[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mantelstein für Schornsteinsysteme und dessen
Verwendung der bereits unter der Marke "ABSOLUT" der Schiedel AG bekannten Gattung.
Derartige Mantelsteine werden zur Bildung des Schornsteinsystems übereinander angeordnet.
Sie weisen eine insbesondere zylindrische Durchbrechung auf, welche zur Aufnahme eines
Innenrohres dient durch das beispielsweise die Verbrennungsluft über den Schornstein
ins Freie geleitet wird. Bei dem Mantelstein dieser Gattung besteht die Innenwand
rings um die Durchbrechung aus wärmedämmendem Material, beispielsweise Schaumbeton.
Diese Innenwand ist insbesondere radial nach außen von einem Mantel aus tragfähigem
Material, wie Leichtbeton umgeben. Dessen Tragfähigkeit wird bestimmt durch die Höhe
und das Gewicht der sich darauf abstützenden anderen Mantelsteine oder weiteren zur
Schornsteinbildung dienendem Zubehör.
[0002] Bei Mantelsteinen ähnlicher Art (
DE-OS 24 15 281 und
EP 0 874 107 B1) ist es bereits bekannt, zwischen den übereinander gesetzten Mantelsteinen Zwischenlagen
aus Mörtel und zusammenpreßbare Wärmdammmatten einzufügen, welche das Erhitzen der
Mörtelschicht durch innen entlang strömende Abgase verhindern und gleichzeitig als
zusätzliche Abstützung der übereinander gesetzten Mantelsteine vor dem Einbringen
der Mörtelschicht und dem Verputzen dienen. Darüber hinaus ist es bei anderen Schornsteinsysteme
mit einem Stahlinnenrohr und einem glasfaserverstärkten Außenrohr bekannt (
DE 89 13 493 U), oberhalb eines Rauchabzugs eine Temperaturbremsschicht auf der Innenseite des Mantelrohrs
anzuordnen.
[0003] Schließlich ist es auch bekannt (
DE-OS 2 032 689), den Schornstein nicht gerade, sondern aus der vertikalen Schornsteinachse schräg
auszulenken und nach einer gewissen Wegschrecke wieder senkrecht nach oben zu verlängern.
Dabei werden thermisch bedingte Längenänderungen im Innenrohr vermieden, indem der
Schornstein in Längsrichtung in mehrere Abschnitte unterteilt und an den Ablenk- bzw.
Knickstellen durch Dehnungsfugen aufgetrennt wird. Im Bereich dieser Dehnungsfugen
werden Tragringe aus beispielsweise Schamotte zur Abstützung des darüber anzuordnenden
Innenrohrs eingesetzt. Diese Tragrohre stützen sich auf dem das Schornsteinsystem
nach außen abschirmenden Mauerwerk ab. Im Bereich solcher Tragringe werden Isoliersteine
und/oder ringsum laufende Mineralwollmatten angeordnet. Der Zwischenraum zwischen
dem Innenrohr und dem Mauerwerk wird durch eine thermisch isolierende Dämmschicht
aus Perlit ausgefüllt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mauersteine der eingangs genannten Gattung
dahingehend zu verbessern, dass mit Hilfe derselben Schornsteine auch für Niedrigstenergiehäuser
bzw. so genannten "Passivhäusern" einfach aufbaubar sind.
[0005] Die Erfindung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet und in Unteransprüchen sind weitere
Ausbildungen derselben beansprucht. Anhand der Figurenbeschreibung sind weitere Verbesserungen
der Erfindung näher beschrieben.
[0006] Bei der Erfindung wird dafür gesorgt, dass der sich von oben nach unten durch ein
Gebäude erstreckende Schornstein keine "Kältebrücke" bzw. "Kaltader" bildet. Es hat
sich gezeigt, dass bei bekannten doppelwandigen Mantelsteine mit einer wärmedämmenden
Innenwand und einem tragfähigem Mantel rings um die Innenwand herum nicht unerhebliche
"Kältebrücken" entstehen. Über das Gebäudedach bzw. die Gebäudeabdeckung hinwegströmende
Kaltluft führt dann zu einer Abkühlung in den Räumen unterhalb der Gebäudeabdeckung
rings um um die dort übereinander gesetzten Mantelsteine. Durch die Erfindung wird
dagegen eine Art "Kältesperre" insbesondere quer zur Längsrichtung des Schornsteins
und zwar insbesondere im Bereich der Gebäudeabdeckung gesorgt.
[0007] Der erfindungsgemäße wärmedämmende und das tragfähige Material des Mantels des Mantelsteins
trennende Trennring ist ebenso wie das tragfähige Material oberhalb und unterhalb
des Trennrings integraler Bestandteil des Mantelsteins. Es ist deshalb keine zusätzliche
Maßnahme zu ergreifen, um die "Kältesperre" beim Aufbau des Schornsteinsystems einzurichten.
Es ist lediglich erforderlich, insbesondere an der kritischen Stelle der Durchbrechung
durch die Dachabdeckung einen erfindungsgemäßen Mantelstein anstelle der bekannten
Mantelsteine in die Reihe der übereinander anzuordnenden Mantelsteine einzusetzen.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass geschäumtes Glasmaterial, insbesondere foamglass, besonders
gut für den Trennring geeignet ist. Neben seinen guten wärmeisolierenden Eigenschaften
hat der Trennring dann auch eine ausreichende Tragfähigkeit.
[0009] Die Länge des Trennrings in Längsrichtung des Schornsteins sollte zwischen 5 und
15 cm betragen, während die Dicke des Trennrings (quer zur Längsrichtung des Schornsteins)
etwa gleich dick wie die Innenwand aus insbesondere wärmedämmendem Material bestehen
sollte.
[0010] Es versteht sich, dass die Dicke des Trennrings dann variieren kann, wenn der Mantelstein
keine zylindrische Durchbrechung aufweistn außen aber rechteckförmig, insbesondere
quadratisch ausgebildet ist.
[0011] Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung wird der erfindungsgemäße Mantelstein
im Durchgangsbereich des Schornsteins durch die Gebäudeabdeckung und zwar so eingebaut,
dass der obere Teil bis zum Trennring von einem manschettenförmigen, wärmedämmenden
Außenmantel umgeben ist, der als zusätzliche "Kältesperre" im Bereich und oberhalb
der Gebäudeabdeckung wirksam ist.
[0012] Beispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen im Folgenden näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Mantelstein schräg von
oben;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Mantelstein;
Fig. 3 eine Aufsicht auf den in Fig. 2 gezeigten Mantelstein von oben (oder unten);
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch einen Gebäudeteil im Bereich eines Schornsteins;
Fig. 5 einen schematischen Querschnitt durch einen Teil des Schornsteins im Bereich
der Dachabdeckung und
Fig. 6 einen Querschnitt durch einen Schornstein unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Mantelsteins im Bereich der Dachabdeckung.
[0013] Gemäß Fig. 1 weist der Mantelstein 1 eine sich in Längsrichtung L hinziehende und
hier zylindrische Durchbrechung 2 auf. Ringsum die Durchbrechung 2 ist ein Innenrohr
3 als integraler Bestandteil des Mantelsteins 1 geformt; dieses Innenrohr 3 besteht
aus Schaumbeton, bei dem die thermische Isolierwirkung durch Lufteinschlüsse im Beton
begünstigt ist. Rings um das Innenrohr 3 ist der Mantel 4 ebenfalls als integraler
Bestandteils des Mantelsteins 1 geformt. Dieser besteht aus tragfähigem Material,
wie Leichtbeton. Längs durch den Mantelstein 1 können in Längsrichtung L weitere Durchbrechungen
5 angeordnet sein, um zusätzliche Verbindungskanäle in Längsrichtung des Schornsteinsystems
herzustellen.
[0014] In Längsrichtung L ist der Mantelstein 1 hinsichtlich des tragfähigen Materials,
1 wie Leichtbeton, durch einen Trennring 4a unterbrochen. Die Länge 1 dieses Trennrings
4a in Längsrichtung L beträgt bei diesem Beispiel etwa 10 cm. Eine gleiche Längsausstreckung
weisen die zum Trennring 4a benachbarten Teile des Mantels 4 aus tragfähigem Material
auf.
[0015] Aus Fig. 2 ergibt sich, dass sich der Trennring 4a über den gesamten Querschnitt
des Mantels 4 hinsichtlich seiner Dicke d erstreckt.
[0016] Gemäß Fig. 4 ist innerhalb des Gebäudes 6 in senkrechter Längsrichtung L ein Schornsteinsystem
7 über mehrere Etagen bis über die Gebäudeabdeckung 8 hinaus aufgebaut. Dabei wird
das hier nicht gezeigte Innenrohr von einzelnen Mantelsteinen 1 nach außen umgeben.
An der Stelle X der Durchbrechung durch die Gebäudeabdeckung 8 befindet sich ein erfindungsgemäßer
Mantelstein mit dem hier nicht gezeichneten Trennring. Dieser Mantelstein an der Stelle
X ist innerhalb des Schornsteinkopfes 9 und noch ein Stück unterhalb desselben von
einem manschettenförmigen Außenmantel 10 aus gleichfalls wärmedämmendem Material umgeben,
wie dies noch besser anhand von Fig. 5 illustriert wird.
[0017] In dem Querschnittsbild von Fig. 6 durch einen Teil des Schornsteinsystems befindet
sich der erfindungsgemäße Mantelstein 1 mit dem Trennring 4a im Bereich X der hier
nicht dargestellten Dachdurchbrechung. Innerhalb der übereinander gesetzten Mantelsteine
1 ist durch deren Durchbrechung 2 ein durchgehendes, insbesondere außen profiliertes
Innenrohr 11 verlegt. Am oberen Ende des hier dargestellten Innenrohres 11 ist ein
ringförmiger Abstandhalter 12 gezeigt, in den ein weiteres hier nicht gezeigtes Innenrohr
eingesteckt werden kann und der gleichzeitig als Abstandhalter zum Zentrieren des
Innenrohrs 11 innerhalb der Durchbrechung 2 verwendet werden kann.
1. Mantelstein für Schornsteinsysteme, mit mindestens einer insbesondere zylindrischen
Durchbrechung (2) zur Aufnahme eines Innenrohrs (11), bei dem die Innenwand (3) des
Mantelsteins (1) rings um die Durchbrechung (2) aus wärmedämmenden Material besteht
und dieses insbesondere radial nach außen von einem Mantel (4) aus tragfähigem Material,
wie Leichtbeton, umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (4) in Längsrichtung (L) der Durchbrechung (2) mit einem wärmedämmenden,
das tragfähige Material trennenden Trennring (4a) versehen ist.
2. Mantelstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trennring (4a) aus geschäumtem Glasmaterial, wie foam glass, besteht.
3. Mantelstein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (1) des Trennrings (4a) zwischen 5 und 15 cm beträgt.
4. Mantelstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke (d) des Trennrings etwa gleich dick wie der Mantel (4) ausgebildet ist.
5. Verwendung eines Mantelsteins nach einem der vorhergehenden Ansprüchen zum Einbau
im Durchgangsbereich (X) des Schornsteins durch eine Gebäudeabdeckung (8).
6. Verwendung (8) nach Anspruch 5 zum Einbau teilweise innerhalb eines den Mantelstein
(1) teilweise überragenden wärmedämmenden Außenmantels (10).