(19)
(11) EP 1 992 496 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.2008  Patentblatt  2008/47

(21) Anmeldenummer: 07009922.1

(22) Anmeldetag:  18.05.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42F 9/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: Lyttron Technologies GmbH
51021 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Werners, Thilo-J.
    51375 Leverkusen (DE)
  • Heite, Michael, Dr.
    57462 Olpe (DE)

(74) Vertreter: Gille Hrabal Struck Neidlein Prop Roos 
Patentanwälte Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)

   


(54) Schreibtafel mit EL-Leuchtelement und Herstellverfahren und Anwendung


(57) Die Erfindung betrifft eine Schreibtafel (1) mit zumindest einem flächigen partikulärem Dickfilm AC EL-Leuchtelement (2), wobei das EL-Leuchtelement (2) zumindest eine obere transparente polymere Folie (18) aufweist und die Schreibtafel ein unteres flexibles Substrat (3) aufweist und auf diesem unteren Substrat eine leitfähige Struktur (17) angeordnet ist und die Energieversorgung (6) und Betriebselektronik (8) inklusive des zumindest einen Ein-Aus-Schaltsystems (7) und des Ladesystems (9) angeordnet ist und die obere polymere Folie und das untere Substrat formschlüssig mit einem thermoplastischen Kunststoff (15) umrandend angegossen ist und derart die Schreibtafel zumindest spritzwassergeschützt ausgebildet ist.
Weiters wird ein Verfahren zur Herstellung von einer Schreibtafel mit zumindest einem EL-Leuchtelement genannt, wobei zusätzlich zum Stand der Technik die Energieversorgung und die Betriebselektronik inklusive des zumindest einen Ein-Aus-Schaltsystems und des Ladesystems auf dem unteren Substrat angeordnet werden und anschließend diese Einheit in einem Spritzgußwerkzeug mit dem angeformten umrandenden Kunststoff versehen wird und der angeformte Kunststoff elastomere Eigenschaften aufweist.
Weiters wird die Anwendung als Klemmbrett beziehungsweise Schreibbrett beziehungsweise Signaltafel genannt, wobei mit einem wasserbeständigen Stift direkt auf dem Schriftfeld beziehungsweise bevorzugt auf einem darauf angeordneten wasserbeständigen Schreibblatt geschrieben werden kann und das Schreibblatt und/oder das Schriftfeld eine grafische Gestaltung aufweisen kann und derart ein Protokoll ausgefüllt werden kann oder allgemeine Notizen festgehalten werden können und derart bei Einsätzen der Feuerwehr, der Rettung, der Polizei, dem Militär und dergleichen Einsätzen unter schlechter bis mangelnder Beleuchtung beziehungsweise nebelartiger Umgebung verwendbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schreibtafel mit EL-Leuchtelement und ein Herstellverfahren und Anwendung.

[0002] In der US05083242, Piotrowski ("Illuminated underwater writing tablet"; Published / Filed: 1992-01-21 / 1991-02-19) wird ein beleuchtetes Unterwasser-Schreib-Tablett genannt, bei dem an einer Kante Licht über einen chemisch aktivierbaren Lichtstab eingeleitet werden kann. Dieses System beruht keineswegs auf einer flächigen zinksulfidischen elektroluminophoren EL-Dickfilm-AC Folie und weist auch keine elektrisch aufladbaren Eigenschaften auf. Die Verwendung eines chemoluminiszierenden Lichtstabes hat den Nachteil, dass nur eine geringe Leuchtdichte bei kurzer Leuchtdauer gegeben ist.

[0003] Bei dieser Anordnung besteht demzufolge der Nachteil, dass es sich nicht um eine flächige Lichtquelle handelt, sondern um punktuell vorhandenen Leuchtdioden, die lediglich im Auflicht die zu beleuchtende Fläche anstrahlen.

[0004] Bei der genannten Druckschrift besteht demzufolge der Nachteil, dass zunächst die Stromquell separat von dem Leuchtbrett angeordnet ist, was mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist. Der Benutzer des Leuchtbrettes muss sich demzufolge die Stromquelle und die dazugehörende Elektronik an einen Gürtel anschnallen und die Drähte, die die elektrische Verbindung zur Schreibtafel bilden, behindern die Arbeit mit der Schreibtafel in entscheidendem Maße.

[0005] Außerdem ist die gesamt Anordnung nicht feuchtigkeitsgeschützt, denn die Elektronik und die dazwischenliegenden Drähte können bei Einwirkung von Feuchtigkeit oder Beschädigungsstößen versagen.

[0006] Weiterer Nachteil ist, dass lediglich ein Leuchteindruck nach oben abgegeben wird, es jedoch nicht vorgesehen ist, dass die Leuchtquelle auch nach unten strahlt.

[0007] In der US05163748, Messinger ( "Illuminated clipboard"; Published / Filed: 1992-11-17 / 1992-02-14) wird ein beleuchtetes Klemmbrett genannt, be idem im Bereich des Klemmbrettes Leuchtmittel derart angeordnet sind, dass die Fläche des Klemmbrettes beleuchtet wird. In diesem System wird keine flächige zinksulfidische elektroluminophore EL-Dickfilm-AC Folie genannt und erfolgt die Beleuchtung nicht von der Unterseite sondern mit Auflicht.

[0008] In der US05381310, Brotz ("Sheet-illuminating system"; Published / Filed: 1995-01-10 / 1994-04-08) wird ein Beleuchtungsgerät für das Lesen und/oder Schreiben auf einem Blatt bei wenig oder keinem Licht unter Verwendung einer Elektrolumineszenzfolie genannt. Dabei wird die EL-Folie in einer Vertiefung des Klemmbretts angeordnet. Es wird also nicht eine EL-Folie direkt als Klemmbrett ausgebildet, sondern in Verbindung mit einem Klemmbrett verwendet, was in der neuen vorliegenden Erfindung durch die integrale laminationstechnische Ausbildung der EL-Folie mit der formschlüssig angegossenen (angespritzten) Berandung inklusive der Einbettung der Elektronikbauteile vermieden wird.

[0009] In der US06951403B2, LightWedge ("Device for illuminating a generally flat surface"; Published / Filed: 2005-10-04 / 2002-04-23) wird ein Beleuchtungsgerät für eine gewöhnlich flache Oberfläche genannt, wobei in einer Einheit mit einem lichtleitenden Element an einer Kante von einer Lichtquelle Licht eingekoppelt wird und flächig ausgekoppelt wird. Es wird in dieser US06951403B2 also keineswegs eine flächige EL-Folie genannt, sondern eine Lichtquelle, die über eine Kante ein lichtleitendes Element mit Licht beaufschlagt, das dann über die flächige Oberfläche ausgekoppelt wird.

[0010] Bei der genannten Druckschrift besteht demzufolge der Nachteil, dass kein flächiger Lichtdruck erzielt wird und dass im Übrigen nur eine ungleichmäßige Lichtverteilung gegeben ist.

[0011] In der EP00751340B1, Lumitex ("Light emitting panel assemblies"; Published / Filed: 2000-05-24 /1996-06-25) wird eine lichtemittierende Plattenanordnung genannt, wobei Licht an einer Kante eingekoppelt wird und Licht flächig ausgekoppelt wird. In dieser EP00751340B1 wird also keineswegs eine flächige EL-Folie genannt, sondern eine Lichtquelle, die über eine Kante ein lichtleitendes Element mit Licht beaufschlagt, das dann über die flächige Oberfläche ausgekoppelt wird.

[0012] Bei dieser Druckschrift besteht deshalb der gleiche Nachteil, wie er anhand der US 6951403 B2 erwähnt wurde.

[0013] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schreibtafel so weiterzubilden, dass sie vollkommen spritzwassergeschützt unter schwierigsten Einsatzverhältnissen auch bei Einwirkung von mechanischen Stößen einen gleichmäßig verteilten Leuchteindruck ermöglicht, wobei die Leuchtquelle sowohl nach oben als auch unten leuchten soll.

[0014] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.

[0015] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass nun erfindungsgemäß alle Teile in der Schreibtafel selbst integriert sind und dort so eingehaust sind, dass sie spritzwassergeschützt und beschädigungsfrei angeordnet sind.

[0016] Diesem Zweck dient beispielsweise auch eine induktive Ladestation, die es nun erstmals möglich macht, dass keine ohmschen Kontakte von außen her zugänglich sind.

[0017] Weiterer Vorteil liegt darin, dass nun erfindungsgemäß auch vorgesehen ist, dass die der Leuchtfläche abgewandte Seite der Schreibtafel (Unterseite der Schreibtafel) transparent ausgebildet ist. Damit ergibt sich der entscheidende Vorteil, dass der Leuchteindruck sowohl nach vorne in Richtung auf das zu beschreibende Blatt als auch nach hinten in Richtung zur Unterseite der Schreibtafel geleitet wird, so dass mit der Schreibtafel auch der Umgebungsbereich erleuchtet werden kann. Auf diese Weise kann die Schreibtafel sehr leicht aufgefunden werden, wenn sie z. B. an einen Ort abgestellt oder abgelegt wurde, ohne dass es immer notwendig ist, die Schreibtafel mit ihrer Vorderseite nach oben abzulegen.

[0018] Bei raucherfüllter Umgeben, wie sie für Katastropheneinsätze typisch sind, kann deshalb die Schreibtafel sehr leicht aufgefunden und sehr leicht bedient werden.

[0019] Durch die Kapselung der Schreibtafel, die zudem auch noch in sich flexibel ist, ergibt sich somit eine vollkommen spritzwassergeschützte, gleichmäßig leuchtende Schreibtafel, die auch in raucherfüllter Umgebung und auch unter Spritzwassereinfluss noch funktioniert und verwendet werden kann. Dies ist aus dem Stand der Technik nicht entnehmbar.

[0020] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungsfiguren näher beschrieben.

[0021] Dabei zeigt:

Figur 1: eine schematische Darstellung einer beispielhaften Schreibtafel (1) mit EL-Leuchtelement (2) mit eingeklemmten Schreibblatt (4) und Schreibstift (5) in Draufsicht,

Figur 2: einen schematischen Schnitt durch eine beispielhafte Schreibtafels mit EL-Leuchtelement (2) mit eingeklemmten Schreibblatt (4) und Schreibstift (5),

Figur 3: einen schematischen Schnitt durch ein beispielhaftes EL-Leuchtelement (2).



[0022] In Figur 1 wird eine schematische Darstellung einer beispielhaften Schreibtafel (1) mit EL-Leuchtelement (2) mit eingeklemmten Schreibblatt (4) und Schreibstift (5) in Draufsicht aufgezeigt.

[0023] Das EL-Leuchtelement (2) wird dabei nach dem Stand der Technik mittels Siebdruck von EL-Pasten, also in Dickfilmtechnik, hergestellt und mit Wechselstrom von einigen 100 bis über 200 Volt und einer Frequenz von größer 50 Hz und typisch im Bereich 400 Hz bis 800 Hz und bei hohen Emissionshelligkeitswerten auch darüber betrieben.

[0024] Da ein derartiges EL-Leuchtelement (2) in der Verwendung als Schreibtafel (1) flexibel verformbar sein muss und unter rauen Einsatzbedingungen verwendet werden soll, wird der EL-Element (2) Aufbau für große Verformbarkeit ausgelegt. Insbesondere werden dabei Polyurethan basierende Siebdruckfarbensysteme verwendet und wird zumindest für die vordere transparente Elektrode eine biegbare Ausführungsform gewählt.

[0025] Dabei können intrinsisch leitfähige Polymere, zum Beispiel auf Basis von Baytron P, verwendet werden oder es können polymere dünne und weitgehend durchsichtige und elektrisch leitende Schichten auf Basis von ITO (Indium-Tin-Oxide) oder ATO (Antimony-Tin-Oxide) Partikeln dispergiert in einer polymeren Matrix verwendet werden. Zusätzlich können SWCNTs (Single-Walled-Carbon-Nano-Tubes) beigemengt werden und kann derart das Risiko der Rissbildung durch eine Überdehnung beziehungsweise eine zu starke Verformung reduziert beziehungsweise vermieden werden.

[0026] Grundsätzlich kann auch eine gesputterte ITO-Elektrode verwendet werden und muß in diesem Fall das gesamte System wesentlich steifer ausgebildet werden, da bei zu kleinen Biegeradien oder zu großer Verformung eine derartige ITO-Elektrode zu Rissbildung neigt und derart einen Ausfall des EL-Leuchtfeldes (2) oder Teilen davon bewirken kann.

[0027] Üblicherweise werden derartige transparente vorderseitige Elektroden mit Flächenwiderstandswerten von etwa 30 Ohm/Quadrat bis 60 Ohm/Quadrat bis zu 600 Ohm/Quadrat noch mit einem sogenannten Busbar umrandet und kann derart ein gleichmäßiges EL-Leuchtfeld mit Abmessungen von typisch A5 bis zu A4 beziehungsweise B4 erzeugt werden.

[0028] Das EL-Leuchtelement (2) wird üblicherweise aus zumindest einer vorderen transparenten Folie aus PET oder Polycarbonat (PC) mit einer Folienstärke von typisch 125 µm oder 175 µm und darüber hergestellt. Die Außenseite dieser Folie stellt das Schriftfeld (12) dar und kann eine entsprechende Oberflächenstruktur aufweisen. Eine matte oder seidenmatte Oberflächenstruktur bietet gute Kratzfestigkeit und wirkt als Diffusor für die EL-Emission. Grundsätzlich kann diese obere transparente Folie auch aus zwei Folien bestehen und kann diese Zweite Folie mittels Lamination angeformt werden und kann damit ein zusätzlicher Schutz erreicht werden.

[0029] An der Innenseite dieser vorderen transparenten Folie wird eine weitgehend transparente und elektrisch leitende Schicht mit umlaufenden Busbar angeordnet beziehungsweise kann eine grafische Gestaltung (13) angeordnet werden. Anschließend wird die EL-Schicht aus meist mikroverkapselten zinksulfidischen Elektroluminophoren homogen dispergiert in eine polymere Matrix, bevorzugt auf Basis von Polyurethanen und derartigen dauerelastischen Polymeren, angeordnet.

[0030] Die EL-Schicht kann durch Wahl beziehungsweise Mischung der EL-Pigmente eine gewünschte Emissionsfarbe aufweisen. Es können dabei auch farbkonvertierende Farbstoffe und/oder Pigmente (Stokes-Shift) beigemengt werden und kann derart beispielsweise die Emissionsfarbe weiß erzielt werden. Da derartige Konversionsbeimengungen meist eine Eigenfarbe im Bereich pinkfärbig-rosarot bis orange aufweisen, kann noch eine dünne Schicht aus zum Beispiel Titandioxid dispergiert in einer polymeren Matrix darüber angeordnet werden und kann derart eine weißliche Oberfläche erreicht werden.

[0031] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können in die EL-Schicht beziehungsweise in die polymere Matrix zusätzlich lang nachleuchtende Pigmente beigemengt werden. Für eine rasch aufladbare Nachleuchtschicht können kostengünstige zinksulfidische Nachleuchtpigmente verwendet werden und für eine langsamer aufladbare Nachleuchtschicht werden bevorzugt Seltene-Erd dotierte Aluminate oder Silikate Pigmente verwendet, die dann eine Nachleuchtdauer bis 2.000 Minuten (beobachtbar für das dunkel adaptierte Auge und bei voll aufgeladenen Nachleuchtpigmenten) und darüber aufweisen.

[0032] Oftmals werden auch Mischungen dieser genannten Nachleuchtpigmente verwendet. Die Emissionsfarbe ist dabei von grünlich-bläulich-gelblich bis zu blau und rot wählbar, wobei pro Pigment die Nachleuchtdauer stark schwankt. Der Vorteil dieser Nachleuchtpigmentebeimengung kann darin liegen, dass selbst bei Ausfall der Energieversorgung das Schriftfeld (12) noch erleuchtet bleibt, allerdings meist nur mit wenigen mcd/m2 und nicht einige 2 bis 10 cd/m2 wie im Fall der Funktion der Energieversorgung des EL-Leuchtfeldes.

[0033] Die EL-Schicht wird üblicherweise mittels Siebdruck hergestellt. Durch diese Art der Herstellung sind grundsätzlich auch punktartige EL-Elemente druckbar. Durch ein derartiges Raster an EL-Punkten oder kleinen geometrischen Gebilden kann die aktive EL-Fläche reduziert werden und kann die EL-Energieversorgung kleiner dimensioniert werden. Weiters kann die gesamte Schreibtafel (1) auch durchscheinend ausgebildet werden und in der Ausbildung mit einer weitgehend transparenten Rückseite (3, 17) kann durch die Ausbildung von rasterartigen EL-Elementen eine verstärkte Transparenz der gesamten Schreibtafel (1) erreicht werden.

[0034] Im Anschluss an die Isolationsschicht oder die meist zwei gedruckten Isolationsschichten kommt die Rückelektrode. Diese kann je nach Ausführung in transparent-durchscheinender Form oder nicht durchscheinender Form integral ausgeführt werden, also direkt in Verbindung mit der Isolationsschicht oder getrennt mittels Lamination einer entsprechenden Elektrodenanordnung.

[0035] Die Rückelektrode kann in die EL-Schichtfolge (2) integriert sein oder sie kann durch die rückseitige leitfähige Struktur (17) auf dem Substrat (3) gebildet werden.

[0036] Das Substrat (3) kann wiederum integraler Bestandteil des EL-Leuchtelementes (2) sein oder ein eigenständiger Bauteil.

[0037] Das Substrat (3) kann in der Form einer dünnen Leiterplatte mit einer Verdrahtungsstruktur (17) ausgebildet sein. Es kann jedoch ebenso eine weitgehend transparente Polycarbonatfolie (PC-Folie) oder eine Folie aus ABS und dergleichen polymeren Werkstoffen gewählt werden. Dabei kann die leitfähige Struktur drucktechnisch oder prägetechnisch oder Drahtlegetechnisch hergestellt werden.

[0038] Die Bauteile (6, 7, 8, 9) werden auf diesem Substrat (3) angeordnet. Die Verdrahtung beziehungsweise Beschaltung der Bauteile erfolgt über die leitfähige Struktur (17), wobei die elektrische Kontaktierung mittels konventionellem Löten, Laserlöten, Schweißen, Ultraschallschweißen, elektrisch leitfähigem Kleben und dergleichen Verbindungstechnologien erfolgen kann.

[0039] Die einzelnen Bauteile werden mittels Klebetechnik oder US-Technik positioniert und können noch mittels Harzsystemen und Dispenserapplikation schützend abgedeckt werden und derart für den anschließenden Spritzgussprozess geschützt werden.

[0040] Als Energieversorgung (6) wird bevorzugt eine aufladbare Batterie verwendet und können relativ kleine beziehungsweise flache Batterien mit guter Aufladcharakteristik und geringer Entladecharakteristik verwendet werden. Moderne EL-Inverter können bereist ab 3 Volt-DC betrieben werden und benötigen geringe Ströme.

[0041] Der Ein-Aus-Schalter (7) beziehungsweise Taster kann in vielfältiger Art und Weise realisiert werden und kann beispielsweise als kapazitives Feld oder als biegeelastisches Feld ausgebildet werden und erfüllt derart die Anforderung nach Spritzwasserschutz.

[0042] Die Betriebselektronik (8) beinhalten den EL-Inverter, also den Elektronikschaltkreis, der eine Gleichspannung aus der Batterie (6) in eine Wechselspannung von typisch 100 bis über 200 Volt und 50 Hz bis typisch 400 Hz und bis in den kHz Bereich umsetzt. Für kleine EL-Felder können extrem kleine Chipinverter verwendet werden, wobei diese oft Zusatzeinrichtungen für den Betrieb von zwei EL-Feldern beinhalten oder eine Power-down Elektronik oder eine Sensor gesteuerte Helligkeitsregelung.

[0043] In der Betriebselektronik (8) ist weiters die Art der Aufladung der Batterie (6) ausgebildet. In Figur 1 wird ein induktives Ladesystem (9) unter Verwendung einer Spule (10) und eines Lochs (11) beziehungsweise einer Vertiefung für das induktive Ladesystem skizziert. Ein derartiges System ist bei elektrischen Zahnbürsten millionenfach bewährt ausgebildet. Grundsätzlich können jedoch ebenso ohmsche Kontakte herausgeführt werden und können diese mit einer Niederspannung zum Laden der Batterie (6) versorgt werden. Die elektrischen Kontakte können als metallische nichtoxidierende Flächen ausgebildet sein oder es können handelsübliche Ladebuchsen für DC-Niederspannung verwendet werden.

[0044] Der angeformte berandende Kunststoff (15) kann mittels Einlegespritzguß hergestellt werden oder kann auch in einer zweiteiligen Ausführung ausgebildet sein.

[0045] Dabei werden bevorzugt dauerelastische Kunststoffe, beispielsweise thermoplastische Polyurethane (TPU) mit dem Handelsnamen Desmoflex® der Firma Bayer MaterialScience oder thermoplastische Elastomere (TPE) auf Basis Karton® (Kraton Polymers LLC) und dergleichen thermoplastische Kunststoffe verwendet.

[0046] Die zweiteilige Ausführung Kunststoffausführung (15) kann derart gebildet werden, dass im oberen Bereich der elektronischen Bauteile (6, 7, 8, 9) beziehungsweise im Anschlußbereich der EL-Folie (2) ein eigenes abdeckendes Spritzgußelement hergestellt wird und dieses mit dem umrandenden Spritzgußelement verbunden wird.

[0047] In allen Fällen wird dabei darauf geachtet, dass die Schreibtafel (1) die Anforderungen an den Spritzwasserschutz erfüllt und die Richtlinie 94/9/EG (Atex 95) für explosionsgeschützte Geräte erfüllt und derart in feuchter und nebeliger und explosionsgefährdeter Umgebung verwendet werden kann.

[0048] Die Klemmvorrichtung (16) kann gemeinsam mit dem berandenden Kunststoffelement (15) ausgebildet werden, wobei die Herstellung als zweiteiliges Kunststoffelement gewissen Herstellungsvorteile aufweist. Die Klemmvorrichtung (16) kann jedoch ebenso gut als eigenständiges Kunststoffelement oder als Metallteil mit dem Kunststoffelement (15) verbunden ausgebildet werden. Die Funktion ist derart, dass das Klemmteil (16) ein Schreibblatt (4) festhalten beziehungsweise festklemmen soll. Grundsätzlich kann die Klemmvorrichtung (16) auch nur stückweise oder mehrfach an einer oder mehreren Kanten der Schreibtafel (1) ausgebildet werden. Zusätzlich kann der berandende Kunststoff (15) eine festhaltende Funktion mittels feiner Hinterschnitte bewirken.

[0049] Das Schreibblatt (4) wird mittels Klemmvorrichtung (16) auf dem Schriftfeld (12) gehalten und der Benutzer kann mittels Schreibstift (5) eine Notiz (14) beziehungsweise ein Protokoll oder Anmerkungen auf das Schreibblatt (4) schreiben. Je nach Einsatzbereich kann das Schreibblatt wasserbeständig ausgebildet sein und weist die Notiz (14) ebenfalls eine Wasserbeständigkeit auf. Um ein Protokoll (14) besser gestalten zu können, kann das EL-Leuchtelement (2) beziehungsweise das Schriftfeld (12) mit einer grafischen Gestaltung (13) versehen werden, das entsprechende Eintragungsfelder beinhaltet und derart die Protokollierung unterstützt.

[0050] In Figur 2 wird ein schematischer Schnitt durch eine beispielhafte Schreibtafel mit EL-Leuchtelement (2) mit eingeklemmten Schreibblatt (4) und Schreibstift (5) dargestellt.

[0051] In dieser schematischen Darstellung ist der angeformte berandende Kunststoff (15) einstückig aufgezeigt und ist die Klemmvorrichtung (16) integral mit dem Kunststoff (15) angeformt aufgezeigt. Diesbezüglich gelten die Anmerkungen bezüglich zweiteiliger Ausbildung und der Verwendung diverser Kunststoffe beziehungsweise metallischer Klemmelemente wie in der Beschreibung der Figur 1 angemerkt.

[0052] In Figur 3 wird ein schematischer Schnitt durch ein beispielhaftes EL-Leuchtelement (2) mit Substrat (3) und den Bauteilen (6, 7, 8, 9, 10, 11) dargestellt.

[0053] In diesem schematischen Schnitt wird eine beispielhafte Ausführung des EL-Leuchtelementes (2) mit einem rückseitigen Substrat (3) und der rückseitigen leitfähigen Struktur (17) aufgezeigt. Die Bauteile (6, 7, 8, 9, 10, 11) sind dabei nur schematisch im oberen Bereich eingezeichnet und können grundsätzlich auch an den anderen Kanten oder auf der Rückseite des Substrats (3) angeordnet werden.

Bezugszeichenliste



[0054] 
1
Schreibtafel mit EL-Leuchtelement
2
EL-Leuchtelement: zinksulfidisches partikuläres Dickfilm AC flächiges EL-Leuchtelement
3
Substrat: rückseitiges flächiges Element
4
Schreibblatt: transparent beziehungsweise transluzent und wasserbeständig und beschreibbar
5
Schreibstift
6
Energieversorgung: aufladbare Batterie u.dgln.
7
Ein-Aus-Schalter beziehungsweise Taster
8
Betriebselektronik: EL-Inverter und Ladeelektronik und optional Helligkeitssensor mit Dimmerelektronik bzw. Power-down Elektronik
9
Ladesystem: induktives Ladesystem mit Spule und Loch bzw. ohmsche Kontakte (nicht gezeichnet) oder kapazitive Kopplung (nicht gezeichnet)
10
Spule des Ladesystems
11 1
Loch bzw. Vertiefung für das induktive Ladesystem
12
Schriftfeld
13
Grafische Gestaltung
14
Notiz beziehungsweise Protokoll bzw. Anmerkungen
15
Angeformter berandender Kunststoff
16
Klemmvorrichtung: integral im angeformten Kunststoff ausgebildet oder eine Einlegefederelement aus Metall oder Kunststoff
17
Rückseitige leitfähige Struktur
18
Obere tranparente polymere Folie



Ansprüche

1. Schreibtafel (1) mit zumindest einem flächigen partikulärem Dickfilm AC EL-Leuchtelement (2), wobei das EL-Leuchtelement (2) zumindest eine obere transparente polymere Folie (18) aufweist und die Schreibtafel (1) ein unteres flexibles Substrat (3) aufweist und auf diesem unteren Substrat (3) eine leitfähige Struktur (17) angeordnet ist und die Energieversorgung (6) und die Betriebselektronik (8) inklusive des zumindest einen Ein-Aus-Schaltsystems (7) und des Ladesystems (9) dort angeordnet sind und die obere polymere Folie (18) und das untere Substrat (3) formschlüssig mit einem thermoplastischen Kunststoff (15) umrandend angegossen sind und auf diese Weise die Schreibtafel (1) zumindest spritzwassergeschützt ausgebildet ist.
 
2. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladesystem (9) aus einer Spule (10) besteht und der angeformte Kunststoff (15) eine Öffnung (11) beziehungsweise Vertiefung ausbildet und diese Öffnung (11) beim elektronischen Ladevorgang über den Dorn eines Ladegerätes angeordnet wird und derart der Ladevorgang ausgeführt wird und die Schreibtafel (1) mit dem angeformten Kunststoff (15) eine allseits formgeschlossene Ausführung bildet, in die kein Spritzwasser eindringen kann und die Richtlinie 94/9/EG (Atex 95) für explosionsgeschützte Geräte erfüllt.
 
3. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladesystem (9) aus zumindest zwei ohmschen Kontakten besteht, die zumindest spritzwasserfest und korrosionsbeständig durch den angeformten Kunststoff (15) nach außen geführt sind und derart beim Ladevorgang durch eine geeignete elektrische Kontaktierung mit dem Ladegerät verbunden werden können und derart die Schreibtafel (1) spritzwassergeschützt ausgeführt ist und die Richtlinie 94/9/EG (Atex 95) für explosionsgeschützte Geräte erfüllt.
 
4. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibtafel (1) zumindest stückweise eine Klemmvorrichtung (16) für ein Schreiblatt (4) aufweist und diese Klemmvorrichtung (16) aus einem metallischen Federelement gebildet wird oder integral durch den angeformten Kunststoff ausgebildet wird.
 
5. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das EL-Leuchtelement (2) eine Emissionsfarbe weiß oder eine fluoreszente Signalfarbe aufweist und in der Helligkeit manuell und/oder automatisch an die Umgebungshelligkeit angepasst werden kann.
 
6. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere EL-Leuchtelemente (2) beziehungsweise mehrere EL-Leuchtfelder (2) auf dem Schriftfeld (12) ausgebildet sind und diese eine unterschiedliche Emissionsfarbe aufweisen.
 
7. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine EL-Leuchtelement (2) zusätzlich mit lang nachleuchtenden phosphoreszierenden Pigmenten ausgerüstet ist und derart das Schriftfeld auch bei Ausfall oder bei verbrauchter Batterie nachleuchtet.
 
8. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Substrat (3) inklusive der unteren leitfähigen Struktur (17) transparent beziehungsweise semitransparent ausgebildet ist und derart des Schriftfeld zusätzlich eine Lichtemission nach unten aufweist.
 
9. Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Substrat (3) opak ausgebildet ist und die Schicht unterhalb der EL-Dickfilmschicht reflektierend beziehungsweise opak-weiss ausgebildet ist.
 
10. Verfahren zur Herstellung von einer Schreibtafel (1) mit zumindest einem flächigen partikulärem Dickfilm AC EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine EL-Leuchtelement (2) nach dem Stand der Technik hergestellt wird, wobei zusätzlich die Energieversorgung (6) und die Betriebselektronik (8) inklusive des zumindest einen Ein-Aus-Schaltsystems (7) und des Ladesystems (9) auf dem unteren Substrat (3) angeordnet werden und anschließend diese Einheit in einem Spritzgusswerkzeug mit dem angeformten umrandenden Kunststoff (15) versehen wird.
 
11. Verfahren zur Herstellung von einer Schreibtafel (1) mit zumindest einem EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der angeformte Kunststoff (15) elastomere Eigenschaften aufweist.
 
12. Anwendung von einer Schreibtafel (1) mit zumindest einem flächigen partikulärem Dickfilm AC EL-Leuchtelement (2) nach Anspruch 1 bis 9, hergestellt nach Anspruch 10 bis 11 als Klemmbrett beziehungsweise Schreibbrett beziehungsweise Signaltafel, wobei mit einem wasserbeständigen Stift (5) direkt auf dem Schriftfeld (12) beziehungsweise bevorzugt auf einem darauf angeordneten wasserbeständigen Schreibblatt (4) geschrieben werden kann und das Schreibblatt (4) und/oder das Schriftfeld (12) eine grafische Gestaltung (13) aufweisen kann und derart ein Protokoll (14) ausgefüllt werden kann oder allgemeine Notizen (14) festgehalten werden können und derart bei Einsätzen der Feuerwehr, der Rettung, der Polizei, dem Militär und dergleichen Einsätzen unter schlechter bis mangelnder Beleuchtung beziehungsweise nebelartiger beziehungsweise explosionsgefährdeter Umgebung verwendbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht
















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente