[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abwickeln einer Endlosbahn von einer
Rolle im Zuge der Herstellung von absorbierenden Hygieneartikeln, Verbandstoffen,
OP-Materialien oder Medizinprodukten, wobei die Endlosbahn einem Konfigurationsprozess
zugeführt wird. Insbesondere kann es sich hierbei um eine Vorrichtung zum Abwickeln
einer Wattebahn von einer sehr ausladenden Watterolle oder einer an sich beliebigen
Faservliesbahn oder Schaumstoffbahn handeln.
[0002] Auf dem hier in Rede stehenden Gebiet unterscheidet man sog. Zentrumsabwickelvorrichtungen
und Umfangsabwickelvorrichtungen. Bei einer Zentrumsabwickelvorrichtung wird die Rolle
im Zentrum gehalten und angetrieben und so die Materialbahn in Umfangsrichtung außen
abgewickelt. Diese Vorrichtungen haben den großen Vorteil, dass die Spannung in der
abgewickelten Bahn infolge des zentrischen Antriebs der Rolle durch separate Mittel
den Anforderungen entsprechend eingestellt bzw. geregelt werden kann. Jedoch gestaltet
sich hier die Steuerung bzw. Regelung des Abwickelprozesses schwierig, da ja vorzugsweise
eine gleichbleibende Bahngeschwindigkeit erreicht werden sollte.
[0003] Bei Umfangsabwickelvorrichtungen wird die Endlosbahn meist unter Spannung von der
Rolle abgezogen. Hierbei ist die Rolle bislang auf einer Welle oder einem Dorn gelagert.
Es sind auch Ausführungsformen bekannt geworden, bei dem eine weitere angetriebene
Rolle oder Walze auf die abzuwickelnde Rolle abgesenkt wird und diese dann mit vorgegebener
Umfangsgeschwindigkeit antreibt.
[0004] Im Zuge der laufenden Produktion von vorstehend genannten Artikeln stellt sich auch
stets das Problem, dass eine abgewickelte Rolle durch eine neue ersetzt werden muss.
Um dennoch eine durchgehende Endlosbahn zu erhalten, können die Bahnenden mittels
eines sog. "Splicers" miteinander verbunden werden. Derartige Vorrichtung sind jedoch
aufwendig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Abwickeln einer Endlosbahn der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern,
dass die Vorrichtung bzw. das Verfahren sehr einfach und kostengünstig ist und die
Zeiten für einen Rollenwechsel so gering wie möglich gehalten werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine gattungsgemäße Vorrichtung,
die gekennzeichnet ist durch ein flächenhaft erstrecktes Fördermittel für die Endlosbahn
und eine bei dem Fördermittel angeordnete Stützeinrichtung für die Rolle, die so ausgebildet
ist, dass die Rolle mit ihrer Rollenebene zur Vertikalen geneigt orientiert und radial
gegen das Fördermittel gestützt und gegen das Fördermittel abrollend angeordnet ist
und so schwerkraftbedingt in einer Betriebsposition zum Abwickeln der Endlosbahn positioniert
ist.
[0007] Zum Beschicken der Vorrichtung mit einer neuen abzuwickelnden Rolle, wird diese Rolle
einfach in die Vorrichtung eingelegt; sie muss also nicht mehr auf einer Welle oder
einem Dorn positioniert werden, sie rutscht quasi von selbst schwerkraftbedingt in
ihre Betriebsposition, wo sie dann durch die Stützeinrichtung gewissermaßen verliersicher,
jedoch mit entsprechendem Spiel zum Abwickeln abrollbar gehalten ist. Die eigentliche
Abzugsbewegung der Bahn wird ausgehend von dem Fördermittel eingeleitet, in dem das
Fördermittel das Bahnende ergreift und in Förderrichtung bewegt, dabei rollt die Rolle
gegen das Fördermittel ab und wird wiederum durch die Stützeinrichtung schwerkraftbedingt
in der Betriebsposition gehalten. Die Neigung der Stützeinrichtung zur Vertikalen
beträgt vorteilhafterweise 3 - 20°, insbesondere um 3 - 15° und weiter insbesondere
um 3 - 10°.
[0008] Es erweist sich weiter als besonders vorteilhaft, wenn zusätzlich das Fördermittel
in Förderrichtung gegen die Horizontale nach oben geneigt ist, insbesondere um 5 -
50°, insbesondere um 10 - 45°, insbesondere um 10 - 40° und weiter insbesondere um
20 - 40°. Dies ist vorteilhaft, da solchenfalls die Rolle beim Abwickeln nicht durch
weitere Mittel gegen die Förderrichtung gehalten zu werden braucht.
[0009] Es erweist des Weiteren als Vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung ein erstes Anlagemittel
für die Rolle aufweist, welches im wesentlichen senkrecht zu einer Ebene des Fördermittels
erstreckt ist.
[0010] Die Stützeinrichtung könnte ansich beliebige Stützmittel aufweisen, um die Rolle
mit ihrer Rollenebene zur Vertikalen geneigt zu stützen. Es erweist sich jedoch als
zweckmäßig, wenn die Stützeinrichtung ein erstes Anlagemittel für die Rolle aufweist,
welches eine im wesentlichen ebene Anlagefläche bildet. Solchenfalls ist der Druck
und damit die Oberflächenreibung zwischen der Rolle und der Stützeinrichtung reduziert,
und es können auch stark deformierte und teleskopierte Rollen abgewickelt werden.
[0011] Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung ein zweites
Anlagemittel für die Rolle aufweist, welches die Rolle radial stützt und gegen das
die Rolle in Umfangsrichtung beim Abwickeln gleitet. Auf diese Weise ist ein definierter
Endanschlag realisiert, welcher die Rolle entgegen der Abzugsrichtung in der Betriebsposition
hält.
[0012] Dieses zweite Anlagemittel ist vorteilhafterweise im wesentlichen senkrecht zu einer
Ebene des Fördermittels und/oder zu dem ersten Anlagemittel erstreckt.
[0013] In weiterer Ausbildung der Erfindung von besonderer Bedeutung und Einfachheit ist
eine dem ersten Anlagemittel gegenüberliegende Seite der Vorrichtung offen oder mit
einer Öffnung ausgebildet, so dass eine Rolle im wesentlichen senkrecht zu ihrer Rollenebene
in die Abwickelvorrichtung einsetzbar ist. Alternativ hierzu oder zusätzlich kann
auch eine dem Fördermittel gegenüberliegende Seite der Vorrichtung offen oder mit
einer Öffnung ausgebildet sein, so dass die Rolle im wesentlichen radial oder gewissermaßen
von oben in ihre Betriebsposition in die Vorrichtung einsetzbar ist. Solchenfalls
kann die Rolle über die Stützeinrichtung bzw. deren erstes Anlagemittel in ihre Betriebsposition
gleiten.
[0014] Das flächenhaft erstreckte Fördermittel kann in vorteilhafter Weise durch ein Förderband
gebildet sein. Nach einem weiteren vorteilhaften Erfindungsgedanken wird die Transportverbindung
der Endlosbahn zu dem Fördermittel bzw. Förderband dadurch erreicht, dass dieses mit
Unterdruck beaufschlagt wird, so dass die Endlosbahn gegen das Fördermittel ansaugbar
ist.
[0015] Das betreffende Bahnende kann dann quasi von selbst "gefunden" und der weiteren Verarbeitung
zugeführt werden. Ein weiterer manueller Eingriff in die Vorrichtung ist nicht erforderlich.
[0016] Das flächenhaft erstreckte Fördermittel, insbesondere das Förderband, ist weiterhin
in vorteilhafter Weise derart mit Unterdruck beaufschlagbar und so ausgebildet, dass
die Endlosbahn nur durch das Fördermittel angetrieben, von der Rolle abwickelbar ist,
wobei die Rolle gegen das Fördermittel abrollbar ist. Das Fördermittel kann in vorteilhafter
Weise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 m/min. insbesondere 50 bis 100 m/min
antreibbar sein. Es weist vorteilhafterweise eine Breite quer zur Förderrichtung von
5 bis 150 cm, insbesondere von 20 -
[0017] 100 cm, insbesondere von 25 - 70 cm und weiter insbesondere von 25 - 60 cm auf.
[0018] Insgesamt ist die Abwickelvorrichtung bzw. deren Stützeinrichtung zur Aufnahme von
einer Rolle mit einem Durchmesser vorzugsweise von bis zu 200 cm, insbesondere von
30 - 200 cm, insbesondere von 50 bis 200 cm, insbesondere von 50 - 150 cm ausgebildet.
In Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn eine der Abwickelvorrichtung
zugeordnete Speichervorrichtung für weitere Rollen vorgesehen ist. Vorzugsweise umfasst
die Abwickelvorrichtung auch eine insbesondere weitgehend automatisierte Zuführvorrichtung,
mittels derer neue Rollen aus einer solchen Speichervorrichtung in ihre Betriebsposition
in der Abwickelvorrichtung zuführbar sind.
[0019] Insgesamt wird mit der erfindungsgemäßen Abwickelvorrichtung eine in bestechender
Weise einfache und dennoch genau steuerbare Vorrichtung geschaffen, bei der keine
komplizierten aufwendigen Steuer- und Regelkomponenten verwendet werden müssen. Neue
Rollen werden in beliebiger Weise der Stützeinrichtung zugeführt; es muss lediglich
die korrekte Orientierung der Rolle beachtet werden.
[0020] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
18. Wenn dieses Verfahren mit Endlosbahnen mit einem verhältnismäßig geringen Flächengewicht
und einem verhältnismäßig großen Volumen, wie insbesondere in den Ansprüchen 24 und
25 angegeben, durchgeführt wird, so bedeutet dies, dass die gesamte Lauflänge der
Bahn je Rolle verhältnismäßig gering ist, so dass häufige Rollenwechsel bei der Ausführung
des Konfigurationsprozesses erforderlich sind. Gerade in diesem Fall erweist sich
das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung als besonders
vorteilhaft, da sie einen Rollenwechsel besonders einfach und zeitsparend ermöglichen,
und zwar entweder durch eine Bedienperson oder eine besonders einfach ausgebildete
automatisierte Vorrichtung.
[0021] Insbesondere erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Endlosbahn gegen das Fördermittel
angesaugt wird, und weiter insbesondere wenn die Endlosbahn durch das Fördermittel
schräg zur Horizontalen geneigt nach oben transportiert wird. Die Neigung zur Horizontalen
beträgt dabei vorzugsweise 10 -45°, insbesondere 10 - 40° und weiter insbesondere
20 - 40°. Die Neigung zur Vertikalen beträgt vorzugsweise 3 - 20°, insbesondere 3
- 15° und weiter insbesondere 3 - 10°. Die Endlosbahn ist nach einer Ausführungsform
der Erfindung von einer Faserlage, vorzugsweise von einem Vliesstoff, oder von einem
Schaumstoff gebildet. Die Endlosbahn wird vorzugsweise mit einem Flächengewicht von
50 - 500 g/m
2, insbesondere 100 - 400 g/m
2, insbesondere 130 - 300 g/m
2 zugeführt. Sie weist eine bevorzugte Dicke von 1,5 - 20 mm, insbesondere 2,0 - 15
mm, insbesondere 2,5 - 10 mm, jeweils gemessen bei einem Prüfdruck von 0,5 kPa, auf.
[0022] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abwickelvorrichtung. In der
Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abwickeln einer
Endlosbahn;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 mit Blick auf die Rollenebene;
- Figur 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils III in Figur 2;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung mit weiteren Komponenten.
[0023] Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Vorrichtung
zum Abwickeln einer Endlosbahn, insbesondere einer Wattebahn von einer Rolle 4.
[0024] Der Vorrichtung 2 nachgeordnet ist beispielsweise eine schnell laufende kontinuierlich
bzw. endlos arbeitende Maschine zur Herstellung von Hygieneartikeln, bzw. Windeln,
oder Verbandstoffen, OP-Materialien oder andere derartige Medizinprodukte. Die Vorrichtung
2 umfasst ein flächenhaft erstrecktes Fördermittel 6 in Form eines Förderbands 8.
[0025] Das Förderband ist in nicht dargestellter Weise als Saugband ausgebildet und mit
Unterdruck beaufschlagbar, so dass eine von der Rolle 4 abgezogene Endlosbahn 10 gegen
das Förderband 8 derart angesaugt werden kann, dass hierdurch die zum Abwickeln von
der Rolle 4 erforderliche Abzugskraft allein durch das Förderband 8 bereitgestellt
bzw. ausgeübt wird.
[0026] Die Vorrichtung 2 umfasst des Weiteren eine insgesamt mit Bezugszeichen 12 bezeichnete
Stützeinrichtung. Die Stützeinrichtung 12 umfasst ein erstes Anlagemittel 14, welches
von einer im wesentlichen ebenen Anlagefläche 16 gebildet wird, gegen welche die Rolle
4 mit ihrer Rollenebene 18 anlegbar ist.
[0027] Das erste Anlagemittel 14 bzw. die Anlagefläche 16 ist wie aus Figur 3 ersichtlich
ist, zur Vertikalen 20 um einige Grad, insbes. 3 - 15°, geneigt. Auf diese Weise wird
erreicht, dass die Rolle 4 mit ihrer Rollenebene 18 schwerkraftbedingt gegen die Anlagefläche
16 anliegt und von dieser gestützt wird. Das erste Anlagemittel 14 bzw. die Anlagefläche
16 sind vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene 22 des Förderbands 8
orientiert. In der in den Figuren dargestellten Betriebsposition der Rolle 4 ruht
die Rolle 4 radial auf der Ebene 22 des Förderbands 8 und liegt ferner mit ihrer Rollenebene
18 gegen die Anlagefläche 16 an.
[0028] Des Weiteren ist ein zweites Anlagemittel 24 für die Rolle 4 vorgesehen, gegen welches
die Rolle radial abgestützt ist. Gegen dieses zweite Anlagemittel 24 gleitet die Rolle
4 in Umfangsrichtung beim Abwickeln der Endlosbahn 10. Auch das zweite Anlagemittel
24 ist von einer Anlagefläche 26 gebildet. Die Anlagefläche 26 ist im dargestellten
Fall senkrecht zur Anlagefläche 16 und zur Ebene 22 des Förderbands 8 ausgebildet.
Man erkennt ohne Weiteres, dass die Rolle lediglich fast beliebig in die Vorrichtung
2 eingelegt zu werden braucht und dann schwerkraftbedingt in die dargestellte korrekte
Betriebsposition zum Abwickeln gleitet. Wird das mit Unterdruck beaufschlagbare Förderband
8 angetrieben, so rollt die Rolle 4 wiederum schwerkraftbedingt gegen das Förderband
8ab und rollt bzw. gleitet immer wieder in die korrekte Betriebsposition. Dabei wird
automatisch das Bandende "gefunden", in dem es (lediglich die korrekte Orientierung
der Rolle 4 vorausgesetzt) gegen das Förderband 8 angesaugt wird und dann zusammen
mit dem Förderband 8 in Förderrichtung 28 bewegt wird.
[0029] Man erkennt des Weiteren, dass das Förderband 8 bzw. dessen Ebene 22 um 5° bis 50°,
insbesondere um ca. 35 - 45° zur Horizontalen geneigt ist. Hierdurch wird erreicht,
dass die Rolle beim Abwickeln in ihrer Betriebsposition verbleibt, ohne dass weitere
Mittel hierfür vorgesehen werden müssten.
[0030] Insbesondere benötigt die erfindungsgemäße Vorrichtung keine zentrische Haltevorrichtung
in Form einer Welle oder eines Dorns, auf welcher die Rolle abrollbar gehalten ist.
[0031] Sogar das Entfernen einer nicht dargestellten Wickelhülse im Zentrum der Rolle nach
dem vollständigen Abwickeln erfolgt schwerkraftbedingt automatisch, in dem die Hülse
durch eine Öffnung 32 (Figur 2) entgegen der Förderrichtung 28 des Förderbands 8 nach
unten herausgleitet. Währenddessen kann schon eine neue Rolle in die Vorrichtung eingelegt
werden und sogar über die noch nicht vollständig abgewickelte Endlosbahn abrollen.
[0032] Wird ein neuer Bahnanfang gegen das Förderband 8 angesaugt, so wird ein in Figur
1 skizziertes Bahnende 32 über das Förderband 8 hinaus transportiert, es gleitet dann
über eine schräge Gleitfläche 34 (Figur 2), die zu diesem Zweck in Richtung eines
Pfeils 36 verschwenkt wird, und das Bahnende 33 zu einem weiteren Transportband 38
führt, welches die Bahn dann weiter in Richtung auf eine Einzugswalze 40 fördert.
Danach kann die Gleitfläche 34, die von einer schwenkbaren Klappe gebildet sein kann,
wieder nach unten verschwenkt oder in beliebiger Weise nach unten abgesenkt werden.
Es bildet sich dann eine nach unten hängende Schlaufe in der Endlosbahn. Über ansich
beliebige bekannte, und daher hier nicht beschriebene Mittel kann diese Vorratsschlaufe
gesteuert beibehalten werden, in dem entsprechend die Bahngeschwindigkeit des ersten
Fördermittels 6 als vorzugsweise einzige Komponente gesteuert bzw. geregelt wird.
[0033] Schließlich zeigt Figur 4 in schematischer Weise die Vorrichtung 2 mit einer dem
Abwickelvorgang nachgeordneten Verarbeitungsmaschine 42 und einer der Vorrichtung
2 zugeordneten Speichereinrichtung 44, in der eine Mehrzahl von Rollen vorgehalten
werden. Mittels einer insbesondere weitgehend automatisierten Zuführeinrichtung 46
kann eine neue Rolle 48 der Speichereinrichtung 44 entnommen werden und im beispielhaft
einfachsten Fall durch einen einfachen translatorischen Vorgang der Abwickelvorrichtung
2 zugeführt werden. Ferner angedeutet ist noch eine übrig bleibende Wickelhülse 50
der vorherigen Rolle, die durch die Öffnung 32 selbsttätig herausrollt.
1. Vorrichtung (2) zum Abwickeln einer Endlosbahn (10) von einer Rolle (4) im Zuge der
Herstellung von absorbierenden Hygieneartikeln, Verbandstoffen, OP-Materialien oder
Medizinprodukten, wobei die Endlosbahn einem Konfigurationsprozess zugeführt wird,
gekennzeichnet durch ein flächenhaft erstrecktes Fördermittel (6) für die Endlosbahn (10) und eine bei
dem Fördermittel (6) angeordnete Stützeinrichtung (12) für die Rolle (4), die so ausgebildet
ist, dass die Rolle (4) mit ihrer Rollenebene (18) zur Vertikalen (20) geneigt orientiert
und radial gegen das Fördermittel (6) gestützt und gegen das Fördermittel (6) abrollend
angeordnet ist und so schwerkraftbedingt in einer Betriebsposition zum Abwickeln der
Endlosbahn (10) positioniert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (12) so ausgebildet ist, dass die Rolle (4) mit ihrer Rollenebene
(18) um 3 - 20°, insbesondere um 3 - 15° und weiter insbesondere um 3 - 10° zur Vertikalen
geneigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (6) in Förderrichtung (28) gegen die Horizontale (30) nach oben
geneigt ist, insbesondere um 5 - 50°, insbesondere um 10 - 45°, insbesondere um 10
- 40° und weiter insbesondere um 20 - 40°.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (12) ein erstes Anlagemittel (14) für die Rolle (4) aufweist,
welches im wesentlichen senkrecht zu einer Ebene (22) des Fördermittels (6) erstreckt
ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (12) ein erstes Anlagemittel (14) für die Rolle (4) aufweist,
welches eine Anlagefläche (16) bildet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (12) ein zweites Anlagemittel (24) für die Rolle (4) aufweist,
welches die Rolle (4) radial stützt und gegen das die Rolle in Umfangsrichtung beim
Abwickeln gleitet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anlagemittel (24) im wesentlichen senkrecht zu einer Ebene (22) des Fördermittels
(12) und/oder zu dem ersten Anlagemittel (14) erstreckt ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem ersten Anlagemittel (14) gegenüberliegende Seite der Vorrichtung offen oder
mit einer Öffnung ausgebildet ist, so dass eine Rolle (4) im wesentlichen senkrecht
zu ihrer Rollenebene (18) in ihre Betriebsposition in die Vorrichtung einsetzbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Fördermittel (6) gegenüberliegende Seite der Vorrichtung offen oder mit
einer Öffnung ausgebildet ist, so dass eine Rolle (18) im wesentlichen radial oder
von oben in ihre Betriebsposition in die Vorrichtung einsetzbar ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhaft erstreckte Fördermittel (6) ein Förderband (8) ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhaft erstreckte Fördermittel (6) mit Unterdruck beaufschlagbar ist, so
dass das Endlosband gegen das Fördermittel (6) ansaugbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhaft erstreckte Fördermittel. (6) derart mit Unterdruck beaufschlagbar
ausgebildet ist, dass das Endlosband nur durch das Fördermittel (6) angetrieben von
der Rolle (4) abwickelbar ist, wobei die Rolle (4) gegen das Fördermittel (6) abrollbar
ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (6) mit einer Geschwindigkeit bis 100 m/min, insbesondere von 50
- 100 m/min antreibbar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (6) eine Breite quer zur Förderrichtung (28) von 5 bis 150 cm, insbesondere
von 20 - 100 cm, insbesondere von 25 - 70 cm und weiter insbesondere von 25 - 60 cm
aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (12) zur Aufnahme einer Rolle (4) mit einem Durchmesser von
50 - 200 cm , insbesondere bis 150 cm ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zugeordnete Speichereinrichtung (44) für weitere Rollen.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine insbesondere weitgehend automatisierte Zuführeinrichtung (46), mittels derer
neue Rollen (48) aus einer Speichereinrichtung (44) in die Betriebsposition in der
Abwickelvorrichtung zuführbar sind.
18. Verfahren zum Abwickeln einer Endlosbahn (10) von einer Rolle (4) im Zuge der Herstellung
von absorbierenden Hygieneartikeln, Verbandstoffen, OP-Materialien oder dergleichen
Medizinprodukten, wobei die Endlosbahn einem Konfigurationsprozess zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Endlosbahn (10) von einem flächenhaft erstreckten Fördermittel (6) von der Rolle
(4) abgewickelt wird und die Rolle (4) dabei von einer bei dem Fördermittel (6) angeordneten
Stützeinrichtung (12) mit ihrer Rollenebene (18) zur Vertikalen (20) geneigt orientiert
und radial gegen das Fördermittel (6) gestützt wird und dabei gegen das Fördermittel
(6) abrollend schwerkraftbedingt in einer Betriebsposition zum Abwickeln der Endlosbahn
positioniert wird.