[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühdüse, insbesondere eine Hochdruckdüse, zum Entzundern
von Stahlerzeugnissen, mit einem Mundstück, wobei das Mundstück eine Austrittsöffnung
und eine Austrittskammer, die sich verjüngend auf die Austrittsöffnung zuläuft, aufweist.
[0002] Bekannte Hochdruckdüsen zum Entzundern von Stahlerzeugnissen sind als Flachstrahldüsen
ausgebildet. Das Mundstück für solche Entzunderungsdüsen weist üblicherweise eine
Austrittsöffnung auf, an die sich ein strahlformender Austrittskegel anschließt. Beispielsweise
ist in dem europäischen Patent
EP 0 792 692 B1 ein Mundstück für eine Entzunderungsdüse gezeigt, bei dem eine sich in Richtung auf
die Austrittsöffnung zu verjüngende Austrittskammer nach der Austrittsöffnung in sich
kegelförmig erweiternde Randflächen des Mundstücks übergeht. Diese Randflächen begrenzen
den gebildeten Flachstrahl in seiner seitlichen Ausdehnung. Die Austrittsöffnung und
der Austrittskegel können elliptisch ausgebildet sein.
[0003] Mit der Erfindung soll eine verbesserte Hochdruckdüse bereitgestellt werden.
[0004] Erfindungsgemäß ist hierzu eine Hochdruckdüse, insbesondere zum Entzundern von Stahlerzeugnissen,
mit einem Mundstück vorgesehen, wobei das Mundstück eine Austrittsöffnung und eine
Austrittskammer, die sich verjüngend auf die Austrittsöffnung zuläuft, aufweist, bei
der die Austrittsöffnung eine von der Austrittskammer aus gesehen gekrümmte Fläche,
beispielsweise eine konvexe oder konkave Fläche, aufspannt und bei der eine die Berandung
der Austrittsöffnung umgebende Fläche an jedem Punkt der Berandung in radialer Richtung
in einen Winkel zwischen 65° und 95°, insbesondere 90°, zur Mittellängsachse auf die
Berandung der Austrittsöffnung stößt.
[0005] An die Austrittsöffnung des Mundstücks schließt sich somit kein Austrittskegel an,
vielmehr enden die wasserführenden Abschnitte der Düse abrupt mit der Austrittsöffnung.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch eine solche Ausbildung des Mundstücks
ein sauberer, scharf begrenzter Strahl auch bei sehr hohen Wasserdrücken erreicht
werden kann. Durch Vorsehen einer Austrittsöffnung, die eine gekrümmte Fläche aufspannt,
kann auch eine ausreichende Belüftung des austretenden Strahles erreicht werden, so
dass sich nicht seitlich des Strahls ein Unterdruck ausbildet, der den Austrittsstrahl
in negativer Weise beeinflusst oder gar zu instationärem Verhalten führt. Eine die
Austrittsöffnung umgebende Stirnfläche des Mundstücks stößt an jedem Punkt der Berandung
in einem Winkel zwischen 85° und 95°, insbesondere 90° zur Mittellängsachse auf die
Berandung der Austrittsöffnung, wobei die Vorteile der Erfindung bis zu einem Winkel
von etwa 65° genutzt werden können. An der Berandung der Austrittsöffnung verlässt
der Wasserstrahl somit die Düse und stromabwärts der Austrittsöffnung sind keinerlei
wasserführende Bauteile der Düse mehr vorgesehen. Indem an der Berandung der Austrittsöffnung
die umgebende Fläche in einem Winkel von etwa 90° zur Mittellängsachse auf die Berandung
stößt, wird eine scharfe Abrisskante für den austretenden Strahl geschaffen. Gleichzeitig
kann eine sehr stabile Ausgestaltung der Mundstücks erreicht werden, die auch höchsten
Drücken standhält. Da der Winkel, indem die umgebende Stirnfläche des Mundstücks auf
die Berandung der Austrittsöffnung stößt, an jedem Punkt der Berandung annähernd rechtwinklig
ist, werden um den gesamten Umfang des austretenden Strahles herum im Wesentlichen
gleiche Verhältnisse an der Abreißkante geschaffen. Auch dies trägt zu einer sehr
sauberen Ausbildung des gewünschten Flachstrahlkegels bei. Die die Berandung der Austrittsöffnung
umgebende Fläche endet auf der, der Austrittsöffnung abgewandten Seite vorzugsweise
an einem Kreis, der die Mittellängsachse konzentrisch umgibt. Auf diese Weise kann
die unregelmäßig geformte Fläche, die die Austrittsöffnung umgibt, auf eine regelmäßige
geometrische Form zurückgeführt werden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung weist die die Berandung der Austrittsöffnung umgebende
Fläche erste Abschnitte, die auf einer ersten Position oder in einem ersten Bereich
entlang der Mittellängsachse angeordnet sind, und zweite Abschnitte auf, die auf einer
zweiten Position angeordnet sind, wobei die zweite Position und der zweite Bereich
von der ersten Position bzw. von dem ersten Bereich in Ausströmrichtung entlang der
Mittellängsachse beabstandet sind.
[0007] Auf diese Weise kann eine gute Belüftung und eine definierte Luftströmung in Richtung
auf den aus der Austrittsöffnung austretenden Flüssigkeitsstrahl gewährleistet werden.
Dadurch ergibt sich ein zeitlich konstantes Sprühbild, da im Betrieb der Düse um den
austretenden Strahl herum definierte Strömungsverhältnisse in der zum austretenden
Strahl hinströmenden Umgebungsluft geschaffen werden können. Über die ersten Abschnitte,
die in Bezug auf die Ausströmrichtung stromaufwärts der zweiten Abschnitte liegen,
kann durch den austretenden Strahl angesaugte Luft zugeleitet werden.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist die die Berandung der Austrittsöffnung umgebende
Fläche in vier Abschnitte unterteilt, wobei zwei gegenüberliegende Abschnitte in dem
ersten Bereich und zwei weitere gegenüberliegende Abschnitte in dem zweiten Bereich
angeordnet sind.
[0009] Durch diese Maßnahmen kann durch den austretenden Strahl angesaugte Luft symmetrisch
über die im stromaufwärtsliegenden ersten Bereich angeordneten Abschnitte zugeleitet
werden.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist die Berandung der Austrittsöffnung durch eine
Verschneidung eines Kegels, insbesondere eines Kreiskegels, mit einer gekrümmten Ellipse
definiert.
[0011] Auch wenn die erfindungsgemäße Hochdruckdüse sich prinzipiell sogenannter Freiformflächen
bedient, wobei also rechnerisch die Form der Berandung der Austrittsöffnung und der
sich daran anschließenden Flächen definiert wird, so werden die erfindungsgemäßen
Vorteile auch dann erreicht, wenn regelmäßige geometrische Formen, nämlich beispielsweise
ein Kreiskegel mit einer gekrümmten Ellipse, geschnitten werden.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung besteht das Mundstück aus Hartmetall.
[0013] Gerade bei Entzunderungsdüsen ist das Mundstück hohen Belastungen ausgesetzt, insbesondere
abrassiven Wirkungen der versprühten Flüssigkeit. Durch Verwenden von Hartmetallmundstücken
kann hier die Standzeit der Düse erheblich verlängert werden.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist das Mundstück in einem Düsengehäuse gehalten,
wobei das Düsengehäuse in Richtung der Mittellängsachse der Düse gesehen eine die
Austrittsöffnung umgebende ovale Durchgangsöffnung aufweist.
[0015] Mittels einer solchen ovalen Durchgangsöffnung wird zu einer hochfesten Ausbildung
des Düsengehäuses beigetragen. Wenn die erfindungsgemäße Hochdruckdüse als Flachstrahldüse
ausgebildet ist, so ist eine ovale Durchgangsöffnung im Düsengehäuse der Querschnittsform
des Flachstrahls besser angepasst als die üblicherweise verwendeten kreisrunden Durchgangsöffnungen.
Abschnittsweise kann am Düsengehäuse daher mehr Material verbleiben als dies bei einer
kreisrunden Durchgangsöffnung der Fall wäre, wodurch die Stabilität des Düsengehäuses
erhöht wird. Als wesentlicher Punkt ist festzuhalten, dass die, die Austrittsöffnung
umgebende ovale Durchgangsöffnung keinerlei Funktion in Bezug auf die Strahlbildung
hat. Der aus der Austrittsöffnung austretende Sprühstrahl berührt das Düsengehäuse
nicht. Stromabwärts der Austrittsöffnung sind keinerlei wasserführende Bauteile der
Hochdruckdüse mehr vorgesehen und die Strahlformung erfolgt ausschließlich mittels
des Mundstücks der Hochdruckdüse. Eine von der Durchgangsöffnung ausgehende und auf
Höhe der Austrittsöffnung endende Umfangswandung des Düsengehäuses ist hierzu auf
Höhe der Austrittsöffnung und senkrecht zur Mittellängsachse beabstandet von der Berandung
der Austrittsöffnung angeordnet. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass
ein aus der Austrittsöffnung austretender Sprühstrahl die Umfangswandung nicht berührt.
Das im Düsengehäuse gehaltene Mundstück kann gegen das Düsengehäuse mittels einer
umlaufenden Metalllotnaht abgedichtet sein, die mittels Laserlöten angebracht wird.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung sind das Mundstück und/oder das Düsengehäuse mittels
Metallpulverspritzgießen hergestellt.
[0017] Speziell beim Mundstück ist in dem, die Austrittsöffnung umgebenden Bereich eine
geometrisch komplizierte Formgebung des Mundstücks erforderlich, die sich nicht oder
lediglich mit erheblichem Aufwand mittels mechanischer Bearbeitung herstellen lässt.
Durch Metallpulverspritzgießen können im Wesentlichen beliebige Formen hergestellt
und speziell kann die Formgebung der erfindungsgemäßen Hochdruckdüse in dem, die Austrittsöffnung
umgebenden Bereich, auch bei einer Serienfertigung erreicht werden. Auch bei Herstellung
des Mundstücks aus Hartmetall oder einer Hartmetalllegierung kann dieses durch Metallpulverspritzgießen
hergestellt werden. Beim Metallpulverspritzgießen wird zunächst Metallpulver mit einem
thermoplastischen Kunststoffbinder vermischt. Diese Mischung wird dann mittels Spritzguss
in eine Form gebracht. In einem anschließenden Verfahrensschritt wird der thermoplastische
Binder chemisch oder thermisch entfernt. Es bleibt ein Zwischenbauteil zurück, das
aus einer Metallpulverstruktur besteht. Dieses Zwischenteil wird nachfolgend gesintert
und erhält dadurch eine hohe Materialfestigkeit.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform im Zusammenhang mit den
Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Mundstücks einer erfindungsgemäßen Hochdruckdüse
von schräg vorne,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Mundstücks der Fig. 1 von schräg hinten,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des Mundstücks der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Ansicht des Mundstücks der Fig. 1 von hinten,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht auf die Ebene V-V der Fig. 3,
- Fig. 5a
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit 5a der Fig. 5;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht auf die Ebene VI-VI der Fig. 3,
- Fig. 7
- eine Ansicht eines Düsengehäuses der erfindungsgemäßen Hochdruckdüse von vorne,
- Fig. 8
- das Düsengehäuse der Fig. 7 in einer Seitenansicht,
- Fig. 9
- eine Schnittansicht auf die Ebene IX-IX der Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Ansicht des Düsengehäuses der Fig. 7 von hinten.
- Fig. 11
- eine Schnittansicht auf die Ebene XI-XI der Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Schnittansicht auf die Ebene XII-XII der Fig. 11,
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht des Düsengehäuses der Fig. 7,
- Fig. 14
- eine perspektivische, aufgeschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen Hochdruckdüse,
- Fig. 15
- eine Schnittansicht der Hochdruckdüse der Fig. 14,
- Fig. 16
- eine perspektivische Darstellung eines Mundstücks einer erfindungsgemäßen Hochdruckdüse
von schräg vorne gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 17
- eine Schnittansicht des Mundstücks der Fig. 16 und
- Fig. 18
- eine weitere Schnittansicht des Mundstücks der Fig. 16, wobei die Schnittebene gegenüber
der Fig. 17 um 90° gedreht ist.
[0019] Die in den Fig. 14 und 15 dargestellte erfindungsgemäße Hochdruckdüse 10 weist ein
Mundstück 12 auf, das in einem Düsengehäuse 14 angeordnet ist. Aus dem Mundstück 12
tritt ein Flachstrahl 16 aus, der lediglich in der Fig. 15 schematisch angedeutet
ist. Mit dem Düsengehäuse 14 verbunden und stromaufwärts des Mundstücks 12 angeordnet
ist ein kombiniertes Filter- und Strahlrichterbauteil 18. Das Filter- und Strahlrichterbauteil
18 stellt einen Strömungskanal zur Verfügung, der am Eintritt in das Mundstück 12
endet. Zu versprühende Flüssigkeit tritt durch einen Filterbereich 20 in den Strömungskanal
ein, wird durch einen Strahlrichter 22 ausgerichtet und gelangt dann bis zum Mundstück
12.
[0020] Das Düsengehäuse 14 mit dem Mundstück 12 und dem kombinierten Filter- und Strahlrichterbauteil
18 ist in einen flüssigkeitsführenden rohrförmigen Anschweißnippel 24 eingesteckt
und am Ende dieses rohrförmigen Anschweißnippels 24 mittels einer Überwurfmutter 26
befestigt. Der rohrförmige Anschweißnippel ist an seinem, dem Mundstück 12 gegenüberliegenden
Ende mit einem nicht dargestellten Düsenbalken verbunden, in den der Filter 20 vorragt.
Zu versprühende Flüssigkeit wird über den stromaufwärtsgelegenen und in Fig. 15 nicht
dargestellten Düsenbalken dem rohrförmigen Anschweißnippel 24 zugeführt und gelangt
auch in einen Ringraum zwischen dem Filter- und Strahlrichterbauteil 18 und einer
Innenwand des rohrförmigen Anschweißnippels 24. Wie bereits erörtert wurde, tritt
die Flüssigkeit durch den Filter 20 in das Filter- und Strahlrichterbauteil 18 ein,
um dann letztendlich aus der Austrittsöffnung des Mundstücks 12 wieder in die Umgebung
auszutreten.
[0021] Der größte freie Strömungsquerschnitt liegt im Bereich des Filters 20 vor und wird
durch die Summe der freien Querschnitte der länglichen Filterschlitze sowie der weiteren
Filterschlitze in der Filterkappe bestimmt. Ein bereits deutlich verringerter Strömungsquerschnitt
liegt im Bereich des Strahlrichters 22 vor, wobei sich der freie Strömungsquerschnitt
dort aus dem Querschnitt des Gesamtkanals abzüglich der Stirnflächen der sternförmig
angeordneten Strömungsleitflächen ergibt. Ein Verhältnis der freien Strömungsquerschnittsfläche
am Strahlrichter 22 zu der freien Strömungsquerschnittsfläche des Filters 20 liegt
vorteilhafterweise bei 1:6 oder größer.
[0022] Eine weitere Einengung des Strömungsquerschnitts erfolgt nach dem Strahlrichter 22
auf den Querschnitt des Kanals 27, der mit konstantem Querschnitt bis vor das Mundstück
12 geführt ist. Ein Verhältnis der freien Strömungsquerschnittsfläche im Kanal 37
zur freien Strömungsquerschnittsfläche am Strahlrichter 22 liegt vorteilhafterweise
bei 1:1,23 oder größer.
[0023] Ein Verhältnis der freien Strömungsquerschnittsfläche im Kanal 37 zur freien Strömungsquerschnittsfläche
des Filters 20 liegt vorteilhafterweise bei 1:7,44 oder größer.
[0024] Die freie Strömungsquerschnittsfläche im Kanal 37 beträgt beispielsweise 95 mm
2, die freie Strömungsquerschnittsfläche im Strahlrichter 22 beträgt beispielsweise
117 mm
2 und die freie Strömungsquerschnittsfläche am Filter 20 beträgt beispielsweise 707
mm
2.
[0025] Am stromaufwärtsgelegenen Ende des Mundstücks 12 ist zwischen einer Innenwand des
Düsengehäuses 14 und einer ringförmigen Stirnfläche des Mundstücks 12 eine Metalllotnaht
28 vorgesehen, die das Mundstück 12 gegen das Düsengehäuse 14 abdichtet.
[0026] Anhand der perspektivischen Darstellung des Mundstücks 12 in der Fig. 1 ist zu erkennen,
dass eine Austrittsöffnung des Mundstücks 12 eine gekrümmte Fläche aufspannt, speziell
eine gekrümmte Ellipse. Es ist dabei festzustellen, dass die Berandung 38 der Austrittsöffnung
30 zwei unterschiedliche gekrümmte Flächen aufspannen kann, nämlich einmal eine in
Ausströmrichtung gesehen nach außen gekrümmte Ellipse und eine ebenfalls in Ausströmrichtung
gesehen nach innen gekrümmte Ellipse.
[0027] Die Austrittsöffnung 30 ist von einer Stirnfläche 32 umgeben, die in der Darstellung
der Fig. 1 durch gestrichelte Linien in vier Sektoren 32a, 32b, 32c und 32d unterteilt
ist. In allen Sektoren 32a, 32b, 32c und 32d stößt die Fläche 32 dabei in radialer
Richtung senkrecht zu einer Mittellängsachse 34 auf die Berandung 38 der Austrittsöffnung
30. Die Stirnfläche 32 weist eine wellenartige Formgebung auf und in Bezug auf die
Mittellängsachse und eine Ausströmrichtung, die in der Darstellung der Fig. 1 von
rechts nach links verlaufen würde, sind die beiden Sektoren 32b und 32d in einem ersten,
stromaufwärtsliegenden Bereich und die beiden Sektoren 32a, 32c, in einem zweiten,
stromabwärtsliegenden Bereich angeordnet. Die beiden im zweiten Bereich liegenden
Sektoren 32a, 32c und die beiden gegenüberliegenden und im ersten Bereich liegenden
Sektoren 32b, 32d sind jeweils symmetrisch zueinander ausgebildet, so dass sich insgesamt
eine symmetrische Form der Stirnfläche 32 ergibt. Von einem austretenden Flüssigkeitsstrahl
angesaugte Luft wird hauptsächlich über die beiden im stromaufwärtsliegenden ersten
Bereich angeordneten Sektoren 32b, 32d zugeleitet. Zusammen mit der symmetrischen
Anordnung dieser beiden stromaufwärtsliegenden Sektoren 32b, 32d ergibt sich ein zeitlich
gesehen stabiler Austrittsstrahl. Die Sektoren 32a, 32b, 32c und 32d gehen an ihrem,
von der Austrittsöffnung 30 abgewandten Ende in eine wellenförmig umlaufende Begrenzungskante
über, an die sich abschnittsweise eine zylindrische und parallel zur Ausströmrichtung
erstreckende Wand anschließt. Die wellenförmig umlaufende Begrenzungskante entsteht
geometrisch dadurch, dass an jedem Punkt der Berandung 38 eine zur Mittellängsachse
34 senkrechte Linie radial nach außen geführt und mit einem Kreiszylinder geschnitten
wird. Die Verbindung dieser Schnittpunkte auf dem Mantel des Kreiszylinders ergibt
dann die wellenförmig umlaufende Begrenzungskante und die Stirnfläche 32 ist durch
die radial nach außen geführten Linien bestimmt.
[0028] Die Form der Stirnfläche 32 gemäß Fig. 1 entsteht durch ein Aufwölben einer ebenen
Fläche nach außen. Die Formgebung der Stirnfläche 32 kann beispielsweise dadurch verdeutlicht
werden, dass ein kreisförmiges Stück Papier mit einer elliptischen Durchgangsöffnung
versehen wird. Legt man nun dieses kreisförmige Papier auf eine ebene Fläche und legt
jeweils einen Finger auf die Bereiche, in denen die längere Halbachse der elliptischen
Öffnung das umgebende Papier schneidet, so kann man nun die beiden Finger aufeinander
zu bewegen und der durch das Papier gebildete Ring wird sich mit Ausnahme der Abschnitte,
auf denen die Finger aufliegen, von der ebenen Auflagefläche aus nach oben wölben.
Durch ein solches Vorgehen ergibt sich annäherungsweise die in Fig. 1 dargestellte
Form der Stirnfläche 32.
[0029] Der Darstellung der Fig. 2 ist die Gestaltung einer Austrittskammer 36 stromaufwärts
der Austrittsöffnung 30 zu entnehmen. Die Austrittskammer 35 weist die Form eines
sich in Ausströmrichtung verjüngenden Kreiskegels auf. Durch die Verschneidung dieses
Kreiskegels mit einer gekrümmten Ellipse ergibt sich die Form der Berandung 38 der
Austrittsöffnung 30.
[0030] In der Vorderansicht der Fig. 3, also entgegen der Ausströmrichtung, ist die elliptische
Form der Austrittsöffnung 30 gut zu erkennen.
[0031] Eine Nase 36 an einer Außenwand des Mundstücks 12 ist dafür vorgesehen, in eine passende
Ausnehmung in einem Düsengehäuse einzugreifen und dadurch beim Einsetzen des Mundstücks
12 in ein Düsengehäuse eine korrekte Drehposition des Mundstücks 12 sicherzustellen.
[0032] Die Ansicht der Fig. 4 von hinten zeigt ebenfalls die elliptische Form der Austrittsöffnung
30 und lässt darüber hinaus die kreiskegelige Form der Austrittskammer 35 erkennen.
[0033] Die Schnittansicht der Fig. 5 zeigt einen Schnitt parallel zur kürzeren Halbachse
der elliptischen Austrittsöffnung 30, wie Fig. 3 zu entnehmen ist. Es ist in Fig.
5 gut zu erkennen, dass die, die Austrittsöffnung 30 umgebende Fläche 32 in einem
Winkel von 90° zur Mittellängsachse 34 auf die Berandung 38 der Austrittsöffnung 30
stößt. Der Schnittansicht der Fig. 5 ist dies für zwei gegenüberliegende Punkte der
Berandung 38 zu entnehmen, für zwei weitere gegenüberliegende Punkte ist dies der
Schnittansicht der Fig. 6 zu entnehmen, die die Ansicht auf eine Schnittebene parallel
zur größeren Halbachse der elliptischen Austrittsöffnung 30 zeigt, wie Fig. 3 zu entnehmen
ist. Auch in dieser Schnittebene läuft die, die Austrittsöffnung 30 umgebende Fläche
32 senkrecht zur Mittellängsachse 37 auf die Austrittsöffnung 30 zu und stößt in einem
Winkel von 90° zur Mittellängsachse 34 auf die Berandung 38 der Austrittsöffnung 30.
[0034] Dies ist für beliebige Schnittebenen der Fall, da die die Berandung 38 der Austrittsöffnung
30 umgebende Fläche 32 an jedem Punkt der Berandung 38 in radialer Richtung in einem
Winkel von 90° zur Mittellängsachse 34 auf die Berandung 38 der Austrittsöffnung 30
stößt. Mit dem Verlassen der Austrittsöffnung 30 ist der austretende Sprühstrahl damit
frei und wird nicht mehr durch irgendwelche Leitflächen der Düse geführt. Die wasserführenden
Bauteile der Düse endet somit an der Abrisskante, die durch die Berandung 38 der Austrittsöffnung
30 und die sich an die Berandung 38 anschließende Fläche 32 ergibt.
[0035] Die Darstellung der Fig. 5a zeigt die Einzelheit 5a der Fig. 5 vergrößert. Es ist
zu erkennen, dass die Berandung 38 der Austrittsöffnung 30 mittels einer Fase gebildet
ist. Die Fase ist schräg zur Mittellängsachse 34 so angeordnet, dass sich der von
der Mittellängsachse und der Fase eingeschlossene Winkel in Ausströmrichtung öffnet.
Die Fase weist dabei eine nur sehr geringe Höhe h von beispielsweise 0,1 mm bis maximal
0,2 mm auf. Die Fase wird vor allem aus produktionstechnischen Gründen vorgesehen,
um eine gerade bei einer Herstellung des Mundstücks 12 aus Hartmetall hochempfindliche
scharfe Kante zu vermeiden. Wie bereits anhand der Fig. 1 erläutert wurde, weist die
Fläche 32 zwei einander gegenüberliegende Abschnitte 32a, 32c, die in einem ersten,
stromaufwärtsliegenden Bereich angeordnet sind, und zwei einander gegenüberliegende
Abschnitte 32b, 32d auf, die in einem zweiten, stromabwärts des ersten Bereichs liegenden
Bereich angeordnet sind. Beim Austreten eines Sprühstrahls aus der Austrittsöffnung
30 wird aus der Umgebung Luft angesaugt. die entlang den Abschnitten 32b, 32d im ersten
Bereich zur Austrittsöffnung 30 hin strömen kann. Dadurch werden in der Umgebung des
austretenden Strahles definierte Luftströmungsverhältnisse geschaffen und ein durch
den austretenden Strahl hervorgerufener Unterdruck kann nicht zu einer instationären
Strahlformung führen.
[0036] Das Mundstück 12 weist im Bereich der Fläche 32 eine geometrisch komplizierte Formgebung
auf, die nicht ohne weiteres durch mechanische Bearbeitung hergestellt werden kann.
Das Mundstück 12 ist daher mittels Metallpulverspritzgießen hergestellt, so dass die
Formgebung im Bereich der Fläche 32 problemlos realisiert werden kann. Das Mundstück
12 ist somit als Sinterteil ausgebildet und mittels Metallpulverspritzgießen aus einem
Ausgangsmaterial aus Hartmetallpulver und thermoplastischen Binder hergestellt. Nach
dem Entfernen des Binders und nachfolgendem Sintern ist dadurch ein Hartmetallbauteil
gebildet, das den hohen Beanspruchungen im Betrieb der erfindungsgemäßen Entzunderungsdüse
gut standhalten kann.
[0037] Die Darstellungen der Fig. 7 bis 13 zeigen das Düsengehäuse 14, in das das Mundstück
12 eingesetzt wird. Wie bereits anhand der Fig. 7 zu erkennen ist, weist das Düsengehäuse
14 eine elliptische Durchgangsöffnung 40 auf, die im zusammengebauten Zustand der
Düse stromabwärts der Austrittsöffnung 30 zu liegen kommt. Die Durchgangsöffnung 40
ist durch eine sich in Ausströmrichtung erweiternde kegelstumpfförmige Wand begrenzt.
Es ist dabei erneut festzuhalten, dass die sich kegelförmig erweiternde Wand 42 nicht
zur Flüssigkeitsführung herangezogen wird. Nach dem Verlassen der Austrittsöffnung
30 setzt der Sprühstrahl 16 seinen Weg als Freistrahl fort, wie auch anhand der Fig.
15 zu erkennen ist. Die Durchgangsöffnung 40 dient somit lediglich dazu, eine Luftzufuhr
zu der Austrittsöffnung 30 zu ermöglichen und genügend Raum für den Durchtritt des
Sprühstrahles 16 bereitzustellen.
[0038] Die längere Halbachse der elliptischen Durchgangsöffnung 40 ist parallel zur längeren
Halbachse der elliptischen Austrittsöffnung 30 ausgerichtet. Dadurch wird genügend
Raum für den Austritt eines Flachstrahls aus der Austrittsöffnung 30 geschaffen und
gleichzeitig wird das Düsengehäuse 14 so wenig wie möglich geschwächt. Dies deshalb,
da gegenüber einer kreisförmigen Durchgangsöffnung mehr Material am Düsengehäuse 14
stehen bleiben kann und dieses dadurch geringere Materialspannungen ertragen muss.
Über das Düsengehäuse 14 werden die Schubkräfte aufgenommen und in den rohrförmigen
Anschweißnippel 24 eingeleitet, die aus dem Flüssigkeitsdruck in Strömungsrichtung
auf das Mundstück 12 resultieren. Da erfindungsgemäße Hochdruckentzunderungsdüsen
bei Drücken von mehreren 100 bar und bis zu 600 bar betrieben werden, können hier
erhebliche Kräfte auftreten.
[0039] Anhand der Ansichten der Fig. 10 und 11 ist zu erkennen, dass das Düsengehäuse 14
im Bereich seiner inneren Bohrung eine Ausnehmung 44 aufweist, die passend zum Vorsprung
36 des Mundstücks 12 ausgebildet ist. Nach dem Einschieben des Mundstücks 12 in das
Düsengehäuse 14 ist das Mundstück 12 somit winkelmäßig exakt ausgerichtet. Da lediglich
eine Ausnehmung 44 und ein Vorsprung 36 vorgesehen sind, gibt es lediglich eine Relativposition
von Mundstück 12 und Düsengehäuse 14, in der das Mundstück 12 in das Düsengehäuse
14 eingeschoben werden kann.
[0040] Nach dem vollständigen Einschieben des Mundstücks 12 in das Düsengehäuse 14 liegt
ein umlaufender, nach außen vorspringender Absatz 46 des Mundstücks 12 auf einer nach
innen vorspringenden Schulter 48 des Düsengehäuses 14 auf und wird dadurch parallel
zur Mittellängsachse 37 in Position gehalten. In dieser Position wird dann, wie bereits
erläutert wurde, eine Metalllotnaht 28 als Kehlnaht zwischen Mundstück 12 und Düsengehäuse
14 aufgebracht, um das Mundstück 12 gegen das Düsengehäuse 14 abzudichten.
[0041] In der Darstellung der Fig. 16 ist perspektivisch ein Mundstück 50 gemäß einer zweiten
Ausführungsform dargestellt. Das Mundstück 50 ist mit Ausnahme der Formgebung einer
Austrittsöffnung 52 und der Formgebung einer die Austrittsöffnung umgebenden Stirnfläche
54 identisch zum Mundstück 12 der Fig. 1 aufgebaut. Beschrieben werden nachfolgend
daher lediglich die zum Mundstück 12 der Fig. 1 unterschiedlichen Merkmale.
[0042] Die Austrittsöffnung 52 weist die Form einer nach außen, in Ausströmrichtung gewölbten
Ellipse auf. An die Berandung 58 der Austrittsöffnung schließen sich insgesamt vier
Abschnitte 56a, 56b, 56c und 56d der Stirnfläche 56 an. Die beiden gegenüberliegenden
Abschnitte 56a und 56c sind dabei als ebene Kreisabschnitte ausgebildet und die Berandung
58 der Austrittsöffnung 52 berührt die Abschnitte 56a, 56c jeweils nur tangential
in einem Punkt, der in der Mitte der geraden Kante der kreisabschnittsförmigen Bereiche
56a, 56c liegt. Zwischen den beiden Abschnitten 56a, 56c wölben sich die beiden gegenüberliegenden
Abschnitte 56b, 56d in Ausströmrichtung nach außen. Die Abschnitte 56b, 56d weisen
somit etwa die Form der Mantelfläche eines elliptischen Halbzylinders auf. Die beiden
Abschnitte 56b, 56d sind dabei parallel zueinander angeordnet. Die Abschnitte 56a,
56b, 56c und 56d der Stirnfläche 56 verlaufen somit alle senkrecht zu einer Mittellängsachse
60 des Mundstücks 50. Die Stirnfläche 56 stößt damit über den gesamten Umfang eines
Austrittsstrahles senkrecht zur Mittellängsachse auf einen solchen Austrittsstrahl,
wodurch ein sauberer, scharf begrenzter Strahl auch bei sehr hohem Wasserdrücken erreicht
werden kann. Dennoch wird über die Abschnitte 56a, 56c eine ausreichende Belüftung
des austretenden Strahles erreicht, so dass sich seitlich des austretenden Strahles
kein Unterdruck ausbilden kann, der zu instationärem Verhalten führen könnte.
1. Sprühdüse, insbesondere Hochdruckdüse, zum Entzundern von Stahlerzeugnissen, mit einem
Mundstück (12), wobei das Mundstück (12) eine Austrittsöffnung (30) und eine Austrittskammer
(34), die sich verjüngend auf die Austrittsöffnung (30) zuläuft, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (30) eine gekrümmte Fläche aufspannt und dass eine die Berandung
(38) der Austrittsöffnung (30) umgebende Fläche (32) an jedem Punkt der Berandung
(38) in einem Winkel zwischen 65° und 95°, insbesondere 90°, zur Mittellängsachse
(34) auf die Berandung (38) der Austrittsöffnung (30) stößt.
2. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Austrittsöffnung (30) umgebende Fläche (32) an jedem Punkt der Berandung
(38) in radialer Richtung in einem Winkel zwischen 65° und 95°, insbesondere 90°,
zur Mittellängsachse (34) auf die Berandung der Austrittsöffnung (30) stößt.
3. Sprühdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass die Berandung (38) der Austrittsöffnung (30) wenigstens abschnittsweise mittels einer
Fase (31) gebildet ist.
4. Sprühdüse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Berandung (38) der Austrittsöffnung (30) umgebende Fläche (32) erste Abschnitte
(32b, 32d; 56a, 56c) aufweist, die in einem ersten Bereich entlang der Mittellängsachse
(34) angeordnet sind, und zweite Abschnitte (32a, 32c; 56b, 56d) aufweist, die in
einem zweiten, von dem ersten Bereich in Ausströmrichtung entlang der Mittellängsachse
(34) beabstandeten Bereich angeordnet sind.
5. Sprühdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die die Berandung (38) der Austrittsöffnung (30) umgebende Fläche (32) in vier Abschnitte
(32a, 32b, 32c, 32d; 56a, 56b, 56c, 56d) unterteilt ist, wobei zwei gegenüberliegende
erste Abschnitte (32b, 32d; 56a, 56c) im ersten Bereich und zwei weitere gegenüberliegende
Abschnitte (32a, 32c; 56b, 56d) im zweiten Bereich angeordnet sind.
6. Sprühdüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Berandung (38) der Austrittsöffnung (30) durch eine Verschneidung eines Kegels,
insbesondere eines Kreiskegels, mit einer gekrümmten Ellipse oder einem gekrümmten
Oval definiert ist.
7. Sprühdüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück (12) aus Hartmetall besteht.
8. Sprühdüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück (12) in einem Düsengehäuse (14) gehalten ist, wobei das Düsengehäuse
(14) in Richtung der Mittellängsachse (34) der Düse gesehen eine die Austrittsöffnung
umgebende ovale oder elliptische Durchgangsöffnung (40) aufweist.
9. Sprühdüse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Durchgangsöffnung (40) ausgehend und auf Höhe der Austrittsöffnung (30)
endende Umfangswandung (42) des Düsengehäuses (14) auf Höhe der Austrittsöffnung (30)
senkrecht zur Mittellängsachse (34) beabstandet von der Berandung (38) der Austrittsöffnung
(30) angeordnet ist, so dass ein aus der Austrittsöffnung (30) austretender Sprühstrahl
(16) die Umfangswandung (42) nicht berührt.
10. Sprühdüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück (12) und/oder das Düsengehäuse (14) mittels Metallpulverspritzgießen
hergestellt sind.