(19)
(11) EP 1 990 465 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.11.2008  Patentblatt  2008/46

(21) Anmeldenummer: 08007190.5

(22) Anmeldetag:  11.04.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 58/04(2006.01)
D06F 58/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 07.05.2007 DE 102007021815

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Gossel, Thomas
    52428 Jülich (DE)
  • Maiss, Christian
    52134 Herzogenrath (DE)

   


(54) Wäschetrockner mit einem Luftkanal


(57) Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal zur Führung eines Luftstromes in Richtung eines Gebläses (5), wobei der Luftkanal (6) mit mindestens einem in Teilabschnitten gekrümmt ausgebildeten Strömungsraum (7) ausgebildet ist, in dem der Luftstrom eine Umlenkung in Richtung Gebläse (5) erfährt.
Um geräuschmindernde Maßnahmen bei einem Wäschetrockner (1) im Bereich von strömungsumlenkenden Kanalabschnitten mit möglichst geringem Montageaufwand zu realisieren, ist in dem Strömungsraum (7) vor dem Gebläse (5) ein Verdrängungskörper (8) zur drallfreien Anströmung des Gebläserads (5) und zur Reduzierung von Wirbelbildungen angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einem Luftkanal zur Führung eines Luftstromes in Richtung eines Gebläses, wobei der Luftkanal mit mindestens einem in Teilabschnitten gekrümmt ausgebildeten Strömungsraum ausgebildet ist, in dem der Luftstrom eine Umlenkung in Richtung Gebläse erfährt.

[0002] Derartige Wäschetrockner sind z.B. unter der Typenbezeichnung Miele T 4462 C bekannt. Der Wäschetrockner ist im Bereich der Luftführungskanäle und des Wärmetauschers mit geräuschdämmenden Mitteln ausgerüstet, welche die Betriebsgeräusche des Wäschetrockners deutlich reduzieren. Im Bereich der strömungsumlenkenden Kanalabschnitte der Luftführung sind jedoch weitere Maßnahmen zur Geräuschminderung erforderlich.

[0003] Aus der EP 0 702 105 B1 ist es z. B. bekannt, das Gebläsegehäuse auf der Lufteintrittsseite mit einem das Gebläserad abdeckenden Lufteingang und einem trichterförmigen Ansatz auszubilden, in den Maßnahmen zur Geräuschdämmung integriert werden können. Dadurch wird eine Anpassung an unterschiedliche Formen der Luftführung ermöglicht. Die Optimierung des gesamten Gebläses hinsichtlich Gebläseleistung und Schallabstrahlung erfordert hier jedoch einen hohen Montageaufwand.

[0004] Aus der DE 89 04 738 U1 ist es bekannt, vor der Ansaugöffnung eines Gebläses einen Deflektor mit Leitschaufeln anzuordnen, der den angesaugten Luftstrom in eine Helikoidalrotation bringt. Hierbei kann es aufgrund von Luftverwirbelungen zu Geräuschen am Deflektor selbst kommen, so dass eine Geräuschreduzierung nur in einem begrenzten Bereich der Strömungsintensität erreicht werden kann.

[0005] Aus der DE 196 44 711 A1 ist es bekannt, in einem gekrümmten Gaskanal Strömungsleitkörper anzuordnen, um den Luftstrom auf die einzelnen Prozessluftkanäle im Wärmetauscher zu verteilen bzw. aufzufächern.

[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, geräuschmindernde Maßnahmen bei einem Wäschetrockner im Bereich von strömungsumlenkenden Kanalabschnitten mit möglichst geringem Montageaufwand zu realisieren.

[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Wäschetrockner mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

[0008] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das Geschwindigkeitsfeld der Luftströmung im Bereich der Umlenkung bzw. in dem gekrümmt ausgebildeten Strömungsraum vor dem Gebläse durch Anordnung eines Verdrängungskörpers vergleichmäßigt wird. Durch die sich einstellende drallfreie Anströmung des Gebläserades werden Wirbelbildungen reduziert was zu einer gleichmäßigen Strömungsverteilung über die gesamte Anströmfläche führt. Diese gleichmäßige Strömungsverteilung bewirkt eine deutliche Geräuschreduzierung bei gleichzeitig erhöhtem Volumenstrom.

[0009] Dabei ist es zweckmäßig, den Verdrängungskörper auf der Gebläseachse anzuordnen.

[0010] Je nach Ausbildung des Strömungsraumes vor dem Gebläse kann es jedoch auch gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig sein, den Verdrängungskörper auf einer zur Gebläseradachse parallel verlaufenden Achse anzuordnen.

[0011] Es ist zweckmäßig, den Verdrängungskörper rotationssymmetrisch auszubilden. In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Verdrängungskörper kugelförmig ausgebildet.

[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Verdrängungskörper mit einem zylindrischen und/oder einem kegelförmigen Abschnitt ausgebildet.

[0013] Besonders vorteilhaft ist es, den Verdrängungskörper aus dem Wandabschnitt des Strömungsraumes heraus zu formen bzw. als integralen Bestandteil des Wandabschnitts des Strömungsraumes auszubilden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, den Verdrängungskörper als separates Bauteil im Strömungsraum anzuordnen.

[0014] Besonders vorteilhaft ist es in jedem Fall, die Form und Anordnung des Verdrängungskörpers abhängig von der Geometrie des Luftkanals und des Strömungsraumes vor dem Gebläse sowie abhängig vom Volumenstrom anhand von Versuchsreihen zu optimieren.

[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
den Wäschetrockner mit den erfindungswesentlichen Bauteilen in perspektivischer Darstellung,
Figur 2
den Wäschetrockner mit den erfindungswesentlichen Bauteilen in der Seitenansicht im Schnitt und
Figur 3
den Strömungsraum vor dem Gebläse mit dem Verdrängungskörper als Einzelheit vergrößert in der Seitenansicht im Schnitt dargestellt.


[0016] In der Figur 1 ist ein Wäschetrockner 1 mit einer drehbar gelagerten Trommel 2 gezeigt. Die Beschickungsöffnung 3 zur Trommel 2 wird von einer hier nicht dargestellten Tür verschlossen. Die Beschickungsöffnung 3 wird von einem Funktionsbauteil 4 umfasst, dass auch die vordere Luftführung von der Trommel 2 in Richtung Gebläse 5 enthält. Das Funktionsbauteil 4 ist im Bereich unterhalb der Beschickungsöffnung 3 als Luftkanal 6 (teilweise geschnitten dargestellt) für den aus der Trommel 2 austretenden Luftstrom ausgebildet. Im Teilschnitt durch den Luftkanal 6 ist der Strömungsraum 7 vor dem Gebläse 5 mit dem darin angeordneten Verdrängungskörper 8 sichtbar. Der Strömungsraum, in dem der Luftstrom eine Umlenkung in Richtung Gebläse 5 erfährt, ist in Teilabschnitten gekrümmt ausgebildet.

[0017] In der Figur 2 ist der Luftkanal 6 mit dem Strömungsraum 7 vor dem Gebläse 5 mit dem darin angeordneten Verdrängungskörper 8 im Schnitt gezeigt.

[0018] Die erfindungswesentlichen Einzelheiten sind in Figur 3 vergrößert dargestellt. Der Verdrängungskörper 8 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Gebläseradachse 9 positioniert und rotationssymmetrisch ausgebildet. Der Verdrängungskörper 8 weist in Richtung der Anströmfläche 10 des Gebläses 5 einen kugelförmigen Abschnitt 8' auf.

[0019] Der Verdrängungskörper 8 ist aus dem Wandabschnitt 11 des Luftkanals 6 bzw. des Strömungsraumes 7 heraus geformt und mit diesem einstückig verbunden. Dadurch ist der Verdrängungskörper 8 bei diesem Ausführungsbeispiel integraler Bestandteil des Luftkanals 6. Je nach Geometrie des Luftkanals 6 ist der Verdrängungskörper 8 im Bereich des Überganges zum Wandabschnitt 11 des Luftkanals 6 mit einem annähernd zylindrischen Abschnitt 8" ausgebildet, an den sich der kugelförmige Abschnitt 8' anschließt.

[0020] In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Verdrängungskörper mit einem kegelförmigen Abschnitt ausgebildet.

[0021] Gemäß einem weiteren nicht gezeichneten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Verdrängungskörper als separates Bauteil ausgebildet und mittels einer geeigneten Verbindungstechnik (Kleben, Schweißen, Rasten etc.) im Luftkanal fixiert.

[0022] In einer bevorzugten optimierten Ausführung der Erfindung ist der Durchmesser d des rotationssymmetrischen Abschnitts 8" des Verdrängungskörpers 8 gleich oder annähernd gleich dem mit c bezeichneten Düsendurchmesser des Gebläses 5. Die Abstimmung der Abstandsmaße a und b an die Geometrie des Strömungsraumes 7 sowie an den Düsendurchmesser c des Gebläses 5 und den Durchmesser d des Verdrängungskörpers 8 bewirkt einen konstanten Strömungsquerschnitt. Das Geschwindigkeitsfeld der Luftströmung kann über die Parameter a und b angepasst werden.

[0023] Je nach geometrischer Ausgestaltung des Strömungsraumes kann der Verdrängungskörper auch auf einer unter einem Neigungswinkel zur Gebläseradachse angeordneten Achse positioniert werden.


Ansprüche

1. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal zur Führung eines Luftstromes in Richtung eines Gebläses (5), wobei der Luftkanal (6) mit mindestens einem in Teilabschnitten gekrümmt ausgebildeten Strömungsraum (7) ausgebildet ist, in dem der Luftstrom eine Umlenkung in Richtung Gebläse (5) erfährt,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Strömungsraum (7) vor dem Gebläse (5) ein Verdrängungskörper (8) zur drallfreien Anströmung des Gebläserads (5) und zur Reduzierung von Wirbelbildungen angeordnet ist.
 
2. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) auf der Gebläseradachse (9) angeordnet ist.
 
3. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) achsparallel zur Gebläseradachse (9) angeordnet ist.
 
4. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
 
5. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) einen zylindrischen und/oder einen kugelförmig ausgebildeten Abschnitt (8", 8') aufweist.
 
6. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) einen zylindrischen und/oder einen kegelförmig ausgebildeten Abschnitt aufweist.
 
7. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) integraler Bestandteil eines Wandabschnitts (11) des Strömungsraumes (7) ist.
 
8. Wäschetrockner (1) mit einem Luftkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängungskörper (8) als separates Bauteil im Strömungsraum (7) angeordnet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente