[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenanleger zum Beschicken einer Transportvorrichtung
mit gefalzten Druckbogen, mit einer Greifertrommel, die wenigstens einen Greifer zum
Entnehmen jeweils eines Druckbogens von einem Stapel aufweist, mit einer Anschlagvorrichtung,
die am Umfang der Greifertrommel angeordnet ist und welche einen Anschlag aufweist,
an welchem Druckbogen jeweils mit dem Falz voran ausrichtbar sind, und mit einer Öffnungsvorrichtung,
mit der die jeweils an den Anschlagvorrichtung ausgerichteten Druckbogen geöffnet
und unter Richtungsumkehr auf die Transportvorrichtung ablegbar sind.
[0002] Bogenanleger dieser Art sind bspw. bei Sammelheftern seit langem bekannt. Mit einem
solchen Bogenanleger werden mit der Greifertrommel von einem Stapel gefalzte Bogen
einzeln abgezogen, geöffnet und bspw. auf eine Sammelkette abgelegt. An solche Bogenanleger
wird die Forderung gestellt, dass auch bei unterschiedlichen Formaten und unterschiedlichem
Papier ein störungsfreies Ablegen der Druckbogen gewährleistet ist.
[0003] Ein wesentlicher Parameter, welcher die Produktionsgeschwindigkeit begrenzt, ist
die Auftreffgeschwindigkeit der Bogen am Anschlag. Bei diesem Auftreffen kommt es
vor allem bei dünnen Bogen zu einem Stauchen und Ausbeulen der Druckbogen oder diese
können vom Anschlag zurückspringen. Dadurch kann es zu Störungen beim Öffnen des Druckbogens
durch die Öffnungstrommeln kommen. Dieses Problem ist seit langem bekannt und es gibt
bereits mehrere Vorschläge um dieses zu lösen.
[0004] Durch die
DE-A-30 35 497 ist ein Bogenanleger der genannten Art bekannt geworden, bei dem der Anschlag beweglich
ausgebildet ist. Der Anschlag übernimmt die Bogen jeweils bewegungssynchron und bremsen
sie ab. Dadurch soll vermieden werden, dass die mit hoher Geschwindigkeit auf den
Anschlag auftreffenden Druckbogen gestaucht werden.
[0005] Die
DE-A-197 38 920 offenbart einen Bogenanleger, bei dem stromaufwärts des Anschlages ein Band angeordnet
ist, das eine keilförmige Einlauföffnung für die Druckbogen bildet. Durch einen Reibeingriff
der Druckbogen mit dem Band soll eine Stabilisierung der Druckbogen beim Auftreffen
auf den Anschlag erreicht werden.
[0006] Durch die
EP-A-0 716 995 ist ein Bogenanleger bekannt geworden, bei welchem sich eine mit einem Bogenanschlag
verbundene Führungsanordnung durch den zugeführten Druckbogen selbsttätig ein- und
verstellt und bei dem der Anschlag durch ein den Aufprall der Druckbogen dämpfendes
Anschlagelement aus Gummi oder einer Gummilegierung hergestellt ist.
[0007] Vor allem bei schweren Druckbogen wird es auch mit den oben genannten Vorschlägen
bei hohen Geschwindigkeiten schwierig, die kinetische Energie beim Auftreffen der
Druckbogen auf die Anschläge ausreichend so abzubauen, dass keine übermassigen, den
weiteren Verlauf des Prozesses störende Verformungen auftreten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogenanleger der genannten Art zu
schaffen, der noch höhere Leistungen ermöglicht und der trotzdem ein sicheres Ablegen
der Druckbogen gewährleistet.
[0009] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Bogenanleger dadurch gelöst, dass stromaufwärts
des Anschlages Druckmittel angeordnet sind, welche die vom Greifer freigegebenen Druckbogen
jeweils an ein Verzögerungsorgan anpressen, das eine Transportgeschwindigkeit aufweist,
die gleichgerichtet aber wesentlich kleiner ist als diejenige der Greifertrommel,
derart, dass die Druckbogen stromaufwärts des Anschlages jeweils im Wesentlichen auf
die Transportgeschwindigkeit des Verzögerungsorgan abgebremst werden und mit dieser
verminderten Geschwindigkeit auf den Anschlag auftreffen. Beim erfindungsgemässen
Bogenanleger wird somit die Geschwindigkeit der Druckbogen vor dem Anschlag stufenweise
durch die Übergabe an ein Verzögerungsorgan mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit
vermindert. Die Druckbogen können dadurch bspw. auf die halbe Umfangsgeschwindigkeit
der Greifertrommel abgebremst werden. Beim Auftreffen der Druckbogen auf den Anschlag
haben diese Druckbogen dann lediglich noch die halbe Geschwindigkeit und können entsprechend
sicherer unter Kontrolle gehalten werden. Damit können insbesondere auch dünne Druckbogen
mit hoher Leistung verarbeitet werden, ohne dass sie am Anschlag wesentlich gestaucht
werden. Dicke und schwere Druckbogen, die eine entsprechend hohe kinetische Energie
besitzen, lassen sich besser kontrollieren.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckmittel an der
Anschlagvorrichtung angeordnet sind. Dies ermöglicht eine einfache und dennoch stabile
Abstützung dieser Druckmittel. Die Druckmittel stabilisieren gleichzeitig die Druckbogen
im Bereich der Anschlagvorrichtung.
[0011] Vorzugsweise weisen die Druckmittel wenigstens eine Druckrolle auf, die an einer
Aussenseite des Verzögerungsorgans anliegt. Diese Druckrolle presst die Druckbogen
jeweils kurz vor dem Anschlag an die Aussenseite des Verzögerungsorgans und vermindert
dadurch die Transportgeschwindigkeit des Druckbogens wesentlich. Vorzugsweise sind
zwei im Abstand zueinander angeordnete Druckrollen vorgesehen. Dies ermöglicht eine
weite und sichere Abstützung und Stabilisierung der Druckbogen, wenn diese auf den
Anschlag auftreffen.
[0012] Die Druckmittel sind gemäss einer Weiterbildung der Erfindung an einem Arm der Anschlagvorrichtung
angeordnet und unter Spannung am Verzögerungsorgan angepresst. Vorzugsweise ist diese
Spannung einstellbar. Dies ermöglicht ein sicheres Abbremsen der Druckbogen auf die
niedrigere Transportgeschwindigkeit.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Verzögerungsorgan mit der Greifertrommel
angetrieben. Dies ist in konstruktiv besonders einfacher Weise dann realisierbar,
wenn der Antrieb mit einem Reibrad erfolgt, das im Abstand zur Drehachse mit der Greifertrommel
mitbewegt wird. Das Reibrad wird hier bspw. über einen Zahnriemen angetrieben, der
mit einem ortsfesten Zahnriemenrad in Eingriff ist.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Verzögerungsorgan wenigstens einen
Ring auf, der am Umfang der Greifertrommel gelagert ist. Der Ring besitzt eine Aussenfläche,
an der die Druckbogen jeweils vor Erreichen des Anschlags angepresst werden. Ein besonders
sicheres und stabiles Abbremsen der Druckbogen ist dann gewährleistet, wenn zwei solche
Ringe vorgesehen sind, die jeweils eine Aussenfläche besitzen. Die Aussenflächen weisen
einen Radius auf, der gleichgross oder wenig kleiner ist wie der Radius, auf dem die
Greifer Druckbogen zur Anschlagvorrichtung transportieren.
[0015] Die Druckbogen werden vorzugsweise gleichzeitig von zwei Greifern gefasst, welche
jeweils unmittelbar neben den genannten Aussenflächen der Ringe angeordnet sind. Der
Abstand zwischen den genannten Aussenflächen ist somit gleich oder unwesentlich kleiner
als der Abstand der jeweils paarweise angeordneten Greifer.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Verzögerungsoragn wenigstens ein
endloses Band. Dieses endlose Band ist somit zumindest im Bereich der Anschlagvorrichtung
angeordnet und mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die wesentlich kleiner ist als
die Transportgeschwindigkeit des genannten Greifers.
[0017] Ein Abbremsen der Druckbogen auf eine besonders tiefe Transportgeschwindigkeit ist
dann möglich, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung das Verzögerungsorgan
zwei oder mehr als zwei Elemente aufweist, die unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten
besitzen. Die Druckbogen können dann über zwei oder mehr Stufen auf eine besonders
niedrige Geschwindigkeit abgebremst werden. Damit kann die Auftreffgeschwindigkeit
der Druckbogen auf den Anschlag und damit die Gefahr einer Beschädigung der Druckbogen
noch weiter vermindert werden.
[0018] Der Bogenanleger eignet sich insbesondere als Anleger für eine Sammelkette, es können
aber auch andere Transportvorrichtungen mit einem solchen Bogenanleger beschickt werden.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dies zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Bogenanlegers, wobei aus zeichnerischen
Gründen eine Seitenwand des Gehäuses weggelassen ist,
- Fig. 2
- ein Schnitt durch den Bogenanleger entlang der Linie II-II der Figur 1,
- Fig. 3
- ein Schnit durch den Bogenanleger entlang der Linie III-III,
- Fig. 4
- eine räumliche Ansicht eines Teils des erfindungsgemässen Bogenanlegers,
- Fig. 5
- eine Teilansicht des erfindungsgemässen Bogenanlegers und
- Fig. 6
- eine Teilansicht eines Bogenanschlages gemäss einer Variante,
- Fig. 7
- ein Diagramm zur Erläuterung der Geschwindigkeitsänderung der Druckbogen beim Transport
auf der Greifertrommel.
[0020] Der Bogenanleger 1 weist gemäss Figur 1 ein Gehäuse 5 auf, das im Abstand zueinander
angeordnete Seitenschilder 5a besitzt, von denen in Figur 1 lediglich eines gezeigt
ist. In Gehäuse 5 ist eine so genannte A-Welle 2 gelagert, die mit einer hier nicht
gezeigten Antriebsvorrichtung um eine Drehachse 11 in Richtung des Pfeils 9 und somit
im Uhrzeigersinn angetrieben ist. Mit der A-Welle 2 werden von einem Bogenstapel 8,
der ebenfalls im Gehäuse 5 angeordnet sein kann, jeweils ein gefalzter Druckbogen
7 abgezogen und mit einem Falz 7a voran in Richtung des Pfeils 9 zu einer Anschlagvorrichtung
32 transportiert. Die Anschlagvorrichtung 32 wird auf das Format eines Druckbogens
7 eingestellt und bildet mit einem Anschlagelement 10 einen Anschlag für die vereinzelten
gefalzten Druckbogen 7. Die mit dem Falz 7a am Anschlagelement 10 anliegenden Druckbogen
7 werden von einer B-Welle 3 und einer C-Welle 4 gefasst und in an sich bekannter
Weise geöffnet und auf eine Transportvorrichtung, bspw. eine Sammelkette 15 abgelegt.
Auf der Sammelkette 15 werden die sattelförmig aufliegenden Druckbogen 7 parallel
zur Drehachse 11 transportiert und zur weiteren Bearbeitung weiteren hier nicht gezeigten
Vorrichtung hinzugeführt. Die B-Welle 3 und die C-Welle 4 können in bekannter Weise
ausgebildet sein und werden deshalb hier nicht weiter erläutert. Diese Wellen können
zudem durch eine andere geeignete Vorrichtung ersetzt sein, mit welcher die Druckbogen
7 geöffnet und auf eine Transportvorrichtung abgelegt werden können.
[0021] Die Greifertrommel 13 besitzt gemäss Figur 2 zwei im Abstand zueinander angeordnete
Räder 13a und 13b, die fest mit einer Welle 19 verbunden sind. Diese Welle 19 ist
am Gehäuse 5 gelagert und wird über ein Zahnriemenrad 37 angetrieben. An jedem der
beiden Räder 13a und 13b befinden sich im gleichen Abstand am Umfang drei Greifer
6, die jeweils einen Greiferarm 6a und eine Greiferunterlage 6b besitzen. Die Greifer
6 sind paarweise, beispielsweise aussenseitig angeordnet, d.h. sie haben in Richtung
der Drehachse 11 einen grösseren Abstand als die beiden Räder 13a und 13b. Es ist
auch denkbar, dass die Greifer 6 von mindestens einem der Räder 13a bzw. 13b zwischen
den Räder 13a und 13b angeordnet sind. Die Greiferarme 6a sind jeweils an einer Steuerwelle
31, welche mit in einem Gehäuse 33 angeordneten Steuerkurven verbunden ist, befestigt
und können mit dieser zum Greifen jeweils eines Druckbogens 7 in bekannter Weise verschwenkt
werden.
[0022] Die Figur 4 zeigt oben zwei geöffnete Greifer 6, während die übrigen Greifer 6 geschlossen
sind. Im geschlossenen Zustand wird gemäss Figur 1 zwischen jeweils zwei Greiferarmen
6 und zwei Greiferunterlagen 6b ein Druckbogen 7 im Bereich des Falzes 7a festgehalten.
Mit der Greifertrommel 13 können pro Umdrehung drei Druckbogen 7 transportiert werden.
Die Greifertrommel 13 kann aber auch so ausgebildet sein, dass sie lediglich für den
Transport von einem Druckbogen 7 oder auch für mehr als drei Druckbogen 7 pro Umdrehung
ausgebildet ist. Die hier gezeigten Greifer 6 sind hier lediglich bevorzugte Ausführungen
für Greifmittel.
[0023] Auf den beiden Rädern 13a und 13b ist jeweils ein Ring 14 gelagert, der mit einem
Antrieb 34 angetrieben ist. Die beiden Ringe 14 sind so angetrieben, dass ihre Umfangsgeschwindigkeit
wesentlich kleiner ist als die der Greifertrommel 13. Die Umfangsgeschwindigkeit der
beiden Ringe 14 ist bspw. halb so hoch wie die Umfangsgeschwindigkeit der Greifertrommel
13. Der Aussendurchmesser der Ringe 14 wird, wie in Fig. 3 gezeigt, so gewählt, dass
er gleichgross oder kleiner ist wie der Durchmesser, auf dem die die Druckbogen 7
haltenden Greifer 6 um die Drehachse 11 rotieren.
[0024] Der Antrieb 34 weist ein Zahnriemenrad 18 auf, das auf der Welle 19 gelagert ist
und das mit einer Halterung 38 fest mit dem Gehäuse 5 verbunden ist. Das Zahnriemenrad
18 ist somit bezüglich des Gehäuses 5 stillstehend. Im Abstand zur Welle 19 ist ein
weiteres Zahnriemenrad 21 angeordnet, das Drehfest mit einer Welle 16 verbunden ist,
die parallel und im Abstand zur Welle 19 mit einem Halter 17 an der Greifertrommel
13 befestigt ist. Um die Zahnriemenräder 18 und 21 ist ein Zahnriemen 20 gelegt, der
mit einem Riemenspanner 22 gespannt ist. Dreht die Greifertrommel 13 auf der A-Welle
19 um die Achse 11, so bewegt sich die Welle 16 ähnlich einem Planet auf einer Kreisbahn
um die Achse 11. Durch den Eingriff des Zahnriemens 20 wird gleichzeitig die Welle
16 um ihre Achse gedreht. Um die beiden Ringe 14 anzutreiben, sind auf der Welle 16
im Abstand zueinander zwei Reibräder 24 befestigt, die gemäss der Figur 2 jeweils
an eine Innenfläche 25 der Ringe 14 angepresst werden.
[0025] Durch entsprechende Wahl der Übersetzungsverhältnisse der Zahnriemenräder 18 und
21 sowie dem Durchmesser der Reibräder 24 und dem Innendurchmesser der Innenfläche
25 der Ringe 14, können die Umfangsgeschwindigkeit und die Drehrichtung der Ringe
14 beeinflusst werden. Vorzugsweise und bspw. sind die Übersetzungsverhältnisse so
gewählt, dass die Umfangsgeschwindigkeit der beiden Räder 14 etwa 20 bis 40% der Umfangsgeschwindigkeit
der Greifertrommel 13 beträgt. Anstelle der reibschlüssigen Übertragung der Drehbewegung
von den Rädern 24 auf die Ringe 14 ist durch eine andere Übertragung, bspw. mittels
Verzahnung denkbar. Denkbar ist auch eine Ausführung, bei welcher die Ringe 14 separat
angetrieben werden, bspw. mit einem geeigneten Motor.
[0026] Die Greifertrommel 13 transportiert die vom Stapel 8 abgezogenen Druckbogen 7 jeweils
mit vorzugsweise gleich bleibender Transportgeschwindigkeit v
1 bis zur Anschlagvorrichtung 32. Kurz bevor jeweils ein Falz 7a (Figur 1) des Druckbogens
7 auf das Anschlagelement 10 auftrifft, geben die entsprechenden beiden Greifer 6
den Bogen 7 frei. Im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Öffnen der entsprechenden Greifer
6 wird der Bogen 7, wie in Figur 2 gezeigt, mit zwei Druckrollen 12 an jeweils eine
Aussenfläche 30 der beiden Ringe 14 angepresst. Der Druckbogen 7 wird durch entsprechende
Reibung an den Aussenflächen 30 auf die Umfangsgeschwindigkeit v
2 der beiden Ringe 14 abgebremst und verliert dadurch an kinetischer Energie. Die Anpresskraft
der beiden Druckrollen 12 kann durch eine Einstellvorrichtung 35 (Figur 1) der Anschlagvorrichtung
32 eingestellt werden. Die Anpresskraft kann beispielsweise mittels eines Kolbens,
der mit einstellbarer Druckluft beaufschlagt wird, verändert werden. Denkbar ist auch
eine Ausführung, bei der über eine Feder die gewünschte Anpresskraft erzeugt wird.
Durch Verstellen der Anpresskraft kann die Reibung zwischen dem Bogen 7 und den Aussenflächen
30 und damit die negative Beschleunigung des Bogens 7 eingestellt werden.
[0027] Der Bogen 7 wird nun mit entsprechender verminderter Geschwindigkeit weitertransportiert,
bis der Falz 7a am Anschlagelement 10 anliegt und der Druckbogen 7 entsprechend ausgerichtet
wird. Das Anschlagelement 10 ist vorzugsweise aus einem dämpfenden Werkstoff, der
ein Zurückspringen der Druckprodukte weitgehend verhindert. Die zum Falz 7a parallelen
freien Ränder des Druckbogens 7, werden nun von der A-Welle 2 und der B-Welle 3 erfasst
und der Druckbogen 7 geöffnet, so dass er gemäss Figur 1 auf die Sammelkette 15 abgelegt
werden kann. Der Druckbogen 7 wird hierbei unter Richtungsumkehr aus der Anschlagvorrichtung
32 herausgezogen.
[0028] Bevor der Druckbogen 7 von der A-Welle 2 und der B-Welle 3 gefasst und geöffnet wird,
bleibt der Bogen 7 am Anschlagelement ausgerichtet und bleibt durch die Reibkraft
an den beiden Ringen 14 und am Anschlagelement 10 ausgerichtet. Beim Herausziehen
des Druckbogens 7 aus der Anschlagvorrichtung 32 wird diese Reibungskraft überwunden.
[0029] Die beiden Ringe 14 bilden mit den Druckrollen 12 ein Verzögerungsorgan 36, das die
Druckbogen 7 in gleiche Richtung wie Greifer 6 transportieren, jedoch mit wesentlich
verminderter Geschwindigkeit.
[0030] Die Figur 6 zeigt einen Bogenanleger 1', der grundsätzlich wie der Bogenanleger 1
ausgebildet ist, der sich jedoch durch ein Verzögerungsorgan 36' gemäss einer Variante
unterscheidet. Anstelle der beiden Ringe 14 ist hier jedoch ein endloses Band 26 vorgesehen,
das über Umlenkrollen 27 geführt und über eine Antriebsrolle 28 angetrieben ist. Mit
einer Spannrolle 29 ist das Band 26 gespannt. Wie ersichtlich ist das Band 26 im Bereich
der Umlenkrollen 27 bogenförmig geführt und erstreckt sich stromaufwärts und stromabwärts
des Anschlagelementes 10. Das Band 26 ist vorzugsweise mit gleich bleibender Geschwindigkeit
v
2 angetrieben. Die Geschwindigkeit v
2 entspricht der Geschwindigkeit des Verzögerungsorgans 36. Diese Geschwindigkeit v
2 ist jedoch nicht zwingend, sondern kann gesteuert auch variabel sein. Bspw. könnte
die Geschwindigkeit v
2 so gesteuert sein, dass sie während des Transportes des Druckbogens 7 zum Anschlagelement
10 verkleinert wird, so dass die Geschwindigkeit des Druckbogens 7 beim Auftreffen
auf das Anschlagelement 10 noch weiter vermindert wird.
[0031] Die in der Figur 6 nicht gezeigte Greifertrommel 13 transportiert einen vom Stapel
8 abgezogenen Druckbogen 7 wie oben beschrieben. Vor dem Anschlagelement 10 wird der
Druckbogen 7 von der Druckrolle 12 erfasst und gegen das Band 26 gepresst. Gleichzeitig
wird der Greifer 6, der bisher den Druckbogen 7 transportierte, geöffnet und damit
der Druckbogen 7 für den Transport an das Band 26 übergeben. Wie beim Bogenanleger
1 wird dadurch die niedrigere Transportgeschwindigkeit des Bandes 26 die Transportgeschwindigkeit
des Druckbogens 7 vermindert. Auch beim Bogenanleger 1' ist eine Verzögerung über
mehrere Stufen möglich. Entsprechend wären dann mehrere Bänder 26 und Druckrollen
12 vorgesehen. Das Erfassen der Druckbogen 7 mit der B-Welle 3 und der C-Welle 4 sowie
das Ablegen auf die Sammelkette 15 bzw. die Transportvorrichtung erfolgt wie oben
erläutert.
[0032] Anstelle der Druckrolle 12 kann auch ein anderes geeignetes Druckelement, bspw. auch
ein endloses Band vorgesehen sein. Möglich ist auch eine Ausführung mit zwei im Abstand
zueinander angeordneten Bändern 26 und entsprechend zwei Druckrollen 12. Die Druckbogen
7 werden dann entsprechend von zwei Bändern 26 und zwei Druckrollen 12 erfasst und
zum Anschlagelement 10 transportiert.
[0033] Der Geschwindigkeitsverlauf beim Transport der Druckbogen 7 im Bereich der Anschlagvorrichtung
32 wird nachfolgend anhand des Diagramms gemäss Figur 7 und der Darstellung gemäss
Figur 5 näher erläutert. In der Figur 5 ist eine erste Winkellage α
1 gezeigt, bei welcher sich der den Druckbogen 7 erfassende Greifer 6 öffnet. Beim
Winkel α
1 wird im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Öffnen der Greifer 6 der entsprechende
Druckbogen 7 an die Ringe 14 angepresst und damit die Transportgeschwindigkeit des
Druckbogens 7 von der Geschwindigkeit v
1 auf die Geschwindigkeit v
2 verzögert. Dies ist in der Figur 7 mit einer Kurve K2 beispielhaft dargestellt. Von
der bei der ersten Winkellage α
1 vorhandenen Umfangsgeschwindigkeit v
1 wird der entsprechende Druckbogen 7 bis zu einer zweiten Winkellage α
2 auf die Umfangsgeschwindigkeit bzw. Transportgeschwindigkeit v
2 verzögert. Bei einer Winkellage α
3 trifft nun der Druckbogen 7 mit dem Falz 7a auf das Anschlagelement 10 auf und wird
von diesem auf die Umfangsgeschwindigkeit v
0 und somit auf die Geschwindigkeit null abgebremst.
[0034] In Figur 7 zeigt die Kurve K3 einen Geschwindigkeitsverlauf eines Bogens 7, der mit
einem Verzögerungsorgan 36 bzw. 36' transportiert wird, bei dem die Transportgeschwindigkeit
von einer Kurvensteuerung oder einem Motor variabel gesteuert ist. Beim Transport
des entsprechenden Druckbogens 7 wird mit der genannten Steuerung bzw. dem Motor die
Geschwindigkeit des Verzögerungsorgans 36 bzw. 36' von der Winkellage α
1 bis zur Winkellage α
2 vermindert. Dadurch ist es möglich, die Auftreffgeschwindigkeit der Druckbogen 7
am Anschlagelement 10 noch weiter zu vermindern. In der Figur 4 ist ersichtlich, dass
die entsprechende Auftreffgeschwindigkeit noch wesentlich kleiner ist als die Geschwindigkeit
v
2. Wie bereits oben erwähnt ist eine solche Verzögerung auch über mehrere Stufen möglich.
[0035] In der Figur 7 zeigt die Kurve K1 den Geschwindigkeitsverlauf in einem Bogenanleger
nach dem Stand der Technik, bei dem die Druckbogen 7 bei der Winkellage α
3 ohne Verzögerung auf das Anschlagelement 10 auftreffen. Die Druckbogen 7 werden somit
mit der Geschwindigkeit v
1 der Greifertrommel 13 am Anschlagelement 10 abrupt bis zum Stillstand bzw. bis zur
Umfangsgeschwindigkeit v
0 abgebremst.
1. Bogenanleger zum Beschicken einer Transportvorrichtung (15) mit gefalzten Druckbogen
(7), mit einer Greifertrommel (13), die wenigstens einen Greifer (6) zum Entnehmen
jeweils eines Druckbogens (7) von einem Stapel (8) aufweist, mit einer Anschlagvorrichtung
(32), die am Umfang der Greifertrommel (13) angeordnet ist und welche einen Anschlag
(10) aufweist, an welchem Druckbogen (7) jeweils mit dem Falz (7a) voran ausrichtbar
sind, und mit einer Öffnungsvorrichtung (3, 4), mit der die jeweils an der Anschlagvorrichtung
(32) ausgerichteten Druckbogen (7) geöffnet und unter Richtungsumkehr auf die Transportvorrichtung
(15) ablegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts des Anschlags (10) Druckmittel (12) angeordnet sind, welche die vom
Greifer (6) freigegebenen Druckbogen (7) jeweils an ein Verzögerungsorgan (36, 36')
anpressen, das eine Transportgeschwindigkeit aufweist, die gleichgerichtet und wesentlich
kleiner ist als diejenige der Greifertrommel (13), derart, dass die Druckbogen (7)
stromaufwärts des Anschlags (10) jeweils im Wesentlichen auf die Transportgeschwindigkeit
des Verzögerungsorgans (36, 36') abgebremst werden und mit verminderter Geschwindigkeit
auf den Anschlag (10) auftreffen.
2. Bogenanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittel (12) der Anschlagvorrichtung (32) zugeordnet sind.
3. Bogenanleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittel (12) wenigstens eine jeweils an eine Aussenfläche (30) des Verzögerungsorgans
(36, 36') anpressbare Druckrolle (12) oder ein Band aufweisen,.
4. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittel (12) zwei sich gegenüberliegende, jeweils an ein Verzögerungsorgan
(36, 36) anpressbare Druckrollen (12) oder Druckbänder aufweisen, die jeweils einen
Druckbogen (7) wenigstens annähernd gleichzeitig an das Verzögerungsorgan (36, 36')
anpressen.
5. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsorgan (36, 36') mit der Greifertrommel (13) antriebsverbunden ist.
6. Bogenanleger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsorgan (36) wenigstens einen Ring (14) aufweist, der konzentrisch
zur Greifertrommel (13) gelagert ist.
7. Bogenanleger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsorgan (36) zwei sich gegenüberliegende Ringe (14) aufweist, die mit
der Aussenfläche (30) versehen sind.
8. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsorgan (36') durch wenigstens ein endlos umlaufendes Band (26) ausgebildet
ist.
9. Bogenanleger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Band (26) im Bereich der Anschlagvorrichtung (32) einen bogenförmig geführten
Abschnitt aufweist.