[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Pkw, mit einem Motorgebläse
zum Kühlen eines Verbrennungsmotors. Die Spannung des Motorgebläses wird hierbei von
einem gekühlten Linearregler geregelt.
[0002] Der Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs wird von einem Wasserkreislauf gekühlt,
zu dem ein Motorgebläse gehört. Das Motorgebläse wird bei laufendem Motor entweder
elektrisch oder mechanisch angetrieben. Beim Abstellen des Motors gibt es im Regelfall
bei entsprechender Motortemperatur einen Nachlauf des dann elektrisch betriebenen
Motorgebläses.
[0003] Das Motorgebläse besitzt einen Elektromotor, dessen Leistung meist stufenweise regelbar
ist. In der Praxis erfolgt die Leistungsregelung mit parallelen oder seriellen Schaltern
oder Relais. Bei Fahrzeugen der Oberklasse kennt man auch eine stufenlose Regelung
mit Reglern auf Basis der Pulsweitenmodulation, den so genannten PWM-Reglern. Die
PWM-Regler funktionieren demgemäß im Motorraum mit seinen häufig recht hohen Temperaturen.
[0004] Die
US 2003/0058617 A1 beschreibt einen Linearregler für die Drehzahlregelung des Gebläses einer Klimaanlage
in einem Pkw. Da die Temperaturen im Fahrzeuginnenraum im Allgemeinen deutlich moderater
sind als im Motorraum, genügt es bei der
US 2003/0058617 A1, dass der Linearregler zu seiner Kühlung in den Luftstrom der Klimaanlage platziert
wird, und hierbei zum Beispiel auch dicht an den Rotorblättern des Gebläses. Ähnliche
Anwendungen des Linearreglers für Klimaanlagen offenbaren auch die
US 2005/02642253 sowie die
EP 1475884 A2.
[0005] Es ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einem
stufenlos regelbaren Motorgebläse bereitzustellen, dessen Regelung eine gute elektromagnetische
Verträglichkeit bei geringen Kosten bietet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche.
[0007] In einer ersten Ausführungsform wird ein Kraftfahrzeug mit einem Wasserkreislauf
zum Kühlen seines Verbrennungsmotors vorgeschlagen. Der Wasserkreislauf umfasst ein
elektrisch betriebenes Motorgebläse, dem ein Linearregler zugeordnet ist, d. h., die
Spannung des Motorgebläses wird vom Linearregler geregelt. Der Linearregler ist thermisch
an den Wasserkreislauf angekoppelt.
[0008] Die vorgeschlagene Lösung ermöglicht dank des Linearreglers eine stufenlose Regelung
des Motorgebläses. Durch die stufenlose Regelbarkeit ergibt sich zunächst eine minimale
Geräuschentwicklung bei minimaler Belastung der Batterie. Gegenüber einer Regelung
mit Relais ergibt sich eine größere Zuverlässigkeit durch weniger elektrische Verbindungen,
weniger Kabeln und durch das Vorhandensein eines Überhitzungsschutzes weniger Ausfälle
bei geringerer Brandgefahr. Auch führt der Einsatz eines Linearreglers anstelle von
Relais zu einem etwa um 50 % reduzierten Gewicht bei einem mindestens 80 % geringeren
Platzbedarf bei weniger als der Hälfte des Preises. Weiterhin fallen die Montagekosten
geringer aus und ist eine Diagnose im Fehlerfall realisierbar.
[0009] Gegenüber PWM-Reglern hat der Linearregler eine deutlich bessere elektromagnetische
Verträglichkeit, da Erstere nachteiligerweise mit 20 kHz getaktet sind. Der PWM-Regler
erfordert daher umfangreiche Maßnahmen zur Gewährleistung der elektromagnetischen
Verträglichkeit, die den PWM-Regler zu einer Komponente macht, die heutzutage ca.
dreimal so teuer ist wie ein Linearregler. Die Lösung erlaubt erstmals eine stufenlose
Regelung des Motorgebläses bei Klein- und Mittelklassefahrzeugen zu akzeptablen Preisen,
erfordert jedoch im Gegenzug einen Eingriff in das komplexe Kühlsystem des Verbrennungsmotors
durch Abführen der Verlustleistung des Linearreglers an den Wasserkreislauf.
[0010] In einer zweiten Ausführungsform steht der Linearregler in thermischen Kontakt mit
einer Wasserleitung des Wasserkreislaufs. Dies ermöglicht es, beim Design des Fahrzeugs
eine Position des Linearreglers dicht am Motorgebläse zu wählen, um darüber den Verkabelungsaufwand
zu verringern.
[0011] In einer dritten Ausführungsform hat die Wasserleitung eine Ausnehmung, in die der
Linearregler oder ein dem Linearregler zugeordneter Kühlblock teilweise eingelassen
ist. Die Wasserleitung besteht beispielsweise aus Aluminiumdruckguss, in dessen Ausnehmung
der Linearregler oder sein Kühlblock eingelassen und entsprechend abgedichtet wird.
Damit wird der Linearregler thermisch an die Kühlflüssigkeit des Wasserkreislaufs
angekoppelt, was effizienter ist als eine Kühlung über das Medium Luft.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform steht der Linearregler in thermischen Kontakt mit
einem Kühler, der dem Wasserkreislauf zugeordnet ist und der Kühlflüssigkeit beinhaltet.
Der Linearregler kann hierfür direkt auf dem (Wasser-) Kühler aufliegen.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist der Linearregler im Luftstrom des Motorgebläses
angeordnet. Es wird insofern eine Luftkühlung vorgenommen, wobei der Eingriff in den
genannten Wasserkühlkreislauf minimal ist.
[0014] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Wasserkühler, der zur lösbaren Verbindung
mit einem Linearregler ausgebildet ist, wobei der Linearregler der Regelung des Motorgebläses
dient. Der Wasserkühler kann insofern vorbereitet sein, dass der Linearregler in den
Wasserkühler eingelassen oder über eine Clip-Verbindung mit diesem befestigt wird.
Hierdurch wird die Montage der Komponenten im Motorraum einfacher, wird Montagezeit
eingespart, lassen sich die Komponenten kompakter anordnen und ergibt sich dadurch
eine größere Freiheit bei der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs.
[0015] Eine Ausführungsform des Wasserkühlers weist einen lösbar mit ihm verbundenen Linearregler
auf. Bei dieser Einheit Wasserkühler/Linearregler ist das Maß an Vormontage noch größer
und die dadurch erzielte Preisersparnis ebenfalls. Der Linearregler kann auf einen
der seitlichen Kühlmittelendtanks des Wasserkühlers montiert werden. Wegen der niedrigeren
Temperaturen des Kühlmittels wird hierbei bevorzugt der kühlmittelaustrittsseitige
Endtank gewählt.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein CRFM-Modul mit einem Motorgebläse
und einem Wasserkühler wie oben beschrieben. Auch hier ergibt sich durch die vorgenommene
Funktionsintegration ein geringerer Platzbedarf für die Komponenten im Motorraum mit
einer größeren Freiheit bei der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der folgenden
detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erkennbar, die
nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung
von Bezugszeichen in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen
den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Kraftfahrzeug in der Draufsicht;
- Fig. 2
- einen Wasserkühler in der Seitenansicht,
- Fig. 3
- eine Wasserleitung für den Wasserkreislauf mit eingelassenem Linearregler.
[0018] Bei den Figuren, die allgemein mit gleichen Bezugszeichen gleiche Gegenstände bezeichnen,
zeigt Figur 1 ein Kraftfahrzeug 1 in der Draufsicht. Das Kraftfahrzeug 1 besitzt einen
Verbrennungsmotor 2, vor dem der Wasserkühler 3 und der Klimakondensator 4 angeordnet
sind. Für den Kühlernachlauf nach einem Abstellen des Kraftfahrzeugs 1 ist ein Motorgebläse
5 vorgesehen.
[0019] Wasserkühler 3, Klimakondensator 4 und Motorgebläse 5 können einzelne Komponenten
für die separaten Kühlkreisläufe sein, oder aber Bestandteile eines CRFM-Moduls (englisch:
condenser radiator fan module) 6 sein, wie es die gestrichelte Linie andeutet. Das
CRFM-Modul 6 kühlt den Verbrennungsmotor 2 auf bekannte Weise über die Wasserleitung
7 mit Kühlflüssigkeit.
[0020] In die Wasserleitung 7 ist ein Linearregler 8 eingelassen. Der Linearregler 8 ist
über eine elektrische Leitung 9 mit dem CRFM-Modul 6 verbunden und regelt dessen Lüfter
bzw. Motorgebläse 5 stufenlos. Hierdurch wird mit geringen Kosten und EMV-verträglich
das Lüftergeräusch beim Nachlauf und auch die Belastung der Batterie (nicht gezeigt)
auf ein Minimum reduziert. Dies gelingt trotz der mitunter hohen Temperaturen im Motorraum
mit dem Linearregler 8, der von der Kühlflüssigkeit im Wasserkreislauf ausreichend
gekühlt werden kann.
[0021] Figur 2 zeigt einen Wasserkühler 3, auf einen Endtank 12, 13 ein Linearregler 8 festgeschraubt
ist. Da der Kühlmitteleintritt 13 in Figur 2 rechts und der Kühlmittelauslass 14 rechts
ist, wird hierzu wegen der niedrigeren Temperaturen der kühlmittelaustrittsseitige
Endtank 12 gewählt. Der Wasserkühler besitzt eine auf die Abmessungen des Linearreglers
8 abgestimmte Vertiefung (nicht gezeigt), die den Linearregler teilweise aufnimmt.
Der Wasserkühler 3 kann Teil des CRFM-Moduls 6 der Figur 2 sein.
[0022] Figur 3 zeigt die Wasserleitung 7 für den Wasserkreislauf für den Verbrennungsmotor
2. Diese besitzt eine Ausnehmung 10, in die der Kühlblock 11 des Linearreglers 8 eingelassen
ist, damit er direkt von Kühlflüssigkeit des Wasserkreislaufs umströmt wird.
[0023] Obwohl vorstehend eine konkrete Ausführungsform beschrieben wurde, wird der Fachmann
erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsform nicht zum Zweck hat, die Erfindung
in der angegebenen Form zu beschränken. Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen,
Äquivalente und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung
fallen.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e
[0024]
- 01
- Kraftfahrzeug
- 02
- Verbrennungsmotor
- 03
- Wasserkühler
- 04
- Klimakondensator
- 05
- Motorgebläse
- 06
- CRFM-Modul
- 07
- Wasserleitung
- 08
- Linearregler
- 09
- Leitung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Kühlblock
- 12
- Endtank
- 13
- Kühlmitteleinlass
- 14
- Kühlmittelauslass
1. Kraftfahrzeug (1) mit einem Wasserkreislauf (5, 6, 7) zum Kühlen seines Verbrennungsmotors
(2), wobei der Wasserkreislauf ein elektrisch betriebenes Motorgebläse (5) umfasst
und dem Motorgebläse ein Linearregler (8) zugeordnet ist, der thermisch an den Wasserkreislauf
angekoppelt ist.
2. Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Linearregler in thermischen
Kontakt mit einer Wasserleitung (7) des Wasserkreislaufs steht.
3. Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Wasserleitung eine
Ausnehmung (10) hat, in die der Linearregler oder ein dem Linearregler zugeordneter
Kühlblock (11) teilweise eingelassen ist.
4. Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Linearregler in thermischen
Kontakt mit einem Wasserkühler (3) steht, der dem Wasserkreislauf zugeordnet ist.
5. Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Linearregler im Luftstrom
des Motorgebläses (5) angeordnet ist.
6. Wasserkühler (3) für einen Wasserkreislauf eines Kraftfahrzeugs, ausgebildet zur lösbaren
Verbindung mit einem Linearregler (8) zur Regelung eines Motorgebläses (5).
7. Wasserkühler nach Anspruch 6, aufweisend einen lösbar mit ihm verbundenen Linearregler.
8. CRFM-Modul (6), umfassend ein Motorgebläse (5) und einen Wasserkühler nach Anspruch
6 oder 7.