[0001] Die Erfindung betrifft ein Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels
wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs horizontal und/oder vertikal verspannbares
Mobilwandelement. Weiter betrifft die Erfindung ein Mobilwandelement mit einem Verspannungssystem,
die Verwendung eines Verspannungssystems in einem Mobilwandelement sowie ein Mobilwandsystem
mit einem oder mehreren Mobilwandelementen.
[0002] Mobilwandsysteme, auch als Trennwandsysteme bekannt, dienen zur variablen Unterteilung
von Räumen. Bekannte Mobilwandsysteme weisen eine üblicherweise in der Decke montierte
Führungsschiene und ggf. eine am Boden befestigte Führungsschiene sowie flächige Mobilwandelemente
auf, die aus einer Ruheposition, in der sie wenig Platz beanspruchen, herausgefahren
und zu einer vollständigen Trennwand zusammengefügt werden können und umgekehrt.
[0003] Die einzelnen Mobilwandelemente werden mittels beweglicher Elemente, so genannter
Ausfahrdruckschuhe, zwischen Decke und Boden verspannt. Die Ausfahrdruckschuhe sind
im nicht betätigten Zustand ganz oder teilweise im Mobilwandelement versenkt. Im ausgefahrenen
Zustand ragen sie über das Mobilwandelement hinaus und sind gegen Decke bzw. Boden
bzw. Deckenschiene bzw. Bodenschiene gepresst. Im Rahmen der Erfindung kann die Deckenschiene
als Bestandteil der Decke angesehen werden und entsprechend die Bodenschiene als Bestandteil
des Bodens.
[0004] Bei bekannten Verspannungssystemen sind die Ausfahrdruckschuhe mit Metallstangen
verbunden, die mittels eines Scherenmechanismus auseinander oder aufeinander zu bewegt
werden, um die Ausfahrdruckschuhe aus- oder einzufahren. Durch das Ausfahren des oder
der Ausfahrdruckschuhe wird das Mobilwandelement zwischen Decke und Boden verspannt.
[0005] Mobilwandsysteme umfassen gegebenenfalls weitere Mobilwandelemente, so genannte Teleskopelemente,
die außer einer vertikalen Verspannung zwischen Decke und Boden noch eine horizontale
Verspannung mittels eines weiteren, seitlich angeordneten, Ausfahrdruckschuhs ermöglichen.
Dies erfordert eine komplizierte Mechanik mit weiteren Metallstangen. Mit Teleskopelementen
werden mobile Trennwände aus mehreren Mobilwandelementen dicht verschlossen.
[0006] Bei diesen Teleskopelementen weisen die Verspannungssysteme eine Scherenmechanik
auf, über die auf alle Ausfahrdruckschuhe der Druck ausgeübt wird. Die Teleskopelemente
können gleichzeitig vertikal und horizontal verspannt werden. Das kann zu Verspannungen
und Verkantungen im Mobilwandelement führen.
[0007] Die Mobilwandelemente des Standes der Technik weisen neben einem oder mehreren Ausfahrdruckschuhen
und dem Gestänge der Verspannungsmechanik ein Gehäuse mit einem Rahmen und zwei Verblendungswänden
auf. In diesem Gehäuse ist die Verspannungsmechanik von außen nicht sichtbar angeordnet.
[0008] Für eine sichere Verspannung der Mobilwandelemente ist es notwendig, dass die Ausfahrdruckschuhe
entlang ihrer Ausdehnung einen gleichmäßigen Anpressdruck auf die Decke, den Boden
und gegebenenfalls die Seite ausüben. Um die Anzahl und das Gewicht der Metallstangen
gering zu halten, sind die Metallstangen der Verspannungsmechanik im Inneren des Mobilwandelements
zentral angebracht, so dass die Metallstangen eine Kreuzform mit einer Scherenmechanik
als Kreuzungspunkt im Zentrum des Mobilwandelements bilden. Dadurch wird viel Platz
in der Fläche des Mobilwandelements verbraucht. So ist es kaum möglich, Durchbrüche
für Schlupftüren oder Fenster in herkömmlichen Mobilwandelementen mit kreuzförmiger
Verspannungsmechanik vorzusehen.
[0009] Über die Verspannungsmechanik muss ein starker Druck auf die Ausfahrdruckschuhe ausgeübt
werden. Dies bedeutet, dass die Metallstangen sehr stabil sein müssen. Herkömmliche
Verspannungsmechaniken sind daher schwer.
[0010] Bei Verspannungsmechaniken treten relativ hohe Reibungsverluste auf. Zur Überwindung
der Reibung ist es bekannt, neben Kurbelsystemen auch elektrische Antriebe vorzusehen.
Diese Systeme weisen in einigen Fällen auch mechanische Notfunktionen auf.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Verspannungssystem für ein Mobilwandelement anzugeben, das ein geringes
Gewicht bei gleichzeitig großer Flexibilität und geringem Platzbedarf aufweist sowie
ein entsprechendes Mobilwandelement und Mobilwandsystem mit geringem Gewicht, das
einfach herstellbar ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem
mittels wenigstens eines beweglichen Ausfahrdruckschuhs horizontal und/oder vertikal
verspannbares Mobilwandelement gelöst, das dadurch weitergebildet ist, dass das Verspannungssystem
eine hydraulische Vorrichtung aufweist, mittels deren der Ausfahrdruckschuh zum Verspannen
des Mobilwandelements bewegbar ist.
[0013] Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, dass der Einsatz von hydraulischen Vorrichtungen
in Verspannungssystemen für Mobilwandelemente den Vorteil hat, dass ein großes und
schweres Metallgestänge teilweise oder ganz entfällt und durch hydraulische Vorrichtungen
ersetzt wird. Diese sind kleiner bauend als die herkömmliche Verspannungsmechanik
und weisen daher auch ein geringeres Gewicht auf.
[0014] Da hydraulische Leitungen beliebig innerhalb eines Mobilwandelements verlegt werden
können, beispielsweise entlang des Rahmens, werden große Flächen des Mobilwandelements
für Schlupftüren oder Fenster frei. Der gewonnene Raum im Mobilwandelement kann auch
für schall- oder wärmeisolationsverbessernde Einlagen genutzt werden.
[0015] Insbesondere bei Teleskopelementen, die nicht nur vertikal, sondern auch horizontal
verspannt werden, sind mechanische Verspannungssysteme aufwändig und kosten- und gewichtsintensiv,
da die auf die Verspannungsmechanik ausgeübten Kräfte mehrmals umgelenkt werden müssen.
Bei einem hydraulischen Verspannungssystern genügt die Anordnung eines leichtgewichtigen
Hydraulikzylinders an einem seitlichen Ausfahrdruckschuh des Mobilwandelements.
[0016] Vorteilhafterweise umfasst die hydraulische Vorrichtung eine hydraulische Pumpe und
wenigstens einen hydraulischen mit der hydraulischen Pumpe verbundenen hydraulischen
Zylinder zum Bewegen eines Ausfahrdruckschuhs. Dies stellt die einfachste Möglichkeit
eines Verspannungssystems mit einer hydraulischen Vorrichtung dar.
[0017] Die hydraulische Pumpe umfasst ein Reservoir von hydraulischer Flüssigkeit oder hydraulischem
ÖI, das bei Betätigung der hydraulischen Pumpe durch eine hydraulische Leitung zum
hydraulischen Zylinder gepumpt wird und diesen bewegt. Durch die Bewegung bewegt der
hydraulische Zylinder den Ausfahrdruckschuh nach außen. So wird das mobile Wandelement
verspannt.
[0018] Vorteilhafterweise ist dem hydraulischen Zylinder eine Rückstelleinrichtung zugeordnet.
Dabei ist die Rückstelleinrichtung bevorzugt als Rückzugfeder oder als pneumatischer
Rückstellkolben, der insbesondere im hydraulischen Zylinder angeordnet ist, ausgebildet.
Beide Varianten stellen sicher, dass bei Entspannung der hydraulischen Pumpe der Ausfahrdruckschuh
nicht in seiner ausgefahrenen Stellung verbleibt, sondern wieder eingezogen wird.
Dadurch wird die Verspannung des Mobilwandelements zwischen Decke und Boden oder im
Mobilwandsystem zuverlässig gelöst.
[0019] Insbesondere für Teleskopelemente ist es vorteilhaft, wenn wenigstens zwei hydraulische
Zylinder für wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe vorgesehen sind. Von den Ausfahrdruckschuhen
ist wenigstens einer an einer Seite des Mobilwandelements angeordnet und ein weiterer
am oberen oder unteren Ende des Mobilwandelements. Letzterer Ausfahrdruckschuh dient
zur Verspannung des Mobilwandelements zwischen Decke und Boden, ersterer zur seitlichen
Verspannung in Mobilwandsystemen gegen benachbarte Mobilwandelemente oder eine Seitenwand.
[0020] Um interne Spannungen im Mobilwandsystem zu verhindern, besteht eine vorteilhafte
Ausbildung des Verspannungssystems mit wenigstens zwei hydraulischen Zylindern darin,
dass die Anpressdrücke für wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe separat einstellbar
sind. Insbesondere vorteilhafterweise sind die wenigstens zwei hydraulischen Zylinder
separat ansteuerbar. Dabei wird die vertikale Verspannung des Teleskopwandelements
nach der horizontalen Verspannung vorgenommen oder umgekehrt. Auf diese Weise werden
interne Verspannungen in der Mobilwand bereits vor dem endgültigen Verspannen des
Teleskopelements ausgeglichen.
[0021] Je nach dem Abstand zwischen hydraulischer Pumpe und hydraulischem Zylinder ist eine
hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe und des hydraulischen Zylinders als
hydraulische Druckleitung oder als hydraulisches Druckrohr ausgebildet. Bei kleinen
Abständen genügt eine leichtgewichtige und flexible hydraulische Druckleitung, während
bei großen Abständen eine hydraulische Druckleitung zu einem unerwünschten Druckabfall
führt und vorteilhafterweise durch ein hydraulisches Druckrohr ersetzt wird.
[0022] Zum Antrieb der hydraulischen Pumpe des Verspannungssystems ist vorteilhafterweise
ein mit einer Kurbel verbindbares Getriebe, insbesondere Kegelradgetriebe, vorgesehen.
Da im hydraulischen Verspannungssystem kaum mechanische Verluste auftreten, lässt
sich das Mobilwandsystem auch von schwachen und ungeübten Bedienpersonen leicht von
Hand verspannen.
[0023] Es ist vorteilhafterweise ein elektrischer Motor zum Antrieb der hydraulischen Pumpe
vorgesehen, wobei insbesondere zusätzlich ein mechanischer Antrieb der hydraulischen
Pumpe vorgesehen ist.
[0024] Um zu verhindern, dass im hydraulischen Verspannungssystem ein zu großer Druck auftritt
und etwa Druckleitungen beschädigt werden, ist vorteilhafterweise ein hydraulischer
Druckausgleichzylinder mit der hydraulischen Pumpe verbunden. Dieser sorgt dafür,
dass bei Auftreten eines zu hohen, insbesondere vorgebbaren, Drucks die hydraulische
Flüssigkeit in den Druckausgleichzylinder umgelenkt wird. In diesem Fall werden die
übrigen hydraulischen Komponenten, insbesondere die hydraulischen Leitungen und die
hydraulischen Zylinder, nicht überlastet.
[0025] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch gelöst durch ein Mobilwandelement
mit einem oben beschriebenen Verspannungssystem. Das geringe Gewicht des erfindungsgemäßen
Verspannungssystems führt zu leichten Mobilwandelementen. Diese sind aufgrund der
Flexibilität des Verspannungssystems einfach und schnell herzustellen. Zur Vermeidung
von Wiederholungen wird auf das oben Gesagte verwiesen.
[0026] Ebenso wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch die Verwendung
eines oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verspannungssystems in einem Mobilwandelement.
[0027] Schließlich wird die Aufgabe auch gelöst durch ein Mobilwandsystem mit einem oder
mehreren Mobilwandelementen mit einem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verspannungssystem.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Raums mit einer mobilen Trennwand,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Mobilwandelements mit erfindungsgemäßem Verspannungssystem
und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines weiteren Mobilwandelements mit erfindungsgemäßem
Verspannungssystem.
[0029] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0030] In Fig. 1 ist ein Raum mit einem Mobilwandsystem bzw. einer mobilen Trennwand perspektivisch
dargestellt. Vor der Mobilwand sind der Boden 50, Seitenwände 51, 52 und die Decke
53 des unterteilten Raums dargestellt. Durch Lücken in der Mobilwand ist die Hinterwand
54 zu erkennen.
[0031] Die Mobilwand besteht aus Mobilwandelementen 61, 62, 63, 64, 65, die an Führungsschienen
55 aufgehängt sind. Die Elemente 61 und 62 sind bereits in ihren vorbestimmten Positionen
in der Mobilwand zwischen Boden 50 und Decke 53 verspannt. Das Mobilwandelement 63
mit Kurbel 11 befindet sich in einer Position kurz vor der Verbindung mit dem Mobilwandelement
62. Mittels der Kurbel 11 wird das Mobilwandelement 63, vertikal zwischen Boden 50
und Decke 53 verspannt.
[0032] Die Mobilwandelemente 64 und 65 befinden sich an der rechten Seite in einer Parkposition,
die wenig Raum einnimmt. Sie sind in der Parkposition nicht zwischen Decke 53 und
Boden 50 verspannt, ihre Ausfahrdruckschuhe sind in den Mobilwandelementen 64, 65
versenkt.
[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Mobilwandelements 1. Bei dem Mobilwandelement 1 handelt es sich um ein Teleskopelement,
das einen Hauptwandkörper 2 mit einem Rahmen 3 sowie einen oberen Ausfahrdruckschuh
4, einen unteren Ausfahrdruckschuh 5 und einen seitlichen Ausfahrdruckschuh 6 aufweist.
[0034] Durch den oberen Ausfahrdruckschuh 4 sind zwei Führungsschlitten 7, 8 durchgeführt,
die am Rahmen 3 befestigt sind und die in eine Führungsschiene, wie in Fig. 1 dargestellt,
eingehängt werden.
[0035] Das hydraulische Verspannungssystem umfasst eine hydraulische Pumpe 9, die mittels
einer Kurbel 11 über ein Kegelradgetriebe 10 angetrieben wird. Die hydraulische Pumpe
9 weist einen Verteiler mit mehreren Ausgängen auf, von denen hydraulische Druckleitungen
und Druckrohre 12 bis 12"" abzweigen. Über die Druckleitungen und Druckrohre wird
die hydraulische Flüssigkeit, die in der hydraulischen Pumpe 9 und den übrigen hydraulischen
Vorrichtungen schraffiert dargestellt ist, an hydraulische Zylinder 13, 16, 19, 21
und einen hydraulischen Druckausgleichzylinder 23 verteilt.
[0036] Zur Verdeutlichung des Prinzips der Vorrichtung sind die einzelnen Teile des hydraulischen
Verspannungssystems, insbesondere die hydraulischen Druckleitungen und Druckrohre
12 bis 12"" nicht perspektivisch sondern schematisch dargestellt.
[0037] Bei dem Mobilwandelement 1 sind die Anpressdrücke für den seitlichen Ausfahrdruckschuh
6 und die oberen und unteren Ausfahrdruckschuhe 4, 5 verschieden eingestellt, so dass
innere Verspannungen im Mobilwandsystem während des Verspannens ausgeglichen werden.
[0038] Die hydraulischen Zylinder 13, 16 sind in den Ausfahrdruckschuhen 4 und 5 mittels
Führungshaltern 14, 17 gehalten. Außerdem weisen sie Rückzugfedern 15, 18 auf, die
dafür sorgen, dass bei Entlastung der hydraulischen Zylinder 13, 16 die Ausfahrdruckschuhe
4, 5 wieder eingefahren werden und die Verspannung zwischen Decke und Boden gelöst
wird.
[0039] Die hydraulischen Zylinder 19, 21 sind mit Verbindungselementen 20 und 22 im seitlichen
Ausfahrdruckschuh 6 fest verankert. Als Rückstellelement weisen die hydraulischen
Zylinder 19, 21 vorgespannte pneumatische Kolben auf, die in den hydraulischen Zylindern
19, 21 angeordnet sind.
[0040] Die Außenhüllen der hydraulischen Zylinder 13, 16, 19, 21 sind mit dem Rahmen 3 des
Hauptwandkörpers 2 des Mobilwandelements 1 verbunden, so dass die Ausfahrdruckschuhe
4, 5, 6 jeweils gegenüber dem Rahmen 3 ausgefahren werden.
[0041] Von den hydraulischen Leitungen 12 bis 12"" sind die hydraulischen Leitungen 12,
12' als hydraulische Rohre ausgebildet, da ein großer Abstand zwischen der hydraulischen
Pumpe 9 und den hydraulischen Zylindern 13, 19 überbrückt werden muss, was bei flexiblen
hydraulischen Leitungen zu einem unerwünschten Druckabfall führen kann.
[0042] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilwandelements
31 dargestellt. Es sind obere und untere Ausfahrdruckschuhe 34, 35 vorgesehen, um
das Mobilwandelement 31 zwischen Decke und Boden zu verspannen.
[0043] Wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 umfasst auch in diesem Ausführungsbeispiel
das Verspannungssystem eine hydraulische Pumpe 9, die in diesem Fall durch einen elektrischen
Antrieb 36 betrieben wird, sowie hydraulische Zylinder 15, 37, 38, von denen der hydraulische
Zylinder 15 mit einer Rückstellfeder 16 ausgestattet ist, während die hydraulischen
Zylinder 37, 38 pneumatische Rückstellkolben aufweisen. Des Weiteren ist ein Druckausgleichzylinder
23 vorgesehen. Die hydraulischen Zylinder 15, 37, 38 und der hydraulische Druckausgleichzylinder
23 sind über eine Druckleitung 39 und Druckrohe 39' bis 39"' mit der hydraulischen
Pumpe 9 verbunden.
[0044] Im unteren Teil des Mobilwandelements 31 sind die hydraulischen Komponenten jeweils
am Rand angeordnet, so dass Platz für eine Schlupftür 40 ist. Die Schlupftür 40 weist
ein Schließsystem 41, Scharniere 42, 43 und eine Innenverstrebung 44 (gestrichelt
dargestellt) auf.
[0045] Im oberen Teil des Mobilwandelements 31 ist genügend Platz, um einen hydraulischen
Druckzylinder 15 für den oberen Ausfahrdruckschuh 34 in etwa mittig vorzusehen. Um
auf den unteren Ausfahrdruckschuh 35 einen gleichmäßigen Druck auszuüben und dabei
Platz für die Schlupftür 40 zu lassen, sind links und rechts zwei hydraulische Zylinder
37, 38 notwendig.
[0046] Die Darstellung der Anordnung der hydraulischen Druckleitung 39 und Druckrohre ist
schematisch zu verstehen. Die Druckleitungen und Druckrohre 39' bis 39"' werden im
Inneren des Mobilwandelements 31 aber außerhalb des Rahmens der Schlupftür 40 verlegt.
[0047] Alternativ zu einer Schlupftür bietet der durch das erfindungsgemäße Verspannungssystem
gewonnene Platz im Mobilwandelement die Möglichkeit, ein Fenster oder andere großflächige
Elemente zu verbauen. Das Innere des Mobilwandelements kann auch großflächig mit schall-
und/oder wärmeisolierendem Material ausgekleidet werden.
[0048] Das erfindungsgemäße Verspannungssystem und die erfindungsgemäßen Mobilwandelemente
bieten den Vorteil, dass das Verspannungssystem in der Art von "Plug and Play" schnell
hergestellt bzw. verbaut werden kann und so eine schnelle Herstellung gewährleistet
ist. Das Verspannungssystem kann auch in existierende Mobilwandelemente eingebaut
werden.
[0049] Mittels der verschiedenen hydraulischen Zylinder sind die Anpressdrücke für die Teleskopausfahrdruckschuhe
und für die anderen Ausfahrdruckschuhe gezielt separat einstellbar und ansteuerbar.
[0050] Das hydraulische Verspannungssystem wiegt deutlich weniger als ein mechanisches Verspannungssystem
mit den dabei notwendigen stabilen Metallstangen. Dadurch sind die erfindungsgemäßen
Mobilwandelemente als Ganzes leichter als bekannte Mobilwandelemente mit rein mechanischen
Verspannungssystemen und daher leichter handhabbar.
[0051] Durch die Einsparung von mechanischen Teilen verringert sich die Reibung im System,
so dass geringere Stellkräfte notwendig werden. Das erhöht die Bedienbarkeit des erfindungsgemäßen
Mobilwandsystems auch für schwache und ungeübte Bedienpersonen.
[0052] Schließlich weisen die erfindungsgemäßen Mobilwandelemente eine große Variabilität
und einen großen Variantenreichtum auf, so dass nunmehr vielfältigere und flexiblere
Raumaufteilungskonzepte umgesetzt werden können als bisher.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Mobilwandelement
- 2
- Hauptwandkörper
- 3
- Rahmen
- 4
- oberer Ausfahrdruckschuh
- 5
- unterer Ausfahrdruckschuh
- 6
- seitlicher Ausfahrdruckschuh
- 7, 8
- Führungsschlitten
- 9
- hydraulische Pumpe
- 10
- Kegelradgetriebe
- 11
- Kurbel
- 12 - 12''''
- hydraulische Druckleitungen und Druckrohre
- 13
- hydraulischer Zylinder
- 14
- Führungshalter
- 15
- Rückzugfeder
- 16
- hydraulischer Zylinder
- 17
- Führungshalter
- 18
- Rückzugfeder
- 19
- hydraulischer Zylinder
- 20
- Verbindungselement
- 21
- hydraulischer Zylinder
- 22
- Verbindungselement
- 23
- hydraulischer Druckausgleichzylinder
- 31
- Mobilwandelement
- 32
- Hauptwandkörper
- 33
- Rahmen
- 34
- oberer Ausfahrdruckschuh
- 35
- unterer Ausfahrdruckschuh
- 36
- elektrischer Antrieb
- 37, 38
- hydraulischer Zylinder
- 39 - 39'''
- hydraulische Druckleitungen und Druckrohre
- 40
- Schlupftür
- 41
- Schließsystem
- 42, 43
- Scharnier
- 44
- Innenverstrebung der Schlupftür
- 50
- Boden
- 51, 52
- Wand
- 53
- Decke
- 54
- Rückwand
- 55
- Führungsschienen
- 61, 62
- Mobilwandelement in Endposition
- 63
- Mobilwandelement in Zwischenstellung
- 64, 65
- Mobilwandelement in Parkposition
1. Verspannungssystem für ein in einem Mobilwandsystem mittels wenigstens eines beweglichen
Ausfahrdruckschuhs (4, 5, 6, 34, 35) horizontal und/oder vertikal verspannbares Mobilwandelement
(1, 31), dadurch gekennzeichnet, dass das Verspannungssystem eine hydraulische Vorrichtung (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38)
aufweist, mittels deren der Ausfahrdruckschuh (4, 5, 6, 34, 35) zum Verspannen des
Mobilwandelements (1, 31) bewegbar ist.
2. Verspannungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Vorrichtung (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) eine hydraulische Pumpe
(9) und wenigstens einen hydraulischen mit der hydraulischen Pumpe (9) verbundenen
hydraulischen Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) zum Bewegen eines Ausfahrdruckschuhs
(4, 5, 6, 34, 35) umfasst.
3. Verspannungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem hydraulischen Zylinder (9, 13, 16, 19, 21, 37, 38) eine Rückstelleinrichtung
zugeordnet ist.
4. Verspannungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung als Rückzugfeder (15, 18) ausgebildet ist.
5. Verspannungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung als pneumatischer Rückstellkolben, der insbesondere im hydraulischen
Zylinder angeordnet ist, ausgebildet ist.
6. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei hydraulische Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) für wenigstens zwei
Ausfahrdruckschuhe (4, 5, 6, 34, 35) vorgesehen sind.
7. Verspannungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressdrücke für die wenigstens zwei Ausfahrdruckschuhe (4, 5, 6, 34, 35) separat
einstellbar sind.
8. Verspannungssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei hydraulischen Zylinder (13, 16, 19, 21, 37, 38) separat ansteuerbar
sind.
9. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe (9) und des hydraulischen Zylinders
(13, 16, 19, 21, 37, 38) als hydraulische Druckleitung (12" - 12"", 39) ausgebildet
ist.
10. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine hydraulische Verbindung der hydraulischen Pumpe (9) und des hydraulischen Zylinders
(13, 16, 19, 21, 37, 38) als hydraulisches Druckrohr (12- 12', 39' - 39''') ausgebildet
ist.
11. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Kurbel (11) verbindbares Getriebe, insbesondere Kegelradgetriebe (10),
zum Antrieb der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen ist.
12. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Motor (36) zum Antrieb der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen ist.
13. Verspannungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein mechanischer Antrieb (10, 11) der hydraulischen Pumpe (9) vorgesehen
ist.
14. Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein hydraulischer Druckausgleichzylinder (23) mit der hydraulischen Pumpe (9) verbunden
ist.
15. Mobilwandelement (1, 31) mit einem Verspannungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis
14.
16. Verwendung eines Verspannungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 14 in einem Mobilwandelement
(1, 31).
17. Mobilwandsystem mit einem oder mehreren Mobilwandelementen (1, 31) nach Anspruch 15.