[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff nach dem
Oberbegriff des Patentanspruch 14, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung nach
Patentanspruch 1.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung einen Explosivstoff mit einem Oxidationsmittel und
einer Brennstoffkomponente nach Patentanspruch 15, einen Sprengkörper nach Patentanspruch
17 sowie ein Explosionsverfahren nach Patentanspruch 19.
[0003] Als explosionsfähige Stoffe sind im weitesten Sinne feste, flüssige und gasförmige
Stoffe oder Stoffgemische in einem metastabilen Zustand bekannt, die zu einer schnellen
chemischen Reaktion ohne das Hinzutreten von zusätzlichen Reaktionspartnern fähig
sind. Hierzu zählen auch Stoffe, die nicht zum Zweck des Sprengens und Schießens hergestellt
werden, wie z.B. Düngemittel, Gas-Entbinder der Schaum- und Kunststoffindustrie oder
diverse Katalysatoren.
[0005] Die Auslösung einer explosiven Reaktion kann durch mechanische Beanspruchung (Schlag),
Reibung, thermische Einwirkung oder durch Detonationsstoß erfolgen.
[0006] Bei den gängigen bzw. klassischen militärisch und zivil genutzten Sprengstoffen liegen
meist die Reaktionspartner in gebundener Form vor, z.B. der Sauerstoff als Nitrat
oder als Nitrogruppe.
[0007] Nachteilig gegenüber dem erfindungsgemäß entwickelten und zu verwendenden Flüssig-Sauerstoff-Explosivstoff
ist, dass bei allen klassischen Sprengstoffen ein Teil der chemisch-exothermen Reaktionsenergie
aufgewendet werden muss, um die eigentlichen Reaktionspartner "Brennstoff' und/oder
"Oxidationsmittel" aus ihren chemischen Anlagerungsbindungen herauszulösen. Dadurch
ist im Vergleich zu Flüssig-Sauerstoff-Explosivstoffen die spezifische exotherme Energiefreisetzung
geringer.
[0008] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass umweltschädliche Stoffe sowohl durch die
Reaktionsprodukte selbst oder durch nicht gezündete Explosivstoffe entstehen oder
verbleiben.
[0009] Einer erfindungsgemäßen Verwendung von klassischen Explosivstoffen zum Gesteinsabtrag,
ähnlich wie durch Louie 1973 mit C4-Sprengstoff praktiziert, s. in
Willliam C. Mauer, "Advanced Drilling Techniques", Petroleum Publishing Co., 1421
S. Sheridan, P.O. BOX 1260, Tulsa, OK 74101, stehen auch die heutigen Gesetzeslagen
bezüglich Sprengstoffen (Gefahr durch Lagerung, Transport und Bevorratung eines Maschinensystems
mit Sprengstoffen), Umweltreinhaltung und der Gefahr des terroristischen Missbrauchs
entgegen.
[0010] Unter dem Aspekt der Nichtkontamination der Umwelt durch umweltschädliche Explosivstoffkomponenten,
wie z.B. Nitrate gibt es seit einigen Jahrzehnten Untersuchungen. Zu Explosivstoffen,
die derartigen Erfordernissen genügen, gehören beispielsweise nitrogenfreie Oxidationsmittel,
Natrium-Perchlorate oder spezielle Wasser-Gel-Emulsionssprengstoffe oder auch peroxidische
und flüssige sauerstoffbasierte Explosivstoffe; wie etwa in
U.S. 5,920,030 offenbart ist.
[0011] Unter dem Begriff Flüssig-Luft- oder Flüssig-Sauerstoff-Sprengstoffe sind seit ca.
100 Jahren diverse Explosivstoffe, bekannt. Diese entstehen durch Tränken von Brennstoffen
wie Holz- oder Korkmehl, Torfmull, Carben und anderen Stoffen in flüssigem Sauerstoff.
Die ersten systematischen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet wurden durch
das Kaiser Wilhelm-Institut in Berlin in den 1920-er Jahren durchgeführt: s. z.B.
Zeitschrift für angewandte Chemie, 37. Jahrgang S. 973-992 vom 11. Dezember 1924 Nr.
50. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden Stoffe wie Carben, Ruß, Kork-, Torf- und Holzmehl,
Cellulose und Kohlenstaub untersucht.
[0012] Die besten Reaktionsergebnisse wurden mit einer Mischung aus Carben und flüssigem
Sauerstoff (LOX) unter Einschluss in einem verdämmenden eisernen Rohr erreicht: etwa
die Detonationsgeschwindigkeit von Gur-Dynamit, bis 5600 m/s. Carben mit der Summenformel
C
12H
10 entsteht aus der Polymerisation von Acetylen (C
2H
2) an Cu-Katalysatoren als feindisperse korkähnliche Substanz.
[0013] Ab 1924 galt für lange Zeit die Verwendung von Carben als die beste Lösung für den
Einsatz von LOX-basierten Sprengstoffen. Jedoch ist Carben einerseits teuer herzustellen
und andererseits läuft die Umsetzung nur als detonative Reaktion ab, wenn das LOX-Carben-Gemisch
in eine feste Verdämmung eingeschlossen wird, z.B. in einem eisernen Rohr.
[0014] Bereits 1924 ergaben die Experimente, dass die LOX-basierten Explosivstoffe zu den
energiereichsten Sprengstoffen gehören und große Kostenvorteile erbringen.
[0015] Nachteilig bei den bisher bekannten Flüssigsauerstoff-Explosivstoffen ist, dass sich
diese Explosivstoffe nicht erfindungsgemäß einsetzen lassen, weil sie sich einerseits
nur unter hinreichender Verdämmung detonativ umsetzen und andererseits eine zu niedrige
Detonationsgeschwindigkeit aufweisen. Wenn zum Gesteinsabtrag Explosivstoffladungen
in z.B. eiserne Hülle eingeschlossen verwendet werden müssten, dann entspräche dies
gemäß einer Nutzung von militärischen Splitter-Granaten, was nicht mehr zivil genehmigungsfähig
ist. Ferner würde das von der Ortsbrust abzutransportierende Abraumvolumen mit Stahlsplittern
belastet sein, und nicht zuletzt wäre die Wirtschaftlichkeit einer solchen Methode
gering.
[0016] Parallel zu den Arbeiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts wurden z.B. von
P.E. Haynes in US 1,508,185 explosive Stoffgemische beschrieben, die aus einem Mix aus dem Oxidationsmittel LOX
oder flüssigem Ozon zusammen mit bei Minusgraden verflüssigten Gasen wie CH
4, C
2H
6, C
3H
8, C
2H
4, C
3H
6 oder anderen ähnlichen Stoffen und zusätzlich versetzt mit absorbierenden Substanzen
bestehen. Als sorbierende Substanzen wurden inerte oder auch brennfähige Stoffe, wie
z.B. Holzpulver, konkret auch Balsaholzpulver, eingesetzt. U.a. sollte dadurch die
Zeit in der der Sprengstoff zündbar ist gesteigert werden, da sowohl Brennstoff wie
Sauerstoff verdampft.
[0017] Nachteilig bei Kohlenwasserstoffen als Brennstoff, die bei Minusgraden flüssig vorliegen,
ist die Handhabung, die keine Feinverteilung der Komponenten ohne weiteres Verfahren
gewährleistet.
[0018] Aus dem
U.S. 4,074,629 ist die Verwendung einer Ladungskonfiguration bekannt, die in getrennten Behältnissen
flüssiges Methan und LOX bereithält, die dann durch einen konventionellen Detonatorsprengsatz
vermischt und zur eigenen detonativen Umsetzung angeregt werden.
[0019] Auch in der
U.S. 2003/0089434 A1 werden Methoden beschrieben, wie flüssiges Methan und Sauerstoff zur explosiven Mischung
zusammengeführt werden.
[0020] In der
WO 92/07808 wird ein kryogener Brennstoff beschrieben, der für die Anwendung von Antriebstechniken
für Überschallflugkörper unter und über Wasser aber auch als Sprengstoff genutzt werden
kann. Je nach Nutzung werden diverse Zusatzapparaturen zur Herstellung des brenn-
oder explosionsfähigen Gemisches und zur kontrollierten Einleitung der Brenn- oder
Explosionsumsetzung genutzt. Die Brennstoff-Hauptkomponente ist hierbei flüssiger
Wasserstoff in einer Form oder in Form von Gemischen mit festen Stoffen und zusätzlich
unter Zugabe von Methan, Ethan, Acetylen u.a. Als Oxidationsmittel können LOX, Luft,
Fluor oder andere oxidierend wirkende Stoffe Verwendung finden.
[0021] Nachteilig bei diesen Methoden der LOX-Explosionsstoff-Generierung ist, dass derartige
Technologien zwecks schneller Vermischung in jeder Sprengkapsel komplizierte und teure
Ausrüstung benötigen würden.
[0022] Die Verwendung der flüssigen Wasserstofftechnologie für eine verfahrensgerechte Nutzung
des LOX-Ex verbietet sich aus Sicherheits- und Effizienzgründen.
[0023] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine hochreaktive Brennstoffkomponente für einen starken, unverdünnt detonationsfähigen
Explosivstoff sowie ein kosteneffizientes Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen,
wobei die Brennstoffkomponente sicher handhabbar und der Explosivstoff bei nicht erfolgter
Detonation eine gute Umweltverträglichkeit besitzt.
[0024] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff
mit den Merkmalen nach Anspruch 14 sowie durch ein Verfahren zu dessen Herstellung
mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt. Durch die erfindungsgemäße Umstrukturierung,
insbesondere Volumenerweiterung, wird eine volumenerweiterte Struktur der Brennstoffgrundkomponente
geschaffen.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegen die Moleküle der Brennstoffkomponente
zunächst molekular strukturiert und schüttgutförmig in fester Form vor. Diese makromolekulare
Anordnung nimmt unter normalen Schwereverhältnissen eine Packungsdichte an, die für
die Aufnahme von Oxidationsmitteln im Packungsvolumen oder für zu sorbierende Stoffe
nicht genug Raum lässt, da die Moleküle der Brennstoffgrundkomponente frei beweglich
sind und sich kompakt anordnen. Um aber im Inneren des Brennstoffvolumens bis in die
molekulare Dimensionen hinein einen Raum sowohl für die Aufnahme bzw. die Einlagerung
von zusätzlichen Brennstoffkomponenten in Form von Kohlenwasserstoffen als auch von
Oxidationsmitteln zu schaffen, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die molekulare
Anordnung der Brennstoffgrundkomponente durch Zumischen eines flüssigen Alkohols in
einen derartig leicht verklebten bzw. vernetzten Zustand versetzt, der Inhomogenitäten
und Hohlräume in einer mikroskopischen Größenordnung, im folgenden kurz volumenerweiterte
Struktur genannt, bestehen und entstehen lässt.
[0026] Die Erzeugung und Stabilisierung einer solchen volumenerweiterten Struktur als Volumenanpassung
im Brennstoff ist zweckmäßig, um in der fertigen Flüssig-Sauerstoff-Explosivstoffmischung
eine für den schnellen und explosiven Reaktionsablauf erforderliche volumetrische
Anteilsrelation zwischen den Komponenten Brennstoff und Oxidationsmittel einzustellen
bzw. vorzuhalten. Im erfindungsgemäß vorliegenden Fall wird vorzugsweise eine Volumenerweiterung
eingestellt. Es ist aber auch der entgegengesetzte Fall der Volumenverringerung oder
der des Gleichbleibens des gemittelten Volumens möglich. Wenn der Brennstoff beispielsweise
nur 15% bis 20% des Gesamtvolumens, das er strukturiert aufspannt, einnimmt und der
Rest durch das Oxidationsmittel ausgefüllt wird, könnte wegen der zu geringen Brennstoffdichte
eine lokal im Gemisch ausgelöste explosive Umsetzungsreaktion zum Erliegen beziehungsweise
Ausgehen oder zum zu langsamen Fortschreiten durch die Mischung kommen. In diesem
Fall ist es sinnvoll, beispielsweise nach dem gleichen Verfahrensweg eine Volumenstrukturierung
oder Anpassung durch eine absolute Volumenanteilsverringerung der Brennstoffkomponente
einzustellen. Auch eine solche Volumenanteilsverringerung fällt unter den Vorgang
der Schaffung einer volumenerweiterten Struktur. Denn im Inneren des Brennstoffvolumens
werden inhomogene und anisotrop verteilte mikrostrukturierte Bereiche erzeugt und
fixiert.
[0027] Nach dem Vermischen der Brennstoffgrundkomponente mit einem flüssigen Alkohol und
der nachfolgenden Desorption des Alkohols von der Brennstoffkomponente verbleibt eine
lockere volumenerweiterte Struktur des makromolekularen Schüttgutverbandes. Durch
das Zumischen eines flüssigen Alkohols und dessen Desorption wird das Ensemble der
Brennstoffgrundkomponente in einen kollektiven volumenerweiterten Zustand versetzt,
der sich dadurch auszeichnet, das zwischen den Makromolekülen der Brennstoffgrundkomponente
zusätzliche zwischenmolekulare Abstände und Räume entstehen.
[0028] Eine vergleichbare räumliche gezielte Vernetzung, das so genannte "Crunchen", kann
auch durch Maßnahmen wie Anlösen, Erhitzen, Bestrahlen und Verkleben erreicht werden.
[0029] Der schüttgutartige Molekularverband der Brennstoffgrundkomponente, der vor der Alkoholbehandlung
das Bestreben aufweist, eine möglichst hohe Packungsdichte einzunehmen, ist nun zu
einer geringeren integralen Dichte aufgemischt oder "vercruncht", so dass trotz weiterhin
bestehender makromolekularer Strukturierung ein hinreichend großes homogen verteiltes
Freiraumvolumen in der Schüttgutpackung aufgespannt wird. Das Zumischen des Alkohols
sorgt dafür, dass die Moleküle der Brennstoffgrundkomponente teilweise chemisch und
hauptsächlich durch physikalische Wechselwirkungen räumlich deformiert und auch teilweise
vernetzt werden. Nach dem Austreiben des Alkohols aus der Mischung verbleibt die so
erhaltene lockere Struktur des makromolekularen Schüttgutverbandes.
[0030] Die Art und Menge des zugemischten Alkohols und der mechanische Mischprozess bestimmen
den Grad der kollektiven Volumenerweiterung bzw. der Dichteverringerung im Molekularensemble.
Als Ergebnis dieses Schrittes der Vorbereitung der räumlichen Konditionierung des
Brennstoffes auf eine schnelle und leicht initiierbare Reaktionsfähigkeit mit einem
gegebenenfalls zugegebenen Oxidationsmittel liegt aber in der Regel trotzdem noch
ein schüttgutartiger fester Stoff bzw. ein Granulat aus porösen Partikeln vor.
[0031] Geeigneterweise wird die volumenerweiterte Brennstoffgrundkomponente mit einem brennfähigen
niedermolekularen Kohlenwasserstoff zum Bilden einer konditionierten Brennstoffkomponente
vermischt.
[0032] Werden in Verbindung mit dem zugemischten Alkohol oder auch danach spezielle vorzugsweise
flüssige Kohlenwasserstoffe zugemischt, ist die Bildung eines in sich kompakten und
selbst tragfähigen Körpers aus Molekülen der Brennstoffgrundkomponente möglich. Die
Brennstoffkörper spannen bis in die molekulare Dimensionen hinein einen ebenso großen
Raum auf, wie das schüttfähige konditionierte Granulat. Diese zugemischten Komponenten
werden, soweit sie nicht teilweise chemisch in Anlagerung gegangen sind, nach Bildung
des Brennstoffkörpers aus diesem wieder ausgetrieben.
[0033] Bei dem Prozess des Austreibens der zugemischten volumenaufspannenden Stoffe erfolgt
zugleich die gewünschte Desorption von weiteren im Molekularverband der Brennstoffgrundkomponente
sorbierten Moleküle wie beispielsweise Kohlendioxyd, Wasser, Stickstoff und anderer
darin sorbierter Stoffe.
[0034] Die Desorption und damit die Reinigung der Grenzbereiche von derartigen reaktionshemmenden
Stoffen kann z.B. durch Vakuum, Temperatureinfluss, Bestrahlung oder mit Hilfe von
Reinigungsmitteln, die anschließend selbst ausgetrieben werden, erfolgen. Die Desorption
von in der Brennstoffgrundkomponente angelagerten Molekülen führt dazu, dass auf dem
energetischen Niveau der physikalischen Bindung eine Art von Radikalen oder Fehlstellen
entstehen, die danach streben, aus der Atmosphäre Feuchtigkeit, Kohlendioxid und andere
Stoffe sorptiv aufzunehmen und an diese Stellen anzulagern. Um diesen Prozess zu unterbinden,
besteht ein weiterer vorteilhafter Verfahrensschritt der Vorbereitung der Brennstoffkomponente
auf eine schnelle Reaktionsfähigkeit darin, dass nur brennfähige Kohlenwasserstoffmoleküle
mit niedriger bis mittlerer Kohlenstoffatomanzahl je Molekül, vorzugsweise von C
1 bis C
10, in den gereinigten Brennstoffmolekularverband resorbiert werden.
[0035] Es werden also in die Brennstoffgrundkomponente schnell umsetzungsfördernde Substanzen
gezielt angelagert. Das können auch Katalysatoren sein.
[0036] Diese Vorbereitungsoperationen oder -prozeduren zu einer erfindungsgemäßen fertig
konditionierten Brennstoffkomponente bzw. einem Brennstoffgemisch mit speziellen Eigenschaften,
die eine optional vorher festlegbare schnelle detonative Reaktionsfähigkeit und -auslöse-empfindlichkeit
bestimmen, fallen vor allem unter den Begriff "Konditionierung" des Brennstoffes.
[0037] Die fertig konditionierte Brennstoffkomponente ist für sich genommen ungefährlich,
zählt nicht zu den Explosivstoffen und, da die sorbierten und eingelagerten Kohlenwasserstoffe
kaum flüchtig sind, ist er strengstens als Gefahrgut im Sinne der brennbaren Stäube
einzustufen.
[0038] Vorzugsweise wird als Brennstoffgrundkomponente ein sprühgetrocknetes Emulsionspolymerisat-
oder kondensat verwendet. Ein derartiges Polymerisat ist verhältnismäßig einfach und
kostengünstig herzustellen und weist eine äußerst hohe spezifische Oberfläche auf,
die eine sehr hohe Reaktionsfähigkeit des Brennstoffes bewirkt.
[0039] Als Brennstoffgrundkomponente werden bevorzugt Polymere aus der Klasse der Methacrylate,
vorzugsweise Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat bzw. Gemische davon, verwendet.
Als Brennstoffgrundkomponente sind aber auch jegliche anderen Kohlenwasserstoff basierten
Moleküle verwendbar, wenn sie unter thermischen Normalbedingungen als molekularstrukturierter
Feststoff vorliegen.
[0040] Weitere staubförmige oder molekur vorliegende Brennstoffkomponenten, wie z.B. Melamin,
feste Alkohole oder geringe Anteile an Balsaholzpulver sind wahlweise zumischbar.
Jedoch sollte der gesamte zugemischte Volumenanteil nicht größer als 50% betragen.
Vorteilhafterweise erfolgt der Konditionierungsschritt des volumetrischen Umwandelns
der Brennstoffgrundkomponente für das gesteigerte Einlagerungsvermögen für Oxidationsmittel
mit Methanol oder Ethanol bzw. einem Gemisch aus diesen beiden Stoffen. Aber auch
Propanol und Butanol sind geeignet.
[0041] Es ist vorteilhaft, wenn als brennfähiger niedermolekularer Kohlenwasserstoff Methan
oder Ethan oder ein Gemisch davon verwendet wird. Es können aber auch andere Alkane
der unteren Kohlenstoffzahl verwendet werden, wie beispielsweise Propan, Butan oder
Pentan oder deren Stoffgemische bzw. auf deren Grundmolekül oder Kohlenstoffatomanzahl
basierenden chemischen Abkömmlingen.
[0042] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der brennfähige niedermolekulare Kohlenwasserstoff gemeinsam mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff
zugegeben. Der während der Desorptionsphase gereinigte Brennstoff kann niedermolekulare
leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe, wie Methan oder Ethan, nur im Spurenbereich sorbieren
und hinreichend lange eingelagert halten. Wird im Zuge der Belüftung mit Methangas
der Druckausgleich vollständig auf den Umgebungsdruck ausgeführt, dann kommt es natürlich
nach Entnahme des Brennstoffes aus der Anlage zum Ausdünsten von nicht sorbierten
Methananteilen.
[0043] Um dennoch neben dem sorbierten Anteil zusätzlich Methan im Brennstoff vorzuhalten,
kann die letzte Druckausgleichsphase durch Injektion mit höheren, aber unter atmosphärischen
Normalbedingungen leicht flüchtigen, Kohlenwasserstoffen erfolgen. Es können beispielsweise
flüssiges Butan, Pentan, Hexan oder höhere und ähnliche Kohlenwasserstoffe explizit
der Brennstoffkomponente zugemischt werden. Jedoch maximal nur soviel, dass der schüttgutfähige
oder feste Zustand des Brennstoffes insgesamt nicht beeinträchtigt wird. Als besonders
effektive Zusatzstoffe eignen sich Petan, Hexan und Iso-Oktan.
[0044] Die vorgenannten Konditionierungsprozeduren bzw. deren einzelne Teilschritte implizieren
in der Brennstoffkomponente hinreichend Freiraum, um wunschgemäße Zündempfindlichkeiten
und detonative Reaktions- o der Umsetzungsgeschwindigkeiten für ein Gemisch mit einem
Oxidationsmittel einstellen zu können.
[0045] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Brennstoffgrundkomponente vor oder beim Vermischen mit dem Alkohol mit einer weiteren
Zusatzbrennstoffgrundkomponente in Form eines molekulardispersen organischen Feststoffes
vermischt. Diese Zusatzbrennstoffgrundkomponente erweitert das Eigenschaftsspektrum
des Brennstoffes und die Möglichkeit, die entsprechenden Zündempfindlichkeiten und
detonativen Umsetzungsgeschwindigkeiten an die jeweiligen Anwendungen anzupassen.
Als Zusatzbrennstoffgrundkomponente eignen sich insbesondere staubförmige Brennstoffkomponenten,
wie beispielsweise Melamin, feste Alkohole oder Balsaholzpulver.
[0046] Geeigneterweise wird die Mischung vor Fertigstellung mit Mikrowellen bestrahlt. Durch
eine dosierte Mikrowellenbestrahlung wird der durch die vorgenannten Konditionierungsprozeduren
erzeugte volumenaufspannende Zustand im Stoff mikro- und makroskopisch als selbsttragfähiger
Formkörper fixiert. Es kann sich an der Oberfläche ein stabiler Überzug ausbilden,
welcher durch eine Polymerisation entstehen kann.
[0047] Es ist zweckmäßig, wenn die Desorption mittels Vakuumtrocknung, -desorption oder
Gefriertrocknung durchgeführt wird. Diese Verfahren gewährleisten eine schnelle und
effiziente Austreibung von Alkohol und anderen unerwünschten Substanzen. Durch die
Desorption dieser reaktionsbremsenden Stoffe aus dem Brennstoff wird die Aktivität
und Reaktionsfähigkeit der Brennstoffkomponente weiter verstärkt. Die Desorptionsphase
kann aber auch durch die Einwirkung von erhöhter Temperatur oder durch eine Bestrahlung,
beispielsweise mit Mikrowellen, erreicht werden.
[0048] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0049] 15 g trockene molekular vorliegende Methylmethacrylatsubstanz werden mit ca. 5 ml
Ethanol gut gemischt. Danach werden ca. 8 ml Iso-Oktan zugemischt. Auf die Vermeidung
von Abdampfverlusten ist dabei zu achten. Das Gemisch wird in eine elektrisch nicht
leitfähige Form gestreut und mit Mikrowellen bestrahlt. Die Zeit der Bestrahlung ist
abhängig von der Frequenz und der Leistungsdichte der Strahlungsquelle. In einem normalen
800 W Haushaltsmikrowellengerät beträgt die Zeit je nach eingestreuter Packungsdichte
und Gesamtvolumen des Formkörpers zwischen 30 bis 60 Sekunden. Während der Bestrahlung
darf es im Zusammenwirken der Methylmethacrylat- und Ethanolmoleküle und dem Zusatzstoff
Iso-Oktan nur zu einer Versinterung von "Molekülspitzen" kommen. Der bestrahlte Körper
darf sich nicht für längere Zeit über 40°C erwärmen, da sonst verklumpende Verschmelzungen
entstehen.
[0050] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff
nach Anspruch 14, der einen volumenerweiterten molekulardispersen Kohlenwasserstoff
aufweist, der nach dem vorgenannten Verfahren hergestellt ist.
[0051] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Explosivstoff mit einem Oxidationsmittel
und der erfindungsgemäßen Brennstoffkomponente.
[0052] Als Oxidationsmittel eignen sich insbesondere Halogene, insbesondere Fluor, Interhalogenverbindungen,
Halogensauerstoffverbindungen sowie sämtliche Sauerstoffmodifikationen.
[0053] Besonders geeignet ist ein Explosivstoff, bei dem das Oxidationsmittel flüssigen
Sauerstoff umfasst.
[0054] Eine derartige Mischung aus der erfindungsgemäßen Brennstoffkomponente und flüssigem
Sauerstoff, eine so genannte LOX-Ex-Mischung, besteht abgesehen von der reaktionsbedingten
Aufspaltung der Kohlenwasserstoff- und Sauerstoffmoleküle in atomarer Modifikation
nur aus exothermen Reaktionspartnern. Alle Komponenten der Mischung sind nach Reaktionsinitüerung
sofort über die schnelle vollständige energetische Umsetzung verfügbar und nicht erst
durch parallel verlaufende, beispielsweise endotherme, Sekundärreaktionen aus metastabilen
Anlagerungszuständen chemisch auszulösen bzw. freizusetzen. Der erfindungsgemäße Explosivstoff
lässt sich in die Reihe der stärksten existierenden Sprengstoffe einordnen. Als Brennstoffkomponente
des Flüssigsauerstoffexplosivstoffes liegen spezielle poly- und makromolekulare Kohlenwasserstoffmoleküle
im Zustand der kondensierten Materie molekular einzeln, aber dennoch wie ein Schüttgut
vor, die durch Konditionierung in einen Zustand versetzt werden, so dass nach ihrer
Vermischung mit flüssigem Sauerstoff die Brennstoffkomponenten ihre Oxidationsmittelpartner
unmittelbar nebeneinander vorfinden. Dadurch wird erreicht, dass bereits der lokale
Eintrag von Schlag- oder Stoßenergie in das Volumen des Gemisches eine detonative
Umsetzungsreaktion mit einer ausreichend hohen Reaktionsgeschwindigkeit auslöst. Das
gesamte Volumen des Flüssigsauerstoffexplosivstoffgemisches wird erfasst. Dadurch,
dass die Brennstoffkomponenten und ihre Oxidationsmittelpartner unmittelbar nebeneinander
angeordnet sind, wird eine chemisch hohe reaktive Energiedichte und nach erfolgter
Zündung eine hohe detonative Reaktions- oder Umsetzungsgeschwindigkeit im Gemisch
erreicht. Der Flüssigsauerstoffexplosivstoff besteht aus Komponenten, die für sich
genommen, keine Explosivstoffe darstellen und in denen keine chemisch energetischen
Ballaststoffe, wie beispielsweise chemische Oxidationsmittelträger, enthalten sind.
[0055] Durch die Kette der vorgenannten Vorbereitungsoperationen der Brennstoffkomponente
wird bewirkt, dass der mikro- und nanostrukturierte Makromolekularverband hinreichend
Volumen in sich aufspannt. Dadurch ist eine reaktionsbedingte optimale volumetrische
Anteilsrelation zwischen Brennstoff- und Oxidationsmittel gegeben. Insbesondere sind
die Brennstoff- und Oxidationsmittelpartner in der Mischphase so räumlich verteilt,
dass die potentiellen Partner im Explosivstoffgemisch nebeneinander vorliegen, bzw.
in einem stabilen Mischzustand reaktionsfähig so lange vorgehalten werden, wie ausreichender
kryogener flüssiger Sauerstoff vorhanden ist und das Brennstoffvolumen durchdringt.
Der erfindungsgemäße Explosivstoff zeichnet sich durch eine Reihe von vorteilhaften
Eigenschaften aus.
[0056] Eine hohe detonative Reaktions- oder Umsetzungsgeschwindigkeit des gesamten LOX-Ex-Volumens.
Der Auslösung der gesamten Detonationsreaktion kann durch Stoß-, Schlag-, Reib- oder
Druckeinwirkung aus einem kleinen Volumenbereich der LOX-Ex-Ladung heraus erfolgen.
Das LOX-Ex-Gemisch enthält keine Ballaststoffe und verfügt damit über eine hohe chemische
Reaktivenergiedichte. Ferner besitzt der Explosivstoff ein hohes Gesteinsabtragsvermögen.
Die Kosten für einen Explosivstoff liegen massenbezogen im Größenbereich der Kosten
von Heizöl, wobei der Brennstoff und der flüssige Sauerstoff für sich genommen keine
Explosivstoffe sind und bis zu ihrer Vermischung zum LOX-Ex keine explosivstoffspezifischen
Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Für die Ausgangsstoffe des LOX-Ex-Gemisches gilt
strengstenfalls die Gefahrgutverordnung. Der Brennstoff, der flüssige Sauerstoff sowie
das fertige LOX-Ex-Gemisch und die explosiven Reaktionsprodukte oder die nach einer
Fehlzündung verbleibenden Reste sind nicht umweltschädlich. Erzeugtes aber ungezündetes
LOX-Ex-Gemisch verfällt relativ schnell durch Verdampfen des kryogenen flüssigen Sauerstoffes
in den Nicht-Explosivstatus und ist damit ungefährlich. Auch tritt eine Flammenentzündung
einer freien LOX-Ex-Mischung nicht ein. Das Gemisch brennt dann explosiv ab wie beispielsweise
Schwarzpulver. Jedoch initiiert der detonative Druckstoß einer sich umsetzenden LOX-Ex-Mischung
die detonative Reaktion einer räumlich benachbart positionierten LOX-Ex-Masse. Zudem
kann das Zusammenführen des Brennstoffes mit dem flüssigen Sauerstoff zum LOX-Ex-Gemisch
manuell oder automatisiert erfolgen.
[0057] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Sprengkörper mit dem erfindungsgemäßen Explosivstoff.
[0058] Das LOX-Ex-Gemisch kann leicht in Kapseln verfüllt werden, die aus unterschiedlichen
Materialien, insbesondere biologisch leicht abbaubaren, wie beispielsweise Pappe,
gefertigt sind. Oder das LOX-Ex-Gemisch wird unmittelbar mit einer Hüllkapsel als
Haut aus der eigenen Brennstoffkomponente erzeugt, so dass LOX-Ex-Kapseln verfügbar
sind. Die LOX-Ex-Kapseln sind pneumatisch, nach dem Blasrohrprinzip, beschleunigbar
und auf ein Zielgebiet abschießbar, wobei die explosiven Eigenschaften beibehalten
werden. Der notwendige Zündimpuls ist beispielsweise durch einen expliziten Detonatorzünder,
durch Einschluss des LOX-Ex-Gemisches in ein Druckgefäß und anschließender Druckerhöhung,
oder durch Kollision der LOX-Ex-Kapsel mit einem Hindernis aufbringbar.
[0059] In Verbindung mit einer Kollision ist die detonative Zündung auch mit einer explizit
im LOX-Ex-Gemisch befindlichen mechanischen passiven und nicht reaktiven Zündvorrichtung
auslösbar. Eine derartige Zündvorrichtung besteht im einfachsten Fall aus einem oder
mehreren zweckmäßig in der Ladung platzierten metallischen oder mineralischen Festkörpern.
Diese Körper verharren bei der Abschussbeschleunigung der Kapsel in ihrer Ruheposition,
und im Moment der Kollision bzw. des Aufschlags der LOX-Ex-Kapsel auf ein Hindernis
erfolgt entsprechend ihrer eigenen Trägheit ein Weiterbewegen der Körper im LOX-Ex-Gemisch.
Dabei staut sich vor einem solchen Körper eine Stau-Stoßwelle mit reaktionsauslösender
Stärke und Reibewirkung auf. Oder ein solcher eingelagerter Körper schlägt wie ein
Stößel auf ein in der Kapsel eingelagertes Hindernis nach dem Hammer-Amboss-Prinzip
auf und initiiert einen Druckstoß bzw. eine Kompressionsschlagwirkung, wodurch die
gesamte chemische Umsetzung detonativ ausgelöst wird.
[0060] Wird die LOX-Ex-Ladung als Hohlladung ausgestaltet, dann ist eine zweckmäßige Zünding
im Moment des Aufschlags der Kapsel auch dadurch möglich, dass ein solcher Trägheitskörper
oder Stößel im Inneren der Ladung gegen die mechanisch stabilisierte Spitze des Kegelmaterials
oder ihrer axialen Verlängerung in das Kapselinnere schlägt und dort das LOX-Ex-Gemisch
zündet.
[0061] Vorzugsweise ist bei dem Sprengkörper eine dynamische Trägheitsverdämmung vorgesehen.
[0062] Die Wirkung der dynamischen Trägheitsverdämmung kommt im Moment des Aufschlags der
Kapseln und ihrer detonativen Umsetzung zustande. Dabei ist beispielsweise der hintere
Teil der Kapsel als träge feste Masse ausgebildet, die infolge ihres Masse-Beharrungsvermögens
bis zur eigenen Zerstörung der rückwärtsgerichteten Detonationswirkung der Kapsel
einen Ausbreitungswiderstand entgegenstellt und somit die zerstörerische Vorwärtswirkung
verstärkt. Die träge Masse kann beispielsweise Beton sein. Dieser Betonkörper erzeugt
durch seine Massenträgheit eine dynamische Verdämmung, die den Detonationsdruck nicht
völlig ungehindert in den Freiraum nach hinten ausweichen lässt.
[0063] Der erfindungsgemäße Sprengkörper ist insbesondere für eine Anwendung in einem automatisierten
Gesteinsabtragsverfahren geeignet. Zur Steigerung des gerichteten Gesteinsabtrags-
oder Schädigungsvermögens ist die LOX-Ex-Ladung bevorzugt geometrisch als Hohlladung
ausbildbar.
[0064] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Explosionsverfahren mit den Merkmalen
nach Anspruch 19 vorgeschlagen. Dabei wird eine erfindungsgemäße Brennstoffkomponente
unmittelbar vor einer Explosion mit einem Oxidationsmittel zum Bilden eines Explosivstoffes
vermischt. Dadurch können die einzelnen Komponenten über einen längeren Zeitraum geschützt
gelagert und auch getrennt transportiert werden, wodurch das Sicherheitsrisiko deutlich
verringert werden kann. Ferner ist auch die Reaktivität der beiden Komponente insbesondere
unmittelbar nach der Vermischung im Vergleich zu einem Zeitpunkt nach einer längeren
Lagerung deutlich erhöht, so dass auch eine verstärkte Detonationswirkung erreicht
werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff mit den
Schritten:
- Bereitstellen einer Brennstoffgrundkomponente aus einem festen polymeren molekulardispersen
Kohlenwasserstoff und
- Umstrukturierung, insbesondere Volumenerweiterung der Brennstoffgrundkomponente.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Volumenerweiterung die Brennstoffgrundkomponente mit einem flüssigen Alkohol
vermischt wird und
dass der Alkohol von der Brennstoffgrundkomponente desorbiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die volumenerweiterte Brennstoffgrundkomponente mit einem brennfähigen niedermolekularen
Kohlenwasserstoff zum Bilden einer konditionierten Brennstoffkomponente vermischt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Brennstoffkomponente ein sprühgetrocknetes Emulsionspolymerisat oder -kondensat
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Brennstoffkomponente ein Methacrylat verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Methacrylat Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat oder ein Gemisch davon verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Alkohol Methanol oder Ethanol oder ein Gemisch davon verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als brennfähiger niedermolekularer Kohlenwasserstoff Methan oder Ethan oder ein Gemisch
davon verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoffgrundkomponente vor oder beim Vermischen mit dem Alkohol mit einer
weiteren Zusatzbrennstoffgrundkomponente in Form eines molekulardispersen organischen
Feststoffes vermischt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der brennfähige niedermolekulare Kohlenwasserstoff gemeinsam mit einem flüssigen
Kohlenwasserstoff zugegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der flüssige Kohlenwasserstoff Iso-Oktan ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischung vor Fertigstellung mit Mikrowellen bestrahlt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Desorption mittels Vakuumtrocknung, -desorption oder -gefriertrocknung durchgeführt
wird.
14. Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoffkomponente einen volumenerweiterten molekulardispersen Kohlenwasserstoff
aufweist, insbesondere hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
15. Explosivstoff mit einem Oxidationsmittel und einer Brennstoffkomponente nach Anspruch
14.
16. Explosivstoff nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Oxidationsmittel flüssigen Sauerstoff umfasst.
17. Sprengkörper mit einem Explosivstoff nach einem der Ansprüche 15 oder 16.
18. Sprengkörper nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine dynamische Trägheitsverdämmung vorgesehen ist.
19. Explosionsverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Brennstoffkomponente nach Anspruch 14 unmittelbar vor einer Explosion mit einem
Oxidationsmittel zum Bilden eines Explosivstoffes vermischt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Explosivstoffes umfassend eine Brennstoffgrundkomponente
und flüssigen Sauerstoff mit den Schritten:
- Bereitstellen einer Brennstoffgrundkomponente aus zumindest einem Kohlenwasserstoff
in einer molekulardispersen Struktur, in welcher die Moleküle des Kohlenwasserstoffs
in einem schüttgutförmigen Zustand vorliegen, und
- Volumenerweiterung der Brennstoffgrundkomponente durch Vergrößerung des Freiraumvolumens
der molekulardispersen Struktur und Fixierung der so erhaltenen volumenerweiterten
molekulardispersen Struktur.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Volumenerweiterung die Brennstoffgrundkomponente mit einem flüssigen Alkohol
vermischt wird, und
dass der Alkohol von der Brennstoffgrundkomponente desorbiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die volumenerweiterte Brennstoffgrundkomponente mit einem brennfähigen niedermolekularen
Kohlenwasserstoff zum Bilden einer konditionierten Brennstoffkomponente vermischt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Brennstoffgrundkomponente ein sprühgetrocknetes Emulsionspolymerisat oder -kondensat
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Brennstoffgrundkomponente ein Methacrylat verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Methacrylat Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat oder ein Gemisch davon verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Alkohol Methanol oder Ethanol oder ein Gemisch davon verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als brennfähiger niedermolekularer Kohlenwasserstoff Methan oder Ethan oder ein Gemisch
davon verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoffgrundkomponente vor oder beim Vermischen mit dem Alkohol mit einer
weiteren Zusatzbrennstoffgrundkomponente in Form eines molekulardispersen organischen
Feststoffes vermischt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der brennfähige niedermolekulare Kohlenwasserstoff gemeinsam mit einem flüssigen
Kohlenwasserstoff zugegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der flüssige Kohlenwasserstoff Iso-Oktan ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischung vor Fertigstellung mit Mikrowellen bestrahlt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Desorption mittels Vakuumtrocknung, -desorption oder -gefriertrocknung durchgeführt
wird.
14. Brennstoffkomponente für einen Explosivstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser aus mindestens einem Kohlenwasserstoff in einer molekular dispersen Struktur
gebildet ist, in welcher die Moleküle des Kohlenwasserstoffs in einem schüttgutförmigen
Zustand vorliegen, wobei die molekulardisperse Struktur durch Vergrößerung des Freiraumvolumens
volumenerweitert und fixiert ist.
15. Explosivstoff mit einem Oxidationsmittel und einer Brennstoffkomponente nach Anspruch
14.
16. Explosivstoff nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Oxidationsmittel flüssigen Sauerstoff umfasst.
17. Sprengkörper mit einem Explosivstoff nach einem der Ansprüche 15 oder 16.
18. Sprengkörper nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine dynamische Trägheitsverdämmung vorgesehen ist.
19. Explosionsverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Brennstoffkomponente nach Anspruch 14 unmittelbar vor einer Explosion mit einem
Oxidationsmittel zum Bilden eines Explosivstoffes vermischt wird und anschließend
zur Explosion gebracht wird.