[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Brettern zu Kappsägen nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei der Holzverarbeitung ist es bekannt, zu sägende Bretter bzw. Hölzer zunächst
mittels einer stationären Scannereinheit im Durchlaufverfahren zu scannen und auf
diese Weise beispielsweise Fehler in den Brettern zu erfassen, die bei der weiteren
Verarbeitung entfernt werden müssen. Die von der Scannereinheit erfassten Brettdaten
werden softwaremäßig optimiert und pro Brett eine Schnittliste errechnet. Anhand der
Schnittliste wird das abgescannte Brett von Kappsägen bearbeitet. Die Bretter werden
nach dem Scanvorgang von einer Mechanisierungseinrichtung übernommen, wobei an einer
Übergabestelle dem jeweiligen Brett die zugehörige Schnittliste zugeordnet wird. Die
Bretter mit den zugeordneten Schnittlisten werden einer oder mehreren Kappsägen zugeführt.
Die Bretter werden nach dem Scanvorgang auf einer Zuführeinrichtung in Form einer
Breitrollenbahn mit Nockenkette oder einem Breittransportband mit oben liegendem Fächertransport
an einer Stirnseite ausgerichtet einer nachfolgenden Quertransporteinheit übergeben.
An dieser Stelle werden die Bretter einzeln von der Quertransporteinheit übernommen
und mittels sogenannter Fließklinken vereinzelt gehalten. Fließklinken sind pneumatisch
angesteuerte Stopperreihen, die durch ein Signal der Vorrichtungssteuerung betätigt
werden. Dieses Signal wird von einer oder mehreren Fotozellen dann erzeugt, wenn das
Brett in der richtigen Position liegt. Nach einer bestimmten Anzahl von Brettern,
vorzugsweise zwischen fünf und zehn Brettern, wird die Quertransporteinheit so geschwenkt,
dass die Bretter auf eine nachfolgende Beschickungsebene übergeben werden können,
auf der sie der Kappsäge zugeführt werden. Häufig sind zwei übereinander angeordnete
Beschickungsebenen vorgesehen, denen jeweils eine Kappsäge zugeordnet ist. Es ist
auch möglich, nachgeschaltet eine zweite Quertransporteinheit vorzusehen, die schwenkbar
ist und mit der weitere Beschickungsebenen angesteuert werden können, denen weitere
Kappsägen zugeordnet sind. Die Kontrolle über die Position der Bretter auf den Quertransporteinheiten
und die Verteilung der Bretter auf die jeweiligen Beschickungsebenen erfolgt mittels
Fotozellen und der Steuerung der Vorrichtung. Diese Vorrichtung ist allerdings störanfällig
bei der Verfolgung der Bretter. Es kommt vor, dass ein Brett einer Kappsäge zugeführt
wird und die elektronischen Brettdaten (Schnittliste) eines anderen Brettes der Steuerung
der Kappsäge übertragen werden. Dies führt dann zu falschen Kappergebnissen, bis der
Fehler in der Zuführbewegung durch Kontrollmechanismen bemerkt und die Vorrichtung
angehalten wird. Danach muss die Vorrichtung leer geräumt oder leer gefahren werden,
was den Produktionsfluss stört und sich leistungsmindernd auswirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden,
dass die Bretter bei ihrem Transport zur Kappsäge einwandfrei verfolgt werden können
und an der Kappsäge die Bretter und die zugehörigen Schnittlisten bzw. Brettdaten
vorliegen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Bretter nach der Zuführeinrichtung
mit Hilfe der Quertransporteinheit zuverlässig auf die gewünschte Beschickungsebene
verteilt, ohne dass Fotozellen und andere Sensoren zur Verfolgung der Bretter notwendig
sind. Soll die Quertransporteinheit auf eine andere Beschickungsebene eingestellt
werden, wird in den Transportweg der Bretter ein Anschlag verstellt, an dem die von
der Zuführeinrichtung kommenden Bretter zur Anlage kommen. Solange die Quertransporteinheit
auf die neue Beschickungsebene verstellt wird, bleiben die Bretter auf der Quertransporteinheit.
Diese mechanische Ausbildung stellt sicher, dass die Bretter zuverlässig den vorbestimmten
Beschickungsebenen und den vorbestimmten Kappsägen zugeführt werden.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0007] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Zuführung und Verteilung
von Brettern,
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung den Übergabebereich von einer Zuführeinrichtung auf eine
schwenkbare Quertransporteinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung unterschiedliche Stellungen von Nocken im Bereich der
Quertransporteinheit,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Übergabebereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0008] Die Vorrichtung hat eine Zuführeinrichtung 1 für Bretter 2, die einer der Zuführeinrichtung
nachgeschalteten Quertransporteinheit 3 zugeführt werden. Die Zuführeinrichtung 1
kann als Breitrollenbahn mit Nockenkette oder als Breittransportband ausgebildet sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Zuführeinrichtung 1 eine Breitrollenbahn,
die quer zu ihrer Transportrichtung 4 liegende flache Abstandhalter 5 aufweist, die
benachbarte Bretter 2 voneinander trennen. Die Breitrollenbahn ist angetrieben. Die
Bretter 2 werden mittels einer (nicht dargestellten) vorgeschalteten Fördereinheit
in ihrer Längsrichtung zwischen die Abstandhalter 5 gefördert. Die Transporteinheit
wird beispielsweise durch Vorschubwalzen gebildet, die auf den Brettern 2 aufliegen
und diese in ihrer Längsrichtung auf die Zuführeinrichtung 1 transportieren. Die Bretter
2 sind zuvor von sogenannten Durchlaufscannern abgetastet worden, die stationär angeordnet
sind und in bekannter Weise die Daten der Bretter 2 erfassen. Zu den aufgenommenen
Brettdaten wird ein Datensatz erstellt, anhand dessen der Vorrichtung nachgeschaltete
(nicht dargestellte) Kappsägen die Bretter 2 sägen.
[0009] Im letzten Fach 6 der Zuführeinrichtung 1 vor der Übergabe an die Quertransporteinheit
3 wird mittels eines Sensors, vorzugsweise einer Fotozelle (nicht dargestellt), überprüft,
ob die Bretter 2 mit ihrer Stirnseite 7 in Bezug auf eine stirnseitige Nullkante ausgerichtet
sind. Parallel zum Transport der Bretter 2 werden die dazugehörigen Datensätze den
jeweiligen Sägen übermittelt. Die Bretter 2 werden der Quertransporteinheit 3 übergeben,
die entsprechend der Schnittliste in Bezug auf die Zuführeinrichtung 1 eingestellt
wird. Wie sich aus Fig. 1 ergibt, kann die Quertransporteinheit 3 um eine quer zur
Transportrichtung 4 liegende Achse 8 in unterschiedliche Lagen verstellt werden. Beispielhaft
sind in Fig. 1 vier Schwenklagen I bis IV der Quertransporteinheit 3 dargestellt.
Die Schwenkachse 8 befindet sich im Übergabebereich 9 von der Zuführeinrichtung 1
zur Quertransporteinheit 3. Mit der Quertransporteinheit 3 werden die Hölzer 2 (nicht
dargestellten) Beschickungsebenen übergeben, welche die Bretter den nachgeschalteten
Kappsägen zuführen. Im Ausführungsbeispiel kann die Quertransporteinheit 3 in vier
unterschiedliche Neigungslagen verschwenkt werden. Jeder dieser Neigungslagen ist
jeweils eine Kappsäge zugeordnet, in der die Hölzer 2 entsprechend der Datensätze
geschnitten werden.
[0010] Die Quertransporteinheit 3 besteht aus parallel nebeneinander liegenden, endlos umlaufenden
Riemen 10, mit denen die Bretter 2 in Transportrichtung 11 (Fig. 1) transportiert
werden. Parallel zu jedem Riemenstrang 10 ist eine Nockenkette vorgesehen, die einen
oder mehrere Nocken 12 aufweist. In den Fig. 1 und 2 ist nur ein Nocken 12 beispielhaft
dargestellt. Anhand von Fig. 3 wird die Wirkung dieser Nocken 12 noch im Einzelnen
erläutert werden. Der Antrieb der Nockenkette mit den Nocken 12 erfolgt vorteilhaft
mittels eines Servomotors. Der Antrieb der Nockenkette kann aber auch mittels Frequenzumrichter
oder Drehstrommotor mit Bremse erfolgen. Für die Hubverstellung der Quertransporteinheit
3 wird ein motorischer Antrieb, vorzugsweise ein Servomotor, eingesetzt. Es ist aber
auch möglich, die Quertransporteinheit 3 mittels Pneumatik- oder Hydraulikaggregaten
zu verschwenken. Die Transportriemen 10 der Quertransporteinheit 3 mit den zugehörigen
Umlenkrollen sind in einem gemeinsamen (nicht dargestellten) Gestell gelagert, das
mittels des Antriebes in der Höhe verstellt wird.
[0011] An das entsprechende, von der Zuführeinrichtung 1 abgewandte Ende der Quertransporteinheit
schließen je nach Neigungslage entsprechende Beschickebenen an, auf denen die Hölzer
der jeweiligen Kappsäge zugeführt werden.
[0012] Anhand von Fig. 3 wird die Funktion der Nockenkette erläutert. Sie haben jeweils
zwei Nocken 12, die über die Riemen 10 der Quertransporteinheit 3 vorstehen. Zunächst
werden die Bretter 2 von der Zuführeinrichtung 1 der Quertransporteinheit 3 übergeben,
die eine der in Fig. 1 beispielhaft dargestellten Schwenklagen I bis IV einnimmt.
Die Nocken 12 sind entsprechend der mittleren Abbildung der Fig. 3 angeordnet. Sind
genügend Bretter 2 nacheinander der entsprechenden Beschickungsebene zugeführt worden
und soll die Beschickungsebene gewechselt werden, werden die Nockenketten so angetrieben,
dass der Nocken 12 an dem in Transportrichtung 11 rückwärtigen Ende der Quertransporteinheit
3 im Übergangsbereich 9 von der Zuführeinrichtung 1 zur Quertransporteinheit 3 in
den Transportweg der Bretter 2 gelangt. Die Bewegungsbahn des Nockens 12 ist in Fig.
2 dargestellt. Die Antriebe der Zuführeinrichtung 1 und der Nockenkette sind so aufeinander
abgestimmt, dass der Nocken 12, in Richtung der Achse 8 gesehen, im Bereich des letzten
Abstandhalters 5 vor der Umlenkung aus der Auflageebene 13 der Zuführeinrichtung 1
auftaucht. Die Stellung der Nocken 12 gemäß Fig. 2 entspricht der unteren Abbildung
in Fig. 3. Der andere Nocken 12 jeder Nockenkette befindet sich im Bereich des Untertrums
der Riemen 10. Am in Anschlagstellung befindlichen Nocken 12 laufen die von der Zuführeinrichtung
1 kommenden Bretter 2 nacheinander auf. Die in Transportrichtung 11 vor dem Nocken
12 befindlichen Bretter 2 können noch auf die Beschichtungsebene weiter transportiert
werden. Der Nocken 12 läuft mit den Riemen 10 mit, bis er an das in Transportrichtung
11 vordere Ende der Quertransporteinheit 3 gelangt (obere Abbildung in Fig. 3). Die
Nockenwellen und damit die Nocken 12 werden angehalten und die Quertransporteinheit
3 um die Achse 8 in eine neue Lage geschwenkt, um eine andere Beschickungsebene mit
den Brettern 2 zu versorgen. Der in Transportrichtung 11 rückwärtige Nocken 12 der
Nockenketten liegt im Untertrumbereich der Riemen 10, so dass die Bretter 2 weiterhin
von der Zuführeinrichtung 1 auf die Quertransporteinheit 3 gefördert werden. Die Bretter
2 werden auf diese Weise am stillstehenden Nocken 12 aneinander liegend gesammelt.
Sobald die Quertransporteinheit 3 entsprechend geschwenkt worden ist, werden die Nockenketten
angetrieben und der Nocken 12 in den Bereich des Untertrums der Riemen 10 verfahren.
Die Bretter 2 werden dadurch freigegeben und gelangen auf die neue Beschickungsebene.
Die Lage der Nocken 12 unmittelbar nach Freigabe der Bretter 2 ist in der mittleren
Abbildung der Fig. 3 dargestellt. Die anderen Nocken 12 befinden sich in einer Lage,
dass sie die Zuführung der Bretter 2 von der Zuführeinrichtung 1 auf die Quertransporteinheit
3 nicht behindern. Diese Lage der Nocken 12 entspricht der Grundstellung der Nockenketten,
so dass die Riemen 10 der Quertransporteinheit 3 die Bretter 2 von der Zuführeinrichtung
1 übernehmen und der Beschickungsebene übergeben können. In der unteren Abbildung
von Fig. 3 ist der linke Nocken 12 dargestellt, der durch Antrieb der entsprechenden
Nockenkette in Transportrichtung 11 in Richtung auf seine Sperrstellung (obere Abbildung
in Fig. 3) transportiert wird. Während des Transports des Nockens 12 in diese Sperrstellung
laufen an seiner Rückseite die von der Zuführrichtung 1 weiter zugeförderten Bretter
2 auf. Hat der Nocken 12 die Sperrstellung entsprechend der oberen Abbildung der Fig.
3 erreicht, wird der Antrieb der Nockenketten angehalten und nunmehr die Quertransporteinheit
3 um die Achse 8 in eine neue Lage geschwenkt, um eine andere Beschickungsebene mit
den Brettern 2 zu versorgen. Hat die Quertransporteinheit 3 die neue Schwenklage erreicht,
werden die Nockenketten angetrieben und dementsprechend die Nocken 12 in die Freigabestellung
verschoben (mittlere Abbildung der Fig. 3), so dass die Bretter 2 einer neuen Beschickungsebene
zugeführt werden können.
[0013] Bei Einsatz dieser Vorrichtung haben Fotozellen oder sonstige Sensoren nach der Übergabe
der elektronischen Schnittliste an die Kappsägen keinen Einfluss mehr auf die Verteilung
der Bretter 2, so dass Fehler bei der nachfolgenden Kapparbeit ausgeschlossen sind.
Die Bretter 2 werden zuverlässig in der beschriebenen Weise mittels der Quertransporteinheit
3 den vorbestimmten Beschickebenen und damit auch den richtigen Kappsägen zugeführt.
Diese mechanische Lösung erlaubt eine einfach konstruktive Gestaltung der Vorrichtung
bei zuverlässigem Betrieb.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Brettern zu Kappsägen, mit wenigstens einer Zuführeinrichtung
und wenigstens einer nachgeschalteten Quertransporteinheit, der wenigstens zwei in
unterschiedlichen Höhen liegende Beschickungsebenen nachgeschaltet sind, auf denen
die Bretter jeweils wenigstens einer Kappsäge zugeführt werden, und die um eine Achse
quer zur Vorschubrichtung der Bretter auf die jeweilige Beschickungsebene einstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Transportweg der Bretter (2) auf der Quertransporteinheit (3) wenigstens ein
Anschlag (12) verstellbar ist, der ohne Abtastung der Bretter (2) nur durch eine Steuerung
verstellbar bzw. positionierbar ist und der während des Verstellens der Quertransporteinheit
(3) einen Weitertransport der Bretter (2) auf die jeweilige Beschickungsebene verhindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (12) im Übergabebereich (9) zwischen der Zuführeinrichtung (1) und der
Quertransporteinheit (3) in den Transportweg der Bretter (2) verstellt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (12) vom Übergabebereich (9) bis zum anderen Ende der Quertransporteinheit
(3) bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen des anderen Endes der Quertransporteinheit (3) der Anschlag (12) angehalten
und die Quertransporteinheit (3) in eine neue Lage um die Achse (8) verstellt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (12) Teil einer umlaufenden Nockenkette ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Quertransporteinheit (3) endlos umlaufende Riemen (10) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenkette zwischen zwei endlos umlaufenden Riemen (10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenkette neben einem endlos umlaufenden Riemen (10) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Riemen (10) und die Nockenkette gesonderte Antriebe haben.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (12) im Bereich eines Abstandhalters (5), vorzugsweise des letzten Abstandhalters
(5) vor der Umlenkung, aus der Auflageebene (13) der Zuführeinrichtung (1) auftaucht.