[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Falten einer Materialbahn, wobei Abschnitte
               der Materialbahn durch gegenüberliegende Faltmesser in eine Zickzackform gelegt werden.
               Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Falten einer Materialbahn in
               eine Zickzackform mit einer gegenüberliegenden, Faltmesser aufweisenden Falteinrichtung.
               Die Materialbahn kann insbesondere aus einer Trägerschicht aus Papier, auf die Trägerschicht
               aufgelegten, im Wesentlichen ebenen Verpackungsstücken und einer Foliendeckschicht
               gebildet sein, wobei die Deckschicht um die Verpackungsstücke herum mit der Trägerschicht
               verbunden ist. Um eine Vielzahl der zwischen der Trägerschicht und der Deckschicht
               angeordneten Verpackungsstücke für einen Benutzer Platz sparend bereitzuhalten, wird
               die Materialbahn in Zickzackform gelegt, wobei üblicherweise Abschnitte mit jeweils
               einem Verpackungsstück, beispielsweise einem Filterpapier für laboranalytische Zwecke,
               abtrennbar sein soll. Bei dem Falten ist eine Beschädigung der Schichten der Materialbahn
               zu vermeiden, da ansonsten ein Schutz des Verpackungsstückes vor Verschmutzung und
               Verunreinigungen nicht mehr gewährleistet ist.
 
            [0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den eingangs beschriebenen Merkmalen sind
               aus der Druckschrift 
DE 10 2004 025 501 A1 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung wird kontinuierlich eine Materialbahn, beispielsweise
               ein Textilgewebe für einen Luftfilter, zugeführt und durch Rotations- und Translationsbewegungen
               von zwei an gegenüberliegenden Seiten der Materialbahn angeordneten Faltmessern in
               eine Zickzackform gelegt und in einen beheizten Faltkanal bewegt, wobei die Faltkanten
               durch Wärmeeinwirkung fixiert werden. Nachteilig ist, dass die Materialbahn bei dem
               Falten großen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt ist. Die Verarbeitung
               von Materialbahnen mit einer geringen Festigkeit ist nicht möglich. Aus der Druckschrift
               
EP 0 934 225 B1 ist bekannt eine Materialbahn zunächst bei dem Durchlaufen von zwei Prägewalzen wechselseitig
               mit quer verlaufenden Prägungen zu versehen, die ein nachfolgendes Falten der Materialbahn
               in eine Zickzackform durch ein Zusammenschieben erleichtern. Durch das Prägen wird
               die Materialbahn jedoch stark beansprucht; bei einer mehrschichtigen Bahn kann eine
               Zerstörung einzelner Schichten auftreten.
 
            [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum Falten einer Materialbahn
               anzugeben, bei dem die Materialbahn einer geringen Belastung ausgesetzt ist. Insbesondere
               soll ein genaues Falten einer steifen, mehrschichtigen Materialbahn ermöglicht werden.
 
            [0004] Ausgehend von einem Verfahren mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe
               erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Materialbahn taktweise an einem in Laufrichtung
               vorderen Abschnitt festgehalten wird, mehrere nachfolgende Abschnitte durch einen
               ersten Messersatz und einen gegenüberliegenden zweiten Messersatz in Zickzackform
               gebracht werden, wobei die ausgerichteten Abschnitte nachfolgend zusammengeschoben
               werden. Der erste und der zweite Messersatz sind jeweils aus mehreren, typischerweise
               in einem gleichen Abstand angeordneten Faltmessern gebildet. Durch die taktweisen
               Bewegungen der Faltmesser des ersten und des zweiten Messersatzes ist eine stets genau
               reproduzierbare Faltung der Abschnitte möglich, wobei auch die Belastung der Materialbahn
               begrenzt ist. Da die Abschnitte bei dem Falten von den Faltmessern geführt sind, wird
               auch eine exakte Faltung einer steifen Materialbahn ermöglicht.
 
            [0005] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
               dass in einem Takt eine vorgegebene Anzahl an Abschnitten in Zickzackform gelegt wird,
               wobei die einzelnen Abschnitte ausgehend von dem in Laufrichtung vorderen Abschnitt
               der Materialbahn nacheinander ausgerichtet werden. Bei dem Aufstellen des an seinem
               einen Ende festgehaltenen vorderen Abschnittes und dem Ausrichten der nachfolgenden
               Abschnitte werden entsprechend der Verkürzung der Materialbahn weitere Abschnitte
               in den Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Messersatz gezogen, bis sich schließlich
               zum Ende des Taktes die vorgegebene Zickzackform bildet, wobei dann die Anzahl der
               Messer der Anzahl der gefalteten Abschnitte entspricht. Ein scharfes Abwinkeln und
               eine erhöhte Beanspruchung tritt jeweils nur dann auf, wenn eine Falte zwischen zwei
               Abschnitten gebildet wird. Die Position der Falten ist durch den Abstand zwischen
               zwei benachbarten, entgegenwirkenden Faltmessern im zugestellten Zustand genau festgelegt.
 
            [0006] Um bei dem taktweisen Falten eine Anpassung an weitere, vorgelagerte Verfahrenschritte
               oder an ein kontinuierliches Zuführen der Materialbahn zu ermöglichen, kann die Materialbahn
               über einen Bahnspeicher geführt werden, der zunächst eine gewisse Länge der Materialbahn
               zwischengespeichert und dann kurzfristig ausgegeben werden kann.
 
            [0007] Zur Erleichterung des Faltens kann eine Materialbahn zugeführt werden, die an den
               Übergangsbereichen zwischen ihren Abschnitten mit Perforationen, Schwächungen, beispielsweise
               in Form einer Nut, oder Falzlinien versehen ist. Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung
               der Erfindung werden die Bereiche, an denen die Abschnitte aneinander anschließen,
               vor dem Falten mit quer zur Bahnlängsrichtung verlaufenden Falzlinien versehen, die
               derart gebildet werden, dass die Materialbahn wechselweise entsprechend der späteren
               Zickzackform vorgefaltet wird.
 
            [0008] Die Steuerung des Bahnlaufes kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise durch auf
               die Materialbahn aufgedruckte Rapportmarken oder Rapportstanzungen erfolgen, wobei
               diese bevorzugt optisch, mit einer Lichtschranke, einer Digitalkamera oder dergleichen
               erfasst werden. Nach dem Falten kann auch eine weitere Verarbeitung, beispielsweise
               ein Ablängen und Verpacken von Paketen der Materialbahn vorgesehen sein, die jeweils
               aus einer Vielzahl von Abschnitten gebildet sind.
 
            [0009] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Falten einer Materialbahn
               in Zickzackform, die im besonderen Maße für die Durchführung des zuvor beschriebenen
               Verfahrens geeignet ist. Die Vorrichtung weist eine Falteinrichtung auf, wobei erfindungsgemäß
               vorgesehen ist, dass die Falteinrichtung taktweise arbeitet und ein Haltemesser zur
               Fixierung eines in Laufrichtung vorderen Abschnittes der Materialbahn, einen ersten
               und einen gegenüberliegenden zweiten Messersatz und einen Schieber zur taktweisen
               Ausgabe der gefalteten Abschnitte aufweist. Die Faltmesser sind typischerweise im
               Wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung der Materialbahn in einem gleichen Abstand
               angeordnet und zum Ausrichten der Abschnitte senkrecht zur Materialbahn zustellbar.
               Um eine schnelle und effiziente Bearbeitung der Materialbahn zu ermöglichen, weisen
               die Messersätze jeweils eine Vielzahl von Faltmessern auf, wobei jedoch mit zunehmender
               Anzahl der Faltmesser die Fertigungskosten und der Steueraufwand der Falteinrichtung
               zunehmen. Je nach Anwendung können die Messersätze beispielsweise jeweils zwischen
               3 und 12, vorzugsweise zwischen 5 und 8 Faltmesser aufweisen.
 
            [0010] Im Rahmen der Erfindung können die Faltmesser des ersten Messersatzes an einen gemeinsamen
               Träger angeordnet und die Faltmesser des zweiten Messersatzes unabhängig voneinander
               linear zustellbar, wobei typischerweise die Faltmesser des ersten Messersatzes über
               den Träger gemeinsam zustellbar sind. Bei einer sehr geringen Belastbarkeit der Materialbahn
               und um eine besonders hohe Genauigkeit zu erreichen, kann im Rahmen einer besonders
               bevorzugten Ausgestaltung auch vorgesehen sein, dass sowohl die Faltmesser des ersten
               als auch des zweiten Messersatzes einzeln zustellbar sind. Bei weniger strengen Anforderungen
               kann beispielsweise ausreichend sein, wenn die Faltmesser des ersten Messersatzes
               auf dem gemeinsamen Träger und nur Gruppen von beispielsweise zwei Faltmessern des
               zweiten Messersatzes voneinander unabhängig zustellbar sind.
 
            [0011] Insbesondere um hohe Taktraten der Falteinrichtung von typischerweise mehr als 3
               Takte pro Minute, vorzugsweise mehr als 5 Takte pro Minute zu erreichen, kann vorgesehen
               sein, dass der Träger des ersten Messersatzes, die Faltmesser des zweiten Messersatzes
               das Haltemesser und/oder der Schieber hydraulisch oder pneumatisch angetrieben sind.
               Ein solcher Antrieb erlaubt besonders schnelle Schalt- und Zustellzeiten, wobei eine
               einfache Steuerung durch elektronisch ansteuerbare Ventile möglich ist und wobei auch
               ein besonders einfacher und Platz sparender Aufbau der Falteinrichtung ermöglicht
               wird.
 
            [0012] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung derart
               ausgebildet, dass der Falteinrichtung eine Falzstation zum Falzen und Vorfalten der
               Materialbahn vorgelagert ist. Besonders bevorzugt weist die vorgelagerte Falzstation
               eine Trägerplatte, eine in Bahnlängsrichtung verlaufende Bahnführung und zwei entgegengesetzt
               wirkende, quer zur Bahnführung angeordnete Falzeinheiten auf, wobei die Falzeinheiten
               jeweils eine Klemmvorrichtung mit zumindest einer Klemmbacke und ein Schwert, mit
               dem Falzbereiche der Materialbahn unter Bildung einer Schlaufe in einen Spalt der
               Klemmvorrichtung einführbar sind, aufweist und wobei die Klemmbacke zur Erzeugung
               von Falzlinien der Materialbahn bewegbar ist. Der Spalt kann beispielsweise zwischen
               der Klemmbacke und einer zugeordneten Anschlagfläche der Trägerplatte oder zwischen
               zwei Klemmbacken gebildet sein.
 
            [0013] Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung werden in der Falzstation die Falzbereiche
               der Materialbahn unter Bildung einer Schlaufe tatkweise aus der Bahnebene herausbewegt
               und mit einer Falzlinie versehen. Da die Klemmbacke bei einer Schließbewegung seitlich
               auf die in den Spalt der Klemmvorrichtung eingeführte Schlaufe wirken, können eine
               starke Dehnung und eine dadurch bedingte Beschädigung der Materialbahn verhindert
               werden, wobei auch steife, mehrschichtige Materialbahnen durch die Anordnung der Falzlinie
               vorgefaltet werden können. Um die Falzbereiche nach dem Falzen leicht aus den Falzstationen
               zu entfernen und eine übermäßige Zugspannung zu vermeiden, können die Falzstationen
               ein Auswurfelement, beispielsweise ein Auswurfschwert, aufweisen. Bei dem Öffnen der
               zumindest einen Klemmbacke wird das Auswurfschwert dann in den sich öffnenden Spalt
               bewegt, um den Falzbereich aus der Klemmvorrichtung herauszuschieben.
 
            [0014] Um bei dem Falzen einen Zug und eine zeitweise Längenänderung ausgleichen zu können,
               ist vorzugsweise vor und/oder hinter der Falzstation ein Bahnspeicher angeordnet.
               Für den Vortrieb der Materialbahn können beispielsweise Servoantriebe mit einer Restwegoptimierung
               vorgesehen sein. Wie auch bei der Falteinrichtung können die beweglichen Teile der
               Falzstation hydraulisch oder pneumatisch angetrieben sein. Je nach Art der Materialbahn
               können mit der beschriebenen Falzstation Taktraten zur Erzeugung der Falzlinie von
               mehr als 25 Takte pro Minute, vorzugsweise mehr als 40 Takte pro Minute erreicht werden.
 
            [0015] Die gesamte Vorrichtung kann zusätzlich zu der Falteinrichtung und der optional vorgesehenen
               Falzstation auch ein Schneidmesser zum Ablängen von Materialbahnpaketen aufweisen.
 
            [0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
               Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
               
               
                  - Fig.1
- eine Vorrichtung zum Falten einer Materialbahn in einer Übersichtsdarstellung,
- Fig. 2a
- die zugeführte Materialbahn im ungefalteten Zustand,
- Fig. 2b
- ein Paket mit in Zickzackform aufeinander gefalteten Abschnitten der Materialbahn,
- Fig. 3
- eine Falzstation zum Vorfalten der Materialbahn,
- Fig. 4a
- eine Falteinrichtung zum Ausrichten der Abschnitte der Materialbahn in einer perspektivischen
                     Seitenansicht,
- Fig. 4b
- eine vereinfachte Seitenansicht einer alternativen Ausgestaltung der Falteinrichtung
                     zum Ausrichten der Abschnitte der Materialbahn,
- Fig. 5
- die Anordnung gemäß Fig. 4a in einer perspektivischen Ansicht von unten.
 
            [0017] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Falten einer Materialbahn 1 in eine Zickzackform.
               Die Vorrichtung weist eine Station 2 zur Erzeugung von Schwächungslinien, eine Falzstation
               3 zum Vorfalten der Materialbahn 1, als Registerwalzenanordnungen ausgebildete Bahnspeicher
               4, Rollenvorschübe 5 zum Vortrieb der Materialbahn 1, eine Falteinrichtung 6 zum Ausrichten
               von Abschnitten 7 der Materialbahn 1, eine Trennstation 8 zum Ablängen von Paketen
               9 mit jeweils eine Vielzahl von Abschnitten 7 der Materialbahn 1 und einem Rundtisch
               10 zum Zwischenlagern der Pakete 9 vor dem Verpacken auf.
 
            [0018] Die ungefaltete Materialbahn 1 ist in der Fig. 2a dargestellt und besteht aus einer
               Trägerschicht 11, auf die Trägerschicht 11 aufgelegten Filterpapieren 12 und einer
               Deckschicht 13 aus einer Polyethylenfolie, die um die Filterpapiere 12 herum mit der
               Trägerschicht 11 aus Papier verbunden ist. Die Materialbahn 1 soll zwischen den einzelnen
               Filterpapieren 12 gefaltet werden, damit Abschnitte 7 mit jeweils einem Filterpapier
               12b abgetrennt werden können. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Trägerschicht
               11 eine Dicke von etwa 80 µm und die Polyethylenfolie der Deckschicht 13 eine Dicke
               von etwa 50 µm auf. Die Breite der Materialbahn 1 beträgt 80 mm und die Länge der
               zu faltenden Abschnitte 7 75 mm. Da zwischen den Filterpapieren 12 die Deckschicht
               13 mit der Trägerschicht 11 versiegelt ist, ist die Materialbahn 1 in diesen Bereichen
               vergleichsweise steif und damit schwer zu falten. Die Filterpapiere 12 können beispielsweise
               für laboranalytische Zwecke bestimmt sein, weshalb bei dem Faltvorgang die Trägerschicht
               11 und die Deckschicht 13 nicht beschädigt werden dürfen, da ansonsten eine Verschmutzung
               auftreten kann und eine Keimfreiheit der Filterpapiere 12 nicht mehr gewährleistet
               ist. Zur Kontrolle des Bahnlaufes sind die zu faltenden Abschnitte 7 jeweils mit Rapportstanzungen
               14 versehen, die optisch erfasst werden. Fig. 2b zeigt ein Paket 9 von mehreren in
               Zickzackform gefalteten Abschnitten 7 der Materialbahn 1, die beispielsweise in einem
               Spender an einen Benutzer geliefert werden können.
 
            [0019] Die Materialbahn 1 durchläuft zunächst die Station 2 zur Erzeugung einer Schwächungslinie.
               Die Schwächungslinie kann beispielsweise nach Art einer Perforation gebildet sein,
               wobei jedoch die Trägerschicht 11 und/oder die Deckschicht 13 lediglich abschnittsweise
               angeritzt oder eingekerbt und nicht, wie bei einer Perforation üblich, durchschnitten
               werden. Die Materialbahn 1 wird dann über einen ersten Rollenvorschub 5 und einen
               ersten Bahnspeicher 4 zum Vorfalten in einer Falzstation 3 geführt. Die Falzstation
               3 weist eine Trägerplatte 16, eine in Bahnlängsrichtung verlaufende Bahnführung 17
               und zwei entgegengesetzt wirkende, quer zur Bahnführung 17 angeordnete Falzeinheiten
               18 auf. Die in Bahnlängsrichtung versetzt angeordneten Falzeinheiten 18 umfassen jeweils
               eine Klemmvorrichtung 19 mit einer Klemmbacke 20 und ein Schwert 21, mit dem ein Falzbereich
               22 der Materialbahn 1 unter Bildung einer Schlaufe in einen zwischen der Klemmbacke
               20 und einer Anschlagfläche 24 der Trägerplatte 16 gebildeten Spalt 25 einführbar
               sind, wobei die Klemmbacke 20 dann zur Erzeugung von Faltlinien der Materialbahn 1
               durch eine Schließwirkung der Klemmvorrichtung 19 in Richtung der gebildeten Schlaufe,
               zugestellt wird. Der Vortrieb der Materialbahn 1 und das wechselseitige Erzeugen von
               Falzlinien in den Falzbereichen 22 erfolgt taktweise mit einer Taktrate von bis zu
               40 Takten pro Minute oder mehr. Da die Falzbereiche 22 zur Erzeugung der Falzlinien
               unter Bildung einer Schlaufe aus der Bahnebene herausbewegt werden, ist ein Längenausgleich
               erforderlich, der durch den vorgelagerten Bahnspeicher 4 ermöglicht wird. Die Schwerter
               21 und die Spalte 25 sind senkrecht zu der Laufrichtung der Materialbahn 1 angeordnet.
               Da bei dem Falzen die Klemmbacke 20 der Klemmvorrichtung 19 seitlich auf die von dem
               Schwert 21 eingeschobene Materialbahn 1 wirkt, treten nur vergleichsweise geringe
               Belastungen der Materialbahn 1 auf, so dass die Trägerschicht 11 und die Deckschicht
               13 bei der Bildung der Falzlinie nicht durchtrennt werden. Um auch bei dem weiteren
               Transport der Materialbahn 1 eine große Zugbelastung zu vermeiden, ist ein Auswurfschwert
               als Auswurfelement 26 vorgesehen, welches nach dem Öffnen der Klemmvorrichtung den
               Falzbereich 22 der Materialbahn 1 aus dem sich öffnenden Spalt 25 herausschiebt.
 
            [0020] Die wechselseitig vorgefaltete Materialbahn 1 wird über einen weiteren Rollenvorschub
               5 als Antriebseinheit und einen weiteren Bahnspeicher 4 zu einer taktweise arbeitetenden
               Falteinrichtung 6 geführt. Die Falteinrichtung 6 weist ein Haltemesser 27 zur Fixierung
               eines in Laufrichtung vorderen Abschnittes 7 der Materialbahn, einen ersten und einen
               gegenüberliegenden zweiten Messersatz 28a, 28b und einen Schieber 29 zur taktweisen
               Ausgabe der gefalteten Abschnitte 7 auf. Die Faltmesser 30a, 30b sind senkrecht zu
               der Bewegungsrichtung der Materialbahn 1 in einem gleichen Abstand angeordnet. Die
               Faltmesser 30a des ersten Messersatzes 28a sind an einem gemeinsamen Träger 31 befestigt,
               wobei die Faltmesser 30b des zweiten Messersatzes 28b unabhängig voneinander linear
               zustellbar sind. Der Träger 31 des ersten Messersatzes 28a, die Faltmesser 30b des
               zweiten Messersatzes 28b, das Haltemesser 27 und der Schieber 29 sind hydraulisch
               oder pneumatisch angetrieben, wobei die zugeordneten Antriebseinheiten in Fig. 5 zu
               erkennen sind.
 
            [0021] Das Falten der Materialbahn 1 erfolgt vorzugsweise dadurch, dass die Abschnitte 7
               in der Falteinrichtung 6 ausgehend von dem in Laufrichtung vorderen Abschnitt 7 der
               Materialbahn nacheinander ausgerichtet werden. Fig. 4a zeigt die bereits durch lineare
               Zustellbewegungen der Faltmesser 31a, 31 b ausgerichteten Abschnitte 7, bevor diese
               nach einem Zurückfahren der Faltmesser 31a, 31b von dem Schieber 29 zusammengeschoben
               und nach einem Zurückfahren des Haltemessers 27 ausgegeben werden. Zum Ausgleich des
               Taktes zwischen der Falzstation 3 und der Falteinrichtung 6 kann der zweite Bahnspeicher
               4 eine entsprechende Länge der Materialbahn 1 zwischenspeichern und kurzfristig abgeben.
               Um eine genaue Bahnführung zu ermöglichen, können die Rollenvorschübe 5 mit einer
               optischen Einrichtung zur Erkennung der Rapportstanzungen 14 der Materialbahn 1 ausgerüstet
               sein, wobei die Rollenvorschübe 5 vorzugsweise als Servoantriebe mit einer Restwegoptimierung
               ausgebildet sind.
 
            [0022] Fig. 4b zeigt eine alternative Ausgestaltung der Falteinrichtung 6, bei der sowohl
               die Faltmesser 30a des ersten Messersatzes 28a und die Faltmesser 30b des zweiten
               Messersatzes 28b einzeln zustellbar sind. Die Ausrichtung der Abschnitte 7 der Materialbahn
               1 erfolgt ausgehend von dem in Laufrichtung vorderen Abschnitt 7 dadurch, dass wechselweise
               einzelne Faltmesser 30a, 30b des ersten und des zweiten Messersatzes 28a, 28b zugestellt
               werden. Dadurch, dass sämtliche Faltmesser 28a, 28b einzeln zustellbar sind, wird
               die Belastung der Materialbahn 1 auf ein Minimum reduziert, so dass auch besonders
               empfindliche, aus unterschiedlichen Schichten aufgebaute Materialbahnen 1 verarbeitet
               werden können.
 
            [0023] In einem Takt der Falteinrichtung 6 werden jeweils zwölf Abschnitte 7 der Materialbahn
               1 ausgerichtet, wobei der erste Messersatz 28a und der zweite Messersatz 28b jeweils
               sechs Faltmesser 30a, 30b aufweisen.
 
            [0024] Erfindungsgemäß kann die Materialbahn 1 an den steifen Bereichen zwischen den einzelnen
               Filterpapieren 12 präzise gefaltet werden, ohne dass die Trägerschicht 11 oder die
               Deckschicht 13 beschädigt werden. Mit der beschriebenen Vorrichtung können beispielsweise
               Pakete 9 mit 108 Abschnitten 7 in einer Zeit von etwa 90 Sekunden erzeugt werden.
 
          
         
            
            1. Verfahren zum Falten einer Materialbahn, wobei Abschnitte der Materialbahn durch gegenüberliegende
               Faltmesser in eine Zickzackform gelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn taktweise an einem in Laufrichtung vorderen Abschnitt festgehalten
               wird, mehrere nachfolgende Abschnitte durch einen ersten Messersatz und einen gegenüberliegenden
               zweiten Messersatz in Zickzackform gebracht werden, wobei die ausgerichteten Abschnitte
               nachfolgend zusammengeschoben werden.
 
            2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Takt eine vorgegebene Anzahl an Abschnitten in Zickzackform gelegt wird,
               wobei die einzelnen Abschnitte ausgehend von dem in Laufrichtung vorderen Abschnitt
               der Materialbahn nacheinander ausgerichtet werden.
 
            3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn durch unmittelbar vor dem taktweisen Falten durch einen Bahnspeicher
               geführt wird.
 
            4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche, an denen die Abschnitte aneinander anschließen, vor dem Falten mit
               einer quer zur Materialbahn verlaufenden Falzlinien versehen werden, wobei die Falzlinien
               derart gebildet werden, dass die Materialbahn zur Erleichterung des nachfolgenden
               Faltens wechselweise in eine erste und eine gegenläufige zweite Richtung vorgefaltet
               wird.
 
            5. Verfahren nach einem der Anprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bahnlauf anhand von Rapportmarken oder Rapportstanzungen der Materialbahn gesteuert
               wird.
 
            6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Falten Pakete mit aufeinander gefalteten Abschnitten von der Materialbahn
               abgelängt werden.
 
            7. Vorrichtung zum Falten einer Materialbahn (1) in eine Zickzackform mit einer gegenüberliegende
               Faltmesser (30a, 30b) aufweisenden Falteinrichtung (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung (6) taktweise arbeitet und ein Haltemesser (27) zur Fixierung
               eines in Laufrichtung vorderen Abschnittes (7) der Materialbahn (1), einen ersten
               und einen gegenüberliegenden zweiten Messersatz (28a, 28b) und einen Schieber (29)
               zur taktweisen Ausgabe der gefalteten Abschnitte (7) aufweist.
 
            8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltmesser (30a) des ersten Messersatzes (28a) an einem gemeinsamen Träger (31)
               angeordnet sind und dass die Faltmesser (30b) des zweiten Messersatzes (28b) unabhängig
               voneinander linear zustellbar sind.
 
            9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltmesser (30a) des ersten Messersatzes (28a) und die Faltmesser (30b) des zweiten
               Messersatzes (28b) jeweils unabhängig voneinander linear zustellbar sind.
 
            10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (31) des ersten Messersatzes (28a) bzw. die einzelnen Faltmesser (30a)
               des ersten Messersatzes (28a), die Faltmesser (30b) des zweiten Messersatzes (28b),
               das Haltemesser (27) und/oder der Schieber (29) hydraulisch oder pneumatisch angetrieben
               sind.
 
            11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Messersatz (28a, 28b) jeweils zwischen 3 und 10, vorzugsweise
               zwischen 5 und 8 Faltmesser (30a, 30b) aufweisen.
 
            12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Taktrate der Falteinrichtung (6) größer als 3 Takte pro Minute, vorzugsweise
               größer als 5 Takte pro Minute ist.
 
            13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Falteinrichtung (6) eine Falzstation (3) zum Falzen und Vorfalten der Materialbahn
               (1) vorgelagert ist.
 
            14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzstation (3) eine Trägerplatte (16), eine in Bahnlängsrichtung verlaufende
               Bahnführung (17) und zwei entgegengesetzt wirkende, quer zur Bahnführung (17) angeordnete
               Falzeinheiten (18) aufweist, wobei die Falzeinheiten (18) jeweils eine Klemmvorrichtung
               (19) mit zumindest einer mit Klemmbacke (20) und ein Schwert (21), mit dem Falzbereiche
               (22) der Materialbahn (1) in einen Spalt (25) der Klemmvorrichtung (19) einführbar
               sind, aufweist und wobei die Klemmbacke (20) zur Erzeugung von Falzlinien der Materialbahn
               (1) bewegbar ist.
 
            15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Bahnspeicher (4) und zumindest eine Vortriebseinheit vorgesehen sind.
 
            16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ablängen von Paketen (9) der Materialbahn (1) eine Trennstation (8) vorgesehen
               ist.