Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken,
die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen
bestehen, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie ein Bearbeitungsverfahren unter
Einsatz der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine.
Stand der Technik
[0002] Beispielsweise im Bereich der Möbelindustrie werden plattenförmige Werkstücke auf
unterschiedliche Weise spanend bearbeitet sowie veredelt, um z.B. Möbelfronten, Korpusteile
und dergleichen herzustellen. Für diese Bearbeitungen ist eine Vielzahl von Bearbeitungsmaschinen
bekannt, die sich grob in Durchlaufmaschinen und Stationärmaschinen unterscheiden
lassen. Bei Stationärmaschinen, bei denen die jeweiligen Werkstücke während der Bearbeitung
im wesentlichen stationär sind, müssen die Werkstücke manuell oder über geeignete
Beschickungseinrichtungen auf einen Spanntisch der Maschine gebracht werden.
[0003] Eine gattungsgemäße Bearbeitungsmaschine mit einer solchen Beschichtungseinrichtung
ist beispielsweise in der
EP 0 512 126 B1 offenbart. Bei dieser Werden die Werkstücke mittels einer Saugtraverse von einem
Stapel aufgenommen, in den Bereich eines Spanntisches verfahren und dort zur Bearbeitung
abgelegt. Derartige Vorrichtungen haben sich in der Praxis bewährt. Allerdings hat
sich gezeigt, dass die bekannte Vorrichtung einen vergleichsweise hohen konstruktiven
Aufwand mit sich bringt und mit spürbaren Nebenzeiten verbunden ist.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei bekannten Vorrichtungen erhebliche
Nebenzeiten dadurch entstehen, dass das Bearbeitungsaggregat während des Beschickungsvorganges
ungenutzt bleibt. Vor diesem Hintergrund ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die
Bearbeitungsmaschine ferner eine zweite Greifeinrichtung zum Greifen von Werkstücken
aufweist, die an der zweiten Führungseinrichtung angeordnet und entlang dieser in
der ersten Richtung verfahrbar ist. Auf diese Weise kann die erste Greifeinrichtung
bzw. die zugehörige erste Führungseinrichtung mit einem deutlich kürzeren Verfahrweg
ausgerüstet werden, da die erste Greifeinrichtung das jeweilige Werkstück lediglich
an die zweite Greifeinrichtung übergeben und nicht in seiner endgültigen Position
ablegen muss. Hierdurch ergibt sich eine vereinfachte Konstruktion der Vorrichtung.
[0005] Ferner wird auch der Betriebsablauf rationalisiert, da die zweite Führungseinrichtung
samt Bearbeitungseinrichtung beim Beschicken nicht "aus dem Weg" gefahren werden muss,
sondern aktiv an dem Beschickungsvorgang teilnehmen kann. Hierdurch wird wiederum
die erste Führungseinrichtung frei, nach Übergabe eines Werkstückes an die erste Führungseinrichtung
weitere Aufgaben wahrzunehmen, wie beispielsweise Werkstücke einzuziehen, auszurichten,
zu bedrucken, etc. Auf diese Weise wird schließlich auch die Kapazität der Gesamtvorrichtung
gesteigert.
[0006] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bearbeitungseinrichtung
und die zweite Greifeinrichtung auf gegenüberliegenden Seiten der zweiten Führungseinrichtung
angeordnet und bevorzugt unabhängig voneinander verfahrbar sind. Hierdurch ergibt
sich bei einfacher Konstruktion ein besonders rationeller und vielseitiger Betrieb
der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion der Bearbeitungsmaschine wird, wie obenstehend
erläutert wurde, die erste Führungseinrichtung frei, nach Übergabe eines Werkstücks
an die erste Führungseinrichtung weitere Aufgaben wahrzunehmen. Vor diesem Hintergrund
ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Bearbeitungsmaschine
ferner eine Druckeinrichtung aufweist, die an der ersten Führungseinrichtung angeordnet
und entlang dieser in der ersten Richtung verfahrbar ist. Auf diese Weise kann die
erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine völlig neuartige Funktionen ausführen und insbesondere
die in der Maschine zu bearbeitenden Werkstücke bereits vorab mit einer geeigneten
Kennzeichnung oder Bemusterung versehen.
[0008] Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Druckeinrichtung eingerichtet ist, Etiketten
zu bedrucken und auf die jeweiligen Werkstücke aufzubringen. Hierdurch können die
Werkstücke leicht und eindeutig gekennzeichnet werden, ohne dass die Druckeinrichtung
an wechselnde Oberflächeneigenschaften der Werkstücke angepasst werden müsste.
[0009] Alternativ ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Druckeinrichtung
eingerichtet ist, die jeweiligen Werkstücke unmittelbar zu bedrucken, bevorzugt mittels
mindestens eines Ink-Jet-Druckkopfes. Auf diese Weise wird es möglich, die Werkstücke
nicht nur zu kennzeichnen, sondern gegebenenfalls auch mit einer gewünschten Bemusterung
zu versehen.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Druckeinrichtung
und die Bearbeitungseinrichtung mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung verbunden
sind. Hierdurch kann die auf die Werkstücke aufzubringende Kennzeichnung oder Bemusterung
präzise auf die Werkstücke bzw. die an den Werkstücken auszuführenden Bearbeitungen
abgestimmt werden. So kann beispielsweise die Kennzeichnung oder Bemusterung sich
an der späteren Kontur der bearbeiteten Werkstücke bzw. Teilwerkstücke orientieren.
Dabei ist es besonders bevorzugt, dass gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die
Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Druckeinrichtung derart zu steuern, dass das
jeweilige Werkstück mindestens zwei Beschriftungen erhält, die Teilwerkstücken zugeordnet
sind, welche von der Bearbeitungseinrichtung aus dem jeweiligen Werkstück erstellt
werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise mehrere Teilwerkstücke, die aus einem Werkstück
erstellt werden, im Rahmen eines gemeinsamen Druckvorganges zügig markiert oder bemustert
werden können, sodass ein nachfolgendes Markieren oder Bemustern zahlreicher Teilwerkstücke
nicht mehr erforderlich ist, wodurch der Betrieb der Bearbeitungsmaschine extrem vereinfacht
wird und mögliche Fehlerquellen beseitigt werden.
[0011] Die in der Bearbeitungsmaschine bearbeiteten Werkstücke bzw. Teilwerkstücke können
prinzipiell von Hand aus der Maschine entnommen werden. Im Hinblick auf einen zügigen
und störungsfreien Betrieb der Bearbeitungsmaschine hat es sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, dass sie gemäß einer Weiterbildung der Erfindung eine Abschiebeeinrichtung
zum Abschieben von Werkstücken wie z.B. Teilwerkstücken von der Werkstückstützfläche
aufweist. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Abschiebeeinrichtung mit der
zweiten Führungseinrichtung gekoppelt ist, sodass für die Abschiebeeinrichtung kein
eigener Antrieb erforderlich ist, sodass sich eine einfache Konstruktion der Bearbeitungsmaschine
ergibt. Alternativ oder zusätzlich kann die Abschiebeeinrichtung ein bevorzugt luftdurchlässiges,
umlaufendes Transportband aufweisen, das für ein sicheres Ausfördern der bearbeiteten
Werkstücke bzw. Teilwerkstücke sorgt.
[0012] Weiterhin ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Bearbeitungsmaschine
ferner eine Absaugeinrichtung zum Absaugen von Verschmutzungen zumindest von der Werkstückstützfläche
aufweist. Hierdurch wird nicht nur eine Verschmutzung der Maschine im Zuge der meist
spanenden Bearbeitungsvorgänge vermieden, sondern es wird auch sichergestellt, dass
die Werkstücke sicher positioniert werden können und nicht durch mögliche Verschmutzungen
im Bereich der Werkstückstützfläche beschädigt oder zerkratzt werden.
[0013] Ein besonders vorteilhaftes und rationelles Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken
unter Einsatz der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine ist Gegenstand von Anspruch
11. Dieses ermöglicht eine zügige und störungsfreie Bearbeitung der Werkstücke, ohne
dass eine aufwändige Bearbeitungsmaschine erforderlich wäre.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0014]
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Perspektivansicht einer Bearbeitungsmaschine als bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt schematisch eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Bearbeitungsmaschine.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0015] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0016] Eine Bearbeitungsmaschine 12 als bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist in Fig. 1 schematisch in einer Perspektivansicht gezeigt. In der vorliegenden
Ausführungsform dient die Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken, die zumindest teilweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, wie sie im Bereich
der Möbelindustrie häufig zum Einsatz kommen, obgleich die vorliegende Erfindung nicht
hierauf beschränkt ist.
[0017] Die Bearbeitungsmaschine 1 besitzt zunächst ein Maschinenbett 10 mit einer Werkstückstützfläche
12 zum Stützen und gegebenenfalls Spannen der zu bearbeitenden Werkstücke 2. obgleich
die Werkzeugstützfläche 12 in der vorliegenden Ausführungsform als durchgängige Fläche
dargestellt ist, kann diese ebenso durch eine Mehrzahl von Supporten, Riemen oder
dergleichen gebildet sein. In der vorliegenden Ausführungsform sind in der Werkstückstützfläche
12 ferner Luftaustritts- bzw. Saugöffnungen (nicht gezeigt) angeordnet, die mit einer
Druck- bzw. Saugluftquelle in Verbindung stehen. Mittels dieser Öffnungen kann das
jeweilige Werkstück auf der Werkstückstützfläche gespannt oder von dieser gelöst werden.
Dabei ist zu beachten, dass selbstverständlich auch andere Spannmittel zum Einsatz
kommen können, wie beispielsweise mechanische Spanner oder dergleichen.
[0018] Neben dem Maschinenbett 10 ist eine Scherenhubtisch 40 vorgesehen, auf dem ein Stapel
zu bearbeitender Werkstücke 2 angeordnet ist. Zwischen dem Scherenhubtisch 40 und
dem Maschinenbett 10 befindet sich ferner ein Übergabetisch 42, der die Übergabe der
Werkstücke von dem Scherenhubtisch 40 zu der Werkstückstützfläche 12 erleichtert.
[0019] Auf der gegenüberliegenden Seite des Maschinenbetts 10 befindet sich schließlich
ein Ablagetisch 50, auf welchem die jeweiligen Werkstücke 2 nach ihrer Bearbeitung
abgelegt werden können, wobei der Ablagetisch 50 in der vorliegenden Ausführungsform
als Fördertisch mit einem umlaufenden Förderband ausgestaltet ist.
[0020] Im Bereich des Scherenhubtisches 40 und des Übergabetisches 42 ist eine erste Führungseinrichtung
20 angeordnet, die in der vorliegenden Ausführungsform als Ausleger aufgebaut ist,
der sich in Y-Richtung erstreckt und entlang des Scherenhubtisches in X-Richtung verfahrbar
ist. Anstelle der hier gezeigten Auslegerkonstruktion kann die erste Führungseinrichtung
20 beispielsweise auch als Portal oder auf andere Weise ausgestaltet sein.
[0021] An der ersten Führungseinrichtung 20 ist eine erste Greifeinrichtung 22 zum Greifen
von Werkstücken angeordnet, die entlang des Auslegers 20 in Y-Richtung verfahrbar
ist. Wie in Fig. 1 am besten zu erkennen ist, ist die erste Greifeinrichtung 20 in
der vorliegenden Ausführungsform durch eine Mehrzahl von Vakuumsaugelementen gebildet,
obgleich auch eine andersartige Greifeinrichtung zum Einsatz kommen kann.
[0022] Die Bearbeitungsmaschine 1 besitzt ferner eine zweite Führungseinrichtung 30, die
in der vorliegenden Ausführungsform als Portal ausgestaltet ist, das sich ebenfalls
in der Y-Richtung erstreckt und in der X-Richtung verfahrbar ist, unabhängig von dem
Ausleger 20. An dem Portal 30 ist eine Bearbeitungseinrichtung 34 angeordnet, die
nur in Fig. 2 schematisch gezeigt und entlang des Portals 30 in Y-Richtung verfahrbar
ist. Bei der Bearbeitungseinrichtung 34 kann es sich beispielsweise um eine Spindeleinheit
handeln, in die Bearbeitungswerkzeuge oder Bearbeitungsaggregate je nach Bedarf eingewechselt
werden können, indem sie beispielsweise aus einem geeigneten Magazin entnommen bzw.
wieder in diesem abgelegt werden. Es ist jedoch ebenso möglich, eine oder mehrere
fest aufgebaute, d.h. in ihrer Konfiguration unveränderliche Bearbeitungseinrichtungen
34 vorzusehen. Dabei kann die Bearbeitungseinrichtung 34 beispielsweise dazu ausgelegt
sein, spanende Bearbeitungen wie Fräsen, Bohren, Sägen oder dergleichen auszuführen.
Ebenso kann es sich um eine Kantenanleimvorrichtung oder eine sonstige Bearbeitungseinrichtung
handeln.
[0023] Auf der gegenüberliegenden Seite des Portals 30 ist eine zweite Greifeinrichtung
32 zum Greifen von Werkstücken angeordnet, die ebenfalls entlang des Portals 30 in
Y-Richtung verfahrbar ist. Die zweite Greifeinrichtung 32 ist in der vorliegenden
Ausführungsform durch einen einzelnen Vakuumsauger gebildet. Dies ist ausreichend,
da ein Aufnehmen und Verschieben von Werkstücken 2 unter Einsatz der zweiten Greifeinrichtung
32 im Bereich der Werkstückstützfläche 12 durch ein "Luftkissen" unterstützt werden
kann, das durch die nicht gezeigten Luftaustrittsöffnungen erzeugt werden kann.
[0024] Weiterhin besitzt die Bearbeitungsmaschine 1 in der vorliegenden Ausführungsform
eine Druckeinrichtung 24, die an dem Ausleger 20, gegenüberliegend zu der ersten Greifeinrichtung
22, angeordnet und entlang des Auslegers 20 in Y-Richtung verfahrbar ist. Bei der
Druckeinrichtung 24 handelt es sich in der vorliegenden Ausführungsform um einen Etikettendrucker,
der Etiketten bedrucken und auf die jeweiligen Werkstücke 2 aufbringen kann. Dabei
können die Etiketten beispielsweise mit einer geeigneten Kennzeichnung wie Strichcodes
oder dergleichen versehen werden. Alternativ oder zusätzlich ist es ebenso möglich,
beispielsweise eine Ink-Jet-Druckeinrichtung vorzusehen, welche die jeweiligen Werkstücke
unmittelbar bedrucken kann.
[0025] Unabhängig hiervon ist die Druckeinrichtung 24 mit einer nicht näher gezeigten Steuereinrichtung
verbunden, und mit dieser Steuereinrichtung ist in der vorliegenden Ausführungsform
auch die Bearbeitungsvorrichtung 34 sowie gegebenenfalls die gesamte Maschinensteuerung
verbunden. Dabei ist die Steuereinrichtung dazu ausgelegt, die Druckeinrichtung 24
derart zu steuern, dass das jeweilige Werkstücke 2 mehrere Beschriftungen enthält,
die derart angeordnet werden, dass sie Teilwerkstücken entsprechen, die später von
der Bearbeitungseinrichtung 34 erstellt und gegebenenfalls bearbeitet werden. Wenn
beispielsweise aus einem Werkstück 2 durch die Bearbeitungseinrichtung 34 fünf Teilwerkstücke
erstellt werden sollen, wird die Druckeinrichtung 24 in aller Regel fünf Etiketten
oder sonstige Beschriftungen auf das Werkstück 2 aufbringen, und zwar derart, dass
jedem späteren Teilwerkstück eine Beschriftung zugeordnet ist. Es ist jedoch zu beachten,
dass der Betrieb der Druckeinrichtung nicht auf das Anbringen von Beschriftungen oder
Etiketten beschränkt ist, sondern dass die Druckeinrichtung auch zu einer großflächigen
oder teilflächigen Bemusterung oder sonstigen Veredelung der Werkstücke 2 eingesetzt
werden kann.
[0026] Schließlich besitzt die Bearbeitungsmaschine im Bereich der Werkstückstützfläche
12 eine Abschiebeeinrichtung 14 zum Abschieben von Werkstücken bzw. Teilwerkstücken
von der Werkstückstützfläche. Dabei ist die Abschiebeeinrichtung 14 in der vorliegenden
Ausführungsform mit dem Portal 30 gekoppelt bzw. an diesem angebracht, sodass die
Abschiebeeinrichtung 14 keinen eigenen Antrieb benötigt, sondern ein Abschieben der
Werkstücke bzw. Teilwerkstücke von der Werkstückstützfläche im Zuge einer Verfahrbewegung
des Portals 30 in X-Richtung erfolgen kann. Darüber hinaus ist, obgleich in den Figuren
nicht näher gezeigt, an der Abschiebeeinrichtung 14 eine Absaugeinrichtung (oder gegebenenfalls
Abblaseinrichtung) zum Absaugen von Verschmutzungen von der Werkstückstützfläche 12
angeordnet, wobei die Absaugeinrichtung vorzugsweise derart an der Abschiebeeinrichtung
14 angeordnet ist, dass sie beim Abschieben von Werkstücken bzw. Teilwerkstücken in
Bezug auf die Abschiebeeinrichtung 14 nachlaufend ist.
[0027] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine wird nachfolgend beispielhaft
beschrieben. Zunächst fördert der Scherenhubtisch 40 den Stapel an Werkstücken 2 auf
ein solches Niveau, dass die Unterseite des obersten Werkstücks 2 etwa bündig zu der
Oberseite des Übergabetisches 42 ist. Nun bedruckt die Druckeinrichtung 24 eine Anzahl
von Etiketten und bringt diese auf das Werkstück 2 auf, und zwar unter Berücksichtigung
der später an dem Werkstück 2 durch die Bearbeitungseinheit 34 auszuführenden Bearbeitung.
Im Zuge dieses Vorganges wird die Druckeinrichtung 24 entlang des Auslegers 20 verfahren,
und der Ausleger 20 wird gegebenenfalls in X-Richtung verfahren.
[0028] Nach Beendigung des Etikettiervorganges wird das oberste, fertig etikettierte Werkstück
mit Hilfe der ersten Greifeinrichtung 22 aufgenommen und durch eine Verfahrbewegung
des Auslegers 20 in X-Richtung über den Ablagetisch 50 in eine Übernahmeposition im
Bereich der Werkstückstützfläche 12 gezogen.
[0029] Nachdem die erste Greifeinrichtung 22 das Werkstück 2 abgelegt hat, fährt der Ausleger
20 zurück in den Bereich des Scherenhubtisches 40, und die zweite Greifeinrichtung
32 nimmt das Werkstück 2 in der Übernahmeposition auf. Anschließend wird das Portal
30 in X-Richtung verfahren, bis das Werkstück 2 an aus- und einfahrbaren Anschlägen
16 anliegt und in eine entsprechende Referenzposition gebracht wird.
[0030] Nachdem die zweite Greifeinrichtung 32 das Werkstück 2 abgelegt hat, führt die Bearbeitungseinheit
34 die gewünschten Bearbeitungen an dem Werkstück 2 aus und teilt dieses beispielsweise
in ein sogenanntes "Nest" von Teilwerkstücken auf. Dabei ist jedes der Teilwerkstücke
mit einem Etikett versehen, das zuvor durch die Druckeinheit 34 aufgebracht wurde.
[0031] Nach Fertigstellung der Werkstücke bzw. Teilwerkstücke wird das gesamte Nest mithilfe
der Abschiebevorrichtung 14 durch eine Verfahrbewegung des Portals 30 auf den Ablagetisch
50 transportiert. Im Zuge dieser Verfahrbewegung führt die Absaugvorrichtung einen
Reinigungsvorgang der Werkstückstützfläche aus, obgleich dies auch in einer separaten
Reinigungsfahrt erfolgen kann.
[0032] Simultan zu diesen Bearbeitungs-, Ausschiebe- und Reinigungsvorgängen wird im Bereich
des Scherenhubtisches 40 das nächste Werkstück hochgetaktet und etikettiert sowie
gegebenenfalls in die Übernahmeposition verfahren. Auf diese Weise kann nach dem Ausschieben
des Nests und dem Reinigungsvorgang das Portal 30 mit der zweiten Greifeinrichtung
32 unmittelbar und ohne Unterbrechung das nächste Werkstück 2 aufnehmen und in die
Referenzposition auf der Werkstückstützfläche überführen. Nun können die oben beschriebenen
Abläufe, sowohl im Bereich der Werkstückstützfläche 12 als auch im Bereich des Scherenhubtisches
40 erneut beginnen.
1. Bearbeitungsmaschine (1) zum Bearbeiten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest
teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, mit:
einem Maschinenbett (10), das eine Werkstückstützfläche (12) zum Stützen und ggf.
Halten der zu bearbeitenden Werkstücke (2) besitzt,
einer ersten Führungseinrichtung (20), die sich in einer ersten Richtung (Y) erstreckt
und in einer zweiten Richtung (X) verfahrbar ist,
einer zweiten Führungseinrichtung (30), die sich in der ersten Richtung (Y) erstreckt
und in der zweiten Richtung (X) unabhängig von der ersten Führungseinrichtung (20)
verfahrbar ist,
einer ersten Greifeinrichtung (22) zum Greifen von Werkstücken, die an der ersten
Führungseinrichtung (20) angeordnet und entlang dieser in der ersten Richtung (Y)
verfahrbar ist, und
einer Bearbeitungseinrichtung (34), die an der zweiten Führungseinrichtung (30) angeordnet
und entlang dieser in der ersten Richtung (Y) verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bearbeitungsmaschine (1) ferner eine zweite Greifeinrichtung (32) zum Greifen
von Werkstücken aufweist, die an der zweiten Führungseinrichtung (30) angeordnet und
entlang dieser in der ersten Richtung (Y) verfahrbar ist.
2. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungseinrichtung (34) und die zweite Greifeinrichtung (32) auf gegenüberliegenden
Seiten der zweiten Führungseinrichtung (30) angeordnet und bevorzugt unabhängig voneinander
verfahrbar sind.
3. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Druckeinrichtung (24) aufweist, die an der ersten Führungseinrichtung
(20) angeordnet und entlang dieser in der ersten Richtung (Y) verfahrbar ist.
4. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (24) eingerichtet ist, Etiketten zu bedrucken und auf die jeweiligen
Werkstücke aufzubringen.
5. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (24) eingerichtet ist, die jeweiligen Werkstücke unmittelbar
zu bedrucken, bevorzugt mittels mindestens eines Ink-Jet-Druckkopfes.
6. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (24) und die Bearbeitungseinrichtung (34) mit einer gemeinsamen
Steuereinrichtung verbunden sind.
7. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Druckeinrichtung (24) derart zu steuern,
dass das jeweilige Werkstück mindestens zwei Beschriftungen erhält, die Teilwerkstücken
zugeordnet sind, welche von der Bearbeitungseinrichtung (34) aus dem jeweiligen Werkstück
erstellt werden.
8. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Abschiebeinrichtung (14) zum Abschieben von Werkstücken bzw. Teilwerkstücken
von der Werkstückstützfläche (12) aufweist.
9. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschiebeeinrichtung (14) mit der zweiten Führungseinrichtung (30) gekoppelt
ist und/oder ein bevorzugt luftdurchlässiges, umlaufendes Transportband aufweist.
10. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Absaugeinrichtung zum Absaugen von Verschmutzungen zumindest von
der Werkstückstützfläche aufweist, die bevorzugt mit der Abschiebeeinrichtung (14)
gekoppelt ist.
11. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken, die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, unter Einsatz einer Bearbeitungsmaschine
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten:
Aufnehmen eines Werkstücks (2) mittels der ersten Greifeinrichtung (22),
Verfahren des Werkstücks und Ablegen des Werkstücks in einem Übergabebereich, der
sich zumindest abschnittsweise auf der Werkstückstützfläche (12) befindet,
Aufnehmen des Werkstücks mittels der zweiten Greifeinrichtung (32) und Ausrichten
des Werkstücks auf der Werkstückstützfläche (12).