[0001] Die Erfindung betrifft Folienführung beim Transfer bildgebender Schichten von einer
Trägerfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens
herzustellen. So ist in der
EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben.
Dabei ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger
aufweist, wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungswerk angeordnet
sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels des Flachdruckverfahrens
aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht
und weist ein bestimmtes bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungswerk
mit einem Gegendruckzylinder und einem Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen.
Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen
bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt des Beschichtungswerkes zwischen dem
Gegendruckzylinder und der Presswalze geführt wird. Der Folienstreifen wird auf der
Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die Transferfolie
weist eine Trägerschicht auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten,
beispielsweise aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen Schicht
und der Trägerfolie ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische
Schicht von der Trägerschicht abziehbar ist.
Beim Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen mit einem
Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch das Beschichtungswerk geführt,
wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen
mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende
metallische Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen
auf dem Druckbogen ein. Nach dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische
Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie
wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf
diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder aufgewickelt. Der Druckbogen wird
im beschichteten Zustand ausgelegt.
Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen
einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist, dass sie nicht flexibel
einsetzbar sind und dass die Zuführung der Transferfolie schwierig zu handhaben ist.
[0003] In Beziehung zu den Belastungen der Folienbahnen, die sich in Abhängigkeit von der
Bahn- bzw. Maschinengeschwindigkeit, der Aufwickelgüte der Folienrolle und Veränderungen
der Bahnspannungen einstellen, tendiert die Folienbahn zu unregelmäßigen Bewegungen
beim Ablaufen von der Folienrolle. Insbesondere in Folge von Variablen des Applikationssujets
und einer so genannten Kanalanregung neigt die Folienbahn zu mehr oder weniger starken
Schwingungen, so dass die Folienbahn im frei geführten Bereich eine schlagende Bewegung
quer zur Förderrichtung auszuführen beginnt.
Bekannte Systeme mit so genannten Tänzerwalzen wirken zwar dämpfend auf die Bahnspannung
können aber die in Schwingungsresonanz geratene Folienbahn, d.h. deren schlagende
Querbewegung, nicht immer ausreichend beruhigen.
Das Schlagen oder Flatternder Folienbahn hat zur Folge, dass es im Applikationsprozess
zu Qualitätseinbußen durch Faltenbildung in der Folienbahn und darüber hinaus zu Fehlern
in der Folienapplikation kommen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzusehen, mittels derer die
Übertragung einer bildgebenden Schicht auf einen Druckbogen wirtschaftlich und sicher
erfolgen kann, wobei die Vorrichtung einfach handhabbar sein soll.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen der
Patentanspruches 1.
[0006] In vorteilhafter Weise wird zur Führung der Transferfolie eine Zuführeinrichtung
verwendet, bei der die Transferfolie während Zuführung zum Transferspalt und der Ableitung
nach dem Transferspalt mittels Sensoren überwacht wird.
[0007] Eine zugehörige Vorrichtung zur Zuführung und Ableitung der Transferfolie weist in
vorteilhafter Weise eine Leiteinrichtung in der Art von Leitwalzen auf, mittels deren
die Zufuhr zum Transferspalt und die Ableitung nach dem Transferspalt auf einfache
Weise ermöglicht werden.
[0008] Zum Stabilisieren der Folienbahn wird zwischen einer ersten Umlenkrolle oder der
Abwickelrolle und einer ersten Einlaufrolle oder Leiteinrichtung für die Folienbahn
zum Transferspalt eine Stabilisierungseinrichtung angeordnet. Damit wird eine effiziente
Reduktion der schlagenden Bewegung der Folienbahn erreicht. Die geschieht auf denkbar
einfache Art und Weise, da die Stabilisierungseinrichtung an der Außenseite des als
Beschichtungswerkes fungierenden Druckwerkes angebracht werden kann.
Die Stabilisierungseinrichtung weist z. B. zwei drehbar gelagerte Rollen (Leitwalzen)
auf, die eine S-förmige Umlenkung für die Folienbahn bilden und in ihrer Aufhängung
exzentrisch verstellbar angeordnet sind.
Wenigstens eine der beiden Leitwalzen kann hierbei als Breitstreckwalze ausgeführt
werden. Damit wird die Folienbahn in ihrer Ebene quer zur Laufrichtung gestreckt und
glatt gehalten, was wiederum zur Reduzierung einer für den Prozess schädlichen Faltenbildung
beiträgt.
Zur Beeinflussung bzw. Regelung der Lage der Folienbahn in Breitenrichtung bzw. quer
zur Laufrichtung kann eine Schrägstellung der Leitwalzen zum Beispiel über eine Lagerung
auf exzentrisch verstellbaren Lagerelementen vorgesehen sein, so dass ein Leitwalzenpaar
gebildet wird.
Schließlich kann in Verbindung mit der Lagerung des Leitwalzenpaares die Anordnung
einer Schwenklagerung zum veränderbaren Einstellen des Umschlingungswinkels der Folienbahn
an den Leitwalzen vorgesehen sein. Auf diese Weise sind die Leitwirkung und die Dämpfungswirkung
der Leitwalzen auf die Folienbahn je nach Betriebszustand feinfühlig einstellbar.
[0009] Auch zur Bahnbruchüberwachung für die Folienbahn können die Leitwalzen auf sensorisch
bestückten Aufnahmeelementen montiert werden, so dass die Schwenklage oder Achsbelastung
der Leitwalzen erfassbar ist.
[0010] Eine Oberflächenbeschichtung der Leitwalzen trägt zur sicheren Vermeidung von Folienablagerungen
auf deren Oberfläche bei und verringert die Gefahr einer Rückübertragung dieser Ablagerungen
in unerwünschte Bereiche der gleichen oder einer anderen Bahn. Weiterhin vermeidet
die Oberflächenbeschichtung auch eine Beschädigung der Transferschicht auf der Folienbahn,
wodurch diese unbrauchbar werden könnte.
[0011] Alle oben genannte Verstellelemente an den beschriebenen Leitwalzen oder deren Aufhängungen
können wahlweise über elektrische, pneumatische, hydraulische Stellglieder steuerbar
angeordnet werden.
[0012] Die beschriebene Stabilisierungseinrichtung ist in gleicher Weise auch auf der Folienauslaufseite
einsetzbar. Damit kann eine Reduktion von aus dem Ablaufbereich in den Applikationsspalt
zurückwirkenden Falten im Beschichtungsmodul erreicht und die Beschichtungsqualität
erhöht werden.
[0013] Eine Bahnrisserkennung der Folienbahn kann mittels einer Ultraschallsensorik durch
direkte Abtastung der Folienbahn in einem frei geführten Abschnitt ausgeführt werden.
Die Bahnrisserkennung kann auch mit kapazitiven Sensoren durch direkte Abtastung gegenüber
Elementen erfolgen, die die Folienbahn berührend führen. Dies können rotierende Leitwalzen
oder stillstehende Leitflächen sein.
[0014] Die Bahnrissüberwachung kann weiterhin unabhängig von den Leitwalzen auch indirekt
über eine Bahnspannungsmesseinrichtung durchgeführt, wobei durch Messen radial gerichteter
Lagerkräfte einer Messwalze, die von der Bahn bzw. Beschichtungsfolie umschlungen
wird, das Vorhandensein der Folienbahn erfassbar ist. Über einen Messverstärker werden
die elektrischen Signale ausgewertet. Weichen die Bahnzugkräfte im Betrieb von vorgegebenen
Werten ab, indem sie einen Minimalwert unterschreiten oder einen Maximalwert überschreiten,
wird dies als Riss oder Überlastung der Folie ausgewertet und der Maschinensteuerung
zugeführt. Mögliche Einbauorte für die Messeinrichtung sind an der Aufrolleinrichtung
oder an der Abrolleinrichtung der Folienbahn, im Bereich von Folienleitwalzen oder
an Tänzerwalzen.
[0015] Die Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise dann einsetzbar, wenn eine Verbesserung
der Folienausnutzung dadurch zu erreicht werden soll, dass die Transferfolie in eine
oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. In Kombination mit
dem vorgenannten Verfahren können so auch unterschiedliche Folienarten nebeneinander
eingesetzt werden.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.
[0017] Dabei zeigen:
- Figur 1 :
- eine Übersichtsdarstellung einer Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung
sowie
- Figuren 2 und 3 :
- den Aufbau erfindungsgemäßer Einrichtungen zur Folienregelung.
[0018] In Figur 1 ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die aus wenigstens zwei
Druckwerken besteht. Die beiden Druckwerke werden für folgende Zwecke eingesetzt:
Ein Druckbogen wird im ersten Druckwerk mit einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen
(Auftragwerk 1).
Danach wird im Folgedruckwerk gemeinsam mit einem Druckbogen eine Transferfolie 5
durch einen Transferspalt 6 geführt, wobei die Transferfolie 5 im Transferspalt 6
gegen den Druckbogen gepresst wird (Beschichtungswerk 2).
[0019] Das Auftragwerk 1 kann ein bekanntes Offsetdruckwerk mit einem Farbwerk 11 einem
Plattenzylinder 12, einem Drucktuchzylinder 13 und einem Bogen führenden Druckzylinder
4 sein. Ebenso kann dies ein so genanntes Lackmodul sein, in dem der Drucktuchzylinder
13 als Formzylinder ausgebildet ist. Der Formzylinder wird mit Farbe oder Kleber von
einer z.B. als Kammerrakelsystem ausgebildeten Einrichtung anstatt des Farbwerkes
11 versorgt.
[0020] Der Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch eine Presswalze 3 und einen
Gegendruckzylinder 4 gebildet. Hierbei kann die Presswalze 3 dem Drucktuchzylinder
und der Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder eines Offsetdruckwerkes entsprechen.
Weiterhin kann die Presswalze 3 dem Formzylinder und der Gegendruckzylinder 4 dem
Gegendruckzylinder eines Lackmodules einer Bogendruckmaschine entsprechen.
[0021] Die Transferfolien 5 sind mehrschichtig aufgebaut. Sie weisen eine Trägerschicht
auf, auf der mittels einer Trennschicht eine bildgebende Schicht aufgebracht ist.
Die Trennschicht dient dem erleichterten Abheben der bildgebenden Schicht von der
Trägerschicht. Die bildgebende Schicht kann z.B. eine metallisierte Schicht oder eine
Glanzschicht oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine ein oder
mehrere Bildmuster enthaltende Schicht sein.
Die Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf der Seite der Bogenzuführung
zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 auf. Der Drehantrieb
7 wird zur kontinuierlichen geregelten Zuführung der Transferfolie zum Beschichtungswerk
2 benötigt und ist daher steuerbar. Weiterhin ist im Bereich der Folienzuführung eine
Umlenk- bzw. Spannwalze vorgesehen. Damit wird die Folienbahn der Transferfolie immer
in gleicher Spannung gegenüber der Presswalze 3 gehalten. Auf der ablaufseitigen Seite
des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle 9 dargestellt. Auf der Foliensammelrolle
9 wird das verbrauchte Folienmaterial wieder aufgewickelt. Auch hier ist für die optimierte
Produktion ein Drehantrieb 7 vorzusehen, der steuerbar ist. Im Wesentlichen könnte
die Transferfolie 5 auch durch den Drehantrieb 7 auf der Ablaufseite bewegt und auf
der Zulaufseite mittels einer Bremse straff gehalten werden.
[0022] Der Transfervorgang der bildgebenden z.B. metallisierten Schicht auf das Druckpapier
erfolgt in dem Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder
4.
[0023] Ebenso kann eine Presswalze 3', wie in Figur 1 angedeutet im Auftragwerk 1 dem Transferspalt
zwischen Drucktuchzylinder 13 und Druckzylinder 4 nachgeordnet und dem Druckzylinder
4 zugeordnet sein. Mittels der Presswalze 3' kann eine Transferfolie 5' auf einen
am Druckzylinder 4 gehaltenen Bogen aufgelegt werden, so dass die bildgebende oder
Metallisierungsschicht dort direkt dem bildgebenden Kleberauftrag nachgeordnet erfolgen
kann.
[0024] Die Presswalze 3 ist mit einer Pressbespannung 10 z.B. als Kunststoffüberzug, vergleichbar
einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein. Die Pressbespannung 10 wird in einem
Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten.
[0025] Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens ist vorgesehen,
dass der Folienvorschub der Transferfolie 5 von der Folienvorratsrolle 8 zum Transferspalt
6 und zur Foliensammelrolle 9 derart steuerbar ist, dass so weit als möglich die Transferfolie
5 dann angehalten wird, wenn keine Übertragung der bildgebenden Schicht erfolgen soll.
Hierzu kann eine Steuerung der Transferfolie 5 so erfolgen, dass beim Durchlauf eines
Greifer des Bogen führenden Gegendruckzylinders 4 aufnehmenden Zylinderkanals der
Folienvorschub angehalten wird.
[0026] Eine verbesserte Folienausnutzung ergibt sich dadurch, dass die Transferfolie 5 in
eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird.
Innerhalb des für den Folientransfer genutzten Beschichtungswerkes 2 ist eine Bahnführung
für Transferfolien 5 dargestellt, Folienleitwalzen 14 aufweist, mittels derer die
Transferfolie 5 dem Transferspalt 6 zugeleitet und von diesem abgeführt wird. Hierbei
sind entsprechend der Folienführung angeordnete Öffnungen in an dem Beschichtungswerk
2 vorhandenen Schutzen 15 vorzusehen. Diese Öffnungen werden so gestaltet, dass die
Folienbahnen 5 leicht zu- und abführbar sind und dass gleichzeitig die Schutzfunktion
in vollem Umfang erhalten bleibt.
[0027] In Figur 1 sind drei Varianten der Bahnführung gezeigt:
- a. Die Transferfolie 5 wird von der dem Auftragwerk 1 zugewandten Seite des Beschichtungswerkes
2 zum Transferspalt 6 geführt, etwa tangential zur Presswalze 3 durch den Transferspalt
6 und auf der gegenüber liegenden Seite abgeführt.
- b. Die Transferfolie 5 (strichliiert) wird von der dem Auftragwerk 1 abgewandten Seite
des Beschichtungswerkes 2 zur Presswalze 3, um die Presswalze 3 herum durch den Transferspalt
6 und auf der gleichen Seite wieder abgeführt.
- c. Die Transferfolie 5' (strichliiert) wird im Auftragwerk 1 auf der der Bogenzufuhr
abgewandten Seite des Druckwerkes einem Transferspalt 6' zwischen der Presswalze 3'
und dem Druckzylinder 4 zugeführt und von dort wieder abgeführt, wobei der Transferspalt
6' einem dem Farb- bzw. Kleberdruck dienenden Druckspalt zwischen dem Drucktuchzylinder
13 und dem Druckzylinder 4 nachgeordnet ist.
[0028] In Figur 1 ist als Hauptvariante eine in etwa tangentiale Folienführung zwischen
der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 in Bezug auf die Presswalze 3 bzw. die
Umschlingung der Presswalze 3 um weniger als 90 Grad vorgesehen. Damit soll eine definierte
Anlage der Folienbahn 5 an der Presswalze 3 erreicht und gleichzeitig die notwendigen
Voraussetzungen für eine Folientaktung bzw. einen Folienstillstand im Transferspalt
6 während eines Kanaldurchlaufes, aber auch für die Verwendung von schmalen Folienbahnen
5 geschaffen werden.
[0029] In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform nach den Figuren 2 und 3 und kann daher
der Transport der Transferfolie 5 an oder zwischen Folienleitwalzen 14 mittels mit
Hilfe der messtechnischen Kontrolle der Bahnspannung der Folienbahn 5 überwacht werden.
[0030] In einer Folienbahnführung sind dazu eine oder mehrere Bahnspannungsmessvorrichtung
23, 25 vorgesehen, die Kraftmesseinrichtungen aufweist. Das Prinzip beruht auf der
Messung von radial gerichteten Lagerkräften einer Leitwalze im Wesentlichen in Richtung
der Winkelhalbierenden zu den Abzugsrichtungen der sie umschlingenden Folienbahn 5.
Hierbei kann die Folienriss- bzw. Bahnrisserkennung bei einem signifikanten Abfall
der gemessenen Kraft unterhalb eines definierten Schwellwertes erfolgen.
[0031] Eine Bahnspannungsmesseinrichtung 23 kann gemäß Figur 2 an einer Folienumlenkwalze
14 der Bahnführung der Folienbahn 5 angeordnet sein. Dabei wird die Reaktionskraft
der Folienbahn 5 auf die Lagerung der Folienumlenkwalze 14 vorzugsweise einem Winkel
von 45 Grad, d.h. im Wesentlichen in Richtung an der Winkelhalbierenden auf der Innenseite
zu der hier rechtwinkligen Umlenkung der Folienbahn 5 ermittelt.
[0032] Eine Bahnspannungsmesseinrichtung 25 kann gemäß Figur 3 auch an einer gesonderten
Messwalze 24 in Verbindung mit der Bahnführung der Folienbahn 5 angeordnet sein. Dabei
wird die Reaktionskraft der Folienbahn 5 auf die Lagerung der Messwalze 24 vorzugsweise
in einem Winkel gemäß der Winkelhalbierenden auf der Innenseite der umlenkenden Bahnführung
der Folienbahn 5 ermittelt. So wird eine Verkomplizierung der Lagerung von Folienumlenk-
oder Leitwalzen 14 vermieden.
[0033] Zum Stabilisieren der Folienbahn 5 wird, wie in Figur 1 dargestellt, zwischen einer
ersten Umlenkrolle 20 und einer ersten Einlaufrolle 14 eine Stabilisierungseinrichtung
30 angeordnet. Die Stabilisierungseinrichtung 30 ist bevorzugt in etwa der Mitte des
Abstandes zwischen den benachbarten Folienleitelementen (hier Umlenkrolle 20 und Einlaufrolle
14) angeordnet. Dies ist der Bereich der zwischen dem Aufbau der Folienabrollung auf
dem Beschichtungswerk 2 und der Folienzuführung zum Transferspalt 6 im Beschichtungswerk
2 zu überbrücken ist.
[0034] Mit dieser Anordnung wird eine effiziente Reduktion der schlagenden Bewegung bzw.
Flatterbewegung der Folienbahn 5 erreicht.
[0035] Die Stabilisierungseinrichtung 30 weist z. B. zwei drehbar gelagerte Rollen 31, 32
(Leitwalzen) auf, die als Leitwalzenpaar auf einer schwenkbaren und ggf. hinsichtlich
ihrer Achsausrichtung exzentrisch verstellbaren Lagerungseinrichtung 33 angeordnet
sind.
Wenigstens eine der beiden Leitwalzen 31, 32 kann hierbei als Breitstreckwalze ausgeführt
werden. Damit wird die Folienbahn 5 in ihrer Ebene quer zur Laufrichtung gestreckt
und glatt gehalten, was wiederum zur Reduzierung einer für den Prozess schädlichen
Faltenbildung beiträgt.
[0036] Zur Regelung bzw. Einstellung der Lage der Folienbahn 5 in Breitenrichtung kann eine
Schrägstellung der Leitwalzen 31, 32 zum Beispiel über die genannte Lagerung auf exzentrisch
verstellbaren Lagerungseinrichtungen 33 vorgesehen sein.
[0037] Schließlich kann die Anordnung einer Schwenklagerung 34 zum veränderbaren Einstellen
des Umschlingungswinkels der Folienbahn 5 an den Leitwalzen 31, 32 vorgesehen sein,
damit die Leitwirkung und die Dämpfungswirkung der Leitwalzen 31, 32 auf die Folienbahn
5 je nach Betriebszustand einstellbar ist. Durch die Schenkung wird die Umschlingung
der Folienbahn 5 an den Leitwalzen 31, 32 und damit deren flächige Auflage vergrößert
oder verkleinert.
[0038] Die Einstellung und der Betrieb der Stabilisierungseinrichtung 30 können in Verbindung
mit einer Bahnspannungsregelung und ggf. mit einer Einrichtung zur Bahnbruchüberwachung
(zu beidem siehe Sensor 25) vorgenommen werden.
[0039] Elektrische Signale der Bahnspannungsmesseinrichtungen 23, 25 werden ausgewertet.
Hierzu sind verschieden Betriebszustände möglich:
- 1. Ein Bahnzug (Bahnspannung) oberhalb eines vorgebbaren Minimalwerts wird als Signal
für das Vorhandensein der Folienbahn 5 gewertet und dieses wird der Maschinensteuerung
zugeführt.
- 2. Ein Überschreiten des Maximalwerts des vorgebbaren Bahnzugs (Bahnspannung) wird
über Tänzerwalzen 18 oder die Rollenantriebe 7 der Folienvorratrolle 8 bzw. Foliensammelrolle
9 reduziert. Damit kann eine unzulässige Dehnung oder ein Riss der Folienbahn 5 vermieden
werden.
- 3. Ein Unterschreiten des Minimalwerts des vorgebbaren Bahnzugs (Bahnspannung) wird
überprüft, indem abgefragt wird, ob die Bahnspannungsregelung noch aktiv ist. Ebenso
kann über Tänzerwalzen 18 oder eine Bremse die Bahnspannung wieder erhöht werden.
Ist dies nicht möglich wird ein Bahnriss erkannt.
[0040] Die zusätzlich gewonnene Information über die Bahnspannung als Istwert, insbesondere
im Zusammenhang der genannten Auswertungen, kann für die Steuerung des Druck- bzw.
Transferprozesses verwendet werden. Dazu ist das System an einen Leitstand der Druckmaschine
ankoppelbar. Über den Leitstand sind die Sollwerte für eine maximale und eine minimale
Bahnspannung (Bahnzug) eingebbar. Diese Werte können von der Art der verwendeten Transferfolie
5 und von den Druck- bzw. Transferbedingungen im Beschichtungsmodul 2 im Zusammenhang
mit den Eigenschaften des Bedruckstoffes, des Klebers oder der Pressbespannung abhängig
sein.
[0041] Die notwendigen Daten können über Schnittstellen direkt von Datenträgern an Folienvorratsrollen
eingelesen und mittels Parameterwerten aus der Einstellung der Transferprozesses am
Beschichtungsmodul 2 verändert werden.
Bezugszeichenliste
[0042]
1 : Auftragwerk
2 : Beschichtungswerk
3 : Presswalze (3')
4 : Gegendruckzylinder
5 : Transferfolie / Folienbahn (5')
6 : Transferspalt (6')
7 : Rollenantrieb
8 : Folienvorratsrolle
9 : Foliensammelrolle
10 : Pressbespannung
11 : Farbwerk
12 : Plattenzylinder
13 : Gummizylinder
14: Folienumlenk-/-leitwalze
15 : Druckwerksschutz
16 : Trockner
17 : Inspektionseinrichtung
18 : Tänzerwalze
19 : Taststrahl
20 : kapazitiver Sensor
21 : Ultraschallsensor
22 : Taststrahl
23 : Bahnspannungsmesseinrichtung
24 : Messwalze
25 : Bahnspannungsmesseinrichtung
30: Stabilisierungseinrichtung
31: Leitwalze
32: Leitwalze
33: Lagerungseinrichtung
34: Schwenklagerung
1. Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden Schichten von einer Transferfolie (5, 5')
auf mit einer bildmäßigen Beschichtung mit einem Kleber versehenen Druckbogen mit
einem Beschichtungswerk (2), das einen einen gemeinsamen Transferspalt (6, 6') bildenden
Gegendruckzylinder (4) und eine Presswalze (3) enthält, wobei die Transferfolie (5)
von einer Folienvorratsrolle (8) um die Presswalze (3, 3') oder in etwa tangential
an der Presswalze (3, 3') führbar ist, derart, dass sie mit der beschichteten Seite
auf den auf dem Gegendruckzylinder (4) geführten Druckbogen aufliegend und unter Druck
zum Übertragen der Beschichtung gemeinsam mit dem Druckbogen durch den Transferspalt
(6, 6') geführt wird, und wobei die so verbrauchte Transferfolie (5) nach dem Austritt
aus dem Transferspalt (6) einer Foliensammeleinrichtung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass Leiteinrichtungen (30; 31, 32) zur Führung der Transferfolie (5, 5') von der Folienvorratsrolle
(8) zum Transferspalt (6, 6') der Bahn der Transferfolie (5, 5') zur Verhinderung
von Querbewegungen zugeordnet sind, und dass die Leiteinrichtungen (30, 31, 32) und/oder
Regelung der Bahnspannung der Bahn der Transferfolie (5, 5') verstellbar zugeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass Leiteinrichtungen (30; 31, 32) zur Führung der Transferfolie (5, 5') von der Folienvorratsrolle
(8) zum Transferspalt (6, 6') der Bahn der Transferfolie (5, 5') zur Regelung der
Bahnspannung der Bahn der Transferfolie (5, 5') verstellbar zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiteinrichtungen (30; 31, 32) unter Krafteinwirkung auf die frei gespannte Folienbahn
(5, 5') so angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen auf den Bereich der Folienbahn
(5, 5') einwirken, an dem die größten Querbewegungen der Folienbahn (5, 5') auftreten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass als Folienleiteinrichtung eine Stabilisierungseinrichtung (30) in Verbindung mit
einer oder mehreren rotierenden Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) zur Führung
der Folienbahn (5, 5') unter Krafteinwirkung auf die frei gespannte Folienbahn (5,
5') vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stabilisierungseinrichtung (30) in Verbindung mit rotierenden Folienumlenk- oder
Leitwalzen (14) zur Führung der Folienbahn (5, 5') von der Folienvorratsrolle (8)
zum Transferspalt (6) und/oder vom Transferspalt (6) zur Foliensammelrolle (9) vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die rotierenden Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) einzeln, paarweise oder mehrfach
zur Führung der Folienbahn (5, 5') vorgesehen sind, so dass die Folienbahn (5, 5')
unter Kraftwirkung quer zu ihrer Ebene und Förderrichtung ausgelenkt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der rotierenden Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) als Breitstreckwalze
zur geglätteten Führung der Folienbahn (5, 5') vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die rotierenden Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) paarweise oder mehrfach auf
jeweils endseitig gemeinsamen Lagerelementen (34) angeordnet sind und dass diese bei
der Führung der Folienbahn (5, 5') zur Erhöhung oder Verringerung der Umschlingung
an den Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) um eine Achse parallel zu den Achsen
der Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) schwenkbar vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die rotierenden Folienumlenk- oder Leitwalzen (31, 32) paarweise oder mehrfach auf
je einem endseitig gemeinsamen Lagerelement (33) angeordnet sind und dass sie zur
Steuerung der Bahnführungsrichtung bei der Führung der Folienbahn (5, 5') relativ
zur eine Achse parallel zu den Walzenachsen schrägstellbar schwenkbar vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass einer oder mehreren Leiteinrichtungen im Bereich einer berührenden Führung der Folienbahn
(5, 5') wenigstens ein Sensor (23, 25) zur Erfassung des Vorhandenseins oder des Fehlens
einer Folienbahn (5, 5') oder einer Reaktionskraft aus der Umlenkung der Folienbahn
(5, 5') an der/den Folienleiteinrichtung/en zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass einer oder mehreren Folienumlenk- oder Leitwalzen (14, 24, 31, 32) eine Bahnspannungsmesseinrichtung
(23, 25) zur Erfassung der Reaktionskraft aus der Umlenkung der Folienbahn (5, 5')
um die Folienumlenkwalze oder Leitwalze (14, 24, 31, 32) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens die Oberflächen von die Transferschicht der Folienbahn (5, 5') berührenden
Folienumlenk- oder Leitwalzen (14, 20, 24, 31, 32) mit einer Beschichtung versehen
sind, wobei die Beschichtung einer Anhaftung von Folienmaterial oder einer Beschädigung
der Transferschicht der Folienbahn (5, 5') entgegenwirkt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferfolie (5, 5') in eine Formatfolienbahn oder mehrere Teilfolienbahnen
geringerer Breite aufgeteilt wird, wobei die Teilfolienbahnen dem Transferspalt (6)
parallel zueinander zuführbar sind, und dass der Formatfolienbahn oder jeder Teilfolienbahn
oder mehreren Teilfolienbahnen gemeinsam Sensoren (20, 21, 23, 25) zur Erfassung des
Vorhandenseins einer Folienbahn (5, 5') zugeordnet werden.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die von den Sensoren (20, 21, 23, 25) zur Erfassung des Vorhandenseins einer Folienbahn
(5, 5') erzeugten Signale einer Maschinensteuerung der Druckmaschine und/oder einer
Steuerung des Beschichtungsmodules (2) zuleitbar sind, wobei mittels der Maschinensteuerung
auf Grund der erfassten Signale eine Stillsetzung der Maschine oder eine Beeinflussung
der Bahnspannung der Folienbahn (5, 5') erfolgt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von den Sensoren (20, 21, 23, 25) zur Erfassung des Vorhandenseins einer Folienbahn
(5, 5') als Formatfolienbahn oder Teilfolienbahn erzeugten Signale einer Einrichtung
zur Einstellung der Stabilisierungseinrichtung (30) und/oder zur Regelung der Rollenantriebe
(7) und/oder der Einstellung der Tänzerwalzen (18) und/oder von Bremseinrichtungen
in Verbindung mit einer Folienvorratsrolle (8) und/oder einer Foliensammeleinrichtung
der Folienbahn (5, 5') erfolgt.