[0001] Die Erfindung betrifft eine Leichtbauplatte, mit zwei Decklagen, mit einer Mittellage,
und mit einem die Mittellage mit den Decklagen zumindest abschnittsweise verbindenden
Klebstoff sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Leichtbauplatte, mit zwei Decklagen,
mit einer Mittellage und mit einem die Mittellage mit den Decklagen zumindest abschnittsweise
verbindenden Klebstoff.
[0002] Leichtbauplatten (LBPL) sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Auch
im Möbel- und Innenausbau werden diese seit langer zeit in vielfältiger Weise verwendet.
Haupteinsatzgebiet war und ist hier speziell der Türenbau. So ist es vor allem bei
Zimmertüren, die also geringen Anforderungen hinsichtlich des Wärme- und Schallschutzes
unterliegen, üblich ein Rahmenelement mit einem Wabenkern beidseitig zu beplanken
und dieses dann mit den entsprechenden Bohrungen, Fräsungen, etc. zu einem Türelement
weiterzuverarbeiten.
[0003] Im gehobenen Einrichtungsbereich wurden ebenfalls Leichbauplatten im Möbelbau eingesetzt,
weil durch deren Einsatz sehr große Wandstärken realisiert werden können, die besondere
gestalterische Möglichkeiten bieten. In jüngerer Zeit werden auch bei Massenmöbeln
verstärkt Leichtbauplatten verwendet, so dass auch ein Einsatz auf breiterem Gebiet
wirtschaftlich möglich wird. Damit sind die verschiedenen Vorzüge der Leichtbauplatten
einer größeren Schicht von Endverbrauchern zugängig.
[0004] Der Hersteller von Möbeln braucht Leichtbauplatten heute nicht mehr selber herzustellen,
wie dies früher der Fall war. Mehrere Arbeitsgänge waren dazu notwendig. Zunächst
musste ein Rahmen hergestellt werden, eventuell mit mehreren Querriegeln, auf den
dann die Decklagen aufgebracht wurden und der die verschiedenen Beschläge aufzunehmen
hatte. Zwischen den Decklagen wurden Leichtfaserplatten, mineralische Dämmwolle, Kartonwaben
oder ähnliches eingebracht. Damit wurde dem Element mehr Kompaktheit und eventuell
auch eine verbesserte Stabilität verliehen. Zumeist mussten in separaten Arbeitsgängen
die Deckschichten auch noch aufwändig oberflächenbehandelt werden. So waren als Decklagen
furnierte oder anderweitig beschichtete Hartfaserplatten üblich, wobei das fertige
Element auch erst durch abschließendes Lackieren seine endgültige Oberfläche erhalten
kann.
[0005] Heute werden Leichtbauplatten in zunehmendem Maß auch industriell gefertigt. Dazu
wird eine leichte Mittellage mit Decklagen versehen, zumeist durch Klebung, so dass
ein großformatiger, rahmenloser Verbund entsteht. Je nach geforderter Stabilität der
Platte werden unterschiedlich dicke Decklagen, zumeist aus einem Holzwerkstoff wie
Span- oder Faserplatte, eingesetzt. Die verwendeten Platten können bereits beschichtet
sein, also etwa mit einem Laminat, einer Farbe, einem Druck mit Versiegelung, einer
Melaminharzschicht, einem Furnier, etc. versehen sein. Als Mittellagen werden Kartonwaben
oder Schaumstoffplatten bevorzugt. Für bestimmte Verwendungszwecke sind möglicher
Weise auch Wabenmaterialien aus anderen Materialien als Papier oder Karton sinnvoll.
So können dafür dünnste Plattenmaterialien oder auch dünnwandiges Metall, beispielsweise
aus Aluminium eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich als Mittellagen leichte
Holzwerkstoffe wie etwa entsprechende Spanplatten oder Faserplatten oder auch Massivholz
geringer Dichte, wie Balsaholz, einzusetzen. Mit entsprechenden Ausnehmungen versehen
sind grundsätzlich alle Materialien zum Einsatz als leichte Mittellage möglich. So
werden dafür beispielsweise auch Holzarten herangezogen, die zwar nicht besonders
geringes Gewicht aufweisen, dafür aber gut verfügbar sind und sich gut mit zerspanenden
Werkzeugen bearbeiten lassen. Auch sind leichte Mittellagen aus Halmbündeln, die miteinander
verbunden zu flächigen Gebilden aufgeschnitten werden, sodass dann die Länge der Halmabschnitte
der Dicke der Mittellage entspricht, bekannt.
[0006] Gegenwärtig erfolgt die Verklebung der Decklagen mit der Mittellage vielfach durch
einen Polyurethanklebstoff (PU-Klebstoff), der zunächst auf die Innenseite der Decklagen
aufgebracht wird, wobei anschließend die Mittellage mit der mit Klebstoff versehenen
Seite der Decklagen zusammengeführt wird.
[0007] Problematisch bei der Herstellung von Leichtbauplatten auf die zuvor beschriebene
Weise ist allerdings, dass der PU-Klebstoff schwierig zu verarbeiten und relativ teuer
ist.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leichtbauplatte und ein
entsprechendes Herstellungsverfahren bereitzustellen, womit ein reduzierter Herstellungsaufwand
gewährleistet ist.
[0009] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der
vorliegenden Erfindung bei einer Leichtbauplatte der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass als Klebstoff ein Montageklebstoff und ein Endklebstoff vorgesehen sind,
dass die Mittellage mit mindestens einer der zwei Decklagen zumindest abschnittsweise
durch den Montageklebstoff verbunden ist, dass die Mittellage mit mindestens einer
der zwei Decklagen zumindest abschnittsweise durch den Endklebstoff verbunden ist
und dass die Aushärtdauer des Endklebstoffs länger als die Aushärtdauer des Montageklebstoffs
ist.
[0010] Ferner wird die Aufgabe gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein die Mittellage
mit mindestens einer der zwei Decklagen zumindest abschnittsweise verbindender Montageklebstoff
appliziert wird, dass ein die Mittellage mit mindestens einer der zwei Decklagen zumindest
abschnittsweise verbindender Endklebstoff appliziert wird und dass die Aushärtdauer
des Endklebstoffs länger als die Aushärtdauer des Montageklebstoffs eingestellt wird.
Insbesondere werden die jeweiligen Lagen in einer Presse miteinander verklebt, derart,
dass der Montageklebstoff unmittelbar nach dem Pressvorgang eine erste Fixierung bewirkt,
die geeignet ist, zur Stabilisierung des Verbundes der miteinander verbundenen Lagen
während der Aushärtung des Endklebstoffes beizutragen.
[0011] Erfindungsgemäß erfolgt die Verklebung von Decklage und Mittellage unter Verwendung
zweier Klebstoffe mit unterschiedlicher Aushärtdauer. Auf diese Weise kann mit einer
verringerten Menge eines Montageklebstoffs, beispielsweise des an sich bekannten PU-Klebstoffs,
eine erste Fixierungsklebung erfolgen, die ein Verschieben der Mittellage relativ
zu der damit verklebten Decklage während weiterer Bearbeitungsschritte bei der Leichtbauplattenherstellung
verhindert, wobei der zusätzlich vorgesehene Endklebstoff, bei dem es sich um einen
kostengünstigeren und einfacher zu verarbeitenden Klebstoff handeln kann, langsam
aushärtet und eine beständigere Verbundverklebung bewirkt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann nach wie vor der relativ schnell aushärtende PU-Klebstoff verwendet
werden, allerdings in einer deutlich reduzierten Menge gegenüber dem Stand der Technik,
da auf diese Weise lediglich eine Vorfixierung erfolgen soll, die eine Stabilisierung
des Verbundes aus miteinander verbundenen Lagen während des Aushärtens des Endklebstoffs
ermöglicht. Dagegen kann, da bereits eine Vorfixierung und Stabilisierung mit einem
relativ schnell aushärtenden Montageklebstoff erfolgt, die endgültige Festigkeit durch
einen deutlich langsamer aushärtenden Klebstoff erfolgen. Ein solcher Klebstoff ist
häufig relativ kostengünstig und außerdem auch einfacher zu verarbeiten. Auf diese
Weise werden die Presszeiten, also die Verweilzeit des Lagenverbundes in einer Presse,
gegenüber dem Stand der Technik deutlich verkürzt, da der Verbund nicht mehr bis zum
endgültigen Aushärten der Verklebung in der Presse verweilen muss. Die Funktion der
Presse während des Aushärtvorgangs übernimmt erfindungsgemäß der relativ schnell aushärtende
Montageklebstoff.
[0012] Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leichtbauplatte verbindet der Endklebstoff
beide Decklagen mit der Mittellage. Auf diese weise kann sowohl zwischen der Mittellage
und der unteren Decklage als auch zwischen der Mittellage und der oberen Decklage
eine reduzierte Menge an Montageklebstoff, beispielsweise PU-Klebstoff verwendet werden,
ohne nachteilige Auswirkungen auf die endgültige Festigkeit der Leichtbauplatte.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leichtbauplatte sind der
Montageklebstoff und der Endklebstoff in jeweils unterschiedlichen Abschnitten, vorzugsweise
benachbarten Abschnitten, vorgesehen. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich die
beiden Klebstofftypen gegenseitig beeinflussen, indem sie sich beispielsweise vermischen.
Es sind aber auch durchaus Klebstoffe denkbar, die sich nicht gegenseitig beeinflussen
und dadurch ermöglichen, dass zunächst auf die Oberflächen der eine Klebstoff, beispielsweise
der Endklebstoff, und anschließend auf diesem Klebstoff der andere Klebstoff aufgebracht
wird.
[0014] Bevorzugt werden die Klebstoffe aber in jeweils unterschiedlichen Abschnitten appliziert,
so dass weder der Montageklebstoff den Endklebstoff noch der Endklebstoff den Montageklebstoff
beeinflussen kann. Beispielsweise ist es denkbar, vor dem Zusammenfügen der Mittellage
mit der jeweiligen Decklage den Montageklebstoff auf der Mittellage und den Endklebstoff
auf der jeweiligen Decklage zu applizieren oder umgekehrt.
[0015] Das Applizieren des Klebstoffs kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. So ist gemäß
einer weiteren Ausgestaltung ein flächiges, streifenförmiges, fadenförmiges und/oder
punktuelles Applizieren des Klebstoffes, sowohl des Montageklebstoffes als auch des
Endklebstoffes, denkbar. Dabei kann der Klebstoff aufgesprüht, aufgegossen, aufgedüst,
aufgespritzt und/oder aufgewalzt werden. Beispielsweise ist vorgesehen, dass erst
der Endklebstoff, vorzugsweise vollflächig, auf die jeweilige Decklage und/oder die
Mittellage appliziert wird und anschließend der Montageklebstoff, vorzugsweise partiell,
auf die jeweilige andere Oberfläche bzw. die jeweilige Decklage und/oder die Mittellage
appliziert wird. Vorteilhaft ist es, wenn der Endklebstoff aufgewalzt und/oder der
Montageklebstoff aufgesprüht wird, was nacheinander erfolgen kann.
[0016] In bevorzugter Weise kann der Montageklebstoff ein Schmelzklebstoff, ein PU-Klebstoff
oder ein Montageschaum sein. So können eine Vielfalt von bekannten und günstigen Klebstoffen
genutzt werden. Insbesondere kann es sich auch um einen Schmelzkleber handeln.
[0017] Des Weiteren kann der Endklebstoff ebenfalls ein Schmelzklebstoff sein, aber auch
ein Dispersionsklebstoff oder ein Polykondensationsklebstoff.
[0018] Insbesondere kann es sich bei den genannten Klebstoffen um einen nicht reaktiven,
einkomponentig reaktiven oder zweikomponentig reaktiven Klebstoff handeln. Beispielhaft,
jedoch nicht abschließend, sind hier Äthylen-Vinylacetat (EVA), Äthylen-Acrylsäureester-Copolymerisate
(EEA), Polyurethan (PUR), Plyamide (PA), thermoplastische (lineare, gesättigte) Polyester
und amorphe Poly-alpha-olefine (APAO) sowie reaktive Zusätze wie Isocyanat und Epoxide
oder Polyolkomponenten zu nennen. In vorteilhafter weise kann so auf eine Vielfalt
von bekannten und günstigen Klebstoffen zurückgegriffen werden. Bevorzugt ist der
Klebstoff, insbesondere der Endklebstoff, ein bei Raumtemperatur aushärtender Klebstoff.
[0019] Weiterhin kann der Endklebstoff ein Polyvinylacetatleim (PVAC), ein Harnstoff-Formaldehydharz-Klebstoff
(UF-Leim), ein Melamin-Harnstoff-Formaldehydharz-Klebstoff (MUF-Leim), Phenol-Formaldehydharz-Klebstoff
(PF-Leim), ein Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehydharz-Klebstoff (MUPF-Leim), Phenol-Recorcin-Formaldehydharz-Klebstoff
(PRF-Leim), oder ein Wasserglasleim (Alkalisilikat) sein. Auch der Endklebstoff kann
ein PU-Klebstoff sein. Dieser hat eine hohe Klebfestigkeit und kann Unebenheiten und
dicke Klebstofffugen gut überbrücken. Ferner kann der Endklebstoff ein Kleister, beispielsweise
auf Stärke- und/oder Zelluloseätherbasis, sein.
[0020] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leichtbauplatte
ist die Wärmebeständigkeit des Endklebstoffs größer als die Wärmebeständigkeit des
Montageklebstoffs. Auf diese Weise kann nach dem Applizieren des Montageklebstoffs
und der damit verbundenen Vorfixierung bis zum Zeitpunkt der endgültigen Aushärtung
des Endklebstoffes bzw. der endgültigen Fertigstellung der Leichtbauplatte noch eine
Bearbeitung unter Wärmeeinwirkung erfolgen, beispielsweise ein Beschichten mindestens
einer Decklage und/oder einer Schmalseite der Leichtbauplatte. So kann, bevor der
Endklebstoff vollständig ausgehärtet ist, bereits mittels des Postforming-Verfahrens
oder des Softforming-Verfahrens eine Bearbeitung im Kantenbereich der Leichtbauplatte
erfolgen, was beispielsweise zur Herstellung von Küchenarbeitsplatten üblich ist.
Das Postforming-Verfahren und das Softforming-Verfahren sind aus dem Stand der Technik
hinlänglich bekannt und brauchen an dieser Stelle nicht weiter beschrieben werden.
[0021] Betreffend die Wärmebeständigkeit wird hierbei insbesondere auf die in DIN EN 14292
gewählte Definition hingewiesen. Im allgemeinen kann die Wärmbeständigkeit so definiert
werden, dass die gewünschte Klebeigenschaft und Klebefunktion eines Klebstoffs bei
einer höheren Temperatur als der durch die Wärmbeständigkeit angegebenen Temperatur
nicht mehr gegeben ist. Mit anderen Worten wird die Wärmbeständigkeit in der physikalischen
Einheit der Temperatur angegeben.
[0022] Besonders vorteilhaft werden also die Anforderungen eines schnellen Abbindens und
somit Verklebens der Mittellage mit der mindestens einen Decklage sowie ggf. die erforderliche
hohe Wärmebeständigkeit zur Nachbearbeitung der Decklagen bzw. der Schmalflächen auf
zwei Klebstoffe verteilt. Während der Montageklebstoff schon die erforderliche Verbindung
der Mittellage zur mindestens einen Decklage hergestellt hat, hat der Endklebstoff
noch Zeit, seine Endfestigkeit zu erreichen. Ist die Endfestigkeit des Endklebstoffs
erreicht, so führt seine ausreichende Wärmebeständigkeit dazu, dass die Mittellage
mit der mindestens einen Decklage verbunden bleibt, auch wenn der Montageklebstoff
zumindest teilweise durch die beim Nacharbeiten entstehenden Temperaturen aufweicht.
[0023] Da die Mittellage bei bestimmten Ausführungsformen der Leichtbauplatten auch durch
Riegel verstärkt sein kann, ist es vorteilhaft, wenn neben der Verklebung der Mittellage
mit den Decklagen gleichzeitig auch die Verklebung der Riegel mit den Decklagen und/oder
der Mittellage auf die erfindungsgemäße Weise, das heißt unter Verwendung eines Montageklebstoffs
oder eines Endklebstoffs mit jeweils unterschiedlicher Aushärtdauer, erfolgt.
[0024] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Leichtbauplatte
und das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird
beispielsweise verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der
Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1a
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Leichtbauplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 1b
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Leichtbauplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
und
- Fig. 1c
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Leichtbauplatte gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0025] In den Figuren 1a bis c ist schematisch in einer Schnittansicht jeweils eine Leichtbauplatte
1 mit zwei Decklagen 2 und 3 sowie mit einer Mittellage 4 dargestellt, wobei die Mittellage
4 einerseits mit der Decklage 2 und andererseits mit der Decklage 3 zumindest abschnittsweise
durch einen Montageklebstoff 5 verbunden ist.
[0026] Neben dem Montageklebstoff 5 ist auch noch ein Endklebstoff 6 zur Verbindung der
Mittellage 4 mit der jeweiligen Decklage 2 bzw. 3 vorgesehen. Erfindungsgemäß ist
dabei die Aushärtdauer des Endklebstoffs 6 länger als die Aushärtdauer des Montageklebstoffs
5.
[0027] Auf diese Weise besteht die Möglichkeit einer Vorfixierung der Mittellage 4 an der
jeweiligen Decklage 2 bzw. 3, wobei als Fixierungsklebstoff bzw. Montageklebstoff
5 eine relativ kleine Menge des allgemein üblichen, aber teuren und schwierig zu verarbeitenden,
PU-Klebstoffs verwendet werden kann. Für die beständigere Verbundverklebung kann dann
als Endklebstoff 6 ein kostengünstigerer Klebstoff, beispielsweise ein Dispersionsklebstoff,
Polykondensationsklebstoff oder Schmelzklebstoff, verwendet werden.
[0028] Die Verwendung der zwei Klebstoffe mit jeweils unterschiedlicher Aushärtdauer hat
den Vorteil, dass die Menge an teurem Kleber auf ein Minimum reduziert werden kann,
dennoch aber, da der Montageklebstoff eine Stabilisierung während des Aushärtens des
Endklebstoffs ermöglicht, die Verbindung zwischen Mittellage 4 und jeweiliger Decklage
2 bzw. 3 ausreichend fest ist, um den Lagenverbund nach einer relativ kurzen Zeit
aus der Presse zu entnehmen und zu Lagern. In der Zeit der Lagerung hat dann der kostengünstigere
Endklebstoff 6 ausreichend zeit, auszuhärten und die endgültige Festigkeit der Leichtbauplatte
1 herbeizuführen.
[0029] In den in den Figuren 1a bis c dargestellten Ausführungsbeispielen verbindet der
Endklebstoff 6 beide Decklagen 2 und 3 mit der Mittellage 4, wobei der Montageklebstoff
5 und der Endklebstoff 6 in jeweils unterschiedlichen Abschnitten vorgesehen sind,
so dass sich die Klebstoffe 5 und 6 gegenseitig nicht beeinflussen können.
[0030] Gemäß der Figuren 1a bis c ist vor dem Zusammenfügen der Mittelage 4 mit der jeweiligen
Decklage 2 bzw. 3 der Endklebstoff 6 auf den Decklagen 2 und 3 appliziert worden,
und zwar in Fig. 1a flächig, in Fig. 1b streifenförmig und in Fig. 1c ebenfalls flächig.
[0031] Der Montageklebstoff 5 ist in Fig. 1a gleichzeitig mit dem Endklebstoff 6 auf der
jeweiligen Decklage 2 bzw. 3, und zwar ebenfalls flächig, appliziert worden.
[0032] In Fig. 1b ist der Montageklebstoff 5 vor dem zusammenfügen der Mittellage 4 mit
der jeweiligen Decklage 2 bzw. 3 auf der Mittellage 4 appliziert worden, und zwar
streifenförmig und derart, dass in dem zusammengefügten Zustand, welcher in Fig. 1b
dargestellt ist, die beiden Klebstoffe 5 und 6 in benachbarten Abschnitten angeordnet
sind.
[0033] In Fig. 1c ist der Montageklebstoff 5 lediglich punktuell appliziert worden, und
zwar auf Teilen der wabenförmigen Struktur der Mittellage 4.
1. Leichtbauplatte (1),
- mit zwei Decklagen (2,3),
- mit einer Mittellage (4), und
- mit einem die Mittellage (4) mit den Decklagen (2,3) zumindest abschnittsweise verbindenden
Klebstoff,
dadurch gekennzeichnet,
- dass als Klebstoff ein Montageklebstoff (5) und ein Endklebstoff (6) vorgesehen sind,
- dass die Mittellage (4) mit mindestens einer der zwei Decklagen (2,3) zumindest abschnittsweise
durch den Montageklebstoff (5) verbunden ist,
- dass die Mittellage (4) mit mindestens einer der zwei Decklagen (2,3) zumindest abschnittsweise
durch den Endklebstoff (6) verbunden ist und
- dass die Aushärtdauer des Endklebstoffs (6) länger als die Aushärtdauer des Montageklebstoffs
(5) ist.
2. Leichtbauplatte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Endklebstoff (6) beide Decklagen (2,3) mit der Mittellage (4) verbindet.
3. Leichtbauplatte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageklebstoff (5) und der Endklebstoff (6) in jeweils unterschiedlichen, insbesondere
benachbarten, Abschnitten vorgesehen sind.
4. Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Zusammenfügen der Mittellage (4) mit der jeweiligen Decklage (2;3) der Montageklebstoff
(5) auf der Mittellage (4) und der Endklebstoff (6) auf der jeweiligen Decklage (2;3)
und/oder vor dem Zusammenfügen der Mittellage (4) mit der jeweiligen Decklage (2;3)
der Endklebstoff (6) auf der Mittellage (4) und der Montageklebstoff (5) auf der jeweiligen
Decklage (2;3) appliziert worden ist.
5. Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (5,6) flächig, streifenförmig, fadenförmig und/oder punktuell appliziert
worden ist.
6. Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageklebstoff (5) ein Schmelzklebstoff, ein PU-Klebstoff oder ein Montageschaum
ist und/oder der Endklebstoff (6) ein Schmelzklebstoff, Dispersionsklebstoff oder
Polykondensationklebstoff und/oder ein Polyvinylacetatleim, ein Harnstoff-Formaldehydharz-Klebstoff
oder ein Wasserglasleim ist.
7. Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (5,6) ein nicht reaktiver, einkomponentig reaktiver oder zweikomponentig
reaktiver Klebstoff und/oder ein bei Raumtemperatur aushärtender Klebstoff ist.
8. Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebeständigkeit des Endklebstoffs (6) größer als die Wärmebeständigkeit des
Montageklebstoffs (5) ist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Leichtbauplatte (1), mit zwei Decklagen (2,3), mit
einer Mittellage (4) und mit einem die Mittellage (4) mit den Decklagen (2,3) zumindest
abschnittsweise verbindenden Klebstoff,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein die Mittellage (5) mit mindestens einer der zwei Decklagen (2,3) zumindest abschnittsweise
verbindender Montageklebstoff (5) appliziert wird,
- dass ein die Mittellage (5) mit mindestens einer der zwei Decklagen (2,3) zumindest abschnittsweise
verbindender Endklebstoff (6) appliziert wird und
- dass die Aushärtdauer des Endklebstoffs (6) länger als die Aushärtdauer des Montageklebstoffs
(5) eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (2,4; 3,4; 2,3,4) in einer Presse miteinander verklebt werden, derart,
dass der Montageklebstoff (5) unmittelbar nach dem Pressvorgang eine erste Fixierung
bewirkt, die geeignet ist, zur Stabilisierung des Verbundes der miteinander verbundenen
Lagen (2,4; 3,4; 2,3,4) während der Aushärtung des Endklebstoffes (6) beizutragen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (5,6) flächig, streifenförmig, fadenförmig und/oder punktuell appliziert
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (5,6) aufgesprüht, aufgegossen, aufgedüst, aufgespritzt und/oder aufgewalzt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass erst der Endklebstoff (6), vorzugsweise vollflächig, auf die jeweilige Decklage (2;3)
und/oder die Mittellage (4) appliziert wird und anschließend der Montageklebstoff
(5), vorzugsweise partiell, auf die jeweilige Decklage (2;3) und/oder die Mittellage
(4) appliziert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Endklebstoff (6) aufgewalzt und/oder der Montageklebstoff (5) aufgesprüht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageklebstoff (5) auf den zuvor applizierten Endklebstoff (6) aufgebracht
wird.