkzeugs (11) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Werkzeug (11) unterhalb
der Transportvorrichtung (6) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Werkstücke (11) durch
Schwerkraft auf der Transportvorrichtung (6) gehalten werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Werkzeug (11) ein
Bohrer, eine Säge oder eine Fräse ist.
11. Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks (2), das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen besteht, mit folgenden Schritten:
Zuführen eines Werkstücks (2A) auf einer Transportvorrichtung (6) in einer Transportebene
in eine Pufferzone (A);
Übergeben des Werkstücks an eine Haltevorrichtung (4), die in mindestens einer Richtung
bewegbar ist;
Bearbeiten des Werkstücks (2B) mittels eines Werkzeugs (11) in einer Bearbeitungszone
(B) in einer Bearbeitungsebene, die zur Transportebene unterschiedlich ist, und die
sich mit der Pufferzone in einer senkrechten Projektion zur Bearbeitungsebene oder
zur Transportebene überschneidet;
Positionieren des bearbeiteten Werkstücks (2B) auf der Transportvorrichtung (6C) in
der Transportebene auf der Abtransportseite (C); und
Abtransportieren des Werkstücks (2C).
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung (10) zum Bearbeiten eines Werkstücks (2), das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen besteht, umfassend:
ein Werkzeug (11) zur Ausführung der Bearbeitung des Werkstücks (2);
eine Transportvorrichtung (6) mit einer Zuführungsseite (6A) zum Zuführen und einer
Abtransportseite (6C) zum Abtransportieren des Werkstücks (2) zu bzw. von dem Werkzeug
(11), wobei das Werkstück (2) in einer Transportebene, die an der Transportvorrichtung
(6) angeordnet ist, in mindestens einer Transportrichtung (x) transportiert wird,
wobei die Transportvorrichtung (6) zumindest in der Zuführungsseite (6A) eine Pufferzone
(A) aufweist, in der ein nachfolgendes Werkstück (2A) während der Bearbeitung des
Werkstücks (2B) positioniert ist;
eine Haltevorrichtung (4) zum Halten des Werkstücks (2) während der Bearbeitung durch
das Werkzeug (11) in einer Bearbeitungsebene, die in einer Bearbeitungszone und in
einer zur Transportebene unterschiedlichen Ebene liegt, und zum Transport des Werkstücks
von der Zuführungsseite (6A) zur Abtransportseite (6C),
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Pufferzone (A) und/oder eine Abtransportzone (C) mit der Bearbeitungszone
(B) zumindest abschnittsweise überlappen, insbesondere in einer zur Transportebene
oder zur Bearbeitungsebene senkrechten Projektion.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Werkzeug (11) durch die Transportebene hindurch
in die Bearbeitungsebene gelangt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Bewegungsrichtungen (x, y, z) des
Werkzeugs (11) und der Haltevorrichtung (4) linear unabhängig, bevorzugt zueinander
senkrecht sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung (4)
und/oder die Transportvorrichtung (6) in einer zusätzlichen Bewegungsrichtung senkrecht
zur Transportebene bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung (4)
das Werkstück (2) mechanisch oder mit Vakuum hält.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Taktung der Arbeitsschritte
automatisch ausgeführt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Haltevorrichtung
(14) oberhalb der Transportvorrichtung (6) und des Werkzeugs (11) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Werkzeug (11) unterhalb
der Transportvorrichtung (6) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Werkstücke (11)
durch Schwerkraft auf der Transportvorrichtung (6) gehalten werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Werkzeug (11) ein
Bohrer, eine Säge oder eine Fräse ist.
11. Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks (2), das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen besteht, mit folgenden Schritten:
Zuführen eines Werkstücks (2A) auf einer Transportvorrichtung (6) in einer Transportebene
in eine Pufferzone (A);
Übergeben des Werkstücks an eine Haltevorrichtung (4), die in mindestens einer Richtung
bewegbar ist;
Bearbeiten des Werkstücks (2B) mittels eines Werkzeugs (11) in einer Bearbeitungszone
(B) in einer Bearbeitungsebene, die zur Transportebene unterschiedlich ist, und die
sich mit der Pufferzone in einer senkrechten Projektion zur Bearbeitungsebene oder
zur Transportebene überschneidet;
Positionieren des bearbeiteten Werkstücks (2B) auf der Transportvorrichtung (6C) in
der Transportebene auf der Abtransportseite (C); und
Abtransportieren des Werkstücks (2C).