Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Meldevorrichtung mit manueller Auslösung, insbesondere
einen Handfeuermelder, mit einem Gehäuse und mit einem zerbrechlichen Element, welches
das Gehäuse bedienseitig zum Benutzer abschließt und welches zur manuellen Auslösung
der Meldevorrichtung durch den Benutzer zerbrochen werden muss.
[0002] Handfeuermelder sind Komponenten von oftmals komplexen Feuermeldeanlagen und erlauben
einem Benutzer, durch manuelle Betätigung einen Feueralarm auszulösen. Die Handfeuermelder
sind zum Beispiel in der Norm EN 54-11 geregelt, wobei zwischen einem Typ A und einem
Typ B unterschieden wird. Bei der Bauart Typ A wird ein Alarm durch Zerstören oder
auch Verschieben eines Elements ausgelöst. Bei der Bauart Typ B ist zusätzlich die
manuelle Betätigung eines Auslöseelements, zum Beispiel eines Druckknopfes, erforderlich.
[0003] Einen allgemeinen Stand der Technik zu Handfeuermeldern bildet die Offenlegungsschrift
DE 198 35 318 A1, die einen manuell betätigbaren Melder des Typs B betrifft. Der Melder weist ein
Gehäuse mit einem frontseitigen Sichtfenster auf, hinter dem ein Betätigungsmittel
zur Auslösung einer Meldung in Form eines Druckknopfes angeordnet ist, sowie zusätzliche
Anzeigemittel, welche dem Benutzer unterschiedliche Informationen über den Anwendungszweck
und/oder den Betriebszustand des Melders geben können.
[0004] Offenbarung der Erfindung
[0005] Im Rahmen der Erfindung wird eine Meldevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Spezialschlüssel mit den Merkmalen des Anspruchs 14 optional in Kombination
mit der Meldevorrichtung vorgeschlagen. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den beigefügten Figuren.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Meldevorrichtung mit manueller Auslösung, insbesondere
ein Handfeuermelder und/oder ein Branddruckknopfmelder vorgeschlagen, die vorzugsweise
konform zu der Norm EN 54-11, insbesondere im Hinblick auf die Typen A und B mit einem
zerbrechlichen Element ausgebildet ist. Derartige Meldevorrichtungen werden beispielsweise
als Komponenten in komplexen Feuermeldeanlagen eingesetzt, die in Gebäuden oder öffentlichen
Plätzen installiert sind.
[0007] Die Meldevorrichtung weist ein Gehäuse auf, welches beispielsweise als ein Gehäuseunterteil
mit einer schwenkbaren Tür oder ein Gehäuseunterteil mit einem abnehmbaren Deckel
ausgebildet ist. Das Gehäuse ist bedienseits zum Benutzer mit einem zerbrechlichen
Element abgeschlossen. Das zerbrechliche Element ist vorzugsweise plattenförmig oder
als Platte ausgebildet und insbesondere aus Glas oder Kunststoff gefertigt. Für den
Fall einer Kunststoffscheibe weist diese bevorzugt Sollbruchstellen auf, so dass diese
bei einer manuellen Auslösung durch den Benutzer in vorbestimmte Teilstücke zerfällt.
Die Meldevorrichtung ist derart ausgebildet, dass bei einer manuellen Auslösung der
Meldevorrichtung durch den Benutzer das zerbrechliche Element bestimmungsgemäß zerbrochen
wird.
[0008] Erfindungsgemäß weist die Meldevorrichtung einen Testmechanismus für einen zerstörungsfreien
Funktionstest auf, bei dem insbesondere das zerbrechliche Element nicht zerstört wird.
Der Testmechanismus ist dabei ausgebildet und/oder angeordnet, dass der Funktionstest
eine Verschiebung des zerbrechlichen Elements umfasst, wobei durch die Verschiebung
die Meldevorrichtung aktiviert bzw. ausgelöst wird. Vorzugsweise ist der Funktionstest
und das Rücksetzen der Meldevorrichtung ohne ein Austausch von Komponenten möglich.
[0009] Während bei der Verwendung von rücksetzbaren Elementen ein Funktionstest der Meldevorrichtungen
einfach durchgeführt werden kann, indem die Meldevorrichtung ausgelöst und nach dem
Auslösen zurückgesetzt wird, wird der Test einer Meldevorrichtung mit einem zerbrechlichen
Element bislang beispielsweise durchgeführt, indem das Gehäuse der Meldevorrichtung
geöffnet und eine Betätigung der Meldevorrichtung simuliert wird.
[0010] Demgegenüber schlägt die Erfindung einen Testmechanismus vor, welcher das zerbrechliche
Element während des Funktionstests bewegt, jedoch ohne das zerbrechliche Element zu
zerstören, um auf diese Weise insbesondere bei geschlossenem Gehäuse eine Betätigung
anwendungsnah zu simulieren. Damit wird durch die vorliegende Erfindung eine vorteilhafte
Meldevorrichtung mit einem zerbrechlichen Element beschrieben, welche in einfacher
Weise getestet werden kann, aber dennoch eine hohe Sicherheit gegen gewollte oder
ungewollte Fehlauslösung bietet.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Testmechanismus so ausgebildet,
dass während des Funktionstests die Verschiebung des zerbrechlichen Elements entlang
einer Ebene erfolgt, welche parallel oder identisch zu der Flächenerstreckung des
zerbrechlichen Elements ausgerichtet ist. Die Verschieberichtung des zerbrechlichen
Elements ist dabei bevorzugt senkrecht zu der üblichen Betätigungsrichtung der Meldevorrichtung
ausgebildet. Mit dieser Ausbildung kann der Testmechanismus in platzsparender Weise
in dem Gehäuse der Meldevorrichtung integriert werden.
[0012] Die Meldevorrichtung weist vorzugsweise ein Schaltelement auf, welches bei Betätigung
eine Meldung abgibt, wobei das Schaltelement mittelbar oder unmittelbar durch das
zerbrechliche Element betätigt wird. In dem erstgenannten Fall wird das Schaltelement
somit direkt durch das zerbrechliche Element ausgelöst, beispielsweise indem das Schaltelement
und das zerbrechliche Element eine gemeinsame Berührungsfläche aufweisen. In dem zweiten
Fall wird die Bewegung des zerbrechlichen Elements über mindestens ein Zwischenglied
auf das Schaltelement übertragen, um dieses zu schalten bzw. zu betätigen.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist dieses Zwischenglied als eine
Schiebeplatte ausgebildet, die das Schaltelement vorzugsweise unmittelbar betätigt.
Die Schiebeplatte ist in dem Gehäuse zwischen einer Normalposition - in einem unausgelösten
Zustand der Meldevorrichtung - und einer Meldeposition - in einem ausgelösten Zustand
der Meldevorrichtung - verschiebbar angeordnet. In der Normalposition ist die Schiebeplatte
durch das zerbrechliche Element formschlüssig gehalten, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass die Schiebeplatte durch eine Gewichtskraft oder eine Federkraft vorgespannt
ist. Schiebeplatte und zerbrechliches Element sind dabei derart gekoppelt, dass durch
die Verschiebung des zerbrechlichen Elements die Schiebeplatte in die Meldeposition
überführbar ist und/oder überführt wird.
[0014] Bei einer bevorzugten praktischen Realisierung der Erfindung umfasst der Testmechanismus
einen Auflageblock, auf dem das zerbrechliche Element aufliegt und der die Verschiebung
steuert, wobei das zerbrechliche Element vorzugsweise mit einer freien Seitenkante,
insbesondere linienförmig auf dem Auflageblock aufliegt.
[0015] Um die Verschiebung des zerbrechlichen Elements zu erreichen, ist der Auflageblock
bewegbar, insbesondere verschiebbar und/oder drehbar ausgebildet. Insbesondere weist
der Auflageblock eine Normalauflagefläche und eine Testauflagefläche auf. Liegt das
zerbrechliche Element auf der Normalauflagefläche auf, so befindet sich die gegebenenfalls
vorhandene Schiebeplatte in der Normalposition. Liegt das zerbrechliche Element dagegen
auf der Testauflagefläche auf, so ist das zerbrechliche Element bereits verschoben,
so dass die gegebenenfalls vorhandene Schiebeplatte in der Meldeposition angeordnet
ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Wechsel der Auflagefläche von der Normalauflagefläche
zu der Testauflagefläche durch eine Drehung des Auflageblocks, insbesondere um eine
Drehachse senkrecht zur Flächenerstreckung des zerbrechlichen Elements umsetzbar ist
bzw. umgesetzt ist.
[0016] Bei einer vorteilhaften und insbesondere konstruktiv einfachen Ausführungsform weist
der Auflageblock im Querschnitt eine Rechtecksform auf bzw. ist als abgerundetes Rechteck
ausgebildet, wobei die Normalauflagefläche an einer Schmalseite und die Testauflagefläche
an einer Längsseite angeordnet sind. Diese konstruktiv einfach ausführbare Ausbildung
der Erfindung hat den Vorteil, dass das zerbrechliche Element sowohl im Normalzustand
als auch im Testzustand durch definierte Auflageflächen stets waagrecht gehalten wird
und/oder linienförmig aufliegt. Zudem hat die besondere Ausbildungsform des Auflageblocks
den Vorteil, dass eine gewisse Kraft zur Betätigung aufgebracht werden muss. Dies
ist dadurch begründet, dass das zerbrechliche Element zunächst gegen die eigentliche
Verschieberichtung ausgelenkt wird, da aufgrund der Drehung des Auflageblocks das
zerbrechliche Element über die Diagonale oder den Eckbereich des Auflageblocks geführt
wird.
[0017] Bei einer Weiterbildung der Erfindung muss der Auflageblock zum Testen gedreht und
verschoben werden, wobei durch die kombinierte Schiebe-/Drehbewegung ein versehentliches
Auslösen nahezu ausgeschlossen wird.
[0018] Zur Betätigung des Testmechanismus ist es bevorzugt, dass dieser eine mechanische
Schnittstelle aufweist, welche ausschließlich durch einen Spezialschlüsselabschnitt
betätigt werden kann, wohingegen eine Betätigung durch Standardwerkzeuge blockiert
oder verhindert ist. Diese mechanische Schnittstelle kann beispielsweise als eine
ovale Öffnung mit einem mittigen Haltedorn ausgeführt sein, so dass der Testmechanismus
nur durch den daran angepassten Spezialschlüsselabschnitt ausgelöst werden kann, jedoch
ein Auslösen durch zum Beispiel Schraubendreher etc. nicht möglich ist.
[0019] Ein optionaler, weiterer Schutz gegen eine gewollte Fehlauslösung, also insbesondere
gegen Vandalismus, ist dadurch gegeben, dass die mechanische Schnittstelle durch eine
Abdeckkappe gesichert ist, wobei die Abdeckkappe und/oder die Meldevorrichtung einen
Verschluss aufweist bzw. gemeinsam bilden, der bestimmungsgemäß nur mit einem weiteren
Spezialschlüsselabschnitt zu öffnen ist. Dabei kann die Abdeckkappe entweder vollständig
abnehmbar oder an dem Gehäuse der Meldevorrichtung angelenkt sein, so dass diese weggeschwenkt
werden kann. Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung umfasst der Verschluss
insbesondere zwei Aufnahmeöffnungen in dem Gehäuse, in die zwei nasenförmige Fortsätze
des weiteren Spezialschlüsselabschnitts eingreifen können, um die Abdeckkappe abzuhebeln.
[0020] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Spezialschlüssel, welcher den
Spezialschlüsselabschnitt und den weiteren Spezialschlüsselabschnitt aufweist, wobei
die Abschnitte ausgebildet sind, bestimmungsgemäß die Schnittstelle des Testmechanismus
bzw. den Verschluss der Abdeckkappe zu bedienen.
[0021] Optional ist die Meldevorrichtung umrüstbar ausgebildet, wobei die Schiebeplatte
Anformungen aufweist, welche ausgebildet sind, formschlüssig mit einem rücksetzbaren
Element, welches statt dem zerbrechlichen Element eingesetzt ist, zusammenzuwirken,
so dass eine Betätigung des rücksetzbaren Elements zu einer Verschiebung der Schiebeplatte
von der Normalposition in eine Meldeposition führt. Insbesondere für ein Rücksetzen
der Schiebeplatte, aber optional auch für die Montage des zerbrechlichen Elements,
weist der Spezialschlüssel einen dritten Spezialschlüsselabschnitt auf, der als Schiebestange
ausgebildet ist. Meldevorrichtung und Spezialschlüssel sind derart aneinander angepasst,
dass der dritte Spezialschlüsselabschnitt durch eine Gehäuseöffnung in das insbesondere
geschlossene Gehäuse einführbar ist und eine Verschiebung der Schiebeplatte gegen
die Verschieberichtung bewirkt.
[0022] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum zerstörungsfreien
Testen der Funktion der Meldevorrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
16.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Figuren eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, dreidimensionale Draufsicht schräg von vorne auf einen Handfeuermelder
als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische, dreidimensionale Draufsicht schräg von vorne in den geöffneten
Handfeuermelder in Figur 1;
- Figur 3
- eine ähnliche Ansicht wie in Figur 2 in den Handfeuermelder während der Betätigung
des Testmechanismus;
- Figur 4
- den geschlossenen Handfeuermelder in gleicher Darstellung wie in der Figur 1 mit abgenommener
Abdeckkappe;
- Figur 5
- den geschlossenen Handfeuermelder in Figur 1 in gleicher Darstellung mit angesetztem
Spezialschlüssel für ein Öffnen der Abdeckkappe.
[0024] Einander entsprechende Teile oder Größen sind in den Figuren mit einander entsprechenden
oder gleichen Bezugszeichen versehen.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0025] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Ansicht schräg von vorne
einen Handfeuermelder 1, welcher beispielsweise Bestandteil einer komplexen Feuermeldeanlage
sein kann. Der Handfeuermelder 1 umfasst ein Gehäuse 2, welches in Draufsicht eine
quadratische oder rechteckige Grundform zeigt und in dem randseitig eine Abdeckkappe
3 und mittig eine Glasplatte 4 angeordnet ist. Die Glasplatte 4 deckt von dem Inneren
des Gehäuses 2 ein frontseitiges Fenster 5 des Gehäuses ab, welches eine rechteckige
Grundform aufweist, wobei die Höhe des Fensters 5 zwischen einem Drittel und der Hälfte
der Höhe des Gehäuses 2 ausmacht und die Breite des Fensters 5 bis auf überstehende
Randstreifen sich über die gesamte Breite des Gehäuses 2 erstreckt.
[0026] Zur Auslösung des Handfeuermelders 1 muss die Glasscheibe 4 durch Kraftaufwendung
zerbrochen werden, wobei bereits das Zerbrechen der Glasscheibe 4 ausreicht, um den
Handfeuermelder 1 auszulösen. Optional wechseln zur Quittierung der erfolgten Auslösung
innerhalb des Gehäuses 2 in Bereichen 6, die z.B. als Fenster und/oder normentsprechende
Symbole bzw. Piktogramme ausgebildet sind, die Hintergrundfarbe, wie dies später noch
ausführlich erläutert wird. Somit zeigt sich der Handfeuermelder 1 in dem unausgelösten
Zustand mit einem hinter der Glasscheibe 4 angeordneten homogenen Hintergrund und
in dem ausgelösten Zustand durch farblich hervorgehobene Bereiche 6. Zudem wird durch
das Einschlagen der Glasscheibe 4 ein im Inneren des Gehäuses 2 angeordnetes Schaltelement
(nicht gezeigt) ausgelöst, welches ein elektrisches Meldesignal absetzt.
[0027] Die Figur 2 zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht in das Gehäuse 2 des
Handfeuermelders 1, wobei ein Gehäuseunterteil 7, welches beispielsweise als ein einstückig
geformtes Spritzgussteil ausgebildet ist, mit einer Mehrzahl von eingesetzten Funktionskomponenten
zu erkennen ist. An der dem Betrachter zugewandten Frontseite des Gehäuseunterteils
7 ist dieses durch die Glasscheibe 4 abgeschlossen, welche eine rechteckige Grundform
aufweist und über Befestigungsclipse 8 seitlich gehalten wird. Der Handfeuermelder
1 weist ferner eine Schiebeplatte 9 auf, welche parallel zu der Glasplatte 4 weiter
in dem Gehäuseinneren angeordnet ist. Die Schiebeplatte 9 ist zwischen einer Normalposition
und einer Meldeposition entlang der Pfeilrichtung 10 verschiebbar gelagert. Die Normalposition
entspricht dem unausgelösten Zustand des Handfeuermelders 1, wohingegen die Meldeposition
dem ausgelösten Zustand entspricht. Zur Umsetzung des Schiebevorgangs zwischen Normalposition
und Meldeposition weist der Handfeuermelder 1 eine Federeinrichtung 11 auf, welche
die Schiebeplatte 9 in Verschieberichtung 10 vorspannt.
[0028] In der Normalposition liegt die Schiebeplatte 9 jedoch mit einem leistenähnlichen
Fortsatz 12 auf einer Seitenkante, in Figur 2 auf der Unterkante, der Glasscheibe
4 auf, so dass die Schiebebewegung formschlüssig gesperrt ist. Auf der der Auflagekante
gegenüberliegenden Seitenkante der Glasscheibe 4, in Figur 2 der Oberkante, ist die
Glasplatte 4 mit der Schmalseite 13 eines Auflageblocks 14 in Anlage. Zusammengefasst
stützt sich die Schiebeplatte 9 in Verschieberichtung 10 über den leistenähnlichen
Absatz 12 an der Unterkante der Glasplatte 4 ab, wobei sich die Glasplatte 4 in gleicher
Richtung mit der Oberkante an der Schmalseite 13 des Auflageblocks 14 abstützt.
[0029] Bei einem Übergang von dem unausgelösten Zustand in den ausgelösten Zustand wird
die Glasplatte 4 als zerbrechliches Element durch Krafteinwirkung zerstört, wobei
sowohl der Formschluss zwischen Glasplatte 4 und Auflageblock 14 und der Formschluss
zwischen Schiebeplatte 9 und Glasplatte 4 aufgehoben wird. Als Folge des aufgehobenen
Formschlusses verschiebt sich die Schiebeplatte 9 unter Krafteinwirkung der Federeinrichtung
11 in Schieberichtung 10 und wechselt von der Normalposition in die Meldeposition.
Bei diesem Wechsel wird ein nicht dargestelltes Schaltelement, welches beispielsweise
als Mikroschalter ausgebildet ist, betätigt und eine Meldung abgesetzt und optional
zugleich der Hintergrund der Bereiche 6 farblich geändert.
[0030] Zur Durchführung eines Funktionstests, um die Funktionsfähigkeit des Handfeuermelders
1 bzw. dessen Anschluss in einer Feuermeldeanlage zu überprüfen, kann der Handfeuermelder
1 demontiert bzw. geöffnet und das nicht dargestellte Schaltelement manuell ausgelöst
werden. Nachdem bei dieser Vorgehensweise jedoch nicht restlos auszuschließen ist,
dass der Handfeuermelder 1 bei der nachfolgenden Montage funktionsuntüchtig wird,
weist der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Handfeuermelder 1 einen Testmechanismus
auf, der einen Test des Handfeuermelders 1 ohne Öffnung des Gehäuses 2 und ohne Zerstörung
der Glasplatte 4 erlaubt. Der Testmechanismus ist dadurch realisiert, dass der Auflageblock
14 dreh- und optional verschiebbar gelagert ist und bei geschlossenem Gehäuse 2 bedienbar
ist.
[0031] Die Figur 3 zeigt den Handfeuermelder 1 bei einer testweisen Auslösung, wobei die
Glasplatte 4 im Gegensatz den vorhergehenden Figuren zeichnerisch durchsichtig dargestellt
ist. Hierzu wird der Auflageblock 14 um eine mittig angeordnete Drehachse senkrecht
zur Flächenerstreckung der Glasplatte 4 gedreht, so dass die Glasplatte 4 im Endzustand
auf einer Längsseite 15 des Auflageblocks 14 aufliegt. Optional ist eine Verschiebung
gegen die Verschieberichtung 10 zur Lösung einer Sperre notwendig, um den Auflageblock
14 zu entriegeln, so dass ein gewolltes Fehlauslösen des Handfeuermelders 1 durch
Unbefugte erschwert wird. Aufgrund der Vorspannung der Schiebeplatte 9 wird die Glasplatte
4 in Schieberichtung 10 zusammen mit der Schiebeplatte 9 versetzt, wobei durch die
Schiebeplatte 9 das nicht dargestellte Schaltelement ausgelöst wird. Vorteilhaft bei
der Ausführung des Auflageblocks 14 mit einer rechteckigen Grundform mit abgerundeten
Ecken ist es, dass sowohl im Normalzustand bei Auflage auf der Schmalseite 13 als
auch im Testzustand bei Auflage auf der Längsseite 15 die Glasplatte 4 jeweils durch
den Auflageblock parallel zur aufliegenden Kante gestützt wird. Zudem ist es bei dem
Übergang von dem Normalzustand in den Testzustand des Auflageblocks 14 notwendig,
dass ein Betätigungswiderstand aufgrund der Eckbereiche des Auflageblocks 14 überwunden
werden muss, da zunächst die Glasscheibe 4 sowie die Schiebeplatte 9 gegen die Verschieberichtung
10 verschoben werden muss.
[0032] Wie sich aus der Figur 4 ergibt, die den Handfeuermelder 1 in gleicher Darstellung
wie in Figur 1 zeigt, jedoch mit abgenommener Abdeckkappe 3, ist der Auflageblock
14 von außerhalb des Gehäuses 2 betätigbar. Hierzu weist der Auflageblock 14 eine
mechanische Schnittstelle 16 auf, welche als eine ovale oder ellipsenförmige Vertiefung
mit einem zentralen Dorn in dem Auflageblock 14 ausgebildet ist und die über eine
langlochähnliche oder ovale Öffnung 17, die in dem Gehäuse 2 hinter der Abdeckplatte
3 angeordnet ist, erreichbar ist. Durch die besondere Ausgestaltung der mechanischen
Schnittstelle 16 ist sichergestellt, dass ein testweises Auslösen nur durch ein Spezialwerkzeug,
welches einen an die mechanische Schnittstelle 16 angepassten Funktionsabschnitt aufweist,
und nicht zum Beispiel mit einem handelsüblichen Schraubenzieher erreicht werden kann.
Diese Maßnahme erschwert eine gewollte Fehlauslösung des Handfeuermelders 1 durch
Unbefugte.
[0033] Zur weiteren Sicherung gegen eine gewollte Fehlauslösung ist die Abdeckkappe 3 bzw.
das Gehäuse 2 mit einem Verschluss gesichert, welcher ebenfalls nur mit einem Spezialwerkzeug
zu öffnen ist. Der Verschluss weist zwei Aufnahmeöffnungen 18 auf, die an der oberen
Kante des Fensters 5 angeordnet sind und die den Beginn von Führungskanälen bilden.
Die Führungskanäle erstrecken sich im weiteren Verlauf zunächst geschützt innerhalb
des Gehäuses 2 und sind in einem Bereich unterhalb der Abdeckkappe 3 nach außen hin
geöffnet. Die Führungskanäle erlauben das Einführen von gewinkelten, nasenartigen
Domen eines Spezialwerkzeugs, wobei die Endabschnitte der nasenartigen Dome sich bis
zu den nach außen hin geöffneten Bereichen erstrecken. Durch eine Schwenkbewegung
der Dome um Auflagepunkte, die jeweils in dem geschützten Bereich der Führungskanäle
angeordnet sind, kann die Abdeckkappe 3 aufgehebelt werden.
[0034] In der Figur 5 ist ein derartiges Spezialwerkzeug 19 gezeigt, welches mit den gewinkelten,
nasenartigen, parallel zueinander angeordnete Domen 20 in die Aufnahmeöffnungen 18
eingreift, so dass mittels einer Hebebewegung die Abdeckkappe 3 aufgehebelt werden
kann.
[0035] Das Spezialwerkzeug 19 weist an einem Ende die Dome 20 als Funktionselemente zum
Aufhebeln der Abdeckkappe 3 auf. An einem anderen Ende ist ein Spezialschlüssel 21
zur Betätigung des Auflageblocks 14 mit einem entsprechend angepassten, ovalen Querschnitt
mit mittiger Ausnehmung angeformt. An einem dritten Ende weist das Spezialwerkzeug
19 eine Schiebestange 22 auf, welche ausgebildet ist, die Schiebeplatte 9 von der
Meldeposition in die Normalposition zu verschieben, wie dies in der Figur 3 gezeigt
ist.
1. Meldevorrichtung (1) mit manueller Auslösung, insbesondere Handfeuermelder,
mit einem Gehäuse (2)
und mit einem zerbrechlichen Element (3), welches das Gehäuse (2) bedienseitig zum
Benutzer abschließt und welches zur manuellen Auslösung der Meldevorrichtung (1) durch
den Benutzer zerbrochen werden muss,
gekennzeichnet durch
einen Testmechanismus (14) für einen zerstörungsfreien Funktionstest der Meldevorrichtung
(1), wobei der Testmechanismus (14) ausgebildet und/oder angeordnet ist, durch eine Verschiebung des zerbrechlichen Elements (4) die Meldevorrichtung (1) testend
auszulösen.
2. Meldevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Testmechanismus (14) ausgebildet ist, das zerbrechliche Element (4) in der Ebene
dessen Flächenerstreckung oder in einer Ebene parallel zu dessen Flächenerstreckung
zu verschieben.
3. Meldevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Schaltelement, welches bei Betätigung eine Meldung abgibt, wobei das Schaltelement
mittelbar oder unmittelbar durch das zerbrechliche Element (4) betätigt wird.
4. Meldevorrichtung (1) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Schiebeplatte (9), die das Schaltelement betätigt und die in dem Gehäuse (2)
zwischen einer Normalposition und einer Meldeposition verschiebbar angeordnet ist,
wobei die Schiebeplatte (9) in der Normalposition durch das zerbrechliche Element (4) formschlüssig gehalten ist und durch die Verschiebung des zerbrechlichen Elements (4) in die Meldeposition überführbar
ist.
5. Meldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Testmechanismus einen Auflageblock (14) zur Steuerung der Verschiebung aufweist,
auf dem das zerbrechliche Element (4) aufliegt.
6. Meldevorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageblock (14) bewegbar, insbesondere verschiebbar und/oder drehbar ausgebildet
ist, wobei durch die Bewegung des Auflageblocks (14) die Verschiebung des zerbrechlichen
Elements bewirkt wird.
7. Meldevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageblock (14) eine Normalauflagefläche (13) und eine Testauflagefläche (15)
aufweist, wobei durch eine Drehung des Auflageblocks (14) das zerbrechliche Element
(4) von einer Auflage auf der Normalauflagefläche (13) in eine Auflage auf der Testauflagefläche
(15) überführt wird.
8. Meldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageblock (14) einen rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei die Normalauflagefläche
(13) an einer Schmalseite und die Testauflagefläche (15) an einer Längsseite angeordnet
ist.
9. Meldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageblock (14) zum Testen gedreht und verschoben werden muss.
10. Meldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Testmechanismus (14) eine Schnittstelle (16) aufweist, die bestimmungsgemäß ausschließlich
durch einen Spezialschlüsselabschnitt (21) betätigbar ist.
11. Meldevorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (16) zur Betätigung des Testmechanismus und/oder des Auflageblocks
(14) als eine oval geformte Öffnung mit innenliegendem Dorn ausgebildet ist.
12. Meldevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (16) durch eine Abdeckkappe (3) geschützt ist, wobei die Abdeckkappe
(3) durch einen Verschluss gesichert ist, welcher bestimmungsgemäß ausschließlich
durch einen weiteren Spezialschlüsselabschnitt (20) betätigbar ist.
13. Spezialschlüssel (19), der zum Testen der Meldevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und optional in Kombination mit dieser ausgebildet ist, gekennzeichnet durch einen ersten Spezialschlüsselabschnitt (21) zur Betätigung der Schnittstelle (16)
des Testmechanismus (14) und mit einem zweiten Spezialschlüsselabschnitt (20) zur
Betätigung des Verschlusses der Abdeckkappe (3).
14. Spezialschlüssel (19) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen dritten Spezialschlüsselabschnitt (21), wobei der dritte Spezialschlüsselabschnitt
(21) komplementär zu einer Öffnung in dem Gehäuse (2) ausgebildet ist bzw. an diese
angepasst ist, so dass der dritte Spezialschlüsselabschnitt (2) gegen eine Verschieberichtung
(10) in das Gehäuse (2) einschiebbar ist, um die Schiebeplatte (9) gegen die Verschiebrichtung
(10) zu verschieben.
15. Verfahren zum zerstörungsfreiem Testen der Funktion einer Meldevorrichtung (1) mit
manueller Auslösung, insbesondere einer Meldevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 13, mit einem Spezialschlüssel (19), insbesondere einem Spezialschlüssel (19)
nach einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei mittels eines ersten Spezialschlüsselabschnitts
(21) des Spezialschlüssels (19) eine Schnittstelle (16) eines Testmechanismuses (14)
der Meldevorrichtung (1) betätigt wird und mittels eines zweiten Spezialschlüsselabschnitts
(20) ein Verschluss einer die Schnittstelle (16) des Testmechanismuses (14) schützende
Abdeckkappe (3) betätigt wird.