[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine und ein Verfahren zur Erzeugung
eins Druckproduktes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 12.
[0002] Durch die
DE 100 03 025 C1 ist ein Trichteraufbau mit zwei quer zur Bahn bewegbaren Falztrichtern bekannt.
[0003] Aus der
DE 42 04 254 C2 ist eine Anordnung mit zwei in entgegengesetzte Richtung quer zur Laufrichtung einer
Papierbahn verfahrbaren Falztrichtern und einem Zusatzfalztrichter in zwei verschiedenen
Betriebsarten mit einer oder zwei Längsschneideinrichtungen bekannt.
[0004] Die
DE 32 37 504 C2 zeigt zwei Falztrichter mit einem zusätzlichen dritten Falztrichter, mindestens einer
Längsschneideinrichtung sowie zwei Wendestangen.
[0005] Der
DE 101 63 209 B4 ist eine Anordnung mit zwei nebeneinander angeordneten Falztrichtern und jeweils
einem hierzu in vertikaler Richtung versetzten Zusatzfalztrichter zu entnehmen, wobei
der Trichteraufbau im Anschluss an mindestens eine Druckeinheit einer Druckmaschine
angeordnet ist und Produktionen für eine bestimmte Anzahl von stehenden Zeitungsseiten
und von liegenden Zeitungsseiten im Tabloidformat ermöglicht.
[0006] Die
WO 2005/105447 A1 offenbart einen Trichteraufbau mit einer Gruppe von drei in derselben Trichterebene
angeordneten Falztrichtern einer bestimmten Breite. In einer Ausführung ist dieser
Gruppe von drei Trichtern seitlich ein zusätzlicher Falztrichter größerer Breite zugeordnet.
In anderer Ausführung sind dieser Gruppe von drei Trichtern auf einer anderen Ebene
eine Gruppe von zwei zusätzlichen Falztrichtern größerer Breite zugeordnet.
[0007] Die
WO 2006/108779 A2 offenbart einen Trichteraufbau mit einer Gruppe benachbarter Falztrichter und einem
Zusatztrichter, welcher im Vergleich zu den Trichtern der Trichtergruppe längere Trichterflanken
aufweist.
[0008] Durch die
DE 10 2004 044 317 A1 ist ein Trichteraufbau offenbart, wobei einem Falztrichter zusätzlich ein Trichtersegment
mit lediglich einer, im Vergleich zum Falztrichter kürzeren Trichterflanke, z. B.
ein Umlenkelement, nebengeordnet ist.
[0009] Die
DE 10 2005 034 331 A1 offenbart eine Druckmaschine mit einem Druckwerk und einem Trichteraufbau, wobei
in einer Betriebssituation auf einer vollen Bahn vier Druckseiten und in einer anderen
Betriebssituation z.B. fünf Druckseiten nebeneinander gedruckt werden. Der Trichteraufbau
weist ein Paar in die selbe Richtung seitlich bewegbare Falztrichter sowie einen nebengeordneten
breiteren Trichter auf.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenrotationsdruckmaschine und ein
Verfahren zur Erzeugung eins Druckproduktes zu schaffen.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst.
[0012] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit
der Druckmaschine effektiv Produkte unterschiedlichen Formates herstellbar sind.
[0013] Vorteilhaft ist eine Ausführung, wobei die Standardfalztrichter-d.h. die im Geradeauslauf
des Standardproduktes liegenden Falztrichter - quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar
und/oder in ihrer wirksamen Breite veränderbar ausgebildet sind.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Gruppe von Standardfalztrichtern ein
weiterer Zusatzfalztrichter zugeordnet, welcher z. B. eine wirksame Breite aufweist,
welche einem Zweifachen eines ungeradzahligen Teilers, z. B. 2/5 oder 2/7, der Nennbreite
des vorgeordneten Druckwerks entspricht. Vorzugsweise ist die Trichterbreite des Zusatztrichters
kleiner als die maximale Nennbreite eines Standardfalztrichters.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführung mit einer mindestens 3/5-breiten Wendeeinrichtung
kann ein Wenden schmaler, einseitenbreiter Teilbahnen vermieden werden.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Produktion ersten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Produktion ersten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Produktion zweiten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Produktion zweiten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel für eine Produktion zweiten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 6
- ein viertes Ausführungsbeispiel für eine Produktion zweiten Formats in einer Druckmaschine;
- Fig. 7
- ein erstes Ausführungsbeispiel für eine variable Bahnbreite;
- Fig. 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine variable Bahnbreite;
- Fig. 9
- eine Vorderansicht eines Trichteraufbaus in einer ersten Produktionsart;
- Fig. 10
- eine Vorderansicht eines Trichteraufbaus in einer zweiten Produktionsart;
- Fig. 11
- ein Beispiel für das Zuführen von Bahnen/Teilbahnen auf den Trichteraufbau im Mehrbahnbetrieb;
- Fig. 12
- Beispiels für Falztrichter variabler wirksamer Breite;
- Fig. 13
- eine Weiterbildung der Ausführung nach Fig. 9;
- Fig. 14
- eine Weiterbildung der Ausführung nach Fig. 10.
[0018] In den Figuren ist schematisch ein Teil einer Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere
einer Zeitungsdruckmaschine dargestellt, wobei eine Bahn B mindestens ein lediglich
symbolisch dargestelltes Druckwerk 01, insbesondere einen Druckturm mit mehreren Druckwerken,
durchläuft und ein oder beidseitig durch mindestens einen Druckwerkszylinder 02 bedruckt
wird, einen sog. Überbau mit zumindest einer, mindestens eine Messereinheit 03 aufweisenden
Längsschneideinrichtung und ggf. einer Wendeeinrichtung mit zumindest einem Paar von
Wendestangen 04 durchläuft, und schließlich in Form von Teilbahnen B1; B2 auf einen
Trichteraufbau 06 geführt werden. Anstelle oder zusätzlich zur Messereinheit 03 bzw.
der erstgenannten Längsschneideinrichtung kann stromabwärts der Wendeeinrichtung direkt
vor dem Trichtereinlauf, z. B. zusammenwirkend mit einer Trichtereinlaufwalze, mindestens
eine alternative oder zusätzliche Längsschneideinrichtung mit einer Messereinheit
07 vorgesehen sein. Obwohl im schematisch dargestellten Druckwerk 01 keine Übertragungszylinder
dargestellt sind, sind die Druckwerke 01 vorzugsweise als Offsetdruckwerke ausgebildet.
[0019] Der Trichteraufbau 06 weist mindestens eine Trichterebene mit einer Gruppe von mindestens
zwei nebeneinander angeordneten Falztrichtern 08; 09, z. B. Standardfalztrichtern
08; 09 auf. Diese (mindestens zwei) Standardfalztrichter 08; 09 sind vorzugsweise
- insbesondere einzeln - quer zur Bahnlaufrichtung seitlich bewegbar ausgebildet und/oder
in ihrer wirksamen Breite b; b', d. h. in ihrer Breite b; b' im Auflaufbereich quer
zur Bahnlaufrichtung betrachtet, veränderbar ausgebildet.
[0020] Die wirksame Breite b; b' der Standardfalztrichter 08; 09 sind in einer Bandbreite
veränderbar, welche zumindest die beiden folgenden Breiten b, b' umfasst. Die größere,
z. B. maximale, Breite b entspricht dem Zweifachen eines geradzahligen Teilers, z.
B. 2/4 (=1/2) oder 2/6 (=1/3) der Nennbreite b02 des vorgeordneten Druckwerks 01 bzw.
Druckwerkszylinders 02. Die kleinere, z.B. minimale, Breite b' entspricht dann dem
Zweifachen eines ungeradzahligen Teilers, z. B. 2/5 oder 2/7, der Nennbreite b02 des
vorgeordneten Druckwerks 01 bzw. Druckwerkszylinders 02. Unter Nennbreite wird hier
die maximale Breite verstanden, für welche das Druckwerk 01 bzw. der Druckwerkszylinder
02 ausgelegt. Diese entspricht auch in etwa eine maximalen Bahnbreite bB.
[0021] Zumindest für die außenliegenden Standardtrichter 08; 09 einer Trichtergruppe ist
jedoch nicht an beiden Trichterflanken eine Variabilität der wirksamen Breite f, f'
dieser Trichterflanke (Trichterhälfte) erforderlich, sondern lediglich auf der einem
benachbarten Trichter zugewandten Seite. So entspricht dann für den Betrieb mit dem
größeren Format F1 die Breite f mindestens einer Trichterflanke F des Standardtrichters
08; 09 einem geradzahligen Teiler, z. B. 1/4 oder 1/6 der Nennbreite b02 des vorgeordneten
Druckwerks 01 bzw. Druckwerkszylinders 02, und im Fall der kleineren Breite des Trichters
bzw. beim Druck des schmaleren Formates F2 die Breite f' der Trichterflanke F' dann
einem ungeradzahligen Teiler, z. B. 1/5 oder 1/7, der Nennbreite b02 des vorgeordneten
Druckwerks 01 bzw. Druckwerkszylinders 02.
[0022] Ist die Druckmaschine bzw. das Druckwerk 01 in Standardproduktion, z. B. Standardzeitungsproduktion,
dazu ausgebildet, n (n ganzzahlig, insbesondere geradzahlig, z. B. n=4 oder n=6) Druckseiten
eines ersten Formates F1, z. B. Zeitungsseiten in einem ersten Broadsheetformat, nebeneinander
auf die Bahn zu drucken, so weisen die, z. B. eine Anzahl von mindestens n/2 nebeneinander
angeordneter Standardtrichter 08; 09 im Standardbetrieb eine wirksame Breite b mit
b = 2/n * b02 (mit n geradzahlig, z.B. 2, 4, oder 6, insbesondere geradzahlig und
n≥4) bzw. zumindest eine Trichterflanke F mit einer wirksamen Breite f = 1/n * b02
auf. In der Alternativproduktion, wobei nebeneinander n+1 Druckseiten eines zweiten
Formates F2, z. B. Druckseiten eines zumindest schmaleren Broadsheetformates F2 oder
eines Tabloidformates F2, auf die Bahn B gedruckt werden bzw. sind, so weisen die
Standardtrichter 08; 09 eine kleinere wirksame Breite b' mit b' = 2/(n+1) * b02, bzw.
wenigstens mindestens eine Trichterflanke F' kleinerer Breite f' mit f' = 1/(n+1)
* b02 auf.
[0023] D.h., in einem Fall trägt ein als Formzylinder 02 ausgebildeter Druckwerkszylinder
02 auf seiner Mantelfläche in axialer Richtung nebeneinander Druckbilder von insgesamt
n Druckseiten des einen Formates F1 (oder F1', s.u.), insbesondere eine oder mehrere
Druckformen mit Druckbildvorlagen von nebeneinander insgesamt n Druckseiten des einen
Formates F1 (oder F1', s.u.), und in der Alternativproduktion auf seiner Mantelfläche
in axialer Richtung nebeneinander Druckbilder von insgesamt n+1 Druckseiten des anderen
Formates F2 (oder F2', s.u.), insbesondere eine oder mehrere Druckformen mit Druckbildvorlagen
von nebeneinander insgesamt n Druckseiten des anderen Formates F2 (oder F2', s.u.).
[0024] Für den vorteilhaften Fall, dass die Druckmaschine nicht nur für den Druck mit den
beiden grundsätzlich durch die maximale Nennbreite 02 vorgegebenen Formaten F1 und
F2, sondern auch für die Herstellung mit hierzu kleineren Formaten F1'; F2' ausgebildet
ist (variable Bahnbreite), können die Standardtrichter 08; 09 eine gegenüber der oben
genannten Breite b' noch kleinere wirksame Breite b" als Untergrenze aufweisen. Beispiele,
einmal für eine schmalere Standardproduktion mit einem kleineren Format F1' und einmal
für eine Alternativproduktion mit einem kleineren Format F2', sind in den Fig. 7 und
8 exemplarisch für alle zu Fig. 1 bis 6 beschriebenen Beispiele gegeben. Zusätzlich
zu den Standardtrichtern 08; 09 sind dann vorzugsweise auch ein oder mehrere Messereinheiten
03; 07 und/oder ein oder mehrere Wendestangen 04 quer zur Bahnlaufrichtung, vorteilhaft
fernbetätigt, bewegbar - insbesondere über den Leitstand oder gar ein automatisches
Voreinstellsystem im Hinblick auf die geplante Produktion bzw. verwendete Bahnbreite
und das zu produzierende Format F1; F1'; F2; F2' positionierbar.
[0025] In einer im Zusammenhang mit den in der Breite veränderbaren Falztrichtern 08; 09,
vorteilhaften Ausführung (mit oder aber in einer Ausführung auch ohne den unten beschriebenen
Zusatztrichter) der Druckmaschine weist der Überbau zumindest ein Paar von Wendestangen
04 auf, welche eine zur Umlenkung wirksame Länge aufweist, deren Projektion auf die
Breite der einlaufende Bahn B, B' z. B. wenigstens 3/5 (bei einer Druckmaschine mit
n=4 Druckseiten im Standartformat (F1)) oder 3/7 (bei einer Druckmaschine mit n=6
Druckseiten im Standartformat (F1) der Nennbreite b02, also eine wirksame Länge von
3/(n+1) bei einer Druckmaschine mit n Druckseiten im Standartformat (F1) aufweist.
Hierdurch ist die Wendung einer lediglich eindruckseitenbreiten Teilbahn vermeidbar,
es kann eine drei Druckseiten im alternativen Format F2 nebeneinander aufweisende
Teilbahn B3 gewendet, und erst nach der Wendung vor dem Trichtereinlauf längs geschnitten
werden.
[0026] In einer Weiterbildung der Druckmaschine ist der Trichtergruppe von Standardtrichtern
08; 09 ein zusätzlicher Falztrichter 11, z. B. Zusatztrichter 11, zugeordnet, insbesondere
nebengeordnet. Dieser Zusatztrichter 11 ist vorzugsweise ebenfalls quer zur Bahnlaufrichtung
bewegbar ausgebildet. In seiner "Warteposition", d. h. beispielsweise in nicht benutzter
Lage, wenn beispielsweise in Standardproduktion gefahren wird, steht der Zusatztrichter
11 komplett außerhalb der Flucht, welche durch die Breite des Druckwerkszylinders
vorgegeben ist. Im Betrieb kann er in Richtung zur Maschinenmitte hin verbracht sein
und sich dem benachbarten Standardtrichter 09 direkt anschließen. Die Standardtrichetr
08; 09 sind in dieser Betriebsart in eine selbe, vom zusätzlichen Falztrichter 11
weg gerichteten Richtung bewegt. Soll der Zusatzfalztrichter 11 lediglich zur Produktion
im Alternativformat F2 eingesetzt werden, so weist er z.B. lediglich eine o. g. verminderte
Breite b' auf. Mit diesem Zusatztrichter 11 ist es möglich, wie beispielsweise in
Fig. 11 exemplarisch dargestellt, bei Mehrbahnbetrieb gewendete oder ungewendete Teilbahnen
auch über diesen Falztrichter zu führen und dadurch eine höhere Zahl an, längsgefalzten
oder im Falzbereich aufgeschnitten, Teilsträngen zu erzeugen.
[0027] In Fig. 12 sind verschiedene Ausführungen für Falztrichter mit variabler wirksamer
Breite dargestellt, wobei unter a) zumindest im zur Maschinenmitte bzw. zueinander
gerichteten Bereich des Trichters 08; 09 wahlweise ansetzbare bzw. abnehmbare Ansatzstücke
vorgesehen sind. Diese werden im Fall des Zusammenfahrens abgenommen und für die Standardproduktion
wieder angesetzt bzw. aufgeklappt. Unter b) ist eine Ausführung angedeutet, wobei
zumindest im zu einem benachbarten Trichter gerichteten Bereich des jeweiligen Trichters
08; 09 Aussparungen im oberen Bereich derart vorgesehen sind, dass diese mit einem
entsprechenden Bereich des benachbarten Trichters in der Art einer Verzahnung zumindest
um einen gewissen Bereich ineinanderbewegbar sind. In einer nach c) dargestellten
Lösung können die Falztrichter 08; 09; 11 in der Höhe derart leicht versetzt zueinander
sein, damit sie sich beim Aufeinanderzubewegen nicht stören.
[0028] Wie in Fig. 9 und 10 angedeutet, sind auch die den Standardtrichtern 08; 09 nachgeordneten
Zuggruppen 12 quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar ausgeführt.
[0029] In einer vorteilhaften Weiterbildung zur Ausführung nach Fig. 9 und Fig. 10 ist in
Fig. 13 und Fig. 14 eine Gruppe von Überführwalzen 13, insbesondere ein zwei einen
Walzenspalt bildende Überführwalzen 13, vorgesehen, durch welche von den Standardfalztrichtern
08; 09 kommende Stränge und/oder Teilstränge zu einem gemeinsamen Strang zusammengeführt
werden, ebenfalls quer zur Bahnlaufrichtung und/oder senkrecht zu den Rotationsachsen
der Überführwalzen 13 mit zumindest einer horizontalen Komponente bewegbar ausgebildet.
Die Position der Gruppe von Überführwalzen 13 ist vorzugsweise in der ersten Betriebsart
- mit lediglich den beiden Standardtrichtern 08; 09 - derart, dass ein Abstand zwischen
der Trichterspitze des einen der beiden Trichter 08 zum Walzenspalt im wesentlichen,
d. h. mit einer Abweichung von maximal 100 mm, dem Abstand zwischen der Trichterspitze
des anderen Trichters 09 und dem Walzenspalt entspricht. In einer vorteilhaften Ausführung,
wobei die beiden Strangwege der beiden Trichter 08; 09 im wesentlichen (bis auf ggf.
minimale Abweichungen im Bereich von maximal 50 mm) spiegelsymmetrisch zu einer zwischen
den beiden Standardtrichtern 08; 09 vertikal verlaufenden Ebene F verlaufen, ist die
Walzengruppe 13 derart positioniert, dass der Walzenspalt ebenfalls in dieser Ebene
F verläuft. Die beiden Strangwege vom Trichter bis zum Walzenspalt sind dann im wesentlichen
gleich lang. Kleine Abweichungen können durch ggf. vorhandene Strangregistereinrichtungen
korrigiert werden.
[0030] Wird von der einen in die andere Betriebsart - unter Verwendung des Zusatztrichters
11 -. gewechselt (Fig. 14), so wird die wirksame Breite der Standardtrichter 08; 09
verkleinert und es werden die beiden Standardfalztrichter 08; 09 sowie der Zusatztrichter
11 wie oben beschrieben seitlich bewegt. Der äußere Standardtrichter 08 wird mit seiner
Trichterspitze beispielsweise um etwa 1/20 (ein Zwanzigstel; allgemein 1/[n*(n+1)]),
der mittlere Standardtrichter 09 um etwa 3/20 (drei Zwanzigstel; allgemein: 3/[n*(n+1)])
der wirksamen Breite des Formzylinders in eine vom Zusatztrichter 11 abgewandte Richtung
bewegt. Der Zusatztrichter 11 wird direkt an den mittleren Standardtrichter 09 bewegt.
Die Gruppe bzw. das Paar von Überführwalzen 13 wird hierbei beispielsweise um 1/10
(ein Zehntel; allgemein: 2/[n*(n+1)]) der wirksamen Formzylinderbreite quer bewegt.
[0031] Die Position der Gruppe von Überführwalzen 13 ist dann wieder wie in der ersten Betriebsart
derart, dass ein Abstand zwischen der Trichterspitze des einen der beiden Trichter
08 zum Walzenspalt im wesentlichen, d. h. mit einer Abweichung von maximal 100 mm,
dem Abstand zwischen der Trichterspitze des anderen Trichters 09 und dem Walzenspalt
entspricht. Wenn in vorteilhafter Ausführung die beiden Strangwege der beiden Trichter
08; 09 wieder im wesentlichen (bis auf ggf. minimale Abweichungen im Bereich von maximal
50 mm) spiegelsymmetrisch zu einer zwischen den beiden Standardtrichtern 08; 09 vertikal
verlaufenden Ebene F' verlaufen, ist die Walzengruppe 13 derart positioniert, dass
der Walzenspalt ebenfalls in dieser Ebene F verläuft. Die beiden Strangwege vom Trichter
bis zum Walzenspalt sind dann wieder im wesentlichen gleich lang. Auch hier können
kleine Abweichungen durch ggf. vorhandene Strangregistereinrichtungen korrigiert werden.
Die Ebenen F und F' verlaufen parallel, aber beabstandet voneinander.
[0032] Allgemein ausgedrückt, kann hier beim Wechsel von einem Format F1 auf ein anderes
Format F2 ein Bewegen der Aggregate derart erfolgen, dass der äußere der Standardtrichter
08 mit seiner Trichterspitze um den Betrag der Differenz in der Breite der beiden
Formate F1; F2, das Paar von Überführwalzen 13 um den doppelten Betrag dieser Differenz,
und der mittlere Trichter 09 um den dreifachen Betrag dieser Differenz bewegt wird
bzw. bewegbar ist.
[0033] In Weiterbildung sind auch alle oder zumindest einzelne in den Strangwegen der beiden
Standardtrichter 08; 09 angeordnete Umlenkwalzen 14 in der zum jeweils über den Strang
zugeordneten Trichter quer zur Laufrichtung bewegbar ausgebildet.
[0034] Die Überführwalzen 13 sind vorteilhafter Weise zwangsgetrieben ausgebildet.
[0035] In Fig. 13 ist exemplarisch an einem der Stränge ein Heftapparat 16 dargestellt.
Dieser kann auch entfallen oder es können an mehreren Strängen oder möglichen Strangführungen
Heftapparate vorgesehen sein. Der Heftapparat 16 bzw. im Fall von mehreren Heftapparaten
an den Strängen der Standardtrichter 08; 09, kann dieser bzw. können diese in der
zu den Standardtrichtern 08; 09 genannten Weise bewegbar ausgebildet sein.
[0036] In einer Variante zu den beschriebenen Ausführungen kann anstelle eines vollen Zusatztrichters
11 auch ein "halber" Trichter mit lediglich einer Trichterflanke oder eine beblasene,
entsprechend dem Verlauf einer Trichterflanke verlaufende Umlenkstange in der Art
einer Wendestange vorgesehen sein.
[0037] Die genannten Ausführungsformen zu bewegbaren Falztrichtern, zur Breitenvariabilität
der Falztrichter, zur Wendestange, zum Zusatztrichter und zu den Bewegbaren Zuggruppen
können einzeln, jedoch vorteilhaft auch zu mehreren kombiniert und sich gegenseitig
ergänzend in einer Druckmaschine zur Anwendung gelangen. In den Fig. 1 bis 8 sind
exemplarische Bahnführungen derartiger Druckmaschinen dargelegt.
[0038] Hierbei zeigen Fig. 1 und Fig. 2 zwei Bahnführungen aus der Standardproduktion mit
vier Druckseiten des Standardformates F1 aufweisenden Druckseiten nebeneinander, wobei
in Fig. 1 die Teilbahnen B1 und B1 im Geradeauslauf (ohne Wendung) auf den Trichteraufbau
06 geführt werden. In Fig. 2 wird eine Teilbahn B1 auf die Flucht der anderen Teilbahn
B2 gewendet und auf einen gemeinsamen Falztrichter 08 geführt.
[0039] In den Figuren 3 bis 6 wird in alternativer Produktion mit fünf (n+1) nebeneinander
angeordneten Druckseiten des kleineren/schmaleren Formates Produziert, wobei in Fig.
3 sämtliche Teilbahnen B3, B4, B5 geradeaus (ohne Wendung) auf den Trichteraufbau
06 und nebeneinander auf die drei Falztrichter 08; 09; 11 (schmalerer wirksamer Breite!)
geführt werden. In Fig. 4 wird eine dreiseitenbreite (bzw. 3/5 der Nennbreite b02)
Teilbahn B7 über ein o. g. "langes" Wendestangenpaar gewendet und anschließend nochmals
längsgeschnitten auf den Trichteraufbau 06 (mit den kleineren wirksamen Breiten) geführt.
In Fig. 5 wird eine dreiseitenbreite Teilbahn B8 geradeaus geführt und vor dem Trichteraufbau
nochmals geschnitten, während eine zweiseitenbreite Teilbahn B9 eingewendet wird.
In Fig. 6 wird eine fünftel Teilbahn B11 gewendet.
[0040] In Fig. 7 ist - wie oben erwähnt - ein exemplarisches Beispiel für die Standardproduktion
mit einem jedoch etwas schmaleren ersten Format F1' dargestellt, während in Fig. 8
exemplarisch das Beispiel aus Fig. 4 für die Alternativproduktion (5 bzw. n+1 Seiten)
für ein etwas schmaleres Alternativprodukt dargestellt ist.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 01
- Druckwerk
- 02
- Druckwerkszylinder, Formzylinder
- 03
- Messereinheit
- 04
- Wendestange
- 05
- -
- 06
- Trichteraufbau
- 07
- Messereinheit
- 08
- Falztrichter, Standardfalztrichter
- 09
- Falztrichter, Standardfalztrichter
- 10
- -
- 11
- Falztrichter, Zusatzfalztrichter
- 12
- Zuggruppe
- 13
- Gruppe bzw. Paar Überführwalzen
- 14
- Umlenkwalze
- 15
- -
- 16
- Heftapparat
- B
- Bahn
- Bx
- Teilbahn (x = 1.....11)
- b
- Breite (Falztrichter)
- F
- Flanke
- f
- Breite (Flanke)
- F1
- Format
- F2
- Format
1. Rollenrotationsdruckmaschine mit einem einen Formzylinder (02) aufweisenden Druckwerk
(01), einem Überbau mit mindestens einem Paar von Wendestangen (04) und mit einem
Trichteraufbau (06), welcher eine Trichtergruppe von mindestens zwei in einer selben
horizontalen Maschinenebene nebeneinander angeordnete erste Falztrichter (08; 09)
aufweist, wobei das Druckwerk (01) dazu ausgebildet ist, eine Anzahl von n (n=4 oder
n=6) Druckseiten eines ersten Formates (F1) auf eine Bahn (B) zu drucken, und wobei
die beiden ersten Falztrichter (08; 09) in einer Betriebssituation eine erste wirksame
Breite (b) aufweisen, sodass deren Trichterflanken (F) jeweils einem 1/n-fachen einer
Nennbreite (b02) des vorgeordneten Druckwerks (01) entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Falztrichter (08; 09) dieser Trichtergruppe (08, 09) in ihrer wirksamen Breite
derart veränderbar ausgebildet sind, sodass in einer zweiten Betriebssituation wenigstens
mindestens eine der beiden Trichterflanken (F') eine kleinere Breite (f') aufweist,
welche lediglich einem 1/(n+1)-fachen der Nennbreite (b02) des Druckwerks (01) entspricht.
2. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinders (02) eine Nennweite im wesentlichen entsprechend der Breite von
n Druckseiten des ersten Formates aufweist.
3. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Falztrichter (08; 09) dieser Trichtergruppe (08; 09) zumindest auf der dem benachbarten
Trichter zugewandten Seite in ihrer wirksamen Breite veränderbar ausgebildet sind.
4. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Überbau zumindest ein Paar Wendestangen vorgesehen ist, welche eine zur Umlenkung
wirksame Länge aufweist, deren Projektion auf die Breite der einlaufende Bahn (B,
B') im wesentlichen 3/5 der Nennbreite (b02) aufweist.
5. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Falztrichter (08, 09) der Trichtergruppe jeweils quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar
ausgebildet sind.
6. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichtergruppe ein zusätzlicher Falztrichter (11) nebengeordnet ist.
7. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Falztrichter (11) eine wirksame Breite (b') aufweist, welche keiner
ist als die für die Falztrichter (08; 09) der Trichtergruppe genannte erste wirksame
Breite (b).
8. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der drei nebeneinander angeordneten Falztrichter (08; 09; 11) größer ist
als die Nennbreite (b02) des vorgeordneten Druckwerks (01).
9. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einen Walzenspalt bildende Überführwalzen (13), durch welche von den beiden
Falztrichtern (08; 09) kommende Stränge und/oder Teilstränge zu einem gemeinsamen
Strang zusammengeführt werden, quer zur Bahnlaufrichtung und/oder senkrecht zu den
Rotationsachsen der Überführwalzen (13) mit zumindest einer horizontalen Komponente
bewegbar ausgebildet sind.
10. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Wechsel von der ersten in die zweite Betriebweise ein äußerer der beiden ersten
Falztrichter (08) mit seiner Trichterspitze um 1/[n*(n+1)] und der andere erste Falztrichter
(09) um 1/[n*(n+1)] der Nennbreite (b02) des vorgeordneten Formzylinders (02) in eine
vom Zusatztrichter 11 abgewandte Richtung bewegbar ist.
11. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Paar von Überführwalzen (13) in der Weise quer bewegbar ist, dass die beiden
Strangwege von den beiden ersten Falztrichtern (08; 09) bis zu den Überführwalzen
(13) sowohl in der ersten, als auch in einer zweiten Betriebsweise mit gegenüber der
ersten Betriebsweise seitlich bewegten ersten Falztrichtern (08; 09) im wesentlichen
gleich sind.
12. Verfahren zur Erzeugung eins Druckproduktes mittels einer einen Formzylinder (02)
eines Druckwerks (01), einen Überbau mit mindestens einem Paar von Wendestangen (04)
und einen Trichteraufbau (06) mit einer mindestens zwei nebeneinander angeordnete
erste Falztrichter (08; 09) aufweisenden Trichtergruppe aufweisenden Rollenrotationsdruckmaschine,
wobei stromabwärts der Trichtergruppe durch einen Walzenspalt bildende Überführwalzen
(13) von den beiden Falztrichtern (08; 09) kommende Stränge und/oder Teilstränge zu
einem gemeinsamen Strang zusammengeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass beim Wechsel von einer ersten Betriebssituation mit einem ersten Format (F1) in eine
zweite Betriebssituation mit einem zweiten Format (F2) ein erster der ersten Falztrichter
(08) mit seiner Trichterspitze um den Betrag der Differenz in der Breite der beiden
Formate (F1; F2) und ein zweiter der ersten Falztrichter (09) um den dreifachen Betrag
dieser Differenz in eine selbe Richtung bewegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Paar von Überführwalzen (13) um den doppelten Betrag der Differenz bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Betriebssituation durch das Druckwerk (01) genau n Druckseiten eines
ersten Formates (F1), und in der zweiten Betriebssituation genau n+1 Druckseiten eines
zweiten Formates (F1) nebeneinander auf die Bahn (B) gedruckt werden, mit n = ganzzahlig,
insbesondere geradzahlig.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Bewegen der beiden ersten Falztrichter (08; 09) auf zumindest jeweils der
einander zugewandten Seite der beiden Falztrichter (08; 09) die wirksamen Breite der
Trichterflanken (F'; f') verändert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Betriebssituation durch das Druckwerk (01) genau fünf Druckseiten nebeneinander
auf die Bahn (B) gedruckt werden, und im Anschluss daran eine drei Druckseiten nebeneinander
enthaltende Teilbahn (B7) über ein Paar Wendestangen (04) geführt, anschließend längs
geschnitten und dem Trichteraufbau (06) zugeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Wechsel von der ersten in die zweite Betriebssituation ein in der ersten Betriebssituation
vollständig außerhalb einer Flucht, welche durch die Breite des Druckwerkszylinders
vorgegeben ist, angeordneter zusätzlicher Falztrichter (11) zumindest teilweise in
die genante Flucht verbracht wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der wirksamen Breite zumindest im einander zugewandten Bereich der
beiden Falztrichter (08; 09) wahlweise abnehmbare bzw. abklappbare Ansatzstücke abgenommen
oder angesetzt bzw. abgeklappt oder aufgeklappt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der wirksamen Breite in der Art einer Verzahnung ausgebildete Bereiche
der benachbarten Falztrichter (08; 09) ineinander bewegt bzw. auseinander bewegt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der wirksamen Breite die grundsätzlich zwar in einer selben horizontalen
Maschinenebene angeordneten Falztrichter (08; 09; 11) vertikal versetzt um höchstens
eine halbe Trichterhöhe angeordnet und zumindest für den Fall der kleineren wirksamen
Breite vertikal betrachtet in teilweise Überdeckung verbracht werden.