[0001] Bei Auftragswerken zum Beschichten von Materialbahnen wie beispielsweise Papierbahnen
mit Lacken oder Harzen zum Imprägnieren oder zu anderen Zwecken wird das Auf tragsmaterial
über eine Auftragswalze auf die über eine Tragwalze geführte Materialbahn aufgebracht.
Dabei kann das Auftragsmaterial entweder auf die Auftragswalze zugeführt und von dieser
auf die Materialbahn übertragen werden, oder das Auftragsmaterial kann vorderhalb
der Auftragswalze in den Walzenspaltbereich zwischen der Auftragswalze und der auf
der Tragwalze aufliegenden Materialbahn zugeführt werden.
[0002] Da die Materialbahn über ihre gesamte Breite gleichmäßig mit dem Auftragsmaterial
beschichtet und/oder getränkt werden soll, sind die Walzen stets etwas breiter als
die Materialbahn und das Auftragsmaterial wird im Überschuß bzw. breiter als die Materialbahn
aufgebracht.
[0003] Das Abführen und Auffangen von überschüssigem Auftragsmaterial erfolgt dabei mit
Hilfe von Abstreifern oder einfach im Überlauf, also durch seitliches Überlaufenlassen
des überschüssigen Auftragsmaterials über die Materialbahnränder und die Walzenränder.
Das überlaufende oder durch Abstreifer abgeführte überschüssige Auftragsmaterial wird
dabei in Auffangwannen aufgefangen und zurückgeführt.
[0004] Abstreifer haben wegen der notwendigen Berührung und der dadurch auftretenden Reibung
den Nachteil, dass Verschleiß sowohl an den Abstreifern als auch an den Walzen erzeugt
wird. Das einfache Überlaufenlassen von überschüssigem Auftragsmaterial führt zu erheblicher
Verschmutzung an Lagern und Bauteilen.
[0005] Die Probleme werden besonders gravierend, wenn das Auftragsmaterial abrasive Teilchen
enthält wie beispielsweise Korund. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise als abriebfeste
Deckschicht von Laminaten, insbesondere Fußbodenlaminaten, zu verwendendes Papier
oder Material imprägniert und beschichtet wird. In solchen Fällen erzeugen die abrasiven
Teilchen im Auftragsmaterial massiven Verschleiß an Abstreifern und Walzen. Gelangt
überlaufendes Auftragsmaterial mit solchen abrasiven Teilchen in Lager, ist der Verschleiß
besonders schädlich.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Abführen und Auffangen von überschüssigem
Auftragsmaterial bei Auftragswerken zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung
gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass an den Walzenstirnseiten jeweils
ein Ablaufrinnenelement angeordnet ist, in welches überlaufendes Auftragsmaterial
abläuft und kontrolliert in eine darunter befindliche Wanne oder dergl. geleitet wird.
Vorzugsweise hat die Auftragsvorrichtung für das Auftragsmaterial eine Breite, die
geringfügig über die Walzenbreite übersteht, und an jeder Seite ein Leitelement, das
seitlich überlaufendes Auftragsmaterial in das Rinnenelement ableitet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der anliegenden Zeichnung dargestellt,
das in perspektivischer Ansicht den axialen Endbereich einer Walze eines Auftragswerks
zeigt.
[0010] Die Zeichnung zeigt eine Tragwalze 1 mit einer Aufgabevorrichtung 2. Die zu beschichtende
oder zu imprägnierende Materialbahn läuft über die Oberseite der Tragwalze 1, und
zwar zwischen dieser und der Aufgabevorrichtung hindurch. Eine über der Tragwalze
angeordnete Auftragswalze, die zur Verteilung des Auftragsmaterials dient, ist nicht
dargestellt. Mittels der Aufgabevorrichtung wird Auftragsmaterial auf die Oberseite
der nicht dargestellten Materialbahn in den Walzenspalt zwischen der Tragwalze 1 und
der Auftragswalze aufgegeben.
[0011] Am sichtbaren Stirnende der Tragwalze 1 ist eine Lageranordnung 3 zur Lagerung der
Walzenwelle angeordnet. Unterhalb der Tragwalze ist eine Auffangvorrichtung 5 für
überschüssiges Auftragsmaterial vorgesehen.
[0012] Erfindungsgemäß ist an jeder Walzenstirnseite der Tragwalze 1 ein Rinnenelement 6
angeordnet, das sich axial dicht an die Tragwalze 1 anschließt und an seinem Umfang
einen im Querschnitt etwa U-förmigen Ablaufkanal bildet. Die an die Tragwalze 1 angeschlossene
Wand des Rinnenelements 6 kann bündig mit dem Umfang der Walze sein oder im Radius
etwas zurückgesetzt sein. Die äußere axiale Wand 6a des Rinnenelements 6 kann radial
noch etwas weiter zurückgesetzt sein. Diese Wand muß lediglich in radialer Richtung
eine ausreichend große Höhe haben, dass sichergestellt ist, dass kein ablaufendes
Auftragsmaterial axial über das Rinnenelement 6 überläuft.
[0013] Die Auftragsvorrichtung 2 hat an jeder Seite ein Leitelement 7, das radial über dem
Rinnenelement 6 angeordnet ist, und zwar so, dass es axial von der äußeren Wand 6a
des Rinnenelements 6 zur Walze 1 hin versetzt ist. Dieses Leitelement 7 stellt sicher,
dass kein überlaufendes Auftragsmaterial über die äußere Wand 6a des Rinnenelements
6 überschwappen kann.
1. Abführ- und Aufffangvorrichtung für Überschussmaterial von einer Walze von Auftragswerken,
die eine eine Auffangvorrichtung (5) für überlaufendes Überschußmaterial unterhalb
der Walze aufweisen,
gekennzeichnet durch eine an den axialen Enden der Walze (1) angeordnete, in Umfangsrichtung verlaufende
und im Querschnitt etwa U-förmige Rinne (6), die seitlich überlaufendes Überschussmaterial
aufnimmt und in die Auffangvorrichtung (5) ableitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Rinne in einem an der Walzenstirnseite angebauten
Rinnenelement (6) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Aufgabevorrichtung (2) zum Aufbringen
des Auftragsmaterials auf die Walze (1) oder eine über die Walze laufende Materialbahn
seitlich über die axialen Enden der Walze (1) übersteht und jeweils ein seitlich begrenzendes
Leitelement (7) aufweist, das oberhalb der Rinne (6) angeordnet ist, um seitlich an
der Aufgabevorrichtung ablaufendes Auftragsmaterial in die Rinne (6) zu leiten.