[0001] Verfahren zum Umreifen eines Packguts mit einer Umreifungsmaschine umfassend einen
motorischen Antrieb mit einer Antriebswelle, die innerhalb eines Umreifungszyklus
um 360° rotiert und dabei Arbeitskomponenten umfassend zumindest eine Klemmvorrichtung
für das zu umreifende Band steuert
[0002] Umreifungsmaschinen der beschriebenen Art sind bekannt und dienen dazu, ein Packgut,
beispielsweise einen Katalogstapel, mit einem Kunststoffband zu umreifen, also zu
umspannen. Dabei wird grundsätzlich ein aus Kunststoff bestehendes Umreifungsband
um das Packgut geführt, zurückgespannt, geklemmt und geschnitten und mittels einer
Schweißeinrichtung durch Erhitzen verschweißt, wonach das umreifte Packgut aus der
Umreifungsmaschine gefördert und neues zu umreifendes Packgut zugeführt wird.
[0003] Eine Umreifungsmaschine weist einen Bandführungsrahmen auf, in den das Umreifungsband
über eine Einschießvorrichtung eingeschossen wird, sowie eine Bandführung im Bereich
unterhalb des Packguts, in der das einzuschießende Band geführt wie auch das vorlaufende
Bandende gefangen wird. Das Umreifungsband kann zum Zurückspannen aus dem Bandführungsrahmen
und in unmittelbare Anlage an das Packgut gebracht werden. Vorgesehen ist ferner eine
Klemmvorrichtung umfassend zwei separate Klemmbacken, von denen der eine das vorlaufende
Bandende klemmt und der andere nach dem Zurückspannen das andere Bandende, beide benachbart
zu einem Überlappungsbereich liegend, in dem die Schweißung erfolgt. Vorgesehen ist
ferner eine Schweißeinrichtung umfassend eine Schweißzunge, die zum Erwärmen der Bandenden
im Überlappungsbereich zwischen diese bewegt wird, sowie eine Anpresseinrichtung und
eine Gegendruckplatte, wobei die Anpresseinrichtung von unten gegen die Gegendruckplatte
bewegt wird, dazwischen befinden sich die erhitzten, zu verschweißenden Bandenden.
Die Steuerung der beweglichen Funktionskomponenten erfolgt über einen Antriebsmotor
bzw. eine von diesem angetriebene Antriebswelle, mit der die verschiedenen Funktionskomponenten
direkt oder indirekt bewegungsgekoppelt sind. Häufig kommen Nockenscheibenkopplungen
zum Einsatz, das heißt, an der Antriebswelle ist eine oder sind mehrere Nockenscheiben
angeordnet, an oder auf der entsprechende Mitnehmerabschnitte einer Funktionskomponente
laufen und in Abhängigkeit des Nockenscheibenprofils entsprechend bewegt werden.
[0004] Während eines Umreifungszyklus dreht die Antriebswelle einmal um 360°. Bei bekannten
Maschinen befindet sich in der Grundstellung, also zu Beginn eines Umreifungszyklus,
das neue zu umreifende Packgut bereits in der Umreifungsmaschine, also im Bandführungsrahmen,
die bewegliche Bandführung befindet sich in der eingefahrenen Arbeitsstellung, kann
also das Band führen, das Umreifungsband selbst ist bereits in den Bandführungsrahmen
eingeschossen und mit seinem vorlaufenden Ende aufgefangen worden. Zu diesem Zeitpunkt
steht der Antriebsmotor still, die Antriebswelle dreht also nicht. Sodann wird in
einem ersten Arbeitsschritt der Motor gestartet, es beginnt der sogenannte Vorlauf.
Der Motor fährt an, um den rechten Klemmbacken der Klemmvorrichtung über die Antriebswelle
zu betätigen, so dass dieser das vorlaufende Bandende klemmt. Sobald dies geschehen
ist, bremst der Motor wieder ab und stoppt, da dann zunächst der Rückspannschritt
erfolgt, das heißt, das Umreifungsband, das natürlich mit einer wesentlich größeren
Bandlänge als die benötigte Umreifungsbandlänge eingeschossen wurde, wird zurück in
die Maschine in einen Bandspeicher geführt und dabei fest um das Packgut gespannt.
Während dieser Zeit steht der Motor bzw. die Antriebswelle, da der Rückspannvorgang
durch eine separate Rückspanneinrichtung durchgeführt wird. Erst danach fährt der
Motor bzw. die Antriebswelle wieder an, um im nächsten Arbeitsschritt den linken Klemmbacken
zu betätigen, um das Band auch am dann geschnittenen anderen Ende zu klemmen, und
um für die Verschweißung die anderen Funktionskomponenten zu betätigen (hierbei wird
die Bandführung aus dem Arbeitsbereich bewegt, die Schweißeinrichtung wird in den
Arbeitsbereich bewegt, nach dem Erwärmen wird sie wieder herausbewegt und die Anpresseinrichtung
wird gegen die Druckplatte bewegt, um die Verschweißung vorzunehmen). Nachdem die
Verschweißung beendet ist, wird unter immer noch laufendem Motortrieb die Anpresseinrichtung
wieder in die Ausgangsstellung bewegt und die Druckplatte aus dem Arbeitsbereich gefahren,
damit das nun umreifte Packgut freigegeben wird und der Packgutwechsel stattfinden
kann. Sobald das umreifte Packgut abgezogen ist, wird die Gegendruckplatte wieder
zusammen mit der Bandführung in die Arbeitsposition bewegt, der Motor stoppt, sein
Arbeitszyklus ist beendet. Sodann folgt lediglich noch das Einschießen des Umreifungsbandes
für den nächsten Umreifungsvorgang. Der motorische Arbeitszyklus ist jedoch mit dem
zweiten Stopp beendet, der Motor bzw. die Antriebswelle hat dabei einmal um 360° gedreht.
Sodann beginnt der neue motorische Arbeitszyklus, nämlich dann, wenn der Motor erneut
kurz andreht, um den rechten Klemmbacken zu betätigen, und unmittelbar danach wieder
stoppt, da dann der Rückspannvorgang wie oben beschrieben beginnt.
[0005] Ersichtlich ist bei derartigen bekannten Umreifungsmaschinen ein Zwei-Stopp-Verfahren
realisiert. Der Motor fährt innerhalb eines Zyklus zweimal an und stoppt zweimal,
wobei das erste Anfahren im Vorlauf allein dazu dient, die rechte Klemmbacke zur Fixierung
des vorlaufenden Bandendes zu betätigen, wonach der Motor stoppt, um das Rückspannen
zu ermöglichen. Dies ist nicht nur aus Verschleißgründen nachteilig, letztlich steigt
damit auch die Zeit, die für eine Packgutumreifung benötigt wird, so dass der Maschinendurchsatz
hierdurch zwangsläufig reduziert wird.
[0006] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das ein
schnelleres und zu weniger Verschleiß führendes Umreifen ermöglicht.
[0007] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgesehen, dass die Verklemmung des vorlaufenden, in einem Bandführungsrahmen eingeschossenen
Bandendes des im nachfolgenden Umreifungszyklus zu umreifenden Bandes bereits im laufenden
Umreifungszyklus in der Zeit zwischen dem Beginn der Entnahme des bereits im laufenden
Umreifungszyklus umreiften Packguts und dem Ende des Einbringens eines neu zu umreifenden
Packguts erfolgt, wonach der Antrieb stoppt und nach Beendigung des Rückspannvorgangs
des eingeschossenen Bandes um das Packgut zur Durchführung des Umreifungsvorgangs
kontinuierlich ohne Zwischenstopp im neuen Umreifungszyklus um 360° bis zur erneuten
Verklemmung des vorlaufenden neuen Bandendes rotiert.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit besonderem Vorteil das Klemmen des vorlaufenden
Bandendes, also die Betätigung des rechten Klemmbackens in die Zeit des Packgutwechsels
gelegt. Innerhalb eines Umreifungszyklus, bezogen auf die Antriebszeit des Motors,
arbeitet dieser bzw. der Antrieb kontinuierlich, er stoppt nur ein einziges Mal, nämlich
am Ende des Umreifungszyklus bzw. dieser ist mit dem Motorstopp beendet. In der Grundstellung,
also zu Beginn eines neuen Umreifungszyklus, ist bereits der rechte Klemmbacken betätigt
und geschlossen, das heißt, das vorlaufende Ende ist bereits geklemmt. Nach Beendigung
des Packgutwechsels kann also, da das vorlaufende Bandende bereits geklemmt ist, unmittelbar
mit dem Rückspannen begonnen werden, wonach, wenn das Rückspannen beendet ist, der
Antrieb ein einziges Mal innerhalb des gesamten Zyklus anfährt, um den linken Klemmbacken
zu betätigen und anschließend kontinuierlich weiter arbeitet, um auch die anderen
Funktionskomponenten zu betätigen, bis zum Ende des Antriebszyklus, wenn nach dem
Einschießen und Auffangen des vorlaufenden Bandendes als letzte motorisch gesteuerte
Tätigkeit innerhalb des Umreifungszyklus der rechte Klemmbacken in die Klemmstellung
geführt wird. Der Motor stoppt sodann, der bereits begonnene Packgutwechsel wird noch
fortgesetzt und beendet, wonach, sobald das neue Packgut in Position ist, im nächsten
Umreifungszyklus mit dem Rückspannen begonnen werden kann.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird innerhalb eines Zyklus der Motor folglich nur
einmal angefahren und gestoppt, ansonsten dreht er kontinuierlich um 360°. Dies wird
ermöglicht, nachdem das Ende des Umreifungszyklus, bezogen auf die Antriebstätigkeit,
in die Zeit des laufenden Packgutwechsels gelegt wird und als letzte antriebsmäßig
gesteuerte Handlung die rechte Klemmvorrichtung betätigt wird, so dass die Grundstellung
eingenommen wird, in der das vorlaufende Bandende bereits geklemmt ist. Der Motor
wird zwangsläufig weniger beansprucht, da er innerhalb eines Zyklus nicht zweimal
anfahren und bremsen muss, sondern nur einmal, ferner ist auch eine schnellere Arbeitsweise
möglich, da mit dem Wegfall des einen Antriebs- und Bremsvorgangs ein Zeitgewinn möglich
ist. Daraus resultiert, dass der Maschinendurchsatz erhöht werden kann.
[0010] Die Entnahme des umreiften Packguts beginnt vorzugsweise unmittelbar nach der über
die Antriebswelle gesteuerten Herausbewegung einer dem Verschweißen des Bandes dienenden
Druckplatte aus dem Bandführungsbereich und bei geöffneter Klemmvorrichtung, vorzugsweise
im verbleibenden Drehwinkelintervall der Antriebswelle ab 160°, vorzugsweise ab/bis
200°. Ab diesem Drehwinkel, also um 160° oder z. B. 200°, ist die Gegendruckplatte,
die vom Verschweißen her sich zwischen dem verschweißten Bandabschnitt und dem Packgut
befindet, aus diesem Bereich herausgezogen, das Packgut ist freigegeben, so dass es
dann unmittelbar abgezogen werden kann. Im verbleibenden Drehwinkelintervall zwischen
wenigstens 160° (bzw. beispielsweise 200°) bis 360° Wellendrehung bleibt dann hinreichend
Zeit für den Packgutwechsel, der innerhalb dieses Intervalls dennoch möglichst frühzeitig
beginnen sollte. Das Einschießen des neuen Umreifungsbandes erfolgt dann beispielsweise
ab ca. 300° Drehwinkel, so dass noch hinreichend Drehwinkel verbleibt, um die rechte
Klemmvorrichtung zu betätigen und das vorlaufende Bandende zu klemmen, wonach der
Drehzyklus beendet ist. Der Motor stoppt, der neue Dreh- oder Umreifungszyklus beginnt
dann erst wieder mit dem erneuten Andrehen, wenn nämlich die Betätigung der linken
Klemmbacke erforderlich ist, und läuft dann kontinuierlich bis zum Ende des Zyklus
weiter. Die Vielzahl der gesteuerten Tätigkeiten der Funktionselemente findet also
im Drehwinkelintervall zwischen 0° bis z. B. 160° oder 200° statt, während über das
restliche Drehwinkelintervall hinreichend Zeit gewonnen wird, um den Paketwechsel
durchführen zu können.
[0011] Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Umreifungsmaschine,
ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens der beschriebenen Art.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Umreifungsmaschine,
- Fig. 2-6
- Prinzipdarstellungen des Schweißkopfs der Umreifungsvorrichtung aus Fig. 1 in unterschiedlichen
Arbeitssituationen während eines Umreifungszyklus,
- Fig. 7
- ein Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- Fig. 8
- ein Ablaufschema eines Verfahrens nach dem Stand der Technik.
[0013] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Umreifungsmaschine 1, wobei hier aus Gründen der
Übersichtlichkeit nur wesentliche Komponenten dargestellt sind. Gezeigt ist ein Schweißkopf
2, umfassend eine Klemmvorrichtung 3 mit einem rechten Klemmbacken 4 und einem linken
Klemmbacken 5, die, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, der Bandfixierung dienen.
Beide sind über eine Feder 6 vorgespannt und laufen über Laufrollen 8, 9 an der Außenfläche
einer Anpresseinrichtung 10, die vertikal bewegbar ist. Die Außenseite der Anpresseinrichtung
10 ist in ihrem unteren Bereich beidseits mit einer Kurvenstruktur 11 versehen, der
die Laufrollen 8, 9 folgen, worüber die Bewegung, hier Verschwenkung der Klemmbacken
4, 5 zum Anpressen oder Lösen des Bandes, erfolgt. Die Anpresseinrichtung 10 selbst
ist wie beschrieben vertikal bewegbar. Die Steuerung erfolgt über einen Antrieb 12,
von dem hier nur die Antriebswelle 13 gezeigt ist, die mit einem nicht näher gezeigten
Motor gekoppelt ist. An der Antriebswelle 13 sind mehrere Kurvenscheiben 14 angeordnet,
von denen hier nur eine gezeigt ist, die eine Führungsnut 15 aufweist, in die ein
Laufrad 16 eingreift, das wiederum mit der Anpresseinrichtung 10 verbunden ist. Gemäß
der Form der Führungsnut wird die Vertikalbewegung bei einer Drehung der Kurvenscheibe
14 gesteuert.
[0014] Gezeigt ist ferner eine Bandführungseinrichtung 17, die einen mittigen Führungskanal
18 aufweist, in dem das in einen hier nicht näher gezeigten Bandführungsrahmen eingeschossene
Band geführt wird. Übergriffen ist die Bandführungseinrichtung 17 von einer Gegendruckplatte
19, gegen die die Anpresseinrichtung 10 beim Verschweißen die angeschmolzenen Bandabschnitte
presst, um sie fest zu verbinden. Zum Anschmelzen ist eine Schweißeinrichtung 23 umfassend
eine Schweißzunge 24 vorgesehen, die hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
näher gezeigt ist, jedoch in den Bereich zwischen Anpresseinrichtung 10 und Gegendruckplatte
19 einfahrbar ist bzw. aus diesem Bereich bewegbar ist. Die Funktionskomponenten "Bandführungseinrichtung
17, Gegendruckplatte 19, Schweißzunge 24" sind ebenfalls über den Antrieb 12 in entsprechender
Weise ansteuerbar, sind also ebenfalls in geeigneter Weise mit gegebenenfalls jeweils
einer Kurvenscheibe gekoppelt. Die mehreren Kurvenscheiben sind hintereinander an
der Antriebswelle 13 angeordnet. Die Bewegung der einzelnen Funktionskomponenten erfolgt
bevorzugt durch Schwenken derselben, wobei auch zwei Funktionskomponenten bewegungsgekoppelt
sein können, wie dies am Beispiel der Anpresseinrichtung 10 und der beiden Klemmbacken
3, 4, die über die Vertikalstellung der Anpresseinrichtung 10 und damit die Stellung
der Kurvenabschnitte 11 bewegt werden.
[0015] Ein Schweißkopf, der in der beschriebenen Weise konzipiert ist, bzw. eine Umreifungsmaschine
ist beispielsweise aus
DE 103 23 171 B4 bekannt.
[0016] Der generelle Antrieb 12 und damit die Bewegung der hierüber betätigten Funktionskomponenten
wie auch der Betrieb weiterer Funktionskomponenten wie der Einschießeinrichtung zur
Bandzuführung in einen Bandführungsrahmen oder die Vorrichtung zum Abfördern und Zuführen
des Packguts etc, die hier allesamt nicht näher gezeigt sind, ist nun derart konzipiert,
dass innerhalb eines Umreifungszyklus der Motor bzw. der Antrieb 12 nur ein einziges
Mal anläuft, um 360° umläuft und wieder bremst. Der erfindungsgemäße Verfahrensablauf
ist anhand der Fig. 2 - 6 und 7 ersichtlich.
[0017] Fig. 2 zeigt als Teilausschnitt der Umreifungsmaschine 1 den Schweißkopf 2 in der
Grundstellung am Ende eines Umreifungszyklus bzw. am Beginn eines nachfolgenden Umreifungszyklus.
In dieser Position wurde das Umreifungsband 20 über die nicht näher gezeigte Einschießeinrichtung
bereits in den hier ebenfalls nicht näher gezeigten Bandführungsrahmen eingeschossen,
das vorlaufende Bandende 21 wurde im Bereich zwischen der Gegendruckplatte 19 und
der Bandführungseinrichtung 17 gefangen. Gleichzeitig wurde über den noch drehenden
Antrieb 12 der rechte Klemmbacken 4 betätigt, so dass er in die Klemmstellung gebracht
wurde, der Klemmkopf 22 des Klemmbackens 4 greift ersichtlich am Band 20 an und klemmt
dieses gegen die Gegendruckplatte 19. Der linke Klemmbacken 5 hingegen ist noch geöffnet.
Mit dem Klemmen des Bandes, also dem Betätigen des rechten Klemmbackens 4, endet der
Motor- oder Antriebszyklus, das heißt, der Antrieb 12 bzw. der Motor bremst und kommt
zum Stillstand. Während der Folgezeit wird der Wechsel des Packguts, das zuvor umreift
wurde, noch beendet, das heißt, dass das Einschießen des Bandes, das Auffangen des
Bandes und als letzter Zyklusarbeitsschritt das Klemmen des Bandes über den rechten
Klemmbacken in das Zeitintervall, in dem der Packgutwechsel stattfindet, gelegt ist.
In Fig. 2 im unteren Bereich - Entsprechendes gilt für die Folgefiguren 3 - 6 - ist
jeweils die Seitenansicht des Schweißkopfs der oberen Darstellung gezeigt, wobei hier
auch die Schweißeinrichtung 23 mit der Schweißzunge 24 dargestellt ist, die in dieser
End- und Anfangsstellung nicht im Arbeitsbereich angeordnet ist.
[0018] Nach Beendigung des Packgutwechsels, wenn also das neu zu umreifende Packgut in den
Bandrahmen gefördert wurde, wird über eine ebenfalls nicht näher gezeigte Bandrückzugseinrichtung
das Umreifungsband aus dem Bandführungsrahmen gezogen und in die Umreifungsmaschine
zurückgefördert, mithin also um das neue Packgut gespannt. Während dieses Rückspannschrittes
ruht der Antrieb 12 immer noch, das heißt, er wurde seit dem Ende des Antriebszyklus
mit dem Betätigen des rechten Klemmbackens 4 nicht mehr betätigt. Erst wenn die Rückspannung
beendet ist, wird der Antrieb 12 betätigt, der Motor läuft an und beginnt seinen Arbeitszyklus,
innerhalb dem er kontinuierlich ohne einen weiteren Stopp um 360° umläuft. In Fig.
3 ist die Situation gezeigt, in der die Rückspannung bereits erfolgte, ersichtlich
liegt das Umreifungsband wesentlich enger um das hier nicht näher gezeigte Packgut.
Gleichzeitig ist der linke Klemmbacken 5, der in der Ausgangsstellung gemäß Fig. 2
noch gelöst war, in der Klemmstellung, das heißt, der Klemmkopf 27 greift ebenfalls
am Band 20 an, dieses ist also an zwei Stellen fixiert. Der Klemmbacken 5 wurde ebenfalls
über seine Bewegungskopplung zur Anpresseinrichtung 10 betätigt, was über den rotierenden
Antrieb 12 bzw. die drehende Antriebswelle 13 und die Kurvenscheibe 14 gesteuert wurde.
Sodann wird unmittelbar nach dem Klemmen über den linken Klemmbacken 5 die Bandführungseinrichtung
17 aus dem Arbeitsbereich bewegt, wie in Fig. 3 gezeigt, anschließend schwenkt die
Schweißeinrichtung 23 mit ihrer Schweißzunge 24 in den Arbeitsbereich zwischen die
einander überlappenden Bandenden, nämlich das vorlaufende Bandende 21 und das hintere
Bandende 25, das über eine geeignete Schneidkante 26 an der Anpresseinrichtung 10
abgeschnitten wird. Die beiden zu überlappenden Bandenden werden über die Schweißzunge
24 angeschmolzen. Auch diese Bewegungen werden allesamt über den Antrieb 12 gesteuert,
der kontinuierlich weiter dreht.
[0019] Fig. 4 zeigt nun die Verschweißstellung, in der die Schweißeinrichtung 23 nebst Schweißzunge
24 nach dem Aufschmelzen wieder aus dem Arbeitsbereich gefahren wurde, wohingegen
die Anpresseinrichtung hochgefahren wurde und gegen die Gegendruckplatte 19 drückt,
die beiden Bandenden 21, 25 dabei fest gegeneinander pressend. Auch diese Aufwärtsbewegung
der Schweißeinrichtung 23 und die Aufwärtsbewegung der Anpresseinrichtung 10 erfolgt
über den kontinuierlich drehenden Antrieb 12.
[0020] Nach Beendigung des Verschweißens bzw. Verpressens wird über den rotierenden Antrieb
12 die Gegendruckplatte 19 aus dem Arbeitsbereich geschwenkt, so dass, siehe Fig.
5, das Packgut freigegeben wird. Denn während des Verschweißens gemäß Fig. 4 befindet
sich die Gegendruckplatte zwischen dem verschweißen Band und dem Packgut, dieses könnte
in dieser Stellung nicht abgefördert werden. Erst nach Freigabe durch Herausschwenken
der Gegendruckplatte 19 kann der Packgutwechsel erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sind
selbstverständlich auch die beiden Klemmbacken 4, 5 gelöst, was ebenfalls über den
Antrieb 12 durch entsprechende Positionierung der Anpresseinrichtung 10, mit der die
beiden Klemmbacken 4, 5 gekoppelt sind, erfolgt. Das heißt, sobald die Gegendruckplatte
aus dem Arbeitsbereich bewegt wurde, kann der Packgutwechsel erfolgen. Gleichwohl
arbeitet der Antrieb 12 nach wie vor noch, die Antriebswelle 13 dreht immer noch.
Denn unmittelbar nach dem Entnehmen des umreiften Packguts wird über den Antrieb 12
die Gegendruckplatte 19 wie auch die Bandführungseinrichtung 17 in die Arbeitsstellung
gebracht, die Anpresseinrichtung 10 wird wieder nach unten bewegt, so dass neues Umreifungsband
20 in den Bandführungsrahmen eingeschossen werden kann, wie in Fig. 6 gezeigt. Sobald
das Band eingeschossen ist, wird über den immer noch rotierenden Antrieb 12 der rechte
Klemmbacken 4 wieder in die Klemmposition gebracht, wonach unmittelbar der Antrieb
12 stoppt, sein Arbeitszyklus ist damit beendet. Die dann eingenommene Konfiguration
bzw. Stellung der Funktionskomponenten entspricht der Endstellung, gleichzeitig aber
auch der Ausgangsstellung gemäß Fig. 2. Mit dem Antriebsstopp endet der Umreifungszyklus,
ein neuer beginnt mit dem unmittelbar darauf folgenden Rückspannen des Umreifungsbandes
20 um das eingeförderte neue Packgut.
[0021] Fig. 7 zeigt als Prinzipdarstellung den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf. Links
beginnt der Umreifungszyklus, wobei sich hier die Umreifungsmaschine bzw. der Schweißkopf
in der Grundstellung gemäß der Fig. 2 befindet. Der Kurvenverlauf zeigt den Betrieb
des Motors bzw. Antriebs, der bei abgesenkter Kurve steht und bei angehobener Kurve
arbeitet, also dreht. Im ersten, mit A gekennzeichneten Abschnitt erfolgt das Rückspannen
des bereits eingeschossenen Umreifungsbandes, das bereits, wie bezüglich der Fig.
2-6 beschrieben, mit seinem vorlaufenden Ende über den rechten Klemmbacken 4 geklemmt
ist. Erst zum Zeitpunkt t
1 fährt der Antrieb 12 bzw. der Motor an, woran sich, wie mit B gekennzeichnet ist,
zunächst das Betätigen des linken Klemmbackens 5 zum Klemmen des rückgespannten Bandes
an dem anderen Ende anschließt, wonach die Schweißzunge 24 eingefahren wird wie auch
die anderen Funktionskomponenten betätigt werden, um abschließend die Anpresseinrichtung
10 gegen die Gegendruckplatte 19 zu fahren, um die aufgeschmolzenen Bandenden zu verpressen.
Im unmittelbar daran anschließenden mit C gekennzeichneten Abschnitt wird wie beschrieben
die Gegendruckplatte 19 kurzzeitig aus dem Arbeitsbereich gefahren, wonach zum Zeitpunkt
t
2 der Packgutwechsel beginnt, wie durch den mit D gekennzeichneten Abschnitt dargestellt
ist. Im Zeitpunkt t
2 ist das nunmehr bereits umreifte Packgut freigegeben, es kann abgefördert werden.
Der Abschnitt C ist von sehr kurzer Dauer, da das Entnehmen des Packguts sehr schnell
vonstatten geht, unmittelbar daran schließt sich der Abschnitt D an, in dem die Gegendruckplatte
19 wieder in die Arbeitsstellung gefahren wird. Selbstverständlich ist während der
Entnahme des Paketguts, also im Abschnitt C, die Klemmvorrichtung 3 geöffnet, beide
Klemmbacken 4, 5 sind also in die nicht klemmende Stellung geschwenkt, wie auch gegebenenfalls
die Anpresseinrichtung 10 heruntergefahren ist.
[0022] Nachdem während des Abschnitts D auch die Bandführungseinrichtung 17 wieder in den
Arbeitsbereich gefahren ist, kann unmittelbar im Anschluss an den Verfahrensabschnitt
D, in Fig. 7 mit E gekennzeichnet, der Einschießvorgang erfolgen, während dem das
Band in den Bandführungsrahmen eingeschossen und das vorlaufende Ende zwischen Bandführungseinrichtung
17 und Gegendruckplatte 19 aufgefangen wird. Nach dem Einschießen erfolgt unmittelbar
im Abschnitt F das Verklemmen des vorlaufenden Bandendes 21 über den rechten Klemmbacken
4, wiederum gesteuert über den Antrieb 12. Erst danach wird der Antrieb 12 bzw. der
Motor abgeschalten, in Fig. 7 im Zeitpunkt t
3. Ersichtlich dreht der Antrieb 12 während des gesamten Arbeitsintervalls von t
1 - t
3, ohne einen einzigen Zwischenstopp vorzunehmen. Wesentlich hierfür ist, dass das
Verklemmen des vorlaufenden Bandabschnitts 21 gemäß Verfahrensabschnitt F am Ende
des Umreifungszyklus bzw. während der Zeitdauer des Paketwechsels gemäß Verfahrensabschnitt
G erfolgt. Wenn der Packgutwechsel gemäß Abschnitt G beendet ist, beginnt der Zyklus
von neuem, das heißt, der Verfahrensablauf beginnt wieder im Diagramm gemäß Fig. 7
links mit dem Spannen des eingeschossenen Bandes.
[0023] Ersichtlich kann hierdurch ein schnelles Umreifen, also ein hoher Takt gefahren werden,
denn der Motor bzw. Antrieb ist nur einmal im Zyklus hoch- bzw. anzufahren und nur
einmal zu stoppen, dazwischen dreht der Antrieb kontinuierlich. Das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. ein Umreifungszyklus ist demzufolge verglichen mit bisherigen Abläufen
wenigstens um die Zeit schneller, die für das erstmalige Anfahren, das rechtsseitige
Verklemmen und das erstmalige Bremsen erforderlich ist, was sich bei den ohnehin sehr
kurzen Umreifungszyklen von im Bereich von etwas über einer Sekunde inklusive Paketwechsel
doch beachtlich auswirkt. Eine Reduktion der Zykluszeit um 10 - 20% ist möglich. Vorteilhaft
ist des Weiteren die zwangsläufig gegebene Schonung des Motors bzw. des Antriebs und
sämtliche seiner Komponenten, die innerhalb eines Zyklus eben nur einmal angefahren
und gestoppt werden, verglichen mit dem Stand der Technik. Weiterhin besteht infolge
des einmaligen, kontinuierlichen Antrieblaufs grundsätzlich die Möglichkeit, den Antrieb
auch mit einer niedrigeren Drehzahl laufen zu lassen, da die erforderlichen Stell-
bzw. Betätigungsvorgänge in etwas längeren Zeitfenstern angesteuert werden können,
als im Stand der Technik.
[0024] Fig. 8 zeigt lediglich zum Vergleich ein entsprechendes Verfahrensablaufdiagramm,
das die Arbeitsweise gemäß dem Stand der Technik darstellt. Ersichtlich erfolgt zu
Beginn, siehe Fig. 8 links, zunächst der Verfahrensschritt F, das heißt, der Antrieb
wird hochgefahren, wonach das Betätigen einer rechten Bandklemmung vorgenommen wird,
wonach der Antrieb unmittelbar wieder abgebremst wird. Hieran schließt sich der Verfahrensabschnitt
A (Rückspannen) an, an dessen Ende der Antrieb erneut hochgefahren wird, um die Verfahrensabschnitte
B, C und D durchzuführen. Am Ende des Verfahrensabschnitt D, in dem die Druckplatte
wieder nach vorne bewegt wird, wird der Antrieb wieder gestoppt. Hieran schließt sich
der erneute Einschießvorgang an, das heißt, das Band wird eingeschossen, während der
Motor bzw. Antrieb steht. Der Packgutwechsel beginnt zum Ende des Verfahrensabschnitts
C, wenn also die Gegendruckplatte herausbewegt wurde. Erst wenn der Packgutwechsel
gemäß Abschnitt E beendet ist, und wenn auch das Band eingeschossen wurde, kann ein
neuer Zyklus beginnen, in dem gemäß Fig. 8 zunächst erst der Antrieb erneut hochgefahren
wird etc.