(19)
(11) EP 1 992 417 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.2008  Patentblatt  2008/47

(21) Anmeldenummer: 08007564.1

(22) Anmeldetag:  18.04.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05C 1/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 14.05.2007 DE 202007007040 U

(71) Anmelder: Grenzebach BSH GmbH
36251 Bad Hersfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Hardt, Wilhelm
    36251 Bad Hersfeld-Asbach (DE)

(74) Vertreter: Gallo, Wolfgang 
Fleuchaus & Gallo Partnerschaft Patent- und Rechtsanwälte Ludwigstrasse 26
86152 Augsburg
86152 Augsburg (DE)

   


(54) Abführ- und Auffangvorrichtung für Überschußmaterial von Auftragswerken


(57) Abführ- und Aufffangvorrichtung für Überschussmaterial von einer Walze von Auftragswerken, die eine eine Auffangvorrichtung (5) für überlaufendes Überschußmaterial unterhalb der Walze aufweisen wobei eine an den axialen Enden der Walze (1) angeordnete, in Umfangsrichtung verlaufende und im Querschnitt etwa U-förmige Rinne (6), die seitlich überlaufendes Überschussmaterial aufnimmt und in die Auffangvorrichtung (5) ableitet.




Beschreibung


[0001] Bei Auftragswerken zum Beschichten von Materialbahnen wie beispielsweise Papierbahnen mit Lacken oder Harzen zum Imprägnieren oder zu anderen Zwecken wird das Auf tragsmaterial über eine Auftragswalze auf die über eine Tragwalze geführte Materialbahn aufgebracht. Dabei kann das Auftragsmaterial entweder auf die Auftragswalze zugeführt und von dieser auf die Materialbahn übertragen werden, oder das Auftragsmaterial kann vorderhalb der Auftragswalze in den Walzenspaltbereich zwischen der Auftragswalze und der auf der Tragwalze aufliegenden Materialbahn zugeführt werden.

[0002] Da die Materialbahn über ihre gesamte Breite gleichmäßig mit dem Auftragsmaterial beschichtet und/oder getränkt werden soll, sind die Walzen stets etwas breiter als die Materialbahn und das Auftragsmaterial wird im Überschuß bzw. breiter als die Materialbahn aufgebracht.

[0003] Das Abführen und Auffangen von überschüssigem Auftragsmaterial erfolgt dabei mit Hilfe von Abstreifern oder einfach im Überlauf, also durch seitliches Überlaufenlassen des überschüssigen Auftragsmaterials über die Materialbahnränder und die Walzenränder. Das überlaufende oder durch Abstreifer abgeführte überschüssige Auftragsmaterial wird dabei in Auffangwannen aufgefangen und zurückgeführt.

[0004] Abstreifer haben wegen der notwendigen Berührung und der dadurch auftretenden Reibung den Nachteil, dass Verschleiß sowohl an den Abstreifern als auch an den Walzen erzeugt wird. Das einfache Überlaufenlassen von überschüssigem Auftragsmaterial führt zu erheblicher Verschmutzung an Lagern und Bauteilen.

[0005] Die Probleme werden besonders gravierend, wenn das Auftragsmaterial abrasive Teilchen enthält wie beispielsweise Korund. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise als abriebfeste Deckschicht von Laminaten, insbesondere Fußbodenlaminaten, zu verwendendes Papier oder Material imprägniert und beschichtet wird. In solchen Fällen erzeugen die abrasiven Teilchen im Auftragsmaterial massiven Verschleiß an Abstreifern und Walzen. Gelangt überlaufendes Auftragsmaterial mit solchen abrasiven Teilchen in Lager, ist der Verschleiß besonders schädlich.

[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Abführen und Auffangen von überschüssigem Auftragsmaterial bei Auftragswerken zu verbessern.

[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung gelöst.

[0008] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass an den Walzenstirnseiten jeweils ein Ablaufrinnenelement angeordnet ist, in welches überlaufendes Auftragsmaterial abläuft und kontrolliert in eine darunter befindliche Wanne oder dergl. geleitet wird. Vorzugsweise hat die Auftragsvorrichtung für das Auftragsmaterial eine Breite, die geringfügig über die Walzenbreite übersteht, und an jeder Seite ein Leitelement, das seitlich überlaufendes Auftragsmaterial in das Rinnenelement ableitet.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der anliegenden Zeichnung dargestellt, das in perspektivischer Ansicht den axialen Endbereich einer Walze eines Auftragswerks zeigt.

[0010] Die Zeichnung zeigt eine Tragwalze 1 mit einer Aufgabevorrichtung 2. Die zu beschichtende oder zu imprägnierende Materialbahn läuft über die Oberseite der Tragwalze 1, und zwar zwischen dieser und der Aufgabevorrichtung hindurch. Eine über der Tragwalze angeordnete Auftragswalze, die zur Verteilung des Auftragsmaterials dient, ist nicht dargestellt. Mittels der Aufgabevorrichtung wird Auftragsmaterial auf die Oberseite der nicht dargestellten Materialbahn in den Walzenspalt zwischen der Tragwalze 1 und der Auftragswalze aufgegeben.

[0011] Am sichtbaren Stirnende der Tragwalze 1 ist eine Lageranordnung 3 zur Lagerung der Walzenwelle angeordnet. Unterhalb der Tragwalze ist eine Auffangvorrichtung 5 für überschüssiges Auftragsmaterial vorgesehen.

[0012] Erfindungsgemäß ist an jeder Walzenstirnseite der Tragwalze 1 ein Rinnenelement 6 angeordnet, das sich axial dicht an die Tragwalze 1 anschließt und an seinem Umfang einen im Querschnitt etwa U-förmigen Ablaufkanal bildet. Die an die Tragwalze 1 angeschlossene Wand des Rinnenelements 6 kann bündig mit dem Umfang der Walze sein oder im Radius etwas zurückgesetzt sein. Die äußere axiale Wand 6a des Rinnenelements 6 kann radial noch etwas weiter zurückgesetzt sein. Diese Wand muß lediglich in radialer Richtung eine ausreichend große Höhe haben, dass sichergestellt ist, dass kein ablaufendes Auftragsmaterial axial über das Rinnenelement 6 überläuft.

[0013] Die Auftragsvorrichtung 2 hat an jeder Seite ein Leitelement 7, das radial über dem Rinnenelement 6 angeordnet ist, und zwar so, dass es axial von der äußeren Wand 6a des Rinnenelements 6 zur Walze 1 hin versetzt ist. Dieses Leitelement 7 stellt sicher, dass kein überlaufendes Auftragsmaterial über die äußere Wand 6a des Rinnenelements 6 überschwappen kann.


Ansprüche

1. Abführ- und Aufffangvorrichtung für Überschussmaterial von einer Walze von Auftragswerken, die eine eine Auffangvorrichtung (5) für überlaufendes Überschußmaterial unterhalb der Walze aufweisen,
gekennzeichnet durch eine an den axialen Enden der Walze (1) angeordnete, in Umfangsrichtung verlaufende und im Querschnitt etwa U-förmige Rinne (6), die seitlich überlaufendes Überschussmaterial aufnimmt und in die Auffangvorrichtung (5) ableitet.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Rinne in einem an der Walzenstirnseite angebauten Rinnenelement (6) gebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Aufgabevorrichtung (2) zum Aufbringen des Auftragsmaterials auf die Walze (1) oder eine über die Walze laufende Materialbahn seitlich über die axialen Enden der Walze (1) übersteht und jeweils ein seitlich begrenzendes Leitelement (7) aufweist, das oberhalb der Rinne (6) angeordnet ist, um seitlich an der Aufgabevorrichtung ablaufendes Auftragsmaterial in die Rinne (6) zu leiten.
 




Zeichnung