[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung und einen dafür geeigneten Nadelzylinder.
[0002] Rundstrickmaschinen mit einem auswechselbaren Nadelzylinder sind seit langer Zeit
bekannt (
DE 177 577 A). Sofern die Rundstrickmaschine nur einen Nadelzylinder aufweist, ist dessen Ein-
und Ausbau relativ einfach. Dabei kann der Ein- und Ausbau sowohl Reparatur- und Wartungszwecken
als auch dem Zweck dienen, dieselbe Rundstrickmaschine mit Nadelzylindern unterschiedlicher
Teilung und/oder unterschiedlichen Durchmessern zu betreiben. Da der Raum oberhalb
des Nadelzylinders weitgehend frei ist, brauchen die Nadelzylinder und ggf. die zugehörigen
Tragringe nur von oben her aus dem Maschinengestell herausgehoben oder in dieses eingesetzt
werden.
[0003] Dagegen sind der Ein- und Ausbau eines Nadelzylinders von oben her nicht ohne weiteres
möglich, wenn die Rundstrickmaschine zusätzlich ein oberhalb des Nadelzylinders angeordnetes
Bauteil, z. B. eine Rippscheibe oder eine Fadenwechselvorrichtung, aufweist, da eine
Entfernung derartiger Bauteile eine nahezu vollständige Demontage der Rundstrickmaschine
erforderlich machen würde. Für diese Fälle ist es daher bereits bekannt (
EP 0 413 608 A1,
EP 0 436 313 A1), eine Einrichtung vorzusehen, mittels derer die relative Lage zwischen dem Nadelzylinder
und dem Bauteil in Richtung der Nadelzylinderachse derart verstellbar ist, dass der
Nadelzylinder in einer senkrecht zur Nadelzylinderachse verlaufenden Richtung ein-
bzw. ausgebaut werden kann, und zwar wahlweise mit oder ohne dem genannten Bauteil.
Allerdings ist ein derartiger Ein- und Ausbau des Nadelzylinders selbst bei ausreichend
angehobenem Bauteil noch problematisch. Ein Grund hierfür besteht darin, dass der
Nadelzylinder mit seiner Unterkante meistens in einer Aussparung des Zylindertragrings
angeordnet und/oder mit zusätzlichen Zentriermitteln versehen ist, die beim Ausbau
ein beträchtliches Anheben des Nadelzylinders und beim Einbau ein entsprechendes Absenken
des Nadelzylinders erforderlich machen. Diese Bewegungen müssen von dem mit dem Umbau
befassten Bedienungspersonal manuell durchgeführt werden. Dadurch werden Aus- und
Einbaumaßnahmen insbesondere dann erschwert, wenn der Nadelzylinder noch zusätzlich
durch ein auf ihm abgelegtes Bauteil, z. B. eine Rippscheibe, belastet ist.
[0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es bekannt (
DE 195 33 844 A1), den Nadelzylinder generell zusammen mit der auf ihm abgelegten Rippscheibe auszubauen
und dabei, falls es sich um Großrundstrickmaschinen handelt, die Rippscheibe lösbar
an einem Rippscheibenträger zu montieren. Dieser Rippscheibenträger wird vor dem radialen
Entfernen des Nadelzylinders und der Rippscheibe mittels einer speziellen Hubvorrrichtung
nach unten durch den Nadelzylinder hindurch so tief abgesenkt, dass seine Oberkante
unterhalb der Nadelzylinderunterkante zu liegen kommt und dadurch das radiale Entfernen
des Nadelzylinders nicht behindern kann.
[0005] Schließlich ist eine Rundstrickmaschine der eingangs bezeichneten Gattung bekannt
(
DE 196 57 761 B4), die Mittel zur Einstellung des Nadelzylinders in axialer Richtung derart aufweist,
dass der Nadelzylinder wahlweise in eine übliche Betriebsstellung oder in eine angehobene,
den Ein- und Ausbau ermöglichende Montagestellung eingestellt werden kann. Diese Mittel
bestehen entweder aus im Tragring des Nadelzylinders montierten, an die Unterseite
des Nadelzylinders anlegbaren Hebeschrauben oder aus zwischen dem Nadelzylinder oder
dem Tragring montierbaren, unrunde Querschnitte aufweisenden Hebeschienen. Während
die Anwendung der Hebeschrauben vergleichsweise umständliche Arbeiten beim Auswechseln
eines Nadelzylinders erforderlich macht, ist das Auswechseln eines Nadelzylinders
mit Hilfe der Hebeschienen wegen der großen aufzuwendenden Kräfte von einer einzigen
Bedienungsperson kaum durchführbar. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um vergleichsweise
schwere Nadelzylinder von Großrundstrickmaschinen handelt und zusammen mit den Nadelzylindern
auch Rippscheiben oder andere Bauteile ausgebaut werden müssen. Abgesehen davon erfordert
das Auswechseln eines Nadelzylinders wie bei den anderen bekannten Rundstrickmaschinen
eine Vielzahl von Arbeitsschritten, was den Auswechselvorgang zusätzlich erschwert.
[0006] Ausgehend davon liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, die Rundstrickmaschine
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, dass der Ein- und Ausbau unabhängig
davon, ob er mit oder ohne Rippscheibe od. dgl. erfolgt, mit einer geringeren Anzahl
von Arbeitsschritten durchführbar und insgesamt wesentlich vereinfacht ist.
[0007] Zur Lösung dieses Problems dienen eine Rundstrickmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Nadelzylinder mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
[0008] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass es zum Ausbau eines Nadelzylinders,
nachdem die üblichen Vorbereitungsarbeiten durchgeführt worden sind, praktisch nur
erforderlich ist, den Nadelzylinder mittels der Exzenter in die Montagestellung anzuheben
und dann seitlich aus der Maschine herauszubewegen, während es beim Einbau eines neuen
Nadelzylinders ausreicht, diesen auf den Exzentern abzusetzen und danach in die Betriebsstellung
abzusenken.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Teil einer Rundstrickmaschine;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende, jedoch vereinfachte Schnittdarstellung einer
erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine mit einem Nadelzylinder in einer Montagestellung;
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt, wobei sich der Nadelzylinder jedoch
in einer Betriebsstellung befindet;
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Exzenter in vergrößerter Darstellung;
Fig. 5 eine schematische, perspektivische Ansicht von oben auf einen in die Rundstrickmaschine
eingebauten Exzenter unter Weglassung einer Schlossplatte;
Fig. 6 eine Seitenansicht des in Fig. 5 dargestellten Teils der Rundstrickmaschine
bei in Montagestellung befindlichem Exzenter;
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht bei in Betriebsstellung befindlichem
Exzenter;
Fig. 8 und 9 den Fig. 2 und 3 entsprechende Darstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Erfindung; und
Fig. 10 in einer schematischen, perspektivischen Darstellung eine beispielhafte Anwendung
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 8 und 9 sowie einer vergrößerten Einzelheit X davon.
[0011] Nach Fig. 1 bis 3, in denen nur die für die Erfindung wesentlichen Teile dargestellt
sind, enthält eine Rundstrickmaschine wie üblich eine nicht näher dargestellte, in
einem Maschinengestell angeordnete Grundplatte, auf der ein Lagerring 1 mit Lagern
2 angeordnet ist, in denen ein Tragring 3 um eine in der Regel vertikale Maschinenachse
4 drehbar gelagert ist. Der Tragring 3 ist auf einer radial innen liegenden Seite
von einer die Maschinenachse 4 koaxial umgebenden, vertikal angeordneten Seitenwand
5 begrenzt, die an ihrer Oberseite eine Auflagefläche 6 (Fig. 2) aufweist. Auf dieser
Auflagefläche 6 ist die Unterseite eines Nadelzylinders 7 abgestützt, der mit Befestigungsschrauben
8, die Bohrungen der Seitenwand 5 durchragen und von der Unterseite her in den Nadelzylinder
7 eingedreht sind, fest mit dem Tragring 3 verbunden ist.
[0012] Zur genauen koaxialen Zentrierung des Nadelzylinders 7 bezüglich der Maschinenachse
4 ist die Seitenwand 5 an ihrer Oberseite von einem über die Auflagefläche 6 nach
oben ragenden Zentrieransatz 9 begrenzt, der dem Nadelzylinder 7 radial von innen
her gegenübersteht und z. B. einige Millimeter hoch ist. Der Zentrieransatz 9 dient
zur Aufnahme von radial angeordneten Zentrierschrauben 10, die sich von innen gegen
den Nadelzylinder 7 legen. Beim üblichen Antrieb des Tragrings 3 durch einen nicht
dargestellten Antriebsmotor wird der Nadelzylinder 7 daher koaxial um die Maschinenachse
4 gedreht.
[0013] An der Grundplatte der Rundstrickmaschine ist weiterhin ein stationärer Tragring
11 befestigt, der eine Schlossplatte 12 trägt, auf der übliche, mit Schlossteilen
14 versehene Schlosssegmente 15 mit Hilfe von Befestigungsschrauben 16 befestigt sind.
Ein mit Innengewinde versehener Stellring 17, der auf ein entsprechendes Außengewinde
der Schlossplatte 12 geschraubt und im Tragring 11 drehbar gelagert ist, kann dazu
verwendet werden, die Höhenlage der Schlosssegmente 15 parallel zur Maschinenachse
4 zentral einzustellen.
[0014] Im Nadelzylinder 7 sind übliche, insbesondere z. B. als Zungennadeln ausgebildete
Strickwerkzeuge 18 vorgesehen, die vertikal angeordnet sind und mit Hilfe der Schlossteile
14 auf übliche Weise auf- und abbewegt werden können, um nicht dargestellte Fäden
zu Maschen zu verarbeiten.
[0015] Erfindungsgemäß ist, wie Fig. 2 und 3 an einem derzeit für am besten gehaltenen Ausführungsbeispiel
zeigen, der drehbare Tragring 3 mit Exzentern 19 versehen, die um vorzugsweise senkrecht
zur Maschinenachse 4 angeordnete Achsen 20 gedreht werden können. Die Exzenter 19
weisen an ihren Vorderseiten, wie insbesondere Fig. 4 zeigt, im Wesentlichen kreisrunde
Exzenterscheiben 21 auf und sind drehbar im Tragring 3 gelagert. Zu diesem Zweck sind
sie außerdem vorzugsweise mit rückwärtigen, radial nach innen ragenden, zylindrischen
Ansätzen 22 versehen. Diese Ansätze 22 sind zweckmäßig axial lose in Bohrungen der
Seitenwand 5 des Tragrings 3 gelagert. Damit sie nicht radial nach vorn herausfallen,
sind im Tragring 3 außerdem Anschlagstifte 23 angebracht, die sich an der radial außen
liegenden Seite der Exzenterscheiben 21 abstützen.
[0016] Wie Fig. 4 weiter zeigt, weisen die Exzenterscheiben 21 je einen Umfangsabschnitt
mit einer vorzugsweise ebenen Tragfläche 21a auf. Diese Tragfläche 21a hat von der
Exzenter-Drehachse 20 einen größten radialen Abstand, während ein diametral gegenüber
liegender Umfangsabschnitt 21b (Fig. 4) einen kleinsten radialen Abstand von der Drehachse
20 besitzt. Die dazwischen liegenden Umfangsabschnitte weisen entsprechend größer
bzw. kleiner werdende Radien auf.
[0017] Wie Fig. 4 weiter zeigt, sind die Ansätze 22 der Exzenter 19 auf ihrer Innenseite
mit je einem Mittel 24 zum Ansetzen eines Werkzeugs versehen, beispielsweise mit einem
6-Kant-Loch zur Aufnahme eines Inbusschlüssels. Im montierten Zustand der Exzenter
19 (Fig. 2 und 3) sind diese Mittel 24 von der Innenseite des Nadelzylinders 7 her
zugänglich.
[0018] Schließlich sind die Exzenterscheiben 21, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, vorzugsweise
mit einer am Umfang ausgebildeten Zentrierrippe 25 versehen. Diese Zentrierrippe 25
erstreckt sich insbesondere längs desjenigen Umfangsabschnitts 21b der Exzenterscheibe
21, der den kleinsten Abstand von der Exzenter-Drehachse 20 hat, und dient dem Zweck,
beim Drehen des Exzenters 19 in eine aus Fig. 3 ersichtliche Betriebsstellung in eine
Zentrierrille 26 (Fig. 2) einzugreifen, die von unten her in die Unterseite des Nadelzylinders
7 eingearbeitet und um die Nadelzylinder- bzw.
[0019] Maschinenachse 4 umlaufend ausgebildet ist.
[0020] Fig. 5 zeigt, dass am Umfang des drehbaren Tragrings 3 nur einige wenige Exzenter
19 vorhanden sind. Mit besonderem Vorteil werden nur zwei diametral gegenüber liegende,
d. h. am Umfang um ca. 180° versetzt angeordnete Exzenter 19 vorgesehen. Diese werden
vorzugsweise so angeordnet, dass sie von einer einzigen Bedienungsperson, ggf. mit
je einer Hand und gleichzeitig, betätigt werden können.
[0021] Der Aus- und Einbau des Nadelzylinders 7 der Rundstrickmaschine nach Fig. 1 bis 5
kann auf die folgende Weise vorgenommen werden:
[0022] Es werden zunächst die Zentrierschrauben 10 sowie die Befestigungsschrauben 8, mittels
derer der Nadelzylinder 7 in seiner üblichen Betriebsstellung, die er bei der Durchführung
von Strickprozessen mit der Rundstrickmaschine einnimmt, am Tragring 3 gehalten und
zentriert ist, von unten her gelöst. Diese Betriebsstellung ist in Fig. 3 und 7 dargestellt.
Die vorzugsweise zwei Exzenter 19 nehmen in der Betriebsstellung eine Drehstellung
derart ein, dass sich die Umfangsabschnitte 21b oben befinden und daher die Zentrierrippen
25 in den Zentrierrillen 26 des Nadelzylinders 7 angeordnet sind, während die Tragflächen
21a nach unten weisen. Da die Umfangsabschnitte 21b ihren kleinsten Abstand von der
Exzenter-Drehachse 20 haben, befindet sich der Nadelzylinder 7 in seiner axial tiefsten
Stellung, in welcher seine Unterseite im Wesentlichen auf der Auflagefläche 6 des
Tragrings 3 aufliegt und daher vom Zentrieransatz 9 überragt wird. Zwischen der Oberkante
des Zentrieransatzes 9 und der Unterseite des Nadelzylinders 7 ergibt sich daher ein
Abstand
h gemäß Fig. 3, der schematisch auch in Fig. 7 angedeutet ist.
[0023] Nach dem Lösen der Schrauben 8 und 10 werden die beiden Exzenter 19 um vorzugsweise
genau 180° um ihre Drehachsen 20 gedreht. Die genauen Drehstellungen können z. B.
durch je eine an den Innenseiten der Ansätze 22 angebrachte Markierung 27 (Fig. 4)
kontrolliert werden. Die Drehung beider Exzenter 19 erfolgt möglichst gleichzeitig,
um ein verkippungsfreies Anheben des Nadelzylinders 7 zu ermöglichen, und endet damit,
dass die Tragflächen 21a oben und die Umfangsabschnitte 21b unten liegen (Fig. 2 und
6).
[0024] Die Verdrehung der Exzenter 19 um 180° hat zur Folge, dass der Nadelzylinder 7 jetzt
in die aus Fig. 2 und 6 ersichtliche Montagestellung angehoben ist, in welcher das
Maß
h im Wesentlichen Null beträgt. Das bedeutet, dass die vorzugsweise ebene Unterseite
des Nadelzylinders 7 im Wesentlichen in gleicher Höhe bzw. bündig mit der Oberkante
des Zentrieransatzes 9 angeordnet ist. Mit anderen Worten entsprechen die Abstände
der Tragflächen 21a von den Drehachsen 20 der Exzenter 19 im Wesentlichen der Höhe,
mit welcher der Zentrieransatz 9 über die Auflagefläche 6 des Tragrings 3 nach oben
ragt.
[0025] In der Montagestellung kann der Nadelzylinder 7 nunmehr radial verschoben werden
(Pfeil
v in Fig. 2), wobei der Zentrieransatz 9 als Gleitfläche dient. Ein vorheriges weiteres
Anheben oder Absenken des Nadelzylinders 7 über das mit den Exzenter 19 eingestellte
Maß hinaus ist nicht erforderlich. Allerdings könnte der Zentrieransatz 9 und/oder
die Unterseite des Nadelzylinders 7 mit Ausnehmungen versehen sein, die das Einführen
von Montageschienen ermöglichen, auf denen der Nadelzylinder 7, ggf. nach einem geringfügigen
Zurück- oder Weiterdrehen der Exzenter 19, aus der Rundstrickmaschine herausgefahren
wird, wie an sich bekannt ist (z. B.
DE 196 57 761 B4). In diesem Fall würde das Maß
h zweckmäßig etwas größer sein, als der Höhe des Zentrieransatzes 9 entspricht.
[0026] Der nachfolgende Einbau eines anderen Nadelzylinders, der z. B. denselben Durchmesser,
aber eine andere Nadelteilung besitzt, erfolgt dadurch, dass die beschriebenen Verfahrensschritte
in der umgekehrten Reihenfolge durchgeführt werden. Sobald die Unterseite des Nadelzylinders
7 auf den Tragflächen 21a der Exzenter 19 aufliegt, können diese zurück- oder weitergedreht
werden, um den Nadelzylinder 7 aufgrund seiner Schwerkraft in die normale Betriebsstellung
abzusenken. Die Erfindung bietet hier vorzugsweise den Vorteil, dass beim Zurück-
oder Weiterdrehen der Exzenter 19 allmählich die Zentrierrippen 25 in die Zentrierrille
26 des Nadelzylinders 7 eintreten und diesen dadurch bezüglich der Maschinenachse
4 bereits weitgehend radial zentrieren. Hat der Nadelzylinder 7 daher die Betriebsstellung
(Fig. 3 und 7) erreicht, braucht mit Hilfe der Zentrierschrauben 10 nur noch eine
abschließende Feinjustierung vorgenommen werden, die aufgrund eines geringfügigen
Spiels zwischen der Zentrierrille 26 und den Zentrierrippen 25 möglich ist. Abschließend
werden dann die Befestigungsschrauben 8 montiert und festgezogen, um den neuen Zylinder
7 in seiner Betriebsstellung zu fixieren.
[0027] Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, dass der Auswechselvorgang mit wenigen
Handgriffen und in der Regel von einer einzigen Bedienungsperson vollzogen werden
kann, insbesondere wenn die beim Drehen der Exzenter 19 wirksam werdenden Hebelverhältnisse
an das Gewicht des Nadelzylinders 7 und ggf. weitere Bauteile angepasst werden.
[0028] Während beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 7 die Exzenter 19 drehbar in der
Seitenwand 5 des Tragrings 3 gelagert sind, zeigen Fig. 8 bis 10 ein Ausführungsbeispiel
mit im Nadelzylinder 7 drehbar gelagerten Exzentern 32. Gleiche Teile sind in Fig.
8 bis 10 mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 7 versehen.
[0029] Gemäß Fig. 8 und 9 weisen die Exzenter 32 analog zu den Exzentern 19 je eine Exzenterscheibe
33 auf, die in einer von der Unterseite des Nadelzylinders 7 her in diesen eingearbeiteten
Aussparung 34 (Fig. 8) angeordnet ist. Außerdem sind die Exzenter 32 mit radial nach
innen ragenden, an die Exzenterscheibe 33 angeformten Ansätzen 35 versehen. Diese
Ansätze 35 sind in Bohrungen drehbar gelagert, die in unteren Seitenwänden 36 des
Nadelzylinders 7 ausgebildet sind, die die Aussparungen 34 auf ihrer radial innen
liegenden Seite begrenzen. Zum Einbringen der Ansätze 35 in die Aussparungen 34 kann
die diese auf der radial außen liegenden Seite begrenzende Seitenwand des Nadelzylinders
7 lösbar mit diesem verbunden sein. Alternativ wäre es auch möglich, die Exzenter
32 zweiteilig auszubilden.
[0030] Im übrigen ist die Anordnung in Fig. 8 und 9 weitgehend identisch mit der nach Fig.
1 bis 7, d. h. die Exzenterscheiben 33 weisen einen vorzugsweise als Tragfläche 33a
(Fig. 9) ausgebildeten Umfangsabschnitt mit einem vergleichsweise großen Abstand von
einer Drehachse 37 und einen diametral gegenüber liegenden Umfangsabschnitt 33b (Fig.
8) mit einem vergleichsweise kleinen Abstand von der Drehachse 37 auf. Die Tragflächen
33a dienen wie die Tragflächen 21a in Fig. 2 dem Zweck, den Nadelzylinder parallel
zur Maschinenachse 4 wahlweise in eine Montagestellung anzuheben (Fig. 8), in der
seine Unterseite im Wesentlichen bündig mit der Oberkante des Zentrieransatzes 9 angeordnet
ist und in der die Tragflächen 33a aus den Aussparungen 34 nach unten herausragen,
oder aufgrund seiner Schwerkraft in eine Betriebsstellung (Fig. 9) absinken zu lassen,
in welcher seine Unterseite auf der Auflagefläche 6 des Tragrings 3 aufliegt und in
welcher die Exzenter 32 voll in die Aussparungen 34 zurückgezogen sind. Ein Unterschied
zu Fig. 2 und 3 besteht lediglich darin, dass der Nadelzylinder 7 gemäß Fig. 8 dadurch
in der Montagestellung gehalten wird, dass sich die Exzenterscheiben 33 mit ihren
Tragflächen 33a auf einer am besten aus Fig. 8 ersichtlichen Stützfläche 38 abstützen,
die radial außerhalb der Auflagefläche 6 für den Nadelzylinder 7 am Tragring 3 ausgebildet
ist, und dass der Nadelzylinder 7 durch die Ansätze 35 axial in der angehobenen Position
gehalten ist. Dagegen wird der Nadelzylinder 7 in Fig. 2 dadurch in der Montagestellung
gehalten, dass die Ansätze 22 der Exzenter 19 in radial zur Maschinenachse 4 angeordneten
Bohrungen des Tragrings 3 axial gehalten sind und der Nadelzylinder mit seiner Unterseite
auf den Tragflächen 21a der Exzenterscheiben 21 abgestützt wird. Gemeinsam ist bei
beiden Ausführungsbeispielen, dass die Tragflächen 21a, 33a der Exzenter 19, 32 der
Herstellung der Montagestellung dienen.
[0031] Die Drehung der Exzenter 32 erfolgt analog zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis
7, und auch der Auswechselvorgang wird in derselben Weise durchgeführt, wie oben ausführlich
erläutert ist. Hinzu kommt lediglich, dass die Exzenter 32 nach dem ersten Aufschieben
auf den Zentrieransatz 9 wieder in die aus Fig. 9 ersichtliche Stellung zurückgedreht
werden müssen.
[0032] Fig. 10 zeigt, dass der Nadelzylinder 7 an seiner Unterseite mit zusätzlichen Aussparungen
39 versehen werden kann, die zur Aufnahme oder zum nachträglichen Einschieben der
bereits oben erwähnten, hier mit den Bezugszeichen 40 angedeuteten Montageschienen
dienen. Bei Anwendung dieser Montageschienen 40 steht der Nadelzylinder 7 in der Montagestellung
zweckmäßig um so viel oberhalb des Zentrieransatzes 9 (oder anderer erhöhter Teile
des Tragrings 3 und/oder der Schlossplatte 12), dass sich die Montageschienen 40 leicht
in die Aussparung 39 einführen lassen. Je nach Konstruktion kann es auch hier zweckmäßig
sein, die Schlossplatte vor dem Auswechselvorgang mit Hilfe des Stellrings 7 in ihre
tiefste Position einzustellen. Im Anschluss daran können die Exzenter 32 zurück- oder
weitergedreht werden, um den Nadelzylinder 7 auf den Montageschienen 40 abzusetzen.
Eine bevorzugte Variante sieht außerdem vor, die Montageschienen 40 zumindest für
den Auswechselvorgang mit Hilfe von Befestigungsschrauben 41 am Tragring 3 zu befestigen,
damit sie beim Verschieben des Nadelzylinders 7 nicht radial oder seitlich wegrutschen.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Dies gilt insbesondere für die Ausbildung
und die im Einzelfall vorgesehene Lage der Exzenter 19. Anstelle von zwei Exzentern
19 können bei Bedarf auch z. B. drei, um je 120° versetzte Exzenter 19 oder vier,
um je 90° versetzte Exzenter 19 vorgesehen werden. Weiter ist die Erfindung nicht
auf Rundstrickmaschinen mit drehbaren Nadelzylindern beschränkt, sondern in analoger
Weise auch auf Rundstrickmaschinen mit stationären Nadelzylindern und drehbaren Schlossteilen
anwendbar. Weiterhin ist klar, dass vor dem Auswechseln eines Nadelzylinders die üblichen
Vorbereitungsarbeiten durchgeführt werden müssen, wozu insbesondere die Entfernung
der Schlosssegmente 15, eines etwa vorhandenen Platinenrings oder den Auswechselvorgang
behindernder Fadenführer zählen. Außerdem kann in an sich bekannter Weise eine etwa
vorhandene Rippscheibe gelöst und auf der Oberkante des Nadelzylinders abgelegt werden.
In Abhängigkeit von der im Einzelfall vorgesehenen Konstruktion kann auch ein zentrales
Absenken der Schlossplatte 12 mit Hilfe des Stellrings 17 erforderlich sein, wenn
die Schlossplatte 12 entsprechend Fig. 1 und 3 in der normalen Betriebsstellung um
mehr als das Maß
h oberhalb der Unterkante des Nadelzylinders 7 angeordnet ist, um dadurch Platz für
die radiale Verschiebung des Nadelzylinders 7 zu schaffen (vgl. hierzu Fig. 2). Weiter
ist klar, dass etwa vorhandene Zentrierstifte 29 (Fig. 1) für die Schlosssegmente
15 so anzubringen sind, dass sie das seitliche Wegziehen des Nadelzylinders 7 nicht
behindern. Die Ansätze 22 der Exzenter 19 können außerdem mit in Umfangsnuten eingelassenen
Gummiringen 30 (Fig. 2 und 4) versehen sein, die sich an die zugehörigen Bohrungswandungen
anlegen und der axialen Klemmung der Ansätze 22 dienen. Schließlich versteht sich,
dass die verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten
Kombinationen angewendet werden können.
1. Rundstrickmaschine mit einem auswechselbaren Nadelzylinder (7), enthaltend einen Tragring
(3) mit einer Auflagefläche (6) für den Nadelzylinder (7), wenigstens einen dessen
Unterseite axial überragenden Ansatz (9) und eine das Auswechseln des Nadelzylinders
(7) erleichternde Einrichtung, die auf den Nadelzylinder (7) einwirkende Hebeteile
aufweist, mittels derer der Nadelzylinder (7) wahlweise in eine Betriebsstellung,
in welcher seine Unterseite auf der Auflagefläche (6) aufliegt und unterhalb einer
Oberkante des Ansatzes (9) angeordnet ist, und in eine Montagestellung einstellbar
ist, in der seine Unterseite von den Hebeteilen in einer angehobenen Lage gehalten
wird, so dass sie zumindest bündig mit der Oberkante des Ansatzes (9) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeteile zwischen dem Tragring (3) und dem Nadelzylinder (7) angeordnete Exzenter
(19, 32) enthalten, die um quer zu einer Maschinenachse (4) angeordnete Drehachsen
(20, 37) drehbar gelagert sind.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenter (19) mit zylindrischen, in Bohrungen des Tragrings (3) gelagerten Ansätzen
(22) versehen sind.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragring (3) mit den Exzentern (19) zugeordneten Anschlagstiften (23) versehen
ist.
4. Rundstrickmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen in einer Seitenwand (5) ausgebildet ist, die den Tragring (3) an einer
radial innen liegenden Seite begrenzt.
5. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenter (19, 32) mit einem Mittel (24) zum Ansetzen eines Werkzeugs versehen
sind.
6. Rundstrickmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese Mittel (24) von einer Innenseite des Nadelzylinders (7) her zugänglich sind.
7. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Nadelzylinders (7) eine umlaufende Zentrierrille (26) aufweist
und die Exzenter (19) mit zum Eingreifen in die Zentrierrille (26) bestimmten Zentrierrippen
(25) versehen sind.
8. Rundstrickmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrierrippen (25) so an den Exzentern (19) ausgebildet sind, dass sie nur in
der Betriebsstellung des Nadelzylinders (7) in die Zentrierrillen (26) eingreifen.
9. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenter (32) mit zylindrischen, in Bohrungen des Nadelzylinders (7) gelagerten
Ansätzen (35) versehen sind.
10. Rundstrickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenter (32) in zu seiner Unterseite hin offenen Aussparungen (34) des Nadelzylinders
(7) angeordnet und die die Ansätze (35) aufnehmenden Bohrungen in einer die Aussparungen
(34) begrenzenden Seitenwand (36) ausgebildet sind.
11. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie nur zwei, einander im Wesentlichen diametral gegenüber liegende Exzenter (19)
aufweisen.
12. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Nadelzylinders (7) in der Montagestellung im Wesentlichen in gleicher
Höhe mit der Oberkante des Zentrieransatzes (9) angeordnet ist.
13. Nadelzylinder mit einer Unterseite für eine Rundstrickmaschine nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass er an der Unterseite mit zur Zusammenwirkung mit den Exzentern (19, 32) bestimmten
Mitteln versehen ist.
14. Nadelzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel wenigstens eine zur Aufnahme der Zentrierrippen (25) der Exzenter (19)
geeignete Zentrierrille (26) enthalten.
15. Nadelzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel wenigstens zwei zur drehbaren Lagerung je eines Exzenters bestimmte Aussparungen
(34) enthalten, die auf radial innen liegenden Seiten durch eine Seitenwand (36) begrenzt
sind, die Bohrungen zur Aufnahme der Ansätze (35) der Exzenter (32) aufweist.
16. Nadelzylinder nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite mit weiteren, zur Aufnahme von Tragschienen (40) bestimmten Aussparungen
(39) versehen ist.