[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen von
gefalteten oder gebundenen Druckereiprodukten gemäss dem Oberbegriff der entsprechenden
unabhängigen Patentansprüche.
STAND DER TECHNIK
[0002] Vorrichtungen zum Sammeln oder Einstecken von Druckereiprodukten oder Teilprodukten
sind allgemein bekannt. Dabei werden einzelne oder mehrere gefaltete Papierbögen nacheinander
aufeinander gelegt oder ineinander eingesteckt. Dazu müssen die Bögen oder Teilprodukte
welche aufgelegt werden, oder in welche eingesteckt wird, geöffnet werden. Dieses
Öffnen geschieht in der Regel sehr zuverlässig. In Ausnahmefällen kann aber doch die
Öffnungsvorrichtung versagen. Dies kann in einem nachfolgenden Schritt zur Folge haben,
dass Teilprodukte unkontrolliert in die Maschine fallen.
[0003] Ähnliche Probleme ergeben sich ganz allgemein dort, wo ein Teilprodukt zur weiteren
Bearbeitung oder Verarbeitung geöffnet werden muss, also z.B. zum Einkleben einer
Beilage oder einer Etikette auf eine Seite eines Druckproduktes. Ein zu öffnendes
Teilprodukt kann gefaltet oder gebunden sein, unabhängig von der genauen Art der Bindung
(genähte Bindung oder Klebebindung etc.).
[0004] US 5,782,465 beschreibt eine Öffnungsvorrichtung für eine horizontal liegende und geförderte Zeitschrift.
Die Zeitschrift wird an einem feststehenden "Speer" geöffnet. Eine erste Reflexionslichtschranke
überprüft, ob der obere Teil tatsächlich abgehoben wurde und auf einem oberen Teil
der Förderbahn aufliegt, eine zweite überprüft, ob der untere Teil noch auf einem
unteren Teil der Förderbahn aufliegt.
[0005] CH 418 297 zeigt einen Falzbogenanleger mit einer Öffnungsvorrichtung und einer Kontrolle, ob
die beiden Schenkel eines zu öffnenden Bogens wie gewünscht vor und hinter einem Sattel
vorbeigleiten. Die Detektion geschieht durch zwei mechanische Fühlschalter, jeweils
einer für einen Bogenschenkel. Als Alternativen zu mechanischen Schaltern sind auch
pneumatisch oder lichtelektrisch betätigte Schalter erwähnt.
[0006] US 4,078,784 beschreibt eine Öffnungsvorrichtung für einfach bis mehrfach gefaltete Druckbogen,
bevor diese auf einen Sattel einer Sammelvorrichtung gelegt werden. Das Öffnen der
Druckbogen geschieht mittels rotierender Trommeln, von denen eine einen Schenkel des
Druckbogens mit einem Greifer erfasst. Zur Kontrolle dieser Erfassung wird die Dicke
des vom Greifer erfassten Bogens indirekt gemessen. Dadurch wird die Greiferstellung
mechanisch an einen Reflektor übertragen, dessen Stellung durch eine Lichtschranke
abgetastet wird. Da der Greifer mit der Trommel mitrotiert, wird die Abtastung mechanisch
mit der Drehung der Trommel synchronisiert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen
von gefalteten oder gebundenen Druckereiprodukten der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche die Auswirkungen von Öffnungsfehlern vermeiden.
[0008] Diese Aufgabe lösen ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen von gefalteten
oder gebundenen Druckereiprodukten mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen
Patentansprüche.
[0009] Es wird also einerseits detektiert, ob ein gefaltetes Teilprodukt vor der weiteren
Verarbeitung geöffnet worden ist, und, wenn dies nicht der Fall ist, wird anstelle
der weiteren Verarbeitung das Teilprodukt einer Sonderbehandlung zugeführt. Im Normalfall,
also wenn das Teilprodukt korrekt geöffnet ist, wird die weitere Verarbeitung durchgeführt.
Die weitere Verarbeitung kann beispielsweise das Sammeln des geöffneten Teilproduktes
auf einem weiteren Teilprodukt sein, oder das Einstecken eines weiteren Teilproduktes
in das geöffnete Teilprodukt sein, oder das Einkleben einer Beilage in das geöffnete
Teilprodukt, etc. Eine nur teilweise Öffnung, oder eine gänzlich fehlende Öffnung,
oder andere Öffnungsmängel werden zusammenfassend als fehlerhafte Öffnung bezeichnet,
und sollen zur Detektion eines Öffnungsfehlers führen.
[0010] Ein Teilprodukt kann ein einzelner gefalteter Bogen sein, oder ein Bund von mehreren
bereits zusammengetragenen und gefalteten Bögen, oder ein gebundenes Druckprodukt
als Bestandteil eines Heftes, eines Buches, einer Broschüre, einer Zeitschrift oder
einer Zeitung. Die Sonderbehandlung besteht vorzugsweise darin, dass das Teilprodukt
auf einer umlaufenden Fördervorrichtung zurückgeführt wird, so dass es in einem erneuten
Durchgang wieder der Öffnungsvorrichtung zugeführt wird. Beispielsweise ist die umlaufende
Fördervorrichtung eine Kette von Greifern, die einzeln steuerbar sind. Wird also detektiert,
dass ein Teilprodukt, durch den Greifer gehalten, die Öffnungsvorrichtung passiert
hat und nicht geöffnet worden ist, so gibt der Greifer das Teilprodukt nicht zur normalen
Weiterverarbeitung frei, sondern trägt es zurück. Das zurückgetragene Teilprodukt
wird anschliessend ausgeschleust und entfernt, oder wieder der Öffnungsvorrichtung
zugeführt. Dabei wird eine Zuführungsvorrichtung, welche die Greifer mit den Teilprodukten
beschickt, vorzugsweise so gesteuert, dass der Greifer, welcher bereits das zurückgeführte
Teilprodukt hält, nicht beschickt wird.
[0011] Beim Sammeln wird ein erstes Teilprodukt zugeführt und geöffnet, um dann auf ein
anderes, zweites Teilprodukt, welches beispielsweise auf einem Sattel eines Sammelförderers
oder einer Sammeltrommel liegt, aufgelegt zu werden. Dabei kann das zweite Teilprodukt
zusammen mit dem Sattel quer zur Falzrichtung respektive Sattelrichtung bewegt werden,
und/oder das zweite Teilprodukt kann entlang des Sattels in Sattelrichtung verschoben
werden. Hier wird also vorzugsweise das nicht geöffnete Teilprodukt einer Sonderbehandlung
unterzogen, indem es nicht aufgelegt wird - da es im ungeöffneten Zustand gar nicht
korrekt aufgelegt werden kann, sondern am zweiten Teilprodukt vorbei herunterfallen
würde. Die weitere Sonderbehandlung des ersten Teilprodukts kann dann sein, dass es
zurückgeführt oder ausgeschleust wird. Auch das zweite Teilprodukt kann einer Sonderbehandlung
unterzogen werden, indem es beispielsweise ebenfalls - je nach Konstruktion des Sammlers
- zurückgeführt oder ausgeschleust wird. Wenn der Sammler also erlaubt, ein Teilprodukt
innerhalb des Sammlers zurückzuführen und wieder zu öffnen, wird auch der Sammler
als umlaufende Fördervorrichtung betrachtet. Das zweite, nicht vollständige Teilprodukt
kann auch weiter gefördert und verarbeitet werden, wird dabei aber vorzugsweise durch
die Steuerungssoftware als fehlerhaft markiert und zu einem späteren geeigneten Zeitpunkt
ausgeschleust.
[0012] Beim Einstecken wird das erste, zu öffnende Teilprodukt in einer Einsteckvorrichtung,
beispielsweise einer Einstecktrommel, geöffnet, und wird ein zweites Teilprodukt zugeführt
und in das erste eingesteckt. Hier muss also das erste Teilprodukt geöffnet sein,
damit das Einstecken korrekt vor sich geht und die kombinierten Teilprodukte nicht
zu einem späteren Zeitpunkt auseinanderfallen. Wenn das erste Teilprodukt als nicht
geöffnet erkannt wird, bestehen auch hier verschiedene Möglichkeiten: beispielsweise
wird das zweite Teilprodukt nicht eingelegt und/oder es wird zurückgeführt. Das erste,
ungeöffnete Teilprodukt wird vorzugsweise zurückgeführt um in einem neuen Durchlauf
geöffnet zu werden, wenn die Konstruktion der Einsteckvorrichtung dies zulässt, oder
in der Steuerung als fehlerhaft markiert und später ausgeschleust.
[0013] Bei anderen Verarbeitungsschritten, welche das vorherige Öffnen des Teilproduktes
bedingen, wird in analoger Weise anstelle einer für den Normalfall vorgesehenen Verarbeitung
eine Sonderbehandlung durchgeführt. Insbesondere wird dabei der normale Verarbeitungsschritt
nicht durchgeführt, und wird das ungeöffnete Teilprodukt zur erneuten Öffnung zurückgeführt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden zurückgeführte erste Teilprodukte
erneut der jeweiligen Öffnungsvorrichtung zugeführt, und es wird erfasst, ob sie in
diesem weiteren Duchlauf wieder nicht geöffnet werden. Erst wenn ein Teilprodukt nach
einer vorgegebenen Anzahl von Durchläufen nicht geöffnet worden ist, wird es als schadhaft
markiert und ausgeschleust. Das Ausschleusen geschieht, indem das Teilprodukt an einer
dafür vorgesehenen Stelle aus dem (Teil)Produktestrom entfernt wird.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Zuführvorrichtung selber
eine umlaufende Fördervorrichtung, und weist eine Mehrzahl von Haltemitteln zum gleichzeitigen
Transportieren respektive Fördern einer Mehrzahl von Teilprodukten auf. Die Haltemittel
sind beispielsweise Greifer oder Einstecktaschen. Die Zuführvorrichtung ist also selber
dazu ausgebildet, fehlerhaft geöffnete Teilprodukte erneut der Öffnungsvorrichtung
zuzuführen. Bei einer umlaufenden Greiferkette bedeutet dies, dass der Greifer nach
dem Detektieren einer fehlerhaften Öffnung das entsprechende Teilprodukt nicht zum
Sammeln loslässt, sondern vorzugsweise zurückbefördert und erneut der Öffnung zuführt.
Bei einer Einsteckvorrichtung bedeutet dies, dass ein fehlerhaft geöffnetes Teilprodukt
nicht aus der Einstecktasche befördert wird, sondern vorzugsweise in der Einstecktasche
belassen und der Öffnung wieder zugeführt wird.
[0016] Die Detektion, ob ein Teilprodukt geöffnet worden ist, geschieht vorzugsweise mit
Hilfe von einem oder mehreren optischen Sensoren. Ein solcher optischer Sensor ist
insbesondere ein Helligkeitssensor, eine Sensorzeile oder eine Kamera. Ein einzelner
Helligkeitssensor weist vorzugsweise einen definierten Erfassungsbereich auf, beispielsweise
einen punktförmigen oder einen zeilenförmigen Erfassungsbereich. Eine Sensorzeile
erfasst vorzugsweise, ähnlich einer Kamera, durch eine Abbildungsoptik einen zeilenförmigen
Bereich der geförderten Teilprodukt, wobei einzelne Abschnitte der Zeile jeweils zugeordnete
Sensorwerte liefern.
[0017] Der oder die Sensoren können die geförderten Teilprodukte mittels dauernder Messungen
überwachen und aus dem zeitlichen Verlauf des oder der Sensorsignale auf den Öffnungszustand
schliessen. Die Hell/Dunkelverteilung des Erfassungsbereiches eines Sensors, der auf
die geförderten Teilprodukte gerichtet ist (oder, allgemeiner gesprochen, das vom
Sensor erfasste Bild), ändert sich jeweils im Takt der Fördervorrichtung. Solange
die Teilprodukte sich alle im gleichen, geöffneten Zustand befinden, wieder holen
sich die Sensorwerte periodisch. Dieser periodisch wiederholte Werteverlauf wird als
Referenz gespeichert. Ist ein Teilprodukt nicht geöffnet, so liegen während einer
Periode abweichende Sensorwerte vor. Diese Abweichung im zeitlichen Verlauf wird durch
eine analoge oder digitale Auswertung der Sensorwerte erkannt, und es wird eine fehlerhafte
Öffnung des betreffenden Teilproduktes signalisiert. Vorzugsweise wird nach Massgabe
der Art der Abweichung auch bestimmt, in welcher Weise die Öffnung fehlerhaft ist,
also ob das Teilprodukt beispielsweise mit der vorlaufenden oder der nachlaufenden
Seite falsch liegt. Zur Vereinfachung der Auswertung der periodischen Signale kann
die Auswertung durch ein Taktsignal der Fördervorrichtung mit der Bewegung der Teilprodukte
synchronisiert werden. Dieses eben beschriebene Vorgehen ist für die Auswertung von
Daten aller beschriebenen Sensoren (Einzelsensoren, Zeilensensoren, Kameras) und Kombinationen
dieser Sensoren möglich. Es finden in diesem Fall also kontinuierliche Messungen mit
einer getakteten Auswertung statt.
[0018] Alternativ können der oder die Sensoren die geförderten Teilprodukte nur zu bestimmten
Zeitpunkten beobachten, wobei diese Zeitpunkte durch den Takt der Fördervorrichtung
vorgegeben sind. Gemäss dieser zweiten Variante werden also immer dann zu einem Zeitpunkt
(bezüglich einer Taktperiode) in welchem sich ein Teilprodukt an einer bestimmten
räumlichen Stelle befinden müsste, die Sensordaten ausgelesen. Die Sensordaten werden
dann vorzugsweise mit gespeicherten Referenzwerten verglichen, welche einem fehlerfreien
Zustand entsprechen. Wenn die Abweichung ein vorgegebenes Mass überschreitet, wird
eine fehlerhafte Öffnung signalisiert. Dieses Vorgehen ist für die Auswertung von
Daten aller beschriebenen Sensoren (Einzelsensoren, Zeilensensoren, Kameras) und Kombinationen
dieser Sensoren möglich. Es finden in diesem Fall also getaktete Messungen mit einer
getakteten Auswertung statt.
[0019] Ungeachtet der Taktung der Messungen wird die Zuverlässigkeit oder die Aussagekraft
der Messungen vorzugsweise durch den Einsatz von mehreren Sensoren erhöht. beispielsweise
kann so die Lage der vorlaufenden Hälfte und der nachlaufenden Hälfte des geöffneten
Teilprodukts separat und gezielt überwacht werden.
[0020] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird die Aussagekraft der
Sensorsignale erhöht, indem der Hintergrund oder ein Teil des von den Sensoren erfassten
Hintergrundbereiches optisch besonders hervorgehoben ist. Dies kann beispielsweise
geschehen, indem der Hintergrund beleuchtet und/oder farblich besonders markiert ist
oder mit einem gut reflektierenden Material beschichtet ist. Dabei soll vorzugsweise
der Hintergrund sich im spektralen Bereich, in welchem die Sensoren empfindlich sind,
möglichst stark von den Teilprodukten unterscheiden. Arbeitsbereiche der Sensoren
liegen vorzugsweise im sichtbaren Bereich oder im Infrarot- oder im Ultraviolettbereich
oder in einer Kombination dieser Bereiche.
[0021] Die bisherigen Ausführungen gelten ungeachtet der Förderrichtung der Teilprodukte:
Teilprodukte können also bei der Erfassung der Sensordaten parallel oder senkrecht
oder diagonal bezüglich des Falzes der Teilprodukte gefördert werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die bei der Auswertung
verwendeten Referenzwerte im fehlerfreien Betrieb der Anlage ermittelt und gespeichert.
Die Referenzwerte können ferner auch im Verlauf des Betriebs nach Massgabe der dauernd
erfassten Messwerte zu fehlerfrei geöffneten Teilprodukten automatisch angepasst werden.
Dies gilt für Sensoren, die nur einen einzelnen Messwert liefern, wie auch für Sensorarrays
und Kameras. Damit ist es möglich, die Alterung und Verschmutzung der Anlage zu berücksichtigen.
[0023] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Dabei sind Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Vorrichtungsansprüchen
kombinierbar und umgekehrt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0024] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine Sammelvorrichtung;
- Figur 2
- verschiedene Öffnungsfehler;
- Figuren 3-5
- verschiedene Sensoranordnungen;
- Figur 6-10
- Öffnungsfehler und entsprechende Sensorsignale;
- Figur 11
- eine Öffnungsüberwachung bei einer Einsteckvorrichtung;
- Figuren 12-14
- eine Öffnungsüberwachung bei einer Sammelvorrichtung;
- Figur 15
- eine Öffnungskontrollvorrichtung.
[0025] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0026] Die
Figur 1 zeigt eine Sammelvorrichtung mit einer Zuführeinheit 1, einer umlaufenden Greiferkette
2 und einer Sammeltrommel 3. Die Zuführeinheit 1 fördert gefaltete Papierbögen 4 als
Teilprodukte zu Greifern 5 der Greiferkette 2. Die Greiferkette 2 fördert die Bögen
4 über eine Öffnungsvorrichtung 6, welche mittels eines schneller laufenden Bandes
die vorlaufende Kante der Bögen 4 nach links zieht und so die Bögen öffnet. Nach der
Öffnungsvorrichtung 6 werden die Bögen 4 durch eine synchron zu den Greifern 5 mitlaufende
und als Offenhaltemittel wirkende Spirale 7 offen gehalten, bevor sie auf Sättel 8
der Sammeltrommel 3 aufgelegt und losgelassen werden.
[0027] Sensoren zur Öffnungskontrolle werden vorzugsweise in einem Bereich der Spirale 7
oder der Sättel 8 angeordnet, in welchem die Bögen 4 noch nicht durch die Greifer
5 losgelassen worden sind. Wird eine fehlerhafte Öffnung detektiert, so wird der entsprechende
Greifer 5 nicht geöffnet, sondern wird der Bogen 4 über die Greiferkette 2 zurück
gefördert. Die Zuführeinheit 1 wird darauf hin derart gesteuert, dass der Greifer
5 mit dem zurückgeführten Bogen 4 nicht geöffnet und nicht neu mit einem weiteren
Bogen beschickt wird. Der rückgeführte Bogen 4 kann auch bei der Beschickungsstelle
in ein Fach abgelegt werden, so dass er später von Hand oder automatisch, ggf. nach
einer Überprüfung, wieder in den Prozess eingeführt werden kann.
[0028] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden zum Teil im Kontext dieser Sammelvorrichtung
erklärt, sind aber analog bei anderen Sammel- oder Einsteckvorrichungen oder allgemein
in Vorrichtungen zum Bearbeiten respektive Verarbeiten von geöffneten (Teil)Produkten
realisierbar.
[0029] Figur 2 zeigt schematisch verschiedene Öffnungsfehler beim Sammeln (obere Reihe) und beim
Einstecken (zweite Reihe). Ein Teilprodukt 4 kann beim Sammeln korrekt (mittlere Spalte)
oder mit beiden Hälften links oder rechts eines Sattels 8 oder der Spirale 7 zu liegen
kommen. Beim Einstecken kann das Teilprodukt 4 ebenfalls korrekt (mittlere Spalte)
oder mit beiden Hälften links oder rechts in einem Fach 9 einer Einsteckvorrichtung
zu liegen kommen. Die dritte Reihe zeigt Teilprodukte 4, welche einerseits durch Greifer
5 am Falz festgehalten und andererseits durch Offenhaltemittel wie mitlaufende Klemmen
10 offengehalten werden. Hier ist eine korrekte Offenhaltung in der zweiten Spalte
dargestellt, und links und rechts davon Fehlersituation, in welchen die rechte Bogenhälfte
4b respektive die linke Bogenhälfte 4a nicht gehalten wird. Zudem ist ganz rechts
auch der weitere Fehlerzustand gezeigt, in dem keine der Bogenhälften 4a, 4b gehalten
wird.
[0030] Die
Figur 3 zeigt schematisch verschiedene mögliche Anordnungen von Sensoren im Bereich der Spirale
7 oder eines Sattels 8. Je nachdem, wie die Fördervorrichtung für die Teilprodukte
4 aufgebaut ist, bleibt neben oder über den Teilprodukten 4 Raum für die Anordnung
der Sensoren. Im folgenden wird nicht auf die Konstruktion der Fördervorrichtung eingegangen
- es versteht sich, dass die Anordnung des verwenden Sensors oder der Sensoren jeweils
dazu passend auszuwählen ist.
[0031] Es werden zuerst prinzipiell bevorzugte Sensorpositionen definiert, und anschliessend
wird auf bevorzugte Sensortypen und die Datenauswertung eingegangen: Die Richtung
des Falzes des Teilproduktes 4 definiert eine y-Achse, und, in der horizontalen Ebene
senkrecht dazu, eine x-Achse. Senkrecht zu beiden verläuft eine z-Achse. Das Teilprodukt
4 wird typischerweise in x-Richtung gefördert, kann aber auch bei einer Förderung
in y-Richtung kontrolliert respektive auf Öffnungsfehler überwacht werden. Es wird
von der Lage des geförderten Teilprodukts 4 in der gezeichneten Referenzposition ausgegangen.
[0032] Die bevorzugten Sensorpositionen werden, zur späteren Bezugnahme, mit den folgenden
Buchstaben bezeichnet:
A: Position: in y-Richtung neben dem Teilprodukt 4, in z-Richtung oberhalb der Mitte
des Teilproduktes 4 oder oberhalb des Teilproduktes 4. Orientierung: von der y-Richtung
ausgehend in negative x-Richtung verdreht und nach unten zeigend, vorzugsweise in
Richtung auf ein mitbewegtes Hintergrundelement der Fördervorrichtung oder Sammel-
oder Einsteckvorrichtung.
B: Wie A, aber mit Orientierung in positive x-Richtung verdreht.
C: Wie A, aber mit Orientierung im wesentlichen senkrecht zur x-Richtung.
D: Wie A, aber mit Position in y-Richtung über dem Teilprodukt liegend, und Orientierung
in negative x-Richtung und nach unten zeigend.
E: Wie D, aber mit Orientierung in positive x-Richtung und nach unten zeigend.
F: wie D und E, aber im wesentlichen senkrecht nach unten zeigend.
G: Position: in y-Richtung neben dem Teilprodukt 4, in z-Richtung ungefähr im Bereich
der Mitte des Teilproduktes 4. Orientierung: im Wesentlichen in y-Richtung.
[0033] Figur 4 zeigt gesondert die Positionen D und E bezüglich eines Einsteckfaches 9 mit Reflexionsmitteln
11, und
Figur 5 die Positionen D, E, F, G bezüglich einer Fördervorrichtung mit mitlaufenden Offenhalteklemmen
10. Weitere bevorzugte Anordnungen D', E', F' ergeben sich durch Spiegelung der Positionen
an der x-y-Ebene, in der Figur 5 gestrichelt angedeutet, und/oder durch eine schräge
Blickrichtung entsprechend den Positionen A, B, C.
[0034] In jeder der beispielhaften Positionen A-F können die Sensoren grundsätzlich von
einem der folgenden Typen sein:
- passiver Helligkeitssensor, vorzugsweise mit einem aufgefächerten Erfassungsbereich,
der beispielsweise ungefähr die Breite des geöffneten Teilprodukts umfasst, und ferner
vorzugsweise in Verbindung mit einem optisch hervorgehobenen Element im Hintergrund
des erfassten Bereiches oder an der Spirale 7 oder am Sattel 8;
- Reflektions-Lichtschranke, vorzugsweise mit einer retro-reflektierenden Schicht an
der Spirale 7 oder am Sattel 8 oder einem (nicht eingezeichneten) Hintergrund;
- Durchlicht-Lichtschranke, mit einer bezüglich des Teilproduktes 4 gegenüberliegenden
Lichtquelle;
- Zeilensensor; vorzugsweise zur Beobachtung eines sich in x-Richtung erstreckenden
Bereiches; oder
- Video-Kamera oder Einzelbild-Kamera.
[0035] Beispielhaft wird im folgenden für einzelne Kombinationen von Sensorposition und
Sensortyp die Datenauswertung gezeigt. Andere Kombinationen sind von der Erfindung
ebenfalls umfasst und in prinzipiell gleicher Weise realisierbar.
[0036] Figur 6 zeigt eine Folge von Teilprodukten 4 mit und ohne Öffnungsfehler, die durch Offenhaltemittel
7, 8, 10 offen gehalten und von rechts nach links gefördert wird. Eingezeichnet sind
auch die hier betrachteten Sensorpositionen, wobei sich versteht, dass in einer realen
Anlage typischerweise nur Sensoren in einer oder zwei der Positionen eingesetzt werden.
Der linke Teil der Figur 6 zeigt Konfigurationen, wie sie beim Aufliegen der Teilprodukte
4 auf einer Spirale 7 oder einem Sattel 8 auftreten, und die vorzugsweise mit Reflexionsmitteln
11 versehen sind. Der rechte Teil zeigt Konfigurationen, wie sie beim auseinander
halten durch Offenhalteklammern 10 auftreten.
[0037] Figuren 7 bis
10 zeigen jeweils einen entsprechenden zeitlichen Verlauf der Intensität des erfassten
Lichtes, respektive des Sensorsignals, wenn diese Folge von Teilprodukten an den Sensoren
vorbeizieht. Die Sensoren weisen dabei vorzugsweise einen engen Blickwinkel oder Erfassungsbereich
auf, und sind auf einen hellen oder reflektierenden Hintergrund ausgerichtet. Wie
bei einer Durchlichtschranke oder bei einer Reflexlichtschranke wird also, im Gegensatz
zu einem Helligkeitssensor mit breitem Erfassungsbereich, vorzugsweise mittels einer
Optik, nur das Licht aus einem engen Winkelbereich erfasst. Die Auswertung geschieht
vorzugsweise durch kontinuierliche Messungen mit einer getakteten Auswertung. Erfasst
ein Sensor eines der Teilprodukte 4, fällt das Sensorsignal ab. Vorzugsweise werden
die Sensorsignale gefiltert, um kleine Unregelmässigkeiten zu eliminieren. Die senkrechten,
gestrichelten Linien markieren den Zeitpunkt des Wechsels zum jeweils nächsten Teilprodukt
4. Dieser Zeitpunkt wird vorzugsweise entweder automatisch durch Analyse des Sensorsignals
selber ermittelt oder von einem Taktsignal der Anlagensteuerung abgeleitet.
[0038] Die einzelnen Verläufe entsprechen den folgenden Sensoranordnungen:
Figur 7: Position G; in jedem Takt sollten jeweils die vorlaufende und die nachlaufende Hälfte 4a, 4b
zu einem Abfallen der Empfangsintensität führen. Wenn gar kein Puls im Signal EG vorliegt,
wird auf das Fehlen des Teilprodukts 4 geschlossen und es kann ein entsprechendes
Steuersignal ausgelöst werden. Liegt das Teilprodukt 4 auf der Spirale 7 oder einem
Sattel 8 oder einem anderen Offenhaltemittel auf, so ist eine einfache Auswertungsregel,
dass wenn nur ein abfallender Puls pro Takt auftritt, ein Fehler signalisiert wird.
Aus der zeitlichen Lage des fehlenden Pulses kann geschlossen werden, ob das Teilprodukt
4 links oder rechts aufliegt. Wird das Teilprodukt durch Offenhalteklammern 10 offen
gehalten, so verschiebt sich bei einem Fehler die Lage eines der Pulse, oder es tritt,
wenn das Teilprodukt weder links noch rechts gehalten ist, nur ein einziger Puls auf.
Figur 8: Position A oder D; in jedem Takt sollte jeweils die vorlaufende Hälfte 4a den Hintergrund abdecken.
Der Hintergrund kann dabei ein stationärer Teil der Anlage sein, oder ein bewegter
Teil der Fördereinrichtung, also der Spirale 7, eines Sattels 8 oder eines Fördermittels
der Offenhalteklammern 10. Fällt das Sensorsignal EA,D nicht ab, respektive steigt es unerwartet an, so wird daraus geschlossen, dass die
vorlaufende Hälfte 4a falsch liegt, oder das Teilprodukt 4 überhaupt fehlt.
Figur 9: Position B oder E; wie bei Figur 8, mit dem Unterschied, dass jeweils die nachlaufende Hälfte 4b den
Hintergrund abdecken sollte. Beim Blick von oben gemäss den Figuren 8 und 9 sind,
um beide Fehlerfälle vorlaufend/nachlaufend erfassen zu können, und vom gänzlichen
Fehlen des Teilproduktes 4 unterscheiden zu können, also mindestens zwei Sensoren
notwendig, einer bei A oder D und der andere bei B oder E.
Figur 10: Position C oder F, wobei in der Position C der Sensor derart hoch angeordnet sein muss, dass der Hintergrund
durch das Teilprodukt 4 abgedeckt wird. Hier tritt bei jedem Fehler eine Erhöhung
der Signalintensität EC,F auf, und aus der Lage des Intensitätspulses zum Takt kann auf die Art des Fehlers
geschlossen werden. Aus der Länge des Pulses kann auf die gänzliche Abwesenheit des
Teilprodukts 4 geschlossen werden.
[0039] Bei der Anordnung und Auswertung der Sensoren wird vorzugsweise berücksichtigt, falls
aufgrund der Wirkungsweise der Öffnungsvorrichtung vor dem Sammeln oder Einstecken
bestimmte Fehlerarten gar nicht auftreten können.
[0040] Eine getaktete Auswertung anstelle der kontinuierlichen wird vorzugsweise dann eingesetzt,
wenn die erwartete zeitliche Lage eines Pulses bezüglich des Taktes genau bekannt
ist, und ein Vergleich der Hell/Dunkel-Intensitäten nicht erforderlich ist. Dann genügt
es, den Sensorwert zu diesem Zeitpunkt abzufragen und sinngemäss auszuwerten. Grundsätzlich
liefert aber die kontinuierliche Messung mehr Information und erlaubt eine robustere
Auswertung.
[0041] Figur 11 zeigt schematisch die Überwachung des Öffnungszustandes eines Teilproduktes 4 in
einer Einstecktrommel 13 mit Einstecktaschen 9. Die Trommel dreht sich im Gegenuhrzeigersinn.
Im aufsteigenden Teil wird das Teilprodukt 4 durch nicht eingezeichnete Öffnungsmittel
geöffnet. Aufgrund der Schwerkraft kann nur der Fehler auftreten, dass das Teilprodukt
4 mit beiden Hälften rechts aufliegt. Deshalb ist es ausreichend, nur auf diesen Fehler
zu prüfen, beispielsweise mit einem Sensor 14 in der Position E oder B, welcher auf
diejenige Seite der Tasche 9 gerichtet ist, an der die potentiell fehlende (in diesem
Fall die vorlaufende) Hälfte 4a aufliegen sollte. An dieser Seite ist vorzugsweise
ein reflektierendes Element 11 angebracht, um den Intensitätsunterschied zum Teilprodukt
4 zu erhöhen. Ein Intensitätsanstieg bei einer getakteten oder einer kontinuierlichen
Messung zeigt somit eine fehlerhafte Öffnung an. Dies gilt auch dann, wenn das Teilprodukt
4 in der Tasche 9 in Längsrichtung, also parallel zum Falz, an der vom Sensor überwachten
Stelle vorbei gefördert wird. Es wird jeweils, wenn das Teilprodukt 4 als nicht korrekt
geöffnet detektiert wird, kein weiteres Teilprodukt 20 eingesteckt, es wird also das
Zusammentragen nicht durchgeführt. Das nicht geöffnete Teilprodukt 4 wird vorzugsweise
in der Trommel belassen, ausgeschleust oder erneut der Öffnungsvorrichtung zugeführt.
[0042] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird, nachdem ein weiteres
Teilprodukt 20 in das erste Teilprodukt 4 eingesteckt worden ist, im Bereich der überwachten
Stelle 11 eine Blende 21 über das erste Teilprodukt 4 geklappt. Diese Blende weist
an derselben Stelle ein vorzugsweise reflektierendes Element 11 auf, so dass nach
dem Öffnen des weiteren Teilproduktes 20 wieder eine Kontrolle der Öffnung durchgeführt
werden kann.
[0043] Figuren 12 bis
14 zeigen Konfigurationen, wie sie in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung von einem Sensor in der Position A wahrgenommen werden, also ein korrekt
geöffnetes Teilprodukt 4 (Figur 12), eine falsch aufliegende vorlaufende Hälfte 4a
(Figur 13) und eine falsch aufliegende nachlaufende Hälfte 4b (Figur 14). Der Sensor
weist vorzugsweise einen breiteren Erfassungsbereich als eine Lichtschranke auf und
erfasst beispielsweise Licht aus einem Bereich, welcher rund der Breite eines geöffneten
Teilprodukts 4 entspricht. Dies entspricht beispielsweise ungefähr dem in den Figuren
12 bis 14 eingezeichneten Bereich 12. Der Sensor misst also die totale aus diesem
Bereich 12 einfallende Lichtmenge E
tot. Mit diesem sehr einfachen Messprinzip ist trotzdem eine differenzierte Bestimmung
der Fehler möglich. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich ein reflektierender oder
heller Hintergrund 11, beispielsweise auf der Spirale 7 oder im mittleren Bereich
eines Sattels 8, befindet und mit dem Teilprodukt 4 mit bewegt (eine ähnliche Differenzierung
ist auch mit einem feststehenden reflektierenden oder hellen Hintergrund möglich).
Der zeitliche Verlauf der empfangenen Lichtmenge E
tot ist in den
Figuren 12 bis
14 jeweils dargestellt, bei einer Bewegung des Teilproduktes 4 von links nach rechts.
- Bewegt sich die Anordnung gemäss der Figur 12 am Sensor vorbei, so bleibt der reflektierende Hintergrund 11 im wesentlichen durch
die beiden Hälften 4a, 4b des Teilproduktes 4 dauernd verdeckt, und die empfangene
Totalintensität Etot bleibt im wesentlichen währen einer ganzen Taktdauer gering.
- Bewegt sich die Anordnung gemäss der Figur 13 am Sensor vorbei, so wird der reflektierende Hintergrund 11 wegen der fehlenden vorlaufenden
Hälfte 4a in der ersten Hälfte einer Taktdauer sichtbar und führt während dieser Zeit
zu einer Erhöhung der empfangenen Totalintensität Etot.
- Bewegt sich die Anordnung gemäss der Figur 14 am Sensor vorbei, so wird der reflektierende Hintergrund 11 wegen der fehlenden nachlaufenden
Hälfte 4b in der zweiten Hälfte einer Taktdauer sichtbar und führt während dieser
Zeit zu einer Erhöhung der empfangenen Totalintensität Etot.
- Fehlt das Teilprodukt 4 gänzlich, so wird der reflektierende Hintergrund 11 im wesentlichen
während der ganzen Taktdauer sichtbar und führt während dieser Zeit zu einer Erhöhung
der empfangenen Totalintensität Etot.
[0044] Durch Vergleich des Intensitätsverlaufs E
tot innerhalb einer Taktdauer mit einer Referenzkurve werden also die verschiedenen Fälle
unterschieden und entsprechende Signale an die Steuerung ausgelöst. Eine sinngemässe
Auswertung ist auch möglich, wenn sich der Sensor in der Position B, C, D, E, oder
F befindet.
[0045] Mit einem Zeilensensor, dessen Blickfeld respektive Blickzeile in Förderrichtung
ausgedehnt ist, kann eine noch differenzierte Erfassung mit einer im Prinzip gleichen
Auswertung erfolgen. Dabei liefert eine einzelne getaktete Messung aller Werte des
Zeilensensors eine ähnliche Information wie die zeitliche Folge von Messwerten des
oben beschriebenen Einzelsensors. Eine kontinuierliche Folge von Messwerten des Zeilensensors
liefert entsprechend mehr Information.
[0046] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird an einer der beschriebenen
Positionen A bis G eine Kamera eingesetzt, welche ein zweidimensionales Schwarzweissbild
oder ein Farbbild liefert. Vorzugsweise wird eine im Fördertakt getaktete Bilderfassung
durchgeführt, und wird das erfasste Bild mit einem Referenzbild verglichen. Dabei
werden die Bilder als ganzes, oder aber vorgegebene Ausschnitte (entsprechend beispielsweise
der erwarteten Position von hellen oder reflektierenden Hintergrundelementen 11) verglichen,
und es können die Rohdaten oder aber gefilterte oder transformierte Bilddaten oder
durch Bildverarbeitung extrahierte Bildmerkmale verglichen werden. Es ist mit dieser
Bilderfassung auch möglich, zu unterscheiden und zu kontrollieren, ob das Teilprodukt
4 an der richtigen Stelle geöffnet wurde, da sich in der Regel die Inhalte der einzelnen
Seiten eines Druckereiproduktes voneinander unterscheiden.
[0047] Figur 15 zeigt schematisch eine Öffnungskontrollvorrichtung, mit einem oder mehreren Sensoren
14, wobei beispielhaft zu einem der Sensoren 14 eine zugeordnete helle oder reflektierende
Oberfläche 11 eingezeichnet ist, und zu einem optionalen (gestrichelt gezeichneten)
weiteren Sensor 14' eine Lichtquelle 15. Die Signale des oder der Sensoren werden
durch eine Sensorauswerteeinheit 16 ausgewertet, welche Steuersignale 17 an eine Steuerung
18 der gesamten Vorrichtung zum Zusammentragen übermittelt. Die Steuersignale 17 signalisieren
vorzugsweise einen Öffnungsfehler oder optional auch die Abwesenheit eines Teilproduktes
4. Die Steuerung 18 übermittelt der Sensorauswerteeinheit 16 vorzugsweise Taktsignale
19, anhand welcher die Sensorauswerteeinheit 16 die Auswertung mit der Bewegung der
geförderten Teilprodukte 4 synchronisiert. Das Taktsignal, welches bei der Sensorauswertung
die Grenze zwischen zwei Teilprodukten 4 darstellt, oder das Taktsignal, welches zur
Auslösung der Sensordatenerfassung verwendet wird, sind in der Regel um eine konstante
Abweichung gegenüber einem vorgegebenen Taktsignal der Steuerung 19 versetzt.
1. Vorrichtung zum Öffnen von gefalteten oder gebundenen Druckereiprodukten, aufweisend
eine Zuführvorrichtung (2,13) zum Zuführen einzelner gefalteter oder gebundener Teilprodukte
(4) und eine Öffnungsvorrichtung (6) zum Öffnen der Teilprodukte (4),
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Öffnungskontrolleinrichtung (11,14,15,16) aufweist, welche dazu
ausgebildet ist, mit optischen Mitteln (14) fehlerhaft geöffnete Teilprodukte (4)
zu ermitteln, bevor die Teilprodukte (4) weiter verarbeitet werden, wobei gar nicht
geöffnete Teilprodukte ebenfalls als fehlerhaft geöffnete Teilprodukte betrachtet
werden,
und die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, bei als fehlerhaft geöffnet bestimmten Teilprodukten
(4) die weitere Verarbeitung nicht durchzuführen, sondern ein fehlerhaft geöffnetes
Teilprodukt (4) auszuschleusen oder erneut der Öffnungsvorrichtung (6) zuzuführen.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (2, 13) eine umlaufende Fördervorrichtung (2, 13) ist, welche
zum gleichzeitigen Transport einer Mehrzahl von Teilprodukten (4) ausgebildet ist,
und die Zuführvorrichtung (2, 13) selber dazu ausgebildet ist, fehlerhaft geöffnete
Teilprodukte (4) erneut der Öffnungsvorrichtung (6) zuzuführen.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur weiteren Verarbeitung eine Sammelvorrichtung (8) vorliegt, die Zuführvorrichtung
eine umlaufende Greiferkette (2) mit selektiv öffnenbaren Greifern (5) aufweist, und
die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, die Teilprodukte (4), falls kein Öffnungsfehler
detektiert wird, zum Sammeln freizugeben, und falls ein Öffnungsfehler detektiert
wird, nicht zum Sammeln freizugeben sondern zurückzuführen oder zu einem späteren
Zeitpunkt zum Ausschleusen loszulassen.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur weiteren Verarbeitung eine Einsteckvorrichtung (13) vorliegt, die Einsteckvorrichtung
(13) Einstecktaschen (9) aufweist, und die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, falls
kein Öffnungsfehler detektiert wird, ein weiteres Teilprodukt (20) in das Teilprodukt
(4) einzustecken, und falls ein Öffnungsfehler detektiert wird, kein weiteres Teilprodukt
(20) einzustecken und das Teilprodukt (4) weiter zu transportieren und der Öffnungsvorrichtung
oder einer Ausschleusung zuzuführen.
5. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) mit einer Erfassungsrichtung parallel zum Falz der Teilprodukte
(4) angeordnet ist.
6. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) mit einer Erfassungsrichtung im wesentlichen senkrecht
zum Falz der Teilprodukte (4) angeordnet ist.
7. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) mit einer Erfassungsrichtung windschief zum Falz der Teilprodukte
(4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) einen engen Erfassungswinkel aufweist und im wesentlichen
auf einen Punkt gerichtet ist.
9. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) einen breiten Erfassungswinkel aufweist und so Licht aus
einem Bereich von jeweils einem Teilprodukt (4) erfasst.
10. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (14) ein Zeilensensor oder eine Kamera ist.
11. Verfahren zum Öffnen von gefalteten oder gebundenen Druckereiprodukten, aufweisend
die folgenden Schritte:
- Zuführen von gefalteten oder gebundenen Teilprodukten (4) mittels einer Zuführvorrichtung
(2, 13);
- Öffnen der Teilprodukte (4) mittels einer Öffnungsvorrichtung (6);
- Überwachen der nominell geöffneten Teilprodukte (4) auf korrekte Öffnung mittels
einer eine Öffnungskontrolleinrichtung (11,14,15,16);
- falls ein Teilprodukt (4) durch die Öffnungskontrolleinrichtung (11,14,15,16) als
korrekt geöffnet erkannt wird, weiteres Verarbeiten des Teilprodukts (4);
- falls ein Teilprodukt (4) durch die Öffnungskontrolleinrichtung (11,14,15,16) als
nicht korrekt geöffnet erkannt wird, Ausschleusen oder Rückführen des Teilprodukts
(4).
12. Verfahren gemäss Anspruch 11, aufweisend den Schritt des Rückführens des nicht korrekt
geöffneten Teilprodukts (4) mittels der Zuführvorrichtung (2, 13) selber, wobei die
Zuführvorrichtung (2, 13) eine umlaufende Fördervorrichtung ist, und eine Mehrzahl
von Teilprodukten (4) gleichzeitig transportiert.
13. Verfahren gemäss Anspruch 11 oder 12, aufweisend den Schritt des Synchronisierens
einer Erfassung und/oder einer Auswertung von Sensorsignalen mit der Bewegung der
Teilprodukte (4), wobei die Synchronisation mittels eines Taktsignales (19) der Steuerung
(18) der Zuführvorrichtung geschieht, oder das Taktsignal anhand der Sensorsignale
automatisch erzeugt wird.
14. Verfahren gemäss Anspruch 13, aufweisend den Schritt des Erfassens der Sensordaten
nach Massgabe des Taktsignales (19).
15. Verfahren gemäss Anspruch 13, aufweisend die Schritte
- kontinuerliches Aufnehmen der Sensordaten;
- Auswerten der Sensordaten aufgrund ihres zeitlichen Versatzes bezüglich des Taktsignales
(19).
16. Verfahren gemäss Anspruch 15, bei welchem ein Sensor nach Art einer Lichtschranke
parallel zum Falz der Teilprodukte (4) angeordnet ist, und aufweisend den Schritt:
Detektieren von Öffnungsfehlern nach Massgabe der zeitlichen Lage der Verdunkelung
des Sensors innerhalb eines Taktes.
17. Verfahren gemäss Anspruch 15, bei welchem ein Sensor schräg zum Falz der Teilprodukte
(4) angeordnet ist und eine totale Lichtintensität (E) aus einen Bereich (12) von
jeweils ungefähr einem Teilprodukt (4) erfasst, und aufweisend den Schritt: Detektieren
von Öffnungsfehlern nach Massgabe des Intensitätsverlaufs beim Vorbeitransportieren
des Teilproduktes (4) während einer Taktperiode.