[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen Reinigen mehrerer Rohrleitungen
oder Rohrleitungssysteme insbesondere mit jeweils unterschiedlichen Leitungsquerschnitten,
wobei die Reinigung mit einem flüssigen Reinigungsmedium erfolgt, welches mittels
einer Förderpumpe einem Sammelbehälter entnommen und den zu reinigenden Systemen zugeführt
wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
[0002] Dabei bedient man sich den bekannten Verfahren des 'CIP', nämlich des "Cleaning in
Place". Die CIP zur Reinigung von Leitungssystemen sind schon seit mehreren Jahrzehnten
Stand der Technik bei der Reinigung von beispielsweise Lebensmittelabfüllanlagen.
Wenn im folgenden von Lebensmittelabfüllanlagen oder kurz Füllmaschinen die Rede ist,
soll sich die vorliegende Erfindung keinesfalls auf nur solche Maschinen beschränken,
damit sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige Rohrleitungen bzw. Rohrleitungssysteme
reinigen lassen.
[0003] Kennzeichnend ist dabei, dass von einer dezentralen Versorgungsanlage (kurz: CIP-Anlage)
unterschiedliche Reinigungsmedien angemischt, temperiert und bevorratet werden, um
dann bei einer Reinigungsanforderung das angeforderte Medium über eine Pumpe und ein
Rohrleitungssystem zum zu reinigenden System zu leiten.
[0004] Erste CIP-Anlagen lieferten auf Anfrage des zu reinigenden Systems die Reinigungsmedien
(Temperatur und Konzentration) in einer festgelegten Reihenfolge und Dauer, welche
durch ein in der CIP-Anlage hinterlegtes Programm bestimmt wurde.
[0005] Das Reinigungsmedium wurde während des Reinigungsvorganges durch das zu reinigende
System gepumpt, danach jedoch in die Kanalisation geleitet. Dieses Verfahren wird
als "verlorene" Reinigung bezeichnet, da das Reinigungsmedium nicht wieder verwendet
wird.
[0006] Zum Erreichen umweltschonender und sparsamer Produktionsprozesse wurde die so genannte
CIP-Umlauf-Reinigung mit einer "Stapelung" von Reinigungslösungen entwickelt, wobei
die Reinigungsmedien (üblicherweise Lauge- und/ oder Säurelösungen) über Leitungen
zurück zur CIP gelangen und dort so lange wieder verwendet werden, wie die Reinigungskraft
ausreicht.
[0007] Die bekannten Verfahren der CIP-Anlage sind jedoch verbesserungswürdig:
- Die Strömungsgeschwindigkeit (Mechanik) der bereit gestellten Reinigungslösung ist
abhängig von der Kapazität der CIP Pumpe, der Dimensionierung der Zuführleitung und
der Leitungslänge zwischen CIP - Anlage und Abfüllmaschine. Daher werden in der Praxis
Strömungsmengen zwischen 10 und 15 m3/h verwendet.
- Dieser strömungsmechanische Faktor beeinflusst das Reinigungsergebnis stark, deshalb
ist in Abhängigkeit von den in Abfüllmaschinen verwendeten Tankgrößen und Rohrleitungsquerschnitten
die bereitgestellte Menge oft zu gering und ein zufrieden stellendes Reinigungsergebnis
nur über eine lange Reinigungsdauer zu erreichen, da die Strömungsgeschwindigkeit
(und damit auch die Reinigungswirkung) bei großen Durchmessern stark sinkt.
- Oft werden Sprühbälle in Tanks verwendet, welche mehr mechanische Reinigungskraft
auf die Tankoberflächen ausüben sollen. Diese Lösung birgt jedoch aseptische Risiken
und kann bei so genannten Umkehrreinigungen (Umkehr der Strömungsrichtung bei der
Reinigung) nicht eingesetzt werden, da die Gefahr besteht, dass stückige Produkte
nicht vollständig entfernt werden.
- Prinzipiell kann über ein Leitungssystem nur ein Füllsystem gleichzeitig gereinigt
werden, es sei denn, zwei Abfüllmaschinen durchlaufen dieselben Reinigungsschritte
simultan. Sind jedoch zwei Füllsysteme für unterschiedliche Produkte ausgelegt (hier
Wasser und Produkte mit Stücken), besteht die Gefahr, dass in das Füllsystem, welches
für Wasser (kleiner) dimensioniert ist, Stücke aus dem anderen Füllsystem geraten
und dieses verstopfen.
- Zudem werden bei dem größer dimensionierten Füllsystem höher Strömungsgeschwindigkeiten
benötigt als bei dem Wasser-Füllsystem, um in der gleichen zeit ein ähnliches Reinigungsergebnis
zu erreichen.
- Daher ist es bisher bei der Verwendung dieser zwei unterschiedlichen Füllsysteme notwendig,
zwei separate CIP-Leitungen mit zwei separaten Pumpen anzuschließen, um die Systeme
produktangepasst zeitgleich reinigen zu können.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte und zuvor näher
beschriebene Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung zum Reinigen von Leitungen
so auszugestalten und weiterzubilden, dass die Menge des benötigten Reinigungsmediums
und die Reinigungszeit ohne Beeinträchtigung der aseptischen Verhältnisse minimiert
werden können.
[0009] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gemäß einer ersten Alternative dadurch
gelöst, dass der Reinigungsmediumstrom dem ersten zu reinigenden System zugeführt
wird und nach dem Verlassen des ersten zu reinigenden Systems in zwei Teilströme aufgeteilt
wird, von denen ein Teilstrom zum Reinigen des zweiten bzw. weiteren Systems verwendet
wird und der andere Teilstrom wieder dem Sammelbehälter zugeführt wird.
[0010] Alternativ erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, dass ein Reinigungsmediumstrom
zunächst dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System zugeführt wird und danach
in Teilströme aufgeteilt wird, von denen einer wiederum den zweiten Teilstrom beigemischt
wird und der andere wieder dem Sammelbehälter zugeführt wird.
[0011] Weiterhin ist vorgesehen, dass der Reinigungsmediumstrom zunächst in zwei Teilströme
aufgeteilt wird, von denen der erste wieder dem Sammelbehälter zugeführt wird und
der zweite Reinigungsmediumstrom zunächst in Teilströme aufgeteilt wird, von denen
der eine dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System und der andere wieder dem
Sammelbehälter zugeführt wird.
[0012] Die beschriebenen alternativen Betriebsweisen sind besonders zweckmäßig, da sie abwechselnd
ohne konstruktive Erweiterung oder schaltungstechnischen Aufwand erreichbar sind.
Denn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden
System eine Förderpumpe zugeordnet, deren Drehrichtung zur Auswahl der beiden beschriebenen
alternativen Verfahren lediglich umgekehrt werden muss.
[0013] Eine entsprechende erfindungsgemäße vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass eine
dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System eine Förderpumpe zugeordnet ist, deren
Drehzahl und Drehrichtung zur Bestimmung bzw. Regelung des Reinigungsverfahrens veränderbar
sind, dass die Leitung für den ersten Teilstrom als Druchhalteeinheit ausgeführt ist
und dass in der Rücklaufleitung der Teilströme ein Drosselventil angeordnet ist.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Lehre der Erfindung ist die Drehzahl dieser Pumpe
und damit der Volumenstrom des Reinigungsmediums in beiden Richtungen veränderbar,
um eine optimale Reinigungswirkung erzielen zu können.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es, dass die den zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System
zugeordnete Förderpumpe sowohl zum Fördern des Reinigungsmediums als auch zum Fördern
des Produktes genutzt werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft, da - umgekehrt
- insbesondere bei der Nachrüstung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eine bereits
vorhandene Förderpumpe für den Reinigungsprozess mit benutzt werden kann.
[0016] zweckmäßigerweise erfolgt die Regelung der Durchflussmenge an Reinigungsmedium über
die Drehzahlregelung der beiden Pumpen in CIP-Anlage und dem zu reinigenden System.
[0017] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass der Reinigungsmediumstrom vor Eintritt
in das erste zu reinigende System zunächst in zwei Teilströme aufgeteilt wird, von
denen der erste in den Sammelbehälter zurückgeführt wird und der zweite dem ersten
zu reinigenden System zugeführt wird. Hier entsteht also ein direkter Kreislauf des
Reinigungsmediums. Durch Reduktion des ersten Teilstromes ist eine Beeinflussung der
Temperatur, Konzentration oder Menge des Reinigungsmediums für den die Reinigung der
Systeme durchzuführenden Hauptstrom möglich.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in diesem Fall besonders sparsam hinsichtlich
des Reinigungsmediums, da der abgezweigte erste Teilstrom bei einem Mangel an Reinigungsmedium
in den zu reinigenden Systemen zum Nachfüllen des Reinigungssystems (wieder-)verwendet
werden kann.
[0019] Zweckmäßigerweise ist die Aufschärfung (Lauge-/Säurekonzentration) des Reinigungsmediums
regelbar.
[0020] Es versteht sich, dass die CIP-Anlage mit mehreren Sammelbehältern für unterschiedliche
Reinigungsmedien ausgestattet sein kann. Dies ist aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt und soll daher entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die entsprechende
Vorrichtung gelten, ohne dass darauf im einzelnen hingewiesen werden müsste.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich auch und insbesondere dann einsetzen,
wenn die Leitungsquerschnitte der zu reinigenden Systeme unterschiedlich groß ausgebildet
sind. Durch die erfindungsgemäße Leitungsschaltung ist eine simultane Reinigung von
zwei oder mehreren Systemen mit unterschiedlichen Durchfiussmengen oder Nennweiten
unabhängig von der Förderleistung der Förderpumpe der CIP-Anlage möglich.
[0022] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Sensoren zur Messung der volumenströme
und/oder zur Temperatur- bzw. Leitwertmessung auf. Unter 'Leitwert' versteht man die
Säure-/Laugenkonzentration des Reinigungsmediums.
[0023] Erfindungsgemäß ergeben sich folgende Vorteile:
- Höhere mechanische Reinigungskraft bei reduziertem Druck
- Weitgehende Unabhängigkeit von der Menge des bereitgestellten CIP-Reinigungsmediums
- Unabhängigkeit von der Massenträgheit des CIP-Reinigungsmediums in der Leitung zwischen
CIP-Anlage und Füllmaschine
- Vermeidung von Druckschlägen bei Ventilstellungswechseln oder Umkehr der Fließrichtung
- Reinigungsmedium aus dem System mit der großen Nennweite gelangt dabei nicht in das
System mit den kleinen Nennweiten
- Gleichzeitige Nutzung der Pumpe als Reinigungs- und aseptische Produktförderpumpe
- Automatische Temperatureinstellung und Mediumnachführung (Lauge-/ Säurekonzentration
in den Reinigungssystemen)
- Durchflussregelung über Pumpendrehzahlregelung
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich vorteilhafte Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- das Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem prinzipiellen Fließschema
(erste Alternative),
- Fig. 2
- das Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem prinzipiellen Fließschema
(zweite Alternative),
- Fig. 3
- das Fließschema aus Fig. 1, ergänzt um beispielhafte Durchflussmengen und
- Fig. 4
- das Fließschema aus Fig. 2, ergänzt um beispielhafte Durchflussmengen.
[0025] Es sei darauf hingewiesen, dass in sämtliche Figuren die Leitungen lediglich als
Linien dargestellt sind, wobei die Pfeile die Fließrichtung des Reinigungsmediums
angeben.
[0026] Fig. 1 zeigt, wie ein Reinigungsmedium von der CIP-Anlage mit wenigstens einem Sammelbehälter
1 und einer Förderpumpe 2 über die Vorlaufleitung 3 in Richtung Teilsystem A gefördert
wird. Über einen Bypass 4 wird ein Teilstrom TS1 in die Rücklaufleitung zur CIP-Anlage
zurückgeführt. Dieser Strom wird bei Mediummangel in den Teilsystemen zum Nachfüllen
genutzt.
[0027] Teilstrom TS3 wird über die Leitung 8, die hier als Bypass dient, an die Leitung
6 zwischen Teilsystem A und Teilsystem B zurückgeführt (interner Kreislauf). Teilstrom
TS4 fließt über eine Drossel 12 zur CIP-Anlage zurück. Diese Menge, welche die Teilsysteme
A, B bzw. B' verlässt, entscheidet über die Menge an Zulauf von frischem Reinigungsmedium
in die Teilsysteme A, B bzw. B' aus der CIP-Anlage. Der verbleibende Teilstrom TS2
gelangt über eine Leitung 5 in das zu reinigende Teilsystem A und von dort als Teilstrom
TS2' über eine Leitung 6 weiter in das Teilsystem B. Gestrichelt ist angedeutet, dass
es neben dem Teilsystem B auch weitere zu reinigende Teilsysteme B' geben kann. Eine
im Bereich der Teilsysteme B, B' angeordnete Förderpumpe 7 sorgt für den nötigen Durchfluss
des Reinigungsmediums, unterstützt von der Förderpumpe 2 der CIP-Anlage. Dieser Hauptreinigungstrom
TS2' wird über die eingebaute Förderpumpe 7 beschleunigt oder verzögert und ein weiteres
Mal geteilt (Teilströme TS3 und TS4).
[0028] Im ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird der Teilstrom TS2' vor dem Eintreten
in das Teilsystem B mit dem dieses System bereits durchflossenen weiteren Teilstrom
TS3 vereinigt, welcher über eine Leitung 8 wieder in die Leitung 6 geführt wird. Eine
davor abgeteilte Menge des Reinigungsmediums wird als Teilstrom TS4 wieder dem Sammelbehälter
1 über die Leitungen 9 und 10 zugeführt. Um eine stabile Druckverteilung zu gewährleisten,
sind in der Leitung 4 eine Druckhalteeinheit 11 und in der Leitung 12 ein Drosselventil
vorgesehen.
[0029] Es ist schnell ersichtlich, dass die beiden Teilsysteme A und B verschieden große
Nennweiten aufweisen können. Aufgrund der Tatsache, dass der das Teilsystem A bereits
verlassene Teilstrom TS2' zwar in das Teilsystem B bzw. B' gelangen kann, der umgekehrte
Fall jedoch ausgeschlossen ist, wird zuverlässig vermieden, dass sich in den Leitungen
mit größerer Nennweite der Teilsysteme B oder B' befindliches stückiges Material in
das Teilsystem A fördern lässt und dort zu Verstopfungen führen kann.
[0030] Gleiches gilt für die alternative Betriebsweise, welche in Fig. 2 dargestellt ist.
Hierbei verlässt der Teilstrom TS2 das zu reinigende Teilsystem A als Teilstrom TS2'
und wird über die Leitung 8 geführt und anschließend nochmals in die Teilströme TS3*
und TS4* aufgeteilt. Der Teilstrom TS3* wird zur Reinigung der Teilsysteme B (bzw.
davor bereits B') verwendet und der Teilstrom TS4* wieder dem Sammelbehälter 1 zugeführt.
[0031] Nach dem Verlassen der zu reinigende Teilsysteme B bzw. B' wird der Teilstrom TS3*
über die Leitung 6 wieder dem Teilstrom TS2' zugemischt.
[0032] Durch Vergleich der beiden Prinzipfließbilder aus Fig. 1 und Fig. 2 wird schnell
deutlich, dass die alternative Betriebsweise lediglich durch die Änderung der Drehrichtung
der Förderpumpe 7 erreicht wird. Es sind keine weiteren schaltungstechnischen oder
gar konstruktive Änderungen von Nöten.
[0033] Die Fig. 3 und 4 sind inhaltlich identisch mit den Fig. 1 und 2, wobei jedoch zum
besseren Verständnis beispielhaft die Fördermengen mit der Einheit Volumen/Zeit (m
3/h) zusätzlich eingezeichnet sind.
[0034] Das Reinigungsmedium verlässt im dargestellten Beispiel (beide Alternativen) die
Förderpumpe 2 der CIP-Anlage mit 7 m
3/h und wird nach der ersten Aufteilung in 2 m
3/h als Teilstrom TS1 und 5 m
3/h als Teilstrom TS2 weitergefördert.
[0035] Bei dem Fließschema gemäß Fig. 3 wird in den Teilstrom TS2' (5 m
3/h) ein weiterer Teilstrom TS3 (20 m
3/h) des Reinigungsmediums, welches bereits die Teilsysteme B und ggf. B' durchflossen
hat, eingeleitet, so dass sich ein Gesamtstrom von 25 m
3/h ergibt, welcher in die Teilsysteme B und ggf. B' eingeleitet wird. Die Förderpumpe
7 sorgt für eine konstante Förderung von dem dargestellten Beispiel 25 m
3/h.
[0036] Wie bereits erwähnt, wird der Förderstrom unterhalb der Förderpumpe 7 in die Teilströme
TS3 (20 m
3/h) und TS4 (5 m
3/h) aufgeteilt, wobei der Teilstrom TS4 (5 m
3/h) gemeinsam mit dem Teilstrom TS1 (2 m
3/h) mit einer Menge an Reinigungsmedium von 7 m
3/h an die CIP-Anlage abgeführt.
[0037] Anders ist dies in der alternativen Darstellung gemäß Fig. 4, bei der die Drehrichtung
der Förderpumpe 7 umgekehrt worden ist. Hier wird der Teilstrom TS2' nach dem Durchlaufen
des Teilsystems A mit immer noch 5 m
3/h mit dem Teilstrom TS3* (25 m
3/h) zusammengeführt, so dass sich ein Gesamtstrom von 30 m
3/h ergibt. Dieser Strom teilt sich abermals in die beiden Teilströme TS3* mit 25 m
3/h und TS4* mit 5 m
3/h. Der Teilstrom TS4* wird dann mit dem Teilstrom TS1 zusammengeführt, so dass beide
gemeinsam mit 7 m
3/h wieder in den Sammelbehälter 1 zurückgeführt werden.
[0038] In beiden Fig. 3 und 4 laufen im dargestellten Beispiel die Förderpumpen 2 mit 7
m
3/h und Förderpumpe 7 mit 25 m
3/h konstant. Es ist klar, dass eine Veränderung der Drehzahl der Förderpumpe 7 entsprechende
Veränderungen der Volumina des geförderten Reinigungsmediums bewirkt. Auf diese weise
lassen sich die optimalen Reinigungsbedingungen in einer optimiert kürzesten Reinigungszeit
erreichen.
1. Verfahren zum gleichzeitigen Reinigen mehrerer Rohrleitungen oder Rohrleitungssysteme
(A, B und ggf. B'), insbesondere mit jeweils unterschiedlichen Leitungsquerschnitten,
wobei die Reinigung mit einem flüssigen Reinigungsmedium erfolgt, welches mittels
einer Förderpumpe (2) einem Sammelbehälter (1) entnommen und den zu reinigenden Systemen
(A, B, B') zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Reinigungsmediumstrom (TS2) dem ersten zu reinigenden System (A) zugeführt wird
und nach dem Verlassen des ersten zu reinigenden Systems (A) als Reinigungsmediumstrom
(TS2') in zwei Teilströme aufgeteilt wird, von denen ein Teilstrom zum Reinigen des
zweiten bzw. weiteren Systems (B, B') verwendet wird und der andere Teilstrom wieder
dem Sammelbehälter (1) zugeführt wird.
2. Verfahren zum gleichzeitigen Reinigen mehrerer Rohrleitungen oder Rohrleitungssysteme
(A, B und ggf. B'), insbesondere mit jeweils unterschiedlichen Leitungsquerschnitten,
wobei die Reinigung mit einem flüssigen Reinigungsmedium erfolgt, welches mittels
einer Förderpumpe (2) einem Sammelbehälter (1) entnommen und den zu reinigenden Systemen
(A, B, B') zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsmediumstrom (TS2') zunächst dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden
System (B, B') zugeführt wird und erst danach in Teilströme (TS3 und TS4) aufgeteilt
wird, von denen der Teilstrom (TS3) dem zweiten Teilstrom (TS2') beigemischt wird
und der andere Teilstrom (TS4) wieder dem Sammelbehälter (1) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsmediumstrom (TS2') zunächst in Teilströme (TS3*) und TS4*) aufgeteilt
wird, von denen der Teilstrom (TS3*) dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System
(B', B) zugeführt wird und der andere Teilstrom (TS4*) wieder dem Sammelbehälter (1)
zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System (B, B') eine Förderpumpe (7) zugeordnet
ist, deren gewählte Drehrichtung zur Auswahl der beiden alternativen Verfahrensweisen
nach Anspruch 2 bzw. Anspruch 3 dient.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Förderpumpe (7) in beiden Richtungen veränderbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Förderpumpe (7) sowohl zum Fördern des Reinigungsmediums als auch zum Fördern
des Produktes im zweiten bzw. weiteren System (B, B') genutzt werden kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Durchflussmenge an Reinigungsmedium über die Drehzahlregelung der
Pumpen (2, 7) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsmediumstrom zunächst in zwei Teilströme (TS1 und TS2) aufgeteilt wird,
von denen der erste (TS1) wieder dem Sammelbehälter (1) und der zweite (TS2) dem ersten
zu reinigenden System (A) zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilstrom (TS1) zur Beeinflussung der Temperatur, Konzentration oder Menge
des Reinigungsmediums in den zu reinigenden Systemen (A, B und ggf. B') reduziert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufschärfung (Lauge-/Säurekonzentration) des Reinigungsmediums regelbar ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein dem zweiten bzw. weiteren zu reinigenden System (B, B') eine Förderpumpe (7)
zugeordnet ist, deren Drehzahl und Drehrichtung zur Bestimmung bzw. Regelung des Reinigungsverfahrens
veränderbar sind, dass die Leitung (4) für den ersten Teilstrom (TS1) als Druckhalteeinheit
(11) ausgeführt ist und dass in der Rücklaufleitung (9) der Teilströme (TS4 bzw. TS4*)
ein Drosselventil (12) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsquerschnitte der zu reinigenden Systeme (A bzw. B, B') unterschiedlich
groß ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens im Bereich der Pumpen (2, 7) eine Messung der Volumenströme vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens im Bereich der Pumpen (2, 7) Sensoren zur Temperaturmessung vorgesehen
sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens im Bereich der Pumpen (2, 7) Sensoren zur Leitwertmessung vorgesehen sind.