[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einem Luftkanal zur Führung eines
Luftstromes in Richtung eines Gebläses, wobei der Luftkanal mit mindestens einem in
Teilabschnitten gekrümmt ausgebildeten Strömungsraum ausgebildet ist, in dem der Luftstrom
eine Umlenkung in Richtung Gebläse erfährt.
[0002] Derartige Wäschetrockner sind z.B. unter der Typenbezeichnung Miele T 4462 C bekannt.
Der Wäschetrockner ist im Bereich der Luftführungskanäle und des Wärmetauschers mit
geräuschdämmenden Mitteln ausgerüstet, welche die Betriebsgeräusche des Wäschetrockners
deutlich reduzieren. Im Bereich der strömungsumlenkenden Kanalabschnitte der Luftführung
sind jedoch weitere Maßnahmen zur Geräuschminderung erforderlich.
[0003] Aus der
EP 0 702 105 B1 ist es z. B. bekannt, das Gebläsegehäuse auf der Lufteintrittsseite mit einem das
Gebläserad abdeckenden Lufteingang und einem trichterförmigen Ansatz auszubilden,
in den Maßnahmen zur Geräuschdämmung integriert werden können. Dadurch wird eine Anpassung
an unterschiedliche Formen der Luftführung ermöglicht. Die Optimierung des gesamten
Gebläses hinsichtlich Gebläseleistung und Schallabstrahlung erfordert hier jedoch
einen hohen Montageaufwand.
[0004] Aus der
DE 89 04 738 U1 ist es bekannt, vor der Ansaugöffnung eines Gebläses einen Deflektor mit Leitschaufeln
anzuordnen, der den angesaugten Luftstrom in eine Helikoidalrotation bringt. Hierbei
kann es aufgrund von Luftverwirbelungen zu Geräuschen am Deflektor selbst kommen,
so dass eine Geräuschreduzierung nur in einem begrenzten Bereich der Strömungsintensität
erreicht werden kann.
[0005] Aus der
DE 196 44 711 A1 ist es bekannt, in einem gekrümmten Gaskanal Strömungsleitkörper anzuordnen, um den
Luftstrom auf die einzelnen Prozessluftkanäle im Wärmetauscher zu verteilen bzw. aufzufächern.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, geräuschmindernde Maßnahmen bei einem
Wäschetrockner im Bereich von strömungsumlenkenden Kanalabschnitten mit möglichst
geringem Montageaufwand zu realisieren.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Wäschetrockner mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das
Geschwindigkeitsfeld der Luftströmung im Bereich der Umlenkung bzw. in dem gekrümmt
ausgebildeten Strömungsraum vor dem Gebläse durch Anordnung eines Verdrängungskörpers
vergleichmäßigt wird. Durch die sich einstellende drallfreie Anströmung des Gebläserades
werden Wirbelbildungen reduziert was zu einer gleichmäßigen Strömungsverteilung über
die gesamte Anströmfläche führt. Diese gleichmäßige Strömungsverteilung bewirkt eine
deutliche Geräuschreduzierung bei gleichzeitig erhöhtem Volumenstrom.
[0009] Dabei ist es zweckmäßig, den Verdrängungskörper auf der Gebläseachse anzuordnen.
[0010] Je nach Ausbildung des Strömungsraumes vor dem Gebläse kann es jedoch auch gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig sein, den Verdrängungskörper
auf einer zur Gebläseradachse parallel verlaufenden Achse anzuordnen.
[0011] Es ist zweckmäßig, den Verdrängungskörper rotationssymmetrisch auszubilden. In einer
vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Verdrängungskörper kugelförmig ausgebildet.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Verdrängungskörper
mit einem zylindrischen und/oder einem kegelförmigen Abschnitt ausgebildet.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, den Verdrängungskörper aus dem Wandabschnitt des Strömungsraumes
heraus zu formen bzw. als integralen Bestandteil des Wandabschnitts des Strömungsraumes
auszubilden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, den Verdrängungskörper
als separates Bauteil im Strömungsraum anzuordnen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es in jedem Fall, die Form und Anordnung des Verdrängungskörpers
abhängig von der Geometrie des Luftkanals und des Strömungsraumes vor dem Gebläse
sowie abhängig vom Volumenstrom anhand von Versuchsreihen zu optimieren.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- den Wäschetrockner mit den erfindungswesentlichen Bauteilen in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- den Wäschetrockner mit den erfindungswesentlichen Bauteilen in der Seitenansicht im
Schnitt und
- Figur 3
- den Strömungsraum vor dem Gebläse mit dem Verdrängungskörper als Einzelheit vergrößert
in der Seitenansicht im Schnitt dargestellt.
[0016] In der Figur 1 ist ein Wäschetrockner 1 mit einer drehbar gelagerten Trommel 2 gezeigt.
Die Beschickungsöffnung 3 zur Trommel 2 wird von einer hier nicht dargestellten Tür
verschlossen. Die Beschickungsöffnung 3 wird von einem Funktionsbauteil 4 umfasst,
dass auch die vordere Luftführung von der Trommel 2 in Richtung Gebläse 5 enthält.
Das Funktionsbauteil 4 ist im Bereich unterhalb der Beschickungsöffnung 3 als Luftkanal
6 (teilweise geschnitten dargestellt) für den aus der Trommel 2 austretenden Luftstrom
ausgebildet. Im Teilschnitt durch den Luftkanal 6 ist der Strömungsraum 7 vor dem
Gebläse 5 mit dem darin angeordneten Verdrängungskörper 8 sichtbar. Der Strömungsraum,
in dem der Luftstrom eine Umlenkung in Richtung Gebläse 5 erfährt, ist in Teilabschnitten
gekrümmt ausgebildet.
[0017] In der Figur 2 ist der Luftkanal 6 mit dem Strömungsraum 7 vor dem Gebläse 5 mit
dem darin angeordneten Verdrängungskörper 8 im Schnitt gezeigt.
[0018] Die erfindungswesentlichen Einzelheiten sind in Figur 3 vergrößert dargestellt. Der
Verdrängungskörper 8 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Gebläseradachse
9 positioniert und rotationssymmetrisch ausgebildet. Der Verdrängungskörper 8 weist
in Richtung der Anströmfläche 10 des Gebläses 5 einen kugelförmigen Abschnitt 8' auf.
[0019] Der Verdrängungskörper 8 ist aus dem Wandabschnitt 11 des Luftkanals 6 bzw. des Strömungsraumes
7 heraus geformt und mit diesem einstückig verbunden. Dadurch ist der Verdrängungskörper
8 bei diesem Ausführungsbeispiel integraler Bestandteil des Luftkanals 6. Je nach
Geometrie des Luftkanals 6 ist der Verdrängungskörper 8 im Bereich des Überganges
zum Wandabschnitt 11 des Luftkanals 6 mit einem annähernd zylindrischen Abschnitt
8" ausgebildet, an den sich der kugelförmige Abschnitt 8' anschließt.
[0020] In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Verdrängungskörper
mit einem kegelförmigen Abschnitt ausgebildet.
[0021] Gemäß einem weiteren nicht gezeichneten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Verdrängungskörper als separates Bauteil ausgebildet und mittels einer geeigneten
Verbindungstechnik (Kleben, Schweißen, Rasten etc.) im Luftkanal fixiert.
[0022] In einer bevorzugten optimierten Ausführung der Erfindung ist der Durchmesser d des
rotationssymmetrischen Abschnitts 8" des Verdrängungskörpers 8 gleich oder annähernd
gleich dem mit c bezeichneten Düsendurchmesser des Gebläses 5. Die Abstimmung der
Abstandsmaße a und b an die Geometrie des Strömungsraumes 7 sowie an den Düsendurchmesser
c des Gebläses 5 und den Durchmesser d des Verdrängungskörpers 8 bewirkt einen konstanten
Strömungsquerschnitt. Das Geschwindigkeitsfeld der Luftströmung kann über die Parameter
a und b angepasst werden.
[0023] Je nach geometrischer Ausgestaltung des Strömungsraumes kann der Verdrängungskörper
auch auf einer unter einem Neigungswinkel zur Gebläseradachse angeordneten Achse positioniert
werden.
1. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal zur Führung eines Luftstromes in Richtung eines
Gebläses (5), wobei der Luftkanal (6) mit mindestens einem in Teilabschnitten gekrümmt
ausgebildeten Strömungsraum (7) ausgebildet ist, in dem der Luftstrom eine Umlenkung
in Richtung Gebläse (5) erfährt,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Strömungsraum (7) vor dem Gebläse (5) ein Verdrängungskörper (8) zur drallfreien
Anströmung des Gebläserads (5) und zur Reduzierung von Wirbelbildungen angeordnet
ist.
2. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) auf der Gebläseradachse (9) angeordnet ist.
3. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) achsparallel zur Gebläseradachse (9) angeordnet ist.
4. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
5. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) einen zylindrischen und/oder einen kugelförmig ausgebildeten
Abschnitt (8", 8') aufweist.
6. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) einen zylindrischen und/oder einen kegelförmig ausgebildeten
Abschnitt aufweist.
7. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) integraler Bestandteil eines Wandabschnitts (11) des Strömungsraumes
(7) ist.
8. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) als separates Bauteil im Strömungsraum (7) angeordnet
ist.