Sachgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen
Geschossen, sowie ein Verfahren und ein System zu deren Zurückgewinnung. Insbesondere
betrifft diese Erfindung eine Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen
umfassend mindestens eine Kammer, welche durch eine für die Geschosse mindestens teilweise
durchlässige Vorderwand, eine Deckelwand, eine Rückwand und zwei Seitenwände gebildet
ist, sowie ein Verfahren und ein System zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen,
in welchem die Geschosse in einer Kammer einer Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen
Geschossen aufgefangen werden.
Beschreibung des Standes der Technik
[0002] Schiessen aus Schusswaffen ist noch heute ein sehr wichtiger Bestandteil der Ausbildung
in sicherheitsrelevanten Berufen (beispielsweise Soldaten, Polizisten, Zöllner etc.).
In manchen Ländern gehen zudem viele Menschen dem Schiessen als Sport oder Hobby nach.
Dabei werden die Schiess-übungen meistens in so genannten Schiessanlagen durchgeführt.
Diese Schiessanlagen bestehen grundsätzlich aus einem oder mehreren nebeneinander
angeordneten Schiessständen, in welchen je ein Schütze auf eine Schiessscheibe schiessen
kann. In Abhängigkeit von der Verwendung der Schiessanlage oder aber gemäss der Disziplin
beim Sportschiessen kann die Entfernung zwischen dem Schützen und der Schiessscheibe
variieren. Schiessentfernungen liegen grundsätzlich bei 10, 15, 25, 30, 50, 100 oder
300 Meter mit engen Toleranzen. Die einzelnen Schiessstände werden auch grundsätzlich
durchnummeriert gekennzeichnet.
[0003] Hinter der Schiessscheibe befindet sich in einem Schiessstand üblicherweise ein so
genannter Kugelfang. Seine primäre Aufgabe ist es, die kinetische Energie der Geschosse,
welche die Schiessscheibe passiert haben, zu absorbieren und sie aufzufangen. Damit
soll sichergestellt werden, dass durch diese Geschosse kein Schaden angerichtet wird.
Während zuerst lediglich die Sicherung der Menschen vor Verletzungen im Vordergrund
gestanden ist, werden heute auch die Umweltgefährdung sowie finanzielle Aspekte bei
der Wahl der Kugelfangtechnologie berücksichtigt. Dabei sollen die in den Kugelfang
einschlagenden ballistischen Geschosse nicht nur möglichst schnell, sondern auch möglichst
schonend abgebremst werden. Auf diese Weise kann die Zerstörung der Geschosse und
die damit verbundene Emission von Blei in die Umwelt reduziert resp. ganz verhindert
werden. Zudem lässt sich so das Metall der Geschosse ohne grossen Aufwand zu 99 %
zurückgewinnen und damit Ressourcen schonen.
[0004] Heute ist eine ganze Menge von verschiedenen Kugelfangsystemen bekannt. Bei den einfachsten
Schiessanlagen werden Zielbereiche an solchen Landschaftselementen angelegt, welche
sich auf Grund ihrer natürlichen Form oder Struktur (wie zum Beispiel Geländekanten,
Hänge oder gegenüberliegende Täler) für diesen Zweck besonders eignen. Anstatt einer
natürlichen Bodenstruktur werden oft künstliche Walle aus Erde aufgeschüttet. Ebenfalls
wird die Erde oft durch eine mehr oder weniger dicke Schicht aus Sand abgedeckt. Hier
schlagen die abgefeuerten Geschosse direkt in den Boden ein und bleiben anschliessend
an Ort und Stelle liegen. Der Vorteil solcher Sand/Boden-Kugelfänge ist insbesondere
ihre sehr hohe Bremsfähigkeit und die leichte Trennbarkeit von Geschossen und Sand/Erde
durchs Absieben. Ausserdem ist das Sand/Erde-Gemisch unbrennbar und witterungsbeständig.
Hingegen werden bei diesen Kugelfängen relativ grosse Mengen an Blei, Antimon oder
anderen Schwermetallen freigesetzt, da beim Abbremsen im Sand viele Geschosse teilweise
oder gänzlich zerstört, und infolge der Abrasionseigenschaften von Sand sehr feine
Partikel freigesetzt werden. Dies führt zu einer andauernden und unvermeidbaren Umweltbelastung.
[0005] Eine andere, sehr ähnliche Art von offenen Kugelfangsystemen verwendet ein Gemisch
aus Sand, Boden und Holzschnitzel als Abbremsmaterial. Diese Kugelfänge sind beständiger
gegen Abschwemmung oder Abtragungen durch Umwelteinflüsse (z.B. Regen, Wind, etc.)
als die Sand/Boden-Kugelfänge, haben aber auch eine etwas kleinere Stabilität. Ausserdem
können die Geschosse schwieriger vom Bodenmaterial getrennt werden.
[0006] Neben diesen klassischen offenen (d.h. der Umwelteinflüssen ausgesetzten) Kugelfangsystemen
existieren mittlerweile auch halbgeschlossene oder geschlossene Systeme. Bei geschlossenen
Systemen wird das bremsende Material in einem regendichten Behälter zurückgehalten.
Die Kugelfangkästen werden im Zentrumsbereich der Scheiben platziert, wo sie 95 bis
99 % der abgefeuerten Geschosse auffangen können. Also kann das beim Abbremsen der
Kugeln freigesetzte Blei im Inneren des Systems eingeschlossen werden. Daher können
diese geschlossenen Kugelfangsysteme grundsätzlich als emissionsarm oder gar vollkommen
emissionsfrei angesehen werden. Dies hat natürlich sehr positive Auswirkungen für
die Verminderung der Umweltbelastung.
[0007] Bei den so genannten "Big Bags" werden beispielsweise Transportgebinde aus reissfesten
Kunststofffasern verwendet. Diese grossen Säcke werden üblicherweise mit Gummigranulat
oder Holzschnitzeln gefüllt und hinter die Schiessscheiben im Freien aufgestellt.
Die abgefeuerten Geschosse passieren das Sackgewebe und bleiben im Sackinneren stecken.
Mit der Zeit werden die Gewebefasern jedoch relativ stark strapaziert, so dass die
Füllmasse durch die entstehenden Löcher einfach austreten und die Umwelt kontaminieren
könnte. Dieses Problem kann beispielsweise dadurch gelöst werden, dass die Schiessscheibe
etwas verschoben, oder dass die "Big Bags" um 90° oder 170° gedreht werden. Allerdings
ist das Sackgewebe nicht wasserdicht, so dass Bleistaub bei Regen problemlos in die
Umwelt austreten kann. Auch müssen die Säcke stets gedeckt bleiben, da ansonsten die
Füllmasse und dadurch auch die Schwermetallpartikel durch Wind aus dem Sack in die
Umwelt ausgetragen werden könnten.
[0008] Ein anderer Typus von geschlossenen Kugelfangsystemen besteht aus einem Metallgehäuse,
welches mit Gummigranulat gefüllt ist. Sehr oft sind die Rückwände solcher Kugelfänge
aus Panzerstahl gebaut, um einen Durchschlag zu verhindern. Manchmal werden jedoch
auch noch zusätzliche Sicherheitskugelfänge installiert. Das Gummigranulat kann entweder
lose oder in gefüllten Säcken in den Metallkasten eingefüllt werden. Nachdem die oberste
Kapazität an aufgefangenen Kugeln erreicht wird, wird der Inhalt der Kasten (mit den
Kugeln) entnommen und entsorgt. Nach der Abtrennung von Geschossen wird das Gummigranulat
erneut verwendet. Zur Entnahme und Behandlung des Füllmaterials muss eine spezielle
Vorrichtung eingesetzt werden.
[0009] Im Laufe der Zeit haben sich ausserdem auch Kugelfangsysteme mit einem harten Bremsmaterial
etabliert. In solchen Systemen trifft die Kugel auf einen harten Gegenstand und wird
dadurch abgelenkt. Als Ablenkmedium wird meistens eine gegen die Einschussbahn geneigte
(z.B. unter 45°) Panzerstahlplatte verwendet. Die Geschosse werden nach unten abgelenkt
und fallen dort in eine Auffangschublade, wo sie entnommen werden können. Dieser Typ
von Kugelfängen wird jedoch insbesondere in Kurzdistanzschiessanlagen (vor allem für
Pistolen) eingesetzt, weil die Pistolengeschosse in der Regel weniger kinetische Energie
beinhalten. Für grössere Distanzen und Geschosse mit den grösseren kinetischen Energien
eignen sich diese Kugelfangsysteme aber nur sehr bedingt.
[0010] Es ist demgemäss eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einerseits eine neue Vorrichtung
zum Auffangen von ballistischen Geschossen, und andererseits ein neues Verfahren und
ein neues System zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen vorzuschlagen, welche
jeweils die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen. Insbesondere liegt
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Auffangen von
ballistischen Geschossen bereitzustellen, welche die Umweltbelastung durch Schwermetalle
(z.B. Blei oder Antimon) zu reduzieren oder vollkommen zu eliminieren vermag, während
sie zur gleichen Zeit einfach und kostengünstig hergestellt, aufgebaut und unterhalten
werden kann. Darüber hinaus ist es ebenfalls eine besondere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen und ein
System zu dessen Durchführung vorzuschlagen, welche auf der einen Seite möglichst
kostengünstig sind und auch einfach bedient werden können, welche jedoch auf der anderen
Seite trotzdem eine maximal umweltschonende und grösstmögliche Zurückgewinnung und
Wiederverwendung von ballistischen Geschossen ermöglichen.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele insbesondere durch die Elemente
der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen
ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
[0012] Insbesondere werden diese Aufgaben der Erfindung dadurch gelöst, dass in einer Vorrichtung
zum Auffangen von ballistischen Geschossen umfassend mindestens eine Kammer, welche
durch eine für die Geschosse mindestens teilweise durchlässige Vorderwand, eine Deckelwand,
eine Rückwand und zwei Seitenwände gebildet ist, die Kammer mindestens teilweise mit
losem Schüttgut gefüllt ist. Diese Erfindung hat insbesondere den Vorteil, dass die
ballistischen Geschosse durch die sich in der Kammer befindende lose Schüttgutfüllung
sehr effizient abgebremst und aufgefangen werden können. Die Geschosse verlieren beim
Aufprall auf die einzelnen Stücke des Schüttguts und durch die Reibung ihre kinetische
Energie, bis sie vollständig abgebremst werden. Gleichzeitig bleiben diese Geschosse
fest im Innern der Kammer, da diese durch die verschiedenen Wände gegen aussen gut
abgeschlossen werden kann. Somit können die negativen Auswirkungen für die Umwelt
fast vollständig eliminiert werden, während gleichzeitig die Sicherheit der Schiessanlagen
auf einem hohen Niveau beibehalten werden kann.
[0013] In einer Ausführungsvariante ist die spezifische Dichte des Schüttguts kleiner als
die spezifische Dichte des Wassers und/oder einer Wasserlösung. Der Vorteil dieser
Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die entsprechende Vorrichtung zum
Auffangen von ballistischen Geschossen grundsätzlich auch in einer sehr nassen Umgebung
verwendet werden kann, ohne dass sie ihre positiven Eigenschaften verlieren würde.
Infolge einer kleineren spezifischen Dichte würde das Schüttgut auf der Wasseroberfläche
schwimmen, so dass auch keine Qualitätseinbussen beim Auffangen von Geschossen entstehen
würden. Ausserdem kann diese besondere Eigenschaft des Schüttguts besonders vorteilhaft
genützt werden, um die aufgefangenen Geschosse vom Schüttgut auf eine sehr einfache
und effiziente Weise zu trennen.
[0014] In einer anderen Ausführungsvariante ist das Schüttgut Holzschnitzel. Diese Ausführungsvariante
hat insbesondere den Vorteil, dass ein vollkommen natürliches Material verwendet werden
kann. Neben der kleinen spezifischen Dichte, welche wie oben beschrieben vorteilhaft
ausgenutzt werden kann, hat Holz den weiteren Vorteil, dass es relativ kostengünstig
ist. Ausserdem sind Holzschnitzel oft ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Möbel
oder derartigen Produkten, so dass durch die Verwendung von Holzschnitzel auch die
Herstellungs- und Unterhaltskosten für eine entsprechende Vorrichtung massiv reduziert
werden können. Zudem entsteht beim Zusammenstoss zwischen abgefeuerten Geschossen
und Holzschnitzeln in der Auffangkammer weniger Schwermetallpulver als bei vielen
anderen denkbaren Füllmaterialien, so dass die Umweltbelastung auch automatisch reduziert
werden kann. Nicht zuletzt kann das Holz relativ unschädlich vernichtet werden, nachdem
es nicht mehr als Kastenfüllung verwendet werden kann, wodurch die Umweltbelastung
noch zusätzlich reduziert werden kann.
[0015] In einer weiteren Ausführungsvariante ist mindestens eine Wand der Kammer aufklappbar
und/oder entfernbar. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin,
dass dadurch der Zugang zum Kammerinneren vereinfacht wird. Dadurch kann die Vorrichtung
schnell und einfach mit neuem Füllmaterial aufgefüllt werden, aber es kann dadurch
auch die Entnahme des Schüttguts, welches mit den aufgefangenen Geschossen vermischt
werden kann, sehr einfach vorgenommen werden. Dazu muss nicht unbedingt die gesamte
Vorrichtung von ihrem Standplatz verschoben werden, sondern kann beispielsweise durchs
leichtes Kippen oder Anheben von ihrem Inhalt befreit werden. Ausserdem muss die Vorrichtung
nicht jedes Mal vollständig auseinander genommen werden, wenn der Inhalt der Kammer
ausgetauscht werden sollte. Damit können die Unterhaltskosten noch weiter reduziert
werden.
[0016] In einer anderen Ausführungsvariante ist mindestens die Vorderwand aus mindestens
zwei Schichten aufgebaut. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil,
dass eine flexiblere Bauweise hergestellt wird, in welcher die Vorderwand beispielsweise
aus Schichten aus verschiedenen Materialien gebaut werden kann. So kann eine Schicht
die tragende Schicht sein, welche die Stabilität der Vorrichtung gewährleistet, während
die andere Schicht mit besonderen Elastizitätseigenschaften zum Durchlass von Geschossen
besonders geeignet ist. Diese Mehrschichtigkeit erlaubt daher eine stabile Vorrichtung,
welche Geschosse trotzdem auf eine sehr effiziente Art und Weise auffangen kann.
[0017] In einer anderen Ausführungsvariante ist die Vorderwand der Kammer mindestens teilweise
aus elastischem Kunststoff gebildet. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt
insbesondere darin, dass sich die Vorderwand nach dem Passieren von einzelnen Geschossen
dank der vorteilhaften elastischen Eigenschaften von sich aus mehr oder weniger vollständig
wieder verschliessen kann. Somit kann verhindert werden, dass das Schüttgut aus dem
Innern der Auffangkammer bzw. die Geschosse oder Schwermetallrückstände in die Umwelt
gelangen. Zudem kann dank der elastischen Eigenschaften des Kunststoffs das Risiko
minimiert werden, dass Geschosse von der Vorderwand abprallen und Verletzungen an
Menschen verursachen.
[0018] In einer wieder anderen Ausführungsvariante ist mindestens eine Trennleiste vorgesehen,
mittels welcher die Vorderwand in mindestens zwei Abschnitte trennbar ist. Der Vorteil
dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass eine Vorrichtung für verschiedene
Schussscheiben verwendet werden kann. Dadurch kann eine Vorrichtung die von mehreren
Schützen abgefeuerten Kugeln auffangen.
[0019] In einer wieder anderen Ausführungsvariante umfasst die Vorrichtung eine Bodenwand
und/oder einen Sockel. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass
die Vorrichtung nicht direkt auf den Boden aufgestellt werden muss. So kann verhindert
werden, dass sich die Bodenfeuchtigkeit oder andere Umwelteinflüsse negativ auf die
Vorrichtung auswirken. Zudem können durch den Einsatz des Sockels auch das Niveauproblem
aufgrund von eventuellen Bodenunebenheiten leichter überwunden werden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsvariante umfasst die Vorrichtung mindestens ein Befestigungsmittel
zur vorübergehenden Befestigung einer Hebeund/oder Schiebeeinrichtung. Der Vorteil
dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die Vorrichtung, wenn notwendig,
leicht verschoben bzw. entfernt werden kann. Somit kann eine "volle", d.h. mit der
maximalen Menge an aufgefangenen Geschossen gefüllte Vorrichtung beispielsweise aufgenommen
und durch eine andere Vorrichtung ersetzt werden. Dadurch kann die Zurückgewinnung
von Geschossen und die Wiederaufbereitung des Schüttguts für einen erneuten Einsatz
in einer Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen zum Beispiel an einem
zentralen Ort durchgeführt werden, wodurch die allgemeinen Unterhaltskosten deutlich
gesenkt werden können.
[0021] In einer anderen Ausführungsvariante ist das Befestigungsmittel als mindestens eine
Öffnung im Sockel und/oder eine an mindestens einer Wand befestigte Schlaufe ausgebildet.
Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass keine spezialisierten
Hebeeinrichtungen notwendig sind, um die Vorrichtung zu verschieben bzw. zu entfernen.
Im Falle von Öffnungen im Sockel kann die Vorrichtung beispielsweise mittels eines
gewöhnlichen Gabelstaplers angehoben und verschoben werden. Auch bei einer Schlaufe,
welche an einer oder an mehreren Wänden angebracht ist, kann eine herkömmliche Hebevorrichtung
(wie ein Kran oder eine Planierraupe) eingesetzt werden. Somit können die Unterhaltskosten
dieser Vorrichtung noch weiter gesenkt werden.
[0022] An dieser Stelle muss nochmals betont werden, dass sich die vorliegende Erfindung
neben der erfindungsgemässen Vorrichtung auch auf ein Verfahren und ein System zur
Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen bezieht.
[0023] Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden in diesem Sinne auch dadurch gelöst,
dass in einem Verfahren zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen, in welchem
die Geschosse in einer Kammer einer Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen
aufgefangen werden, die Kammer mindestens teilweise mit losem Schüttgut gefüllt wird,
die Geschosse in die Kammer eindringen, wobei sie durch das Schüttgut abgebremst und
in der Kammer aufgefangen werden, das Gemisch von Geschossen und Schüttgut aus der
Kammer entnommen und in eine Trennvorrichtung eingeführt wird, wobei die Geschosse
in der Trennvorrichtung basierend auf ihren physischen Eigenschaften vom Schüttgut
getrennt werden, und die Geschosse zur Zurückgewinnung in eine Geschossaufnahmeeinrichtung
befördert werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht insbesondere darin, dass die
Geschosse zuerst aufgefangen, geschlossen aufbewahrt und anschliessend basierend lediglich
auf ihren physischen Eigenschaften getrennt und separat zurück gewonnen werden können.
Dadurch wird einerseits ein sehr vorteilhafter Effekt für die Umwelt erreicht (da
nun keine Geschosse mehr in der Umwelt frei gestreut werden), und andererseits können
die zurück gewonnenen Geschosse leicht rezykliert und wieder verwendet werden. Dadurch
können neben dem besseren Umweltschutz auch erhebliche materielle Einsparungen realisiert
werden.
[0024] In einer Ausführungsvariante umfasst die Trennvorrichtung einen Flüssigkeitsbehälter,
wobei nach dem Einführen des Gemisches in den Flüssigkeitsbehälter die Geschosse basierend
auf deren spezifischen Dichte vom Schüttgut getrennt werden. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante
liegt insbesondere darin, dass die Geschosse lediglich auf Grund ihrer spezifischen
Dichte vom Schüttgut getrennt werden können. Da die Geschosse zu einem grossen Teil
aus Schwermetallen bestehen, werden sie in den allermeisten Fällen eine Dichte aufweisen,
die wesentlich höher ist als die Dichte aller Flüssigkeiten (bei Raumtemperatur).
Dazu muss lediglich das Schüttgut so gewählt werden, dass dessen spezifische Dichte
kleiner ist als die spezifische Dichte der verwendeten Flüssigkeit. In diesem Fall
kann diese einfache physikalische Eigenschaft von Geschossen vorteilhaft bei deren
Zurückgewinnung eingesetzt werden.
[0025] In einer anderen Ausführungsvariante wird Wasser in den Flüssigkeitsbehälter eingefüllt,
und die spezifische Dichte des Schüttguts ist kleiner als die spezifische Dichte des
Wassers und/oder einer Wasserlösung. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt
vor allem darin, dass Wasser für diese Anwendung praktisch überall vorhanden ist.
Ausserdem ist Wasser dank seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften für die
Durchführung dieses Verfahrens grundsätzlich sehr gut geeignet. Andererseits eignen
sich auch Wasserlösungen sehr gut, haben aber in gewissen Fällen zum Teil weitere
Vorteile (z.B. einen tieferen Gefrierpunkt), welche die Durchführung des Verfahrens
noch weiter verbessern können.
[0026] In einer weiteren Ausführungsvariante passiert das Gemisch beim Einführen in den
Flüssigkeitsbehälter einen Flüssigkeitsstrahl. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante
liegt vor allem darin, dass auf Grund des Wasserstrahldrucks das Gemisch aufgelockert
werden kann. Zudem kann dem Gemisch eine Beschleunigung verpasst werden, so dass die
Trennung um ein Vielfaches verbessert werden kann. Schliesslich wird die Bildung von
Staub beim Auftreffen des Gemisches auf die Flüssigkeitsoberfläche im Flüssigkeitsbehälter
wesentlich reduziert.
[0027] In einer anderen Ausführungsvariante wird die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter
mittels eines Flüssigkeitsauslasses in eine Flüssigkeitsaufnahmeeinrichtung befördert.
Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die Flüssigkeit
nach einer gewissen Zeit aus dem Behälter entnommen und in der entsprechenden Aufnahmeeinrichtung
aufgenommen werden kann. Dies ist insbesondere wichtig, da die feinen Metallpartikel,
welche sich im Gemisch befinden können, nach der Separation der Geschosse vom Schüttgut
zu einem grossen Teil in der Flüssigkeit bleiben. Im Wesentlichen bestehen diese Feinpartikel
und Splitter aus Schwermetallen, so dass die verwendete Flüssigkeit meistens speziell
behandelt werden muss. Durch die Aufnahme dieser Flüssigkeit in einem speziellen Behälter
kann diese Behandlung auf eine einfache Art und Weise vorgenommen werden. Ausserdem
wird die Umweltbelastung noch ein weiteres Mal reduziert.
[0028] In einer wieder anderen Ausführungsvariante werden die Geschosse vor der Beförderung
in die Geschossaufnahmeeinrichtung in einem Sammelbecken der Trennvorrichtung gesammelt.
Diese Ausführungsvariante hat vor allem den Vorteil, dass die gesammelten Geschosse
nach Bedarf in die entsprechende Aufnahmeeinrichtung befördert werden können. So kann
beispielsweise abgewartet werden, bis sich eine gewisse Menge an Geschossen angesammelt
hat, bevor sie in die entsprechende Aufnahmeeinrichtung umgeschüttet werden. Dadurch
kann auch das Verfahren und die benötigte Logistik (z.B. Lastwagenfahrten zur Rezyklieranlage
usw.) optimiert werden.
[0029] In einer weiteren Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung werden die Geschosse
basierend auf deren Magnetizität vom Schüttgut getrennt. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante
liegt insbesondere darin, dass die Geschosse auf Grund ihrer anderen intrinsischen
Eigenschaft vom Schüttgut getrennt werden können. Da die Geschosse zu einem grossen
Teil aus Schwermetallen bestehen, werden sie in den allermeisten Fällen eine sehr
hohe Magnetizität haben, so dass sie auch sehr einfach mittels eines geeigneten Magneten
vom Schüttgut getrennt werden können. Der Vorteil ist insbesondere auch dort sichtbar,
wo Wasser oder andere Flüssigkeiten nicht sofort zur Verfügung stehen oder aus einem
anderen Grund nicht verwendet werden können.
[0030] In einer weiteren Ausführungsvariante wird nach dem Trennen der Geschosse vom Schüttgut
das Schüttgut mittels einer Beförderungseinrichtung in eine Schüttgutaufnahmeeinrichtung
befördert. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass auch das Schüttgut
nach der Verwendung in der Vorrichtung zum Auffangen der ballistischen Geschosse separat
aufgenommen und eventuell wieder verwendet werden kann. Im Falle, dass dieses Schüttgut
aus Holzschnitzel besteht, können diese Holzschnitzel beispielsweise verbrannt werden,
woraus Energie gewonnen werden kann. Wenn als Schüttgut andere Materialien verwendet
werden, können sie unter Umständen ebenfalls rezykliert, oder auf eine andere Art
unschädlich vernichtet werden. Damit entstehen praktisch keine Rückstände, welche
die Umwelt belasten würden.
[0031] In einer anderen Ausführungsvariante wird das Gemisch zunächst auf eine Transporteinrichtung
gebracht und mittels dieser Transporteinrichtung zur Trennvorrichtung transportiert.
Diese Ausführungsvariante hat vor allem den Vorteil, dass die Trennvorrichtung nicht
zwingend so platziert werden muss, dass das Gemisch aus den Vorrichtungen zum Auffangen
von ballistischen Geschossen direkt in die Trennvorrichtung eingeführt werden muss.
Vielmehr kann die Trennvorrichtung gemäss dieser Ausführungsform beispielsweise auch
in einem geschlossenen Raum aufgestellt werden, während das Gemisch draussen auf die
Transporteinrichtung ausgeschüttet wird. Zudem kann dadurch gewährleistet werden,
dass die gesamte Gemischmenge aus einer Vorrichtung nicht auf ein Mal, sondern in
kleineren Mengen in die Trennvorrichtung gebracht wird.
[0032] In einer wieder anderen Ausführungsvariante wird das Gemisch mittels eines Auflockerungsmittels
aufgelockert. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass das Gemisch
vor dessen Einführung in die Trennvorrichtung bereits sehr stark aufgelockert und
teilweise bereits mechanisch vom Schüttgut getrennt werden kann. Dadurch wird auch
die anschliessende wirkliche Trennung der Geschosse vom Schüttgut auf Grund der spezifischen
Dichte oder auf Grund der magnetischen Eigenschaften wesentlich vereinfacht und optimiert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Nachfolgend werden die Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung anhand von
Beispielen beschrieben. Die Beispiele der Ausführungen werden durch folgende beigelegten
Figuren illustriert:
Figur 1 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer Vorrichtung zum
Auffangen von ballistischen Geschossen gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung;
Figur 2 zeigt eine Seitenschnittansicht der Vorrichtung aus Figur 1;
Figur 3 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer Anordnung von Vorrichtungen
zum Auffangen von ballistischen Geschossen aus Figur 1;
Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zur Zurückgewinnung von
ballistischen Geschossen gemäss einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung; und
Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zur Zurückgewinnung von
ballistischen Geschossen gemäss einer zweiten Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0034] Figur 1 illustriert in einer perspektivischen Ansicht eine Vorrichtung 10 zum Auffangen
von ballistischen Geschossen gemäss einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung. In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 11 auf die Vorderwand, das Bezugszeichen
12 auf die Deckelwand und das Bezugszeichen 14 auf eine Seitenwand der Vorrichtung
10. Diese Wände 11, 12, 14 (wie die in dieser Ansicht nicht sichtbaren zweite Seitenwand,
Rückwand und Bodenwand) können beispielsweise aus Holzplatten hergestellt werden.
Dabei können vorteilhaft Holzplatten aus drei-Schichtverleimtem Weichholz und/oder
mit einer Dicke von 27 mm verwendet werden. Es sind jedoch selbstverständlich auch
andere Massen bzw. andere Materialien für diese Wände denkbar, ohne dass der ursprüngliche
Erfindungsgedanke dadurch beeinträchtigt wäre. Auch können alle Wände die gleichen
Masse haben, so dass die Vorrichtung 10 schliesslich eine Würfelform aufweist, aber
auch so abgemessen werden, dass eine Quader- oder eine andere Form entsteht. Ausserdem
kann das Material einer oder einer gewissen Anzahl von Wänden anders sein als das
Material der übrigen Wände.
[0035] Die Wände 11, 12, 14 (mit den in der Ansicht aus Figur 1 nicht sichtbaren Wände)
definieren eine Kammer K im Inneren der Vorrichtung 10. Diese Kammer K ist in Figur
1 durch die gestrichelte Linie dargestellt. Die Bedeutung der Kammer K wird mit Bezug
auf Figur 2 detaillierter beschrieben. Mindestens eine Wand 11, 12, ... dieser Kammer
K kann dabei insbesondere aufklappbar und/oder entfernbar ausgebildet sein, um den
Zugang zum Inneren der Vorrichtung 10 (zur Kammer K) zu ermöglichen, beispielsweise
zum Auffüllen oder zum Entleeren der Kammer K. Dazu kann ebenfalls eine besondere
Aufklappeinrichtung vorgesehen werden (nicht dargestellt).
[0036] Ausserdem weist die Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen 10 in
Figur 1 einen Sockel 16 auf. Dieser Sockel 16 kann beispielsweise so aufgebaut werden,
dass die Bodenwand der Vorrichtung 10 direkt auf dem Sockel 16 liegt. Jedoch kann
insbesondere auch eine Zwischenschicht (nicht dargestellt) zwischen der Bodenwand
und dem Sockel 16 liegen. Der Sockel 16 kann beispielsweise mittels Nägel, Schrauben
oder ähnlichen Befestigungseinrichtungen mit der Bodenwand der Vorrichtung 10 verbunden,
oder aber mit dieser Bodenwand verklebt werden. Ebenso kann der Sockel 16 als ein
integraler Teil der Vorrichtung 10 gebildet werden, wobei in diesem Fall der Sockel
auch die Funktion der Bodenwand übernehmen kann. Der Sockel 16 kann insbesondere aus
demselben Material gebildet werden wie die Wände 11, 12, ..., 14 der Vorrichtung 10,
aber auch aus einem vollkommen anderen Material. Zudem kann der Sockel 16 die gleichen
Masse (Breite und Länge) wie beispielsweise die Bodenwand aufweisen, jedoch auch grösser
oder kleiner sein. Der Sockel 16 kann insbesondere auch in der Form einer herkömmlichen
Warenpalette geformt sein, auf welcher die Vorrichtung 10 permanent oder trennbar
befestigt ist.
[0037] In Figur 1 beziehen sich die Bezugszeichen 16' auf Befestigungsmittel. Diese Befestigungsmittel
16' dienen zur Befestigung einer Hebeeinrichtung an der Vorrichtung 10. Nachdem diese
Hebeeinrichtung an der Vorrichtung 10 befestigt ist, kann die Vorrichtung 10 gehoben
und verschoben werden. Dieses Heben und Verschieben der Vorrichtung 10 ist insbesondere
notwendig, nachdem die Vorrichtung 10 die maximale Aufnahmekapazität für die Geschosse
G erreicht hat und durch eine neue Vorrichtung 10 ersetzt werden soll. In Figur 1
sind die Befestigungsmittel 16' in der Form von Öffnungen im Sockel 16 ausgebildet.
Diese Ausführungsvariante der Erfindung hat insbesondere den Vorteil, dass die Vorrichtung
10 mittels eines Gabelstaplers oder einer ähnlichen Einrichtung leicht gehoben und
verschoben werden kann. Auch können nach Bedarf Befestigungsseile oder -bänder durch
die Öffnungen 16' gezogen werden, wodurch das Heben und Verschieben der Vorrichtung
10 ebenfalls sehr einfach durchgeführt werden kann. In einer anderen Ausführungsvariante
der Erfindung können diese Befestigungsmittel auch in der Form einer Schlaufe oder
eines Hakens ausgebildet werden, welche an mindestens einer Wand 11, 12, ... der Vorrichtung
10 befestigt sind.
[0038] Schliesslich bezieht sich das Bezugszeichen 17 in Figur 1 auf eine Trennleiste, welche
die Vorderwand 11 in zwei Teile unterteilt. Selbstverständlich können auch mehrere
Trennleisten 17 vorgesehen werden, welche diese Vorderwand 11 in diesem Fall in mehr
als zwei Teilflächen unterteilen. An der Vorderwand 11 der Vorrichtung 10 können mittels
geeigneter Mittel Ziel- oder Schiessscheiben befestigt werden. Diese Mittel können
insbesondere hakenartige Vorrichtungen umfassen. Je nach Scheibentyp und auch je nach
Verwendung der Schiessanlage können an dieser Vorderwand 11 der Vorrichtung 10 auch
mehrere Schiessscheiben befestigt werden. Durch diese Trennleiste 17 kann die Vorderwand
11 dann deutlich in verschiedene Bereiche getrennt werden, in welchen jeweils eine
Ziel- oder Schiessscheibe befestigt werden kann. Dadurch kann eine Vorrichtung 10
zum Auffangen von ballistischen Geschossen G auch für mehrere Schiessstände verwendet
werden.
[0039] In Figur 2 wird die Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen 10 aus
Figur 1 in einer Seitenquerschnittansicht dargestellt. Dieselben Elemente, welche
bereits in Figur 1 dargestellt und erläutert sind, sind in Figur 2 mit denselben Bezugszeichen
versehen. So bezieht sich das Bezugszeichen 11 auf die Vorderwand, das Bezugszeichen
12 auf die Deckelwand, das Bezugszeichen 13 auf die Rückwand, und das Bezugszeichen
15 auf die Bodenwand der Vorrichtung 10. Zudem bezieht sich das Bezugszeichen 16 auf
den Sockel der Vorrichtung 10, welcher in Figur 2 erneut in der Form einer herkömmlichen
Warenpalette dargestellt ist. Selbstverständlich sind aber auch in diesem Fall andere
Formen des Sockels 16 denkbar.
[0040] In dieser Figur besteht die Vorderwand 11 der Vorrichtung 10 aus zwei verschiedenen
Schichten. In dieser zweischichtigen Bauweise kann beispielsweise die erste Schicht
(von aussen her gesehen) der Vorderwand 11 aus demselben Material hergestellt werden,
wie die übrigen Wände 12, 13, ... der Vorrichtung 10, während die innere zweite Schicht
(die innere Schicht) aus einem flexiblen Material, beispielsweise flexiblem Kunststoff,
hergestellt wird. Die Geschosse G können in diesem Fall durch diese zweite Schicht
(die Membrane) leicht durchdringen und anschliessend in der Kammer K infolge der Reibung
und Zusammenstössen mit dem Füllmaterial aufgefangen werden. Dabei hinterlassen die
Geschosse G dank den Elastizitätseigenschaften dieser inneren Membran nur kleine Löcher,
die sich je nach Elastizität des konkreten Materials mehr oder weniger wieder schliessen.
Die Schutzwirkung der Vorrichtung 10 bleibt damit lange Zeit erhalten, da das Schüttgut
18 aus der Kammer K nicht in die Umwelt austreten kann. Durch entsprechenden Unterhalt
kann auch sichergestellt werden, dass die Membrane ihre Dichtungsfunktion auch über
eine längere Zeit behält. Selbstverständlich kann jedoch die Vorderwand 11 auch aus
mehr als zwei Schichten gebaut werden.
[0041] Die Kammer K der Vorrichtung 10 zum Auffangen von ballistischen Geschossen G wird
mit geeignetem Füllmaterial, in konkretem Fall zum Beispiel mit losem Schüttgut 18,
gefüllt. Dabei kann die Kammer K beispielsweise restlos ausgefüllt werden, aber auch
nur teilweise, wobei im oberen Bereich der Kammer K ein mehr oder weniger grosser
Leerraum entsteht. Jedenfalls ist es erforderlich, dass der Bereich der Kammer K,
welcher sich unmittelbar hinter der Schiessscheibe befindet, nicht leer ist. Das Schüttgut
18 kann vorteilhaft so gewählt werden, dass seine spezifische Dichte kleiner als die
spezifische Dichte des Wassers oder einer Wasserlösung ist. In diesem Sinne können
als Schüttgut 18 insbesondere Holzschnitzel verwendet werden, obwohl auch andere Materialien
oder Gemische in Fragen kommen können. Dadurch kann das mit Bezug auf die Figuren
4 bzw. 5 beschriebene Verfahren zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen G
besonders vorteilhaft eingesetzt werden.
[0042] Figur 3 illustriert eine Anordnung 20 von Vorrichtungen zum Auffangen von ballistischen
Geschossen 10 gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung, wie sie
beispielsweise in einer Schiessanlage verwendet werden könnten. Dabei wird eine gewisse
Anzahl von Vorrichtungen 10 in eine Reihe angeordnet und nebeneinander platziert.
Die Anzahl von Vorrichtungen 10, welche in einer solchen Anordnung 20 verwendet wird,
kann nach Bedarf variiert werden. So kann für die kleinere Schiessanlage beispielsweise
lediglich eine einzige Vorrichtung 10 gebraucht werden, während in einer grossen Schiessanlage
grundsätzlich auch mehrere Dutzend Vorrichtungen 10 eingesetzt werden könnten. Auch
müssen die Vorrichtungen 10 in der Anordnung 20 nicht zwingend in einer geraden Linie
aufgestellt werden, sondern können auch beispielsweise die Form einer leicht gebogenen
Linie aufweisen, solange dies das Schiessen nicht beeinträchtigt.
[0043] Bei vielen Schiessanlagen werden die einzelnen Schiessstände nicht gleichmässig verwendet
und somit werden auch die einzelnen Kugelfänge nicht immer gleichmässig beansprucht.
Daher können in der Anordnung 20 aus Figur 3 zum Beispiel jeweils nur diejenigen Vorrichtungen
zum Auffangen von ballistischen Geschossen 10, welche an die Grenzen ihrer Kapazität
ankommen, entfernt und durch neue Vorrichtungen 10 ersetzt werden. Da die Vorrichtungen
10 ausserdem jeweils entsprechende Befestigungsmittel aufweisen können, kann dieses
Entfernen und Einsetzen von neuen Vorrichtungen 10 auf eine sehr einfache und vorteilhafte
Art und Weise durchgeführt werden. Somit kann auf der einen Seite wirklich gewährleistet
werden, dass die Auswechslungen von Vorrichtungen 10 nur dann durchgeführt werden,
wenn dies auch wirklich notwendig ist. Auf der anderen Seite kann die Auswechslung
aller Vorrichtungen 10 jeweils abgestuft und nicht auf einmal getätigt werden. Dadurch
kann der Unterhaltsaufwand in Schiessanlagen um ein Vielfaches reduziert werden.
[0044] In Figur 4 ist schematisch ein System zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen
gemäss einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung dargestellt. In
dieser Figur bezieht sich das Bezugszeichen 10 auf die Vorrichtung zum Auffangen von
ballistischen Geschossen, welche gemäss irgendeiner Ausführungsvariante dieser Erfindung
aufgebaut werden kann. Diese Vorrichtung 10 enthält insbesondere das Gemisch 19, welches
aus dem Schüttgut 18 und den aufgefangenen Geschossen G besteht. Allerdings wird während
dem Abbremsen von Geschossen G im Inneren der Kammer K durch die Reibung und andere
Effekte Metallstaub produziert, welcher sich teilweise mit den Partikeln des Schüttguts
18 vermischt. Daher wird in diesem Zusammenhang in dieser Patentanmeldung von "unreinem
Schüttgut" 18' gesprochen. Üblicherweise steht die Zurückgewinnung von ballistischen
Geschossen erst dann an, nachdem sich die Vorrichtung 10 "gefüllt" hat, d.h. nachdem
sie die maximale Menge von Geschossen aufgefangen hat. Diese maximale Menge von ballistischen
Geschossen, welche eine Vorrichtung aufnehmen kann, hängt von sehr vielen Faktoren
ab, beispielsweise vom Kaliber der Geschosse, der Grösse der Auffangkammer, aber auch
von vielen anderen Parametern. Jedoch spielt diese Menge im erfindungsgemässen Verfahren
zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen grundsätzlich keine Rolle.
[0045] Dieses Gemisch 19 wird aus der Vorrichtung 10, bzw. aus der sich im Innern der Vorrichtung
10 befindlichen Kammer entnommen und auf die Transporteinrichtung 40 gebracht. Beispielsweise
kann die Vorrichtung 10 mittels eines Gabelstaplers angehoben und umgekippt werden,
so dass das Gemisch lediglich durch die Einwirkung der Schwerkraft auf die Transporteinrichtung
40 ausgeschüttet wird. Allerdings sind auch viele andere Methoden denkbar (wie zum
Beispiel Aussaugen, etc.), welche jedoch den Grundgedanken dieser Erfindung nicht
in Frage stellen. Die Transporteinrichtung 40 in Figur 1 ist im Wesentlichen als ein
Förderband 41 ausgebildet, welches mittels eines Räderwerks 42 angetrieben wird. In
Figur 4 wird also das Gemisch 19, welches einerseits die aufgefangenen Geschosse G
und andererseits das Schüttgut 18' umfasst, aus der Vorrichtung 10 auf das Förderband
41 ausgeschüttet, durch welches dieses Gemisch 19 zu einer Trenneinrichtung 50 transportiert
wird.
[0046] Diese Trenneinrichtung 50 in Figur 4 umfasst unter anderem einen Flüssigkeitsbehälter
57. Der Flüssigkeitsbehälter 57 ist so aufgebaut, dass er eine gewisse Menge an Flüssigkeit
aufnehmen kann. Diese Flüssigkeit kann selbstverständlich auch ein Flüssigkeitsgemisch
oder aber auch eine Lösung eines Stoffes in einer Flüssigkeit sein. Diese Flüssigkeit
wird mittels einer Flüssigkeitsdüse 51 in den Flüssigkeitsbehälter 57 zugeführt. Als
Flüssigkeit, welche im erfindungsgemässen Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden
kann, eignet sich vor allem Wasser, insbesondere gewöhnliches Leitungswasser. Allerdings
kann in gewissen Fällen anstelle von Wasser auch eine andere Flüssigkeit vorteilhaft
eingesetzt werden.
[0047] Mittels der Transporteinrichtung 40 wird das Gemisch 19 zur Trenneinrichtung 50 bzw.
zur Flüssigkeitsdüse 51 gebracht. Da das Förderband 41 der Transporteinrichtung 40
in Figur 1 mit Bezug auf den Flüssigkeitsbehälter 57 der Trenneinrichtung 50 auf einem
höheren Niveau positioniert ist, können die einzelnen Stückchen des Gemisches 19 lediglich
durch die Einwirkung der Schwerekraft von der Transporteinrichtung 40 zur Trenneinrichtung
50 übergeführt werden. Allerdings sind auch andere Möglichkeiten denkbar, bei welchen
eine besondere Vorrichtung das Gemisch 19 von der Transporteinrichtung 40 zur Trenneinrichtung
50 überführen würde. Das Gemisch 19 passiert danach den aus der Flüssigkeitsdüse 51
austretenden Flüssigkeitsstrahl und gelingt auf die Oberfläche der sich im Flüssigkeitsbehälter
57 befindlichen Flüssigkeit. Durch diesen unter einem gewissen Druck stehenden Flüssigkeitsstrahl
wird das Gemisch 19 einerseits etwas gelockert, und andererseits bekommt es eine zusätzliche
Beschleunigung. Daher wird durch diesen Strahl auch der Aufprall der einzelnen Gemischstückchen
auf die Flüssigkeitsoberfläche verstärkt, wodurch eine noch bessere Auflockerung des
Gemischs 19 erreicht wird. Ausserdem wird das Gemisch 19 sofort befeuchtet, so dass
die Staubentwicklung aufs Minimalste reduziert werden kann.
[0048] Hier werden nun die Geschosse G aufgrund ihrer physischen Eigenschaften vom Schüttgut
18' getrennt. Im konkreten Beispiel wird die Trennung vor allem basierend auf den
unterschiedlichen spezifischen Dichten der Geschosse G und des Schüttguts 18' realisiert.
Die Geschosse G bestehen nämlich selbstverständlich zu einem grossen Teil aus Schwermetallen,
und besitzen daher im Vergleich zur Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter 57 eine ums
Vielfache grössere Dichte. Somit fallen sie automatisch an den Boden des Flüssigkeitsbehälters
57 im Bereich des Sammelbeckens 52. Dieses Sammelbecken 52 kann zum Beispiel insbesondere
eine im Wesentlichen konische oder ähnliche Form aufweisen, so dass die gegen den
Boden sinkenden Geschosse G in die Richtung eines Auslasses gelenkt werden können.
Dieser Auslass kann zudem durch eine bewegliche Klappe 52' verschlossen und nach Bedarf
geöffnet werden, so dass die angesammelten Geschosse G in eine Geschossaufnahmeeinrichtung
60 ausgegeben werden können. Die Klappe 52' kann beispielsweise mechanisch, hydraulisch
oder elektrisch angetrieben werden. Es ist auch vorstellbar, dass die Klappe 52' gemäss
einem vorbestimmten Programm in regelmässigen Abständen geöffnet und verschlossen
wird, oder dass die im Sammelbecken 52 angesammelte Menge an Geschossen G mittels
eines Sensors erfasst, und die Klappe 52' auf Grund der Messdaten des Sensors automatisiert
oder halbautomatisiert angesteuert wird.
[0049] Das Schüttgut 18 ist derart gewählt, dass seine spezifische Dichte in jedem Fall
kleiner ist als die spezifische Dichte der im Flüssigkeitsbehälter 57 verwendeten
Flüssigkeit. Insbesondere kann das Schüttgut 18 aus Holzschnitzeln bestehen, während
auf der anderen Seite gewöhnliches Leitungswasser eingesetzt wird. Dadurch, dass die
spezifische Dichte des Schüttguts 18 kleiner ist als die spezifische Dichte der Flüssigkeit
im Flüssigkeitsbehälter 57, bleibt das eingeführte Schüttgut 18' aus dem Gemisch 19
auf der Oberfläche der Flüssigkeit liegen und sinkt nicht gegen den Boden wie die
Geschosse G. Die Metallpartikel und allenfalls die kleinen Geschosssplitter, welche
sich ebenfalls im Gemisch 19 befinden, werden ebenfalls vom Schüttgut 18' getrennt
und von der Flüssigkeit aufgenommen. Nun wird dieses auf der Flüssigkeitsoberfläche
liegende Schüttgut 18' von einem Förderband 53 erfasst und über einen Auslass 56 zur
Schüttgutaufnahmeinrichtung 62 befördert. Dieses Förderband 53 kann insbesondere besonders
gebildete starre oder leicht flexible Elemente 55 aufweisen, welche einerseits in
regelmässigen Abständen am Förderband 53 befestigt sind und andererseits in der Flüssigkeit
liegen. Das Förderband 53 kann mittels eines geeigneten Antriebs 54 angetrieben werden.
Nachdem das Schüttgut 18' in der entsprechenden Aufnahmeeinrichtung 62 aufgefangen
ist, kann es beliebig weiter verwendet werden. In diesem Fall weist das Schüttgut
18' keine Schwermetallbelastung auf, so dass es einfach verbrannt oder auf eine andere
geeignete Art und Weise entsorgt werden kann.
[0050] Der Flüssigkeitsbehälter 57 weist ausserdem einen Flüssigkeitsauslass 58 auf, mittels
welchem die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter 57 in eine Flüssigkeitsaufnahmeeinrichtung
61 befördert werden kann. Dieser Flüssigkeitsauslass 58 kann auch einen Wasserhahnen
59 oder eine andere ähnliche Einrichtung aufweisen, mittels welcher der Wasserausfluss
geregelt und kontrolliert werden kann. Die in der Flüssigkeitsaufnahmeeinrichtung
61 aufgenommene Flüssigkeit kann anschliessend mittels eines geeigneten Verfahrens
von den Schwermetallspuren befreit werden.
[0051] Figur 5 zeigt eine andere Ausführungsvariante des Systems zur Zurückgewinnung von
ballistischen Geschossen. Auch hier werden die Elemente, welche bereits in Figur 4
dargestellt und erläutert sind, mit denselben Bezugszeichen versehen. So bezieht sich
das Bezugszeichen 10 auf die Vorrichtung zum Auffangen von ballistischen Geschossen
gemäss einer beliebigen Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung, das Bezugszeichen
19 auf das Geschoss-Schüttgut-Gemisch, das Bezugszeichen 18' auf das getrennte Schüttgut,
das Bezugszeichen 40 auf die Transporteinrichtung, und das Bezugszeichen 62 auf die
Schüttgutaufnahmeeinrichtung. Erneut wird das Gemisch 19 aus der Vorrichtung 10 bzw.
aus der sich im Innern der Vorrichtung 10 befindlichen Kammer entnommen und auf die
Transporteinrichtung 40 gebracht. Die Transporteinrichtung 40 in Figur 5 ist erneut
im Wesentlichen als ein Förderband 41 ausgebildet, welches mittels eines Räderwerks
42 angetrieben wird.
[0052] In Figur 5 wird das Gemisch 19, welches einerseits die aufgefangenen Geschosse G
und andererseits das Schüttgut 18' umfasst, zunächst mittels eines Auflockerungsmittels
43 (z.B. einer Art Mühle) aufgelockert, eher es auf das Förderband 41 gebracht und
zur Trennvorrichtung 70 transportiert wird. Durch diese Auflockerung wird das Gemisch
19 bereits mechanisch zerkleinert, so dass auch schon eine erste Trennung von ballistischen
Geschossen G vom Schüttgut 18' geschieht. Nun kommt das so aufgelockerte Gemisch 19
zur Trennvorrichtung 70, wo die Geschosse G dank ihrer magnetischen Eigenschaften
vom Schüttgut 18' getrennt werden. In diesem Fall kann ein Magnet im Endbereich des
Förderbands 41 platziert werden, welches die Geschosse G etwas länger auf dem Förderband
41 hält, während das Schüttgut 18' das Förderband 41 bereits verlassen hat. In diesem
Bereich befinden sich auch Trennrampen 71 und 71', mittels welchen die Geschosse G
noch einfacher vom Schüttgut 18' getrennt werden können. Schliesslich werden die Geschosse
G in die Geschossaufnahmeeinrichtung 60 und das Schüttgut 18' in die Schüttgutaufnahmeeinrichtung
62 aufgenommen.
[0053] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsvarianten beschränkt. Dem
Fachmann wird geradewegs klar sein, dass Weiterentwicklungen und Abänderungen im Rahmen
der geschützten Erfindung ohne weiteres möglich sind. Vorrichtungselemente können
je nach Bedarf durch andere Elemente ausgetauscht werden, welche die gleichen oder
ähnlichen Funktionen erfüllen. Zusätzliche Einrichtungen und Elemente können ebenfalls
vorgesehen werden, wie beispielsweise mechanische oder elektronische Auslöse-Mess-
und/oder Anzeigeeinrichtungen. Diese und andere Massnahmen und Elemente fallen jedoch
in den Schutzbereich der Erfindung, welcher durch die nachfolgenden Patentansprüche
definiert wird.
1. Vorrichtung (10) zum Auffangen von ballistischen Geschossen (G), umfassend mindestens
eine Kammer (K), welche durch eine für die Geschosse (G) mindestens teilweise durchlässige
Vorderwand (11), eine Deckelwand (12), eine Rückwand (13) und zwei Seitenwände (14,
14') gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (K) mindestens teilweise mit losem Schüttgut (18) gefüllt ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spezifische Dichte des Schüttguts (18) kleiner als die spezifische Dichte des
Wassers und/oder einer Wasserlösung ist.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut (18) Holzschnitzel sind.
4. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Wand (11, ..., 14') der Kammer (K) aufklappbar und/oder entfernbar
ist.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Vorderwand (11) aus mindestens zwei Schichten aufgebaut ist.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (11) der Kammer (K) mindestens teilweise aus elastischem Kunststoff
gebildet ist.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Trennleiste (17) vorgesehen ist, mittels welcher die Vorderwand (11)
in mindestens zwei Abschnitte trennbar ist.
8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Bodenwand (15) und/oder einen Sockel (16) umfasst.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) mindestens ein Befestigungsmittel (16') zur vorübergehenden
Befestigung einer Hebe- und/oder Schiebeeinrichtung umfasst.
10. Vorrichtung gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (16') als mindestens eine Öffnung im Sockel (16) und/oder
eine an mindestens einer Wand (11, ..., 14) befestigte Schlaufe ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen (G), in welchem die Geschosse
(G) in einer Kammer (K) einer Vorrichtung (10) zum Auffangen von ballistischen Geschossen
(G) aufgefangen werden, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (16) mindestens teilweise mit losem Schüttgut (18) gefüllt wird,
dass die Geschosse (G) in die Kammer (K) eindringen, wobei sie durch das Schüttgut (18)
abgebremst und in der Kammer (K) aufgefangen werden,
dass das Gemisch (19) von Geschossen (G) und Schüttgut (18) aus der Kammer (K) entnommen
und in eine Trennvorrichtung (50) eingeführt wird, wobei die Geschosse (G) in der
Trennvorrichtung (50) basierend auf ihren physischen Eigenschaften vom Schüttgut (18')
getrennt werden, und
dass die Geschosse (G) zur Zurückgewinnung in eine Geschossaufnahmeeinrichtung (60) befördert
werden.
12. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (50) einen Flüssigkeitsbehälter (57) umfasst, wobei nach dem
Einführen des Gemisches (G) in den Flüssigkeitsbehälter (57) die Geschosse (G) basierend
auf deren spezifischen Dichte vom Schüttgut (18') getrennt werden.
13. Verfahren gemäss Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser in den Flüssigkeitsbehälter (57) eingefüllt wird, und dass die spezifische
Dichte des Schüttguts (18) kleiner als die spezifische Dichte des Wassers und/oder
einer Wasserlösung ist.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch (19) beim Einführen in den Flüssigkeitsbehälter (57) einen Flüssigkeitsstrahl
passiert.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter (57) mittels eines Flüssigkeitsauslasses
(58) in eine Flüssigkeitsaufnahmeeinrichtung (61) befördert wird.
16. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschosse (G) vor der Beförderung in die Geschossaufnahmeeinrichtung (60) in
einem Sammelbecken (52) der Trennvorrichtung (50) gesammelt werden.
17. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschosse (G) basierend auf deren Magnetizität vom Schüttgut (18') getrennt werden.
18. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Trennen der Geschosse (G) vom Schüttgut (18') das Schüttgut (18') mittels
einer Beförderungseinrichtung (53) in eine Schüttgutaufnahmeeinrichtung (62) befördert
wird.
19. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch (19) zunächst auf eine Transporteinrichtung (40) gebracht wird und mittels
dieser Transporteinrichtung (40) zur Trennvorrichtung (50) transportiert wird.
20. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch (19) mittels eines Auflockerungsmittels (43) aufgelockert wird.
21. System zur Zurückgewinnung von ballistischen Geschossen (G), in welchem die Geschosse
(G) in einer Kammer (K) einer Vorrichtung (10) zum Auffangen von ballistischen Geschossen
(G) auffangbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das System (30) ein Mittel zum Entnehmen des Gemisches (19) von Geschossen (G) und
Schüttgut (18) aus der Kammer (K) und Einführen dieses Gemisches (19) in einen Flüssigkeitsbehälter
(57) umfasst,
dass das System (30) eine Trennvorrichtung (57) zum Trennen der Geschosse (G) vom Schüttgut
(18') basierend auf ihren physischen Eigenschaften umfasst, und
dass das System (30) ein Mittel zum Befördern der Geschosse (G) in eine Geschossaufnahmeeinrichtung
(60) umfasst.
22. System gemäss Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (57) als ein Flüssigkeitsbehälter ausgebildet ist.
23. System gemäss Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) eine Beförderungseinrichtung (62) zum Befördern des Schüttguts (18')
nach dem Trennen von den Geschossen (G) in eine Schüttgutaufnahmeeinrichtung (62)
umfasst.
24. System gemäss einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) eine Transporteinrichtung (40) umfasst, mittels welcher das Gemisch
(19) zur Trennvorrichtung (57) transportierbar ist.
25. System gemäss einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) eine Flüssigkeitsdüse (51) derart umfasst, dass das Gemisch (19)
beim Einführen in den Flüssigkeitsbehälter (57) einen Flüssigkeitsstrahl passiert.
26. System gemäss einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) einen Flüssigkeitsauslass (58) umfasst, mittels welchem die Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsbehälter (57) in eine Flüssigkeitsaufnahmeeinrichtung (61) beförderbar
ist.
27. System gemäss einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) einen Sammelbecken (52) umfasst zum Sammeln der Geschosse (G) vor
der Beförderung in die Geschossaufnahmeeinrichtung (60).
28. System gemäss einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das System (30) ein Auflockerungsmittel (43) zum Auflockern des Gemisches (19) umfasst.