Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinigungsbezug zum Aufziehen auf einen Mophalter für
das Wischen von Reinigungsflächen. Der Reinigungsbezug umfasst ein textiles Basisgewebe
mit einer Unterseite, die als Wischfläche ausgestaltet ist und Schmutz sowie Feuchtigkeit
aufnehmen kann.
Stand der Technik
[0002] Derartige Reinigungsbezüge werden auch als Mopbezüge bezeichnet und beispielsweise
zur Fußbodenreinigung insbesondere im gewerblichen Bereich verwendet. Dazu wird der
Mopbezug auf einen meist klappbar ausgestalteten Mophalter aufgezogen, indem die Enden
des Mophalters in Einschubtaschen am Mopbezug eingeführt werden.
[0003] Mopbezüge müssen häufig gewechselt werden, was insbesondere im Krankenhausbereich
zutrifft, wo nach dem Reinigen jedes Krankenzimmers der Mopbezug zu wechseln ist.
Daher ist es wesentlich, dass auch ungeschultes oder ungeschicktes Reinigungspersonal
problemlos in der Lage ist, neue Mopbezüge auf einen Mophalter aufzuziehen.
[0004] In der Technik sind einige Lösungen bekannt, um die Enden eines Mophalters leicht
in Haltereinschubtaschen auf dem Reinigungsbezug einführen zu können.
[0005] Aus der
DE 25 51 678 A1 ist beispielsweise ein Mopbezug bekannt, der zur Erleichterung des Einführens eines
Mophalters in an dem Mopbezug vorgesehenen Taschen einen Wulst an den Rändern der
Taschen vorsieht. Dieser Wulst wird durch Bördelung und Umnähen einer Kordel oder
eines Drahtes erzeugt, um auf diese Weise eine Stoßkante zu bilden, welche die Taschenöffnung
offen hält und unter welche die Enden des Mophalters eingeführt werden können.
[0006] Die
DE 195 08 171 C2 schlägt vor, die Halteeinschubtaschen mit Einführhilfen im stirnseitigen Bereich
zu versehen, wobei die Haltereinführhilfen einen elastisch biegsamen und in seiner
Querschnittsgestalt elastisch deformierbaren Kunststoffprofilstrang aus gummielastischem
Material aufweisen. Diese Lösung hat sich in der Praxis sehr gut bewährt, ist jedoch
in der Herstellung aufwändig, weil die Einführtaschen aus unterschiedlichen Materialien
bestehen.
[0007] Der in der
DE 40 25 646 A1 vorgeschlagene Mopbezug weist an den Taschenöffnungen Haltereinführhilfen auf, die
aus einem wasseraufnahmefähigen und quellfähigen Material, wie z.B. Zellulosevlies,
bestehen. Durch die Einwirkung der Reinigungsflüssigkeit vergrößert sich ihr Volumen,
wodurch sich die Taschenöffnung aufrichten und öffnen soll. Dieser bekannte Mopbezug
hat allerdings den Nachteil, dass er erst mit der Reinigungsflüssigkeit in Berührung
kommen muss, bevor sich nach einer gewissen Einwirkungsdauer die Taschenöffnung aufstellt
und somit wunschgemäß ein Mophalter leichter einführen lässt. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass das Zellulosevlies bei längerer Verwendungsdauer mit häufigem
Reinigen des Wischbezuges die angestrebte Wirkung verliert.
Darstellung der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reinigungsbezug zum Aufziehen auf
einen Mophalter vorzuschlagen, der kostengünstig hergestellt werden kann, immer offen
steht und bei dem das Einführen und Ausfädeln des Mophalters sehr leichtgängig ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Reinigungsbezug mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung folgen aus den übrigen Ansprüchen.
[0010] Der erfindungsgemäße Reinigungsbezug zum Aufziehen auf einen Mophalter für das Wischen
von Reinigungsflächen umfasst ein textiles Basisgewebe mit einer Unterseite, die als
Wischfläche ausgestaltet ist und Schmutz sowie Feuchtigkeit aufnehmen kann, sowie
zwei auf der Oberseite des Basisgewebes befestigte Einschubtaschen aus Kunststoff,
die jeweils im Bereich der Enden in Längsrichtung des Basisgewebes angeordnet sind
und so dimensioniert sind, dass sie stets zur Aufnahme eines Mophalters offen stehen
und einen eingeschobenen, zugehörigen Mophalter führen. Die Unterseite des Reinigungsbezugs
ist somit diejenige Fläche, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Wischfläche darstellt,
während die Oberseite bei bestimmungsgemäßem Gebrauch dem Benutzer zugewandt ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Mopbezug verlässt den bislang beschrittenen Weg, die Einschubtaschen
aus dem textilen Material des Reinigungsbezugs herzustellen und zusätzliche Maßnahmen
zum leichteren Einführen und Ausfädeln des Mophalters vorzusehen. Anstelle dessen
wird ein völlig neuer Weg beschritten und die gesamten Einschubtaschen aus Kunststoff
gefertigt. Der Vorteil besteht darin, dass die Enden der Mophalter sehr leichtgängig
am Material der Einschubtaschen aus Kunststoff entlang gleiten und sich daher der
Vorteil eines leichtgängigen Einführens und Ausfädelns des Mophalters verwirklichen
lässt. Außerdem ist bei einer geeigneten Auswahl des Kunststoffmaterials sichergestellt,
dass die entsprechend geformten Kunststofftaschen immer offen stehen. Schließlich
können die Kunststofftaschen kostengünstig hergestellt werden, z.B. durch Spritzgießen,
und bereits beim Fertigungsprozess mit einem Firmenlogo oder technischen Daten wie
Waschtemperatur versehen sein. Da die Gesamtzahl der eingesetzten Mopbezüge großer
Reinigungsunternehmen einer ständigen Abnahme unterworfen ist, hilft das Aufbringen
eines gut sichtbaren Firmenlogos der Identifikation eines Mopbezugs, welcher das Arbeitsmittel
eines bestimmten Unternehmens ist. Die Kunststofftaschen können aber auch mit technischen
Daten wie der Waschtemperatur versehen sein. Auf diese Weise kann auf das Annähen
eines gesonderten Waschzettels verzichtet werden.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen die Einschubtaschen
aus einem thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer
(TPE). Die Wahl eines thermoplastischen Kunststoffs besitzt den Vorteil, dass die
Einschubtaschen durch Spritzgießen kostengünstig hergestellt werden können.
[0013] Vorzugsweise ist das Kunststoffmaterial der Einschubtaschen bis 170°C thermisch stabil.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch häufiges Auswaschen des Reinigungsbezugs
bei sehr hohen Temperaturen möglich ist. Die häufige Waschbarkeit der Reinigungsbezüge
bedingt aber auch, dass das Kunststoffmaterial durch die gängigen Reinigungsmittel
keine Schädigung erfahren darf.
[0014] Vorzugsweise sind die Einschubtaschen auf das Basisgewebe genäht. Dies stellt eine
sehr einfache Lösung dar, zumal in bestehenden Betrieben zur Fertigung von Reinigungsbezügen
ohnehin ein Aufnähen der Einschubtaschen aus textilem Material erfolgt. Alternativ
oder ergänzend zu dem Nähen der Einschubtaschen auf das Basisgewebe ist es allerdings
auch möglich, die Einschubtaschen auf das Basisgewebe aufzukleben oder aufzuschweißen,
vorzugsweise mit Hilfe eines Ultraschallschweißverfahrens. Werden die Einschubtaschen
auf das Basisgewebe aufgeklebt, so sind in Bezug auf die Auswahl des Klebers natürlich
dieselben Vorgaben zu erfüllen wie bei der Auswahl eines geeigneten Kunststoffmaterials
für die Einschubtaschen. Der Kleber muss durch die häufige Waschbarkeit der Reinigungsbezüge
thermisch bis ca. 170°C beständig sein und darf auch durch die gängigen Reinigungsmittel
nicht geschädigt werden. Das Kleben oder Schweißen kann aber auch zum Zwecke einer
besonders sicheren Befestigung der Einschubtaschen auf dem Basisgewebe zusätzlich
zum Vernähen erfolgen.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Reinigungsbezug mindestens
ein zusätzliches Führungselement auf, das, vorzugsweise im Wesentlichen mittig in
Bezug auf die Längsrichtung des Basisgewebes, auf der Oberseite des Basisgewebes befestigt
ist und so angeordnet ist, dass es einen eingeschobenen Mophalter in Arbeitsposition
führt. Mit anderen Worten dient das mindestens eine zusätzliche Führungselement dazu,
die Bewegung des Mophalters relativ zu dem Reinigungsbezug zu begrenzen, was einer
Reinigungsperson das Gefühl einer besonders sicheren Führung des Reinigungsbezugs
durch den Mophalter gibt. Da die Einschubtaschen jeweils im Bereich der Enden in Längsrichtung
des Basisgewebes angeordnet sind und somit den Mophalter an den beiden Enden des Reinigungsbezugs
bereits eine ausreichende Führung verleihen, ist eine zusätzliche oder sind die mehreren
zusätzlichen Führungselemente vorzugsweise in Längsrichtung des Basisgewebes im Wesentlichen
mittig auf der Oberseite des Basisgewebes angeordnet.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Reinigungsbezug
weiterhin Führungsflanken an den Einschubtaschen, die sich an die Einschubtaschen
anschließen und bei eingesetztem Mophalter dessen Bewegung auf der Oberseite des Basisgewebes
und senkrecht zu dessen Längserstreckung beschränken. Die Einschubtaschen sind somit
so geformt, dass sie Seitenwände aufweisen, die über die Erstreckung der eigentlichen
Einschubtasche hinaus verlängert sind und auf diese Weise seitlich verlaufende Führungsflanken
bilden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben, in denen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Reinigungsbezug zeigt;
- Fig. 2
- den Reinigungsbezug nach Fig. 1 mit einem zusätzlichen Führungselement zeigt; und
- Fig. 3
- den Mopbezug nach Fig. 2 mit eingesetztem Mophalter darstellt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Reinigungsbezug 10 besteht aus einem Textilträgergewebe
1, an dessen Unterseite, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der zu reinigenden Fläche
zugewandt ist, die textile Reinigungsschicht angeordnet ist, die in einer beliebigen,
in der Technik bekannten Weise ausgestaltet sein kann. Die verwendete Struktur und
die verwendeten Fasermaterialien für die Unterseite 3 sind im Rahmen der Erfindung
beliebig auszuwählen.
[0019] Auf der Oberseite 4 des Reinigungsbezugs 10 sind zueinander zugewandte Einschubtaschen
5 angeordnet, die sich nahe den Enden in Längsrichtung des Reinigungsbezugs befinden
und dimensioniert sind, um einen zugehörigen Mophalter mit geringem Spiel aufzunehmen.
Die Einschubtaschen 5 können optional Auslauföffnungen 6 an den Ecken besitzen, um
die Ansammlung von Reinigungsflüssigkeit in den Einschubtaschen 5 zu verhindern.
[0020] Die Einschubtaschen 5 bestehen aus einem thermoplastischen Kunststoff, der gegenüber
den gängigen Reinigungsmitteln und thermisch bis ca. 170°C beständig ist. Vorzugsweise
werden die aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Einschubtaschen durch
Spritzgießen hergestellt. Die Befestigung der Einschubtaschen 5 auf der Oberseite
4 des Reinigungsbezugs 10 kann durch Vernähen, aber auch optional oder ergänzend durch
Verkleben oder Schweißen erfolgen. Im Falle des Aufschweißens der Einschubtaschen
kommt vorzugsweise ein Ultraschallschweißen zum Einsatz. Die in Fig. 1 dargestellten
Taschen sind über den eigentlichen Öffnungsquerschnitt hinaus mit seitlichen Führungsflanken
7 versehen, die zum einen das Einfädeln eines Mophalters in die Taschen erleichtern
und zudem die Führung des Reinigungsbezugs während des Arbeitens verbessern. Durch
die verlängerte Führung eines Mophalters zwischen den Führungsflanken 7 wird eine
Relativbewegung zwischen dem Reinigungsbezug und dem Mophalter verringert, d.h. ein
Verrutschen des Reinigungsbezugs unter dem Halter wird weitgehend vermieden. Um ein
möglichst spielfreies Arbeiten zu ermöglichen, sind die Einschubtaschen so gestaltet
und dimensioniert, dass sie speziell auf einen zugehörigen Mophalter abgestimmt sind
und diesen sowohl in Längserstreckung des Reinigungsbezugs 10 wie auch in Querrichtung
hierzu möglichst sicher führen.
[0021] Um die Führung weiterhin zu verbessern, kann nach der Ausführungsform gemäß Fig.
2 als zusätzliche Maßnahme ein Führungselement 8 vorgesehen sein, das zusätzliche
Führungsflanken 9 umfasst. In dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel ist das zusätzliche
Führungselement 9 mittig in Bezug auf die Längserstreckung des Reinigungsbezugs 10
angeordnet, doch können auch andere Anordnungsvarianten in gleicher Weise verwirklicht
sein. Eine mittige Befestigung, vorzugsweise durch Nähen, Kleben oder Schweißen, ist
jedoch besonders wirkungsvoll, weil in diesem Bereich die von einem Benutzer aufgebrachte
Kraftanwendung erfolgt und zudem der freie Abstand zwischen den Führungsflanken 7
an den Einführtaschen 5 in bestmöglicher Weise untergliedert wird.
[0022] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform entspricht in Bezug auf den Reinigungsbezug
der Ausführungsform nach Fig. 2, doch ist zusätzlich ein Mophalter 20 in den Reinigungsbezug
eingesetzt. Der Mophalter 20 weist zwei gelenkig zueinander angeordnete Arme 12 auf,
die zudem noch ein hierzu gelenkig angeordnetes Endelement 14 aufweisen. Die Endelemente
14 sind so geformt, dass sie auf die Geometrie des offenen Querschnitts der Taschen
5 abgestimmt sind und mit geringem Spiel in diese einführbar und wieder herausfädelbar
sind. Der Halter wird zudem durch die seitlichen Führungsflanken 7 und das mittig
angebrachte, zusätzliche Führungselement mit den zusätzlichen Führungsflanken 9 sicher
gehalten.
[0023] Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Reinigungsbezugs mit Kunststofftaschen besteht
darin, dass die Taschen immer offen stehen, das Einführen und Ausfädeln des Halters
sehr leichtgängig verläuft und die Taschen aus einem einzigen Material hergestellt
werden können, d.h. auf die im Stand der Technik bekannten Hilfsmittel wie eingelegte
Verstärkungsstreifen oder mehrfach umgelegte Kanten verzichtet werden kann, um ein
permanentes Offenstehen der Taschen zu erreichen.
1. Reinigungsbezug zum Aufziehen auf einen Mophalter (20) für das Wischen von Reinigungsflächen,
umfassend
- ein textiles Basisgewebe (10) mit einer Unterseite (3), die als Wischfläche ausgestaltet
ist und Schmutz sowie Feuchtigkeit aufnehmen kann;
- zwei auf der Oberseite (4) des Basisgewebes (10) befestigte Einschubtaschen (5)
aus Kunststoff, die jeweils im Bereich der Enden in Längsrichtung des Basisgewebes
(10) angeordnet sind und so dimensioniert sind, dass sie stets zur Aufnahme eines
Mophalters (20) offen stehen und den eingeschobenen, zugehörigen Mophalter führen.
2. Reinigungsbezug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einschubtaschen (5) aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, vorzugsweise
aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE).
3. Reinigungsbezug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kunststoffmaterial der Einschubtaschen (5) bis 170°C thermisch stabil ist.
4. Reinigungsbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einschubtaschen (5) auf das Basisgewebe (10) genäht sind.
5. Reinigungsbezug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einschubtaschen (5) auf das Basisgewebe (10) aufgeklebt oder aufgeschweißt, vorzugsweise
ultraschallgeschweißt sind.
6. Reinigungsbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend mindestens
ein zusätzliches Führungselement (8, 9), das, vorzugsweise im Wesentlichen mittig
in Bezug auf die Längsrichtung des Basisgewebes (10), auf der Oberseite (4) des Basisgewebes
(10) befestigt ist und so angeordnet ist, dass es einen eingeschobenen Mophalter (20)
in Arbeitsposition führt.
7. Reinigungsbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend Führungsflanken
(7) an den Einschubtaschen (5) die sich an die Einschubtaschen (5) anschließen und
bei eingesetztem Mophalter (20) dessen Bewegung auf der Oberseite (4) des Basisgewebes
(10) und senkrecht zu dessen Längserstreckung beschränken.