(19)
(11) EP 1 985 785 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.10.2008  Patentblatt  2008/44

(21) Anmeldenummer: 08005245.9

(22) Anmeldetag:  20.03.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05D 5/12(2006.01)
E05D 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 27.04.2007 DE 102007019939

(71) Anmelder: Simonswerk, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)

(72) Erfinder:
  • Bultschnieder, André
    33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)
  • Sabrowski, Uwe
    33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)

(74) Vertreter: Albrecht, Rainer Harald et al
Andrejewski - Honke Patent- und Rechtsanwälte P.O. Box 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)

   


(54) Türband und Verfahren zur Herstellung eines Türbandes


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türbandes (1) mit einem ersten Bandlappen (2) aus einem Blechstück und einem zweiten Bandlappen (3), wobei das Blechstück abschnittsweise mit einer Nut (8) versehen wird, wobei durch Umbiegen des mit der Nut (8) versehenen Abschnitts des Blechstücks ein hülsenförmiger Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) gebildet wird, bei dem die Nut (8) an der Innenseite verläuft, wobei ein Schwenkstift (5) mit einer radialen Verdickung (7) versehen wird, wobei der Schwenkstift (5) mit der Verdickung (7) in den mit der innenseitigen Nut (8) versehenen Bandrollenabschnitten (6a) des ersten Bandlappens (2) eingepresst wird, wobei der Bandrollenabschnitt (6a) durch das Einpressen der Verdickung (7) zunächst radial elastisch aufgeweitet wird und wobei der Bandrollenabschnitt (6a) radial zurückfedert, wenn die Verdickung (7) des Schwenkstiftes (5) die innenseitige Nut (8) des Bandrollenabschnittes (6a) erreicht, so dass dann der Schwenkstift (5) unverlierbar an dem Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) gehalten ist. Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren ein in dem beschriebenen Verfahren gefertigtes Türband (1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türbandes sowie das Türband selbst. Das Türband weist einen ersten Bandlappen und einen zweiten Bandlappen auf, die an einer Bandrolle mit einem Schwenkstift verbunden sind, wobei zumindest der erste Bandlappen aus Blech gefertigt ist und zumindest einen nicht vollständig geschlossenen Bandrollenabschnitt aufweist. Die Bandrolle ist an ihren Enden offen, so dass der Schwenkstift gegen ein Herausfallen gesichert werden muss.

[0002] Ein Scharnier mit zwei Bandlappen ist aus der Druckschrift DE 201 15 722 U1 bekannt, wobei die Bandlappen jeweils drei Bandrollenabschnitte aufweisen. Die koaxial angeordneten Bandrollenabschnitte der beiden Bandlappen nehmen einen Schwenkstift auf und bilden eine durchgehende Bandrolle. Um ein Herausfallen des Schwenkstiftes aus der an ihren Enden offenen Bandrolle zu vermeiden, ist an einem Bandrollenabschnitt eine Verjüngung vorgesehen, die mit einem Schlagwerkzeug gebildet wird. Die durch das Schlagwerkzeug lokal erzeugte Vertiefung an der Außenseite des Bandrollenabschnittes ist deutlich zu erkennen und beeinträchtigt das optische Erscheinungsbild des Scharniers erheblich. Des Weiteren kann eine zu starke Krafteinwirkung auch dazu führen, dass sich das gesamte Scharnier verzieht.

[0003] In der Druckschrift DE 819 210 A wird ein Band mit zwei Bandlappen beschrieben, die durch einen Dorn miteinander verbunden sind. Zur Befestigung des Dorns wird dieser unmittelbar bei der Bildung eines Bandrollenabschnittes mit eingerollt, wobei die Bandrolle entweder verformt wird oder an der Position des Bundes einen Einschnitt aufweist. Sowohl durch ein Verformen als auch durch ein Einschneiden wird das Band auch in diesem Beispiel optisch beeinträchtigt.

[0004] Aus der Praxis ist des Weiteren bekannt, den Schwenkstift mit einem Sprengring, einer Sicherungsschraube oder einem Sicherungsbolzen zu fixieren. Die Bereithaltung und Montage zusätzlicher Bauteile, wie sie beispielsweise in DE 87 01 146 U1 vorgesehen sind, ist jedoch aufgrund der erhöhten Kosten nachteilig. In diesem Beispiel ist der Stift als aufwändige mehrteilige Bolzenanordnung ausgeführt.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türband mit einem ersten Bandlappen aus einem Blechstück und einem zweiten Bandlappen sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Türbandes anzugeben, bei dem ein Schwenkstift ohne weitere Bauteile und ohne eine optische Beeinträchtigung des Türbandes gegen ein Herausfallen gesichert wird.

[0006] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung eines Türbandes mit einem ersten Bandlappen aus einem Blechstück und einem zweiten Bandlappen, wobei das Blechstück abschnittsweise mit einer Nut versehen wird, wobei durch Umbiegen des mit der Nut versehenen Abschnittes des Blechstückes ein hülsenförmiger Bandrollenabschnitt des ersten Bandlappens gebildet wird, bei dem die Nut an dem Innenumfang verläuft, wobei ein Schwenkstift mit einer radialen Verdickung versehen wird, wobei der Schwenkstift mit der Verdickung in den mit der innenseitigen Nut versehenen Bandrollenabschnitt des ersten Bandlappens eingepresst wird, wobei der erste Bandrollenabschnitt durch das Einpressen der Verdickung zunächst radial elastisch aufgeweitet wird, und wobei der Bandrollenabschnitt radial zurückfedert, wenn die Verdickung des Schwenkstiftes die innenseitige Nut des Bandrollenabschnittes erreicht, so dass dann der Schwenkstift unverlierbar an dem Bandrollenabschnitt des ersten Bandlappens gehalten ist. Die Form der Nut und die Form der Verdickung müssen aneinander angepasst sein, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Schwenkstift im eingepressten Zustand ein gewisses axiales Spiel aufweist. Durch das zwischen der Verdickung und der Nut vorgesehene Spiel können auf besonders einfache Weise Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden. Das Einpressen des Schwenkstiftes kann ohne Einschränkung maschinell mit einer Presse oder durch ein manuelles Einschlagen erfolgen.

[0007] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der üblicherweise auch aus Blech gefertigte zweite Bandlappen einen Bandrollenabschnitt aufweist, der zwischen dem mit der Nut versehenen Bandrollenabschnitt und einem zweiten Bandrollenabschnitt des ersten Bandlappens fluchtend eingebracht wird, wobei dann der erste Bandlappen und der zweite Bandlappen durch das Einpressen des Schwenkstiftes untrennbar verbunden werden. Hierbei wird durch die Krafteinwirkung auf den Schwenkstift die geringe, aber dennoch vorhandene Elastizität der an sich formstabilen Bauteile bei der Montage ausgenutzt. Im Rahmen der Erfindung ist jedoch auch ohne Einschränkung möglich, dass die beiden Bandlappen, wie auch aus der DE 201 15 722 U1 bekannt, jeweils mehrere Bandrollenabschnitte aufweisen, die bei einer koaxialen Anordnung eine durchgehende Bandrolle bilden. Um eine Leichtgängigkeit des Türbandes zu gewährleisten und den Verschleiß zu reduzieren, können vor der Verbindung der Bandrollenabschnitte Gleitscheiben oder Gleithülsen zwischen den Bandrollenabschnitten angeordnet werden.

[0008] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Türband gemäß Anspruch 7. Vorzugsweise sind beide Bandlappen des Türbandes aus Blech gefertigt, wobei die weitere Ausgestaltung des Türbandes im Rahmen der Erfindung nicht eingeschränkt ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass beide Bandlappen Bohrungen zur Befestigung an einer Türzarge oder einem Türflügel aufweisen. Im Rahmen einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass einer der Bandlappen verstellbar in einem Bandaufnahmeelement angeordnet ist, welches in einen Türflügel oder eine Türzarge einsetzbar ist.

[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Türbandes.

[0010] Das in der Figur dargestellte Türband 1 weist einen ersten Bandlappen 2 und einen zweiten Bandlappen 3 auf, die jeweils aus Blech gefertigt sind und an einer Bandrolle 4 mit einem Schwenkstift 5 verbunden sind. Ein Bandrollenabschnitt 6b des zweiten Bandlappens 3 ist zwischen zwei Bandrollenabschnitten 6a, 6c des ersten Bandlappens angeordnet. Die Bandrollenabschnitte 6a, 6b, 6c sind aus den Blechstücken des ersten und des zweiten Bandlappens 2, 3 durch Umbiegen geformt worden, wobei die Bandrollenabschnitte 6a, 6b, 6c um den Umfang nicht vollständig geschlossen sind. Der Schwenkstift 5 weist eine radiale Verdickung 7 auf, die durch Stauchen des Schwenkstiftes 5 in Längsrichtung erzeugt wird, so dass eine umlaufende Wulst als radiale Verdickung 7 gebildet wird. Die radiale Verdickung 7 ist unverlierbar in einer zugeordneten innenseitigen Nut 8 des zugeordneten Bandrollenabschnittes 6a des ersten Bandlappens 2 gehalten. Hierbei weist der erste Bandlappen 2 neben dem Bandrollenabschnitt 6a mit der innenseitigen Nut 8 einen zweiten Bandrollenabschnitt 6c auf, wobei ein Bandrollenabschnitt 6b des zweiten Bandlappens 3 fluchtend zwischen den Bandrollenabschnitten 6a, 6c des ersten Bandlappens 2 angeordnet ist. Die Nut 8 wird bei der Herstellung des Türbandes 1 vor dem Umbiegen des zugeordneten Bandrollenabschnittes 6a erzeugt. Da die umlaufende Wulst als radiale Verdickung 7 etwas kleiner als die zugeordnete Nut 8 ist, weist der in die Bandrolle 4 eingepresste Schwenkstift 5 ein geringes axiales Spiel auf.

[0011] In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der mit Bohrungen 9 versehene erste Bandlappen 2 direkt an einen Türflügel oder an einer Türzarge befestigbar, wobei die Befestigung des zweiten Bandlappens 3 über ein Bandaufnahmeelement 10 erfolgt, in dem der zweite Bandlappen 3 verstellbar angeordnet ist. Zwischen den Bandrollenabschnitten 6a, 6b, 6c sind zur Verschleiß- und Reibungsreduzierung Gleitscheiben 11 angeordnet.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Türbandes (1) mit einem ersten Bandlappen (2) aus einem Blechstück und einem zweiten Bandlappen (3),
wobei das Blechstück abschnittsweise mit einer Nut (8) versehen wird,
wobei durch Umbiegen des mit der Nut (8) versehenen Abschnitts des Blechstücks ein hülsenförmiger Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) gebildet wird, bei dem die Nut (8) an dem Innenumfang verläuft,
wobei ein Schwenkstift (5) mit einer radialen Verdickung (7) versehen wird,
wobei der Schwenkstift (5) mit der Verdickung (7) in den mit der innenseitigen Nut (8) versehenen Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) eingepresst wird,
wobei der Bandrollenabschnitt (6a) durch das Einpressen der Verdickung (7) zunächst radial elastisch aufgeweitet wird,
und wobei der Bandrollenabschnitt (6a) radial zurückfedert, wenn die Verdickung (7) des Schwenkstiftes (5) die innenseitige Nut (8) des Bandrollenabschnitts (6a) erreicht, so dass dann der Schwenkstift (5) unverlierbar an dem Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) gehalten ist.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem Abstand zu dem mit der Nut (8) versehenen Bandrollenabschnitt (6a) durch Umbiegen ein zweiter Bandrollenabschnitt (6c) des ersten Bandlappens (2) gebildet wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der zweite Bandlappen (3) einen Bandrollenabschnitt (6b) aufweist, wobei der zweite Bandlappen (3) mit seinem Bandrollenabschnitt (6b) fluchtend zwischen die Bandrollenabschnitte (6a, 6c) des ersten Bandlappens (2) gebracht wird und wobei der erste Bandlappen (2) und der zweite Bandlappen (3) durch das Einpressen des Schwenkstiftes (5) verbunden werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der zweite Bandlappen (3) aus Blech gebildet wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei vor der Verbindung der Bandrollenabschnitte (6a, 6b, 6c) Gleitscheiben (11) oder Gleithülsen zwischen den Bandrollenabschnitten (6a, 6b, 6c) angeordnet werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schwenkstift (5) in Längsrichtung gestaucht wird, so dass eine umlaufende Wulst als radiale Verdickung (7) gebildet wird.
 
7. Türband mit einem ersten Bandlappen (2) und einem zweiten Bandlappen (3), die an einer Bandrolle (4) mit einem Schwenkstift (5) verbunden sind, wobei zumindest der erste Bandlappen (2) aus Blech gefertigt ist und zumindest einen nicht vollständig geschlossenen Bandrollenabschnitt (6a) aufweist und wobei der Schwenkstift (5) eine radiale Verdickung (7) aufweist, mit der der Schwenkstift (5) unverlierbar an dem Bandrollenabschnitt (6a) des ersten Bandlappens (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Verdickung (7) in einer zugeordneten innenseitigen Nut (8) des Bandrollenabschnitts (6a) gehalten ist und dass der erste Bandlappen (2) neben dem Bandrollenabschnitt (6a) mit der innenseitigen Nut (8) einen zweiten Bandrollenabschnitt (6c) aufweist, wobei ein Bandrollenabschnitt (6b) des zweiten Bandlappens (3) fluchtend zwischen den Bandrollenabschnitten (6a, 6c) des ersten Bandlappens (2) angeordnet ist.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente