[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Es sind Unterseeboote bekannt, die eine Abfallschleuse aufweisen, über die Abfälle
während einer Tauchfahrt entsorgt werden können. Bei einer solchen in der Regel in
Schwerkraftrichtung ausgerichteten Abfallschleuse wird eine Schleusenkammer von einem
äußeren und einem inneren Verschlusskörper verschlossen. Zum Ausbringen von Abfall
wird der innere Verschlusskörper geöffnet und der Abfall in die Schleusenkammer verbracht.
Anschließend wird die Schleusenkammer wieder mit dem inneren Verschlusskörper verschlossen,
bevor der äußere Verschlusskörper geöffnet und der Abfall aus der Schleuse in das
Umgebungswasser des Unterseeboots ausgebracht wird.
[0003] Bei der bekannten Abfallschleuse ist eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen, welche
nicht nur zum Öffnen und Schließen des äußeren Verschlusskörpers dient, sondern die
auch den Verschlusskörper in seiner Schließstellung hält und sichert. Insbesondere
bei Unterseebooten für den militärischen Einsatz ist eine hohe Schockfestigkeit für
sämtliche Bauteile erforderlich, um möglichst starken Druckwellen unbeschadet standhalten
zu können. Bei der bekannten Konstruktion, bei der die Betätigungsvorrichtung den
Verschlusskörper in seiner Schließstellung hält, musste die Betätigungsvorrichtung
vergleichsweise schwer ausgebildet werden, um insbesondere bei einer Schockbelastung
in Öffnungsrichtung des Verschlusskörpers diesen in der Verschlussstellung halten
zu können. Die Betätigungsvorrichtung ist daher entsprechend stabil auszubilden, was
zum einen durch entsprechend hochfeste Werkstoffe, zum anderen durch entsprechend
stärkere Dimensionierung erfolgt. Beides erhöht die Baukosten, eine entsprechende
stabile Ausführung zudem auch das Gewicht, das man bei modernen Unterseebooten soweit
wie möglich zu reduzieren versucht.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Unterseeboot so auszubilden, dass zum einen eine hohe Schockfestigkeit gewährleistet
ist, zum anderen aber ein hoher Materialaufwand und Gewicht nach Möglichkeit vermieden
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Unterseeboot mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0006] Das erfindungsgemäße Unterseeboot weist einen Druckkörper mit zumindest einer Schleuse,
insbesondere einer Abfallschleuse zwischen dem Inneren des Druckkörpers und dessen
Außenumgebung auf. Die Schleuse weist einen inneren, d. h. im Inneren des Druckkörpers
angeordneten Verschlusskörper und einen äußeren Verschlusskörper auf. Dieser äußere
Verschlusskörper ist zum Öffnen der Schleuse zumindest teilweise von dieser wegbewegbar
und verschließt das äußere Ende der Schleuse. Gemäß der Erfindung ist der äußere Verschlusskörper
in seiner Schließstellung, also in seiner die Schleuse verschließenden Stellung, in
einer Richtung im Wesentlichen normal zu dem zu verschließenden Öffnungsquerschnitt
der Schleuse nach außen hin schockelastisch gelagert. Die schockfeste Lagerung in
die übrigen Richtungen erfolgt in bekannter Weise über den Druckkörper selbst.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Schockfestigkeit des Verschlusskörpers
in Richtung im Wesentlichen normal zu dem zu verschließenden Öffnungsquerschnitt der
Schleuse, also typischerweise nach außen hin, durch eine schockelastische Lagerung
zu erzielen, d. h. durch eine entsprechende Feder/Dämpferanordnung eine Aufnahme der
durch Schockbelastung in dieser Richtung auftretenden Kräfte zu ermöglichen, wobei
sich der Verschlusskörper ggf. zumindest kurzseitig aus seiner Schließstellung bewegen
kann, um auf diesem Weg die Energie über ein Feder/Dämpfersystem umzuwandeln und somit
aufnehmen zu können.
[0008] Unter schockelastischer Lagerung des äußeren Verschlusskörpers ist gemäß der Erfindung
eine solche Lagerung zu verstehen, die sich bei den im normalen Betrieb auf den äußeren
Verschlusskörper wirkenden Kräften im Wesentlichen starr verhält, während Sie bei
einer auf den äußeren Verschlusskörper wirkenden Schockkraft, die die normalen Betriebskräfte
um ein Vielfaches übersteigen kann, in Wirkrichtung der Schockkräfte nachgibt und
dabei diese Schockkräfte aufnimmt und dämpft. Bei dem elastischen Nachgeben der Lagerung
entfernt sich der äußere Verschlusskörper kurzzeitig von seiner die Schleuse verschlie-ßenden
Position.
[0009] Um den äußeren Verschlusskörper überhaupt von dem Inneren des Druckkörpers aus zu
bedienen, d. h. in seine die Schleuse verschließende oder freigebende Stellung bewegen
zu können, ist der äußere Verschlusskörper zweckmäßigerweise mit einer Betätigungsvorrichtung
bewegungsgekoppelt. Hierbei kann es erforderlich sein, einen in dem Kraftfluss zwischen
äußeren Verschlusskörper und Betätigungsvorrichtung liegenden Teil der Betätigungsvorrichtung
elastisch auszubilden, damit eine im Falle einer Schockbeanspruchung auftretende Bewegung
des schockelastisch gelagerten äußeren Verschlusskörpers relativ zu der Betätigungsvorrichtung
ausgeglichen werden kann.
[0010] Besonders vorteilhaft ist der äußere Verschlusskörper allerdings über die Betätigungsvorrichtung
selbst schockelastisch gelagert. Bei dieser Ausgestaltung kann sich der äußere Verschlusskörper
auf der Betätigungsvorrichtung abstützen, wobei an grundsätzlich beliebiger Stelle
des Kraftflusses von dem äußeren Verschlusskörper zu der bootsseitigen Befestigung
der Betätigungsvorrichtung ein Abschnitt schockelastisch ausgebildet ist. Bevorzugt
ist hierbei nur die bootsseitige Lagerung der Betätigungsvorrichtung schockelastisch
gestaltet.
[0011] Insbesondere dann, wenn die Schleuse an einer Stelle des Körpers vorgesehen ist,
an der der Druckkörper auch die Außenhaut des Unterseeboots bildet, ist der diese
Schleuse außenseitig verschließende äußere Verschlusskörper vorteilhaft mindestens
zweiteilig ausgebildet, wobei er einen ersten inneren Teil zum druckdichten Verschließen
der Schleuse und einen zweiten Teil zum Abschließen der Außenwandung des Druckkörpers
aufweist. Dabei ist der zweite, die Außenwandung des Druckkörpers in Schließstellung
abschließende Teil im Wesentlichen so ausgebildet, dass eine möglichst glatte und
signaturarme Außenhaut in diesem Bereich gebildet wird, wohingegen der innere Verschlusskörper
im Wesentlichen die Aufgabe des druckdichten Verschlusses der Schleuse erfüllt.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der zweite Teil des
äußeren Verschlusskörpers an den Druckkörper angelenkt ist, wobei an dem ersten Teil
ein zweites Lager vorgesehen ist, über das sich der äußere Verschlusskörper an der
Betätigungsvorrichtung abstützt. Dementsprechend ist der äußere Verschlusskörper schwenkbar,
wobei der erste Teil des äußeren Verschlusskörpers in eine die Schleuse verschließende
und eine den Schleusenquerschnitt freigebende Stellung verschwenkt werden kann. In
allen Schwenkpositionen ist der äußere Verschlusskörper über ein an dem zweiten Teil
des äußeren Verschlusskörpers, zweckmäßigerweise an dessen Unterseite, d. h. an der
dem ersten die Schleuse verschließenden Teil zugewandten Seite, angeordnetes Lager
mit der Betätigungsvorrichtung bewegungsgekoppelt.
[0013] Die Betätigungsvorrichtung weist bevorzugt einen bootsseitig gelagerten Linearantrieb
auf, an dessen verfahrbaren Ende ein Lenker angelenkt ist. Mittels dieses Lenkers
ist die Betätigungsvorrichtung mit dem äußeren Verschlusskörper wirkungsverbunden.
Der äußere Verschlusskörper ist bei dieser Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung
zweckmäßigerweise schwenkbar angeordnet. Wird der verfahrbare Teil des Linearantriebes
verfahren, wird diese Linearbewegung mittels des Lenkers in eine Schwenkbewegung des
äußeren Verschlusskörpers umgewandelt, wobei der äußere Verschlusskörper in Abhängigkeit
von der Verfahrrichtung des Linearantriebs entweder in seine die Schleuse verschließende
Stellung oder in seine den Schleusenquerschnitt freigebende Stellung verschwenkt wird.
[0014] Vorteilhaft ist der Linearantrieb auf einem Federbauteil gelagert. Auf diese Weise
können zumindest alle Bestandteile der Betätigungsvorrichtung und vorzugsweise auch
der äußere Verschlusskörper mittels eines Federbauteils vor einer zu großen Schockbelastung
geschützt werden. Bevorzugt handelt es sich bei dem Federbauteil um ein Tellerfederpaket,
bei dem mehrere Tellerfedern in Form einer Federsäule hintereinander angeordnet und
in Reihe wirksam sind.
[0015] Die Wahl des verwendeten Linearantriebs ist grundsätzlich beliebig. So kann der Linearantrieb
von einem elektromechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Zylinder gebildet
werden, bevorzugt wird der Linearantrieb allerdings von einem Spindeltrieb gebildet.
Hierbei kann eine Gewindespindel vorgesehen sein, deren angetriebenes Ende innerhalb
des Druckkörpers angeordnet sein kann, wobei dieses Ende mit der Abtriebswelle eines
Elektro-, Hydraulik- oder Pneumatikmotors bewegungsgekoppelt oder mittels einer Kurbel
manuell betätigbar sein kann.
[0016] Um das Verschließen der Schleuse mittels des äußeren Verschlusskörpers auch gegen
das Eigengewicht des äußeren Verschlusskörpers oder bei Auftreten eines Unterdrucks
an dem den Druckkörper verschließenden zweiten Teil des äußeren Verschlusskörpers
sicherstellen zu können, ist das Federbauteil zweckmäßigerweise in Schließrichtung
des äu-ßeren Verschlusskörpers wirkend vorgespannt. Hierbei ist die Vorspannung zweckmäßigerweise
so groß gewählt, dass die auf den äußeren Verschlusskörper ausgeübte Spannkraft zumindest
die Eigengewichtskraft des äußeren Verschlusskörpers übersteigt.
[0017] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Abfallschleuse, deren äußerer Verschlusskörper mit einer Betätigungsvorrichtung
betätigbar ist,
- Fig. 2
- das im Inneren des Druckkörpers angeordnete Ende der Abfallschleuse sowie der Betätigungsvorrichtung
nach Fig. 1 in einer geschnittenen Detailansicht.
- Fig. 3
- die Anordnung gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung,
- Fig. 4
- die Anordnung nach Fig. 3 mit einem äußeren Verschlusskörper in einer einen Schleusenquerschnitt
freigebenden Stellung und
- Fig. 5
- ein Unterseeboot mit einer darin vorgesehenen Abfallschleuse in schematischer Darstellung.
[0018] In Fig. 1 ist eine an einem Unterseeboot 1 (Fig. 5) vorgesehene Abfallschleuse 2
dargestellt, die durch den Druckkörper 4 des Unterseeboots 1 geführt ist. Die Abfallschleuse
2 bildet einen rohrförmigen Kanal, der bei horizontaler Fahrt des Unterseeboots 1
im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung, d.h. vertikal ausgerichtet ist. Fig. 5 zeigt,
dass die Abfallschleuse 2 im Bereich des Kiels des Unterseeboots 1 angeordnet ist.
In diesem Bereich des Unterseeboots 1 bildet der Druckkörper 4 auch die Außenhaut
des Unterseeboots 1.
[0019] Die Abfallschleuse 2 mündet in einem Bereich des Druckkörpers 4, in dem dieser eine
kastenförmige Einbuchtung 5 aufweist. In dieser Einbuchtung 5 ist ein Teil der Wandung
6 des Druckkörpers 4 gegenüber der übrigen Wandung 8 des Druckkörpers 4 in Richtung
des Druckkörperinneren eingerückt. In vertikaler Richtung wird die Einbuchtung 5 durch
Seitenwände 9 begrenzt.
[0020] Das innerhalb des Druckkörpers liegende Ende der Abfallschleuse 2 wird von einem
inneren Verschlusskörper 10 druckdicht verschlossen. Das äußere, d. h. außenseitig
der Wandung 6 des Druckkörpers 4 in der Einbuchtung 5 mündende Ende der Abfallschleuse
2 wird von einem äußeren Verschlusskörper 12 verschlossen.
[0021] Der äußere Verschlusskörper 12 ist zweiteilig ausgebildet und weist einen ersten
Teil 14 zum Verschließen einer Öffnung am äußeren Ende der Abfallschleuse 2 und einen
zweiten Teil 16 auf, der einen Verkleidungsdeckel für die Einbuchtung 5 des Druckkörpers
4 bildet. Der erste Teil 14 und der zweite Teil 16 des Verschlusskörpers 12 sind miteinander
starr verbunden. Der zweite Teil 16 und damit der gesamte Verschlusskörper 12 sind
in einem Lager 17, welches an dem Druckkörper 4 befestigt ist, schwenkbeweglich gelagert.
[0022] Der erste Teil 14 des Verschlusskörpers 12 wird im Wesentlichen von einer Platte
gebildet, deren Außenkontur mit der Kontur des Öffnungsquerschnitts der Abfallschleuse
2 korrespondiert. Die Außenkontur des zweiten Teils 16 des Verschlusskörpers 12 ist
im Wesentlichen komplementär zur Kontur der Einbuchtung 5 des Druckkörpers 4 an der
Wandung 8, so dass der zweite Teil 16 des Verschlusskörpers 12 in dessen Schließstellung
mit der an den zweiten Teil 16 dann angrenzenden Wandung 8 des Druckkörpers 4 fluchtet
und die Einbuchtung 5 nach außen verschließt. Auf diese Weise bilden die Außenseite
des zweiten Teils 16 des Verschlusskörpers 12 und die Außenseite der umgebenden Wandung
8 eine signaturarme Außenhaut des Unterseeboots.
[0023] Die Betätigung des Verschlusskörpers 12, d. h. das Bewegen des Verschlusskörpers
12 in eine die äußere Öffnung der Abfallschleuse 2 freigebende bzw. verschließende
Stellung erfolgt über eine Betätigungsvorrichtung 18, die außenseitig der Abfallschleuse
2 angeordnet ist.
[0024] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Betätigungsvorrichtung 18
einen Linearantrieb 20 auf, der in unmittelbarer Nähe der Außenwandung der Abfallschleuse
2 im Wesentlichen parallel zu der Längsachse B der Abfallschleuse 2 geführt ist. Bei
dem Linearantrieb 20 handelt es sich um einen Spindeltrieb, der von einer Gewindespindel
22 mit einer darauf aufgeschraubten Mutter 24 gebildet wird. Umfangseitig der Mutter
24 ist ein in radialer Richtung auskragender Zapfen 26 angeordnet. Dieser Zapfen 26
greift in eine an der Außenseite der Abfallschleuse 2 ausgebildete Nut 28 ein. Durch
das Eingreifen des Zapfens 26 in die Nut 28 ist die Mutter 24 gegen ein Verdrehen
gesichert, d. h., bei einer Drehbewegung der Gewindespindel 22 mittels eines in den
Figuren nicht dargestellten Antriebs dreht sich die Mutter 24 nicht mit, sondern wird
je nach Drehrichtung der Gewindespindel 22 auf dieser linear auf die Wandung 6 des
Druckkörpers 4 zu oder von dieser wegbewegt.
[0025] An der der Wandung 6 des Druckkörpers 4 zugewandten Stirnseite der Mutter 22 ist
eine rohrförmige Betätigungsstange 30 befestigt, deren Längsachse A parallel zu der
Längsachse B der Abfallschleuse 2 ausgerichtet ist. Die Betätigungsstange 30 ist so
lang ausgebildet, dass sich das Ende der Betätigungsstange 30 unabhängig von der linearen
Verfahrposition der Mutter 24 auf der Gewindespindel 22 immer außenseitig der Wandung
6 des Druckkörpers 4 befindet.
[0026] Ein Lenker 32 ist sowohl an dem außenseitig der inneren Wandung 6 des Druckkörpers
4 befindlichen Ende der Betätigungsstange 30 als auch an einem an der der Abfallschleuse
2 zugewandten Seite des zweiten Teils 16 des äußeren Verschlusskörpers 12 angeordneten
Lager 40 angelenkt. Über den Lenker 32 sowie die Betätigungsstange 30 ist der äußere
Verschlusskörper 12 mit dem Linearantrieb 20 bewegungsgekoppelt, wobei die Linearbewegung
der auf der Gewindespindel 22 geführten Mutter 24 mit der daran befestigten Betätigungsstange
30 mittels des Lenkers 32 in eine Schwenkbewegung des äußeren Verschlusskörpers 12
umgewandelt wird.
[0027] In einer Lagerbuchse 36 sind die Gewindespindel 22 und damit der Linearantrieb 20
gelagert. Die Lagerbuchse 36 ist an einem an der Außenseite der Abfallschleuse 2 quer
zu deren Längsachse B auskragenden Befestigungsbock 38 befestigt. Die Befestigung
der Lagerbuchse 36 an dem Befestigungsbock 38 erfolgt über ein an diesem vorgesehenes
Auflagerbauteil 44. Das Auflagerbauteil 44 dient zur Aufnahme eines Lagereinsatzes
50, der das der Wandung 6 des Druckkörpers 4 zugewandte Ende der Lagerbuchse 36 verschließt.
Das von der Wandung 6 des Druckkörpers 4 abgewandte Ende der Lagerbuchse 36 wird von
einem Deckel 46 verschlossen. An einem durch den Deckel 46 geführten Ende der Gewindespindel
22, das ein Vierkantprofil 48 aufweist, ist die Gewindespindel 22 mit einem in den
Figuren nicht dargestellten Antrieb zum Betätigen des Linearantriebs 18 gekuppelt.
[0028] Neben dem Lagereinsatz 50 weist die Lagerbuchse 36 einen an das Auflagerbauteil 44
angrenzenden Lagereinsatz 50 und zwei an den Deckel 46 angrenzende und hintereinander
angeordneten Lagereinsätzen 52 und 54 auf. In dem Lagereinsatz 52 ist die Gewindespindel
22 radial gelagert. Eine axiale Lagerung der Gewindespindel 22 erfolgt über einen
an der Gewindespindel 22 radial auskragenden Absatz 56, der in Einbaulage in einer
mit dem Absatz 56 bezüglich der Abmessungen korrespondieren stirnseitigen Ausnehmung
an dem Lagereinsatz 54 angeordnet ist. Dabei stützt sich der Absatz 56 sowohl an dem
Lagereinsatz 54 als auch an dem Lagereinsatz 52 ab. Der Lagereinsatz 54 ist in der
Lagerbuchse 36 lose, d.h. relativ zu dem Lagereinsatz 52 in Richtung der Längsachse
A der Gewindespindel 22 beweglich angeordnet.
[0029] Zwischen dem Lagereinsatz 50 und dem Lagereinsatz 54 ist in der Lagerbuchse 36 ein
Federbauteil 40 angeordnet. Gebildet wird das Federbauteil 40 von einer die Gewindespindel
22 umgebenden Federsäule, bei der mehrere aus zwei gleichgeschichteten Tellerfedern
42 bestehende Tellerfederpakete wechselsinnig aneinandergereiht und in Richtung der
Längsachse A wirksam sind. Der Einbauraum für das Federbauteil 40 zwischen den Lagereinsätzen
50 und 54 ist so bemessen, dass die aus den Tellerfedern 42 bestehende Federsäule
druckbeaufschlagt ist. Die daraus resultierende Vorspannkraft des Federbauteils 40
wirkt der von dem äußeren Verschlusskörper 12 ausgeübten Gewichtskraft in der Schließstellung
des Verschlusskörpers 12 entgegen, wodurch ein unbeabsichtigtes Öffnen der Abfallschleuse
2 aufgrund dieser Gewichtskraft verhindert wird.
[0030] Mittels des Federbauteils 40 ist die Gewindespindel 22 und damit einhergehend die
Betätigungsvorrichtung 18 unter Zusammendrücken der von den Tellerfedern 42 gebildeten
Federsäule mitsamt des Lagereinsatzes 54 in Richtung zu der Wandung 6 des Druckkörpers
4 bewegbar, wobei die Bewegung der Gewindespindel 22 von dem Federbauteil 40 gedämpft
wird. Eine Bewegung der Gewindespindel 22 in Gegenrichtung, d.h. von der Wandung 6
weg, wird durch den Lagereinsatz 52 begrenzt.
[0031] Nachfolgend wird das Verhalten des äußeren Verschlusskörpers 12 und der Betätigungsvorrichtung
18 bei einer Schockbeanspruchung anhand der Figuren 3 und 4 beschrieben.
[0032] Die Figuren 3 und 4 zeigen schematisch die Anordnung nach Fig. 1 nämlich die Betätigungsvorrichtung
18 mit dem in Bewegungsrichtung C verfahrbaren Linearantrieb 20, an dessen ausfahrbarem
Ende der Lenker 32 angelenkt ist, der wiederum an einem äußeren Verschlusskörper 12
zum Verschließen der äußeren Öffnung der durch die Wandung 6 des Druckkörpers 4 des
Unterseeboots geführten Abfallschleuse 2 angelenkt ist. Auf eine Darstellung der Wandungen
6 und 8 des Druckkörpers 4 ist in den Fig. 3 und 4 der besseren Übersichtlichkeit
wegen verzichtet worden. Von der Abfallschleuse 2 ist in den Figuren 3 und 4 lediglich
deren äußerer Endbereich dargestellt.
[0033] Vor dem Eintreten des Schockereignisses verschließt der erste Teil 14 des äußeren
Verschlusskörpers 12 die äußere Öffnung der Abfallschleuse 2 (Fig. 1). Tritt z.B.
infolge einer Druckwelle eine Schockbelastung auf, die im Wesentlichen gegen die Schließrichtung
des ersten Teils 14 des äußeren Verschlusskörpers 8 gerichtet ist, kann der die Abfallschleuse
2 verschließende Teil 14 und damit der gesamte äußeren Verschlusskörper 8 der Schockbeanspruchung
nachgeben, indem der äußere Verschlusskörper 12 eine Schwenkbewegung um eine von dem
Lager 17 gebildete Schwenkachse ausführt und von der Schließposition abhebt (Fig.
2).
[0034] Ermöglicht wird diese Ausgleichbewegung des Verschlusskörpers 12 durch die schockelastisch
gelagerte Betätigungsvorrichtung 18. So sind der Lenker 32 und der sich daran anschließende
Linearantrieb 20 unter Stauchung des Federbauteils 40 in der Lage, der Bewegung des
äußeren Verschlusskörpers 12 zu folgen, wobei die durch die Schockbelastung in den
äußeren Verschlusskörper 12 eingebrachte Energie über den Lenker 32 und den Linearantrieb
20 in das Federbauteil 40 eingebracht wird, wo sie zu großen Teilen, günstigstenfalls
vollständig abgebaut wird. Die anschließende Entspannung des Federbauteils 40 bewirkt
dann eine Rückstellung des äußeren Verschlusskörpers 12 in seine die Abfallschleuse
2 verschließende Stellung. Aufgrund dieser Ausgestaltung sind bei dem erfindungsgemäßen
Unterseeboot sowohl der äußere Verschlusskörper 12 als auch die Betätigungsvorrichtung
18 bei einer Schockbelastung vor einer Beschädigung geschützt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Unterseeboot
- 2
- Abfallschleuse
- 4
- Druckkörper
- 5
- Einbuchtung
- 6
- Wandung
- 8
- Wandung
- 9
- Seitenwand
- 10
- Verschlusskörper
- 12, 12'
- Verschlusskörper
- 14, 14'
- Teil
- 16, 16'
- Teil
- 17
- Lager
- 18
- Betätigungsvorrichtung
- 20
- Linearantrieb
- 22
- Gewindespindel
- 24
- Mutter
- 26
- Zapfen
- 28
- Nut
- 30
- Betätigungsstange
- 32, 32'
- Lenker
- 34
- Lager
- 36
- Lagerbuchse
- 38
- Befestigungsbock
- 40
- Federbauteil
- 42
- Tellerfeder
- 44
- Auflagerbauteil
- 46
- Deckel
- 48
- Vierkantprofil
- 50
- Einsatz
- 52
- Einsatz
- 54
- Einsatz
- 56
- Absatz
- A
- Längsachse
- B
- Längsachse
- C
- Bewegungsrichtung
1. Unterseeboot mit einem Druckkörper und mit zumindest einer Schleuse (2) zwischen dem
Inneren des Druckkörpers (4) und dessen Außenumgebung, wobei die Schleuse (2) einen
inneren und einen äußeren Verschlusskörper (10, 12) aufweist und der äußere Verschlusskörper
(12) zum Öffnen vom Druckkörper (4) zumindest teilweise wegbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Verschlusskörper (12) in seiner Schließstellung in einer Richtung im Wesentlichen
normal zu dem zu verschließenden Öffnungsquerschnitt der Schleuse (2) nach außen hin
schockelastisch gelagert ist.
2. Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Verschlusskörper (12) mit einer Betätigungsvorrichtung (18) bewegungsgekoppelt
ist und über diese Betätigungsvorrichtung (18) schockelastisch gelagert ist.
3. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das der äußere Verschlusskörper (12) mindestens zweiteilig ausgebildet ist und einen
ersten Teil (14) zum Verschließen der Schleuse (2) und einen zweiten Teil (16) zum
Verschließen der Außenwandung (8) des Druckkörpers (4) aufweist.
4. Unterseeboot nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teil (16) des äußeren Verschlusskörpers (12) an dem Druckkörper (4) angelenkt
ist, wobei an dem zweiten Teil (16) ein zweites Lager (34) vorgesehen ist, über das
sich der äußere Verschlusskörper (12) an der Betätigungsvorrichtung (18) abstützt.
5. Unterseeboot nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (18) einen bootsseitig gelagerten Linearantrieb (20) aufweist,
an dessen ausfahrbarem Ende ein Lenker (32) angelenkt ist, mit welchem die Betätigungsvorrichtung
(18) mit dem äußeren Verschlusskörper (12) wirkungsverbunden ist.
6. Unterseeboot nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (20) auf einem Federbauteil (40), vorzugsweise einem Tellerfederpaket,
gelagert ist
7. Unterseeboot nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (20) von einem Spindeltrieb (22, 24) gebildet wird.
8. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federbauteil (40) in Schließrichtung des äußeren Verschlusskörpers (12) wirkend
vorgespannt ist.