(19)
(11) EP 1 985 772 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.10.2008  Patentblatt  2008/44

(21) Anmeldenummer: 08001866.6

(22) Anmeldetag:  01.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 2/82(2006.01)
E06B 3/94(2006.01)
E05D 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 24.04.2007 DE 102007019615

(71) Anmelder: Becker GmbH & Co. KG
24537 Neumünster (DE)

(72) Erfinder:
  • Zimmermann, Günter
    24536 Neumünster (DE)

(74) Vertreter: Seemann, Ralph 
Patentanwälte Seemann & Partner Ballindamm 3
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Hydraulisches Verspannungssystem für ein Mobilwandelement


(57) Die Erfindung betrifft ein Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs (4, 5, 6, 34, 35) horizontal und/oder vertikal verspannbares Mobilwandelement (1, 31). Weiter betrifft die Erfindung ein Mobilwandelement mit einem Verspannungssystem, die Verwendung eines Verspannungssystems in einem Mobilwandelement (1, 31) sowie ein Mobilwandsystem mit einem oder mehreren Mobilwandelementen (1, 31).
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Verspannungssystem eine hydraulische Vorrichtung (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) aufweist, mittels deren der Ausfahrdruckschuh (4, 5, 6, 34, 35) zum Verspannen des Mobilwandelements (1, 31) bewegbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs horizontal und/oder vertikal verspannbares Mobilwandelement. Weiter betrifft die Erfindung ein Mobilwandelement mit einem Verspannungssystem, die Verwendung eines Verspannungssystems in einem Mobilwandelement sowie ein Mobilwandsystem mit einem oder mehreren Mobilwandelementen.

[0002] Mobilwandsysteme, auch als Trennwandsysteme bekannt, dienen zur variablen Unterteilung von Räumen. Bekannte Mobilwandsysteme weisen eine üblicherweise in der Decke montierte Führungsschiene und ggf. eine am Boden befestigte Führungsschiene sowie flächige Mobilwandelemente auf, die aus einer Ruheposition, in der sie wenig Platz beanspruchen, herausgefahren und zu einer vollständigen Trennwand zusammengefügt werden können und umgekehrt.

[0003] Die einzelnen Mobilwandelemente werden mittels beweglicher Elemente, so genannter Ausfahrdruckschuhe, zwischen Decke und Boden verspannt. Die Ausfahrdruckschuhe sind im nicht betätigten Zustand ganz oder teilweise im Mobilwandelement versenkt. Im ausgefahrenen Zustand ragen sie über das Mobilwandelement hinaus und sind gegen Decke bzw. Boden bzw. Deckenschiene bzw. Bodenschiene gepresst. Im Rahmen der Erfindung kann die Deckenschiene als Bestandteil der Decke angesehen werden und entsprechend die Bodenschiene als Bestandteil des Bodens.

[0004] Bei bekannten Verspannungssystemen sind die Ausfahrdruckschuhe mit Metallstangen verbunden, die mittels eines Scherenmechanismus auseinander oder aufeinander zu bewegt werden, um die Ausfahrdruckschuhe aus- oder einzufahren. Durch das Ausfahren des oder der Ausfahrdruckschuhe wird das Mobilwandelement zwischen Decke und Boden verspannt.

[0005] Mobilwandsysteme umfassen gegebenenfalls weitere Mobilwandelemente, so genannte Teleskopelemente, die außer einer vertikalen Verspannung zwischen Decke und Boden noch eine horizontale Verspannung mittels eines weiteren, seitlich angeordneten, Ausfahrdruckschuhs ermöglichen. Dies erfordert eine komplizierte Mechanik mit weiteren Metallstangen. Mit Teleskopelementen werden mobile Trennwände aus mehreren Mobilwandelementen dicht verschlossen.

[0006] Bei diesen Teleskopelementen weisen die Verspannungssysteme eine Scherenmechanik auf, über die auf alle Ausfahrdruckschuhe der Druck ausgeübt wird. Die Teleskopelemente können gleichzeitig vertikal und horizontal verspannt werden. Das kann zu Verspannungen und Verkantungen im Mobilwandelement führen.

[0007] Die Mobilwandelemente des Standes der Technik weisen neben einem oder mehreren Ausfahrdruckschuhen und dem Gestänge der Verspannungsmechanik ein Gehäuse mit einem Rahmen und zwei Verblendungswänden auf. In diesem Gehäuse ist die Verspannungsmechanik von außen nicht sichtbar angeordnet.

[0008] Für eine sichere Verspannung der Mobilwandelemente ist es notwendig, dass die Ausfahrdruckschuhe entlang ihrer Ausdehnung einen gleichmäßigen Anpressdruck auf die Decke, den Boden und gegebenenfalls die Seite ausüben. Um die Anzahl und das Gewicht der Metallstangen gering zu halten, sind die Metallstangen der Verspannungsmechanik im Inneren des Mobilwandelements zentral angebracht, so dass die Metallstangen eine Kreuzform mit einer Scherenmechanik als Kreuzungspunkt im Zentrum des Mobilwandelements bilden. Dadurch wird viel Platz in der Fläche des Mobilwandelements verbraucht. So ist es kaum möglich, Durchbrüche für Schlupftüren oder Fenster in herkömmlichen Mobilwandelementen mit kreuzförmiger Verspannungsmechanik vorzusehen.

[0009] Über die Verspannungsmechanik muss ein starker Druck auf die Ausfahrdruckschuhe ausgeübt werden. Dies bedeutet, dass die Metallstangen sehr stabil sein müssen. Herkömmliche Verspannungsmechaniken sind daher schwer.

[0010] Bei Verspannungsmechaniken treten relativ hohe Reibungsverluste auf. Zur Überwindung der Reibung ist es bekannt, neben Kurbelsystemen auch elektrische Antriebe vorzusehen. Diese Systeme weisen in einigen Fällen auch mechanische Notfunktionen auf.

[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verspannungssystem für ein Mobilwandelement anzugeben, das ein geringes Gewicht bei gleichzeitig großer Flexibilität und geringem Platzbedarf aufweist sowie ein entsprechendes Mobilwandelement und Mobilwandsystem mit geringem Gewicht, das einfach herstellbar ist.

[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs horizontal und/oder vertikal verspannbares Mobilwandelement gelöst, das dadurch weitergebildet ist, dass das Verspannungssystem eine hydraulische Vorrichtung aufweist, mittels deren der Ausfahrdruckschuh zum Verspannen des Mobilwandelements bewegbar ist.

[0013] Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, dass der Einsatz von hydraulischen Vorrichtungen in Verspannungssystemen für Mobilwandelemente den Vorteil hat, dass ein großes und schweres Metallgestänge teilweise oder ganz entfällt und durch hydraulische Vorrichtungen ersetzt wird. Diese sind kleiner bauend als die herkömmliche Verspannungsmechanik und weisen daher auch ein geringeres Gewicht auf.

[0014] Da hydraulische Leitungen beliebig innerhalb eines Mobilwandelements verlegt werden können, beispielsweise entlang des Rahmens, werden große Flächen des Mobilwandelements für Schlupftüren oder Fenster frei. Der gewonnene Raum im Mobilwandelement kann auch für schall- oder wärmeisolationsverbessernde Einlagen genutzt werden.

[0015] Insbesondere bei Teleskopelementen, die nicht nur vertikal, sondern auch horizontal verspannt werden, sind mechanische Verspannungssysteme aufwändig und kosten- und gewichtsintensiv, da die auf die Verspannungsmechanik ausgeübten Kräfte mehrmals umgelenkt werden müssen. Bei einem hydraulischen Verspannungssystern genügt die Anordnung eines leichtgewichtigen Hydraulikzylinders an einem seitlichen Ausfahrdruckschuh des Mobilwandelements.

[0016] Vorteilhafterweise umfasst die hydraulische Vorrichtung eine hydraulische Pumpe und wenigstens einen hydraulischen mit der hydraulischen Pumpe verbundenen hydraulischen Zylinder zum Bewegen eines Ausfahrdruckschuhs. Dies stellt die einfachste Möglichkeit eines Verspannungssystems mit einer hydraulischen Vorrichtung dar.

[0017] Die hydraulische Pumpe umfasst ein Reservoir von hydraulischer Flüssigkeit oder hydraulischem ÖI, das bei Betätigung der hydraulischen Pumpe durch eine hydraulische Leitung zum hydraulischen Zylinder gepumpt wird und diesen bewegt. Durch die Bewegung bewegt der hydraulische Zylinder den Ausfahrdruckschuh nach außen. So wird das mobile Wandelement verspannt.

[0018] Vorteilhafterweise ist dem hydraulischen Zylinder eine Rückstelleinrichtung zugeordnet. Dabei ist die Rückstelleinrichtung bevorzugt als Rückzugfeder oder als pneumatischer Rückstellkolben, der insbesondere im hydraulischen Zylinder angeordnet ist, ausgebildet. Beide Varianten stellen sicher, dass bei Entspannung der hydraulischen Pumpe der Ausfahrdruckschuh nicht in seiner ausgefahrenen Stellung verbleibt, sondern wieder eingezogen wird. Dadurch wird die Verspannung des Mobilwandelements zwischen Decke und Boden oder im Mobilwandsystem zuverlässig gelöst.

[0019] Insbesondere für Teleskopelemente ist es vorteilhaft, wenn wenigstens zwei hydraulische Zylinder für wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe vorgesehen sind. Von den Ausfahrdruckschuhen ist wenigstens einer an einer Seite des Mobilwandelements angeordnet und ein weiterer am oberen oder unteren Ende des Mobilwandelements. Letzterer Ausfahrdruckschuh dient zur Verspannung des Mobilwandelements zwischen Decke und Boden, ersterer zur seitlichen Verspannung in Mobilwandsystemen gegen benachbarte Mobilwandelemente oder eine Seitenwand.

[0020] Um interne Spannungen im Mobilwandsystem zu verhindern, besteht eine vorteilhafte Ausbildung des Verspannungssystems mit wenigstens zwei hydraulischen Zylindern darin, dass die Anpressdrücke für wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe separat einstellbar sind. Insbesondere vorteilhafterweise sind die wenigstens zwei hydraulischen Zylinder separat ansteuerbar. Dabei wird die vertikale Verspannung des Teleskopwandelements nach der horizontalen Verspannung vorgenommen oder umgekehrt. Auf diese Weise werden interne Verspannungen in der Mobilwand bereits vor dem endgültigen Verspannen des Teleskopelements ausgeglichen.

[0021] Je nach dem Abstand zwischen hydraulischer Pumpe und hydraulischem Zylinder ist eine hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe und des hydraulischen Zylinders als hydraulische Druckleitung oder als hydraulisches Druckrohr ausgebildet. Bei kleinen Abständen genügt eine leichtgewichtige und flexible hydraulische Druckleitung, während bei großen Abständen eine hydraulische Druckleitung zu einem unerwünschten Druckabfall führt und vorteilhafterweise durch ein hydraulisches Druckrohr ersetzt wird.

[0022] Zum Antrieb der hydraulischen Pumpe des Verspannungssystems ist vorteilhafterweise ein mit einer Kurbel verbindbares Getriebe, insbesondere Kegelradgetriebe, vorgesehen. Da im hydraulischen Verspannungssystem kaum mechanische Verluste auftreten, lässt sich das Mobilwandsystem auch von schwachen und ungeübten Bedienpersonen leicht von Hand verspannen.

[0023] Es ist vorteilhafterweise ein elektrischer Motor zum Antrieb der hydraulischen Pumpe vorgesehen, wobei insbesondere zusätzlich ein mechanischer Antrieb der hydraulischen Pumpe vorgesehen ist.

[0024] Um zu verhindern, dass im hydraulischen Verspannungssystem ein zu großer Druck auftritt und etwa Druckleitungen beschädigt werden, ist vorteilhafterweise ein hydraulischer Druckausgleichzylinder mit der hydraulischen Pumpe verbunden. Dieser sorgt dafür, dass bei Auftreten eines zu hohen, insbesondere vorgebbaren, Drucks die hydraulische Flüssigkeit in den Druckausgleichzylinder umgelenkt wird. In diesem Fall werden die übrigen hydraulischen Komponenten, insbesondere die hydraulischen Leitungen und die hydraulischen Zylinder, nicht überlastet.

[0025] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch gelöst durch ein Mobilwandelement mit einem oben beschriebenen Verspannungssystem. Das geringe Gewicht des erfindungsgemäßen Verspannungssystems führt zu leichten Mobilwandelementen. Diese sind aufgrund der Flexibilität des Verspannungssystems einfach und schnell herzustellen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf das oben Gesagte verwiesen.

[0026] Ebenso wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch die Verwendung eines oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verspannungssystems in einem Mobilwandelement.

[0027] Schließlich wird die Aufgabe auch gelöst durch ein Mobilwandsystem mit einem oder mehreren Mobilwandelementen mit einem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verspannungssystem.

[0028] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Raums mit einer mobilen Trennwand,
Fig. 2
eine schematische Darstellung eines Mobilwandelements mit erfindungsgemäßem Verspannungssystem und
Fig. 3
eine schematische Darstellung eines weiteren Mobilwandelements mit erfindungsgemäßem Verspannungssystem.


[0029] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.

[0030] In Fig. 1 ist ein Raum mit einem Mobilwandsystem bzw. einer mobilen Trennwand perspektivisch dargestellt. Vor der Mobilwand sind der Boden 50, Seitenwände 51, 52 und die Decke 53 des unterteilten Raums dargestellt. Durch Lücken in der Mobilwand ist die Hinterwand 54 zu erkennen.

[0031] Die Mobilwand besteht aus Mobilwandelementen 61, 62, 63, 64, 65, die an Führungsschienen 55 aufgehängt sind. Die Elemente 61 und 62 sind bereits in ihren vorbestimmten Positionen in der Mobilwand zwischen Boden 50 und Decke 53 verspannt. Das Mobilwandelement 63 mit Kurbel 11 befindet sich in einer Position kurz vor der Verbindung mit dem Mobilwandelement 62. Mittels der Kurbel 11 wird das Mobilwandelement 63, vertikal zwischen Boden 50 und Decke 53 verspannt.

[0032] Die Mobilwandelemente 64 und 65 befinden sich an der rechten Seite in einer Parkposition, die wenig Raum einnimmt. Sie sind in der Parkposition nicht zwischen Decke 53 und Boden 50 verspannt, ihre Ausfahrdruckschuhe sind in den Mobilwandelementen 64, 65 versenkt.

[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Mobilwandelements 1. Bei dem Mobilwandelement 1 handelt es sich um ein Teleskopelement, das einen Hauptwandkörper 2 mit einem Rahmen 3 sowie einen oberen Ausfahrdruckschuh 4, einen unteren Ausfahrdruckschuh 5 und einen seitlichen Ausfahrdruckschuh 6 aufweist.

[0034] Durch den oberen Ausfahrdruckschuh 4 sind zwei Führungsschlitten 7, 8 durchgeführt, die am Rahmen 3 befestigt sind und die in eine Führungsschiene, wie in Fig. 1 dargestellt, eingehängt werden.

[0035] Das hydraulische Verspannungssystem umfasst eine hydraulische Pumpe 9, die mittels einer Kurbel 11 über ein Kegelradgetriebe 10 angetrieben wird. Die hydraulische Pumpe 9 weist einen Verteiler mit mehreren Ausgängen auf, von denen hydraulische Druckleitungen und Druckrohre 12 bis 12"" abzweigen. Über die Druckleitungen und Druckrohre wird die hydraulische Flüssigkeit, die in der hydraulischen Pumpe 9 und den übrigen hydraulischen Vorrichtungen schraffiert dargestellt ist, an hydraulische Zylinder 13, 16, 19, 21 und einen hydraulischen Druckausgleichzylinder 23 verteilt.

[0036] Zur Verdeutlichung des Prinzips der Vorrichtung sind die einzelnen Teile des hydraulischen Verspannungssystems, insbesondere die hydraulischen Druckleitungen und Druckrohre 12 bis 12"" nicht perspektivisch sondern schematisch dargestellt.

[0037] Bei dem Mobilwandelement 1 sind die Anpressdrücke für den seitlichen Ausfahrdruckschuh 6 und die oberen und unteren Ausfahrdruckschuhe 4, 5 verschieden eingestellt, so dass innere Verspannungen im Mobilwandsystem während des Verspannens ausgeglichen werden.

[0038] Die hydraulischen Zylinder 13, 16 sind in den Ausfahrdruckschuhen 4 und 5 mittels Führungshaltern 14, 17 gehalten. Außerdem weisen sie Rückzugfedern 15, 18 auf, die dafür sorgen, dass bei Entlastung der hydraulischen Zylinder 13, 16 die Ausfahrdruckschuhe 4, 5 wieder eingefahren werden und die Verspannung zwischen Decke und Boden gelöst wird.

[0039] Die hydraulischen Zylinder 19, 21 sind mit Verbindungselementen 20 und 22 im seitlichen Ausfahrdruckschuh 6 fest verankert. Als Rückstellelement weisen die hydraulischen Zylinder 19, 21 vorgespannte pneumatische Kolben auf, die in den hydraulischen Zylindern 19, 21 angeordnet sind.

[0040] Die Außenhüllen der hydraulischen Zylinder 13, 16, 19, 21 sind mit dem Rahmen 3 des Hauptwandkörpers 2 des Mobilwandelements 1 verbunden, so dass die Ausfahrdruckschuhe 4, 5, 6 jeweils gegenüber dem Rahmen 3 ausgefahren werden.

[0041] Von den hydraulischen Leitungen 12 bis 12"" sind die hydraulischen Leitungen 12, 12' als hydraulische Rohre ausgebildet, da ein großer Abstand zwischen der hydraulischen Pumpe 9 und den hydraulischen Zylindern 13, 19 überbrückt werden muss, was bei flexiblen hydraulischen Leitungen zu einem unerwünschten Druckabfall führen kann.

[0042] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilwandelements 31 dargestellt. Es sind obere und untere Ausfahrdruckschuhe 34, 35 vorgesehen, um das Mobilwandelement 31 zwischen Decke und Boden zu verspannen.

[0043] Wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 umfasst auch in diesem Ausführungsbeispiel das Verspannungssystem eine hydraulische Pumpe 9, die in diesem Fall durch einen elektrischen Antrieb 36 betrieben wird, sowie hydraulische Zylinder 15, 37, 38, von denen der hydraulische Zylinder 15 mit einer Rückstellfeder 16 ausgestattet ist, während die hydraulischen Zylinder 37, 38 pneumatische Rückstellkolben aufweisen. Des Weiteren ist ein Druckausgleichzylinder 23 vorgesehen. Die hydraulischen Zylinder 15, 37, 38 und der hydraulische Druckausgleichzylinder 23 sind über eine Druckleitung 39 und Druckrohe 39' bis 39"' mit der hydraulischen Pumpe 9 verbunden.

[0044] Im unteren Teil des Mobilwandelements 31 sind die hydraulischen Komponenten jeweils am Rand angeordnet, so dass Platz für eine Schlupftür 40 ist. Die Schlupftür 40 weist ein Schließsystem 41, Scharniere 42, 43 und eine Innenverstrebung 44 (gestrichelt dargestellt) auf.

[0045] Im oberen Teil des Mobilwandelements 31 ist genügend Platz, um einen hydraulischen Druckzylinder 15 für den oberen Ausfahrdruckschuh 34 in etwa mittig vorzusehen. Um auf den unteren Ausfahrdruckschuh 35 einen gleichmäßigen Druck auszuüben und dabei Platz für die Schlupftür 40 zu lassen, sind links und rechts zwei hydraulische Zylinder 37, 38 notwendig.

[0046] Die Darstellung der Anordnung der hydraulischen Druckleitung 39 und Druckrohre ist schematisch zu verstehen. Die Druckleitungen und Druckrohre 39' bis 39"' werden im Inneren des Mobilwandelements 31 aber außerhalb des Rahmens der Schlupftür 40 verlegt.

[0047] Alternativ zu einer Schlupftür bietet der durch das erfindungsgemäße Verspannungssystem gewonnene Platz im Mobilwandelement die Möglichkeit, ein Fenster oder andere großflächige Elemente zu verbauen. Das Innere des Mobilwandelements kann auch großflächig mit schall- und/oder wärmeisolierendem Material ausgekleidet werden.

[0048] Das erfindungsgemäße Verspannungssystem und die erfindungsgemäßen Mobilwandelemente bieten den Vorteil, dass das Verspannungssystem in der Art von "Plug and Play" schnell hergestellt bzw. verbaut werden kann und so eine schnelle Herstellung gewährleistet ist. Das Verspannungssystem kann auch in existierende Mobilwandelemente eingebaut werden.

[0049] Mittels der verschiedenen hydraulischen Zylinder sind die Anpressdrücke für die Teleskopausfahrdruckschuhe und für die anderen Ausfahrdruckschuhe gezielt separat einstellbar und ansteuerbar.

[0050] Das hydraulische Verspannungssystem wiegt deutlich weniger als ein mechanisches Verspannungssystem mit den dabei notwendigen stabilen Metallstangen. Dadurch sind die erfindungsgemäßen Mobilwandelemente als Ganzes leichter als bekannte Mobilwandelemente mit rein mechanischen Verspannungssystemen und daher leichter handhabbar.

[0051] Durch die Einsparung von mechanischen Teilen verringert sich die Reibung im System, so dass geringere Stellkräfte notwendig werden. Das erhöht die Bedienbarkeit des erfindungsgemäßen Mobilwandsystems auch für schwache und ungeübte Bedienpersonen.

[0052] Schließlich weisen die erfindungsgemäßen Mobilwandelemente eine große Variabilität und einen großen Variantenreichtum auf, so dass nunmehr vielfältigere und flexiblere Raumaufteilungskonzepte umgesetzt werden können als bisher.

Bezugszeichenliste



[0053] 
1
Mobilwandelement
2
Hauptwandkörper
3
Rahmen
4
oberer Ausfahrdruckschuh
5
unterer Ausfahrdruckschuh
6
seitlicher Ausfahrdruckschuh
7, 8
Führungsschlitten
9
hydraulische Pumpe
10
Kegelradgetriebe
11
Kurbel
12 - 12''''
hydraulische Druckleitungen und Druckrohre
13
hydraulischer Zylinder
14
Führungshalter
15
Rückzugfeder
16
hydraulischer Zylinder
17
Führungshalter
18
Rückzugfeder
19
hydraulischer Zylinder
20
Verbindungselement
21
hydraulischer Zylinder
22
Verbindungselement
23
hydraulischer Druckausgleichzylinder
31
Mobilwandelement
32
Hauptwandkörper
33
Rahmen
34
oberer Ausfahrdruckschuh
35
unterer Ausfahrdruckschuh
36
elektrischer Antrieb
37, 38
hydraulischer Zylinder
39 - 39'''
hydraulische Druckleitungen und Druckrohre
40
Schlupftür
41
Schließsystem
42, 43
Scharnier
44
Innenverstrebung der Schlupftür
50
Boden
51, 52
Wand
53
Decke
54
Rückwand
55
Führungsschienen
61, 62
Mobilwandelement in Endposition
63
Mobilwandelement in Zwischenstellung
64, 65
Mobilwandelement in Parkposition



Ansprüche

1. Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs (4, 5, 6, 34, 35) horizontal und/oder vertikal verspannbares Mobilwandelement (1, 31), dadurch gekennzeichnet, dass das Verspannungssystem eine hydraulische Vorrichtung (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) aufweist, mittels deren der Ausfahrdruckschuh (4, 5, 6, 34, 35) zum Verspannen des Mobilwandelements (1, 31) bewegbar ist.
 
2. Verspannungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Vorrichtung (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) eine hydraulische Pumpe (9) und wenigstens einen hydraulischen mit der hydraulischen Pumpe (9) verbundenen hydraulischen Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) zum Bewegen eines Ausfahrdruckschuhs (4, 5, 6, 34, 35) umfasst.
 
3. Verspannungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem hydraulischen Zylinder (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) eine Rückstelleinrichtung zugeordnet ist.
 
4. Verspannungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung als Rückzugfeder (15, 18) ausgebildet ist.
 
5. Verspannungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung als pneumatischer Rückstellkolben, der insbesondere im hydraulischen Zylinder angeordnet ist, ausgebildet ist.
 
6. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei hydraulische Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) für wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe (4, 5, 6, 34, 35) vorgesehen sind.
 
7. Verspannungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressdrücke für die wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe (4, 5, 6, 34, 35) separat einstellbar sind.
 
8. Verspannungssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei hydraulischen Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) separat ansteuerbar sind.
 
9. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe (9) und des hydraulischen Zylinders (13, 16, 19, 21, 37, 38) als hydraulische Druckleitung (12" - 12"", 39) ausgebildet ist.
 
10. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe (9) und des hydraulischen Zylinders (13, 16, 19, 21, 37, 38) als hydraulisches Druckrohr (12- 12', 39' - 39''') ausgebildet ist.
 
11. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Kurbel (11) verbindbares Getriebe, insbesondere Kegelradgetriebe (10), zum Antrieb der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen ist.
 
12. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Motor (36) zum Antrieb der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen ist.
 
13. Verspannungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein mechanischer Antrieb (10, 11) der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen ist.
 
14. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein hydraulischer Druckausgleichzylinder (23) mit der hydraulischen Pumpe (9) verbunden ist.
 
15. Mobilwandelement (1, 31) mit einem Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
 
16. Verwendung eines Verspannungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 14 in einem Mobilwandelement (1, 31).
 
17. Mobilwandsystem mit einem oder mehreren Mobilwandelementen (1, 31) nach Anspruch 15.
 




Zeichnung













Recherchenbericht